Listehol

Listehhol-Challenger- Hangar- mit allen anderen

Sie hatten Erfolg gehabt. Dieser Angriff auf den Konvoi..naja, war nicht vereitelt worden. Gerächt wäre da wohl eher das richtige Wort. Und das war nur möglich, da sie die Angreifer quasi auf frischer Tat ertappt hatten. Was sie nicht wussten: Waren das alle Piraten gewesen, oder nur ein kleiner Teil? War der Anführer dabei gewesen oder sass der noch irgendwo in einem gemütlichen Sessel und kochte vor Wut, weil seine Gefolgschaft dezimiert worden war. Hatten sie jetzt für Ruhe gesorgt oder in ein Raubwespen-Nest gestochen? Diese Gedanken kreisten um ihren Kopf und liessen sie auch bei der Bestattungsrede Captain Chonda's grimmig dreinschauen. Wenn man sie sah mochte man meinen, sie würde den Tod ihres Flügelmanns persönlich nehmen und in gewisser Weise stimmte das vielleicht auch. Sie war in Bezug auf diese Gesetzlosen jetzt wirklich auf Kravall gebürstet und wär bereit, gleich wieder in ihren Jäger zu steigen und noch ein paar Piratenschiffe in Visier zu nehmen.Aber überstürztes Handeln würde sie jetzt lediglich zu einem leichten Ziel machen und ehe sie sich versah, hätte Chonda noch eine Einsatzkraft weniger. Also blieb Kirari wohl nichts anderes übrig,als ihren Groll runterzuschlucken und- Pfui!- abzuwarten. Chonda redete davon, dass sie gesiegt hatten. Er meinte, dass sie den Gegner besiegt hätten.Aber hatten sie das wirklich? Kirari zweifelte daran, aber vielleicht war sie auch einfach nur pessimistisch wie immer. Sie sollten üben und sollten ihrem Flügelmann beistehen.Das hatte sie getan, verdammt! Sie waren ein Team gewesen.Aber manchmal half die beste Vorbereitung halt nichts. Umso leerer klangen Chonda´s Worte. Wie für Neulinge gedacht, die mit der Situation überfordert waren.Sie war kein Neuling. Sie wusste, dass es passieren konnte, dass der Flügelmann fiel. Sie wusste so sehr, dass es auch sie selbst treffen konnte, dass sie ihre Kleider permanent in ihrer Tasche hatte. Sollte sie fallen, wäre ihr Spint so schneller geräumt und niemand müsste noch ihre Wäsche zusammen sammeln. Und so erfüllte sie der Verlust ihres Flügelmannes nicht mit Trauer sondern nur mit grimmigem Zorn, der im nächsten Einsatz ihr Treibstoff sein würde.

Nach der Trauerrede stapfte Kirari mürrisch in die Cantine und nahm sich ein corellianisches Ale, ehe sie sich damit an einen der Tische setzte um ihren Zorn runterzuspülen. Die Balance zu halten war schwierig. Auf der einen Seite musste man genug Nähe zu seinen Rotten-Kameraden aufbauen, dass einem ihr Schicksal nicht egal war. Das man nicht nur aus Pflicht ihren Arsch rettet, oder weil man es eben so gelernt hatte.Sondern weil man wirklich am Abend mit ihnen feiern und anstossen wollte. Das hatte leider zur Folge, dass einen der Verlust des Partners wenigstens in einen Grummel verwandelten. Viele gaben auf nach so einer Erfahrung. Kirari jedoch wollte nicht aufgeben.Sie wollte ein paar Ärsche aufreissen. Für die Seele sicher die schlechtere Wahl, wenn man sich in einem Strudel aus Groll und Rachsucht in die Tiefe reissen liess. Für die Streitkräfte der Republik war es jedoch das Beste, was sie bekommen konnten.Piloten, denen die Zündschnur brannte, den Gegner am Besten bis zum letzten Mann auszumerzen mussten nicht mehr gross motiviert werden und gingen oft über ihre Grenzen raus, um ihren Blutdurst zu stillen.Hier musste es nur richtig dosiert werden, damit aus der Wut keine Blindheit entstand, die ganze Operationen gefährdete. Kirari würde dosieren. Und sie würde jedes Mal aufs Neue ihre Freude daran haben, Piraten oder Imperiale bis aufs Blut zu jagen. Mit einem tiefen Schluck aus ihrem Glas besiegelte sie diesen persönlichen Schwur. Nicht zum ersten Mal. Nicht zum letzten Mal.

Nach einer Weile piepte ihr Com und sie warf einen Blick auf die Nachricht. Sie wurde zu Captain Chonda gerufen. Seufzend erhob sie sich, gab ihr Glas ab und machte sich auf den Weg. Nur wenig später betätigte den Summer am Büro Chonda's und trat nach einem unverständlichen Brummen ein.

"Ah, Lieutenant Hino. Da sind sie ja. Kommen sie rein. "


Kirari betrat das Büro und nahm Haltung an, bis ihr ihr Kommandant erlaubte, sich bequem hinzustellen.

"Ich brauche garnicht lang. Ihre Rotte wird umverteilt. Sie werden ab sofort unter Lieutenant Ced fliegen. Melden sie sich zeitnah bei ihm, damit sie miteinander trainieren können und ein Gefühl füreinander bekommen."


Kirari hob eine Augenbraue und nickte dann.

"Verstanden, Sir."

War das jetzt gut oder schlecht? Gut, eigentlich wars sogar egal. Sie hatte erst einen Einsatz mit dieser Einsatzgruppe geflogen, da waren Rotationen normal.

"Wenn sie keine Fragen mehr haben,können wie wegtreten."

erklärte Chonda und Kirari salutierte, ehe sie sich umdrehte und das Büro verlies. Jetzt musste sie nur noch Ced finden und ihm die freudige Botschaft überbringen. Lang suchen musste sie nicht, denn ihr Kollege befand sich- wie meistens- im Hangar. Gemütlich schlenderte sie zu ihm rüber, ehe sie ebenfalls vor ihm salutierte. Auch wenn er- soweit sie wusste- den selben Rang hatte wie sie, war er ja jetzt quasi ihr direkter Vorgesetzter.

"Lieutenant Ced? Captain Chonda hat mich ihnen zugeteilt, ich soll ab jetzt bei ihnen mitfliegen."

Nur, falls er noch nichts von seinem Glück wusste, was ja durchaus vorkam. Beim letzten Gefecht hatte sie kaum Zeit gehabt, auf das Können anderer Piloten zu achten. Aber er war noch hier, genauso wie sie. Also hatte er wohl was auf dem Kasten. Vielleicht konnte sie sich bei ihm sogar noch das eine oder andere abgucken.


Listehol- Challenger- Cantine- mit wer halt sonst noch so da rum schleicht.
 
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Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced und der Rest der Mynockstaffel

Captain Chondas Nachbesprechung war überaus gründlich und professionell. Fachlich gab es da rein gar nichts auszusetzen, doch war für Fayr nun auch klar, dass er von dem Pantoraner keine nützliche Hilfe für Cole Ravka erwarten konnte. Der Staffelführer war eindeutig ein kühl kalkulierender Mann und verdammt zäher Hund, der für Sentimentalitäten keinen Raum ließ. Alles gute Qualitäten für einen Offizier und vor allem einen Kampfpiloten. Doch was auch immer Captain Chonda zu sagen gehabt hätte, es würde Cole Ravka in dessen momentanen Gemütszustand kein Stück helfen. Davon war Fayr überzeugt. Also änderte er spontan seinen Plan und sprach Captain Chonda nicht persönlich auf die Situation rund um Mynock 12 an.

Innerlich seufzte der Corellianer schwer. Er kam nicht allzu gut mit den Gefühlen anderer zurecht, Maschinen waren einfach mehr sein Metier, doch diese Aufgabe konnte er offensichtlich niemand anderem Überlassen. Sicher, er könnte Cole zur Krankenstation schicken, damit er vom Psychologen an Bord Unterstützung bekam. Doch kein Pilot ging gerne zu einem Seelenklempner, die Chancen standen nicht schlecht, dass der Mynock 12 erst einmal fluguntauglich schreiben würde und das würde niemandem helfen, Cole am aller wenigsten. Fayr war überzeugt davon, dass der junge Mann es so schnell nicht mehr ins Cockpit schaffen würde, wenn er jetzt Abstand gewann und seine Selbstzweifel Gelegenheit bekamen, sich tief in Herz und Verstand zu fressen.

So verließ Fayr einigermaßen in Gedanken versunken und in sich gekehrt den Besprechungsraum. Wirklich weiter war zwar er nicht gekommen, wusste aber zumindest, welche Optionen ihm nicht offen standen. Das war doch schon einmal etwas. Oder nicht? Er würde mit kleinen Schritten anfangen und Cole in die Wartung der Jäger der Formation einbinden. Ein wenig Alltag bei dem er nicht allzu viel nachdenken musste, sollte ihm Gelegenheit geben, seine Gefühle und Gedanken zu verarbeiten oder ihn zumindest davon abzulenken. Für morgen Nachmittag würde Fayr noch ein paar der Simulatoren an Bord buchen. Cole musste so schnell wie möglich wieder ins Cockpit und so eine Simulatorsitzung war dann doch die sicherere Alternative als die Formation freiwillig für eine Patrouille zu melden und da draußen eine Panikattacke oder irgend etwas in der Art von Mynock 12 zu riskieren. Zumindest bis nach der Simulatorsitzung würde er einen Bericht an Captain Chonda noch herauszögern können. Sollte Mynock 12 sich da irgendwie auffällig verhalten, würde er es melden müssen, bis dahin aber war alles nur eine unbewiesene Mutmaßung.

Und so fand Kirari ihre neuen Kollegen tatsächlich im Hangar vor. Zusammen mit den Technikern arbeiteten die drei Männer an ihren Maschinen, um die Schäden des zurückliegenden Gefechts zu beheben. Keiner der X-Flügler war unbeschadet davon gekommen. Das war noch klar sichtbar. Ebenso klar war für ihren professionellen Blick jedoch auch, dass die Maschinen innerhalb der nächsten 24 Stunden wieder voll einsatzfähig sein würden und notfalls auch jetzt sofort bei einem Alarm in den Einsatz würden gehen können. Fayr selbst steckte bis zur Hüfte im Astromechslot von Mynock 12 als Kirari in die Wartungsbucht trat und nach ihm fragte. Mit einem beschwingten Sprung kam der Corellianer die Wartungsleiter hinab und nahm den Salut der Zabrak ab mit einem sehr informellen zwei Finger Salut ab, der ihr zeigte, dass es in Formation drei nicht allzu steif lief.

„Sehr gut, Lieutenant. Willkommen bei Formation drei. Captain Chonda hatte mich schon darauf vorbereitet, dass wir Verstärkung bekommen. Es freut mich Sie Willkommen heißen zu können. Sie werden die Position von Mynock 11 übernehmen. Ich hoffe doch, Sie sehen die höhere Nummer nicht als Degradierung war? Zuvor waren Sie ja Mynock 4, wenn ich mich recht erinnere? Bei mir werden Sie Rottenführerin sein und Sub-Lieutenant Ravka an die Seite gestellt bekommen. Er ist unser Nesthäkchen, kümmern Sie sich bitte gut um ihn.“

Während sie redeten, griff Fayr nach einer Reinigungslösung und begann damit und mit einem Tuch, seine Hände von Schmierfett und ähnlichem zu befreien. Das änderte natürlich nichts an den verschiedenen Ölflecken auf seinem Arbeitsoverall, die einen paragraphenreitenden Offizier sicher zur Weißglut bringen würden, doch der Mann vor ihr, schien sich einfach gar nichts daraus zu machen.

„Ich bin ein wenig hungrig, wie steht es mit Ihnen?“

Mit diesen Worten wandte er sich schon um und rief etwas der Wartungscrew und den anderen beiden Piloten zu.

„Gute Arbeit soweit, Leute. Zeit für eine Essenspause!“

Das ließen sich die Techniker natürlich nicht lange sagen und auch die Piloten Onial und Cole ließen sich nicht bitten. Fayr winkte Kirari schlicht mit sich, um sie in die Pilotenkantine zu führen.

„Sind Sie schon länger dabei? Ist das hier ihr erster Posten oder haben Sie zuvor schon anderweitig gedient? Verzeihen Sie mir bitte, dass ich Ihnen Löcher in den Bauch frage, aber man hat mir Ihre Dienstakte noch nicht zur Verfügung gestellt, also seien Sie doch bitte so gut und geben mir einen kurzen Überblick über sich. Wer ist Lieutenant Kirari Hino?“

Geduldig ließ der Fayr seiner Begleiterin Zeit, ihre Gedanken zu der vagen Frage zu ordnen und ihre Worte wohlüberlegt zu formulieren. Alles, was sie von sich preisgab, nickte er dankend ab und hakte doch nirgendwo nach. Was sie nicht erwähnen wollte, würde also erst einmal ihr Geheimnis bleiben. In der Kantine angekommen, holte sich Fayr ein paar Sandwiches und ein Mineralwasser, was darauf schließen ließ, dass er nicht lange hier verweilen wollte. Zu dieser Uhrzeit war nicht viel los, also konnten sie einen der Tische im Speisesaal für sich allein in Beschlag nehmen. Der Corellianer begann direkt, eines der Sandwiches zu verschlingen, während er mit der anderen Hand ein Datapad hervorholte, auf dem irgendwelche Wartungsdaten der Maschinen der Formation zu finden waren.

„Gut, dann bin ich an der Reihe. Mein Name ist Fayr Ced. Sie können mich einfach Ced rufen, so lange die Formation unter sich ist. In Hörweite des Staffelführers oder anderer Offiziere bleiben Sie aber besser förmlich. - Was die Arbeit unter mir angeht, vertraue ich Ihnen, so lange Sie mir keinen Grund geben, Ihnen zu misstrauen. Ich bin nicht Ihre Mutter, werde Ihnen also nicht ständig über die Schulter schauen, um zu prüfen, dass Sie auch ja alles so machen, wie ich es wünsche. Auf der anderen Seite werde ich Ihnen auch nicht hinterher räumen. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie Ihr Haus selbstständig in Ordnung halten können. So lange Sie Ihre Aufgaben vorschriftsgemäß erledigen, werde ich Ihnen nach oben hin den Rücken freihalten. Sollte mir aber Captain Chonda, der Geschwaderkommandant, der Deckoffizier oder sonst jemand in den Ohren liegen, weil Sie sich irgendwie, irgendwo vollkommen unnötig unbeliebt gemacht haben, dann werde ich Sie weder abschirmen können noch wollen, mh?“

Damit gab er ihr Gelegenheit, zu antworten und schlang den Rest seines ersten Sandwiches herunter.

Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced, Kirari Hino, andere Kantinenbesucher und Kantinenarbeiter
 
[Listehol | Task Force-Challenger | die Gänge der Challenger] Neelyn Vandrik

Immer noch nachdenklich, aber doch mit einer gewissen Leichtigkeit im Schritt, lief Neelyn Vandrik auf die Messe der Piloten zu. Einerseits war er angespannt, weil er nicht sicher war, ob Lieutenant Berand sich tatsächlich dauerhaft an seine Regeln halten würde. Andererseits war das Gespräch wesentlich besser gelaufen als er vermutet hatte und eine Besserung war offensichtlich möglich, vielleicht sogar greifbar. Mit schief gelegtem Kopf kratzte er sich an seinem Scheitel und wich in einer eleganten Drehung einem Petty Officer aus, der im Eilschritt durch die Gänge hastete und fast in ihn hineingerannt war. Der Nikto, hielt für einen Moment geschockt inne, murmelte eine kaum verständliche Entschuldigung, bei der er sich an ein Datapad klammerte und joggte dann von dannen. Vielleicht ein Adjutant mit neuen Erkenntnissen über ihren Gegner, diese sogenannten Piraten? Unmerklich schüttelte Neelyn den Kopf und schritt durch die breite Schiebetür in die Messe, die sich lautlos vor ihm öffnete und hinter ihm wieder schloss.

Es wäre zweifellos besser, wenn er den Tratsch Lieutenant Lya’Sei überließ und nicht selbst anfing dubiose Hypothesen zum weiteren Vorgehen, ihrem Feind und seinen Absichten anzustellen. Es reichte, das der Bothaner mit einer geradezu perversen Obsession die verschiedenen Schnipsel an Gerüchten und Theorien, die dazu auf der Challenger kursierten, zu sammeln schien und dann zu den eigenartigsten Gelegenheiten davon berichtete. Gleichwohl musste Neelyn zugeben, dass er den Grundgedanken dahinter verstehen konnte. Jenseits der offensichtlich mangelhaften Einschätzung ihrer Gegner als Piraten, hatten sie verflucht wenig, was sie sicher zu ihnen wussten. Abseits davon, dass sie fanatisch und ohne Rücksicht auf ihre eigene Haut kämpften, wie er mit einem zähneknirschend eingestehen musste. Natürlich neigten die meisten Soldaten in dieser Situation dazu, den Mangel an Informationen durch Spekulation zu füllen. Die Männer und Frauen der Challenger, wie Neelyn selbstverständlich auch, wollten schließlich wissen, mit wem sie es zu tun hatten. „Es hat sich heute noch niemand über meinen Eintopf beschwert, Lieutenant,“ flötete eine blecherne, leicht schmollende Stimme in seine Richtung. Der Kellnerdroide an der Theke nahm offensichtlich Anstoß an seinem missmutigen bis grüblerischen Gesichtsausdruck. „Na dann …,“ antwortete er mit einem überraschten Halblächeln. Was zur Hölle war überhaupt auf seinem Teller gelandet?

Neelyn entfernte sich von der Essensausgabe und schaute dann irritiert auf den braunen Einheitsbrei mit Stückchen hinunter und auf die verkocht aussehnende Ansammlung von Gemüsestückchen und Pilzhüten hinunter, die es als Beilage gab und warf dann einen schnellen Blick auf die Anzeige mit dem Tagesmenü: würziger Nerfeintopf „Alderaan“, Beilage: buntes felucianisches Gemüse-Ensemble. So so, dachte der Pilot mit einem skeptischem Stirnrunzeln und piekte forschend mit seiner Gabel im Eintopf herum, während er das Tablett mit einer Hand festhielt. Würzig? Ob dieser Nerf wohl je tatsächlich Alderaan gesehen hatte? Immerhin waren die Portionen reichlich. Neelyn warf einen eiligen Blick in den Raum, um einen passenden Sitzplatz zu finden und sah dann in einer der ruhigeren Ecken der Messe die Lieutenants Ced und Hino sitzen, die sich miteinander unterhielten. Ersterer biss gerade, einem hungrigen Rancor gleich, mit einem erstaunlichen Elan in eines der stets im Angebot befindlichen Sandwiches der Kantine, schien gleichzeitig ein Datapad zu lesen und darüber hinaus mit Lieutenant Hino zu reden. Mit einem amüsierten Schmunzeln schlenderte Neelyn zu ihnen hinüber. „Guten Appetit, Lieutenant," grinste er in Richtung Lieutenant Ceds und nickte Lieutenant Hino freundlich zu. "Darf ich mich dazu setzen?“

[Listehol | Task Force-Challenger | Pilotenkantine der Challenger] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik & andere Kantinenbesucher
 
Listehol-Task-Force: Challenger- Hangar- mit Ced und anderen

Kirari fragte sich ein bisschen, warum man sie in eine andere Rotte schickte. Normalerweise behielt man seinen Posten, bis man ihn entweder freiwillig oder unfreiwillig verliess. Aber hier schienen die Karten gern mal neu gemischt zu werden, was die Zabrak in die unangenehme Situation brachte, mehr Leute kennenlernen zu müssen an unbedingt notwendig. Soziale Kontakte hielt man am Besten so oberflächlich wie möglich. Im Gefecht das Überleben des anderen zu sichern sah Kirari eigentlich als ihre heilige Pflicht an, auch wenn man scheitern konnte, wie man ja zuletzt gesehen hatte. Aber wenn man mit seinen Kameraden nicht beinahe verlobt war, konnte man trotzdem einsatzfähig bleiben. Jetzt stand sie vor Lieutenant Ced, der sie in der neuen Rotte willkommen hiess und sie überaus redseelig mit ihren „neuen“ Aufgaben vertraut machte. Als er meinte, dass sie die Rottenführung übernehmen würde, runzelte Kirari die Stirn. Eigentlich hasste sie den EL-Posten, aber gut. Die waren hier eh komisch. Ausserdem sollte sie sich um einen Piloten namens Ravka kümmern. Sie musterte den Menschen vor sich.

„Wälzen sie gerade alle ihre Aufgaben auf mich ab?“

fragte sie ungeniert und stemmte die Hände in die Hüften. Rottenführer und Babysitterin? Dafür wurde sie nicht bezahlt. Ok, ja. Mit ihrem Rang sollte sie in der Lage sein, eine Rotte zu führen und alle dazugehörigen Pflichten zu übernehmen. Nur war Kirari nicht gerade die Einfühlsamste und- wie bereits gesagt- auch nicht so der gesellige Typ. Jemanden aufbauen, der mit seinem Job hier Probleme hatte? Klar, gern. Es gibt ganz tolle Jobs, die man ausserhalb des Militär’s ausüben konnte. Warum schloss man sich Kriegern an, wenn man nicht ertragen konnte, wenn sie fielen? Als der Mensch sie dann fragte, ob sie hungrig war, zuckte Kirari mit den Schultern.

„Ich nehm alles mit, was ich kriegen kann.“

Schliesslich wusste man nie, wann man das letzte Mahl zu sich nahm. Übrigens auch ein Grund, warum Kirari ihre Sachen praktisch nie auspackte. Weil sie sich bewusst war, dass sie jederzeit in einen Einsatz geschickt werden konnte, aus dem sie nicht mehr zurück kehrte. Dann waren ihre Sachen immerhin schon verpackt und keiner musste noch lang ihren Schrank ausräumen. Ced gab seinen Leuten dann bescheid, dass sie jetzt in eine wohl hart erarbeitete Pause durften. Auch ihr Gesprächspartner gab ihr ein Handzeichen und sie ging ihm hinterher in Richtung der Kantine. Auf dem Weg dort hin fragte er sie über ihre Lebensgeschichte aus. Menschen. Die waren richtige Bindungs-Suchtis. Rudeltiere. Kirari musterte den Mann kurz, ehe sie tief Luft holte, um seine wichtigesten Fragen zu beantworten.

„Lieutenant Kirari Hino ist eine Pilotin, die die Akademie seit 2 Jahren hinter sich gelassen hat und seit dem auf dem Trägerschiff „Valor“ unter Captain Marido gedient hat. Jetzt bin ich hier her versetzt worden und hab den Eindruck, die sind sich noch nicht ganz einig hier, wie sie den Schuh binden wollen. Scheint noch zu drücken hier und da.“


Anders konnte sie sich nicht erklären, warum sie in die Rotte Drei verschoben worden war, statt einfach die fehlenden Plätze mit neuen Piloten aufzufüllen. Auch, dass sie jetzt Rotte 3 führen sollte, klang für sie nach einem Versuch. Eben: Die schienen sich noch nicht ganz gefunden zu haben. Was vielleicht auch mit ein Grund dafür war, warum in der letzten Schlacht so viele gefallen waren. Mangelnde Erfahrung und schlechte Zusammenstellung der Teams. Das konnte ja noch heiter werden.
Schliesslich erreichten sie die Kantine, die fast leer war. Natürlich. Viele schliefen den ewigen Schlaf, dadurch war die Schlange am Buffet natürlich kürzer. Kirari unterdrückte ein amüsiertes Schnaufen, das jetzt sehr unangebracht gewesen wär und lud sich statt dessen eine Terrine mit Eintopf auf. Der wurde auch schon etwas länger warm gehalten, wie es aussah. Egal, das machte das Zeug nur besser und sie brauchte jetzt etwas Warmes.
Wie von einem Menschen zu erwarten, liess Lieutenant Ced nicht lang auf seine Geschichte warten. Wobei es nicht wirklich eine Geschichte war, sondern.. ja, was war das? Wenn sie jetzt die Rottenführerin war, musste sie sich doch für die anderen in die Nesseln setzen, nicht er? Sie musterte ihn.

„Keine Sorge, ich mach in der Regel keinen Ärger, es sei denn, man reizt mich genug dafür. Aber normalerweise wäge ich ab, ob der Ärger mit den Kleinen den darauf folgenden Ärger mit den Grossen wert ist oder nicht.“


Meistens war es den grossen Ärger nicht wert. Und so widmete sie sich auch ihrem Eintopf, ehe ein weiterer Mensch zu ihnen trat, der überaus gute Laune hatte.Er fragte, ob er sich zu ihnen setzen dürfe und Kirari nickte zu dem freien Stuhl neben sich. Neben Ced war auch einer frei. Freie Auswahl, sozusagen. Während der andere Mann Platz nahm, suchte Kirari noch seinen Namen. Er war Mynock 5, das wusste sie. Beim Rest musste sie etwas in ihren Hirnwindungen wühlen, aber wenn sie nicht alles täuschte, war das Vandrik. Sie sah ihn an.

„Wir sind gerade dabei, uns vorzustellen. Wollen sie grad weiter machen?“


fragte sie ihn und nahm noch einen Löffel mit Gemüse-und Fleischstückchen in den Mund, die sie dann langsam durchkaute. Taten sie halt mal so, als würden sie alle Freunde werden, ehe sie im nächsten Einsatz wieder damit rechnen mussten, einander nie wieder zu sehen. Was für ein morbides Spiel.

Listehol-Task-Force-Challenger-Kantine- Mit Ced und Vandrik
 
Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced, Kirari Hino, andere Kantinenbesucher und Kantinenarbeiter

Lieutenant Hino schien nicht allzu begeistert davon zu sein, die Position von Mynock 11 zu übernehmen. Ced war davon einigermaßen überrascht, auch wenn er versuchte, ihr das nicht zu zeigen. Stattdessen beschloss er, sie bei ihrem Ehrgeiz zu packen. Sofern sie denn über welchen verfügte. Wobei, eigentlich war diese Charaktereigenschaft eine Grundvoraussetzung für jeden Kampfpiloten. Zumindest für die erfolgreichen.

„Nun, Sie haben zwei Möglichkeiten, Lieutenant. Entweder sie übernehmen die Leitung der zweiten Rotte in meiner Formation und leiten den jungen Sub-Lieutenant Ravka an...oder sie werden mein Schatten auf der Mynock 10 Position. - Ob Sie dazu aber auf Zack genug und fähig genug sind...davon müssen Sie mich noch überzeugen. Sie können ja mal mit Sub-Lieutenant Otral darüber reden. Er wird Ihnen bestätigen, dass ständig an meiner 6 kleben zu bleiben und überall hin zu folgen, wahrlich keine leichte Aufgabe ist. Der Mann schafft das aber zumindest ansatzweise.“

Ein neckendes Zwinkern konnte er sich dann jetzt nicht mehr verkneifen. Einerseits war ihm irgendwie danach, die doch eher steif wirkende Zabrak zumindest ein wenig aus der Reserve zu locken, andererseits war ihm ganz und gar nicht danach, das Gespräch weiter so ernst zu führen.

„Ich bin mir sicher, er würde sich über die Gelegenheit freuen, selbst einmal die Rottenführerrolle auf der Mynock 11 Position auszutesten. Allein schon, weil das der stressfreiere Job in meiner Formation ist. - Also bitte ich Sie noch einmal. Überzeugen Sie mich von Ihrem fliegerischen können und dann denke ich noch einmal über die Aufstellung meiner Formation nach.“

Damit war das Thema für ihn erst einmal erledigt und sie wandten sich für ihn wichtigeren Themen zu, nämlich der anstehenden Mahlzeit. Kiraris Bericht über sich selbst war kurz und präzise, wie er es mochte. Junge Pilotin, bereits erste Erfahrung gesammelt und ihre Feuertaufe hatte sie auch mehr als offensichtlich schon hinter sich. Sie war also eindeutig Kampfpilotenmaterial, damit konnte er arbeiten. Und mit dem Gedanken bekamen sie auch schon Besuch von Lieutenant Vandrik.

„Danke, danke. Nehmen Sie sich ruhig einen Stuhl. Wir haben noch freie Platzwahl.“

Anschließend deutete er auf Kirari, die ihm gegenüber saß.

„Das ist Lieutenant Kirari, falls Ihnen der Name noch nicht geläufig ist. Sie ist die frisch gebackene Mynock 11, scheint aber mehr an der Mynock 10 Position interessiert zu sein.“

Bei den letzten Worten schmunzelte er ein wenig. Er war gespannt darauf, was sein Kollege dazu zu sagen hatte.

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[Listehol | Task Force-Challenger | Pilotenkantine der Challenger] Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik & andere Kantinenbesucher

„Danke, danke. Nehmen Sie sich ruhig einen Stuhl. Wir haben noch freie Platzwahl.“, sagte Lieutenant Ced und wies auf Lieutenant Hino, jedoch schien er schon so halb zum nächsten Sandwich zu schielen. Amüsiert stellte Neelyn fest, dass Ced wohl die wohltrainierten, abgetöteten Geschmacksknospen eines erfahrenen republikanischen Soldaten zu haben. Leider war er selbst da noch nicht ganz so weit, auch wenn er ‚Köstlichkeiten‘ wie die sogenannten Sandwiches, die eher gummiartiger Pappe entsprachen, passabel herunterbekam. „Das ist Lieutenant Kirari, falls Ihnen der Name noch nicht geläufig ist. Sie ist die frisch gebackene Mynock 11, scheint aber mehr an der Mynock 10 Position interessiert zu sein.“ Neelyn setzte sich mit einem zufriedenen Grunzen. „Ich habe zu danken. Ich hoffe, die Fleischeinlage im Eintopf ist weniger zäh, als sie sich bei meinem Gabeltest gerade eben angefühlt hat, Lieutenant Hino?“ Die Zabrak kaute bedächtig auf den Fleischstückchen herum und wendete sich dann an ihn. „Wir sind gerade dabei, uns vorzustellen. Wollen sie grad weiter machen?“

Neelyn legte den Kopf ein wenig schief, fuhr sich mit der linken über seine Narbe auf der Backe und spießte mit der Gabel ein Stück Nerf im Eintopf auf. Es herrschte eine etwas eigenartige Gesprächsatmosphäre am Tisch, die Vandrik für einen Augenblick etwas verdutzte. Dementsprechend inspizierte er mit einem leichten Stirnrunzeln den ehemalig alderaanischen Nerf auf der Gabel und sammelte seine Gedanken. Kirari wirkte distanziert und als wollte sie eigentlich nicht allzu viel reden, während Fayr Ced ein schnippisch anmutendes Schmunzeln auf den Lippen hatte. In was genau war er hier hineingeraten? „Mhm,“ brummte Neelyn und drehte die Gabel noch ein wenig zwischen den Fingern. „Mein Ausbilder an der Akademie hat immer gesagt, dass die einzige Zahl auf dem Jäger, die wirklich zählt, die Anzahl an Abschussmarkierungen ist. Ich persönlich mag aber die Verantwortung, die mit der Führung eines Flügelmanns kommt.“

Er aß das Stück Fleisch und meinte zu verstehen, wieso Kirari so langsam und konzentriert kaute. Immerhin war der Eintopf tatsächlich würzig. „Zu mir gibt es eigentlich nicht so viel zu erzählen, was allzu spannend wäre. Ich stamme von Denon, habe dort Verwandte und habe mehrere Jahre für einen Dienstleister für Forschungsexpeditionen als Pilot und Mechaniker gearbeitet. Ich habe YT-1300er geflogen, Forschungscamps betreut und ähnliches. Dann hat das Unternehmen begonnen Geld vor Sicherheit zu stellen. Die letzte Expedition, an der ich teilgenommen habe, hat mehreren Kollegen das Leben gekostet.“ Neelyn deutete auf die Klauennarben auf seiner Backe. „Danach habe ich gekündigt, weil aus dem Vorfall keine Konsequenzen gab.“ Er zuckte er mit den Schultern, griff nach dem Löffel und nahm sich einen weiteren Bissen. „Und jetzt lasse ich mich vom Staat dafür bezahlen, dass fanatische Spinner in Piratenjägern auf mich schießen, anstatt mir von lebensmüden Wissenschaftlern vorschreiben zu lassen, ein Feldcamp in einem Nexu-Nest aufzubauen,“ meinte er trocken mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen. „Der Tausch scheint sich definitiv gelohnt zu haben.“

Mit einem Schluck Wasser spülte er einen weiteren Bissen Eintopf hinunter. „Wo wir gerade von den Piraten reden,“ sagte Vandrik. „Ich würde gerne wissen, was diese Verrückten erreichen wollen. Ich habe bisher noch nie von Piraten gehört, die bis zum letzten Mann kämpfen.“
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Listehol-Task-Force-Challenger-Kantine- Mit Ced und Vandrik

Ehrgeiz. Das war doch so ziemlich das einzige hier, dass einen Antrieb seinen Arsch zu riskieren. Natürlich: Der Sold war auch ansehnlich, nur brachte er einem nicht viel- ausser während den Urlaubs-Absenzen. Also blieb nur der innere Antrieb, sich innerhalb- und ausserhalb der Flotte einen Namen zu machen. Und natürlich bei den Feinden. Einen Namen, den man fürchtete. Lieutenant Ced bot ihr eine Rottenführung an oder den Platz als sein Schatten. Als er jedoch Zweifel daran äusserte, dass sie diese Position würde ausfüllen können, stemmte sie die Hände in die Hüfte.

„Wir können ja mal zusammen fliegen. Dann sehen wir, ob ich mit ihnen mithalten kann oder nicht, Lieutenant.“


Generell wäre es wohl keine schlechte Idee, mal mit ihrer neuen Rotte zu fliegen. Im Einsatz mussten sie einander kennen, um die Schwächen der Kollegen auszugleichen und ihre Stärken nutzen zu können.

„Und wenn ich mithalten kann, sprech ich mit Otral.“

Wenn er jedoch nur total Stuss zusammen flog, würde sie vielleicht doch lieber die Rottenführung übernehmen. Manche Männer hatten auch bei Einsätzen als Kampfpiloten manchmal mehr Glück als Verstand und begaben sich in riskante Situationen, die sie nicht durchdacht hatten. Ok, im Einsatz gab es keine Zeit zum denken. Dennoch war Heldenmut manchmal auch ein echter Fluch und die Kunst lag darin, die Waage zu halten. Lieutenant Ced lebte noch, also standen die Chancen gut, dass er nicht ganz so Draufgängerisch war.

Etwas später fanden sie sich in der Offizierskombüse ein und bekamen kurze Zeit später Gesellschaft von Lieutenant Vandrik.Dieser fragte sie, ob das Fleisch des Eintopf’s wirklich so zäh war, wie er befürchtete. Kirari grinste.

„Meiner Grossmutter würd ich den Eintopf nicht servieren. Aber sie haben doch keine Angst vor ein bisschen Kauen, oder?“


fragte sie grinsend und schob sich noch einen Bissen von dem Fleisch in den Mund. So schlimm war es nicht. Der Eintopf wurde wahrscheinlich schon seit mehr als 10 Stunden warm gehalten und mit der Zeit konnte man bekanntlich alles weich kochen.

Während sie speisten, beantwortete Neelyn ihre Frage und erzählte von seinem Leben. Familie, bisheriger Job. Kirari lachte leise.

„Alles dreht sich um Geld.Egal wo man hin kommt.“


Sein neuer Job war aber so ziemlich das selbe wie der Alte.

„Sie scheinen risiko-reiche Jobs zu bevorzugen, Lieutenant Vandrik.“


Im Moment fühlte sie selbst sich hier ganz wohl. Auch mit dem Risiko, das Leben zu lassen. Ob das in zehn Jahren aber auch noch so war stand wohl in den Sternen. Gut möglich, dass sie sich irgendwann was ruhigeres suchte. Aber eben: Noch nicht. Vandrik hinterfragte dann die Absichten der Piraten und Kirari schnaubte.

„Wenn das wirklich Piraten waren und nicht irgendwelche Eliten, die sich als Piraten verkleidet haben. Wie sie schon sagten: Piraten ist das Hemd meist näher als die Hose und sie ziehen sich zurück, sobald es Schwierigkeiten gibt. Vielleicht versuchen 2-3 Verrückte, sich mit der Republik anzulegen. Aber der Rest ergreift doch sonst die Fluch, kaum dass sie Schiffe der Republik sehen. Das da waren keine Piraten. Ganz gleich, wie wertvoll dir Kisten in dem Konvoi gewesen sein mögen.“

Ein Ablenkungsmanöver wäre denkbar. Der Versuch, republikanische Streitkräft in trivialen Attacken zu binden, damit sie an wichtigerer Stelle fehlten, klang logischer. Die Führung sollte vielleicht mal checken, ob sich in den schattigsten Regionen entlang der Grenze nicht etwas tat, was eher ihren Einsatz forderte. Der Waffenstillstand hatte die Führung vielleicht träger gemacht, als es ihnen allen gut tat. Leider aber hatten sie am wenigsten das Recht, den höherrangigen Vorgesetzten diese Bedenken unter die Nase zu reiben. Noch. Und das war ein weiterer Grund für den Ehrgeiz: Wenn man gut war, stieg man auf und je höher man aufstieg, desto eher wurde man gehört.Ihr Blick wanderte zu Fayr. Genau darum würde sie ihm zeigen, was sie drauf hatte.

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Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik andere Kantinenbesucher und Kantinenarbeiter

Kiraris Ehrgeiz schien geweckt worden zu sein. Er war wirklich gespannt, wie sie sich in der kommenden Simulatorübung schlug. Doch egal, wie es lief, so einfach würde er ihr den Posten an ihrem Flügel nicht überlassen. Allein schon, weil sie ihn gegen seine Anweisungen beanspruchte würde der Corellianer die Zabrak dafür arbeiten lassen.

Neelyn stellte sich freimütig vor und nachdem Kirari schon davor einen kurzen Überblick über ihren Hintergrund gegeben hatte, fühlte sich Fayr nun berufen, es seiner Gesellschaft gleichzutun.

„Hmn. Über mich gibt’s gar nicht so viel zu sagen. Ich stamme von Corellia, aber das hat mein Akzent sicher schon verraten. Meine Familie ist im Raumschiffbau tätig, wie es für viele Corellianer typisch ist. Der Familientradition folgend habe ich auch ein entsprechendes Ingenieursstudium hinter mich gebracht, bevor ich mein Offizierspatent erworben habe. Dem Sternenjägerkorps bin ich beigetreten, um praktische Flugerfahrung unter Kampfbedingungen zu sammeln. In ein paar Jahren will ich dann in die Entwicklung bei Incom gehen. Bis dahin sollte ich wenigstens den Rang eines Captains schaffen, sonst werden meine Geschwister mich bis zum Ende aller Tage aufziehen.“

Bei der letzten Bemerkung verzog er gequält grinsend das Gesicht.

„Ach und sonst, wenn es meine Zeit erlaubt fechte ich gerne, übe mich im Kampfsport oder gehe jagen. - In unserem Beruf bewegt man sich ja nicht allzu viel, dafür brauche ich etwas Ausgleich.“

Damit war die Vorstellungsrunde erst einmal durch und sie wandten sich anderen Themen zu. Zu der waren Natur ihrer Widersacher hatte sich Fayr tatsächlich auch schon so seine Gedanken gemacht.

„So wie sie fliegen, sind das keine Exmilitärs. - Ich sehe gemessen am Flugstil genau zwei Möglichkeiten: Entweder sind es mit Drogen vollgepumpte Sklaven oder es sind ideologisch radikalisierte Fanatiker. In beiden Fällen haben sie bestenfalls eine rudimentäre Ausbildung an dem Gerät erhalten, das sie benutzen. Das spricht dafür, dass jemand mit erheblichen Geldmitteln unsere Widersacher mit ihrer Ausrüstung versorgt.- Die Frage ist nur, was das alles bezwecken soll. Sie haben sich ja quasi jeden zum Feind gemacht. Wem nützt das angerichtete Chaos also? Wenn wir die Frage klären können, dann sind wir der Suche nach den Hinterleuten einen großen Schritt näher gekommen. Wenn wir uns mal anschauen, wieviele Millionen an Credits wir allein in der letzten Schlacht zu Weltraumschrott verwandelt haben, kann die Liste ja nicht allzu lang sein. Lieutenant Vandrik ist da auf der richtigen Spur. Wer profitiert also davon, dass der Korporationssektor derzeit nicht richtig liefern kann? Was denkt ihr?“

Und damit begann er, sein letztes Sandwich zu verschlingen als wären die mit synthetischen Geschmacksstoffen vollgepumpten Ersatzprodukte, aus denen der Militärkantinenfraß bestand die leckerste Speise, die der Corellianer jemals zu Gesicht bekommen hätte. Er schien die Diskussion ganz auf akademischer Ebene zu sehen. Die Schrecken der zurückliegenden Schlacht schienen Fayr nicht allzu sehr berührt zu haben...oder er konnte es einfach verdammt gut verstecken.

Listehol | Task Force-Challenger | Besprechungsraum an Bord der Challenger | Fayr Ced, Kirari Hino, Neelyn Vandrik andere Kantinenbesucher und Kantinenarbeiter
 
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