Lianna

[Lianna| Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 11. OG] Nen-Axa, Cethra Jayne, Yuno Odan

Sie wandte sich an Cethra. „Ob ich zum Odan-Clan GEHÖRE?“ fragte sie und ihre Stimme wurde bitter. „Ich hätte mit meinen Geschwistern in einigen Jahren die Führung des Unternehmens übernommen. Wir gerieten in eine Falle, lange Geschichte. Das Ende des Liedes ist auf jeden Fall, dass ich aufgrund der Fehlfunktionen meines Hyperraumantriebes sowohl die letzte Überlebende meiner Familie, als auch hier gestrandet bin.

Yuno schluckte etwas Galle hinunter. Sie atmete durch und dachte über das Angebot der Jedi nach.

Also gut“, sagte Yuno, der klar geworden war, dass es keinen Zweck hatte, alleine weiter zu machen. Die Jedi würden sie, sollte sie alleine losziehen, vermutlich beschatten oder auf sonstige Weise überwachen lassen. Also konnte sie auch mit ihnen zusammenarbeiten, das Angebot Nen-Axas schien auf jeden Fall fair. „Und um etwas klarzustellen, eines der erklärten Ziele des Odan-Clans war die Einhaltung lokaler und globaler Gesetze.“
Auf den zweifelnden Blick des Jedi, der allgemeine Ruf von Kopfgeldjäger- und Söldnerunternehmen war ihr durchaus bewusst, erklärte sie: „Möglicherweise hat uns diese Vorgehensweise für gewisse, besonders ‚profitable‘ Aufträge disqualifiziert, allerdings hatte sie uns auch immer vor Konflikten mit offiziellen Stellen bewahrt. Wir konnten immer vergleichsweise frei in der gesamten Galaxis agieren.“
Sie fand, dass sie genug zur Familientradition gesagt hatte und es an der Zeit war, das Thema zu wechseln. „Dieses Stück, das sie aus dem Speeder geschnitten haben, Cethra, trägt das Firmensymbol des Händlers, der mir den Auftrag zur Festnahme der Diebin erteilt hat. Sein Warenlager befindet sich nicht weit von hier in der Nähe der Werften. Ich glaube nicht, dass wir von ihm noch etwas erfahren können, was wir nicht bereits wissen. Sie hat ihn mehrere Male bestohlen, die Polizei hat die Ermittlungen eingestellt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir Teile des Diebesgutes bei der Diebin finden…“ sie stockte in ihrer Ausführung. Ihr fiel etwas ein. „…allerdings ist der letzte Diebstahl laut seiner Meldung bereits zwei Wochen her. Es ist ziemlich ungewöhnlich, dass sie ihr Diebesgut so lange durch die Gegend schleppt…

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[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Zoo]- Noa, Cris, Ricardo,Ray

Noas Ausflug in Richtung der Erfrischungszellen nutzte Cris, um über die letzten Worte nachzudenken, die zwischen ihnen gefallen waren, während er seine Tochter beobachtete, die in ein paar Metern Entfernung zwei sich in den Strahlen der langsam im Abstieg befindlichen Sonne rekelnde Reptilien beobachtete. Das inoffizielle Elternhandbuch diktierte also, dass es ihm gut ging, wenn es seiner Tochter gut ging. Vollkommen von der Hand zu weisen war das natürlich nicht – aber dennoch war da nichtsdestotrotz die Sorge, die Ungewissheit. Ein Tag war geschafft, doch schlussendlich war es nur ein Tag von vielen. Wer wusste schon, was der nächste Tag, die nächste Woche oder der nächste Monat brachte – vor allem jetzt, da er sich selbst verschuldet auf das berufliche Abstellgleis begeben hatte?

Mühsam versuchte er, diesen Gedankengang abzuschütteln. Lorraine strahlte mit der Sonne um die Wette und sollte es ihm nicht ansehen, dass nicht all seine Überlegungen ihn an helle, freundliche Orte führten. Ebenso wenig sollte es Noa, wenn sie zurückkehrte. Das Mitteilungsbedürfnis des Neffen der Widerstandskämpferin kam ihm daher gerade recht, als dieser ihn über seinen späteren Berufswunsch aufklärte – und die aus seiner Sicht unüberwindbaren Hürden, die ihn davon trennten.

Cris schwankte zwischen einem Schmunzeln und Stirnrunzeln. Auf Coruscant waren also wenige Ärzte – wegen des Imperiums? Auf eine gewisse Art und Weise stimmte das sicher – mit seinem militärischen Abzug dürfte das Imperium auch einen Großteil der öffentlichen Infrastruktur auf dem Stadtplaneten wenn schon nicht abgebaut, dann doch um fähiges Personal erleichtert haben, das an anderen Orten des Reiches zielführender eingesetzt werden konnte, aus Sicht des Imperators und seiner militärischen Berater. Doch ein wenig hörte die Erklärung, die Ricardo für den Verbleib seines Vaters auf Coruscant vortrug, auch nach einer Notlüge oder bestenfalls Behelfserklärung, die man dem Jungen erzählt hatte, um ihn darüber hinwegzutrösten, dass er seinen Vater eben nicht jeden Tag sehen konnte (zumindest nicht in Fleisch und Blut). Der zweite Teil von Ricardos Geschichte allerdings ließ Cris leicht auflachen, insbesondere, da der Name „Tante Noa“ gefallen war. Natürlich hatte sie ihm erzählt, dass ein Arzt ein furchtbares Genie in Mathe sein musste – vermutlich, um ihn zu besseren Schulleistungen anzuspornen.

„Oh, ich denke auch, dass man ziemlich lange lernen muss, um Arzt zu werden“, bestätigte Cris mit einem Lächeln Ricardos Verdacht

„Erst an der Schule und dann auf der Universität. Aber ist das wirklich so schlimm? Schließlich willst du doch auch alles lernen, was ein Arzt so können muss.“

Er zuckte mit den Achseln.

„Außerdem glaube ich, dass es durchaus Berufe gibt, für die man mehr Mathe braucht, als als Arzt. Navigator auf einem Raumschiff zum Beispiel. Was meinst du, wie kompliziert die Berechnung von Hyperraumsprüngen ist? Das muss ein Navigator beherrschen, selbst in der Zeit hochmoderner Droiden – auch denen muss man schließlich auf die Finger schauen.“

Tatsächlich hatte Cris bisher angenommen, dass Ärzte ihre mathematischen Kenntnisse vor allem brauchten, um Rechnungen stellen zu können – und simple Addition (selten Subtraktion) dürfte selbst für jemanden, der sich nicht sonderlich gut mit Mathematik auskannte, kein großes Problem darstellen. Aber womöglich tat er der heilenden Zunft auch Unrecht – auch wenn nicht alle selbstlose Jedi vom Schlage einer ChesaraSyonette sein konnten.

„Ich glaube, dass du, wenn du dich anstrengst, gut genug in Mathe sein kannst, um Arzt zu werden“, versuchte er, den jungen Cortina zu ermutigen.

„Wenn man etwas wirklich will, dann kann man es auch erreichen. Und zur Not kennst du doch jemanden, der dir ganz genau sagen kann, was ein Arzt wissen muss.“

Um diese kleine Aufmunterungsrede abzurunden, hätte Cris vermutlich eine Anekdote aus seiner eigenen Schulzeit einstreuen müssen – doch daran konnte er sich nicht erinnern. Selbst wenn, er vermutete, dass es Ricardo wenig geholfen hätte, hätte er ihm von der Sanitätsgrundausbildung erzählt, die mit Sicherheit Bestandteil des Trainings auch bei den Sturmtruppen gewesen war.

Bei diesem Gedanken musste ein kurzer Schatten auf sein Gesicht gefallen sein, doch aller Wahrscheinlichkeit nach war dieser keinem aufgefallen. Als er sich jedoch umdrehte – mehr aus einer Ahnung als einem tatsächlichen Anlass – sah er, dass Noa bereits zurückgekehrt war und sich offenbar dazu entschieden hatte, im Sonnenschein zu verbleiben, anstatt in den Schatten des Baumes zu treten, unter dessen Blätterkrone Ricardo und Cris standen.

„Ich glaube, Ricardo würde einen ganz fabelhaften Arzt, abgeben, oder nicht?“, sagte er etwas lauter in Noas Richtung.

„Dazu muss man aber gut in Naturwissenschaften sein.“

Ray hatte ihre Position am Rand des Reptiliengeheges aufgegeben und sich offenbar dazu entschlossen, ebenfalls am Gespräch teilzunehmen.

„Und unser Mathelehrer sagt immer, dass Mathe die Grundlage aller Naturwissenschaften ist.“

Sie warf Ricardo einen Blick zu, der fast ein wenig entschuldigend wirkte.

„Aber vielleicht sagt er das auch nur, weil er eben Mathelehrer ist.“

Der Blick des blonden Mädchens wanderte zögerlich in Richtung Noa, so als würde sie von dieser die abschließende und aufklärende Antwort auf diese Frage erwarten. Bildungstechnisch hatte Noa sich seiner Tochter gegenüber also offenbar bereits eine höhere Glaubwürdigkeit erarbeitet als er selbst, wie Cris ein wenig säuerlich, aber nicht unbedingt verstimmt feststellte. Er konnte sich weitaus schlimmere Szenarien der Interaktion zwischen den beiden vorstellen.

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Zoo]- Noa, Cris, Ricardo,Ray
 
- Lianna - City - Zoo - Mit Cris, Rat, Ricardo -

Es gab ziemlich viele gute Gründe, wofür man Cris Sheldon dankbar sein konnte, zum Beispiel dafür, dass er sein Leben mit Courage und Verstand in den Dienst des republikanischen Geheimdienstes gestellt und während dieser Zeit einen sicherlich beträchtlichen Anteil zur Sicherheit einzelner Planeten - oder sogar der Galaxis - geleistet hatte. Man konnte ihm auch dafür dankbar sein, dass er ein geduldiger, aufmerksamer Mann war, was auch keine Selbstverständlichkeit war. Noa kannte sich mit Männern aus und sie konnte mit Gewissheit sagen, dass die wenigsten von ihnen Cris' Eigenschaften besaßen. Im Allgemeinen waren die meisten von ihnen auf sich selbst konzentriert, unsensibel und/oder arrogant. Manche von ihnen waren Machos, andere Perverslinge. Viel Auswahl dazwischen gab es nicht. Ob das ein zu düsteres Bild war, das Noa da zeichnete? Gemessen an ihrer persönlichen Erfahrung war es durchaus berechtigt, aber sie wusste auch, das es andere, vorbildliche Exemplare gab. Zwei ihrer drei Brüder waren vernünftige, bodenständige Männer, denen man nichts vorwerfen konnte. Aber zurück zu Cris. Noa stand noch immer in der Sonne, ihre frisch gewaschenen Hände wieder getrocknet, ihr Gesicht angenehm aufgewärmt, und was sie in diesem Moment dachte war, dass sie Cris dankbar war, dass er Ricardo wieder Mut machte. Dass er mit ihm sprach, seine Bedenken ernst nahm und sie trotzdem so kinderleicht zerstreute als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht. Er war gut mit Kindern, stellte Noa fest. Deswegen hatte Ray sich auch so schnell an ihn gewöhnt. Das hätte auch ganz anders ausgehen können. Dass es so nicht gekommen war lag an Cris und an seiner geduldigen, verständnisvollen, fürsorglichen Art. Nicht ganz so verständnisvoll wie er war Ray, die seinen aufmunternden Worten Ricardo gegenüber dann such gleich wieder einen Dämpfer versetzte. Sie war ein wenig neunmalklug, eigentlich genau wie Ricardo auch, mit dem Unterschied dass das, was er sagte meistens Quatsch war. Was wohl daran lag, dass er einfach übernahm was Noa ihm erzählte.

"Oh, Mathelehrer. Ich hatte einen, der uns Mädels immer versucht hat in den Ausschnitt zu gucken. Frag mich nicht, warum ich bei dem nichts gelernt habe."

Erinnerte sich Noa. Unschuldig begegnete sie Cris' Blick.

"Uhm, das war natürlich erst später. Da war ich schon älter als du jetzt."

Ergänzte sie an Ray gewandt. Verdammt, es war viel schwieriger mit älteren Kids zu reden als mit solchen in Ricardos oder Camillas Alter. Die machten sich nichts aus den Sachen, die Noa ihnen erzählte. Bei Ray musste sie sich daran gewöhnen, erst nachzudenken bevor sie sprach.

"Jedenfalls, die Essenz ist: lerne das, was dir Spaß macht, dann bist du auch gut darin. Wenn dir Mathe liegt, super, weiter so. Wenn nicht, auch nicht schlimm. Die Basics zu können reicht vollkommen. Wir haben alle ganz unterschiedliche Talente und Fähigkeiten. Niemand muss in allem gut sein."

Zufrieden mit ihrer inspirierenden Rede griff Noa nach Cris' Hand und lenkte ihre kleine Gruppe weiter. Sie hatte keine Ahnung, ob aus Ricardo wirklich eines Tages ein Arzt werden würde, oder welche Interessen in Lorraines Kopf herum spukten, aber sie sah es wie Cris: man konnte alles erreichen, wenn man es nur wollte. Für Kinder war das eine wichtige Botschaft. Trotzdem konnte sich Noa nicht verkneifen, noch einen Kommentar zu Rays Lehrer loszuwerden:

"Mathelehrer leben sowieso meist in ihrer eigenen Welt. Und sie sorgen für Probleme, die man ohne sie gar nicht hätte."

Das fasste es gut zusammen. Es gab Dinge, die waren wichtig im Leben, und andere die einfach nur überflüssig waren.

- Lianna - City - Zoo - Mit Cris, Rat, Ricardo -
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Zoo]- Noa, Cris, Ricardo,Ray

Der Zoobesuch hatte augenscheinlich an der Energie beider Kinder gezehrt – als sie den Rundgang schließlich beendeten und Noa, wie angekündigt, nach einem passenden Mitbringsel für ihre Nichte suchte, konnte Ricardo sich ein herzhaftes Gähnen nicht verkneifen. Auch Lorraine wirkte ein wenig erschöpft, als sie sich zu dem jüngeren Jungen setzte, um in einer bequemeren Körperhaltung auf Noa zu warten. Fast hatte Cris damit gerechnet, von seiner Tochter mit den ersten unangenehmen Fragen konfrontiert zu werden, nachdem Noa ihre kleine Schulanekdote zum Besten gegeben hatte. Immerhin hatte sie dem Mädchen noch zu verstehen gegeben, dass sie bereits etwas älter gewesen war. Cris stellte sich eine vierzehn- bis fünfzehnjährige Noa vor und fragte sich, in welcher Richtung Ray sich wohl innerhalb der nächsten Jahre entwickeln würde… und was das für ihn bedeutete. Bis zu welchem Grad lag es an ihm, seine Tochter zu beschützen, und ab welchem Punkt wäre seine Einmischung aus ihrer Sicht zumindest uncool und schlussendlich schlicht und ergreifend unangemessen? Er glaubte nicht, dass Noa ihm in dieser Sache weiterhelfende Hinweise würde geben können… ihr eigener Vater vielleicht? Womöglich würde ein Gespräch mit Matteo Cortina zumindest für ein wenig Gelassenheit sorgen, was die unweigerlichen Jungengeschichten anging. Nicht, dass es Noa sonderlich begeistern würde, wenn er mit ihrem Vater über derlei Dinge sprach… vielleicht war das doch keine so gute Idee.

Am Ausgang des Zoos war schließlich der Punkt gekommen, an dem die kleine Gruppe sich eigentlich auflösen musste – Cris hatte seinen Gleiter an einer anderen Stelle angestellt als Noa, falls sie mit Ricardo überhaupt per Gleiter und nicht mit einem anderen Verkehrsmittel gekommen war. Er zögerte jedoch – es war ihm nicht wirklich daran gelegen, sich jetzt von Noa zu verabschieden, aber es stand außer Frage, dass sie Ricardo nun zurück zu seiner Mutter bringen musste. Leider hatte er den vagen Verdacht, dass Thalia zu den Personen aus Noas Umfeld gehörte, die nicht sehr gut auf ihn zu sprechen waren – repräsentierte er nicht die Umstände, die dazu geführt hatten, dass sie von ihrem Mann getrennt war und Lichtjahre zwischen ihnen lagen?

„Also… sollen wir noch mitkommen, wenn du Ricardo zurück bringst?“, fragte er trotzdem. Ray inkludierte er wie selbstverständlich – er konnte sie schließlich nicht alleine nach Hause schicken. Selbst wenn sie die Empress alleine finden würde – was er ihr durchaus zutraute – war sie seine Tochter und nicht jemand, den man einfach wegschickte, wenn es eine bestimmte Situation etwas unkomplizierter machte.

„Wir könnten danach ja noch etwas essen… oder so.“

Er räusperte sich. Immerhin war Ray abgelenkt – das blonde Mädchen hatte sich in einen Datenblock vertieft, auf dem Informationen zu sämtlichen im Zoo untergebrachten Tieren gespeichert waren (diese hatten für alle Besucher mitnehmbar am Ausgang ausgelegen) und studierte zweifelsohne den Eintrag über die Tortapos.

„Ich meine… nur wenn du möchtest.“

Er lächelte, fast ein wenig schüchtern. Er wollte nicht zu aufdringlich erscheinen – noch schien das, was sich zwischen ihm und Noa entwickelte, oder wiederentwickelte zu zerbrechlich für seine Neigung, in jedes sich bietende Fettnäpfchen zu treten – doch gleichzeitig konnte er nicht verhehlen, dass er zum Abschluss dieses Abend ein wenig Zeit mit ihr alleine verbringen wollte. Ray wirkte müde genug, dass das sogar funktionieren könnte.

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Zoo, Ausgang]- Noa, Cris, Ricardo,Ray
 
[Lianna, Lola Curich - Jenseits des Raumhafens] ++in Zivilkleidung++ mit Yuno Odan und Nen-Axa

Bei den letzten Worten Yunos merkte Cet auf. Sie hatte gerade den Boden des Speeders inspiziert. Es war lediglich ein kleines Loch, das war mit einem Ersatzblech schnell zugeschweißt. Das würde sie sogar ohne die Hilfe eines Droiden reparieren können.
Sie hob den Kopf.

"Vor zwei Wochen. Meinst du das ist kein Zufall und wir sollten uns mit demjenigen mal unterhalten?"

Es war eigentlich eine rhetotische Frage. Cet hatte eine ziemlich genaue Ahnung, was gemeint war. Vielleicht war die Diebin von genau ihm engagiert, manche Diebstähle nur fingiert um ihn aus der Liste der Verdächtigen raus zu halten. Und jetzt hatte sie ihn doch irgendwie übers Ohr gehauen und er setzte eine Kopfgeldjägerin auf sie an, um sie auszuschalten. Sowas kam oft vor. Wenn man erst einmal anfing Leute zu betrügen...

Wieder wandte sich Cet dem Speeder zu, doch diesmal sah sie nach, ob er funktionsfähig war.

"Wir könnten los. Der Speeder ist in Ordnung. Wir müssen ihn eh bewegen, um ihn zurück zu geben, warum fliegen wir damit nicht zu den Docks? Nur ein kleiner Umweg."

Sie sprang rein, klemmte sich hinters Steuer und winkte den beiden anderen auffordernd.

Minuten später waren sie in der Luft und gliederten sich in den Verkehr ein. Cethra benutzte eine schnelle Spur, so kamen sie gut voran.
Das Schweigen, das während des Fluges herrschte, war ein wenig unangenehm. Aber niemand schien etwas sagen zu wollen. Aus den "Augenwinkeln" beobachtete Cethra die Zabrak neben ihr. Die Geschichte ihrer Familie belastete sie sehr, da war sich Cet auch ohne Machtfähigkeiten sicher. Und dass sie einfach so danach gefragt hatte...aver woher hätte sie das wissen sollen?

"Hey..ähm, Yuno. Ich wollte nur sagen es tut mir leid mit deiner Familie. Ich wusste es nicht. Ist ne Weile her, dass ich von euch gehört hab. Verzeih mir die Frage."

Sie erwähbte nicht, dass sie selbst auch einmal eine Kopfgeldjägerin gewesen war. Für eine Geschichtsstunde war keine Zeit. Sie näherten sich dem Werftbezirk. Als sie die Verkehrsroute verließen ließ sich Cet die genaue Adresse geben.

Wieder verfiel sie in Schweigen. Sie konzentrierte sich jetzt sehr auf ihre Umgebung. Es war nicht auszuschließen, dass die Sache gefährlich werden würde, vor allem, wenn sie den Händler und die Diebin als Komplizen zusammen erwischten.
Langsam gingen sie tiefer, nicht schneller als ein normaler Verkehrsteilnehmer, obwohl es auf einem Stadtplaneten kaum einen Tag oder Ort gab, an dem nicht jemand raste. Dennoch, gemäßigtes Tempo war eher unauffällig.

Schon aus etwas Entfernung konnte Cethra den Laden erkennen. Hinten angeschlossen war eine große Lagerhalle und ein großes Holoschild, das sogar sie lesen konnte, verkündete Namen und Zweck jenes Ladens. Doch das auffälligste war, dass vor dem Laden zwei Personen standen und sich stritten. Freilich waren keine Worte zu verstehen, aber sie kämpften miteinander. Ein Ringen um etwas, das jemand von ihnen in der Hand hielt, wie ein Tanz den beide nur unfreiwillig tanzten. Sie kamen immer näher. Cet glaubte die Aura der schlankeren Oerson jetzt zu erkennen...

Dann blitzte es rot zwischen den beiden auf und das markante Geräusch eines Blasterschusses drang durch die Luft. Die kleinere, dickere Gestalt kipote um und die größere, in der Cethra die Diebin zu erkennen meinte, sprang auf einen ziemlich kleinen, schlanken, Speeder, mehr ein hochgezüchtetes Speederbike, und brauste davon.

"Festhalten!" rief Cet nur knapp, zog hoch und gab Schub. Mit lautem Aufheulen bäumte sich der Speeder auf und sprang nach vorne und in den Himmel hinauf.
Das Speederbike war schnell und wendig, das Gefährt, in dem die Jedi und die Kopfgeldjägerin saßen, ein Stangenmodell mit eher moderaten Werten. Wenn diese Person da vorne wirklich aufdrehte...Cethra merkte, dass der Speeder nahe an seinen Grenzen war.
Die Diebin schien jedoch keine besonders gute oder erfahrene Pilotin zu sein. Sie fuhr in scheinbar nur schlecht kontrollierten und wirren Schlangenlinien durch den Verkehr. Cethra hatte zwar gut zu tun, konnte aber folgen. Doch es blieb nicht so einfach.

Plötzlich drehte sich die Diebin um, entdeckte den Speeder, der ihr folgte. Doch anstatt Gas zu geben und zu entkommen langte sie an ihre Seite, zog etwas, drehte sich um...und begann zu feuern.
In einem schnellen Ausweichmanöver ließ Cet den Speeder ein paar Meter absacken, nur um dann in einem Zickzacknuster wieder an Höhe zu gewinnen. Ungünstigerweise war die Diebin eine bedeutend bessere Schützin als Pilotin. Sie behielt sogar über die Schulter ihre Verfolger im Aute und bedeckte sie weiter mit Feuer.

"Yuno, übernimm das Steuer!" Rief Cet. Ihr fiel nur ein Schutz ein, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren. Und das durfte nicht passieren, dann wäre sie weg. Nen-Axa und sie musste versuchen mit den Lichtschwertern einen Schutzschirm zu ersetzen...

[Lianna, Dockbezirk nördlich von Lola Curich] ++in Zivilkleidung++ mit Nen-Axa und Yuno Odan
 
- Lianna - City - Zoo - Mit Cris, Rat, Ricardo -

Aus der Sicht eines Erwachsenen war der Tag, der hinter ihnen lag, nicht mega anstrengend gewesen. Das bisschen Büroarbeit am Morgen und das Herumspazieren durch den Zoo am Nachmittag hatte Noa mit links geschafft. Klar, Ricardo war manchmal anstrengend, das war nicht von der Hand zu weisen, doch Noa war weit entfernt davon, absolut platt zu sein. Sie würde nicht sofort ins Bett fallen wenn sie in ihr Zimmer in der Jedi-Basis zurück kam. Is dahin war aber sowieso noch Zeit. Jetzt schon dorthin zu fahren (nachdem sie Ricardo bei seiner Mutter abgeliefert hätte) war aus zwei Gründen unattraktiv: erstens standen die Wände ihres Zimmers zu nah um den Kern des Raumes herum, sprich es war einfach zu klein um einen ganzen langen Abend dort zu verbringen, und zweitens wollte sie sich nicht schon von Cris verabschieden. Insofern war sie froh, als er vorschlug, noch etwas zusammen zu unternehmen.

"Essen klingt gut."

Antwortete Noa, während sie für Ricardo den Gleiter öffnete, um ihn schon einsteigen zu lassen.

"Ich falle noch nicht um vor Hunger, aber eine Kleinigkeit könnte ich vertragen. Oh, da fällt mir was!"

"Wann geht's los?"

Rief Ricardo vom Rücksitz des Gleiters aus dazwischen. So ungeduldig, nach Hause zu kommen, konnte er gar nicht sein. Thalias Wohnung war auch klein. Noa ignorierte ihn.

"Es gibt ein Bistro, gar nicht weit weg von Thalias Wohnung, wo ich die ganze Zeit schon mal hin wollte. Das könnten wir ausprobieren. Wir können bei Thalia parken, die Gleiter da stehen lassen und zu Fuß hin laufen."

Lautete ihr Vorschlag.

"Ist auch nicht weit."

Fügte sie mit einem Nicken auf Ray hinzu.

"Wann geht's loooooos?"

Man, der Kerl konnte nerven. Noa schloss die Tür, um den Krach der von Ricardo ausging zu dämpfen.

"Besprecht es, überlegt es euch. Wir können nachher entscheiden."

Überließ sie Cris und vor allem Ray die Wahl. Vielleicht wollte diese auch lieber einen Burger oder irgendetwas anderes bekanntes, statt etwas neues auszuprobieren von dem man noch nicht wusste wie es schmeckte. Solche Versuche unterlagen immer dem Risiko, dass sie schief gingen, was besonders enttäuschend war wenn man richtig viel Hunger hatte. Weil es am meisten Sinn machte, fuhr Noa vor und Cris und Ray folgten in ihrem Gleiter. Nicht ganz unbesorgt fragte sich Noa, worüber die beiden wohl reden mochten und wie sie selbst sich gemacht hatte an ihrem ersten wirklich Tag, den sie und Ray miteinander verbracht hatten, wenn auch nicht alleine. Es konnte noch immer passieren, dass Ray sie total doof fand (kaum nachzuvollziehen, aus Noas Sicht, aber Teenager waren unvorhersehbar) oder sie sogar hasste, was das sichere Aus für sie und Cris bedeuten würde. Der würde nämlich tun was immer Ray wollte, das war jetzt sein Job. Ein bisschen ärgerte Noa das. Sie waren in der Phase ihrer Beziehung, in der er ihr jeden Wunsch von den Augen hätte ablesen sollen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Vielleicht sollte sie sich ebenfalls etwas anschaffen, das ihre Priorität war, damit die Lage ausgeglichen war, ein Haustier zum Beispiel. Cris hatte Lorraine und Noa hätte ihren gefederten Hund oder - etwas unrealistischer - ihren eigenen gezähmten Nexu! Der würde sich mit ihr beschäftigen während Cris sich um Vater-Tochter-Dinge kümmerte. Ob es wohl erlaubt war, Tiere mit in die Redaktion zu nehmen? Wenn nicht hätte sie ein Problem, auch wenn Noa nicht unbedingt auf ihr Büro angewiesen war um zu arbeiten. Aber sie brauchte eine große Wohnung, vorzugsweise mit Garten. Auf regelmäßiges Spazierengehen hatte sie nämlich nicht unbedingt Lust. Und dann wäre da noch das regelmäßige Saubermachen ihres neuen Freunds, kostspielige (nervenaufreibende) Tierarztbesuche und jede Menge zusätzliche Ausgaben für Futter und Spielzeug. Je länger sie darüber nachdachte, desto weniger verlockend klang das alles. Sie würde es lassen. Tiere im Haus waren sowieso nicht ihr Ding. Noa hasste putzen und sie alleine machte schon genug Dreck.

"Endstation."

Cris parkte seinen Gleiter direkt hinter Noa und sie stiegen alle vier etwa gleichzeitig aus. Thalias Wohnung, klein und bescheiden, lag in einem der oberen Stockwerke. Bis Thalia die Tür öffnete dauerte es keine fünf Sekunden. Sie hatte schon gewartet, dachte Noa. Es roch nach Essen.

"Da seid ihr ja! Na, hattet ihr einen schönen Nachmittag?"

Nahm Thalia sie in Empfang. Dann entdeckte sie Cris.

"Cris, hallo! Schön dich zu sehen. Wie geht es dir? Kommt doch rein."

Sie rückte zur Seite, um ihnen Platz in der Tür zu machen. Wie immer trug Thalia einfache, praktische Kleidung und hatte keine Zeit auf Haare oder Make-Up verschwendet.

"Und du musst Lorraine sein. Schön, dich kennen zu lernen. Ich bin Thalia."

"Das ist meine Mama."

Erklärte Ricardo während im Hintergrund Camilla zurückhaltend um eine Ecke lugte.

"Wir waren im Zoo."

Warf Noa ein und hielt in Richtung Camilla das Kuscheltier, das sie ihr mitgebracht hatte, hoch.

"Und mein Kind hat neue Schuhe."

Thalias Augen entging auch nichts. Noa räusperte sich schuldig.

"Die, öhm, waren im Angebot."

Log sie behelfsmäßig und war froh, dass Cris und Lorraine mitgekommen waren. Es war vermutlich nur ihre Anwesenheit, die dafür sorgte, dass Thalia das Thema fallen ließ. Unter anderen Umständen hätte sie Noa dafür kritisiert, ihren Kindern ohne Rücksprache Kleidung zu kaufen, noch dazu etwas das sie gar nicht benötigten. Dass Noa da anderer Meinung war zählte nicht. Sie hatte getan, was sie als gute Tante hatte tun müssen. Ricardos alte Stiefel waren hässlich gewesen. Und ausserdem hatte er so traurig ausgesehen!

"Wollt ihr denn etwas mitessen?"

Lud Thalia die unerwarteten Besucher höflich ein und schickte Ricardo bereits los, drei zusätzliche Teller auf den Tisch zu tun. Noa währte allerdings ab.

"Nein, nein. Danke. Wir wollen direkt wieder los."

Ray und Cris konnten es ja nicht wissen, aber Thalias Essen war gesund. Zu gesund. Ob das Bistro nun ein Hit sein würde oder nicht, im Vergleich zu hier war es erste Wahl.

"Okay, wie ihr wollt. Hattet ihr denn einen schönen Nachmittag?"

Thalias Frage richtete sich an sie alle und doch an niemanden im Speziellen. Besonders traurig war sie nicht über Noas Absage. Es war mehr als wahrscheinlich, dass das Essen sowieso nicht für alle gereicht hätte.

"Hast du dich schon auf Lianna eingelebt?"

Wollte sie von Cris wissen. Sie waren ja alle die sie hier standen Migranten, aus verschiedenen Gründen und mit unterschiedlichen Zielen. Thalia hoffte, so bald wie möglich zurück nach Hause zu können, Noa war hier wegen des beruflichen Erfolgs und Cris... der würde sich wohl ganz neu definieren müssen. Wohin ihn das führte, war dabei erst einmal ungewiss.

- Lianna - City - Thalias Wohnung - Mit Cris, Ray, Ricardo, Thalia, Camilla -
 
[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 11. OG] Nen-Axa, Cethra Jayne, Yuno Odan

Es war also abgemacht: Die beiden Jedi wollten mit der Kopfgeldjägerin zusammenarbeiten. Wieviel er sich tatsächlich von dieser Kooperation versprechen durfte, wusste Nen-Axa nicht, aber es war ihm ganz recht, wenn die Zabrak in ihrer Nähe blieb. Gemeinsam stiegen sie in den Speeder ein, den sie ohnehin nicht hier zurück lassen konnten, wenn sie nicht riskieren wollten, dass er noch einmal verschwand. Zum Glück bot das Fahrzeug genug Platz für sie alle. Cethra setzte sich ans Steuer, Yuno neben sie auf den Beifahrersitz. Der Arcona hatte sich bewusst für die Rückbank entschieden, da er ihre Zweckverbündete so im Blick behalten konnte. Mit hoher, aber nicht gefährlicher oder auffälliger Geschwindigkeit schlugen sie den Weg zu den Docks ein. Während der Fahrt schwiegen sie die meiste Zeit. Der Arcona dachte über die beiden jungen Frauen nach, die vor ihm saßen. Bildete er sich das ein, oder bestand zwischen ihnen irgendeine Art von Chemie? Sicherlich, sie hatten einige Gemeinsamkeiten. Beide waren weibliche Fastmenschen und in einem ähnlichen Alter, soweit er das beurteilen konnte. Außerdem war ihre (in Cethras Fall: ehemalige) Tätigkeit als Kopfgeldjägerinnen ein verbindendes Element, ebenso wie der Verlust ihrer Lieben. Ihre Begegnung unter diesen merkwürdigen Umständen hatte immer weniger von einem Zufall; das Universum schien es so arrangiert zu haben. Oder doch jemand anders? Denn die Geschichte passte fast schon zu gut, um sowohl Cethras Wohlwollen zu gewinnen als auch das des Arcona. Er als Familienwesen mochte sich gar nicht vorstellen, wie es Yuno ging, so kurz nach dem Tod ihrer Verwandten auf einem fremden Planeten. Genau diese Knöpfe würde jemand drücken müssen, der sich bei ihnen einschmeicheln wollte. Längst war ihm der insektoide Informationshändler wieder in den Sinn gekommen, dem er durchaus zutrauen würde, ihnen jemanden unterzujubeln - er wusste ja, wo ihr Ziel lag, denn er selbst hatte sie zu der Baustelle geschickt. Sofern er schon seit Längerem eine Akte über den Jedi und eventuell auch über seine Padawan führte, konnte er wissen, wie man ihr Vertrauen gewann. Aber eine solche Täuschung hatte Nen-Axa nur kurz in Betracht gezogen: Er war normalerweise kein Verfechter von Verschwörungstheorien. Außerdem waren die Trauer und der Schmerz der Kopfgeldjägerin echt gewesen, als sie vom Tod ihrer Familie berichtet hatte. Und nach wie vor gab es kein Anzeichen der Falschheit bei ihr. Warum sollte er, ein Jedi-Ritter, den Eindrücken misstrauen, die er von der Macht erhielt?

Außerdem hatte die Kopfgeldjägerin sich bereits nützlich gemacht, denn ohne sie wäre es den Jedi schwer gefallen, der Fährte der Räuberin weiterhin zu folgen. Nur dank ihrer Hilfe wussten sie, wo sie die Suche fortsetzen konnten, und erhielten einen ersten Einblick in die möglichen Hintergründe. Der Händler, der Yunos Auftraggeber war, schien in der Sache drinzustecken und ein doppeltes Spiel zu spielen. Es konnte nicht schaden, ihm auf den Zahn zu fühlen. Doch es kam nicht zu diesem Gespräch. Als sie das Geschäft erreichten, wurden sie Zeuge einer Rangelei zwischen zwei Personen. Sie waren nicht nah genug, um Einzelheiten zu erkennen, aber Nen-Axa vermutete in einer der beiden Gestalten die gesuchte Räuberin und in der anderen den Ladenbesitzer. Zu seinem Entsetzen musste der Jedi mit ansehen, wie die schlanke Frau ihren Gegner niederschoss und sich dann auf ein Bike schwang, um zu verschwinden. Die Szene war der ganz ähnlich, die sie vorhin nahe der Basis beobachtet hatten: Prik konnte offenbar von Glück reden, dass er nur umgestoßen worden war, als er sich gegen den Diebstahl seines Fahrzeuges hatte wehren wollen. Es hätte schlimmer kommen können. Sehr viel schlimmer. Der Jediritter hatte keinen Zweifel daran, dass soeben ein Leben vor seinen Augen vergangen war. Nicht das erste Mal, dass er so etwas mit ansehen (und bis zu einem gewissen Punkt mitfühlen) musste, aber es war schwer, sich daran zu gewöhnen.

Im nächsten Moment waren sie mitten drin in einer Verfolgungsjagd. Jetzt prügelte Cethra Jayne das Fahrzeug bis an den Rand seiner Leistungsfähigkeit, was auch nötig war, um an der Verbrecherin dranzubleiben. Ihr und auch Yuno war eine weit größere Anspannung anzumerken als zuvor. Schließlich waren sie jetzt nicht mehr auf der Suche nach einer einfachen Kriminellen: Sie waren Zeugen eines Mordes geworden und die einzigen, die in der Lage waren, die Verbrecherin zu fassen! Aber noch bevor er eine Idee hatte, wie man ihre Flucht stoppen konnte, bemerkte diese, dass sie verfolgt wurde. Sie zog einen Blaster und schoss. Trotz der rasanten Fahrt sprang Nen-Axa aus seinem Sitz hoch und setzte sich so mit voller Körperhöhe dem nicht gerade sanften Fahrtwind aus. Seine Zehen krallten sich in den Boden und verschafften ihm einen sicheren Stand. Einen Wimpernschlag später hatte er das Lichtschwert aus der Westentasche geholt. Im gleichen Moment wies seine Schülerin die Zabrak an, das Steuer zu übernehmen. Auch sie griff nach ihrem Schwert, das nun viel schneller im Ernstfall erprobt werden sollte, als man ihr hätte wünschen mögen.

Die Verfolgte sah mit Sicherheit die grell magentafarbene und die silbrig-grüne Klinge aufleuchten und wusste, was das hieß. Abermals schoss sie in rascher Folge auf ihre Verfolger. Ganz automatisch war Nen-Axa in die Bewegungen des Soresu verfallen und wehrte die Schüsse ab, so gut es ihm möglich war. Allerdings war das ein Kampf unter erschwerten Bedingungen: Bei der hohen Geschwindigkeit, den raschen Manövern und beengten Verhältnissen war es fraglich, ob es ihm gelingen würde, dem Beschuss lange standzuhalten. Auch mit Cethras Hilfe würden sie nicht das gesamte Fahrzeug und alle Insassen flächendeckend schützen können. So dicht beieinander mit den tödlichen Klingen zu hantieren, war ja auch nicht ungefährlich.

»Nicht zu ihr zurück lenken!« wies Nen-Axa hektisch seine Padawan an. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn es gelungen wäre, das Speederbike der Verfolgten mit einem ihrer eigenen Schüsse zu treffen; vielleicht sogar die einzige Möglichkeit, sie zum Halten zu zwingen, denn sie besaßen alle drei keine Schusswaffen. Aber im dichten Verkehr war die Gefahr, stattdessen einen unbeteiligten Verkehrsteilnehmer zu treffen, viel zu groß. Fieberhaft dachte der Jedi darüber nach, welche Optionen sie noch hatten: Ihr mit der Macht die Waffe aus der Hand reißen? Etwas am Bike manipulieren? Die Strecke zwischen den beiden Fahrzeugen vielleicht sogar mit einem extrem gewagten Machtsprung überbrücken? Doch bevor er zu einem Schluss kam, endete die Flucht der Frau auch ohne ihr Zutun.

Ganz auf ihre Verfolger konzentriert, hatte die Räuberin nicht ausreichend darauf geachtet, was vor ihr geschah. Die Gefahr, in der sie sich befand, bemerkte sie zu spät. Blitzschnelle Reflexe konnten verhindern, dass sie frontal auf das wesentlich größere Schwebefahrzeug krachte, das ihr entgegen kam, aber ganz vermeiden konnte sie die Kollision nicht. Es war nicht viel mehr als eine sanfte Berührung, doch bei diesen hohen Geschwindigkeiten konnte auch das gravierende Auswirkungen haben. Während der größere und massigere Gleiter seinen Flug offfenbar recht unbeeindruckt fortsetzte, geriet das Speederbike komplett außer Kontrolle. Es scherte aus der Fahrtrichtung aus und es war ein reines Wunder, dass es dabei keinen weiteren Crash baute. Der Pilotin gelang es nicht, die Kontrolle zurückzugewinnen. In steilem, schlingerndem Sinkflug steuerte sie auf die Dächer der Gebäude unter ihnen zu. Sie verschwand hinter einer großen Reklametafel, wodurch die Verfolger nicht sehen konnten, was mit ihr geschah. Doch dann stieg eine bläulich-schwarze Rauchsäule auf, die davon kündete, dass sie ihr Bike nicht heil auf dem Flachdach gelandet hatte.

»Sieh nach, ob du in der Nähe landen kannst!« sagte Nen-Axa zu der Kopfgeldjägerin. Er deaktivierte seine Klinge und setzte sich wieder, blieb aber höchst angespannt.

Es war dunkel auf dem Dach. Die große Reklametafel verhinderte, dass Lichter der Straßen und Nachbargebäude hierher schienen. Die Absturzstelle lag in nächtlicher Schwärze. Dennoch konnten sie beim Überflug sehen, dass das Bike so schnell nicht wieder starten würde. Sein Wärmesinn ließ den Arcona einige Details des Brandes erkennen, der sich in dem Wrack ausbreitete. Die Silhouette der Pilotin konnte er aber nicht erkennen. War sie bei der Bruchlandung aus dem Sattel geschleudert worden, vielleicht sogar von dem Gebäude gestürzt?

Aus einer Nische zuckte ein weiterer Blasterstrahl in ihre Richtung. Er war auf Nen-Axa gezielt und er hatte nicht die Zeit, seine Waffe erneut zu aktivieren. Doch dank seiner Jedi-Reflexe legte er den Kopf gerade im richtigen Moment in den Nacken. Dicht vor seinem Gesicht zuckte das glühende Geschoss vorbei, den Geruch von Ozon verbreitend.

»Alle in Deckung!« rief er. »Sie ist da hinter dem Kasten!«

Bei dem eckigen Aufbau auf dem Dach handelte es sich möglicherweise um die Klimaanlage des Gebäudes. Das Konstrukt war groß genug, um einer Person oder mehreren Deckung zu bieten. Die Gesuchte hatte ihre Bruchlandung also nicht nur überlebt, sondern sie war sogar noch in der Lage gewesen, ihren Verfolgern einen kleinen Hinterhalt zu legen! Natürlich leuchteten augenblicklich wieder die Lichtschwerter auf, bereit, weitere Schüsse abzuwehren. Und diese ließen nicht lange auf sich warten.

[Lianna | Lola Curich | Jenseits des Raumhafens | Rohbau | 11. OG] Nen-Axa, Cethra Jayne, Yuno Odan
 
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Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Sarina

Was für ein Tag!
Sarina schmiss sich beinahe in den Sessel, der an dem kleinen Tischchen im Café stand. Eigentlich sollte sie schon längst wieder in der Basis sein, aber der Kaf hier war einfach um Längen besser als der, den die miserable Kantine dort servierte. Wer konnte es ihr da verübeln, wenn sie ihren Tag hier draußen noch ein wenig... verlängerte? Außerdem hatte sie alles erledigt, was Eleonore von ihr gewollt hatte. Die Schiffe des Ordens waren in gutem Zustand, sie hatte dafür gesorgt, dass sie von innen und außen generalüberholt wurden - und so eine Bestandausnahme war wahnsinnig anstrengend. Und hatte zusätzlich außerdem eigentlich rein gar nichts damit zu tun, was eine Jedi eigentlich tun sollte! Aber ihre Prüfung zur Ritterin war noch nicht so lange her, und Eleonore hatte sich vielleicht noch nicht so ganz daran gewöhnt, dass Sarina mittlerweile eine eigenständige Jedi war. Vielleicht sollte sie sich bald einen Padawan zulegen... dann könnte sie diese blöden Aufgaben an sie oder ihn abgeben, falls Eleonore dann immer noch nicht gemerkt haben sollte, dass so etwas eigentlich nicht ihr Job war.
Jetzt wenigstens zehn Minuten entspannen... und dann zurück in den kalten Fabrikbau, der jetzt ihr Zuhause war.
Sarina gab ihre Bestellung in das Datapad vor ihr ein, das direkt in den Tisch integriert war, und gab sich ganz ihren Gedanken hin. Ja klar, eine Jedi sollte eigentlich immer aufmerksam sein... aber ein paar Minuten Entspannung hatte noch niemandem geschadet!


Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Sarina
 
Lianna - Lola Curich - Raumhafen/Café in der nähe des Raumhafens - Juley

Vollkommen müde und doch zu aufgeregt um zu schlafen, stieg Juley aus dem Raumschiff. Eine neue Welt! Bisher war sie ihr Leben lang nur auf Naboo gewesen. Ihre Mutter raste schon fast mit ihrem Vater, an ihr vorbei. Juley wusste das sie wegen des Viruses nicht mit auf die Krankenstation kommen konnte. Ihre Mutter hatte ihr bereits während des Fluges alles erklärt. Sie sollte sich einfach in den nächsten Tagen bei der Krankenstation melden. Ihre Mutter gab ihr noch einen Kuss bevor sie mit ihrem Vater weg rannte. Nun stand Juley völlig allein in dem großen Hanga. Sie hatte das Gefühl das sie ihre Eltern nie wieder sehen würde. Ihre Augen wurden glasig und eine Träne kullerte ihre wange hinunter. Verdammt! Sie wollte jetzt stark sein. Sie war nicht mehr das kleine Mädchen, dass glücklich auf Naboo lebte und immer ihre Gefühle Preis geben konnte. Auch wenn sie sich innerlich noch so fühlte. Sofort fasste sie sich wieder und ging hinaus. Auf der Straße waren viele Läden, Lagerhäuser und Cafés. Sie trat in ein besonders vertrauenswürdiges Café ein. Sie wollte ihre Müdigkeit durch einen Kaffee abschütteln. Das Café war voll besetzt. An einigen Tischen wurde gelacht, an anderen wurde Karten gespielt, wieder andere Leute bestellten sich was, eine Frau saß einfach nur K.O. in ihrem Sessel andere lasen oder aßen ein Stück Kuchen. Juley hin gegen stand ganz allein im eingang und wusste nicht wo sie hin sollte. Ihre Augen wurden wieder glasig doch diesmal schafte sie es ganz knapp nicht zu weinen, doch sie konnte ihre Trauer und ihre Einsamkeit nicht verstecken oder gar loswerden.

Lianna - Lola Curich - Raumhafen/Café in der nähe des Raumhafens - Juley
 
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Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Sarina

Sarinas Augen waren geschlossen, während sie darauf wartete, dass ihre Bestellung serviert wurde - eine ordentliche Portion Kaf mit einem schönen, saftigen Beerenkuchen aus einheimischen Früchten. Sie hatte heute genug Kalorien verbraten, damit das gerechtfertigt war! Jawoll. Und außerdem würde Eleonore das ohnehin nicht erfahren.
Wie es wohl ihrem ehemaligen Meister gerade ging? Er war gleich nach Beendigung ihrer Ausbildung nach Coruscant aufgebrochen... Was ja auch Sinn machte. Sie wäre ebenfalls gerne mitgeflogen, aber Eleonore hatte darauf bestanden, dass sie hierblieb... Sie brauche noch ein wenig Unterstützung. Ja, klar... Rätin Joseline war doch auch noch hier! Und noch ein paar andere Jedi. Genug auf jeden Fall. Aber was sollte es... als frischgebackene Jedi...

Eine Welle von Traurigkeit umspülte sie trotz der vielen Emotionen um Sarina herum, und sie öffnete die Augen, um die Person zu suchen, von der das Ganze ausging. Zwei Sekunden später war ihr unübersehbar klar, von wem das alles ausging, und sie setzte sich etwas gerader hin. Das Mädchen (Juley) sah jung aus... Fünfzehn vielleicht? Und nicht so, als ob es ihr gutgehen würde. Sarina war zwar nun auch nicht gerade alt, aber mit 22 durchaus schon erwachsen. Fand sie zumindest. Und als erwachsene und ausgebildete Jedi... da versuchte man zu helfen, nicht wahr?

"Hallo! Hallo du!", rief sie durch das halbe Café und hoffte, die Aufmerksamkeit des Mädchens zu bekommen. "Bei mir ist noch ein Platz frei, wenn du dich dazusetzen möchtest...?" Freundlich lächelnd wies sie auf die zwei Sessel die vor dem Tischchen standen. "Ist alles okay bei dir?"

Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Sarina, Juley
 
Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Juley, Sarina

Juley schossen so viele Fragen durch den Kopf. Sie hatte nur noch ein bisschen Kleingeld um sich den Kaffee zu holen. Wo sollte sie schlafen? Wie bekäme sie Essen und Trinken? Was wäre wenn man sie verletzen sollte? ...
Aber vorallem was war mit ihren Eltern? Sie war so unglaublich traurig das sie nicht bei ihnen sein konnte. Doch auf einmal wurde sie aus ihren Gedanken heraus gerissen. Die Frau die gerade noch K.O. und müde aussah, war nun scheinbar hellwach.

"Hallo! Hallo du!", rief sie fast durch das ganze Café in Juleys Richtung. War sie etwa gemeint?
"Bei mir ist noch ein Platz frei, wenn du dich dazu setzen möchtest....?"
Die Frau wies lächelnd auf dei beiden Plätze neben ihr. Sie war scheinbar schon erwachsen, etwa anfang 20 und machte einen selbstbewussten und trozdem freundlichen Eindruck. Etwas schüchtern und misstrauisch, da sie die Aufforderung überraschte und verunsicherte, setzte sie sich zwei Plätze neben die Frau.
"Ist alles okay bei dir?", fragte diese. Sie hatte also gesehen, dass Joley traurig war! Sie wollte doch stark sein! Sie wollte nicht mehr das kleine Mädchen sein! Und doch war sie es. Das machte sie noch trauriger und sie dachte an ihre Eltern und an ihre Probleme. Sie war ja nicht mal fähig sich zu wehren, sie hatte weder Waffen (mit denen sie eh nicht hätte umgehen können) noch war sie stark genug um sich körperlich zu wehren.
Ihre Traurigkeit ließ sie auf der Stelle losweinen. Sie weinte wie ein kleines Kind, dass sein Kuscheltier verloren hatte. Sie weinte als würde sie nie mehr aufhören.

Lianna - Lola Currich - Café in der Nähe des Raumhafens - Juley, Sarina
 
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Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Sarina, Juley

Das Mädchen zögerte ein wenig, aber das war kein Wunder. Sarina würde auch zögern, wenn irgendeine Fremde sie einfach anschreien würde. Vielleicht sollte sie daran denken, dass nicht alle Leute immer so impulsiv und offen waren wie sie. Und vor allem sollte sie ihre Impulsivität ohnehin ein wenig zügeln. Meister Voss hatte immer gesagt, ihre Impulsivität sei gleichzeitig ihre größte Schwäche und ihre größte Stärke...
Die Unbekannte saß in dem bequemen Sessel wie ein kleines Häufchen Elend, und so war es kein Wunder, dass Sarina ihre Frage stellte. Na ja, eigentlich war offensichtlich, dass bei ihr eben nicht alles okay war, aber was sollte man schon sonst sagen zu einer Fremden, bei der man eben ein... Gefühl hatte?

Oh mist. Dass das Mädchen sofort losweinte, das hatte sie nun auch nicht gewollt, und erschrocken blickte Sarina einen Moment hinüber, bis sie auf den Sessel neben ihr auswich und ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter legte, während sie beruhigende "Schschsch"-Geräusche machte. Eigentlich hätte sie sie lieber gerne umarmt... aber sie hatte gelernt, dass sie ihren Impulsen eben nicht immer unbedingt
komplett nachgeben sollte. So eine Umarmung war vielleicht nichts für jeden. Vielleicht war die Hand schon zu viel, aber sollte sie einfach nur herumsitzen und ihren Kaf schlürfen, während sich das Mädchen die Augen aus dem Kopf weinte? Nichts da. Das musste selbst Eleonore einsehen.
Tja, Sarina hatte die Unbekannte angesprochen, sie musste da jetzt durch. Außerdem brauchte sie offensichtlich Hilfe - es war gut, dass sie sie angesprochen hatte.

"Hey... ist ja gut", versuchte sie zu trösten. "Ich bin da, du bist nicht alleine..." Super. Das half ja auch total, dass da eine Fremde saß und "Ich bin da" sagte. "Ich bin Sarina, Sarina Thorne, und wer bist du?" Wenn man den Namen kannte, dann fühlte man sich näher, das wusste Sarina. Dann war ein Fremder nicht mehr ganz so fremd, und vielleicht half das dem Mädchen?

Sarina griff mit der freien Hand nach dem Serviettenstapel auf dem Tisch und hielt ihr eines der Tücher hin, für den Fall, dass sie die Nase schneuzen wollte.
"Was ist passiert, kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?" Immer bereit, ja, das war das Leben eines Jedi. Aber das war es irgendwie auch, was Sarina daran liebte.
Aufmerksam sah sie das Mädchen an und schenkte ihr ein kleines Lächeln.


Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Sarina, Juley
 
Lianna - Lola Curich - Café in der des Raumhafens - Juley, Sarina

Diese Traurigkeit tat so weh! Da halfen die
"Schschsch" Geräusche der fremden auch nicht. Es war ja nicht ihre Schuld, aber das half ihr jetzt auch nicht. Juley versuchte zwar sich zu beruhigen aber es gelang ihr nicht wirklich. Eine Umarmung hätte ihr jetzt gut getan, aber das hätte die junge Frau ja nicht wissen können. Stattdessen sagte sie:"Hey....ist ja gut. Ich bin ja da, du bist nicht alleine...." Doch sie war alleine und doch nicht. Ihre Eltern hatten sie verlassen aber ganz alleine war sie nicht. Sie beruhigte sich etwas und schluchtste nun statt zu weinen.
"Ich bin Sarina, Sarina Thorne." sprach sie weiter. Juley fühlte sich bei ihr geborgen, sicher und geschützt. Sie konnte nicht mehr anders und umarmte Sarina. "Juley", flüsterte sie mit zitteriger stimme in ihr Ohr. Sarina reichte ihr mit einer Hand eine Servierte. Sie benutzte sie um erst die Tränen auf meinen Wangen zu trocknen und sich dann damit die Nase zu putzen. Als sie fertig war, umarmte Juley, Sarina weiter. Sie war so froh jemanden gefunden zu haben der mit ihr redete. Sarina fragte: "Was ist passiert, kann ich dir vielleicht irgendwie helfen? " Die beiden jungen Frauen sahen sich zwischendurch kurz an und lächelten beide. Doch Juley konnte einfach nicht anders, dass sie Sarina einfach weiter umarmte, und nun mit normaler stimme erklärte:" Ich bin mit meinen Eltern von Naboo hier hergekommen. Mein Vater ist vom Virus befallen und meine Mutter forscht an einem Gegenmittel. Ich hingegen durfte nicht mit auf die Krankenstation. Wir haben allerdings unser ganzes Geld für den Flug ausgegeben und ich habe nur ein bisschen Geld für einen Kaffee. Unser Haus auf Naboo besitzen wir noch aber wir kommen ja nicht zurück, wir haben kein Geld. Ich habe angst um meine Eltern, ich weiß nicht warum. Und ich weiß nicht wo ich übernachten kann und wie ich Essen und Trinken bekomme. Ich werde wohl auf der Straße leben müssen....... "
Juley redete wie ein Wasserfall und hörte garnicht mehr auf. Und das fiel ihr nicht einmal selber auf.

Lianna - Lola Curich - Café in der nähe des Raumhafens - Juley, Sarina
 
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[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Gleiter]- Cris, Ray

Die Gleiterfahrt vom Zoo zu Thalias Appartement erwies sich nicht als die erhoffte Gelegenheit für Cris, seine Tochter bezüglich des Erfolgs des hinter ihnen liegenden Tages auszufragen. Ray hatte sich voll und ganz in ihre Tortapo-Lektüre vertieft, sodass die einzige Reaktion, die er ihr entlocken konnte, als er sie danach befragte, ob sie Spaß gehabt hatte, ein gemurmeltes „Mhm“ war, das so gut wie alles bedeuten konnte.

Nach einer verhältnismäßig kurzen Fahrt waren sie an ihrem Ziel angelangt, allerdings eignete sich nicht einmal die spürbare Verlangsamung des Fahrzeugs, um Ray aus ihrer Lektüre aufzuschrecken. Erst, als Cris ihr eine Hand auf die Schulter legte, schien sie erstmals seit ihrem Aufbruch vom Zoo auf äußere Reize zu reagieren.

„Vielleicht lässt du das hier, hm?“, schlug er ihr vor.

„Na gut…“

Beide stiegen aus dem Gleiter und Lorraine ließ den Datenblock auf ihrem Sitz zurück, ehe sie sich anschickten, Noa und Ricardo – die das zweite Fahrzeug ungefähr zeitgleich verlassen hatten – in das unscheinbare Appartementgebäude zu folgen, indem sich offenkundig Thalias Wohnung befand. Vor deren Tür angekommen wäre Cris beinahe zusammengezuckt, da sich die Tür öffnet, kaum dass Noa ihre Anwesenheit kundgetan hatte. Hatte Ricardos Mutter direkt dahinter auf die Rückkehr ihrer Kinder gelauert oder hatte sie womöglich per Zufall die Ankunft der Gleiter bemerkt…?

Während des ersten Austausches zwischen Noa und ihrer Schwägerin hielt Cris sich im Hintergrund, wenngleich er Thalias freundliche Begrüßung seiner und Rays Person mit einem Lächeln quittierte und der Aufforderung, einzutreten, Folge leistete. Als Ricardo ihn – und vermutlich primär Lorraine – darüber aufklärte, dass es sich bei der Frau vor ihm um seine Mutter handelte, war Cris‘ Tochter ihm einen blick zu, als hätte er ihr gerade erklärt, dass der Himmel blau sei und es nachts dunkel werde. Derweil hatte auch seine kleine Schwester Camilla – Cris konnte sich daran erinnern, dass diese bedeutend schüchterner war als ihr Bruder – vorgewagt und konnte Noas kleines Mitbringsel in Empfang nehmen. Dabei hatte Cris den vagen Verdacht, dass Thalia nicht vollends begeistert davon war, dass Noa ihre Kinder mit Wertgegenständen ausstattete – Ricardos blinkende Schuhe gingen offenkundig ebenfalls auf ihr Konto. War das womöglich eine Frage des Stolzes? Sah Thalia die Gefahr, als schlechte Mutter zu gelten, wenn Noa – finanziell wie zeitlich – in die Bresche sprang?

Lange Zeit, darüber nachzudenken, hatte Cris indes nicht, da sie als nächstes bereits gefragt wurden, ob sie zum Essen bleiben wollten. Dieses Angebot anzunehmen würde bedeuten, dass die Anzahl der zu stopfenden Münder sich schlagartig verdoppeln würde – Cris konnte sich nicht vorstellen, dass Thalia derart auf Vorrat gekocht hatte, weswegen er hinter dem Angebot eine reine Höflichkeitsgeste vermutete. Noa, die ihm und Ray den Besuch eines Bistros vorgeschlagen hatte, schlug das Angebot auch sogleich aus. Ihre Idee war schließlich gewesen, ein in der Nähe befindliches Bistro auszuprobieren.

Ganz aus dem Schneider waren sie damit noch nicht – es wäre auch unhöflich gewesen, ganz im Sinne von Noas Worten „direkt“ wieder loszugehen, auch wenn Cris sich in Thalias Gegenwart stets ein wenig seltsam fühlte – und Ricardos und Camillas Mutter stellte eine unverbindliche Frage nach dem gemeinsam verbrachten Nachmittag in die Runde, bevor ihre zweite Frage tatsächlich unverkennbar an Cris gerichtet war, den diese Entwicklung, obwohl ihre Gegenwart hier zwangsläufig eine höhere Wahrscheinlichkeit für Konversation bedeutet hatte, eher überraschend traf.

„Oh… eingelebt…?“

Einleben. Ein Konzept, mit dem er nicht unbedingt etwas anfangen konnte – die Tatsache, dass das Raumschiff, mit dem er zuvor seine Reisen zwischen verschiedenen Planeten vorgenommen hatte, nun zu seiner „Wohnung“ auf Lianna geworden war, machte es nicht wirklich einfacher, diese Frage zu beantworten. Eine Frage, auf die jeder normale Gesprächspartner vermutlich binnen Sekunden eine adäquate Antwort parat gehabt hätte.

„Na ja… ein paar Details sind noch zu klären…“

Cris lächelte gequält. Details. Das Sichern der finanziellen Zukunft zum Beispiel. Oder eine berufliche Perspektive für einen suspendierten Ex-Agenten auf zeitlich beschränktem Halbsold.

„Aber Lianna kannte ich ja ohnehin bereits… und Lorraine kommt in ihrer Schule auch zurecht, stimmt’s?“

Sehr erwachsen, unangenehme Fragen auf die eigene Tochter abzulenken. Ray selbst war vermutlich zu jung, um dieses Manöver zu durchschauen, aber von Thalia – und Noa – konnte man das sicherlich nicht behaupten.

„Die Schule ist okay…“, meinte das Mädchen leicht gleichgültig wirkend.

„Aber wir sind in der Stadt, in dem die Jedi sind!“

Bei diesen Worten begannen ihre Augen zu leuchten.

„Und der Zoo ist auch toll.“


[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Thalias Wohnung]- Cris, Noa, Thalia, Ricardo, Camilla,Ray
 
Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Sarina, Juley

Huch? Überrumpelt realisierte Sarina, dass da plötzlich zwei Arme um sie geschlungen waren, und eine Sekunde später kapierte sie auch, dass diese Arme zu dem Mädchen neben ihr gehörten. Naja, vielleicht hätte sie sie ja doch selber umarmen sollen? Aber so war die Lösung definitiv besser.
Sarina erwiderte die Umarmung sachte, klopfte ihr ein bisschen auf den Rücken.
Juley also. Hm. Ein hübscher Name... Und immerhin ein erster Schritt. Einen Namen hatten sie schon mal, dann kam die Geschichte vielleicht auch noch hinterher. Erst mal allerdings war es sicher hilfreich, wenn sie die Nase putzte, denn andauerndes Schniefen half bei einer Konversation nicht sonderlich. Allerdings hatte Sarina nicht damit gerechnet, dass Juley sie im nächsten Moment schon wieder umarmen würde. Oh jemine... sie hatte ein bisschen Aufmerksamkeit und ein paar Ohren ganz bestimmt nötig. Vielleicht hatte ja sogar die Macht Juley zu ihr geführt, das konnte schließlich wirklich sein.
Was Sarina hörte war auch keineswegs eine schöne Geschichte. Das Virus war wirklich schrecklich, und eine Infektion verlief in der Regel tödlich. Kein Wunder, dass Juley so völlig durch den Wind war. Mitfühlend löste sich Sarina schließlich aus der Umarmung und sah das tränenüberströmte Mädchen an, behielt jedoch eine Hand auf ihrem Oberschenkel. Nur zur Sicherheit.

"Das tut mir alles sehr Leid für dich. Das Virus ist wirklich eine üble Sache... und ich wünschte, ich könnte dir dabei helfen, aber gerade mal unsere größten Heiler schaffen es, das Virus zu heilen, und so gut bin ich nicht." Dass sie momentan gar nicht deutlich als Jedi zu erkennen war, das war Sarina gar nicht so klar - hatte sie doch für die Drecksarbeit am Raumhafen nicht die übliche Jedikluft, sondern obenrum etwas leichteres angezogen. Die Hose könnte es verraten und das Lichtschwert am Gürtel - jedoch nur, wenn man auch wusste, was dieses Gerät überhaupt darstellte und es neben den vielen anderen Werkzeugen überhaupt auffiel.
"Aber deine Eltern werden doch nicht einfach abgehauen sein, ohne dafür zu sorgen, dass du ein Dach über dem Kopf hast? Wo schlafen sie denn? Kannst du nicht zu ihnen gehen? Ich meine, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass sie dich einfach zurückgelassen haben?" Andererseits, wer wusste das schon? Manche Eltern waren so seltsam zu ihren Kindern, dass Sarina sich fragte, weshalb sie überhaupt welche bekommen hatten.

"Ich verstehe, dass du Angst um deine Eltern hast", sagte sie dann sanft und blickte Juley in die Augen. Und dabei konnte sie auch echt nicht helfen. Ihr Vater würde vermutlich sterben. Und wenn ihre Mutter viel Zeit mit ihm verbracht hatte... unangenehm wurde Sarina bewusst, dass dies auch für Juley galt, und es kostete ihre ganze Selbstbeherrschung, ihre Hand nicht vom Oberschenkel der Mädchens zu nehmen. Wenn sie das Virus in sich trug... dann war es vielleicht ohnehin schon zu spät.
"Wie geht es denn dir?", fragte sie dann, hoffentlich ruhig genug, dass Juley keine Panik bekam. "Ich meine, wegen dem Virus... dir geht es gut, oder?" Vielleicht sollte sie das als erstes überprüfen lassen. Auf Lianna war das Virus noch nicht wirklich angekommen - und eine Infizierte innerhalb der Menschenmenge war eine dumme Idee.
"Und um alles andere - mach dir erst mal keine Sorgen. Wir finden einen Platz für dich zum Schlafen und auch etwas zu Essen und zu Trinken." Aufmunternd sah Sarina Juley an.

Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Sarina, Juley
 
Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Juley, Sarina

Juley hatte sich wieder beruhigt, als Sarina sich von ihr löste. Oh nein! War es Sarina unangenehm? Klar sie kannten sich ja nicht wirklich. Vielleicht hätte sie sich mehr zusammen raufen sollen und nicht einfach die erst beste Frau umarmen sollen. Doch Sarina ließ ihre Hand auf Juleys Oberschenkel. Sie wusste zwar nicht warum aber es störte sie auch nicht, ganz im Gegenteil.....
"Das tut mir alles sehr leid für dich. Das Virus ist wirklich eine üble Sache... und ich wünschte, ich könnte dir dabei helfen, aber gerade mal unsere größten Heiler schaffen es, das Virus zu heilen, und so gut bin ich nicht. ", sagte die Erwachsene. Zwei Fragen schoßen Juley gleich durch den Kopf. Das Virus ist eine wirklich üble Sache?! Wie übel? Sie hatte auf Naboo nicht viel mitbekommen und wenn irgendwas darüber kam hatte sie nicht aufgepasst. Ohh man! Wie dumm war sie denn eigentlich?! Sie wollte Sarina aber nicht offen zeigen wie unwissend sie war. Immerhin war ihr Vater betroffen und da sollte man eigentlich gut informiert sein. Und die zweite Frage... Unsere größten Heiler? Wen meinte Sarina mit uns? Juley musterte sie das erste mal und hoffte dies möglichst unauffällig zu tun. Sarina war leicht bekleidet und hatte mehrere Geräte an ihrem Gürtel, die Juley alle nicht zuordnen konnte. Mit Technik kannte sie sich eh nicht aus. Es waren wenigstens offensichtlich keine ihr bekannten Waffen dabei. Was Juley beruhigte. Sie wollte kein zufälliges Opfer von irgend einem Entführer oder der gleichen sein.
"Aber deine Eltern werden doch nicht einfach abgehauen sein, ohne dafür zu sorgen, dass du ein Dach über dem Kopf hast? Wo schlafen sie denn? Kannst du nicht zu ihnen gehen? Ich meine, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass sie dich einfach zurückgelassen haben?", riss Sarina sie aus ihrer Gedankenwelt. "Meine Eltern sind so, sie mussten sich nie darum kümmern wo ich bleibe, ich hatte ein Kindermädchen. Sie selbst schlafen wahrscheinlich zusammen auf der Krankenstation. Und wie gesagt kann ich nicht zu ihnen wegen des Viruses.... ehmmm.....?", antwortete Juley der Reihenfolge nach und überlegte dann ob sie nach dem Virus fragen sollte. Sie entschied sich aber dagegen, da es jetzt eh zu spät war. Wenn dann hätte sie direkt fragen müssen. Jetzt würde... "Ich verstehe, dass du Angst um deine Eltern hast", wurde Juley von Sarina ein weiteres Mal heraus gerissen. Sarina schaute Juley tief in die Augen. Juley fiel auf das sie die Hand auf ihrem Schenkel nur noch sanft spürte. Sie blickte zurück tief in Sarinas Augen. Es war schön. Bis Sarinas Augen aufeinmal unruhig wurden. Juley ignorierte es, da es ihr in diesem Moment egal war. "Wie geht es denn dir? Ich meine wegen dem Virus... dir geht es gut, oder?" , fragte Sarina. Juley aber war noch wie in Trance in Sarinas Augen verloren. Antwortete aber mit einer ziemlich monoton klingenden Stimme:" Ich bin mit meinem Vater nicht mehr so in Kontakt gekommen, dass es zu einer Übertragung hätte kommen können. Und meine Mutter bis zu dem Moment in dem die beiden weggegangen sind auch nicht. " Erst jetzt fiel es Juley auf wie sie guckte und wie sie redete. Mist! Hoffentlich war es Sarina nicht aufgefallen. Hoffte sie obwohl die Chance gleich null stand, dass sie nichts bemerkt hatte. Schnell schaute Juley zum Boden.
"Und um alles andere - mach dir erstmal keine Sorgen. Wir finden einen Platz für dich zum schlafen und auch etwas zu Essen und zu Trinken.", sagte Sarina als würde nichts sein. Juley blickte wieder zu ihr auf und sah Sarinas aufmunterndes Gesicht. Dieses wunder volle... Schnell wendete sie ihren Blick wieder zu Boden. Sie hatte bestimmt wieder wie ein Vollidiot geguckt. Wenn Nahrungsmittel und ein Schlafensplatz mal ihre größte Sorge wären.... "Du.......", stammelte Juley vor sich hin, doch sie brach ihren Satz ab als sie bemerkte, dass sie eh kein einziges Wort zustande brachte und blickte fragend in Sarinas Richtung. Sie blickte Sarina absichtlich nicht wirklich
an sondern mehr durch sie hindurch um sich nicht wieder in ihr zu verlieren.

Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Juley, Sarina
 
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- Lianna - City - Thalias Wohnung - Mit Cris, Ray, Camilla, Thalia, Ricardo -

Ihre Nichte beäugte ihr neues Kuscheltier, als hätte sie gerade eine neue Spezies entdeckt. Ob das etwas gutes oder schlechtes war ließ sich aus ihrem Blick nicht erkennen. Noa hoffte, dass es mehr positives Staunen war als zögerliches Ablehnen. Camilla sollte sich an ihrem Bruder ein Beispiel nehmen. Der lobte nämlich jetzt den nachmittäglichen Zoobesuch als gäbe es kein Morgen, und das obwohl er zwischenzeitlich zickig gewesen war. Aber diese Sequenz hatte er längst vergessen. Selektives Gedächtnis nannte man das, wenn man sich immer nur an jene Ereignisse erinnern konnte an die man sich erinnern wollte. Cloé war auch so, wahrscheinlich hatte Ricardo das von ihr geerbt.

"Jaa, der Zoo war cool, Mama!"

Hängte er sich gleich an Lorraines Aussage mit dran, die den Zoo wenig überraschend besser bewertet hatte als die Schule.

"Die hatten so viele Tiere, sogar Nexusse!"

Was folgte war eine Auflistung aller Tiere an die er sich erinnern konnte. Dass die Tortapos dabei fehlten, verlangte Noa ein innerliches Schmunzeln ab. Sie fragte sich unterdessen, ob die Mehrzahl von Nexus tatsächlich Nexusse war, oder nicht eher...Nexi?

"Klingt, als hättet ihr einen schönen Nachmittag gehabt."

Folgerte Thalia aus dem begeisterten Gesicht ihres Sohnes, der tatsächlich enthusiastischer aussah als Cris, Ray und Noa zusammen. Cris fühlte sich in Gegenwart anderer immer etwas unwohl, wusste Noa. Ob er das jemals würde ablegen können? Sie wünschte - nicht nur für ihn, sondern auch für sich - dass ihm das irgendwann gelingen würde. Gerade der Umgang mit ihrer Familie sollte nichts unangenehmes für ihn sein. Er sollte sich mit allen verstehen und eines Tages, wenn sie beide so weit waren, ein Teil von ihr werden. Natürlich nicht heute! Nein, nein, noch war es zu früh. Man musste ja nichts über's Knie zerbrechen und drängen wollte sie ihn auch nicht. Alles zu seiner Zeit. Genau. Noas Blick fiel auf Ray und plötzlich fragte sie sich, ob sie selbst etwa auch so war. War sie genau so zögerlich Cris' Tochter gegenüber wie er ihren Geschwistern und ihrer Schwägerin? Und, noch bedeutender, merkte Ray das?

"Die Stadt der Jedi. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Guter Punkt."

Erwiderte Thalia aufmerksam auf Rays Bemerkung. Passend, dass das Mädchen gerade das als größten Pluspunkt ihrer neuen Heimat benannte, war doch genau das sowohl für Cris als auch für Noa der Hauptgrund gewesen, hierher zu kommen.

"Ich kannte Lianna nicht."

Thalia zuckte mit den Schultern.

"Daher war für mich alles neu."

Was sie nicht sagte war zumindest für die anwesenden Erwachsenen deutlicher hörbar als das was sie sagte. Für sie war Lianna eben nicht ihr Zuhause, sondern nur eine temporäre Lösung. Sie harrten hier nur aus, während ihr Mann und Vater ihrer Kinder auf Coruscant für ihre Rückkehr kämpfte - oder zumindest dafür, dass sie bald möglich sein würde. Sie strich ihrem Ältesten über den Kopf.

"Aber es ist ganz schön hier, nicht wahr?"

"Ich bin ja auch ein super Babysitter."

Lobte sich Noa selbst. Thalia nickte.

"Das stimmt. Danke, dass ihr Ricardo heute genommen habt."

Sie sah Cris an.

"Es war ein bisschen einfacher als Noas Schwester noch hier war."

Erklärte sie ihm die Situation.

"Wir saßen uns zwar alle auf den Füßen, aber ich hatte immer jemanden der auf die Kinder aufgepasst hat."

"Schöne alte Zeiten. Wir müssen jetzt los."

Kündigte Noa an.

"Ich fand das total doof, weil Tante Noa und Tante Cloé nicht miteinander geredet haben."

"Was?"

Noa lachte, als wüsste sie nicht, wovon Ricardo sprach.

"Das stimmt doch gar nicht."

"Doch, ihr habt euch gestritten."

"Äh, nein."

"Doooch."

"Ricardo, wir essen gleich. Du kannst jetzt schon mal deine Hände waschen gehen, bitte."

Griff Mutter Thalia intervenierend ein. Ihr Sohn starrte sie mit einen Blick an, der ihr eindeutig mitteilte, dass er genau wusste was sie tat.

"Aber es war so!"

Rechtfertigte er sich.

"Tante Noa und Onkel Jesper waren immer Stunden im Badezimmer und Tante Cloé hat zu dir gesagt, wenn er sie noch länger verarztet muss sie sich nen' neuen Mann suchen."

Autsch, das saß.

"War so."

Beteuerte Riccardo.

"Junger Mann, Hände waschen, habe ich gesagt, und zwar sofort."

Thalias Stimme war gewohnt streng und Ricardo, der wusste was gut für ihn war, zog murrend ab. Sie sah Noa schuldbewusst an, dabei hatte sie im Grunde nichts falsch gemacht. Selektive Erinnerung. Warum behielt sich der Junge solche Sachen?

"Okaayy, jetzt gehen wir aber wirklich."

Sie drückte Thalia rasch. Besser sie gingen jetzt, bevor Ricardo noch weitere Ereignisse ausplauderte, die Cris vermutlich stutzen und Noa in Erklärungsnot geraten ließen.

"Bis die Tage."

Sie warf Camilla eine Kusshand zu und Thalia winkte Lorraine und Cris. Dass Cloé während ihres kalten Krieges die ein oder andere Beschwerde gegenüber Noa raus gerutscht war, war eigentlich nicht weiter überraschend. Sie konnte sich ihre Schwester sogar bildlich dabei vorstellen und war ihr auch nicht böse deswegen. Problematisch war, dass diese kleine Story Cris dazu animieren konnte unangenehme Fragen zu stellen. Fairerweise konnte Ricardo nichts dafür, dass seine Tante keine Eier in der Hose hatte.

- Lianna - City - Thalias Wohnung - Mit Cris, Ray, Camilla, Thalia, Ricardo -
 
Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Sarina, Juley

Irgendetwas beschäftigte Juley, als Sarina erwähnte, wie übel das Virus war - aber Sarina war nicht darauf aus gewesen, ihr Gegenüber irgendwie auszuspionieren, so spürte sie nur, dass etwas geschah, nicht aber, was. Hm. Vielleicht war es auch einfach nur die Erinnerung daran, wie schlimm das Virus eben war... sonderlich taktvoll war es ja nicht gewesen, Juley noch mal daran zu erinnern.
Sie runzelte die Stirn, als das Mädchen berichtete, wie ihre Eltern funktionierten. Hallo? Welche Eltern ließen ihr Kind einfach so auf einem neuen Planeten mit? Kindermädchen hin oder her, das war ja nun nicht sonderlich empathisch. Man vergaß doch schließlich nicht, dass man ein Kind hatte, und dass man eben kein Kindermädchen mehr beschäftigte? Klar, Juley war kein Kleinkind mehr, aber so ein bisschen Hilfe brauchte sie durchaus noch. Das grenzte ja fast an Vernachlässigung... nein, eigentlich
war das Vernachlässigung. Und bestimmt strafbar. Oder? Na gut, ihr Vater war krank, der dachte vielleicht wirklich nicht so weit. Und manche Väter waren eh komisch. Aber ihre Mutter?!?

Keinen Kontakt zu ihrem Vater seit der Erkrankung? Gut, da hatten ihre Eltern wenigstens in diesem Punkt aufgepasst... wenigstens etwas! Wobei es Sarina durchaus in Unruhe versetzte, dass sie anscheinend auf einem öffentlichen Transport hergereist waren. Man musste so viele Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit das Virus sich nicht weiter verbreitete - wenn es an Bord eines Schiffes war, nicht schön. Gar nicht schön.
Aber was war nun mit Juley? Das Problem war nicht gelöst. Vielleicht konnte sie sie für eine Nacht in die Basis mitnehmen... Die war zwar normalerweise ziemlich überfüllt, aber momentan waren ja eh fast alle auf Coruscant oder sonstwo im Einsatz. Was machte da schon eine Person mehr aus? Und Jedi halfen doch anderen, dazu gehörte schließlich auch, einem einsamen Mädchen ein bisschen Hoffnung zu geben... Bloß, das sah sie selbst so, aber die anderen? Eleonore? Man schleppte schließlich nicht einfach alle möglichen Leute an, die eine schlechte Zeit durchmachten. Für die gab es in Lola Curich sicher irgendwelche Personen, die sich darum kümmerten. Bloß... hatte Sarina nicht den blassesten Schimmer, wo diese Leute waren, und es war mittlerweile schon wirklich langsam spät. Bis sie das herausgefunden hatte... Also. Egal. Eleonore würde Juley sicher nicht herauswerfen, nicht bis morgen, und dann konnten sich Leute um das Mädchen kümmern, die mehr Ahnung von was was hatten als sie selbst.

"Hm? Hast du was gesagt?" Sarina war völlig in ihren Überlegungen versunken, hatte nur irgendwelche Geräusche von Juley wargenommen. Dabei war sie sonst eigentlich gar nicht sooo schlecht darin, zwei Dinge gleichzeitig zu tun. Aber es war ja wirklich schon langsam Abend und der Tag war lang gewesen.
Sie trank einige Schlucke von ihrem Kaf, der schon längst serviert worden war, und sprach dann weiter.

"Ich könnte dich für eine Nacht mit in die Basis nehmen. Zumindest hast du dann erst einmal ein Dach über dem Kopf und kriegst was zu essen und zu trinken, und morgen kann man immer noch gucken, wie es weitergeht. Was denkst du?"

Lianna - Lola Curich - Café in der Nähe des Raumhafens - Sarina, Juley
 
Liana - Lola Curich - Café in der nähe des Raumhafens - Juley, Sarina

"Hm? Hast du was gesagt? ", fragte Sarina. Juley war froh, dass die hübsche Frau neben ihr nichts mitbekommen hatte. Aber irgendwie war sie auch traurig. Sie wusste nicht warum, vielleicht war sie auch nur neugierig was sie gesagt hätte. "Nein, nein, nein. Nichts wichtiges.", sagte sie schnell und murmelte noch ein leises,"zumindest nicht für dich.", hinterher.
Juley war mittlerweile schon extrem müde, da sie vergessen hatte irgendwas zu bestellen was sie munter gemacht hätte. Jetzt hätte es sich auch nicht mehr gelohnt. Es war bestimmt schon Abend.
"Ich könnte dich für eine Nacht in die Basis nehmen. Zumindest hast du dann erstmal ein dach über dem Kopf und kriegst was zu essen und zu trinken, und morgen kann man immer noch gucken, wie es weiter geht. Was denkst du? ", fragte Sarina. Jetzt interessierte es Juley wirklich was für eine Basis. Wahrscheinlich.... ach keine Ahnung. Es war ihr auch ziemlich egal. "Ja das wäre lieb. Ich will aber auch keine Umstände machen.", sagte sie, denn ihr fielen schon immer wieder die Augen zu. Bald würde sie nicht mehr gegen ihre Müdigkeit ankommen können. Es war so ein schönes flaues warmes Gefühl. Sie schaffte es immer seltener ihre Augen zu öffnen. Sie legte ihren Kopf langsam auf den Tisch und konnte sich jetzt wirklich nicht mehr wach.....

Lianna - Lola Curich - Café in der nähe des Raumhafens - Juley, Sarina
 
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Gut, dass Sarina eine Entscheidung getroffen hatte... Juley sah nämlich wirklich nicht so aus, als ob sie noch viel länger hätte warten können. "Das macht keine Umstände, da gibt's genug Zimmer momentan." Na toll. Wie sollte sie Juley halbwegs heil zur Basis bringen? Ihr fielen ja schon im Sitzen die Augen zu. Also, tragen konnte sie sie nicht, so kräftig war sie dann doch nicht. Sarina musste sie wohl irgendwie wachhalten, bis sie zumindest im Gleiter saß. Der stand nur dummerweise nicht direkt vor der Tür zum Café, sondern sicher zwei-, dreihundert Meter die Straße runter. Na, bei den Schiffen der Jedi eben... Oh oh. Nicht mehr viel nachdenken!
Juley kippte schon auf den Tisch, und schnell half Sarina ihr wieder, den Kopf aufrecht zu halten. Gleichzeitig flößte sie ihr etwas bedauernd die restliche halbe Tasse Kaf ein, der mittlerweile lauwarm geworden war. Was man als Jedi nicht alles für Opfer brachte...
"Hier, trink das. Das hilft vielleicht etwas." Der gute Kaf... wer wusste schon, wann sie wieder so leckeren bekam? Aber Juley hatte ihn momentan nötiger, und Sarina hoffte, der Kaf würde sie wachhalten, bis sie bei der Basis waren. Vermutlich Wunschdenken... aber... man durfte doch wohl noch wünschen.
Den Kuchen, den sie nicht angerührt hatte, ließ sie sich von einem Droiden schnell einpacken, während sie zahlte und dann dem völlig neben sich stehenden Mädchen hochhalf.

"Komm, hier kannst du nicht schlafen. Außerdem ist das auf Dauer unbequem." Sarina unterstützte Juley, so gut sie konnte, während sie zum Gleiter liefen. Oder vielleicht auch wankten. Oder was dazwischen.
Im Gleiter schließlich setzte Sarina ihre Begleiterin auf den Beifahrersitz und fuhr schleunigst in Richtung der Basis. Währenddessen versuchte sie, irgendwas belangloses zu erzählen und Juley so wach zu halten, aber ob ihr das gelang, das konnte sie nicht wirklich sagen.
Wenige Minuten später hielten sie schon vor dem unschönen Fabrikgebäude, das zur Heimat des Jedi-Ordens geworden war. Schmucklos, grau, langweilig... Aber nun ja, ein Zuhause suchte man sich nicht aus, nicht wahr? Und außerdem machte das nichts. Die meisten Jedi waren ohnehin nicht lange hier.

Sarina stieg aus dem Gleiter und öffnete die Beifahrertür.
"Wir sind da", lächelte sie Juley zu, in der Hoffnung, dass sie noch aufnahmefähig war, und machte eine große, übertriebene, einladende Geste, die aber in Anbetracht des wenig attraktiven Gebäudes vielleicht lächerlich wirken würde. "Willkommen in der Jedi-Basis auf Lianna."

Lianna - Jedi-Basis - Vor dem Eingang - Sarina, Juley
 
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