Nach neuerlicher Sichtung gestern bleibe ich dabei, dass die Logikfehler in TROS überschaubar sind; einiges, worüber ich bisher gegrübelt habe, war beim zweiten Sehen nun deutlich klarer. Unverständlich bleiben mir persönlich weiterhin einige Details des Kampfgeschehens im Finale. Wieso der Widerstand ein Bodenteam absetzen will, um einen Funkturm auszuschalten, bleibt völlig im Unklaren. Wieso nicht einfach weglasern / wegbomben? Dürfte dieselbe Wirkung entfalten, nämlich dass der Funkturm nicht mehr funkt. Auch, als sich dieser Missionsteil auf das Deck des Sternzerstörers verlagert, bleibt das Schlachtengeschick konsequent weiter unklar: Finn äußert in einem kurzen Satz, dass sie den Sternzerstörer bzw. sein Navigationssystem nicht von der Luft aus beseitigen können. Wieso, das darf sich der Zuschauer fragen. Es ist ja nicht so, als ob da jetzt eine ganz heikle, delikate Infiltrationsoperation begonnen wird. Die machen eine Luke am Sternzerstörer auf und schmeißen ein paar Granaten rein. Dann fliegt alles dort in die Luft und das Navigationssystem ist gestört (aber scheinbar nur kurzfristig, denn General Pryde gibt danach den Befehl, es wieder zu reaktivieren(???)).
Generell ist das, in meinen Augen, die Schwäche des Films in Bezug auf innere Konsistenz der Handlung: man scheint zwar so weit gedacht zu haben, vorauszusehen, dass die Zuschauer fragen könnten "Warum geht X nicht?" oder "Warum machen sie nicht Y?", und verwendet dann reingeworfene Nebensätze dafür, die Fragestellung anzuerkennen bzw. beiseite zu diskutieren, aber es wird existiert keine
richtige Erklärung. Darum sehe ich zum Beispiel auch nach wie vor das Holdo-Manöver aus E8 eigentlich als Logikfehler. In E9 wird zwar, wiederum in dieser Nebenbei-Manier, angemerkt, man könnte ein Holdo-Manöver starten, aber das wird dementiert mit nein - das wäre ja ein Millionentreffer.
Hä?
Was war denn daran genau ein Millionentreffer? Wenn man vergleicht mit ANH, warum der Schuss auf den Todesstern so schwierig ist: das geht aus dem Film extrem klar hervor. Es gibt ein Einsatzbriefing, wo alles erklärt wird, so wie die Piloten bekommen auch wir als Zuschauer mit, was die Aufgabe ist und warum sie so schwer ist. Große Raumstation, kleine Jäger, schwieriger Anflug, hohe Geschwindigkeit, geringe Schussraten wegen Torpedobeschuss, extrem kleines Ziel und ein Höchstmaß an erforderter Präzision. Alles klar, ein Millionentreffer muss es sein! Aber beim Holdo-Manöver? Man nehme Raumschiff A und richte es auf Raumschiff B, dann einen Hebel umlegen und BOOM. Stelle ich mir so schwer vor, wie einen Traktor gegen ein Scheunentor zu setzen. Irgendeine Erklärung.. bitte? Obendrein wird das Ganze noch dadurch konterkariert, dass man am Schluss, als sich galaxisweit alle gegen die EO auflehnen, über Endor die Auswirkungen eines Holdo-Manövers sieht! Bäm! Da hat also jemand
noch einen Millionentreffer gelandet, was für ein Glück! Wäre vielleicht doch gescheiter gewesen...
Ansonsten hat mich nicht viel gestört. Trotzdem sind solche Logiklücken ein wenig ärgerlich, weil sie so unnötig sind und die Sinnhaftigkeit der Handlung unterminieren.