Lianna

[Lianna, Lola Curich - Straßen] mit Nen-Axa ++beide in Zivil++

Sofort als sie die Reaktion ihres Meisters bemerkte, wusste Cet, dass sie zu weit gegangen war.

"Tut mir leid, das war...ich wollte ja nicht vorschlagen, dass wir jemandem was... antun. Es ist nur so...außer Credits gibts nicht viel, was man da machen kann."

Sie stockte. Besser, sie ließ die Sache sein und es sich eine Lehre sein. Aber ihr fiel auf, dass Nen-Axa noch wegen etwas anderem beunruhigt schien. Sie spürte es. War es wegen der Szene, in der sie sich bewegten? Wegen Cethras Vergangenheit, die sie hier nutzten? Aber die Vergangenheit ließ sich nicht auslöschen und hier konnten sie die Erfahrungen wenigstens nutzen.

"Meister...Nen-Axa...ich hoffe ihr seid nicht beunruhigt wegen dem, was wir gerade tun. Oder wegen mir. Aber wir tun das doch um zu helfen. Ich meine, die Polizei kann oft nicht helfen, nicht schnell genug. Deswegen gibts Kopfgeldjäger. Wir haben damals übrigens auch nur Polizeiarbeit gemacht, entflohene Sträflinge gesucht und so. Deswegen hat mir die Erwähnung von damals übrigens auch geholfen. Wir waren nie groß berühmt und erfolgreich, aber man kannte den Namen durchaus als eine Truppe, die rechtschaffen ist. Harmlos, mit anderen Worten, ihr versteht? Das ist alles Vergangenheit, aber ich hab keinen Grund gesehen, warum ich das nicht für nen guten Zweck nutzen sollte."

Als sie das Gebäude schließlich wieder erreicht hatten schwieg Cet. Unabhängig von Nen-Axa wurde auch ihr plötzlich bewusst, wie nahe am Jediorden das Verbrechen tätig war. Auch wenn sie der Ansicht war, dass es auf hochtechnisierten Welten kaum einen Unterschied macht, wo man sich befand. Dennoch...ein seltsames Gefühl. Es gab eben nicht nur die eine oder die andere Seite.

*** ***

Es hatte sie wie ein Schlag getroffen, dass der Broker, Ryxii, sie sofort als Jedi identifiziert hatte. Hatte sie selbst einen Fehler gemacht? War es von Anfang an ihre Schuld gewesen, als sie sich zu ihm durchgefragt hatte? Was würde er tun? Eigentlich standen solche Leute nicht in dem Ruf, ihre Kunden anzugreifen. Das war sicherlich noch weniger gut für das Geschäft, als mit Jedi zu reden. Aber wenn er sie jetzt raus warf standen sie am Anfang. Über offizielle Kanäle würden sie niemals den Speeder finden, bevor die Diebin ihn entsorgte. Dann würde die Spur vielleicht kalt werden.
Aber dann übernahm Nen-Axa das reden. Aber er sprach nicht nur, er ließ auch die Macht wirken. Die Macht unterstützte seine Stimme und wirkte auf Ryxii...und er stimmte Nen-Axa zu. Es war faszinierend. Im Grunde war dies ähnlich wie eine Bestechung oder sogar eine Drohung, aber subtiler, ohne zu verletzen. Der Wille des anderen wurde scheinbar noch nichtmal gebrochen, dazu schien nicht genug Macht im Spiel zu sein. Aber Ryxii stimmte zu. Seine Meinung wurde umgeleitet. Er verlangte immer noch einen stolzen Preis, aber angemessen, und schnell hatte er die Daten, die sie wollten. Weit weg, auf der anderen Seite des Raumhafens. Selbst mit dem Taxi würden sie eine Weile brauchen. Ob sie den Dieb dann noch vorfanden?

Bei der nächsten Station holten sie sich sofort ein Taxi. Die meiste Zeit des Fluges schwieg Cethra und dachte darüber nach, wie dumm doch ihr Vorschlag von vorhin gewesen war. Aber es half nichts, sie konnte die Zeit nicht zurück drehen. Schließlich verlangsamte das Taxi seinen Flug und hielt auf ein bestimmtes Gebäude zu. Cet setzte sich auf.

"Das ist die Adresse? Das sieht ja wie ein Gerippe aus."

Tatsächlich fehlte die komplette Fassade und es waren nur die Etagen, Stützpfeiler und einige Wände, die das Gebäude ausmachten. Der Fahrer des Taxis informierte sie, dass der Wohnturm tatsächlich gerade renoviert wurde, kurz bevor er sie direkt davor absetzte und noch einen nicht zu knappen Preis verlangte. Der Tag war bisher ziemlich teuer.

Cet blickte an dem Gebäude nach oben. Es war groß. Und irgendwo in diesem Gebäude drin war der Speeder. Ein Seufzen kam von der Miraluka.

"Oha...das wird dauern. Ähm...sollen wir uns aufteilen? Ich hab mein Komm-Gerät dabei...."

Selbst wenn sie sich aufteilten würde es ganz schön lang dauern, das Gebäude zu durchsuchen. Immerhin schien sonst niemand da zu sein, auch keine Arbeiten gingen voran. Also würde sie niemand stören.

[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens] mit Nen-Axa ++beide in Zivil++
 
[Lianna, Lola Curich – Nahe des Jedi-Tempels]

Yuno gab sich alle Mühe, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Es hatte lange genug gedauert, sie aufzuspüren, zumal es am Anfang keine konkreten Hinweise auf Aussehen, Herkunft oder auch nur Geschlecht des Ziels gegeben hatte. Nur, dass es offensichtlich jemand gezielt auf einen ansässigen Schrotthändler abgesehen hatte, der in den letzten Wochen viermal beraubt worden war.

Die Zabrak mochte Detektivjobs. Schon seit ihrem 12. Lebensjahr war sie mit Informationsbeschaffung und Aufklärung im Kopfgeldjägerunternehmen ihrer Familie betraut gewesen – ursprünglich wegen ihrer mangelhaften Schießkünste. Bald jedoch hatte sich herausgestellt, dass diese Aufgabe ihr wie auf den Leib geschneidert war, sie hatte keine Mühe, sich in der Unterwelt zu bewegen, wusste, wie sie mit welchen Leuten reden musste, wann sie sich einschmeicheln, wann drohen und, wenn nötig auch, wann sie ihre weiblichen Reize spielen lassen musste. Dazu kam, dass diese Jobs in der Regel recht gut bezahlt waren - Anzahlung, Spesen und Prämie im Erfolgsfall machten die Mühen ,die man für diese Arbeit auf sich nahm, durchaus lohnenswert.

Der einfachste Teil war es, herauszufinden, wohin die gestohlenen Waren des Schrotthändlers vertickt wurden, da es sich um verbotene Komponenten für Kleinwaffen handelte, was erklärte, warum der Händler nicht die Polizei eingeschaltet hatte. Schwieriger war der Teil, in dem es darum ging, die Identität der Diebin aufzudecken. Die Schwarzmarkthändler auf diesem Planeten waren Außenstehenden gegenüber besonders misstrauisch und verschlossen, da sie neben den üblichen Polizeibehörden der Republik sich auch noch mit dem Jediorden herumschlagen mussten, der hier auf Lianna sein Hauptquartier hatte. Auf die richtige Spur kam sie dann mehr oder weniger zufällig, als sie von einem der Händler, die sie aufsuchte, offensichtlich aufgrund ihrer Statur mit der Zielperson verwechselt wurde. Als sie seinen Laden betrat, winkte er sie direkt ins Hinterzimmer durch, eine Gelegenheit, die sie beim Schopf packte und sich gar nicht erst die Mühe machte, die Kapuze ihres Regenmantels abzunehmen. Bevor er seinen Fehler bemerkte, hatte sie bereits mehr Informationen über ihr Ziel erhalten, als in der ganzen Woche davor. Der Nachteil dieser Methode lag darin, dass das Ziel wahrscheinlich ab diesem Zeitpunkt gewarnt war, dass ihr jemand auf den Fersen war; es lag nicht in der Natur Yunos zu töten, wenn es nicht zwingend notwendig wurde. Außerdem warf ein toter Schwarzmarkthändler bestimmt mehr Fragen auf, als sein Tod verschleierte.

Und offensichtlich hatte die Zielperson, eine menschliche Frau namens Syal Reyes, in diesem Moment gemerkt, dass Yuno sie verfolgte, denn sie beschleunigte ihre Schritte und begann, sich durch die Menschenmassen auf der Straße zu drängeln. Yuno fluchte innerlich, Reyes aufzuspüren war auch mit Namen erstaunlich schwer gewesen. Sie durfte sie jetzt nicht verlieren. Doch als sie mit einem Ortolaner zusammenstieß, der seine Tasche fallen ließ, sie festhielt und lautstark etwas von „Schadenersatz“ rief, wurde sie kurz abgelenkt, was ausreichte, um ihr Ziel aus den Augen zu verlieren. Sie rannte, ohne weiter auf irgendwen zu achten, über den Platz, mit einer gewaltigen Frustration im Bauch, in der Hoffnung, die Frau wieder zu finden. Als sie sie schließlich gefunden hatte, sprang diese gerade in einen grünen Speeder und fuhr mit Vollgas in die entgegengesetzte Richtung davon.


[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens - Einige Zeit später]


Da stand er, der grüne Speeder. Mitten in diesem Rohbau. Es war ganz sicher der gleiche wie der, den sie in der Nähe des Jeditempels am späten Nachmittag, kurz nachdem sie ihr Ziel aus den Augen verloren hatte, starten gesehen hatte. Sie erkannte die Schramme, die sich über die linke Seite zog. Ihr Ziel war also in der Nähe. Sie zückte ihr Vibromesser. In der Dunkelheit des Rohbaus drang das einzige Licht von den umstehenden Gebäuden und der Straße, wobei der Schein einer Werbetafel den Bereich um den Speeder flackernd erhellte. Er war leer. Aber zumindest stimmten die Informationen, die sie erhalten hatte. Sie wusste, dass ihr Ziel in der Nähe war, auch wenn sie nicht sagen konnte, woher dieses Wissen kam. Sie hatte allerdings das Gefühl, nicht alleine in diesem Gebäude zu sein, und dieses Gefühl täuschte sie selten. Wie zur Bestätigung hörte sie von vor dem Gebäude Schritte und leise Stimmen, auch wenn sie nicht hören konnte, was sie sprachen. Sie sah sich um. Wenn Reyes Komplizen hatte, mit dem sie sich hier treffen wollte konnte sie ihren Plan der offenen Konfrontation vergessen. Yuno sah sich nach einem Versteck um…

[Lianna, Lola Curich – Jenseits des Raumhafens] im gleichen Gebäude mit Jayne und Nen-Axa
 
[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens] ++in Zivilkleidung++

Nen-Axa stimmte Cethra zu, dass sie sich vielleicht wirklich besser trennen sollten, um das Gebäude zu durchsuchen. Anscheinend befürchteten sie beide, dass die Diebin bereits verschwunden war, nur dass keiner der beiden es aussprach. Cethra erklärte sich bereit über eine Gerüsttreppe, die außen angebracht war, nach oben zu gehen und das Gebäude nach unten zu durchsuchen.

Rasch kletterte sie nach oben, bis sie das oberte Stockwerk erreichte. Dann arbeitete sie sich durch die leeren Etagen nach unten voran. Ihre Machtsicht half ihr enorm. Sie bewegte sich langsam, vorsichtig und quasi lautlos, das Bewusstsein vorsichtig weiter ausgedehnt. Sie sah in begrenztem Maße durch Wände hindurch, forschte damit nach anderen Lebensformen.
Zumindest auf dem obersten Stockwerk gab es nichts interessanteres als zwei Eimer und eine Schraube, die auf dem staubigen Boden lagen. Als sie sich sicher war, dass dort nichts war, sprang sie vom Rand einer Galerie -mit Hilfe der Macht- ins Stockwerk darunter.

Sie hatte schon mehrer Stockwerke durchsucht, als sie -immer noch im overen drittel des Gebäudes- etwas hörte. Oder vielmehr, sie spürte es. Ein schwaches Glimmen, am Rande ihrer Wahrnehmung. Vorsichtig schlich sie weiter, ihre Sinne angespannt.
Da, in diesem Stockwerk, ein Stück weiter voraus. Deutlich nahm sie die Präsenz (Yuno Odan) wahr. Sie drückte sich an eine Wand, beobachtete die Person hindurch. Sie schlich um einen Abdruck in der Macht herum, der durchaus der Speeder sein konnte. Aber ohne mehr Konzentration konnte sie das momentan nicht genauer in Erfahrung bringen.
Rasch und leise schlich sie wieder zurück. Die Etage darüber war quasi nur eine Halbetage, bestand fast nur aus Galerien und Balkonen, die viele Öffnungen im Bodrn ins Stockwerk darunter ließen. Durch eine dieser, in ausreichender Entfernung, sprang Cet nach oben, ehe sie wieder in die Nähe der femden Person schlich.
Vielleicht hätte sie lieber Nen-Axa verständigen sollen, aber in dem Gerippe eines Gebäudes trugen Stimmen zu gut, das würde die Person vermutlich alarmieren. Stattdessen entschied sich Cet zu versuchen, den oder die andere schnell festzusetzen. Und zwar mit Hilfe einer Plastikplane, die von der Decke hing. Sie sollte wohl Teile der Etagen abschließen, aber diese hier hing nur noch an der Decke. Cet wartete, wartete noch etwas...

Jetzt, der Fremde war direkt unter der Plane. Cet ergriff die Plane mit Hilfe der Macht. Ein kurzer, kräftiger Zug und sie kam frei und fiel. Doch eine Überraschung wartete. Die Aura der anderen Person leuchtete auf und mit einer erstaunlich schnellen Reaktion sprang sie in Sicherheit. Was war das? Eben noch hätte Cethra schwören können, es wäre ein normaler Humanoid gewesen, jetzt war sie sich nicht mehr sicher. Machtempfänglich? Das konnte Probleme bereiten.

Ein Ruf von Unten zeigte ihr, das sie entdeckt worden war. Es verdichtete sich, das dort jemand mit besonderen Instinkten war. Gleichzeitig bedeutete es, dass heimlichkeit keinen Sinn mehr hatte.
Mit einem Satz sprang Cet nach unten. Falks es die andere -jetzt war deutlich, dass es eine Frau war- das verwunderte zeigte sie es nicht. Auf jeden Fall ähnelte die Frau der Diebin sehr in ihrer Statur. Und der Speeder war auch hier. Hatte die Jagd schon ein Ende, waren sie erfokgreich gewesen. Cet bemerkte das Vibromesser in der Hand der Frau. Mit der Macht tastete sie nach dem Lichtschwert hinten an ihrem Gürtel, für die andere momentan unsichtbar. Im Notfall würde sie es schnell ziehen können.

"Ich würde gerne mit dir reden." Sagte Cet. "Zum Beispiel über diesen Speeder da. Ich glaube, ich bin auf der Suche nach dem. Bitte übergib ihn mir ganz friedlich, dann muss niemand verletzt werden."

Im selben Moment schalt sich Cet in Gedanken eine Närrin. Während für sie vollkommen klar war, dass sie das gezückte Vibromesser, dessen Spitze auf sie gerichtet war, meinte, konnte die andere Frau das als Drohung auffassen. Ja, musste es fast. So wie ihre Machtaura aussah, war sie nicht unbedingt bester Laune...

[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens] ++in Zivilkleidung++ mit Yuno Odan
 
[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau] Nen-Axa, Cethra Jayne

Nen-Axa blickte seiner Padawan nach, als sie - flink und geschickt wie eine Katze - die Leitern emporstieg, die draußen am Gebäude hinauf führten. Dann ging er selbst auf das Haus zu. Die Kleiderwahl erwies sich nun als günstig: Mit dem Overall und der Handwerkerweste konnte ein unbedarfter Passant leicht zu dem Schluss kommen, dass er auf diese Baustelle gehörte. Die Diebin des Speeders, so sie sich hier befand, sollte ihn aber besser nicht bemerken. Deshalb hielt er sich in den Schatten. Auf dem Grundstück standen Maschinen, Schuttcontainer und Stapel von Material, die ihm Deckung boten, während er sich zum Vordereingang pirschte. Er hatte zugestimmt, dass sie sich aufteilten, obwohl er sich im Klaren darüber war, dass das für den Einzelnen ein höheres Risiko bedeutete. Denn es war ein großes Bauwerk mit vielen Stockwerken und wenn sie beisammen blieben, brauchten sie doppelt so lang, um es zu durchsuchen. So war die Entscheidung gefallen, dass Cethra von oben beginnen sollte und er von unten. Auf diese Weise arbeiteten sie sich aufeinander zu und schnitten dem oder den Bösewichten, die sie hier vermuteten, jeweils einen Fluchtweg ab.

Der Arcona erreichte den Eingang ohne Störung und schob sich hindurch. Wieder schob er sich in die Schatten und sah sich zunächst um. Es war dunkel, aber sein Thermosinn verschaffte ihm rasch Sicherheit, dass sich niemand auf dieser Etage befand. Aber ob das auch für die Stockwerke darüber und darunter galt, wusste er noch nicht. Dort konnte sich eine ganze Bande aufhalten. Weder mit den Machtsinnen noch mit Cethras ungewöhnlicher Sehkraft hatten sie von draußen etwas oder jemanden bemerkt, aber das musste nichts heißen. Ihre Talente waren begrenzt und sie konnten ein Bauwerk dieser Größe nicht einfach bis in den letzten Winkel scannen, ohne es betreten zu haben. Auch so war es keine leichte Aufgabe, denn es mochte auch im Inneren eines solchen Gerippes genug Versteckmöglichkeiten für eine oder mehrere Personen geben. Der Speeder allerdings war schwieriger zu verstecken und würde ihnen hoffentlich ins Auge springen, sobald sie die richtige Etage erreichten.

Es gab eine Treppe, die nach oben führte. Wie erwartet, konnte man aber auch nach unten gehen: Es gab mindestens ein Untergeschoss. Eine Tiefgarageneinfahrt oder etwas Ähnliches hatten sie von draußen nicht gesehen, so dass Nen-Axa angenommen hatte, das gestohlene Fahrzeug könne nur zwischen Dach und Bodenniveau versteckt sein. Nun aber entdeckte er etwas, das er in seine Überlegungen nicht mit einbezogen hatte: Es gab einen breiten Fahrstuhlschacht, der tiefer hinab führte. Auch dieser war, wie der Rest des Gebäudes, entkernt und teilweise weggerissen worden. So gähnte ein schwarzes Loch im Boden des Erdgeschosses, groß genug, um einen Speeder hinabzubringen. Im ausgebauten Zustand wäre das undenkbar, doch so wie die Dinge jetzt standen, konnte er nicht ausschließen, dass man das Fahrzeug hinunter gebracht hatte. Dass der Keller ein gutes Versteck für Diebin und Diebesgut gleichermaßen wäre, leuchtete ihm sofort ein. Also hatte er keine Wahl, als auch dort nachzusehen. Er entschied sich gegen die Treppe und schwang sich stattdessen in den Fahrstuhlschacht, in dem es Leitersprossen aus einem robusten Kunststoff gab. So leise er konnte, stieg er hinab und warf dabei immer wieder Blicke nach unten wie auch nach oben. Nach ungefähr drei Metern erreichte er das erste Untergeschoss. Hier gab es leere Türöffnungen, die zu beiden Seiten in ebenso leere Korridore führten, aber sie waren nicht groß genug für einen Speeder. Also kletterte er weiter hinab. Im 2. UG sah es nicht anders aus, aber es ging noch tiefer hinunter. Ungefähr zwei Meter unter dem Niveau des 3. Untergeschosses war Schluss. Seine Krallenfüße berührten den nackten Betonboden. Hier war kein Speeder geparkt und da es hier im Gegensatz zum Erdgeschoss auch keine Durchbrüche der Schachtwände gab, konnte man ihn unmöglich in einem anderen Raum hier unten abgestellt haben.

Der Jediritter war drauf und dran, wieder hinaufzusteigen und sich wie geplant in die oberen Stockwerke vorzuarbeiten, als er plötzlich am Ende des Ganges zu seiner Rechten eine Bewegung sah. Etwas helles, infrarotes huschte um die nächste Ecke. Er hatte nicht erkannt was es war, aber es musste sich wohl um etwas Lebendiges handeln. Mit den Machtsinnen tastete er in die besagte Richtung und stellte nun unzweifelhaft fest, dass sich dort nicht nur ein Lebewesen aufhielt, sondern mehrere. Seine rechte Hand tastete zum Lichtschwert und die linke zum Comlink, doch beide hielt er zurück. Es war viel zu früh, eine Waffe zu ziehen, und es brachte ihm auch nichts, Cethra hier herunterzurufen, solange er nicht wusste, mit was oder wem er es zu tun hatte. Es konnten Bauarbeiter sein oder Obdachlose, die sich hier einen Unterschlupf geschaffen hatten. Vielleicht auch Bewohner des Hauses, die noch ein paar Besitztümer abholten, oder Diebe, die sich an Leitungsdrähten und anderen wiederverkäuflichen Teilen vergriffen. Bevor er sich zum Handeln entschloss, musste er Gewissheit haben. Vorsichtig ging er in die Richtung, in der er die Lebewesen geortet hatte. Es war keine ungefährliche Situation, dennoch fühlte er keine Angst. Die jahrelang antrainierte innere Ruhe hielt bislang allen Stress von ihm fern. Dennoch war er auf vieles gefasst.


[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 3. UG] Nen-Axa
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Zoo]- Noa, Cris, Ricardo,Ray

Es war offensichtlich, na klar – Cris verzog leicht den Mund und schüttelte dezent mit dem Kopf (natürlich in einem Moment, in dem Noa sich auf etwas anderes konzentrierte). Er hatte nie behauptet, Experte für Zoologie zu sein oder aus dem Stand ein Impulsreferat über die im Tierpark von Lianna City versammelte Fauna halten zu können, doch das hatte Noa nicht davon abgehalten, ihn mit ihrer Fragerei bloßzustellen – und anstatt seine Wissenslücke diskret zu überspielen, hatte sie es ihm richtig reingerieben. Großartig.

Dass sie nun am Tortapo-Gehege angekommen waren, hob – oder besser: senkte – das Niveau von Ricardos Laune ungefähr auf Cris‘. Noa musste ihren Neffen in eine körperlich aufrechte Position zwingen, um ihn vor lauter demonstrierter Langeweile nicht über den niedrigen Zaun in das Gehege fallen zu lassen. Für sich selbst stellte Cris fest, dass der Junge den gepanzerten Tieren – Noas Vermutung, dass ihr natürlicher Schutz ausreichte, um einen Blasterschuss abzuhalten, bezweifelte er insgeheim – ein wenig Unrecht tat, als er beklagte, dass die Tortapos nichts taten. Sie taten sehr wohl etwas – nur eben sehr langsam.

Träge blinzelnd arbeitete sich ein Pärchen der Tiere – unmöglich festzustellen, ob Männchen und Weibchen oder zwei gleichgeschlechtliche Exemplare – in Zeitlupe über den Rasen und hielten ab und an inne, um mit aller Gemütlichkeit Büschel aus dem Gras zu rupfen, das zum Teil in ihren zahnlösen Mäulern hängen blieb. Ray beobachtete die beiden – weitere sechs waren weiter entfernt im Gehege verteilt – so fasziniert, dass Cris erst den Verdacht hatte, dass sie Noas Frage überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Dann jedoch drehte das blonde Mädchen sich halb um und strahlte die Widerstandskämpferin an.

„Die sind total entspannt und friedlich!“, führte sie aus.

„Und trotzdem kann ihnen keiner was tun. Wenn jetzt ein Nexu vorbeikäme, müssten sie einfach nur in ihren Panzer – und es hätte keine Chance!“

Ricardo sah so empört aus, dass Cris jederzeit mit seinem lautstarken Protest rechnete. Natürlich konnte nicht angehen, dass ein cooles Nexu es nicht mit uncoolen Tortapos aufnahm, die noch dazu „überhaupt nix“ machten.

In diesem Moment kündigte das Rauschen von Repulsoren einen kleinen, mit dem Logo des Zoos bemalten Droiden an, der sich über das Gehege schwebend dem Zaun näherte. In unmittelbarer Nähe des Zauns – und der dahinter versammelten Besucher – entleerte er daraufhin einen Behälter voller roter Früchte auf dem Rasen.

„Mujafrucht!“, stellte Ray aufgeregt fest.

„Tortapos lieben Mujafrucht!“

Tatsächlich wurden die Tortapos nun lebendig – nicht nur die beiden in der Nähe des Zaunes, sondern auch ihre übrigen, auf das Gehege verteilten Artgenossen – und setzten sich mit einer im Kontrast ihrer vorherigen Bewegungen überraschenden Zielstrebigkeit in Bewegung, um möglichst schnell zum vom Droiden hinterlassenen Früchtehaufen zu gelangen. Dieses Schauspiel schien nun auch Ricardo nicht vollkommen kalt zu lassen, der immerhin seine demonstrative Abwehrhaltung aufgab und einen Schritt näher an den Zaun trat, als das schnellste Tortapo mit einem gierigen Bissen die Mujafruchtschlemmerorgie begann.

Cris lächelte und trat hinter Noa, um ihr seine Arme um die Taille zu legen und ihren Nacken leicht zu küssen, während die Kinder ganz auf die Tiere konzentriert waren. Dass sie ihn vor wenigen Augenblicken noch auf eine gewisse Art und Weise zum Deppen gemacht hatte, hatte er bereits wieder vergessen – sie hatte es vermutlich eh nur getan, um Ricardo und Ray zu amüsieren.

„Na, hast du Spaß?“, flüsterte er ihr ins Ohr und schmiegte sich an sie. Ganz konnte er ihre Zoofachfragen dann allerdings doch nicht auf sich sitzen lassen.

„Oder soll ich dir einen Tipp geben, mit welchen Fragen man mich noch kalt erwischen kann?“

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Zoo]- Noa, Cris, Ricardo,Ray
 
[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau] mit Cethra Jayne und Nen Axa (anderes Stockwerk)

Jemand war im Stockwerk über ihr. Sie spürte es eher als dass sie es hörte. Und sie sah gerade rechtzeitig nach oben, um die Plane fallen zu sehen. Mit einem Hechtsprung zur Seite wich sie der improvisierten Falle aus, rollte sich ab, fluchte laut und zog ihr Vibromesser, das sie zuvor wieder eingesteckt hatte.

„War wohl nichts, Idiot“, rief Yuno, als sie hinter eine Säule in Sicherheit hechtete. Ihr Gegner, den sie immer noch nicht sah, hatte sein Überraschungsmoment, genau wie sie selbst verspielt. Da sie keinen Blaster hatte, was sie inzwischen trotz ihrer schlechten Schießkünste bereute, hatte Yuno keine andere Wahl als den Angreifer zu einer offenen Konfrontation zu provozieren, was ihr anscheinend auch gelang: Von der oberen Galerie sprang eine Person zu ihr herunter.

Yunos Herzen setzten für eine Sekunde aus: Solch ein Sprung deutete auf einen Machtbegabten Gegner hin – und das war eine ganz andere Liga als gewöhnliche Diebe und Schmuggler. Ganz davon abgesehen, dass dieses – Mädchen, diese Miraluka wie Yuno an den fehlenden Augen erkannte, die jetzt vor ihr stand, definitiv nicht ihr Ziel war.

Sie schluckte ihre aufsteigende Frustration, sie hatte gehofft, den Fall hier zum Abschluss zu bringen, hinunter und nahm eine defensive Kampfposition ein, die Klinge ihres Messers auf den Hals der Frau gerichtet.

„Ich würde gerne mit dir reden“, sagte die Frau, die anscheinend kein Problem damit hatte, dass ihr ein knapp einen Meter langes Messer unter die Nase gehalten wurde, mit ruhiger Stimme. „Zum Beispiel über diesen Speeder da. Ich glaube, ich bin auf der Suche nach dem. Bitte übergib ihn mir ganz friedlich, dann muss niemand verletzt werden."

Yuno hob eine Augenbraue. Hatte die Frau gerade gehört, wie lächerlich das klang? Die Miraluka war nicht gerade in einer Position um Forderungen zu stellen oder Drohungen auszusprechen. Aber dass sie auch hinter dem Speeder her war, kam ihr endgültig merkwürdig vor.

„Ist das deiner, Kindchen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er einem Rhodianer gestohlen wurde.“

Langsam änderte Yuno die Position. Die Treppe nach unten befand sich jetzt hinter ihr. Sie wusste, was sie wissen wollte: Ihre Zielperson war nicht in den oberen Etagen. Ziemlich sicher wäre die Miraluka ansonsten auf sie getroffen, und nach dem Verhalten des Mädchens zu urteilen, hatte sie, wie auch schon der Händler, die Diebin mit Yuno verwechselt.

„Bist du alleine hier?“, fragte Yuno, als das Mädchen nicht antwortete und verlagerte ihr Gewicht auf das rechte Bein in eine Position, von der sie sowohl angreifen, als auch zur Treppe nach unten, die sich jetzt hinter ihr befand, fliehen konnte. Wenn ihre Theorie stimmte, wenn sie wirklich eine Jedi war, was angesichts des Kunststücks mit dem Sprung nahelag, und wenn sie Yuno mit der Diebin verwechselte, war Flucht wahrscheinlich eine klügere Entscheidung, als sie anzugreifen…


[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau] mit Cethra Jayne und Nen Axa (anderes Stockwerk)
 
Zuletzt bearbeitet:
[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 3. UG] Nen-Axa

Vorsichtig pirschte sich Nen-Axa den Flur entlang. Durch den Aufzugsschacht fiel nur ein Mindestmaß an Abendlicht hinunter in den Keller, so dass es hier, wenige Meter von dem Schacht entfernt, absolut dunkel war. Seine Facettenaugen hätten ebenso gut geschlossen sein können. Dennoch war er nicht völlig blind. Sein Wärmeorgan half ihm sich zu orientieren. Es zeichnete die Konturen der Wände nach und wenn er sich nicht ganz irrte, leuchtete hinter der nächsten Ecke eine blasse, schwache Spur von infrarotem Licht hervor. Es war dort ein klein wenig wärmer als hier, was verschiedenste Ursachen haben könnte, doch er wusste ja bereits, dass sich warmblütige Lebewesen hier unten befanden. Er passierte zwei Türen, die in leere, völlig entkernte Räume führten. Dann erreichte er die Biegung des Ganges und spähte um die Ecke. Wieder sah er eine infrarot leuchtende Kreatur entwischen und abermals erkannte er nicht, worum es sich handelte. Der leuchtende Schemen verschwand in einem Raum und massive Wände schirmten die Strahlung vollständig ab. Nur die Spuren von vier kleinen Füßen leuchteten noch etwas nach. Sie gaben dem Arcona einen Hinweis darauf, womit er es zu tun hatte, aber er musste sicher gehen. Etwas weniger zögerlich und zurückhaltend folgte er dem Geschöpf. Zwar lag seine Hand noch immer auf der Westentasche, in der sein Lichtschwert steckte, aber er glaubte nicht mehr daran, dass er es hier und jetzt brauchen würde. Ein Blick in den Raum bestätigte seinen Verdacht: In einer Ecke kauerten zwei vierbeinige Kreaturen, die er als Mulpas erkannte; Nagetiere, die in Lola Curich häufig anzutreffen waren. Abgesehen davon, dass niemand sie gern in seiner Wohnung haben wollte, weil sie Vorräte beschädigten und eventuell Krankheiten übertrugen, waren sie ungefährlich. Dass sie im Keller eines leerstehenden, nach allen Seiten offenen Bauwerks einen Unterschlupf gefunden hatte, war nicht verwunderlich. Auf jeden Fall hatten sie nichts mit dem Speederdiebstahl zu tun. Nen-Axa hatte einige kostbare Minuten an sie verschenkt. Es war gut, dass er Cethra nicht auch noch alarmiert und vorschnell hier herunter gerufen hatte. Er wandte sich ab, warf - rein zur Sicherheit - noch einen Blick in die angrenzenden Zimmer und um die nächste Biegung und kehrte dann zum Fahrstuhlschacht zurück. Auf dem gleichen Weg, wie er herunter gekommen war, stieg er wieder hinauf ins Erdgeschoss. Ein vorsichtiger Blick aus dem Schacht zeigte ihm, dass hier alles ruhig und in Ordnung war.

Der Jediritter begann nun damit, sich wie geplant Stockwerk für Stockwerk nach oben zu arbeiten. Auch hier leistete ihm sein Wärmesinn gute Dienste, denn es war mittlerweile im ganzen Gebäude ziemlich finster geworden. Draußen wurde es von Minute zu Minute dunkler und hier drinnen machte sich das erst recht bemerkbar. Aber er hatte keine Probleme damit, sich zu orientieren. Da es auch kühler wurde, würde er die Diebin nur umso schneller bemerken, denn es handelte sich der Beschreibung nach um eine Humanoide, und die waren für gewöhnlich warmblütig. Das galt für die meisten Geschöpfe auf Lianna. Allerdings nicht für Nen-Axa selbst. Und das war der Nachteil, den die Sache hatte: Zusammen mit dem Bauwerk kühlte auch sein Körper in der Abendluft langsam aus. Es würde sich bald bemerkbar machen - falls es das nicht sogar schon tat. Kälte machte einen Arcona langsamer, in jeder Hinsicht. Seine Bewegungen wurden gemächlicher, seine Reaktionszeiten länger. Sogar auf die Denkleistung und Entschlusskraft konnte sich eine sinkende Temperatur rasch auswirken. Aber so weit war es noch nicht, die Einschränkungen waren bisher höchstens minimal. Aber je länger die Suche dauerte, umso weniger leistungsfähig würde er körperlich und geistig werden und umso mehr Beistand durch die Macht würde er benötigen, um auf eine Krisensituation reagieren zu können.

Nach einer solchen sah es allerdings nicht aus. Alles war ruhig. Abgesehen davon, dass auch auf anderen Etagen ein paar Mulpas und andere kleine Geschöpfe unterwegs waren, sah und spürte er nichts, das seinen Verdacht erregte. Auch Cethra hatte bislang nicht auf sich aufmerksam gemacht. Schwer zu sagen, wie weit sie schon gekommen war, aber ein paar der oberen Stockwerke hatte sie bestimmt auch schon durchsucht und offensichtlich nichts gefunden, sonst hätte sie sich sicherlich gemeldet. Hoffentlich würden sie sich nicht in der Mitte treffen, ohne auf den Speeder gestoßen zu sein. Denn wenn sich das Diebesgut nicht hier befand (weil der Broker sich geirrt oder sie hereingelegt hatte, oder weil sie zu spät kamen), drohte die Spur zu erkalten und ihre Suche im Sande zu verlaufen.


[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 3. UG] Nen-Axa
 
[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens] ++in Zivilkleidung++ mit Yuno Odan (Nen-Axa in anderem Stockwerk)

Cet hob abwehrend die Hände, die Handflächen nach außen, und trat einen Schritt zurück, um der Zabraki vor ihr zu zeigen, dass sie keine Gefahr darstellte. Momentan jedenfalls, schien noch eine Chance zu bestehen, die Situation hier ohne viel Aufregung zu lösen. Blöderweise konnte sie jetzt nicht wirklich an ihren Kommunikator heran und sie besaß keine telepathischen Fähigkeiten wie Marry.

"Ja, ich bin allein hier, wie du siehst." Sagte sie. Es war, rein technisch gesehen, absolut wahr. Auf diesem Stockwerk war sie alleine. Über andere Auslegungen dieser Frage zu diskutieten war jetzt keine Zeit. Es war wichtiger erst einmal heraus zu finden, wer diese Frau da war.
"Was den Speeder angeht...ja, ich weiß, dass der nem rodianer geklaut wurde. Für den bin ich auf der Suche nach dem Teil. Und leider siehst du der Person, die den geklaut hat, recht ähnlich. Zumindest so im Körperbau. Deswegen auch die kleine Falle mit der Folie. Sorry dafür, war improvisiert. Aber vielleicht sollten wir das erst mal klären."

Auch wenn Cet sich bemühte, nach außen hin entspannt zu wirken, war auch sie genauso kampfbereit und angespannt wie ihr Gegenüber. Nur dass sie die Macht als einen weiteren Muskel hatte. Allerdings ließ die andere das Vibromesset sinken, auch wenn sie immer noch angespannt blieb. Cet sah das als ein gutes Zeichen.

"Mein Name ist übrigens Cethra Jayne. Ich gehöre zu den Jedi."

Nach kurzem Zögern erklärte die Zabraki -ihr Name war Yuno Odan, ein Name bei dem bei Cet irgendwas klingelte- dass sie auch nach der Diebin des Speeders suchte und dass genau das vermutlich der Grund war, dass sie den Speeder überhaupt geklaut hatte. Weil sie wusste, dass ihr jemand auf den Fersen war. Aber genau wie die Jedi hatte Yuno hier vorerst die Spur verloren.
Ein paar Momente schwieg Cet und studierte Yubo genau, wie sie in der Macht abgebildet vor ihr stand. Sie hatte nicht das Gefühl belogen zu werdeb, aber sie war sich nicht ganz sicher. Etwas war anders an dieser hier...

"Na, in dem Fall suchen wir ja nach der selben Person. Beziehungsweise ich hab erst einmal tatsächlich nur nach dem da gesucht."

Cet wandte sich dem Speeder zu. Währenddessen griff sie in ihre Tasche und holte den Kommunikator hervor.

<Nen-Axa, ich bin im elften Stockwerk. Ich bin auf eine Zabraki getroffen, aber ich glaube nicht, dass es unsere Frau ist. Der Speeder ist auch hier, aber sonst nichts und niemand. Ich schau ihn mir jetzt mal an.>

Sie konnte sich vorstellen, was Yuno jetzt dachte, aber Cethra wabdte ihr demobstrativ den Rücken zu und ging zum Speeder. So war sie vermeintlich leicht angreifbar...ein Zeichen, dass sie Yuno nicht für einen Gegner hielt. Nicht mehr. Sie fühlte mittlerweile deutlicher, dass die junge Frau die Wahrheit sagte. Sie war frustriert, wie es schien, aber sie log nicht.
Systematisch begann sie nun den Speeder zu untersuchen.

[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens] ++in Zivilkleidung++ mit Yuno Odan (Nen-Axa in anderem Stockwerk)
 
- Lianna - City - Zoo - Mit Cris, Ricardo, Ray -

"Oh, ich glaub' mir fallen noch genug Möglichkeiten ein dich zu blamieren."

Lehnte Noa Cris' Angebot, ihr Hilfestellung bei genau diesem Vorhaben zu geben, selbstbewusst ab. Sie ließ sich sachte in seine Umarmung sinken, nicht ohne den Blick von dem Tortapo-Gehege zu wenden. Es war ein fast unverschämtes Glück, dass sie genau zur Fütterungszeit hier angekommen waren ohne sich über dieses Highlight vorher informiert zu haben. Lorraine klebte förmlich an der Absperrung des Geheges. Wenn nichts unvorhergesehenes mehr passierte würde sie heute Abend mit einem glücklichen Lächeln ins Bett gehen.

"Mit anderen Worten, ja, ich habe Spaß."

Noa grinste und wandte den Kopf halb zu Cris um.

"Und du?"

Spielte sie den Ball an ihn zurück.

"Deiner Tochter geht es hervorragend, also muss es dir nach dem inoffiziellen Elternhandbuch auch gut gehen."

Noas Schlussfgerung kam nicht von ungefähr. Eltern waren das Spiegelbild der Emotionen ihrer Kinder. Das war allgemein bekannt und bei Cris sicher nicht anders.

"Es war eine gute Idee, hierher zu kommen."

Sowohl Ray als auch Ricardo hatten Spaß. Nur eine Sache hinderte Noa noch daran, den Ausflug bereits als Erfolg zu verbuchen. Sie hatte nur ihren Neffen mitgenommen, während Camilla bei ihrer Mutter geblieben war. Sie hatte das vorher nicht durchdacht, doch inzwischen fragte sie sich, ob das gegenüber ihrer Nichte nicht ein unfairer Zug gewesen war und ob sie sich benachteiligt fühlen würde wenn Ricardo beim Abendessen von seinem Tag erzählte. Die einzige Wiedergutmachung die Noa dazu einfiel war, es mit Geschenken auszugleichen. Am Haupteingang hatte es einen großen Laden für Andenken und allerlei Fanartikeln gegeben. Jedes x-beliebige Tier das im Zoo zu bestaunen war konnte man in Plüschform mit nach Hause nehmen.

"Erinner' mich daran, dass ich gleich noch ein Geschenk für meine Nichte kaufen muss..."

Bat Noa Cris, nur für den Fall dass sie es vergaß.

"Hey Ricardo, was ist Camillas Lieblingstier?"

Sie legten einen Zahn zu bei ihrem weiteren Marsch durch den Park. "Sonst sind wir noch bis Mitternacht hier.", hatte Noa prophezeit. Sie war sicher, dass Thalia ihren Sohn spätestens zum Abendessen zurück haben wollte. Der störte sich an einem etwas zügigeren Tempo nicht. Für ihn waren längst nicht alle Tiere interessant, am wenigsten die kleinen und am allerwenigsten Vögel. Diese Meinung teilte Noa insgeheim. Wenn sie Vögel sehen wollte musste sie einfach zum Himmel gucken. Dafür brauchte sie keinen Zoo. Alles in allem dauerte der Zoobesuch trotzdem so lange, dass Noa nicht ohne einen kurzen Boxenstopp bei einer der Besuchertoiletten auskam. Sie überließ Cris und die Kids sich selbst, die auf ihre Unterhaltung ohnehin nicht angewiesen waren, und schälte sich in einer der nicht unbedingt einladend aussehenden aber ihren Zweck erfüllenden Kabinen aus ihrem schwarzen Jumpsuit, einem schicken aber umständlichen Teil aus Cloés üppigem Kleiderschrank. Im Gegensatz zu vielen anderen Klamotten war dieses gute Stück eine Leihgabe, kein Geschenk, wie Cloé mehrfach betont hatte. "Ein tolles Basic. Das kann man wirklich überall anziehen.", hatte sie geschwärmt. Auf Noa wirkte es eher wie etwas, das bisher kaum getragen worden war, trotz der hohen Komfortzone. Den Grund dafür glaubte sie zu kennen, als sie halb ausgezogen auf der Besuchertoilette hockte, angestrengt darum bemüht zu verhindern, dass der Um ihre Beine baumelnde Stoff des Oberteils nicht auf den Boden rutschte, auf dem andere Besucher vor ihr hässliche Spuren mit Schlamm verschmierten Schuhen hinterlassen hatten. Wozu um Himmels Willem gab es asphaltierte Gehwehe, fragte sich Noa. Kein Besucher war in diesem Zoo gezwungen, durch die Wildnis zu stapfen! Mit noch nassen Händen - natürlich waren der elektrische Handtrockner ausser Betrieb und der Spender für Papiertücher leer gewesen - schlenderte Noa zurück nach draussen. Cris und Ricardo standen zusammen mit dem Rücken zu Noa vor einer Mauer, hinter der zwei beachtliche Reptilien gemütlich in der Sonne schmorten. Ray stand ein Stück weiter entfernt und beobachtete die Tiere aus einem anderen Blickwinkel.

"Mein Papa ist Arzt auf Coruscant."

Hörte Noa Ricardo sagen, als sie sich näherte. Sie blieb stehen, um ihre Hände von der Sonne trocknen zu lassen - Cris und ihr Neffe standen im Schatten eines Baumes.

"Er kann nicht bei uns sein, weil er den Leuten da helfen muss. Auf Coruscant sind viele Leute krank und da gibts nicht so viele Ärzte, wegen dem Imperium."

Erzählte Ricardo. Nicht so viele Ärzte... was für eine blöde Ausrede. Sie war auf Noas Mist gewachsen. Aber was hätte sie dem Jungen auch erzählen sollen? Natürlich fragte er nach seinem Vater und wollte wissen warum er nicht zu ihnen kam. Sie hatte nach der erstbesten Begründung gegriffen die ihr eingefallen war.

"Wenn ich erwachsen bin möchte ich auch Arzt werden. Aber Tante Noa sagt man muss dafür ziemlich lange in die Schule gehen und ziiieeemlich gut rechnen können."

Ricardo zögerte.

"Ich bin nicht so gut im Rechnen."

Gestand er gegenüber Cris.

"Deswegen glaub ich nicht, dass das klappt."

Noa, die ihn nur von hinten sah, sah deutlich, wie Ricardo die Schultern hängen ließ. Eine ganze Armee von Gewissensbissen trampelte über ihr Herz und hinterließ tiefe Fußabdrücke. Sie hatte ihm das eingeredet und jetzt glaubte Ricardo, er könne niemals Arzt werden wie sein Vater.

- Lianna - City - Zoo - Mit Cris, Ricardo, Ray -
 
[Lianna - Jedi-Basis - Allisons Zimmer | allein]

Die junge Padawan sah sich unsicher in ihrem Zimmer um. Sie suchte verzweifelt ihre Haarbürste damit sie sich, nachdem sie geduscht hatte, auch gleich die verwuschelten Haare kämen könne. Doch wie der Zufall es so will, fand sie diese einfach nicht. Entrüstet schnaufte das rothaarige Mädchen, denn sie sollte sich ja schließlich beeilen und noch dazu musste sie einen Ort raussuchen zu dem sie unbedingt mit ihrer neuen Meisterin wollte. Nur wo wollte sie denn eigentlich hin? Eigentlich war die Padawan noch nie aus der Jedi-Basis herausgekommen und dementsprechend wenig kannte sie sich in der Stadt aus. Himmel, aber darüber konnte sie sich dann immer noch später den Kopf zerbrechen, denn wenn sie weiterhin nach ihrer verfluchten Bürste suchte, würde sie wohl nie zu dem Ausflug kommen. Nervös suchte sie weiterhin ihr Zimmer ab und brachte so alles durcheinander, sodass es nach einer Weile aussah als hätte ein wildes Tier hier gewütet. Schließlich legte sie sich sogar auf den Boden, damit sie unter ihrem Bett nachsehen kann, aber auch da war ihre Bürste nicht. Die Padawan schüttelte genervt ihren Kopf und beschloss einfach vorerst zu duschen. Vielleicht würde es ihr ja dann einfallen.
Also ging sie zum Schrank und holte sich eine neue Robe zum Anziehen. Genau in diesem Moment bemerkte sie, dass die Bürste am Boden im Schrank lag. Das Mädchen seufzte, dass war mal wieder typisch. Aber wenigstens hatte sie das Ding jetzt gefunden. Somit eilte sie in die Dusche und wusch den Trainingsschweiß von ihrer Haut.
Als sie mit dem Duschen endlich fertig war, zog sie sich an. Dann suchte sie ihre Sachen zusammen, welche sie vielleicht für den Ausflug brauchte und dachte nach, was sie von Lianna sehen möchte.
Schwierige Frage, die sie wohl noch an ihre Grenzen bringen würde. Vielleicht sollte sie sich das einfach spontan ausmachen? Oder vielleicht hatte ihr neuer Mitpadawan ja eine Idee...? Matthew schien ja eigentlich ganz nett zu sein, also warum sollte sie es nicht einfach versuchen.
Außerdem könnte ihr noch schnell etwas einfallen, sobald sie auf Joseline stieß. Am besten sie versuchte erstmals diese Variante, denn sie glaubte kaum, dass ihr noch irgendetwas prächtiges einfallen würde, wenn sie sich in ihrem Zimmer umsah.
Damit beschloss sie endlich zu ihrer Gruppe zurück zu gehen und endlich diesen Ausflug anzutreten. Die Rothaarige freute sich schon besonders, endlich mal aus der Jedi-Basis herauszukommen und etwas von Lianna zu sehen. Seit ihrem Flug nach Lianna, hatte sie keinen Szenenwechsel mehr gehabt. Wobei sie dies auch nicht schade fand, Allison war eigentlich eher der einfache Mensch, welcher gerne ein Heim hatte und dort für immer wohnen könnte.
Aber gegen kleine Abenteuer hatte die Dame nun auch wieder nichts, schließlich wollte sie eine Jedi werden.
Nach einer Weile war sie auch schon beim Eingang der Jedi-Basis angelangt und entdeckte auch schon Joseline. Mit einem Lächeln ging die Padawan auf die Jedi-Rätin zu und schenkte dem anderen Neuling ebenfalls ein Lächeln.

"Hallo! Tut mir leid, falls ich etwas gebraucht habe, aber jetzt bin ich hier. Ich bin bereit für den Ausflug und bin schon gespannt."

Ein klein wenig aufgeregt, hopste sie von einem Fuß auf den anderen und sah sich nach dem dritten Teilnehmer im Bunde um. Hoffentlich würde Matthew auch bald auftauchen. Währenddessen überlegte sie, welchen Ort in Lianna sie den besuchen möchte.

[Lianna - Jedi-Basis - Eingang | Allison mit Joseline und Morguul, wartend auf Matthew]
 
[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 4. OG] Nen-Axa

Nen-Axa hatte sich gerade bis ins vierte Obergeschoss vorgearbeitet, als sein Kommunikator eine Nachricht empfing. Er verschwand so gut es ging in einem Schatten und zog das Gerät aus der Westentasche. Mit den Krallen der linken Hand schirmte er das Display ab, um sich durch dessen infrarotes Leuchten nicht zu verraten. Rasch und stets auf der Hut überflog er die Zeilen. Cethra Jayne teilte ihm mit, dass sie einen Erfolg errungen hatte: Sie hatte den Speeder gefunden. Aber sie war auf noch etwas anderes gestoßen. Sie hatte eine Frau angetroffen, vor der sie allerdings nicht glaubte, dass es sich bei ihr um die Diebin handelte. Was stattdessen ihre Vermutung war, schrieb sie aber nicht. Selbst wenn sie nicht die Gesuchte war, konnte es sich hier in diesem Diebesversteck leicht um eine Verbündete der Täterin oder eine andere zwielichtige Person handeln. Allerdings schien Cethra wegen der Anwesenheit einer Fremden in direkter Nähe des gesuchten Speeders nicht beunruhigt zu sein und der Arcona beschloss, ihrem Urteil zu vertrauen. Rasch tippte er eine Antwort ein und schickte sie ab:

›BIN IM 4. STOCK, KOMME SO SCHNELL ICH KANN.

Er verstaute das Funkgerät und machte sich sofort wieder auf den Weg. Noch einmal ließ er den Blick seiner glitzernden Facettenaugen über das leere Stockwerk schleifen, noch einmal tastete er mit der Macht in die Winkel, die er nicht einsehen konnte. Dann machte er sich sofort auf den Weg weiter nach oben. Er hatte es nun eilig, weil er so schnell wie möglich bei Cethra sein und sich selbst ein Bild von der Lage und der Fremden machen konnte. Aber er konnte nicht einfach die Treppen empor hasten, denn die Miraluka hatte zwar den Speeder gefunden, offenbar aber nicht die Diebin. Wenn das Fahrzeug noch hier war, konnte auch sie und eventuelle Komplizen sich noch im Gebäude aufhalten - zwangsläufig irgendwo auf den sechs Stockwerken zwischen den beiden Jedi. Oder sie konnten wieder kommen, was aufgrund der fehlenden Fassade jederzeit und überall der Fall sein konnte, wenn man ein Antigravfahrzeug besaß. Unangebrachte Eile konnte leicht dazu führen, dass er den Bösewichten direkt in die Arme lief und damit eine unnötig gefährliche Situation provozierte. Also musste er irgendwie den Spagat schaffen zwischen Sicherheit und Zeitdruck.

Auf der fünften Etage war niemand, das stellte er schnell fest. Allerdings nahm er sich nun nicht die Zeit, sich auf dem ganzen Stockwerk zu bewegen und in alle Winkel zu spähen. In stärkerem Maße als zuvor nahm er seine Machtsinne zu Hilfe und verließ sich auf deren Eindrücke. Sobald er mit ziemlicher Bestimmtheit sagen konnte, dass er allein war und keine akute Gefahr im Verzug war, verzichtete er auf eine weitere Inspektion und machte sich sofort wieder auf den Weg weiter nach oben. So ging es rasch weiter zum sechsten, siebten, achten Stock. Schließlich erreichte er, unbehelligt und ohne besondere Beobachtungen, die elfte Etage, auf der sich Cethra befand. Er hatte ihre Präsenz schon von weiter unten wahrgenommen und je weiter er emporgestiegen war, um so deutlicher wurde sie. Auch dass sich jemand bei ihr befand, konnte er schon sagen, bevor er die Person mit eigenen Sinnen erblickte. Als er dann leise die Treppe empor kam und seinen ambossförmigen Schädel gerade weit genug gehoben hatte, um in das Geschoss zu spähen, erkannte er in der Fremden tatsächlich eine weibliche Zabrak (Yuno Odan). Ihr Wärmebild war ziemlich eindeutig. Die Statur passte in der Tat zu der Diebin und er hätte sie allein aufgrund ihrer Anwesenheit hier wohl sofort verdächtigt. Unwillkürlich fragte er sich, ob es der Frau nicht doch gelungen war, Cethra an der Nase herumzuführen. Die Miraluka hatte sich in den geparkten Speeder (offensichtlich der gesuchte) gebeugt und war offenbar damit beschäftigt, Fächer und Fußräume zu inspizieren. Die Zabrak stand hinter ihr, nicht weit von ihr entfernt. Nen-Axa hatte ein mulmiges Gefühl, denn er erkannte, wie angreifbar seine Padawan in dieser Lage war. Doch jetzt war er hier und konnte eingreifen, falls die Lage aus irgendeinem Grund gefährlich werden sollte.

Die Fremde war auf Cethra und den Speeder konzentriert hatte ihn noch nicht bemerkt. Der Jediritter wollte, dass das möglichst lange so blieb, und bewegte sich äußerst vorsichtig. Während er die nächsten Stufen hochstieg, hob er die Zehen an, damit die Krallen nicht hörbar auf dem nackten Beton kratzten oder klapperten. Unterdessen nutzte er sein telepathisches Talent, um Kontakt mit seiner Schülerin aufzunehmen. Er hätte mehr Konzentration aufbringen und dementsprechend von anderen Sinnen abziehen müssen, um ihr Worte oder Bilder zu übermitteln. So erhielt sie lediglich ein vages Gefühl zugesandt. Sie sollte seine Gegenwart spüren und wissen, dass alles in Ordnung war.


[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 11. OG] Nen-Axa, Cethra Jayne, Yuno Odan
 
Lianna Bibiothek alleine

Joseline hatte ihnen einen auftrag gegeben. Herauszufinden was sie überhaupt sehen wollten und das hatte Matthew zurück in die Bibiothek gebracht. Immerhin musste er selbst noch herausfinden was er sehen wollte. Eine Sehenswürdigkeit auf Lianna zu finden war nicht unbedingt leicht. Er ging alles durch was er über diesen Planeten finden konnte und fand ein technisches Museum für Luftfahrt. Immerhin es ging um raumschiffe und Matthew hatte schon immer interessiert wie Raumschiffe funktionierten es konnte also das sein was sie sich zumindest ansehen sollten. Er erhob sich und ihm war ganz entgangen das er ewig gebraucht hatte. Er räusperte sich nun doch einen moment und entschied das er die paar Minuten nutzen konnte sich doch noch etwas frisches anzuziehen und seinen Blaster einzustecken. Der Jedi dem er als erstes vertraut hatte war der gewesen der ihn diesen Blaster gegeben hatte und es erschien ihn nun doch beruhigend ihn unter seinem Gewand zu verbergen als reinen selbstschutz. Er richtete seine Kleidung und achtete darauf das man nicht sah das er bewaffnet war bevor er sich zum eingang begab. Er räusperte sich.

"Tud mir leid das ihr warten musstest ich war wegen meiner aufgabe in der Bibiothek und habe die Zeit einfach vergessen"

Es gab aber viel zu gute und viel zu viele Schriften die man sich da ansehen konnte und Matthew hatte eine Vorliebe für das Lesen entwickelt. Dem konnte er sich auch schlecht entziehen. Er stellte sich neben Allison und hoffte das Joseline ihn diese wartezeit wirklich verzieh. Wie auch die tatsache das er bewaffnet war. Falls sie es je herausfand "


[Lianna - Jedi-Basis - Eingang | Allison Joseline und Morguul, Matthew]
 
Lianna - Jedi-Basis - Eingang - mit Morguul wartend auf Allison und Matthew

Sie hatte es ihm angeboten, sogar ein paar Gesprächsthemen vor gegeben und doch schien Morguul so beeindruck, das erst einmal Stille eintrat. Jo gefiel das zwar nicht, sie respektierte dies vorerst aber und schwieg auch ihrerseits bis dann endlich wenigstens Allison eintrudelte.

Dann sind wir ja beinahe vollständig.

Kommentierte Jo und grinste schief während sie für sich so dachte, das ihre beiden Padawane in Sachen Zeitmanagement wohl schon mal gut zu harmonisieren schienen. Ob das für Jo's Nerven gut war, würde sich wohn noch zeigen müssen. Im Moment beschloss sie es erst einmal mit Humor zu nehmen. Erst recht als Matthew gleich darauf auch eintrudelte und es wieder einmal die Bibliothek war, die ihn aufgehalten hatte. Nun gut, dieses Mal war sie daran wohl auch nicht ganz unschuldig, beinhaltete ihre Aufgabe ja doch Recherchen. Das er dann an seinem Lieblingsort hängen blieb hätte sie sich ja auch denken können.

Na gut jetzt seid ihr jedenfalls alle da und wir können los.
Dort draußen müsste unsere Fahrgelegenheit bereitstehen.


Mit den Worten wies sie Richtung Ausgang vor dem das bestellte Schwebetaxi sicher schon eine Weile wartete.
Als sie nach draußen traten fühlte Jo die Sonne auf ihrer Haut und eine milde Briese wehte ihr um die Nase. Ein schöner Tag und wenn das Wetter hielt ein prima Tag für das was sie noch vor hatte. Doch zuvor waren die Schüler dran.
Sie gingen näher an das wartende Taxi bei dem ein leise vor sich hin meckernder Fahrer stand.
"Typisch Jedi! Alle Zeit der Welt. Nur unsereiner muss arbeiten und Geld verdienen und kann nicht rumgammel..."
Er verstummte aber als sie näher traten und öffnete statt dessen die hinteren Türen bevor er sich selbst auf den Fahrersetz nieder lies.
Wo solls denn nu hin gehn?
Richtete er das erste Mal direkt das Wort an die Jedigruppe und Jo wandte sich an ihre Padawane.


Das werden uns die beiden jungen Leute sagen. Allison! Matthew ! Wo geht es hin?

Jo hatte mit Absicht beide gleichzeitig angesprochen, sie müssten ab jetzt oft zusammen arbeiten, sich absprechen und ein Gefühl für Timing entwickeln. Ob es da schon eine Art Grundübereinstimmung gab und ob sie sich schnell auf einander einstellen konnten würde sie so ganz nebenbei erfahren können.

Und wenn wir unterwegs sind dann erzählt ihr uns mehr über das von euch gewählte Ziel und was euch dort am meisten interessieren wird.

Lianna - Jedi-Basis - Schwebetaxi - mit Allison, Matthew und Morguul
 
[Lianna - Jedi-Basis - Eingang | Allison mit Joseline, Matthew und Morguul]

Schließlich gesellte sich Matthew ebenfalls zu der kleinen Gruppe. Wie es aussah, hatte er anstatt Allison eine umfangreiche Recherche in der Bibliothek betrieben und sich einen Ort ausgesucht. Das brachte sie natürlich in eine unangenehme Lage, denn wie gesagt, diese Mühe hatte sie sich nicht gemacht bzw. hätte das wahrscheinlich ewig gedauert. Allerdings konnte sie diese Ausrede wohl schlecht bringen, immerhin schien ihr das Joseline große Erwartungen hatte. Wenn sie also jetzt kein 'Intensiv-Brainstorming' betrieb, würde sie wohl keinen guten Eindruck machen und das wollte sie eindeutig verhindern. Vor allem da sie erst neu dazugestoßen war. Plötzlich kam ihr in den Sinn, dass sie ihren Mitpadawan noch gar nicht begrüßt hatte, hoffentlich glaubte er jetzt nicht, dass sie ihn nicht begrüßen wollte, sie war nur gerade ziemlich verzweifelt.

"Hallo Matthew, macht nichts, ich bin auch gerade erst dazugestoßen. Hauptsache du hast es jetzt geschafft."


Meinte sie lächelnd und hoffte, man konnte ihre Nervosität nicht anerkennen. Schnell wandte sie sich wieder ihrem Hauptproblem zu, dem Ort.
Bei ihrer kleinen Tour durch Lianna auf dem Weg zur Jedi-Basis musste ihr doch irgendetwas eindrucksvolles aufgefallen sein, oder etwa nicht? Ja, schon klar, zu diesem Zeitpunkt war das eindrucksvollste der Jedi-Tempel selbst, aber das führte die Rothaarige nicht zum Ziel. Die Padawan ließ noch einmal ihre Anreise Revue passieren. Zuerst ist sie aus dem Reiseschiff ausgestiegen, ihr erster Punkt war also natürlich der Raumhafen von Lianna. Der Raumhafen an sich war natürlich ebenso spektakulär gewesen, allerdings ist die Rothaarige davor noch nie zuvor verreist. Für jemanden der schon einige Abenteuer hinter sich gelassen hat, wäre das wahrscheinlich nicht so spannend gewesen. Ihr nächster Anhaltspunkt war die Hauptstraße gewesen, da sie nicht wirklich Geld hatte, um sich ein Taxi zu leisten. Natürlich hat sie dabei ein wenig von Lianna gesehen... Nur was würde sie denn wieder entdecken wollen?
Und dann kam ihr ein Gedanke, in einer Seitenstraße erhaschte sie zu der Zeit einen Blick auf einen riesigen Garten. Natürlich wusste sie nicht genau, was für eine tatsächliche Größe er hatte, denn sie war natürlich viel zu sehr fixiert darauf, den Jedi-Tempel zu finden, aber dennoch sah er auch vom weitem wunderschön aus. Außerdem erinnerte er sie an ihre Heimat, schließlich war sie es gar nicht gewöhnt von so vielen Gebäuden umringt zu sein.
Trotzdem war sie sich nicht allzu sicher, ob sie tatsächlich einen Garten mit den beiden aufsuchen wollte, oder besser gesagt, sie wusste nicht, wie sie es aufnehmen würden.
Dumpf konnte sich die Padawan noch an die Aufschrift des Parks erinnern. Hmm...
Letztendlich folgte sie ihrer Meisterin in das Schwebetaxi und hoffte, ihr würde der genaue Name noch einfallen. Bei den Worten der Jedi wurde ihr ganz flau im Magen.
...'Lianna Kräutergarten' ... war das nicht der Name? Zumindest konnte sie sich an diesen Wortlaut erinnern, einer der Gründe warum sie daran so interessiert war, denn die junge Dame interessierte sich für Kräuter und Heilkunde. Wie es aussah überließ Matthew ihr den Vortritt zu verkünden wohin es gehen soll, zumindest fasste sie es als solches auf.

"In Ordnung, dann werde ich mal beginnen, ich hoffe, dass ist okay für dich Matthew? Mein Ziel wäre der 'Lianna Kräutergarten'."


[Lianna - Jedi-Basis - Schwebetaxi | Allison mit Joseline, Matthew und Morguul]
 
[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau] mit Cethra Jayne und Nen Axa

„Die Kleine fasst ziemlich schnell Vertrauen…“, dachte sich Yuno, als die Jedi sich umdrehte und ihr demonstrativ den Rücken zuwandte – eine Blöße, die sie falls Yuno angegriffen hätte, definitiv das Leben gekostet hätte. Ihr Blick fiel auf das Lichtschwert, das die Jedi quer an einem Clip an ihrem Gürtel trug und in diesem Moment bedauerte sie ihre passive Haltung nicht mehr. Sie hatte gesehen, welche Verletzungen diese Waffen anrichten konnten.

Das Mädchen, sie hatte sich als Cethra vorgestellt, machte im Gehen eine Hand- und Kopfbewegung, die typisch für jemanden war, der heimlich in ein Comlink sprechen wollte. Sie war also doch nicht so alleine hier, wie sie vorgegeben hatte. Yuno steckte ihr Langmesser weg und begann, der Miraluka zu helfen, den Speeder zu untersuchen. Es hatte keinen Sinn, die Jedi auf ihre „Lüge“ anzusprechen, in ihrer Situation hätte Yuno genau das selbe getan. Die Untersuchung des Speeders verlief relativ ergebnislos, die Diebin schien ihr Handwerk zu verstehen.

Gerade als Yuno der Jedi mitteilen wollte, dass die Untersuchung wohl sinnlos sei, bemerkte sie es. Es war ein Gefühl wie die Erinnerung an einen Lufthauch, der ihr über den Nacken strich, und doch greifbarer: Jemand schlich sich auf Höhe der Treppe durch das Stockwerk. Woher auch immer sie das wusste, sie wusste, dass es stimmte. Dieses Gefühl hatte ihr schon mehrere Male das Leben gerettet.

Sofort wieder in Alarmbereitschaft unterdrückte sie ihren ersten Impuls, ihr Messer zu ziehen, sich umzudrehen und es in Richtung Treppe zu schleudern. Sie war nicht so dumm, ihre einzige Waffe aufgrund einer Ahnung wegzuwerfen. Ihre beste Chance bestand darin, so zu tun, als hätte sie den Eindringling nicht bemerkt. Unauffällig, als wolle sie ihr etwas zeigen, bewegte Yuno sich auf Cethra zu, wobei sich ihre Hand vorsichtig sich dem Langmesser näherte, das in der Scheide an ihrer rechten Seite steckte. Als sie die Jedi erreicht hatte, zog sie das Messer ein Stück aus der Halterung. „Mädchen, hier ist jemand“, flüsterte sie so leise sie konnte.

[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau] mit Cethra Jayne und Nen Axa
 
[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens] ++in Zivilkleidung++ mit Yuno Odan und Nen-Axa

Cethra fragte sich, was Yuno wohl dachte, als sie sich demonstrativ von ihr abgewendet hatte. Zwar konnte sie durch ihre Ausbildung und Übung die Aura der Zabrak beobachten und war sich sicher, dass keine bösen Absichten in ihr schlummerten. Je länger sie in der nähe der jungen Frau war, desto sicherer war sie sich. Gleichzeitig bemerkte sie aber auch ihre Zweifel. Die ganze Zeit, selbst wenn sie im Speeder im Fußraum herum kroch, beobachtete sie ihre Umgebung und natürlich auch Yuno. Es war gewiss anstrengend, ihre Aufmerksamkeit so weit auszudehnen, aber auch wenn sie sich ziemlich sicher war in Bezug auf Yuno, so war sie sicher nicht leichtsinnig. Hätte Yuno angegriffen, so hätte sie reagieren können. Aber die Zabrak griff nicht an. Stattdessen half sie, den Speeder zu untersuchen.

Was die beiden ein wenig frustete war die Tatsache, dass es nichts zu finden gab. Auch hier könnte man natürlich vermuten, dass Yuno eventuelle Beweise vernichtet hätte, ehe Cethra hier eintraf. Dennoch, sie nahm einfach keine Veränderungen an ihr wahr, die auf Lüge oder niedere Absichten hindeuteten. Sie schien vielleicht kein Engel, aber eine ehrliche Haut. Weitestgehend. Immerhin war da immer noch etwas, das Cethra spürte, das sie nicht einordnen konnte.

Für einen Moment lenkte etwas ihre Aufmerksamkeit ab. Da war etwas, ein kleines Stück...es schien eine Ecke von einer Flexifolie zu sein. Sie griff danach, aber sie steckte fest...unter irgend einem Falz des Bodens. Sie war einfach nicht lose zu bekommen. Die Ablenkung bewirkte auch, dass sie die Präsenz von Nen-Axa erst im selben Moment bemerkte, als Yuno an sie heran trat.

„Mädchen, hier ist jemand“ flüsterte Yuno sehr leise. Cet hielt inne, ohne sich ganz aufzurichten. Sie dehnte ihre Sinne aus, versuchte das ganze Stockwerk zu erfassen. Nen-Axa zu erspüren war leicht, seine Aura war ihr mittlerweile so wohlbekannt, als wäre es ihre eigene*. Jemand anderes konnte sie nicht wahr nehmen.

"Keine Sorge, das ist Nen-Axa. Er ist auch ein Jedi. Und wie eben schon gesagt, mein Name ist Cethra." sagte Cethra, und war schon etwas verstimmt, weil Yuno sie immer 'Mädchen' nannte. Doch dann war der Ärger wie weggeblasen, als sie bemerkte, dass die Zabrak Nen-Axa ebenso früh wahr genommen hatte wie sie auch. Glück, Instinkt? Oder doch mehr? Cet sagte nichts. Stattdessen nahm sie ihren Kommunikator wieder zur Hand.

<Nen-Axa, ihr könnt zu uns kommen, es ist in Ordnung. Außerdem glaube ich, ich hab was gefunden.>

Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Stück Flexifolie. Wie sollte sie es nur da raus bekommen?

"Da steckt was..." meinte sie zu Yuno. Sie untersuchte den Boden. Es schien kein tragendes Teil der Karosserie zu sein. Nur ein Falz des Bodenbleches. Wenn sie nur ein kleines Stück herausschn... Am liebsten hätte sich Cet die Karosse vor den Kopf geschlagen, dass sie nicht an das naheliegendste gedacht hatte. Sie hatte sich gerade eine traditionelle Waffe gebaut, deren Klinge durch quasi alles hindurch schneiden konnte.

"Vorsicht." meinte sie und bedeutete Yuno einen Schritt zurück zu treten. Dann nahm sie ihr Schwert zur Hand, überlegte kurz und aktivierte es schließlich. Mit einem zischen führ die blassgrüne Klinge heraus und stabilisierte sich brummend. Dann drehte sie es nach unten und hielt den griff vorsichtig mit beiden Händen. Sachte und langsam näherte sie die Spitze dem Falz und tippte ihn quasi nur an. Einmal links, einmal rechts, dann einmal dahinter. Sie zog das Schwert zurück und deaktivierte es wieder. Während sie die Waffe wieder an den Gürtel klippte kroch sie erneut in den Fußraum. Mit spitzen Fingern versuchte sie vorsichtig das Stück Metall hoch zu biegen und siehe da, es funktionierte. Sie hatte das Stück Folie in der Hand. Mit einem triumphierenden 'ha' richtete sie sich auf und zeigte ihre beute den beiden anderen. Es war nur eine Ecke von etwas wie einer Rechnung oder Visitenkarte...unmöglich zu sehen. Aber ein kleines Logo war auf der Ecke zu sehen. Dummerweise sagte es Cethra nichts.

[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens] ++in Zivilkleidung++ mit Yuno Odan und Nen-Axa


[*OP: Eben genauso, als würde man ein wohlbekanntes Gesicht in jeder Menge wieder erkennen]
 
[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 11. OG] Nen-Axa, Cethra Jayne, Yuno Odan

Cethra Jayne hatte ihn bemerkt und teilte ihm mit, dass er näher kommen konnte. Alles sei in Ordnung, ließ sie ihn wissen. Er hoffte, dass das stimmte: Er könnte schwören, dass die Zabrak (Yuno Odan) soeben nach ihrem Messer gegriffen hatte. Er hatte keinen Grund, ihr zu vertrauen, und fand es nach wie vor sehr verdächtig, ihr hier und jetzt zu begegnen. Aber da seine Anwesenheit kein Geheimnis mehr war, musste er sich auch nicht um Heimlichkeit bemühen. Er trat aus den Schatten heraus und ging offen auf die beiden Frauen zu. Seine Krallen verursachten ein leises Klicken auf dem Boden. Er hatte die Hände in die Westentaschen gesteckt, wodurch eine unmittelbar an seinem Lichtschwert lag und dieses augenblicklich ziehen oder im extremsten Fall sogar noch innerhalb der Tasche zünden konnte. Allerdings hoffte er, dass es nicht zu einer Konfrontation kam. Selbst wenn die Fremde etwas Böses im Schilde führte, half hoffentlich seine bloße Anwesenheit, sie von hinterhältigen Ideen abzubringen. Zwei Gegner waren viel schwerer zu überrumpeln als einer.

Im Näherkommen musterte er die unbekannte Frau. Sie schien recht jung zu sein. Für eine weibliche Humanoide war sie relativ groß, doch er überragte sie deutlich. Ob sein höherer Wuchs auch eine körperliche Überlegenheit bedeutete, wusste er nicht. Die Zabrak trug eng anliegende Kleidung, die eine sportliche Figur erkennen ließ. Sie achtete auf sich und war offentlichtlich gut in Form. Zusammen mit der Tatsache, dass sie zumindest ein Messer trug, unterstrich das seinen Eindruck, dass ihre Anwesenheit hier nicht nur Zufall war und ganz andere, völlig harmlose Gründe hatte. Sie sah nicht aus wie jemand, der in einem Rohbau Kupferleitungen stahl oder einen Unterschlupf für die Nacht suchte. Vielleicht handelte es sich um die Räuberin, vielleicht auch nicht. Er beschloss, sie genau im Blick behalten, vor allem solange seine Padawan in dem Speeder herumwühlte. Er gab sich keine Mühe, das Misstrauen aus dem Blick seiner grünen Facettenaugen zu vertreiben, sondern ließ den Blick noch einmal demonstrativ über die Fremde streifen. Sie sollte ruhig wissen, dass er skeptisch war. Einen Gruß sprach er zunächst nicht aus und er stellte sich auch nicht vor. Er wusste nicht, was Cethra über ihre und seine Identität gesagt hatte, und wollte ihr nun nicht in ihre Geschichte hinein grätschen.

Gerade als er bei den beiden ankam, nahm seine Schülerin das Lichtschwert zur Hand und zeigte damit jedenfalls deutlich, dass sie Mitglied des Jedi-Ordens war. Dass jemand sich auf Lianna aufhielt, ohne zu wissen, was eine solche Waffe bedeutete, bezweifelte er. Doch was tat die Miraluka jetzt damit? Mit vorsichtigen Bewegungen stocherte sie am Boden des Speeders herum. Ein Rauchwölkchen kräuselte sich nach oben und verbreitete den Geruch von überhitztem Metall. Dann beugte sie sich noch einmal in das Fahrzeug und brachte etwas zum Vorschein, bei dem es sich um einen Zettel zu handeln schien.

»Eine Spur?« fragte Nen-Axa. Sie reichte ihm das Folienstück und er warf einen Blick darauf. Dank seiner unzureichend auflösenden Augen und insbesondere wegen der immer schlechter werdenden Lichtverhältnisse konnte er aber nur erkennen, dass es bedruckt war. Mehr als einen Klecks in Blau- und Grüntönen sah er nicht. Das Zeichen kam ihm höchstens vage bekannt vor, einordnen konnte er es nicht. Mit leichtem Kopfschütteln gab er ihr das abgerissene Flimsi zurück. Vielleicht war es eine Spur. Allerdings keine, bei deren Auswertung er besonders hilfreich sein konnte. Womöglich konnte er mehr dazu sagen, wenn die Miraluka ihm beschrieb, was abgebildet war - sofern sie mit ihrem noch ungewöhnlicheren Sehsinn mehr darauf erkennen konnte. Aber er wollte mit ihr nicht über die Spur und überhaupt über ihre Mission sprechen, bevor er nicht wusste, was er von der Fremden zu halten hatte. Deshalb wandte er sich zu ihr und fragte:

»Wer sind Sie, wenn wir fragen dürfen? Wie eine Arbeiterin oder eine Kontrolleurin vom Bauamt sehen Sie nicht gerade aus. Verraten Sie uns, was Sie hier machen?«

Er war wirklich gespannt auf ihre Antwort. Ob er sie glauben würde, war wieder ein anderes Thema.

[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 11. OG] Nen-Axa, Cethra Jayne, Yuno Odan
 
[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau] mit Cethra Jayne und Nen Axa

Die Tatsache, wie mühelos das Lichtschwert das Metall des Speeders durchschnitt, beunruhigte Yuno weit weniger als der Arcona, der eben aus der Dunkelheit trat und sich jetzt keine Mühe mehr gab, seine Anwesenheit zu verbergen. Bei Cethra war sie sich sicher, dass von ihr keine Gefahr ausging, solange Yuno sie nicht provozierte. Der Blick, mit dem sie der Arcona, Nen-Axa hatte Cethra gesagt sei sein Name, musterte und die unübersehbare Tatsache, dass er die Hände nicht offen zeigte, waren ihr nicht geheuer, was der Jedi wahrscheinlich einkalkulierte. Sie konnte nicht einschätzen, was er als aggressive Geste werten würde und allein darum war sie bemüht, sich nicht allzu schnell oder unberechenbar zu bewegen.

Als er den Raum durchquert hatte, wandte er sich direkt an Cethra: „Eine Spur?“ frage er und nahm das Etwas, das die Miraluka gerade aus dem Speeder geschnitten hatte, betrachtete es kurz und gab es dann mit einem Kopfschütteln an sie zurück. Dabei fiel ein Strahl Lichts von draußen auf die Folie und Yuno erkannte das Symbol sofort: Es gehörte eben dem Schrotthändler, der Yuno beauftragt hatte, die Diebin zu stellen. Yuno beschloss, diese Information vorerst zurückzuhalten, nicht nur, weil sie ganz genau wusste, dass die beiden Jedi immer noch nicht alle Zweifel abgelegt hatten, dass Yuno die Diebin sein könnte. Und dies könnte ihren Verdacht noch verstärken. „Wer sind Sie, wenn wir fragen dürfen? Wie eine Arbeiterin oder eine Kontrolleurin vom Bauamt sehen Sie nicht gerade aus. Verraten Sie uns, was Sie hier machen?“, fragte der Arcona. Sein Tonfall war zwar nicht unfreundlich, dennoch lag eine Autorität darin, die Yuno restlos klar machen sollte, dass von ihrer Antwort ihre körperliche Unversehrtheit oder zumindest ihre Freiheit abhing.

Sie entschloss sich für die Wahrheit. „Mein Name ist Yuno Odan, ich bin eine frei operierende Söldnerin und Kopfgeldjägerin. Mein Raumjäger hatte eine Hyperraumfehlfunktion, weshalb ich hier landen musste. Um die Reparaturen zu bezahlen, habe ich einen Auftrag angenommen, eine Schrottdiebin zu fassen, da bei den Ermittlungen der örtlichen Polizeibehörden nichts Brauchbares herauskam.“ Yuno machte eine kurze Pause, doch der Arcona sah sie weiter fragend an, weshalb sie fortfuhr: „Im Zuge meiner Ermittlungen machte ich weitere Opfer sowie die Schwarzmarkt-Käufer der Diebin aus. Über einen von ihnen erfuhr ich zufällig, dass sie in Etwa meine Statur hat, allerdings ein Mensch ist, und offensichtlich bei jedem ihrer Kontakte unter anderem Namen in Erscheinung tritt. Nachdem ich sie bei einem ihrer Kunden abgefangen hatte, floh sie in Richtung des Jedi-Tempels und stahl dort den Speeder, den Cethra“, sie betonte den Namen der Miraluka besonders, „hier gerade filetiert, vermutlich um mir zu entkommen. Nachdem ich einige fruchtlose Versuche unternommen hatte, den Speeder oder die Diebin ausfindig zu machen, bekam ich eine anonyme Nachricht über den Comlink, dass der Speeder hier in diesem Gebäude sei, und darum bin ich hier.“

Sie atmete kurz durch, während sie den Jedi trotzig ansah und versuchte, zu erraten, was er dachte.

[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau] mit Cethra Jayne und Nen Axa
 
[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens] ++in Zivilkleidung++ mit Yuno Odan und Nen-Axa

Ein wenig irritiert runzelte Cet die Stirn. Filetieren! Sie hatte gerade mal ein kleines Stückchen des Bodenblechs bearbeitet. Aber vielleicht war diese Übertreibung auch eher Audruck von dem Druck unter dem Yuno gerade stand. Wenn es stimmte, was sie sagte. Aber auf jeden Fall schien diese Geschichte der Diebin sich nicht nur auf diesen Speeder zu konzentrieren.

"Ha, dann sind wir wohl nicht die einzigen, die diese Diebin suchen." Sagte Cet eher weniger überrascht. Es erschien ihr selbst durchaus plausibek, dass eine gestrandete Kopfgeldjägerin einen Aufrrag annahm, um sich über Wasser zu halten. Sie selbst wäre fast in der Situation gelandet, wenn sie nicht Nen-Axa getroffen hätte.

"Wenn diese Frau noch mehreren auf die Füße getreten ist, dann hat sie den Speeder vielleicht nur geklaut, um damit abzuhauen. Aus der Gelegenheit heraus."

Dass sie offensichtlich den Inhalt des Speeders, das Gepäck des Rodianers, hatte mitgehen lassen, nachdem sie ihn hier abgestelkt hatte, erwähne Cet nicht. Ihr Meister schien es für besser zu halten ihre Mission erst einmal nicht zu erwähnen, nachdem er zu ihrem Fundstück nichts weiter sagte.

"Vielleicht können wir ja zusammen arbeiten. Ich meine, wenn wir alle die selbe Person verfolgen..."

Im Grunde war es eine win-win-Situation. Die Jedi wollten vor allem die Diebin fassen, aber um sie den Behörden zu übergeben und wie versprochen die Dokumente zu sichern. Yuno brauchte das Geld. Wenn sie die Gesuchte übergab würde sie genauso bei den Behörden landen. Ausserdem wollte zumindest Cet die Zabrak gerne noch weiter beobachten. Sie hatte etwas ansich, das Cet sich nicht erklären konnte. Ausserdem klingelte bei dem Namen etwas...

Schlagartig fiel es ihr ein.

"Odan!" Rief sie aus, entschuldigte sich gleich darauf, da die beiden anderen etwas überrascht reagierten. "Sag mal, gehörst du zum Odan Clan?"

Sie wandt sich an Nen-Axa um zu erklären.

"Vor ein paar Jahren hat ein Odan Clan mal mit uns um einen Job konkurriert. Das ist quasi eine große Familie die geschlossen seit wasweissich wie vielen Generationen dem Geschäft nachgeht. Fand ich ungewöhnlich, deswegen weiss ichs noch."

Einen Moment überlegte Cet und drehte das Folienstück in den Händen hin und her.

"Wir sollten uns gegenseitig helfen." Sprach sie schließlich ihre Gedanken aus.
"Yuno hat den Speeder ebenso gefunden wie wir. Und immerhin wir haben einen Anhaltspunkt und ein Fortbewegungsmittel. Damit könnten wir die Diebin vielleicht erreichen, ehe sie wieder abhaut. Sofern wir herausfinden, worauf das Teil hier hindeutet... Ich kann leider nicht gut lesen, was da drauf steht."

Fügte Cet bedauernd hinzu und drehte ihr Gesicht zu Yuno. Eine extra Erwähnung der Bandagen dort, wo Augen hätten sein sollen, war unnötig. Sie hielt Yuno das Flimsi unter die Nase. So unangenehm es war, für die Jedi war das Stück momentan wertlos, weil sie nicht sehen konnten was drauf war.

Währenddessen versuchte Cet auf dem selben Wege, in dem Nen-Axa mit ihr kommuniziert hatte, als er ihr vermittelte, dass er da war und alles. Sie bemühte sich, ihm ihre Zuversicht zu vermitteln, was Yuno betraf. Auch ihre Vorsicht, aber sie wollte versuchen, ihm ohne Worte mitzuteilen, dass sie der jungen Frau glaubte, dass sie nicht die Diebin war. Ausserdem konnte sie nicht verhindern, dass ein gewisses Maß an ungeduld mit einfloss. Sie machte sich Sorgen, dass die Diebin womöglich den Planeten verlassen wollte. Dann wäre es fast unmöglich sie zu finden...

[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens] ++in Zivilkleidung++ mit Yuno Odan und Nen-Axa
 
[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 11. OG] Nen-Axa, Cethra Jayne, Yuno Odan

Nur ein Teil von Nen-Axas Aufmerksamkeit richtete sich auf Yuno Odans Worte. Der Rest war auf ihren Geist fokussiert, genau genommen auf die sanften Wellen von Emotionen, die sie abgab. Er war kein ausgewiesener Experte, hatte aber ein gewisses Talent für Empathie und normalerweise kein Problem damit, die Aussage eines Gesprächspartners auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Der jungen Zabrak war keine Lüge oder Arglist anzumerken, weder mit den weltlichen Sinnen noch mit Hilfe der Macht. Sie schien das zu sein, was sie behauptete: Eine Kopfgeldjägerin von außerhalb, die das gleiche Ziel verfolgte, und diesen Ort zwar auf einer anderen Fährte, aber just zur selben Zeit erreicht hatte. Zufälle kamen nach der Erfahrung des Jedi nur selten vor: Viele Ereignisse hatten einen verborgenen Zweck, der manchmal erst spät, oft auch gar nicht zum Vorschein kam. Auch dieses ungewöhnliche Zusammentreffen mochte noch eine Rolle spielen. Ob zum Guten oder zum Schlechten, das zu sagen überstieg seine Fähigkeiten bei Weitem. Jedenfalls war sein Verdacht, sie könnten es trotz allem mit der Diebin zu tun haben, nun so gut wie ausgeräumt. Sofern Yuno nicht einen ausgesprochen starken Willen und weit übermenschliche Kontrolle über ihre Emotionen hatte, um ihn auf diese Weise zu täuschen, war sie ehrlich zu ihnen. Sein Misstrauen schwand dahin - nicht vollständig, aber doch zum größten Teil.

»Mein Name ist Nen-Axa«, stellte er sich nun vor. Da seine Schülerin der Fremden offensichtlich ihren Namen genannt hatte, gab es keinen hinreichenden Grund, seinen zu verschweigen.

Die Hände nahm er nun aus den Westentaschen und damit von seiner Waffe, die dort verborgen war. Und er wagte es nun ebenfalls, der Kopfgeldjägerin den Rücken zuzukehren. Lange genug, um einen Blick in den ›filetierten‹ Speeder zu werfen. Der Schaden hielt sich in Grenzen, doch er existierte. Cethra hatte sich für den Einsatz ihres Schwertes als Schneidwerkzeug entschieden, offenbar ohne lange darüber nachzudenken, welche Folgen dadurch entstanden. Man konnte Schadensersatzansprüche an sie beziehungsweise den Orden stellen, was nicht groß ins Gewicht fiel. Er hoffte aber, dass Prik dadurch keinen Ärger bekam. Denn in jedem Fall würde er das Fahrzeug nun nicht so zurück erhalten, wie es ihm entwendet worden war. Falls das jemandem auffiel, kam er vielleicht in Erklärungsnöte, die er eigentlich hatte vermeiden wollen. Doch er sollte froh sein, wenn er das Fahrzeug überhaupt zurück erhielt. Dafür standen die Chancen nun sehr gut.

Allerdings befand sich in dem Gefährt offenbar nichts außer dem Flimsi, das Cethra, wie es schien, aus dem Boden geschnitten hatte. Keine Taschen oder sonstige Gepäckstücke, und dementsprechend auch nicht die wichtigen Dokumente, die dem Rodianer anvertraut worden waren. Ihr Auftrag war also erst zu einem kleinen Teil erledigt, denn der Speeder war womöglich der weitaus geringere Verlust. Sie mussten die Diebin fassen, am besten bevor ihr klar wurde, was sie da erbeutet hatte. Doch wo sollten sie die Suche nun fortsetzen? Cethra machte dazu einen Vorschlag. Einen, der ihrem Meister nicht sonderlich behagte, aber er musste trotz seiner Zweifel einsehen, wie sinnvoll der Vorstoß war. Yuno Odan war vielleicht wirklich eine Hilfe. Schließlich schien sie weit mehr über die Diebin zu wissen. Ihre Chancen, sie ein weiteres Mal aufzuspüren, waren wohl besser als die der Jedi. Seine Padawan schien jedenfalls sehr zuversichtlich zu sein, dass ein Zweckbündnis mit der Kopfgeldjägerin sie voran bringen konnte. Das war überdeutlich zu spüren.

»Wir haben nichts dagegen«, antwortete er. »Was meinen Sie dazu, Miss Odan? Uns geht es dabei um die Gegenstände, die in dem Speeder waren. Der Besitzer muss sie unversehrt zurück bekommen. Ihr Kopfgeld würden wir Ihnen nicht streitig machen.«

Ihm fiel allerdings auf, dass er noch nicht wusste, wer Yunos Auftraggeber waren. Kopfgeldjäger arbeiteten nicht selten für Kriminelle und benutzten selbst kriminelle Methoden. Häufig wurden Kopfgelder ›tot oder lebendig‹ ausgeschrieben und lebend an den Auftraggeber überstellt zu werden, musste nicht die angenehmere Option sein. Zwar waren sie hier nicht auf Ord Mantell oder Nar Shaddaa, sondern auf dem vergleichsweise zivilisierten Lianna; dennoch hielt der Jedi-Ritter es für nötig, für die Zusammenarbeit mit der Kopfgeldjägerin von vornherein eine Grenze zu ziehen.

»Wir werden allerdings nicht dazu beitragen, ein Unrecht mit einem anderen zu vergelten. Wenn Sie Ihre Belohnung dafür einstreichen können, dass die Räuberin an die Sicherheitsbehörden überstellt wird, stehen wir auf derselben Seite. Wenn es aber um irgendeinen Racheakt geht, dürfen Sie nicht mit unserer Unterstützung rechnen - im Gegenteil.«

[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 11. OG] Nen-Axa, Cethra Jayne, Yuno Odan
 
Zurück
Oben