Simple Regel: gefallen mir mindestens fünf Werke, kommt ein Regisseur zu meinen Lieblingen.
An erster Stelle muss ich wohl Sergio Leone nennen. Seine Westernepen/-klassiker, die auf Kabel 1 liefen, waren/sind für mich als Kind/Teenager in ihrer Stimmung und Erzählweise unheimlich prägend gewesen. Leone ist auch der einzige Regisseur, von dem mir alle Filme gefallen, die ich von ihm gesehen habe (d.h. alles bis auf den noch nicht geschauten 'Koloss von Rhodos', seinem, wie ich vermute eher schwachen, Erstling). Allein die 100%ige Trefferquote prädestiniert ihn in meinen Augen zum größten Regisseur aller Zeiten.
Von Leone komme ich auch gleich zu Quentin Tarantino, dessen Anleihen beim großen Meister kein Geheimnis sind. KB (v.a. Vol.1), OUATIH, PF, IB, D sind da meine Favoriten. Tolle Dialoge, denkwürdige Charaktere, guter musikalischer Einsatz und explosionsartige Gewalt sind bekanntlich seine gelungenen Markenzeichen.
Jemand, der bei mir knapp hinter Leone rangiert, ist Jean-Pierre Melville. Seine Gangsterklassiker wie 'Le Doulos', 'Le Samouraï', 'Le Cercle Rouge', 'Bob le flambeur' aber auch der geniale Résistance-Film 'L'armèe des ombres' sind ganz vorne unter meinen Lieblingsfilmen. Wie auch Leone verstarb Melville leider viel zu früh, sodass sich nur erahnen lässt, was dem Kinopublikum dadurch entging.
Vertreter, die zwar (manchmal mehr, manchmal weniger knapp) an der Fünferregel "scheitern", mir aber dennoch mit einigen tollen Werken auffielen, sind Jean-Luc Godard ('Vivre sa vie', 'À bout de souffle', 'Le pétit soldat'), Jacques Becker ('Casque d'or', 'Touchez pas au grisbi', 'Le trou'), Stanley Kubrick (v.a. '2001' sowie 'Paths of Glory'), Akira Kurosawa ('Ran', 'Kagemusha', 'Kumonosu-jō'), Costa-Gavras und seine großartigen politischen Filme ('Z', 'Missing', 'État de siège'), Roberto Rossellini ('Germania anno zero', 'Paisà', 'Il generale Della Rovere'), Sidney Lumet ('12 Angry Men', 'Serpico' oder 'The Pawnbroker'), Martin Scorsese ('Mean Streets', 'Raging Bull', 'Goodfellas', 'Gangs of New York') und Christopher Nolan (DK-Trilogie, 'The Prestige').
Fast außer Konkurrenz stehen in meiner Gunst Woody Allen ('Midnight in Paris') und die Coen Brothers ('No Country for Old Men') einzig und allein wegen jeweils eines Films.