Lianna, Jedi-Basis, EG, vor dem Trainingsraum, mit Ian und Joseline, innen Raiken, Harkness, Allison und Ima-Gun
Oh nein, es war nicht Joselines Fehler, sie hätte gestern wohl besser aufpassen sollen, aber die Rätin sprach zu schnell weiter, als dass Eowyn ihr widersprechen konnte - also beließ sie es dabei. Dass sie unter Beobachtung stehen würden, das war ohnehin klar - ob nun von offiziellen Wächtern oder dem ganzen restlichen Jedi-Orden, sollte sich herumsprechen, wer Ian war. Ihre Begleitung war daher wohl kaum notwendig, aber vermutlich dennoch besser so.
Ausdauertraining... würde Ian dafür nicht theoretisch die Basis verlassen müssen? Laufen zumindest war innerhalb der Basis kaum richtig möglich, außer, man nutzte die Flure, und das war wohl eine bescheuerte Idee. Eowyn runzelte kurz die Stirn, aber hierfür würde sich wohl eine Lösung finden, einmal davon abgesehen, dass das vielleicht ohnehin in Ordnung ging. Dass Kampftraining "Irritationen hervorrufen" konnte, das hatte sie schon vermutet. Auch wenn es sinnlos war - denn Ian konnte wohl theoretisch mit seinem Körper und der Macht alleine mehr Schaden anrichten als mit einem Trainingsschwert. Aber es war die Geste, die zählte... und das war genau einer dieser Punkte, die Eowyn so frustrierten. Es ging nicht um Tatsachen, es ging um Befürchtungen und Ängste, auch unter den Jedi. Offenheit gepaart mit ein klein wenig Misstrauen, eine Kombination, die einfach eine klare Linie verfehlte.
Sie verstand es ja. Vollkommen. Aber das änderte nichts daran, dass es für sie frustrierend war, dass sie sich irgendwie zwischen Positionen fand, die sie beide nachvollziehen konnte, und dass diese beiden Positionen viel zu weit voneinander entfernt waren. Zeit, Geduld... sie konnte es nicht mehr hören, wie sie es sich dauernd selber vorsprach.
Was die Bibliothek betraf, so machte es völlig Sinn, und Eowyn nickte zustimmend. Selbstverständlich. Schließlich bekam selbst nicht jeder normale Bürger sofort irgendwelchen Zutritt zu sensiblen Daten, und darum ging es auch nicht. Ebenso, was die internen Dinge betraf - darauf hatte sie auch überhaupt nicht hinauswollen. Dass die Jedi sich sorgten, dass Ian sensible Daten abgreifen könnte, das machte irgendwie Sinn, aber an diese wollte er ohnehin nicht heran. Zumindest abgesehen von den Daten, die das Virus betrafen.
Das Verlassen der Basis fiel also vom Tisch? Joseline schien in diesem Punkt auch keine Diskussion zulassen zu wollen. Das würde Ian gar nicht gefallen... und ihr eigentlich auch nicht. Kurz warf Eowyn ihm einen Blick zu, aber sein Äußeres blieb unverändert. Da war es wieder... Offenheit gegen Misstrauen. Hatte Eowyn es im ersten Fall noch vollkommen verstehen können, so blieb das Verständnis dieses Mal größtenteils verschollen. Die Basis zu verlassen sendete in ihren Augen kein falsches Signal, wie es Kampftraining tun konnte. Die einzige Überlegung, die ihr einfiel, wäre, dass er versuchen konnte, jemanden zu kontaktieren - und in diesem Punkt war zumindest Eowyn sich so sicher, wie sie nur sein konnte, dass er diesen Wunsch nicht verspürte. Bei wem sollte er sich schon melden? Doch sie war nicht verantwortlich. Sie war keine Rätin, sie führte nicht die Sicherheit. Ihre Ansicht und ihre Einschätzung zählten nicht... wohl zu Recht, auf Grund ihrer Befangenheit.
Dennoch - frustrierend. Alles einfach frustrierend...
Und es hätte alles für Ian zumindest ein wenig einfacher gemacht. Ein wenig fort von den Jedi, Abstand, nicht die ganze Zeit vor Augen gehalten zu bekommen, weshalb er hier war, ein bisschen Luft zum Atmen. Genau wie die Idee, dass er ihr ein wenig seinen Stil beibrachte - es würde ihn ablenken, vielleicht sogar ein wenig aufbauen. Aber das alles würde wohl schwieriger werden, als sie erhofft hatte.
Sie unterdrückte erneut einen Seufzer. Joseline tat, was in ihrer Macht stand, und was sie für das Beste für den Orden hielt. Dass es Eowyn nicht gefiel lag wohl an der Gesamtsituation, und die war bescheiden. Kurz fragte sie sich, wie lange das so laufen sollte - die Mühlen mahlten schließlich langsam, und jeder Tag würde es vermutlich noch schwerer machen. Aber es hatte keinen Sinn, sich um die Zukunft zu sorgen, noch standen sie am Anfang.
Joselines Kompromissvorschlag zeigte immerhin wieder einmal, dass die Rätin wirklich alles versuchte, was in ihren Möglichkeiten lag. Die Aussicht, dass die "Nightmare" außerdem nicht mehr im Raumhafen offen für jeden herumstehen würde war außerdem positiv und verschob das Dilemma, was Ian mit seinem Schiff anstellen würde.
Als Joseline jedoch darauf zu sprechen kam, dass sie Ians Sachen würde kontrollieren müssen, verzog Eowyn kurzzeitig unwillig das Gesicht. Reichte es nicht aus, wenn die Wache das tat? Sie vertraute Ian. Blind und mit ihrem Leben, Va'art hatte sie zusammengeschweißt wie nur wenig anderes in der Lage hätte sein können. Andere mochten das nicht verstehen und erst Recht ihr Gefühl nicht teilen - das war völlig in Ordnung und deren gutes Recht. Aber das bedeutete, dass sie niemals auf den Gedanken kommen würde, zu kontrollieren, ob Ian gefährliche Gegenstände mit in die Basis brachte. Er würde es nicht tun. Ganz einfach. Allein der Gedanke war absurd... Und bei dem Gedanken, Ian offensichtlich zu misstrauen, indem sie seine Gegenstände überprüfte... es war wirklich kein schöner Gedanke. Und wieder fand sie sich zwischen zwei Positionen wieder, und eine von beiden würde sie in dem Fall enttäuschen müssen, denn hier gab es nur entweder - oder.
Wunderbar.
Würde das jetzt die ganze Zeit so weitergehen? Sie hatte gedacht, sich nicht entscheiden zu müssen, noch nicht - aber es zeigte sich, dass schon jetzt kleine Probleme auftaten, die sie zerrissen. Ein Mal mochte das noch kein großes Problem darstellen. Zwei Mal vielleicht auch nicht. Aber wo war die Grenze? Und würde es einfach irgendwann nicht mehr gehen?
Ein Problem, über das sie später nachdenken musste, jetzt war sicher nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
Joseline sprach sie jetzt noch einmal direkt an, und sprach genau das an, worüber sie vorhin nachgedacht hatte. Die Sicherheit der Basis, Misstrauen, gegenüber der Offenheit... Es war nicht fair, darüber jetzt eine Antwort von ihr hören zu wollen, denn sie verstand es und verstand es doch nicht. Aber sicher war Joseline nicht bewusst, dass ihre einfache Nachfrage sie nun so unter Zugzwang setzte. Sie verstand, dass diese Dinge Vorrang hatten. Sie verstand es nicht nur, es wäre äußerst töricht, wenn es nicht so wäre. Die Abgabe von Waffen und Kommunikationsgeräten, die Einschränkungen durch Wachen - alles Dinge, die einfach sein mussten. Da gab es nichts daran zu rütteln und keine Alternative. Das Problem war nur, dass sie nicht ganz verstand, welchen Unterschied gewisse Freiheiten machen würden.
Aber danach hatte Joseline eigentlich nicht gefragt.
Das verstehe ich, antwortete sie daher wahrheitsgemäß nach ihrem Moment Bedenkzeit. Und ich werde auf das Angebot sicher zurückkommen, wenn es Fragen gibt. Vielen Dank für alles.
Und jetzt wollen wir dich nicht mehr weiter stören... sie lächelte vorsichtig. Du warst da drin schließlich gut beschäftigt. Und Ian würde sich schon längst danach sehnen, wieder in die vermeintliche Zurückgezogenheit seines Zimmers zu kommen... Vielleicht auch Ruhe von ihr zu bekommen. Wie sehr erinnerte sie ihn daran, was sie war - was er war? Jetzt, wo er sie gesehen hatte, hier, in der Welt, in die sie momentan gehörte und die dem, was ein Zuhause war, am Nähesten kam? Ohne, dass er es wollte, war es vielleicht ebenfalls ein Problem. Sie gehörte zu denen, die ihm Steine in den Weg legten. Sie stellte sich nicht dagegen, sie stimmte dem zu. Positionenbezug...
Und auch eine Sache, über die sie eigentlich gar nicht nachdenken wollte, die sich aber wie eine Speerspitze in ihren Kopf drängte, ohne, dass sie eine Chance hatte.
Zurück. Nicht jetzt.
Sie verabschiedete sich von Joseline und machte sich mit Ian zusammen auf den Rückweg - schweigsam, nur verbunden durch die Hand, die sie noch immer hielt. Es gab nicht viel zu sagen - ihre Fragen waren geklärt worden, und hier in der Öffentlichkeit würden sie ohnehin nicht darüber reden.
In seinem Zimmer schließlich - sie weigerte sich, es "Arrestzelle" zu nennen - ließ sie Ians Hand schließlich los. Er brauchte ihre Unterstützung jetzt nicht mehr... Sie schloss die Tür und sah Ian an.
Und nun?
Begeistert konnte er von Joselines Antworten nicht sein - sie wäre es nicht an seiner Stelle, sie war es ja auch so nicht. Aber es machte keinen Sinn, darüber zu reden. Es war, wie es war... Ändern konnten sie nichts.
Eowyn hatte allerdings das Gefühl, dass sie hier plötzlich fehl am Platze war. Der Gedanke, der sie vorhin nach dem Gespräch mit Joseline durchzuckt hatte war allgegenwärtig. Sie hatte ihn schon auf Va'art gehabt, aber es war anders gewesen. Nicht so deutlich wie jetzt.
Aber vermutlich irrte sie ohnehin... Sie irrte so oft.
Dennoch ließ er sie nicht los.
Es war erst später Vormittag, fast schon Mittag, aber es kam ihr so vor, als wäre der Tag schon sehr lang gewesen. War er auch, wenn man es genau nahm - sie war früh aufgewacht, ganz entgegen ihrer normalen Gewohnheit. Vermutlich würde sie auch heute früher schlafen gehen als gewohnt, und wenn das der Fall war, dann sollte sie sich ohnehin an ihren Bericht setzen. Ihren ehrlichen Bericht über all die Dinge, die in den letzten Tagen bis Wochen schief gelaufen waren... Welche Freude.
Vielleicht würde das Gefühl mit ein bisschen Abstand vergehen... Und Ian hatte jetzt vermutlich genug ungewohnte Gesellschaft für einen ganzen Tag gehabt. Alles in Ordnung?, fragte Eowyn schließlich und sah Ian fragend an. Er würde ihr vermutlich nicht sagen, dass sie gehen sollte, selbst, wenn er Ruhe brauchte... Würde er ihr hingegen sagen, wenn er sie brauchte? Irgendwie war sie es müde, zu raten, zu vermuten, ihre Geduld mit sich selbst, mit allem um sie herum schwand, und zurück blieben nur Fragen ohne klare Antworten für sie selbst. Das hatte ihr, zusätzlich zu all dem, was sie vor Nar Shaddaa umgetrieben hatte, gerade noch gefehlt. Wirklich.
Ich denke, ich sollte dann wohl gehen, dich ein bisschen in Ruhe lassen... Eowyn lächelte sacht, um ihm zu zeigen, dass sie nicht ging, weil sie genug hatte, sondern weil sie ihm Zeit geben wollte. Und Raum. Das mit dem Abstand... war nicht wichtig, nicht für ihn.
Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Ian und Yaro
Oh nein, es war nicht Joselines Fehler, sie hätte gestern wohl besser aufpassen sollen, aber die Rätin sprach zu schnell weiter, als dass Eowyn ihr widersprechen konnte - also beließ sie es dabei. Dass sie unter Beobachtung stehen würden, das war ohnehin klar - ob nun von offiziellen Wächtern oder dem ganzen restlichen Jedi-Orden, sollte sich herumsprechen, wer Ian war. Ihre Begleitung war daher wohl kaum notwendig, aber vermutlich dennoch besser so.
Ausdauertraining... würde Ian dafür nicht theoretisch die Basis verlassen müssen? Laufen zumindest war innerhalb der Basis kaum richtig möglich, außer, man nutzte die Flure, und das war wohl eine bescheuerte Idee. Eowyn runzelte kurz die Stirn, aber hierfür würde sich wohl eine Lösung finden, einmal davon abgesehen, dass das vielleicht ohnehin in Ordnung ging. Dass Kampftraining "Irritationen hervorrufen" konnte, das hatte sie schon vermutet. Auch wenn es sinnlos war - denn Ian konnte wohl theoretisch mit seinem Körper und der Macht alleine mehr Schaden anrichten als mit einem Trainingsschwert. Aber es war die Geste, die zählte... und das war genau einer dieser Punkte, die Eowyn so frustrierten. Es ging nicht um Tatsachen, es ging um Befürchtungen und Ängste, auch unter den Jedi. Offenheit gepaart mit ein klein wenig Misstrauen, eine Kombination, die einfach eine klare Linie verfehlte.
Sie verstand es ja. Vollkommen. Aber das änderte nichts daran, dass es für sie frustrierend war, dass sie sich irgendwie zwischen Positionen fand, die sie beide nachvollziehen konnte, und dass diese beiden Positionen viel zu weit voneinander entfernt waren. Zeit, Geduld... sie konnte es nicht mehr hören, wie sie es sich dauernd selber vorsprach.
Was die Bibliothek betraf, so machte es völlig Sinn, und Eowyn nickte zustimmend. Selbstverständlich. Schließlich bekam selbst nicht jeder normale Bürger sofort irgendwelchen Zutritt zu sensiblen Daten, und darum ging es auch nicht. Ebenso, was die internen Dinge betraf - darauf hatte sie auch überhaupt nicht hinauswollen. Dass die Jedi sich sorgten, dass Ian sensible Daten abgreifen könnte, das machte irgendwie Sinn, aber an diese wollte er ohnehin nicht heran. Zumindest abgesehen von den Daten, die das Virus betrafen.
Das Verlassen der Basis fiel also vom Tisch? Joseline schien in diesem Punkt auch keine Diskussion zulassen zu wollen. Das würde Ian gar nicht gefallen... und ihr eigentlich auch nicht. Kurz warf Eowyn ihm einen Blick zu, aber sein Äußeres blieb unverändert. Da war es wieder... Offenheit gegen Misstrauen. Hatte Eowyn es im ersten Fall noch vollkommen verstehen können, so blieb das Verständnis dieses Mal größtenteils verschollen. Die Basis zu verlassen sendete in ihren Augen kein falsches Signal, wie es Kampftraining tun konnte. Die einzige Überlegung, die ihr einfiel, wäre, dass er versuchen konnte, jemanden zu kontaktieren - und in diesem Punkt war zumindest Eowyn sich so sicher, wie sie nur sein konnte, dass er diesen Wunsch nicht verspürte. Bei wem sollte er sich schon melden? Doch sie war nicht verantwortlich. Sie war keine Rätin, sie führte nicht die Sicherheit. Ihre Ansicht und ihre Einschätzung zählten nicht... wohl zu Recht, auf Grund ihrer Befangenheit.
Dennoch - frustrierend. Alles einfach frustrierend...
Und es hätte alles für Ian zumindest ein wenig einfacher gemacht. Ein wenig fort von den Jedi, Abstand, nicht die ganze Zeit vor Augen gehalten zu bekommen, weshalb er hier war, ein bisschen Luft zum Atmen. Genau wie die Idee, dass er ihr ein wenig seinen Stil beibrachte - es würde ihn ablenken, vielleicht sogar ein wenig aufbauen. Aber das alles würde wohl schwieriger werden, als sie erhofft hatte.
Sie unterdrückte erneut einen Seufzer. Joseline tat, was in ihrer Macht stand, und was sie für das Beste für den Orden hielt. Dass es Eowyn nicht gefiel lag wohl an der Gesamtsituation, und die war bescheiden. Kurz fragte sie sich, wie lange das so laufen sollte - die Mühlen mahlten schließlich langsam, und jeder Tag würde es vermutlich noch schwerer machen. Aber es hatte keinen Sinn, sich um die Zukunft zu sorgen, noch standen sie am Anfang.
Joselines Kompromissvorschlag zeigte immerhin wieder einmal, dass die Rätin wirklich alles versuchte, was in ihren Möglichkeiten lag. Die Aussicht, dass die "Nightmare" außerdem nicht mehr im Raumhafen offen für jeden herumstehen würde war außerdem positiv und verschob das Dilemma, was Ian mit seinem Schiff anstellen würde.
Als Joseline jedoch darauf zu sprechen kam, dass sie Ians Sachen würde kontrollieren müssen, verzog Eowyn kurzzeitig unwillig das Gesicht. Reichte es nicht aus, wenn die Wache das tat? Sie vertraute Ian. Blind und mit ihrem Leben, Va'art hatte sie zusammengeschweißt wie nur wenig anderes in der Lage hätte sein können. Andere mochten das nicht verstehen und erst Recht ihr Gefühl nicht teilen - das war völlig in Ordnung und deren gutes Recht. Aber das bedeutete, dass sie niemals auf den Gedanken kommen würde, zu kontrollieren, ob Ian gefährliche Gegenstände mit in die Basis brachte. Er würde es nicht tun. Ganz einfach. Allein der Gedanke war absurd... Und bei dem Gedanken, Ian offensichtlich zu misstrauen, indem sie seine Gegenstände überprüfte... es war wirklich kein schöner Gedanke. Und wieder fand sie sich zwischen zwei Positionen wieder, und eine von beiden würde sie in dem Fall enttäuschen müssen, denn hier gab es nur entweder - oder.
Wunderbar.
Würde das jetzt die ganze Zeit so weitergehen? Sie hatte gedacht, sich nicht entscheiden zu müssen, noch nicht - aber es zeigte sich, dass schon jetzt kleine Probleme auftaten, die sie zerrissen. Ein Mal mochte das noch kein großes Problem darstellen. Zwei Mal vielleicht auch nicht. Aber wo war die Grenze? Und würde es einfach irgendwann nicht mehr gehen?
Ein Problem, über das sie später nachdenken musste, jetzt war sicher nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
Joseline sprach sie jetzt noch einmal direkt an, und sprach genau das an, worüber sie vorhin nachgedacht hatte. Die Sicherheit der Basis, Misstrauen, gegenüber der Offenheit... Es war nicht fair, darüber jetzt eine Antwort von ihr hören zu wollen, denn sie verstand es und verstand es doch nicht. Aber sicher war Joseline nicht bewusst, dass ihre einfache Nachfrage sie nun so unter Zugzwang setzte. Sie verstand, dass diese Dinge Vorrang hatten. Sie verstand es nicht nur, es wäre äußerst töricht, wenn es nicht so wäre. Die Abgabe von Waffen und Kommunikationsgeräten, die Einschränkungen durch Wachen - alles Dinge, die einfach sein mussten. Da gab es nichts daran zu rütteln und keine Alternative. Das Problem war nur, dass sie nicht ganz verstand, welchen Unterschied gewisse Freiheiten machen würden.
Aber danach hatte Joseline eigentlich nicht gefragt.
Das verstehe ich, antwortete sie daher wahrheitsgemäß nach ihrem Moment Bedenkzeit. Und ich werde auf das Angebot sicher zurückkommen, wenn es Fragen gibt. Vielen Dank für alles.
Und jetzt wollen wir dich nicht mehr weiter stören... sie lächelte vorsichtig. Du warst da drin schließlich gut beschäftigt. Und Ian würde sich schon längst danach sehnen, wieder in die vermeintliche Zurückgezogenheit seines Zimmers zu kommen... Vielleicht auch Ruhe von ihr zu bekommen. Wie sehr erinnerte sie ihn daran, was sie war - was er war? Jetzt, wo er sie gesehen hatte, hier, in der Welt, in die sie momentan gehörte und die dem, was ein Zuhause war, am Nähesten kam? Ohne, dass er es wollte, war es vielleicht ebenfalls ein Problem. Sie gehörte zu denen, die ihm Steine in den Weg legten. Sie stellte sich nicht dagegen, sie stimmte dem zu. Positionenbezug...
Und auch eine Sache, über die sie eigentlich gar nicht nachdenken wollte, die sich aber wie eine Speerspitze in ihren Kopf drängte, ohne, dass sie eine Chance hatte.
Zurück. Nicht jetzt.
Sie verabschiedete sich von Joseline und machte sich mit Ian zusammen auf den Rückweg - schweigsam, nur verbunden durch die Hand, die sie noch immer hielt. Es gab nicht viel zu sagen - ihre Fragen waren geklärt worden, und hier in der Öffentlichkeit würden sie ohnehin nicht darüber reden.
In seinem Zimmer schließlich - sie weigerte sich, es "Arrestzelle" zu nennen - ließ sie Ians Hand schließlich los. Er brauchte ihre Unterstützung jetzt nicht mehr... Sie schloss die Tür und sah Ian an.
Und nun?
Begeistert konnte er von Joselines Antworten nicht sein - sie wäre es nicht an seiner Stelle, sie war es ja auch so nicht. Aber es machte keinen Sinn, darüber zu reden. Es war, wie es war... Ändern konnten sie nichts.
Eowyn hatte allerdings das Gefühl, dass sie hier plötzlich fehl am Platze war. Der Gedanke, der sie vorhin nach dem Gespräch mit Joseline durchzuckt hatte war allgegenwärtig. Sie hatte ihn schon auf Va'art gehabt, aber es war anders gewesen. Nicht so deutlich wie jetzt.
Aber vermutlich irrte sie ohnehin... Sie irrte so oft.
Dennoch ließ er sie nicht los.
Es war erst später Vormittag, fast schon Mittag, aber es kam ihr so vor, als wäre der Tag schon sehr lang gewesen. War er auch, wenn man es genau nahm - sie war früh aufgewacht, ganz entgegen ihrer normalen Gewohnheit. Vermutlich würde sie auch heute früher schlafen gehen als gewohnt, und wenn das der Fall war, dann sollte sie sich ohnehin an ihren Bericht setzen. Ihren ehrlichen Bericht über all die Dinge, die in den letzten Tagen bis Wochen schief gelaufen waren... Welche Freude.
Vielleicht würde das Gefühl mit ein bisschen Abstand vergehen... Und Ian hatte jetzt vermutlich genug ungewohnte Gesellschaft für einen ganzen Tag gehabt. Alles in Ordnung?, fragte Eowyn schließlich und sah Ian fragend an. Er würde ihr vermutlich nicht sagen, dass sie gehen sollte, selbst, wenn er Ruhe brauchte... Würde er ihr hingegen sagen, wenn er sie brauchte? Irgendwie war sie es müde, zu raten, zu vermuten, ihre Geduld mit sich selbst, mit allem um sie herum schwand, und zurück blieben nur Fragen ohne klare Antworten für sie selbst. Das hatte ihr, zusätzlich zu all dem, was sie vor Nar Shaddaa umgetrieben hatte, gerade noch gefehlt. Wirklich.
Ich denke, ich sollte dann wohl gehen, dich ein bisschen in Ruhe lassen... Eowyn lächelte sacht, um ihm zu zeigen, dass sie nicht ging, weil sie genug hatte, sondern weil sie ihm Zeit geben wollte. Und Raum. Das mit dem Abstand... war nicht wichtig, nicht für ihn.
Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Ian und Yaro
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