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Listehol - Hyperraum kurz vor dem Austritt in den Realraum vor der Huttenbasis, an Bord der Defiance im Hangar | Kal Andrim

Lieutenant Commander Sadigia Garladd hatte sich als nicht allzu interessiert an ihren Gastpiloten gezeigt. Kal war das nur recht. Er blieb daher die meiste Zeit auch im Hangar und stellte sicher, dass sein TIE/in im best möglichen Zustand war. Fraternisierung mit der Kommandantin oder Crew der Defiance würde ihm in seiner Karriere oder auch nur der anstehenden Schlacht kein Stück nutzen, also war der Kuati einfach nicht daran interessiert, sich mehr mit ihnen abzugeben als unbedingt nötig. Und so war die Reise einigermaßen ereignislos. Als sie sich den Einsatzort im Hyperraum näherten, befand sich Kal natürlich im Cockpit, bereit sofort auf die Freigabe von der Brücke der Defiance hin, den Hangar zu verlassen und sich auf den Feind zu stürzen.

Die Raider-Klasse Korvette war nur leider nicht darauf ausgelegt, dauerhaft Raumjäger mitzuführen. Entsprechend konnte sein Jäger nicht an die Sensoren des Schiffes gekoppelt werden. Seine Informationen über alles, was außerhalb des Schiffes geschah waren auf das beschränkt, was die Brücke sich bequemte, ihm über Funk mitzuteilen und das war nach dem Austritt aus dem Hyperraum erst einmal gar nichts. Kal konnte so nur raten. Der Kampfalarm wurde nicht aufgehoben, sie hatten also den Feind nach dem Austritt aus dem Hyperraum vorgefunden. Das Hangartor wurde außerdem geöffnet und so konnte Kal sehen, wie die Defiance auf Kampfgeschwindigkeit beschleunigte und an der Serpent vorbeirasten, um einen ihm unbekannten Feind zu stellen. Doch davon ab blieb ihm erst einmal verborgen, was los war. Ungeduldig begann sein linkes Knie zu tippeln. Er leckte sich über die Lippen, um sie zu befeuchten und prüfte den Sitz seiner Handschuhe. Es konnte nicht mehr lange dauern und er konnte es gar nicht abwarten.
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Als Kampfgruppe Serpent den Hyperraum verließ, war die Spannung auf der Brücke des namensgebenden Vindicator-Klasse Sternenzerstörer so schwer, dass man glaubte, sie greifen zu können. Die Kampagne gegen die Piraten war überraschend lang und mühselig gewesen bis zu diesem Punkt und jeder an Bord brannte darauf, dem Feind endlich das Handwerk zu legen und nach Hause zurück zu kehren. Als sie den Hyperraum verließen, stand Commodore Allania Varalei wie das stille Auge eines Eissturms am Sensortisch der Brücke und wartete darauf, dass die Sensoren ihres Flaggschiffs die Lage vor Ort erfassten.

Dass sich ihnen bietende Bild war nicht ganz das, was sie erwartet hatten. Statt einen mehr oder weniger belebten Schmugglerraumhafen vorzufinden, fanden sie eine weit ausgedehnte Schlacht zwischen den ihnen bekannten Piraten, anderen Schiffen unbekannter Kennung (vermutlich Schmuggler, andere Piratengruppen und/ oder die Schutztruppe des Hutten) sowie einer Kampfgruppe mit republikanischer Kennung vor. Ein Liberator-Klasse Kreuzer samt Begleitstaffeln und drei Corellianische Korvetten. - Nichts, womit sie nicht fertig werden würden. Allerdings galt der stehende Befehl, Feindseligkeiten mit der Republik soweit es ging, zu vermeiden. Der brüchige Frieden sollte nicht unnötig gefährdet werden. Das verkomplizierte ihre Situation etwas.

„Flugleitoffizier, starten Sie alle Jäger. Wir müssen unmissverständlich klar machen, wer den größten Knüppel in dieser Prügelei hier hat.“

Major Kiaasia Gradore bestätigte den Befehl und begann dann sofort in ihr Headset zu sprechen, um den Befehl an den Hangar an Bord und an die Nebulon-B Fregatten Valor und Basilisk, sowie ihr Trägerschiff Empress weiterzugeben. Es dauerte dann nicht lange, bis eine Staffel TIE/in von der Serpent, insgesamt drei TIE/ln Staffeln von den Fregatten und zwei TIE/sa Staffeln und zwei weitere TIE/ln Staffeln von der Empress starteten. Sie waren weit unter Sollstärke, ein düsteres Zeugnis der bisherigen Kampagne. Dennoch konnten sie immer noch einen schlagkräftigen Jägerschirm aufbieten, den man besser nicht unterschätzen sollte.

<<Hier spricht Commodore Allannia Varalei vom Sternenzerstörer Serpent. An alle Piratenkräfte und sonstigen Abschaum in der Umgebung, wer nicht sofort das Feuer einstellt, wird vernichtet werden. Im Namen des Imperiums, dies ist Ihre einzige Warnung!>>

Nachdem sie auf einer offenen Frequenz diese Warnung an alle in Funkreichweite gesendet hatte, sprach Commodore Varalei direkt weiter, ohne großartig Luft zu holen.

„Navigation: Bringen sie uns auf Kampfgeschwindigkeit, ich will so schnell wie möglich in Schussreichweite auf diese Korvetten sein. Dabei nicht abbremsen. Wir klopfen sie weich und überlassen dann der Valor und Basilisk und unseren Bombern den Rest. Tauchen Sie anschließend unter diesem Liberator-Klasse Kreuzer durch und halten Sie dann auf die Station des Hutten zu.“

Den Blick weiter auf den Sensortisch gerichtet gab die erfahrene Kommandantin direkt weitere Befehle.

„Kommunikation: Erinnern Sie die gesamte Kampfgruppe daran, dass die Republik heute nicht unser Feind ist und stellen Sie eine Verbindung zum kommandierenden Offizier dieses Kreuzers her. Ich will sicher gehen gehen, dass er das auch weiß.“

Als nächstes wandte sie sich an ihren ersten Offizier.

„Nummer 1, zwischen der zweiten Feindlinie und der Huttenstation befindet sich eine Formation Feindjäger im Gefecht mit Republikkräften, geben Sie an die Stalker, Defiance und Buster weiter, dass das Problem erledigt sein soll, wenn wir diese Position passieren. Stellen Sie dann sicher, dass unsere Bodentruppen einsatzbereit sind. Wir müssen die Huttenstation sichern, bevor uns die Republikaner den Preis vor der Nase wegschnappen können.“

Der erste Offizier bestätigte die Befehle. Doch Commodore Varalei war schon dabei, den nächsten Befehl zu geben.

„Flugleitoffizier, Captain Dimbain soll uns Begleitschutz geben und unterstellen Sie ihm eine TIE/ln Staffel. Die Bomber sollen sich erst einmal um die drei Marauder vor uns kümmern und dann aufmunitionieren. Der Rest der Jäger soll die Empress, Valor und Basilisk abschirmen, sobald die Bomber sich zurückziehen.“

Major Gradore bestätigte die Befehle, kurz darauf meldete sich der Funkoffizier, dass er eine Verbindung zur Challenger hergestellt hatte.
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Kal hob etwas die Schultern als er endlich auf den neuesten Stand gebracht wurde. Republikkräfte befanden sich also im Einsatzgebiet? Das verkomplizierte ihre Situation über alle angenehmen Maßen hinweg. Der Kuati war froh, sich nicht um die möglichen politischen Konsequenzen kümmern zu müssen. Er war hier um einen Job zu erledigen und sollte ein Republikaner die Nerven verlieren und das Feuer auf ihn oder einen anderen Imperialen eröffnen, so würde er den genauso ausschalten, wie jeden anderen Feind auch. Ein dämonisches Lächeln zauberte sich bei dem Gedanken auf sein Gesicht. Ein paar X-Flügler und A-Flügler würden sich ganz gut auf seiner Abschussliste machen. Der Gedanke gefiel ihm gar nicht mal so wenig.

Die Defiance eröffnete das Feuer auf Kal unbekannte Feinde. Doch mehr als Laserblitze konnte der Kuati aus dem Hangartor nicht ausmachen. Die Raider-Klasse Korvetten waren so schnell wie manche Bomber und so konnte er auch kaum den Liberator-Klasse Kreuzer ausmachen, bevor sie auch an diesem vorbeigerast waren. Ein Countdown wurde nun durchgegeben. T-20 Sekunden bis zum Alarmstart. Alles was keine imperiale oder republikanische Kennung hatte, war zur Jagd freigegeben und Kal gierte danach, sich heute ein paar Abschüsse zu verdienen.

Listehol - vor der Huttenbasis, an Bord der Defiance im Hangar | Kal Andrim
 
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Kirari schwitzte, als würde ihr Jäger mit Pedalen betrieben werden und sie müsse die wahnsinnigen Geschwindigkeiten durch Strampeln erreichen. Der Anflug auf die Marauder-Klasse brachte ihnen aber einen kurzen Moment zum Durchatmen und um die Jäger wieder voll Einsatzfähig werden zu lassen. Die Zabrak beobachtete, wie die Prozent-Zahlen zügig nach oben klackerten und nickte zufrieden. Jetzt konnten diese Piraten sie wieder richtig kennenlernen. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, auch wenn das Chaos nicht wirklich kleiner geworden war. Doch das Lächeln hielt jedoch nicht lange.

Ein Alarm schrillte durch ihr Cockpit, gefolgt von dem nervösen Pfeifen von Kirari's Droiden.Sie sah auf den Sensorbildschirm und konnte beobachten, wie *plopp-plopp-plopp* neue Schiffe auftauchten. Und die dreieckige Form verriet eigentlich schon alles, auch wenn sie von Neb-B's begleitet wurden. Imperiale Kampfeinheiten! Kirari streckte sich, um einen Blick zu erhaschen. Halb in der Hoffnung, dass ihr Sensor sie nur auf den Arm nahm. Aber nein. Sie konnte sie sehen. Verdammt! Gut, sie befanden sich immernoch im Frieden, aber das änderte nichts daran, dass Kirari's Nackenhaare sich aufstellten,wenn Imperiale auftauchten. Mal davon abgesehen, dass sich das Blatt ja auch schnell ändern könnte- so sicher war der Frieden mit dem Imperium schliesslich noch nie gewesen. Ausserdem konnte Kirari sich gut vorstellen,dass das irgendein machtgeiler Systemlord war, der unter akuter Langeweile litt und darum jetzt hier mitmischte. Und später dann sagte das Imperium, dass das Verhalten von dem einen nichts mit ihnen zu tun hatte und oder der nicht wirklich zu ihnen gehörte. Die konnten sich bestimmt aus der Sache raus reden. Kiraris Blick war finster, als sie sich wieder in ihrem Sitz zurücklehnte und die Anzeige betrachtete. Darauf erschienen jetzt eine ganze Hand voll Tie's. Klar. Was sonst? Jetzt war nur die Frage, was die aufs Korn nahmen. Wenn sie das Feuer auch auf sie eröffneten, brauchte sie sich um ihr Abendessen wohl keine Sorgen mehr zu machen. Angespannte hielt Kirari schon fast die Luft an, während sie auf den ersten Zug der Imperialen wartete.

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[Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik, der Rest der Task Force Challenger & unterschiedlichste Schmuggler- und Piratenschiffe

„Scheiße! SCHEISSE!“
Neelyns Finger waren schwitzig und kalt. Sie schlossen sich wie eine Schraubzwinge um den Steuerknüppel, während der Pilot mit maximaler Geschwindigkeit auf den Rest der Staffel zu hielt. „Mynock 5, wieso sind Sie isoliert von der Formation und ihrer Rotte?“, hörte er Captain Chonda aus seinem Komm. Vermutlich hatte sein Ausruf ungewollt die Übertragung aktiviert. Der ungehaltenen Zurechtweisung folgte einen Augenblick Stille, in der Neelyn förmlich spürte, wie der Captain seine Sensoren und die Situation checkte, um den Grund für Vandriks Panik nachzuvollziehen. Berand, Lya’Sei. Schließen Sie umgehend zu ihm auf und wenn möglich setzen Sie Torpedos in Richtung der feindlichen Y-Wings ab, um die feindliche Formation für einen Moment auf Abstand zu halten. Vandrik, Ausweichmanöver! Timing ist alles. Sie können und werden das überleben!“ Die letzten Worte waren in einem für Chonda gänzlich ungewohnten, zuversichtlichen, beruhigenden Ton, den er an dem Pantoraner noch nicht gehört hatte, und so ungewöhnlich er für den eisigen Offizier auch war, traf er Neelyns Nerv. Vielleicht war es die Überraschung, plötzlich so persönlich und ermutigend angesprochen zu werden. Vielleicht waren es einfach die richtigen Worte im richtigen Moment. Zähnefletschend presst er die angehaltene Luft aus seinem Mund, hielt einen Moment inne und atmete dann tief in den Bauch. Er spürte die Panik weit genug zurückgehen, dass er den Eindruck hatte die Kontrolle zu haben.

„Ich verbiete Ihnen zu sterben, Vandrik,“ hörte er Chonda süffisant in seinem regulären unterkühlten Ton fortfahren. „Zu Befehl, Captain,“ knurrte Neelyn ironisch, aber deutlich kontrollierter. Seine Augen wanderten über die Sensorik und er runzelte die Stirn. Um vernünftig reagieren zu können, brauchte er Daten. Anzahl der Flugkörper. Abstand. Bewegungsvektoren. Geschwindigkeit. Hektisch warf er einen Blick über seine Schulter. Mindestens zwei? Drei Y-Wings hatten sich von der Formation gelöst und folgten ihm. Reeloh, wie viele Torpedos? Das Sensorbild ist uneindeutig und ich kann nicht genug sehen,“ konstatierte er trocken. „Passe die Bandbreite an die aktuellen Strahlungswerte an und erhöhe das Anpassungsintervall.“ Die R7-Einheit pfiff bestätigend und nach einem Augenblick hörten die Flugkörpermarkierungen auf seiner Sensorik auf, hin und herzuspringen. Drei Torpedos, vergleichsweise behäbig und langsam in der Anpassung an seinen Kurs. Also ältere Modelle. Zwei davon ungefähr in selber Entfernung, einer etwas abgeschlagen. „Missile, Missile, Missile!“ Neelyns Mundwinkel zogen sich angespannt nach unten. „Und schalte die verdammte Warnung aus, Reeloh,“ blaffte er ungehalten. Er sah in der Entfernung Chonda und Sartori zusammen mit den verblieben Y-Wings in einem intensiven Dogfight gegen die Jagdbomber und weiter in der Entfernung sah er beständiges Blitzen und Explosionen, wo der Rest des Geschwaders um sein Überleben kämpfte.

15 Sekunden bis zum Einschlag der ersten Torpedos – Neelyn hatte mittlerweile ein gutes Drittel der Distanz zwischen ihm und dem Rest seiner Rotte zurückgelegt. Der Trick war die Gegenmaßnahmen nicht zu früh einzuleiten, sodass ihre Wirkung die Zielsensoren der Torpedos ablenken konnten. Zu spät und man war tot. Neelyn passte immer wieder geringfügig seinen Flugvektor an, um die die Torpedos zu Kursanpassungen zu zwingen und gleichzeitig zählte er langsam nach hinten. Wenn er überleben wollte, musste jetzt alles stimmen. Leicht zog er den Steuerknüppel nach hinten, um die Flugkörper in eine Richtung zu zwingen. Dann zog er den Knüppel abrupt maximal nach hinten und löste die Gegenmaßnahmen aus. Das dumpfe „Klonk, Klonk, Klonk“ der Flare-Werfer war zu hören und sein Cockpit leuchtete durch die bunten Wolken an Chaff hinter seinem Jäger. Neelyn spähte auf die Sensorik und nach drei Atemzügen, drehte er den X-Flügler um die eigene Achse und riss das Steuer in die andere Richtung herum. Schrilles Pfeifen war zu hören. Die zwei Torpedos, die am nächsten an ihm dran waren, waren seinem ersten Manöver gefolgt und schossen durch die bunte Störkörperwolke. Einer der beiden Torpedos zumindest schlug auf die Täuschkörper an und explodierte, wodurch Neelyns Jäger heftig durchgeschüttelt wurde. Schilde bei 74%. Reeloh trillerte verschrocken.

Erleichtert sah Vandrik, dass der zweite Torpedo in der Explosion des ersten zerstört worden war, doch die Gefahr war noch nicht gebannt. In diesem Moment schossen zwei XJ-Flügler feuernd an ihm vorbei. „Nettes Manöver, Lieutenant,“ hörte er Berand sagen. „Wir haben den dritten Torpedo mit den Kanonen verfehlt. Wir gehen in den Nahkampf mit den drei Y-Wings auf 46°. Viel Glück! Wir halten sie Ihnen vom Hals.“ Mit Blick auf seine Sensoren passte er seinen Kurs wieder an, um sich nicht zu einem leichten Ziel für den dritten Torpedo zu machen. Er überflog die Täuschkörperanzeige auf seinen Armaturen. Noch mehr als genug im Magazin, um ein weiteres Ausweichmanöver zu starten. Knapp 10 Sekunden bis zum Einschlag. Ein schneller Blick vor ihm offenbarte das Chaos der Situation. In einem halben Klick Entfernung sah er Wrackteile fliegen und dann explodierte eine der Marauder-Fregatten in der Entfernung in einem grellen Feuerball. Er hatte keine Zeit seine Sensoren zu überprüfen, aber er sah silbern glänzende Punkte in der Entfernung und er vermutete, dass es Y-Flügler und XJ-Flügler waren. Lieutenant Ced. Neelyn warf einen hektischen Blick über die Schulter. Die Sekunden, bis er handeln musste, flossen in Windeseile dahin. Kalte Schweißtropfen zogen ihre Bahn über seine Stirn.

Mit einem letzten Blick auf seine Sensoranzeige, riss er den Steuerknüppel für ein enges Ausweichmanöver herum und löste die Gegenmaßnahmen aus. Der abrupte Kurswechsel presste ihn in seinen Sitz und doch sein gehetzter Atem schien sich für einige Augenblicke zu beruhigen, während die Abwehrmaßnahmen lautstark aus ihren Werfern ausgestoßen wurden. Aber dann hörte er ein leises Zischen und ein ausgesprochen ungesundes Geräusch aus dem Bereich hinter seinem Cockpit, von wo die Gegenmaßnahmen ausgeworfen wurden. Ein scharfes Piepen mit einer Warnleuchte auf seinem Hauptbildschirm wiesen ihn auf ein neues Problem hin. Reeloh, was zur Hölle?! Wie kann jetzt der Werfer klemmen,“ keuchte der Pilot und spürte abermals die Panik in Wellen aus seiner Magengegend aufsteigen. Reelohs Antwort ging in seinen hektischen Reaktionen unter. Die paar Gegenmaßnahmen hatten nicht ausgereicht, um den letzten Torpedo von seinem Kurs abzubringen und er folgte ihm weiterhin: noch dazu war er gefährlich nahe an seinem Heck und ihm wurde übel, als er realisierte, wie wenig Zeit ihm blieb.

Mit gehetzten Handgriffen öffnete er die kleine Ladeluke, in der die Notfallausrüstung mitsamt der Notrationen des XJ-Flüglers gelagert wurden, die sich dadurch in einer kleinen Wolke aus Werkzeug, kleinen Kisten und diversem Krempel aus dem Jäger herauslösten. Mit etwas Glück würde der Torpedo entweder das neue „Ziel“ verfolgen, oder zumindest mit etwas kollidieren und frühzeitig explodieren. Er machte sich keine Illusionen, was eine derart nahe Detonation für ihn bedeutete, aber es war definitiv besser als ein direkter Treffer in seinem Heck. Im selben Moment flog er ein weiteres enges Manöver, um Abstand zum Torpedo zu gewinnen und ihn bestenfalls zu einer umfangreicheren Wende zu zwingen. Während er dem XJ-Flügler sein Maximum an Wendigkeit abforderte, schaute er immer wieder hinter sich. Der Torpedo hatte seine improvisierten Gegenmaßnahmen passiert und sich nicht davon ablenken lassen, aber musste wenden, um wieder einen passablen Anflugwinkel auf ihn zu haben, was Neelyn einige Sekunden Zeit zu Verschnaufen gab. Seine Augen fielen auf die nun wesentlich näheren Wrackteile, die er bereits zuvor gesehen hatte. Eine Idee schoss ihm in den Kopf, doch sie würde exzellentes Timing und etwas Glück erfordern. Aber eine andere Möglichkeit hatte er nicht – die Kanonen waren durch den Energietransfer zu den Antrieben quasi leer gesaugt, also gab es keine Chance den Torpedo abzuschießen.

Irritiert sah er neue Sensorwarnungen auf seinem Bildschirm aufpoppen, doch Neelyn ignorierte die Details. Er hatte keine Zeit dafür. Mit festem Griff zog er für einen Moment den Schubhebel zurück, während er den XJ-Flügler auf die zerstörten, verkohlten Jägerteile vor ihm ausrichtete. Ein verstörtes Pfeifen durchdrang seine bange Konzentration. „Ja, ich weiß, was ich tue, Reeloh,“ meinte er trocken. „Der Torpedo muss etwas herankommen, damit ich uns den Arsch retten kann. Vertrau mir, Alter.“ Seine Aussage klang zuversichtlicher, als er sich fühlte, aber er hatte wenig andere Optionen übrig. Mit verbissener Miene versuchte er abzuschätzen, ob sein Plan funktionieren könnte. Er richtete die lange Nase seines XJ-Flüglers auf die linke Spitze des Wrackteils aus, dass er als einen Teil eines Antriebspylons eines Skiprays erkannte. Das Ziel war den Torpedo nah genug herankommen zu lassen, dass er dem Wrackteil nicht mehr ausweichen konnte, während er die überlegene Wendigkeit und Geschwindigkeit seines Jägers nutzen würde, um so eng wie möglich daran vorbeizuziehen und die Überbleibsel des Blastboats als Deckung zu nutzen. Wenn er es noch schaffen würde, etwas Abstand zwischen sich und die Trümmer, würde er vielleicht die folgende Explosion überleben.

Die letzten Handgriffe gingen ihm fast unbemerkt von der Hand. Wieder zählte er leise die Sekunden herunter und beschleunigte dann wieder auf Maximum und richtete seinen Kurs unbequem nahe auf das Wrack auf. Im letzten Moment drehte er den Jäger um 180° und zog mit hauchdünnem Abstand am ehemaligen Antrieb vorbei, wobei er seinen Steuerknüppel nach hinten riss. Fauchend kollidierte die Spitze des Altmetalls mit seinen oberen Schilden, wodurch seine Pilotenkanzel in ein blaues Licht getaucht wurde. Reeloh fiepte panisch, als sein Kopf am Wrack vorbeischoss. Vandrik ließ den Knüppel wieder in die neutrale Position zurückgleiten, atmete tief durch und hoffte, das das Manöver funktioniert hatte. Gerade als er die Schildstärke checken wollte, wurde sein Jäger von einer wuchtigen Druckwelle hinter ihm erfasst, die sein Gefährt ins Trudeln brachte; seine Schild leuchteten ein letztes Mal blau auf, bevor sie zusammenbrachen und eine ganze Symphonie an Warntönen erschallten und als Fanal ein metallisches Kreischen und ein lauter Einschlag links hinter ihm seine Ohren zum Klingen brachten.

Ein Stück Metall vom Wrack hatte eins seiner oberen Triebwerke zerfetzt und eine ganze Reihe an anderen Subsystemen waren beschädigt. Reeloh, Notfallabschaltung Triebwerk eins. Kappe die Energiezufuhr zum Triebwerk und leite sie in die anderen drei Triebwerke um. Wie ist der Status der Energiekupplungen?“ Sein Cockpit war in dunkles rotes Licht getaucht und er sah, dass auch die Waffenkontrolle etwas abbekommen hatte. Der Zielcomputer war ausgefallen und die Elektronik der Laserkanonen war durchgebrannt. Er konnte also lediglich ungelenkte Torpedos abfeuern oder was von seinem Jäger blieb als Rammbock einsetzen. Großartig. „Du bist wahnsinnig, Alter. Aber cooles Manöver, solange wir überleben,“ flötete Reeloh ihm zu. Mühsam erlangte er die Kontrolle über den Jäger zurück, doch gerade als er sich überlegen wollte, was er jetzt tun sollte, schallte eine ihm unbekannte Stimme aus dem Komm.

„An alle Staffeln, hier spricht Colonel Yow’dogi vom Flugleitstand der Challenger. Die imperialen Kräfte, die ins System gesprungen sind, dürfen unter keinen Umständen angegriffen werden. Sie sind aus demselben Grund hier, wie wir und werden uns im Gefecht unterstützen.“ Überrascht hielt Vandrik den Atem an. Imperiale? Hier? Jetzt verstand er auch die Sensorwarnung, die während seines schier lebensmüden Manövers aufgeschrillt war. „Ich wiederhole. Keine Aggression gegenüber den Imperialen! Captain Chonda, da wir Colonel Alows verloren haben, haben Sie das Kommando über die verbliebenen Jäger des 96. Geschwaders. Halten Sie durch, bis die imperialen Jäger Ihnen zu Hilfe kommen könnten.“

[Listehol | Task Force-Challenger im Gefecht | Huttbasis nahe der Sonne] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik, der Rest der Task Force Challenger & unterschiedlichste Schmuggler- und Piratenschiffe & imperiale Task Force samt Kal Andrim
 
Listehol | Task Force-Challenger in Gefechtsformation | Huttbasis nahe der Sonne | Republikanische Task Force Challenger, imperiale Kampfgruppe Serpent, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches

Kaum hatten sie die nunmehr zweite ruinierte Marauder-Klasse Korvetten hinter sich gelassen, die Protonentorpedos der XJ-Flügler und die Protonenbomben der Y-Flügler hatten ganze Arbeit geleistet, ertönte die Stimme des Flugleitstands über den allgemeinen Kanal der Task Force.

<<An alle Staffeln, hier spricht Colonel Yow’dogi vom Flugleitstand der Challenger. Die imperialen Kräfte, die ins System gesprungen sind, dürfen unter keinen Umständen angegriffen werden. Sie sind aus demselben Grund hier, wie wir und werden uns im Gefecht unterstützen.>>

In diesem Moment rasten drei Raider-Klasse Korvetten nur wenige hundert Meter unter ihnen vorbei. Sie nahmen die verbliebene Marauder-Klasse Korvette aufs Korn, doch das war nur ein kurzes Gelegenheitsziel für die imperialen Schiffe. Sie rasten mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit direkt auf das Raumjägergefecht zwischen der Challenger und der Raumbasis des Hutten zu. Würde Fayr die Sensordaten nicht selbst sehen, er würde gar nicht glauben, wie schnell die imperialen Mistdinger unterwegs waren. Sie waren erheblich schneller als Y-Flügler und etwa so schnell wie K-Flügler. Der Corellianer wollte gar nicht wissen, wieviel Treibstoff die Raider-Klasse Korvetten für diese wahnwitzige Geschwindigkeit verbrauchen mussten, dennoch kam er nicht umhin, fasziniert von dem Ingenieursmeisterstück zu sein, das deren Antrieb darstellte. Nur zu gerne, würde er sich diesen Antrieb einmal von Innen ansehen. Natürlich war dies weder die rechte Zeit noch der rechte Ort dafür. Die Ansage der Flugleitung ging weiter.

<<Ich wiederhole. Keine Aggression gegenüber den Imperialen! Captain Chonda, da wir Colonel Alows verloren haben, haben Sie das Kommando über die verbliebenen Jäger des 96. Geschwaders. Halten Sie durch, bis die imperialen Jäger Ihnen zu Hilfe kommen könnten.>>

Sie hatten den Geschwaderkommandant verloren? Verdammt! Doch auch dafür konnte Fayr keinen weiteren Gedanken verschwenden, der Anflug auf die dritte Marauder-Klasse Korvette stand an. Der Corellianer überprüfte seine Magazine. In seinen drei Werfern fand er noch ganze zwei Protonentorpedos vor. Die letzte Salve musste also unbedingt sitzen und daran erinnerte er auch seine Formation.

<<Also gut Mynocks, ein letzter Anflug noch und dann haben wir diesen Teil der Operation geschafft. Das sind unsere letzten Torpedos also überprüft am besten dreifach, ob die Zielerfassung stimmt. Wir werden keine zweite Chance erhalten.>>

Danach war Fayr erst einmal still. Ronto 1 hatte die Leitung des Anflugs und er wollte keine Verwirrung durch unnötiges Geplapper stiften. Das Feindfeuer war nun ziemlich sporadisch geworden, was ein klares Anzeichen für die beginnende Panik des Feindes war. Doch davon ließen sich die Republiktruppen nicht beeinflussen. Es machte lediglich ihre Arbeit leichter, da das feindliche Abwehrfeuer an Koordination verlor und ihnen die Zielerfassung erleichterte. Diesmal kam nicht direkt nach Erreichen der maximalen effektiven Feuerreichweite der Schussbefehl von Ronto 1. Stattdessen eröffneten die Y-Flügler mit ihren Ionenkanonen zunächst das Feuer. Ein Kluger Dejarikzug. Ihre Protonenbomben hatten sie immerhin beim letzten Ziel alle aufgebraucht, also musste der Deflektorschild des dritten Feindschiffes so gut wie möglich geschwächt werden, bevor die Torpedos abgesetzt wurden und da leisteten sowohl die schweren Geschütze der Challenger als auch die Ionenkanonen der Rontostaffel sehr gute Arbeit.

Und dann kam der Abschussbefehl. Zunächst setzten die sieben Y-Flügler ihre Torpedos ab, dann zählte Ronto 1 einen zweisekündigen Countdown ab, um auch Fayr's vier XJ-Flügler den Abschussbefehl zu geben. Die ersten 14 Protonentorpedos schalteten den Deflektorschild des Feindes ganz aus und die 8 folgenden Torpedos schlugen dann in die Hülle der Marauder-Klasse Korvette ein und verwandelten sie in eine Kraterlandschaft. Sofort fing sie an zu driften und während die Republikjäger das Feindschiff passierten, verwandelten die schweren Geschütze der Challenger was noch von dem Schiff übrig war in einen weiteren großen Haufen Weltraumschrott.

Fayr atmete tief durch und entspannte sich etwas. Bombenanflüge auf Schiffe waren nie eine einfache Angelegenheit, selbst wenn es gegen einen Gegner ging, der keine modernen Flugabwehrbatterien aufbieten konnte. Ein Treffer eines Turbolasers genügte zumeist, um einen Raumjäger in Wohlgefallen aufzulösen. Das bedeutete nicht nur geschlossenen, sondern leeren Sarg für die Angehörigen, denn es blieb einfach nichts von einem übrig, das hätte bestattet werden können. Doch sie hatten es geschafft und das ohne (weitere) Verluste einstecken zu müssen.

Jetzt hatte er auch zweit, seine Sensorschirme etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Raider-Klasse Korvetten hatten sich in das Gefecht gestürzt und allem Anschein nach, hatten sie wenigstens eine halbe Staffel Libellen ausgespuckt. Damit war das Ergebnis der Schlacht schon klar, doch ihre Feinde gaben nicht auf. Zugegeben, sie hatten auch keine Rückzugsmöglichkeit. Fayr machte sich jedoch eine mentale Notiz, dieses Teilgefecht in seinem Bericht zu übernehmen. Er hatte noch nicht davon gehört, dass Raider-Klasse Korvetten normalerweise Raumjäger mitführten, das würde also vielleicht von Interesse für das Oberkommando und den militärischen Nachrichtendienst sein.

Die Challenger drehte bei, um ihre gesamte Aufmerksamkeit den verbliebenen drei Marauder-Klasse Korvetten zwischen sich und der imperialen Kampfgruppe zu widmen. Und was er dort sah, war einfach atemberaubend. Das imperiale Führungsschiff tauchte begleitet von je einer Staffel Augäpfel und Libellen unter den Korvetten durch, während sie aus allen Rohren feuerte und dem Feind zusammen mit der Challenger schwer zusetzte. Lange würden die Feindschiffe das nicht durchhalten, das sah man sofort. Und dann stürzte sich ein ganzes Geschwader von TIEs unter dem Langstreckenbeschuss der Turbolaser der beiden imperialen Nebulon-B Fregatten auf die drei Marauder-Klasse Korvetten.

Fayr schätzte, dass es an die vier Staffeln Augäpfel und zwei Staffeln Hummeln sein mussten und die machten mit dem Feind kurzen Prozess, ohne mit der Wimper zu zucken. Drei große Explosionen später hatte der Feind auch das letzte Trägerschiff verloren. Die TIEs teilten sich nun auf, während zwei Staffeln die Bomber deckten, die zum Ton-Falk-Klasse Eskortträger zurück kehrten, schloss sich der Rest dem dünnen republikanischen Jägerschirm der Challenger an, um die letzten verbliebenen feindlichen Bomber und Jäger auszuschalten.

Der Corellianer wollte gerade Meldung machen, als der riesige Vindicator-Klasse Sternenzerstörer, begleitet von seiner Jägereskorte unter ihnen vorbeiflog. Er wies einige, teils notdürftig reparierte, Spuren vergangener Schlachten auf. Doch statt dadurch geschwächt zu wirken, musste Fayr an die alte Binsenweisheit denken, dass das einzige was gefährlicher als ein Rancor war, ein verwundeter und wütender Rancor war. Nach einem tiefen Schlucken funkte er also erst einmal Ronto 1 an.

<<Ronto 1, hier Mynock 9. Ich empfehle, dass Sie erst einmal landen und aufmunitionieren...mit etwas Pech ist die Sache hier noch nicht ausdiskutiert. Wir bleiben so lange in Bereitschaft.>>

Nach kurzem Zögern bestätigte Ronto 1 und drehte zusammen mit dem Rest seiner Staffel in Richtung Challenger ab.

<<Also gut, Ronto 10 bis 12, gebt mir bitte noch einmal einen Statusbericht. Ladet eure Energiereserven so gut es geht wieder auf, während wir verschnaufen können. Eventuell werden wir sie brauchen. Und bleibt wachsam, was diese Imperialen angeht. Wir werden uns Captain Chonda wieder anschließen, bis es neue Befehle gibt.>>

Ja, es herrschte aktuell Frieden in der Galaxis. Doch was waren irgendwelche Verträge zwischen dem republikanischen und imperialen Senat wert, wenn der imperiale Kommandant vor Ort auf einmal entschied, dass ihm die Republiktranspondersignale auf seinem Radarschirm nicht gefielen? Vorsicht war besser als Nachsicht und so war Fayr am liebsten so gut vorbereitet, wie es unter den gegebenen Umständen nur ging.

<<Flugleitstand, hier Mynock 9. Wir haben unseren Auftrag erledigt und schließen uns Mynock 1 wieder an, wenn Sie nichts dagegen haben. GAZ 2 Minuten. Wir müssen erst die Challenger überfliegen.>>

Er hatte da ein ganz mieses Gefühl bei dieser Situation. Er hoffte aber, dass er sich irrte. Nur um sicherzugehen, befahl er noch den Astromechdroiden seiner Formation, mit den Kalkulationen für einen Notfallsprung zu beginnen. Die enorme Strahlung der sehr nahen Sonne würde das nicht gerade leicht machen, also begannen sie mit den Kalkulationen am besten so früh wie möglich.

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Kaum waren sie an dem Liberator-Klasse Kreuzer vorbei, eröffnete die Defiance das Feuer auf einem für Kal unsichtbaren Gegner. Doch auch diesmal wurde das Feuer schnell wieder eingestellt. T-15 Sekunden. Der Kuati nutzte die Zeit, um eine letzte Überprüfung seines Jägers und Raumanzuges durchzuführen. T-10 Sekunden. Das sollten die bisher längsten 10 Sekunden seines Lebens werden. Kal leckte sich über die Lippen und festigte den Griff um die Kontrollen. T-5 Sekunden...3...2...1...Start!

Als Rottenführer startete Kal als erstes und sofort wurde ein Annäherungsalarm ausgelöst, während sein Hauptsensorschirm von den unzähligen plötzlich auf ihn einprasselnden Transpondersignalen und der Strahlung der ungesund nahen Sonne überlastet wurde. Aber der Kuati brauchte keine Sensordaten, um einen CloakShape Sternenjäger zu erkennen und um zu wissen, dass das kein Republikjäger war. Also eröffnete er sofort das Feuer, statt auszuweichen und verwandelte den ersten Gegner des Tages zu Weltraumstaub.

Anschließend, musste er dann aber doch ausweichen, da ein unachtsamer X-Flügler seine Flugbahn kreuzte. Ungehalten schnalzte Kal mit der Zunge und hätte zu gerne abgedrückt, um den Republikaner für diese Schmähung zu bestrafen. Stattdessen nahm er einen Rihkxyrk Jagdbomber aufs Korn, doch der konnte ihm in dem hektischen, unübersichtlichen Gefecht entkommen. Hier waren einfach viel zu viele Republikaner unterwegs für Kals Geschmack und er wünschte sich tatsächlich, dass der Feind deren Reihen mehr ausgedünnt hätte, vor ihrem Eingreifen. Stattdessen konnte er nun alles, nur nicht nach freiem Gutdünken Jagd auf den Feind machen.

Den eine Rauchschwade hinter sich herziehenden Preybird ließ sich Kal dann aber nicht entgehen. Der robuste Jäger konnte viel einstecken, hatte aber genau das schon offensichtlich hinter sich und so konnte der Kuati ihm den Todesstoß versetzen. Es war kein sauberer Abschuss, doch das spielte für die Abschussliste am Ende des Tages keine Rolle. Anschließend hängte sich ein Vaksai Sternenjäger an ihn ran und Kal hatte keine Skrupel, einen X-Flügler als Deckung zu nutzen, dessen Deflektorschild hell aufblitzte, als er sich verzweifelt bemühte, den Laserbeschuss zu absorbieren. Das gab Kal Gelegenheit, einen Rihkxyrk Jagdbomber abzuschießen und er konnte nicht einmal sagen, ob es derselbe war, den er schon einmal beschossen hatte oder ein anderer.

Hinter Kal explodierte der Vaksai Sternenjäger und Kal nahm einen weiteren CloakShape Sternenjäger unter Feuer, doch diesen Abschuss schnappte ihn ein anderer Pilot vor der Nase weg und dann...war der Spuk auch schon vorbei. Die Republikjäger, die drei Raider-Klasse Korvetten und auch die 9 TIE/in Abfangjäger hatten eine so überwältigende Feuerkraft aufgeboten, dass der Gegner innerhalb von Sekunden komplett ausgeschaltet werden konnte. Einmal mehr schnalzte der Kuati ungehalten mit der Zunge. Das für ihn mehr als kurze Gefecht hatte seinen Tatendrang nun wirklich nicht gestillt. Dennoch blieb ihm nichts anderes übrig, als an einem der Republikjäger unangehm nah vorbeizufliegen und anschließend mit den Flügeln grüßend zu wackeln, als der Befehl ausging, sich der Serpent in ihrem Angriff auf die Huttenbasis anzuschließen und ihr den Rücken zu decken.

Jetzt endlich hatte sich auch sein Bordcomputer bequemt, ihm ein klares Sensorbild zu bieten. Von den ursprünglichen 9 TIE/in Abfangjägern seiner Formation waren nur noch 7 übrig geblieben. Doch seine Flügelmänner fanden ihren Weg zurück zu ihm und das ließ ihn dann doch kurz lächeln. Es war immer gut besser dazustehen als seine Kollegen.

Listehol | nahe der Huttbasis im Anflug auf die Serpent | Republikanische Task Force Challenger, imperiale Kampfgruppe Serpent, diverse Piraten, Schmuggler und ähnliches
 
Listehol-Task Force-Challenger in Gefechtsformation-Huttbasis nahe der Sonne-Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und die Imperiale Kampfgruppe

Kirari, saß fest in ihrem Cockpit, der Blick konzentriert auf das schimmernde Dashboard des T-65 X-Wing, der sich mit rasender Geschwindigkeit durch die Trümmer feindlicher Schiffe. Gebannt wartete sie, bis die Imperialen Farbe bekannten. Halb überrascht hob sie dem Visier ihres Helmes eine Augenbraue, als die ersten grünen Blasterblitze tatsächlich gegen die Piraten gingen. Zusätzlich hallte die Anweisung Colonel Yow’dogis durch ihr Com, die Imperialen nicht anzugreifen, da sie in dieserhinter Schlacht nicht ihre Feinde sondern ihre Verbündeten waren.

"Hört hört"

murmelte die Zabrak und beobachtete eine Rotte Tie's, die vor ihr vorbei zogen. So nah bekam sie die wahrscheinlich nie wieder zu Gesicht, ohne sie im Visier zu haben.Ein "Onces in a Lifetime" -Event sozusagen. Nur ein paar Sekunden später gab Fayr den Angriffsbefehl auf die nächste Marauder durch. Kirari vermied jeden Gedanken an die Leben, die damit endeten und deren Familien. Ihr könnte es ja jede Sekunde auch so gehen. Die Zabrak bezog Position hinter Lieutenant Ced und überprüfte ihre Munition. Letzte Chance hier irgendwas grösseres zu bewirken. Sie machte die letzten Protonentorpedos scharf, die Zielerfassung lag fest auf der Marauder und sie ...sie wartete. Wartete auf den Befehl, der so viele Leben vernichten würde. Dieser liess nicht lange auf sich warten und Kirari drückte den Abwurfknopf. Ein kleiner Knopf, der für viele alles veränderte aber ihr ermöglichte, weiter zu leben. Krieg war ein dreckiges Geschäft für alle beteiligten.

Nachdem die Marauder zerstört war, konnte sie Ced's Bericht hören, dass sie auf die andere Seite der Challenger wechseln und sich Mynock 1 wieder anschliessen würden. Sie hatten wahrlich genug Kollegen zu betrauern heut Abend. Aber der Tag war noch nicht vorbei und Kirari's Magen knotete sich zusammen. Eine Vorahnung? Vielleicht. Eine Reaktion auf alles, was um sie herum geschehen war? Wahrscheinlicher. Kirari atmete tief durch, als sie von ihrem Droiden die Meldung bekam, dass er einen Kurs für einen Notfallsprung berechnen würde. Sie war also nicht die einzige, die Bauchschmerzen hatte. Gut zu wissen!

Listehol-Task Force-Challenger in Gefechtsformation-Huttbasis nahe der Sonne-Task Force Challenger, diverse Piraten, Schmuggler und die Imperiale Kampfgruppe
 
[Listehol | Task Force-Challenger nahe der Huttbasis (Port Tooga) | Neelyn Vandriks Quartier] Neelyn Vandrik

Mit bohrenden Kopfschmerzen tippte Lieutenant Neelyn Vandrik die letzten Worte des offiziellen Berichts der Mynock-Staffel zum Gefecht nahe Port Tooga. Mit mürrischem Gesicht widerstand er dem Impuls sich an der bandagierten Wunde an seinem Kopf zu kratzen. Er hatte es in den letzten Zügen der Schlacht geschafft, seinen geschundenen Jäger in einem der Hangars der Challenger notzulanden und dank Sergeant Snubbs unermüdlichen - wenn auch frustrierten - Einsatzes würde sein XJ-Wing vermutlich in ein paar Tagen wieder flugbereit sein, wenn auch zu hohen Kosten: zahlreiche Energieleitungen mussten erneuert werden, ein Antrieb ersetzt werden und kleine Brandschäden durch die Notlandung ausgebessert werden. Immer noch besser als ein gänzlich neuer Jäger. Sein Schädel brauchte zwar keine Ersatzteile, aber würde wohl auch einige Tage brauchen, um wieder ganz beieinander zu sein. Sein Landeanflug war schwierig gewesen, denn die Repulsoren waren angeschlagen gewesen und sein Antriebsoutput war ungleich gewesen. Als am Ende noch eine seiner Landestutzen ausgefallen war, war die Landung erst richtig unbequem geworden. Er hatte weniger aufgesetzt, als mehrere Meter den Hangarboden entlangzuschrammen, bis sein Gefährt brennend zum Stoppen kam.

Dabei hatte Neelyn sich gehörig den Kopf gestoßen, war bewusstlos geworden und war erst wieder auf der Krankenstation aufgewacht. Diagnose: Platzwunde und Gehirnerschütterung, ergo lediglich leichter Dienst für einige Tage. Captain Chonda hat diese Meldung, noch im Pilotenoverall und hektischer denn je, mit einem süffisanten Lächeln und einem kühlen Blick quittiert und ihm den offiziellen Bericht aufgedrückt, während er die Geschwadergeschäfte managte, denn Lt. Col. Alows hatte das Gefecht nicht überlebt. Lieutenant Sartori, ihr XO, hatte wiederum den Befehl die Mynock-Staffel wieder gefechtsbereit zu machen und Sergeant Snubb bei den Reparaturen zu unterstützen. Er fluchte leise vor sich hin, las seinen letzten geschriebenen Absatz noch einmal und korrigierte einige Rechtschreibfehler. „Vergleichsweise geringe Gefechtsauswirkungen auf die Staffel. Leichte Schäden an allen Mynocks, schwere Schäden an Mynock 5 (reparabel),“ murmelte er beim Tippen auf der Konsole. Seine Gedanken schweiften für einen Moment ab, bis er abermals fluchte, denn er war der Versuchung erlegen und hatte sich doch an seiner Stirn gekratzt. Die Platzwunde unter der Bandage war mit Bacta behandelt worden, aber nichtsdestotrotz - oder vielleicht gerade deswegen - juckte es höllisch. „Gesamte Verluste der Mynock Staffel im Zuge von Operation Schwarzer Nebel: zwei Piloten gefallen, zwei leicht verwundet.“ Seufzend lehnte er sich in seinem doch recht unbequemen Schreibtischstuhl zurück und nahm eine Schmerztablette ein, die er mit seinem kalten Kaffee herunterspülte. Gab es eine Möglichkeit diese Berichte zu schreiben, ohne Tode zu einer herzlosen Formalie zu machen?

Seit seiner Ankunft bei der Staffel waren keine zwei Monate vergangen. In dieser Zeit hatte er an zwei größeren Gefechten teilgenommen, Patrouillen geflogen, Jäger gewartet, Trainings absolviert. Es fühlte sich für ihn an, als sei er bereits ein Jahr im Einsatz gewesen. Lag es daran, dass jeder dieser Tage gut gefüllt gewesen war mit diversen Pflichten, Aufgaben und bisweilen tödlicher Gefahr? Oder daran, dass er unter den Piloten und der Technik-Crew neue Freunde und Bekanntschaften gefunden hatte, mit denen er seinen Alltag verbrachte – und die er teilweise hatte sterben sehen. Neelyn fühlte einen Kloß in seinem Hals. Die Trauerfeier für die Gefallenen war in 24 Stunden. Es gab Soldaten, die davon abrieten, Freunde im Dienst zu finden. Traurig leerte er die letzten Schlucke kalten Kaffee und sendete mit einem Knopfdruck den Bericht ab. Aber wofür oder für wen setzte er dann sein Leben auf‘s Spiel?
[Listehol | Task Force-Challenger nahe der Huttbasis (Port Tooga) | Bereitschaftsraum des Kommandeurs] Commodore Gerzys Zertu (NPC)

Etwas später


“… und mit der Hilfe der Imperialen wurde der restliche Widerstand der Feindkräfte aus Piraten und den huttischen Kriminellen aus Port Tooga gebrochen. Einige der huttischen Piloten haben sich ergeben, während die Piraten – wie in den vorherigen Gefechten – bis zum Schluss gekämpft haben,“ fasste Commodore Zertu das letzte Gefecht innerhalb von Operation Schwarzer Nebel zusammen. Erfreulicherweise war Rear Admiral Beltaana, die Koordinatorin für Anti-Piraterie-Operationen beim Oberkommando der Flotte eine alte Bekannte und bestand in der Regel nicht auf übertriebene Förmlichkeit. Der Quarren war dankbar, dass er nicht wie bei anderen Mitgliedern der Admiralität für seinen Bericht konstant stillstehen musste, denn er war müde, angespannt und hungrig. So konnte er an seinem Schreibtisch in seinem Büro sitzen und das Gespräch über den eingebauten Holo-Projektor führen. „Ich will ehrlich sein, Ma‘am. Ohne die Hilfe der Imperialen Einsatzgruppe wäre dieser Einsatz übel geendet. Möglicherweise wäre es zu noch schwereren Verlusten gekommen, wenn wir uns den Weg zum Sprungpunkt hätten freischießen müssen. Und der Gedanke an einen Rückzug kam mir durchaus, als ich die steigenden Verluste unter den Jägern gesehen habe. Ganz davon zu schweigen, was ein Ausbruch von Feindseligkeiten mit den imperialen Kräften für uns bedeutet hätte.“

Zertu strich sich nachdenklich über die äußeren Mundtentakel und nahm sich einen der ockerfarbenen Stängel von Süßwurzel-Seegras, von denen er stets einen gewissen Vorrat in die Einsätze mitnahm und die verführerisch in einem Glas kalten Salzwasser schwammen. Viele Spezies, die nicht natürlich im Ozean lebten, tranken Tee. Er, wie auch seine Familie auf Dac, kaute gerne an Seetang. „Sie gestatten, Ma’am,“ fragte er respektvoll. Die Nautolanerin mittleren Alters in der Übertragung ihm gegenüber nickte mit einem sanften Schmunzeln um die Lippen. „Sicherlich, Gerzys. Ich bin sicher, Sie haben einige sehr arbeitsreiche und intensive Tage hinter sich.“ Die Flaggoffizierin, stellte Zertu fest, stand ihm in Müdigkeit in nichts nach. Auch dass während des Gesprächs immer wieder Ordonnanzoffiziere ins Bild getreten waren und Datapads mit Beltaana getauscht hatten oder ihr einige Worte zugeflüstert hatten, sprachen für rege Aktivität in der Admiralität. Seiner Erfahrung nach selten ein gutes Zeichen. Er nahm einen vorsichtigen ersten Bissen vom weichen, sehnigen Tang. Der gewohnte, liebgewonnene Geschmack ließ ihn ein wenig entspannen. Für den Moment betrafen ihn die Probleme auf Mon Calamari ohnehin noch nicht. „Bitte erläutern Sie mir den weiteren Ablauf nach Ende der Kampfhandlungen bei Port Tooga, Gerzys.“

„Die Imperiale Task Force ist sehr aggressiv vorgegangen und war bemüht als erste zur Station gekommen. Als die imperialen Jäger die verbliebenen Feindkräfte zusammen mit unseren Jägern gebunden hatte, wurden die ersten Wellen an Enterfähren gestartet. Ich habe davon abgesehen, unsere eigenen Marines in den Einsatz zu schicken, um die Chance auf Zwischenfälle beim Entern und beim Sichern der Daten zu minimieren.“
Beltaana faltete die Hände und neigte leicht den Kopf. „Eine sinnvolle Maßnahme, auch wenn die Möglichkeit bestand, dass Sie umsonst gekämpft hätten. Nicht jeder Imperiale hätte auch die geheimdienstlichen Daten und Erkenntnisse nach der Einnahme der Station geteilt. Gleichwohl hätte ich nicht anders gehandelt.“ Zertu nickte langsam. Auch wenn er diese Reaktion von Beltaana erwartet hatte, war er nichtsdestotrotz erleichtert, dass diese nicht ganz einfache Entscheidung von ihr unterstützt wurde. Wären die Marines der Challenger ebenfalls gelandet, hätte es in der Hitze des Gefechts zu Auseinandersetzungen kommen können und es wäre zu einem Wettstreit gekommen, wer sich zuerst ins Herz der Station vorkämpfen könnte – zusätzlicher Druck, der zweifelsohne das Eskalationsrisiko erhöht hätte und noch dazu wesentlich mehr Leben unter den Marines gekostet hätte. „In diesem Fall hatten wir zweifelsfrei Glück eine kooperative Gegenseite zu haben. Commodore Varalei von der imperialen Kampfgruppe war nach Rücksprache zwischen ihrem und unserem Geheimdienst-Attaché schnell bereit die Erkenntnisse zu teilen. Schließlich ging es darum Piraten das Handwerk zu legen, die auch den imperialen Verkehr in diesem Sektor ein Dorn im Auge war.“

Die Nautolanerin hob für einen Moment die Hand, um Zertu zu unterbrechen, seufzte und tauschte sich abermals mit einem Offizier aus, der ihr leise etwas zuflüsterte. „Verzeihen Sie, Commodore,“ fuhr sie trocken fort, nachdem Sie den Adjutanten verscheucht hatte. „Was passierte mit dem Hutten auf Port Tooga? Ihrem ersten Bericht habe ich entnommen, dass er unsere bisherigen Erkenntnisse bestätigen konnte?“ Commodore Zertu legte das letzte Stück der Süßwurzel auf einen kleinen Teller neben sich und legte die Hände auf den Tisch. „Der Hutte war ausgesprochen kooperativ, als er erkannt hat, dass ihm die Asse im Ärmel ausgegangen waren. Als die ersten Sturmtruppen vor seinem Audienzsaal standen, hat er jeden Widerstand eingestellt und ist mit uns einen Deal eingangen: er liefert alles an Informationen, das er hat und er kommt straffrei davon. Dadurch vermeiden wir auch Verwerfungen mit dem Hutt-Kartell.“ Zertu griff nach einem Datapad, das er sich bereitgelegt hatte und auf dem die Details aus der ersten geheimdienstlichen Analyse vermerkt waren. „Die Piraten sind Teil einer uns bisher unbekannten Kultur von einem Dschungelmond im östlichen Corporate Sektor – angesichts ihrer aggressiven Kriegerkultur haben wir sie unter dem vorübergehenden Codenamen ‚Sabrecat‘ in die Datenbank aufgenommen. Leider haben wir keine Überlebenden, die wir verhören könnten. Nach den bisherigen Informationen haben die Großkonzerne des Sektors durch aggressiven Rohstoffabbau und Umweltverschmutzung zu einem Massensterben unter der einheimischen Kultur geführt. In anderen Worten, die Gruppe war auf Rache aus und brauchte dafür Mittel und Waffen. Diese haben sie über Port Tooga bekommen. Unser huttischer Freund hat ihnen alte Schiffe und Jäger verkauft und ihre geraubten Waren umgeschlagen. Ein lohnendes Geschäft für alle Seiten.“

„Das verkompliziert die weitere Verfolgung der Piraten enorm,“
kommentierte die Admiralin mit gerunzelter Stirn. „Gleichzeitig ist es auch ein Vorteil, da die Bande ihre Quelle an Waffen verloren hat und uns so mindestens vorübergehend vom Hals bleibt. Da wir dort ohnehin keinerlei Jurisdiktion haben, können sich die dortigen Sicherheitskräfte mit dem Problem herumschlagen.“ Abermals huschte ein freundliches Lächeln über das Gesicht der Nautolanerin. „Gute Arbeit, Gerzys. Ich werde den erfolgreichen Abschluss der Operation an das Oberkommando und den Verteidigungsminister weitermelden. Bevor wir zu Ihren weiteren Befehlen kommen, ein letzter Punkt: wie schätzen Sie die verbliebene Kampfkraft ihrer Task Force ein?“ Der Quarren lehnte sich in seinem Kapitänssessel zurück und massierte sich mit grimmigem Blick das rechte Mundtentakel. Sie hatten wesentlich mehr Verluste gemacht als er zu Beginn des Einsatzes erwartet hatte. Normalerweise kämpften Piraten aber auch nicht bis zum letzten Schiff, Jäger und Mann. „Wir sind bedingt einsatzfähig, Ma’am. Die Nightingale und die Requiem haben leichte Gefechtsschäden. Die Challenger ist weitgehend unbeschädigt, auch wenn die Schildkondensatoren bis an ihr Maximum belastet wurden. Einige Mannschaftsmitglieder wurden durch Einschläge und Erschütterungen verletzt und befinden sich auf der Krankenstation.“ Zertu schlug für einen Moment die Augen nieder und zögerte. Ein bitterer Geschmack lag ihm förmlich auf der Zunge, wie jedes Mal, wenn er Verlustlisten kommunizieren musste.

„Die echten Verluste haben wir allerdings unter unserem Jägerkontingent zu beklagen. Die XJ-Flügler vom 96. Geschwader hat es am schwersten getroffen. Den kommandierenden Offizier eingeschlossen haben wir bei Port Tooga insgesamt zehn Piloten verloren. Das bedeutet eine Ist-Stärke von 22 verbliebenen Piloten und zahlreichen beschädigten Maschinen. Darüber hinaus verbleiben uns noch 16 Y-Wings und neun A-Wings.“ Der Quarren ließ die Verluste für einen Moment einsinken. Ein gutes Drittel der Piloten würde aus Operation Schwarzer Nebel nicht mehr heimkehren. Tatsächlich hatte er seit dem letzten Krieg keine derartigen Verluste mehr gesehen. Beltaana zog eine traurige Grimasse. „Sie haben das Beste aus der Situation gemacht, Commodore.“ Hatte er das? War es wirklich derart wichtig gewesen, diese Piraten zur Strecke zu bringen, wenn es bedeutete, diese Art von Verlusten zu erleiden? Zertu war sich nicht sicher. Gleichwohl führte er bereits lange genug Soldaten in die Schlacht, um zu wissen, dass ihm oft genug nicht mehr blieb als sein Bestes zu tun und die Ergebnisse seiner Befehle zu akzeptieren. Würde er keine Entscheidungen treffen oder übermäßig zögern auch unangenehme Befehle zu erteilen, wäre er einmal im falschen Job und könnte auch davon ausgehen, dass am Ende noch mehr Soldaten nicht nach Hause kamen.

„Kommen wir zu Ihren neuen Befehlen, Gerzys,“ unterbrach die Admiralin die kurze Stille. Zertu war sich sicher, dass die Nautolanerin genau wusste, was durch seinen Kopf ging. „Ich kann derzeit nicht zu sehr in die Tiefe gehen, aber wie Sie sicher bereits erraten haben, ist es kein normaler Arbeitstag hier im Oberkommando und die Komm-Leitungen und Holotransponder laufen heiß. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie die nachfolgenden Befehle akkurat und so schnell wie möglich befolgen.“ Beltaana lehnte sich mit eindringlichem Blick auf ihrem Schreibtisch nach vorne und ein neuer, harter Ton lag in ihrer Stimme. „Stellen Sie ab sofort jegliche Kooperation und nicht zwingend notwendige Kommunikation mit der imperialen Kampfgruppe ein. Holen Sie jegliches Personal, das anderweitig im Einsatz ist, zur Task Force zurück. Dann kehren Sie auf direktem Wege und ohne Halt nach Lianna zurück, wo Sie sich beim Sektorkommando zur Verfügung melden. Bis Ihre Task Force das republikanische Territorium erreicht, operieren Sie unter Flottenprotokoll Onith-Esk-4.“ Überrascht quetschte der Quarren das Tentakel zwischen seinen Fingern und der Moment der Entspannung, den er einen Augenblick zuvor genossen hatte, verflog, als hätte ihn ein Windstoß davongeblasen. Es schien, als hätten die Sorgen, die ihn auf Mon Calamari erwarteten, bereits im Voraus erreicht. „Onith-Esk-4. Verstanden, Rear Admiral,“ bestätigte Zertu nickend.

Die Buchstaben lagen ihm wie Säure im Mund und er war sich der Schwere der Situation sofort bewusst. ‚Onith-Esk-4. Evakuierung und Rückverlegung aus externem Raum in republikanisches Hoheitsgebiet unter konstanter Gefechtsbereitschaft. Anwendung im Krisenfall,‘ rezitierte er die ersten Zeilen der Vorschrift in Gedanken. „Das ist noch nicht alles, Commodore. Teilen Sie dem 96. Geschwader mit, es muss flug- und einsatzbereit sein, wenn die Challenger Lianna erreicht. Ersatz an Piloten und neuen Jägern wird dort bereits auf sie warten. Alle Urlaube und Heimatbesuche sind gestrichen.“ Abermals überrascht, bestätigte der Quarren erneut, mit nun deutlicher düsterer Stimmung. Wenn das Oberkommando sofortigen Ersatz an Piloten und Jagdmaschinen freigab, war das in Friedenszeiten nicht nur ungewöhnlich, sondern alarmierend. „Für den Moment ist noch keine direkte Gefahr für die Task Force zu befürchten, Gerzys,“ begann Rear Admiral Beltaana mit ernstem Blick. „Andernfalls hätte ich Sie direkt zurückbeordert und Ihnen keinen Snack während der Besprechung erlaubt.“ Ein müdes Lächeln huschte über ihr Gesicht, das so schnell verschwand, wie es gekommen war. „Gleichwohl ist besser vorsichtig zu sein und es ist von größter Bedeutung, dass Sie sofort den Rückflug antreten. Das wäre für den Moment alles, Commodore. Sie werden bei Ihrer Ankunft über die weiteren Details gebrieft werden. Sie hören von mir, Gerzys.“

Und damit erlosch das Bild des kleinen Holoprojektors und Zertu war wieder in seinem Bereitschaftsraum alleine. Sehnsüchtig schaute er zum unverzehrten Stängel Süßwurzel, seufzte dann und gab nach einem kurzen Moment des Zögerns einige Befehle auf seiner persönlichen Konsole ein. Auf seinen Knopfdruck hin, schalteten sich gelbe Warnlampen in seinem Raum wie auch im Rest des Schiffes ein und leuchteten rhythmisch, direkt gefolgt von einem dreimaligen Schrillen der Alarmsirenen: das Signal für Gefechtsbereitschaft – die letzte Alarmstufe unterhalb des tatsächlichen Gefechtsalarms. „Hier spricht Commodore Zertu. Wir operieren bis auf weiteres unter Protokoll Onith-Esk-4. Führungsoffiziere in Besprechungsraum zwei. Brücke, geben Sie die Meldung an die Korvetten weiter. Vorbereitung zum gemeinsamen Sprung aus dem System in Richtung Lianna.“

[Listehol | Task Force-Challenger nahe der Huttbasis (Port Tooga) | Bereitschaftsraum des Kommandeurs] Commodore Gerzys Zertu (NPC)
 
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Listehol | Task Force-Challenger nahe Port Tooga | Droidenwerkstatt C an Bord der Challenger | Fayr Ced, R7-T2, diverse andere Droiden und Techniker

Mynock 9 war nicht länger gefechtsbereit. Die Deflektorschildemitter waren vollkommen hinüber und mussten genauso ausgetauscht werden wie die Kondensatoren, die sie mit Energie versorgten. Wenigstens der Schildgenerator selbst war noch in Ordnung, doch ein Komplettaustausch der anderen Systeme bedeutete mindestens 15 reine Arbeitsstunden und das vorausgesetzt, die Challenger hatte die nötigen Ersatzteile an Bord. Zum Glück war Operation Schwarzer Nebel relativ kurz verlaufen und nun vorbei. Es gab also keine Ersatzteilknappheit an Bord. Dennoch war Captain Chonda alles andere als erfreut gewesen, als der nicht gerade begeisterte Sergeant der Technikertruppe von Formation 3 den Flugschreiber von Mynock 9 ausgewertet hatte, um herauszufinden, wie Fayr es geschafft hatte, seinen XJ-Flügler so zu beschädigen.

Natürlich hatte der Pantoraner so reagieren müssen, um die Form zu wahren und die Disziplin im Geschwader aufrechtzuerhalten. Allerdings hatte er dafür nicht allzu viel Zeit übrig, musste er doch die Rolle als Geschwaderkommandant zumindest interimsmäßig für den verstorbenen Lt. Col. Alows übernehmen. Der Corellianer nahm es seinem Staffelführer nicht übel. Er wusste ja selbst, dass das Manöver viel zu riskant gewesen war und gegen wenigstens ein halbes Dutzend Vorschriften verstoßen hatte. Doch den mündlichen Verweis war Fayr die Rettung der Rontostaffel allemal wert. Das sahen auch nicht zuletzt auch die Rontopiloten so, die Fayrs Piloten im Offizierskasino ein paar Runden ausgegeben hatten.

Fayr hatte sich über die kleine Feier gefreut, auch wenn es ihm nicht so wirklich behagte, zusammen mit seinen Untergebenen so im Mittelpunkt zu stehen. Darum suchte er jetzt auch den Ausgleich und schraubte ein wenig an seinem Astromechdroiden R7-T2 herum. Der Kleine hatte dringend ein wenig Wartung nötig und wurde jetzt nach einem ausgiebigen Ölbad vom Corellianer auf Hochglanz poliert. Die ganze Prozedur hatte für Fayr fast etwas meditativen und half ihm, ein wenig von der ganzen zurückliegenden Aufregung runterzukommen. Auch R7-T2 schien das alles zu gefallen. Es waren anstrengende Tage gewesen und er fühlte sich wirklich urlaubsreif. Entsprechend freute er sich auf die Rückkehr der Challenger nach Lianna. Immerhin hatte man ihn damals aus dem Urlaub vorzeitig zurückgerufen und er hatte fest vor, seine restlichen Urlaubstage anzutreten, sobald die Challenger den Orbit Liannas erreichte.

Kaum hatte er begonnen, darüber zu sinnieren, endlich wieder ausspannen zu können, gingen die Alarmsirenen los. Die Alarmleuchten begannen gelb zu blinken und verlangten Gefechtsbereitschaft von allen an Bord. Reizend. Mit einem theatralischen Seufzen klopfte er auf R7-T2s Kopf und erhob sich, um die Reinigungsutensilien zu verstauen.

„Komm T2, schauen wir mal, dass wir unseren Jäger wieder gefechtsklar bekommen. Ich habe da ein paar Ideen, wie wir die Reparaturen erheblich schneller durchführen können, als die Lehrbücher es hergeben.“

Und damit machte sich Fayr mit seinem Astromechdroiden im Schlepptau auf den Weg zum Raumjägerhangar, um Mynock 9 wieder flott zu machen. Scheinbar würden ihre Dienste erheblich früher wieder gebraucht werden als ursprünglich gedacht.

Listehol | Task Force-Challenger nahe Port Tooga | an Bord der Challenger, auf dem Weg zum Raumjägerhangar | Fayr Ced, R7-T2, diverse andere Droiden und Techniker
 
Listehol | nahe der Huttbasis | imperiale Kampfgruppe Serpent, Brücke der Serpent | Commodore Varalei und die Brückencrew

Commodore Varalei hatte für die Meldung der erfolgreichen Zerschlagung einer Piratenbande nicht wirklich Freudenstürme erwartet. Die nüchterne und genauso knappe Textnachricht des Oberkommandos auf einem Notfallkanal statt der normalen Holonetverbindungen war dann aber doch ernüchternd wenig gewesen.

~Sofortige Rückverlegung nach Ord Trasi für Reparaturen. - Republikterritorium ist unter allen Umständen zu vermeiden. - Halten Sie absolute Funkstille bis Kampfgruppe Serpent imperiales Territorium erreicht.~

Was auch immer das bedeuten sollte, es war sicher nicht gut. Sie waren hier im Listehol-System weit ab von der Zivilisation, aber überhaupt nichts von außergewöhnlichen Nachrichten über das Holonet aus dem Imperium gehört zu haben, konnte nur eine totale Nachrichtensperre bedeuten. Und es gab im Imperium nur äußerst wenige Personen, die so etwas veranlassen konnten.

Wie auch immer, sie würden aufgrund dieser Befehle durchs galaktische Hinterland reisen müssen. Und so rief Commodore Varalei am Holotisch der Brücke der Serpent eine Karte der nördlichen Galaxis auf, um den Kurs zu planen.

„Navigation! Wir kehren nach Hause zurück. Planen Sie einen Kurs bis Pho Ph'eah. Dann geht es nach Tangrene, Lorrd und Bimmiel. Endziel ist Ord Trasi. XO! Ich will das die gesamte Kampfgruppe noch innerhalb dieser Stunde aufbricht. Teilen Sie den Reparaturcrews mit, dass sie ihre Arbeiten bis zu unserer Heimkehr so weit es geht abgeschlossen haben müssen und geben Sie allen Kommandanten zu verstehen, dass Gefechtsbereitschaft aufrechterhalten bleibt. Wir wissen nicht, was uns auf dem Heimweg oder zu Hause erwartet.“

Das würden ein paar angespannte kommende Tage werden und niemand von ihnen wusste, was danach zu Hause auf sie warten würde.
___

Die Operation war beendet und Flight-Lieutenant Kal Andrim langweilte sich. Die letzte Schlacht war unbefriedigend kurz verlaufen und sie hatten die Republikstreitmacht ziehen lassen müssen. Dabei hätte er sich gerne mal gegen die Piloten der Republik gemessen. Aber Befehl war nun einmal Befehl. Sein TIE/in war einsatzfähig und schon wieder voll betankt und als einfacher Rottenführer waren seine administrativen Pflichten wirklich übersichtlich ausgestaltet. Aus einem ihm unbekannten Grund wurde die Gefechtsbereitschaft aufgehalten, also konnte sich Kal die Zeit nicht einmal mit Simulatorkämpfen vertreiben.

Stattdessen war er darauf beschränkt, sich entweder im Bereitschaftsraum der Kampfpiloten oder in seinem Cockpit aufzuhalten. Die Kombüse hatte ihnen wenigstens ein paar Sandwiches gebracht, um den Sieg zu feiern. Doch die Freude darüber währte bei den meisten Piloten nur kurzweilig. Die Pilotenanzüge waren zwar darauf ausgelegt, einigermaßen bequem zu sein, doch niemand wollte darin unendliche Stunden sinnlos herumhocken und nach allem was der Flurfunk an Bord der Serpent so sagte, würde die Gefechtsbereitschaft bis auf weiteres aufrechterhalten werden. Das drückte natürlich auf die Stimmung aller.

Kal vertrieb sich die Zeit damit, zum ersten mal nach einigen Wochen seine Nachrichten zu prüfen. Die seiner Mutter löschte er ungelesen. Ihre üblichen Hasstiraden interessierten den Kuati keineswegs und bis hier draußen reichte ihre Autorität ohnehin nicht. Er hatte sich daher auch schon vorgenommen, sich direkt für die nächste Mission freiwillig zu melden. Was genau es war, war ihm dabei gar nicht so wichtig. Es sollte nur möglichst weit von Bastion und Kuat oder anderen Zentralwelten entfernt sein und möglichst viele Kampfeinsätze versprechen. Dann waren da noch je eine Nachricht von seinem Telbun und seiner Schwester. Die würde er später lesen, wenn ihm die anderen Piloten nicht ständig auf den Bildschirm schauen konnten.

Ein paar andere Nachrichten erregten dann aber doch Kals Aufmerksamkeit. Als einer der Haupterben Haus Andrims hatte er standesgemäß ein üppiges Aktienportfolio und erhielt daher als stimmberechtigter Aktionär gewisse Tätigkeitsberichte und Prognosen der Andrim Shipyards, die wiederum ein elementarer Teil von Kuat Drive Yards waren. Einem Normalsterblichen wäre es vielleicht auch entgangen, doch seinem Jurastudium sei Dank konnte Kals analytischer Verstand die Fachsprache auseinandernehmen. So entging ihm auch nicht, dass massive Ressourcenbeschaffungen in Auftrag gegeben und einige turnusmäßige Wartungsarbeiten, Instandsetzungs- und Erweiterungspläne entweder vorgezogen oder bis auf weiteres verschoben worden waren.

Das alles deutete darauf hin, dass die Firmenleitung in Kürze einige Großaufträge erwartete. Und wenn selbst Kuat Drive Yards dafür seine Kapazitäten anpassen musste, konnte das eigentlich nur Krieg bedeuten. Diese Erkenntnis erklärte dann auch die andauernde Gefechtsbereitschaft an Bord. Die nächsten Stunden verbrachte Kal mit Spekulationen darüber, was für einen anstehenden Kriegsausbruch gesorgt haben könnte und so sehr er auch darüber nachdachte, kam er zu keinem schlüssigen Ergebnis. Ihm fehlten einfach die nötigen Informationen und er konnte schlecht an Major Gradores oder Commodore Varaleis Tür klopfen und sie fragen. Selbst wenn die Kommandantin oder ihr Flugleitoffizier mehr wussten, sie würden es einem einfachen Flight Lieutenant ganz sicher nicht sagen.

Was auch immer passiert war, die Zukunft versprach interessant zu werden und dieses Mysterium zauberte ein eiskaltes Lächeln auf das Gesicht des Kuatis.

Listehol | nahe der Huttbasis | imperiale Kampfgruppe Serpent, Kampfpilotenbereitschaftsraum der Serpent | Kal Andrim und andere Piloten

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