Was die Auftauchfrequenz der Machtgeister angeht, bleiben die Filme maximal vage. Es wird nicht gesagt, dass sie zwischen den Filmen auftauchen. Es wird auch nicht das Gegenteil gesagt. Im Prinzip bleibt einem nur das Deuten von Gesichtsausdrücken...
Das Verhalten der Machtgeister ist aber generell etwas, was ich aber leider durchgängig ausblenden muss. Ich nehme sie zur Kenntnis, wenn sie auftauchen und versuche mir einzureden, dass sie an den wichtigen Stellen einfach keine Zeit haben.
Das fängt mit Qui-Gon an. Ist ja schön und gut, dass er Yoda ein Lehrbuch zukommen lässt. Aber ein Gespräch mit Anakin über das Thema Unsterblichkeit aus Jedi-Sicht hätte vielleicht geholfen, dass der sich nicht auf die Antworten der Konkurrenz eingelassen hätte.
E4 ist eigentlich der einzige Film, in dem ein Machtgeist halbwegs sinnvoll eingesetzt wird. Obi-Wan lässt sich niederstrecken, sagt Luke dann SOFORT, dass er verschwinden soll und hilft ihm dann auch beim TS-Anflug.
5 und 6 passt dann wieder überhaupt nicht zu 4 (in diesem Aspekt). Nachdem Obi-Wan in 4 noch herumposaunt hat, dass er mächtiger würde, als Vader sich das auch nur entfernt vorstellen kann, heißt es dann plötzlich: "Auf Bespin? Nö, da kann ich nicht helfen" (auch wenn das bedeutet, dass BEIDE letzte Hoffnungen dabei daraufgehen). Hätte ja schon gereicht zu erscheinen, um Vader ein bisschen aus dem Konzept zu bringen. Das gleiche Spiel dann in 6: Luke darf sich dem Imperator und Vader mal schön alleine stellen und dass die Rebellen in eine Falle laufen, bleibt auch eine nette Überraschung, mit der sie halt selber klar kommen müssen (aber vielleicht war ihnen die Frage ob Republik oder Imperium auch egal, solange die Dinge auf der Machtnutzerebene in ihrem Sinne laufen. Kein schöner Gedanke). Immerhin erscheinen die "Mächtiger-als-du-dir-vorstellen-kannst"-Geister pünktlich zur Party. Und falls Obi-Wan zwischen 4 und 5 Kontakt zu Luke hatte, was hat der ihm denn erzählt? Hat er ihm wirklich nur beigebracht, wie man Gegenstände bewegt? Als Luke bei Yoda aufschlägt sind seine Vorstellungen über das, was Jedi sind, aber auch über das Verhältnis von dunkler Seite und heller Seite absolut rudimentär. Von Yoda hat er keine Vorstellung und mental kann Yoda ihm auch keine Eignung bescheinigen.
In der ST (oder auch zwischen OT und ST) geht es dann gerade so weiter. Ein einfacher Hinweis, dass da Palpatine noch rumgeistert, hätte schon gereicht. Die anderen Stellen, an denen ein Auftauchen nett gewesen wäre, wurden ja schon genannt.
Natürlich verstehe ich, warum sie tatsächlich nicht auftauchen. Ihre Einführung war ein spontaner Entschluss von GL und für Drehbuchautoren sind unzerstörbare, supermächtige und moralisch unanfechtbare Protagonisten, die jederzeit auftauchen und Probleme aus dem Weg räumen können, ein Storykiller. Als hat man sich wohl entschieden, diese Problematik als weißen Elefant im Raum stehen zu lassen und zu ignorieren (so wie ich das als Zuschauer machen muss)
Hätte mir halt gewünscht, dass man sich da eine Erklärung aus den Fingern saugt, egal wie langweilig die ist. Beispiel: Die Machtgeister sind bei ihrem Blick in die Zukunft mittlerweile so präzise, dass sie ganz genau wissen, wo sie eingreifen/erscheinen dürfen, ohne das ganze Bild unvorhersehbar (langfristig) ins Rutschen zu bringen. Das wäre zwar lahm, aber irgendwo in 7 Filmen hätte man so einen Satz ja mal unterbringen können...
Da fand ich es im Legends-EU gut, dass Zahn zu Beginn der Thrawn-Trilogie (wenn ich mich recht erinnere) Obi-Wan und die anderen verabschiedet hat. Erklärt zwar immer noch nicht ganz die 9 Jahre davor (wenn ich mich richtig erinnere), aber die anderen Autoren dürften es ihm gedankt haben (auch wenn es den reinen Film-Sehern nicht groß hilft).