Warum sollte die Macht darauf reagieren? Ist sie eifersüchtig, weil jemand "Geringers als die Macht selbst" es gewagt hatte "Leben zu erschaffen"? Die Macht ist kein Gott, sie ist ein Energiefeld.
Das klingt so als wüsstest du genau, was die Macht ist und wie sie funktioniert aber das wissen wir offenbar beide nicht, ansonsten müssten wir hier ja nicht lange diskutieren.
Wie gesagt: die Macht ist ein fiktives Phänomen in einer fiktiven Welt, darum kann man nicht einfach sagen: "Das ist ein Energiefeld, darum geht das so nicht."
Man muss bedenken, dass schon uns bekannte Phänomene in der SW-Galaxie anders funktionieren. Asteroidenfelder sind in der Realität nicht so dicht und gefährlich wie in SW. Im Gegenteil, in einem realen Asteroidenfeld ist es angeblich sogar eher unwahrscheinlich, gegen einen der Asteroiden zu stoßen, weil die Dinger so weit von einander entfernt sind. Da könnte man bei SW auch fragen: "Warum sollten die Asteroiden sich so dicht drängen? Haben die sich so lieb, dass sie nicht voneinander lassen wollen?" und argumentieren, dass es eines göttlichen Eingriffes bedürfe damit das Asteroidenfeld so dicht ist. Aber egal ob wir die Beschaffenheit des Asteroidenfeldes nachvollziehen können oder ob es realistisch ist: In der SW-Galaxie ist es so. Und wenn sich SW-Asteroidenfelder nicht wie reale Asteroidenfelder verhalten müssen, dann muss sich auch die Macht nicht wie ein reales Energiefeld verhalten.
Wenn ersteres nicht zutrifft und letzteres nicht sein muss, wird es da nicht schwierig die Macht am anderen Ende der Galaxie zu irgend einer „Reaktion“ zu motivieren?
Das kommt darauf an, was man unter "erschüttern" versteht. Du hattest ja über die Größe eines Ereignisses gesprochen und gefragt, was die Sith - außer einen Planeten zu zerstören - noch hätten tun können um die ganze Galaxis zu erschüttern. Daraus schloss ich, dass "die Galaxis erschüttern" für dich bedeutet, dass ein Ereignis so gewaltig ist (gewaltige Zerstörung, unzählige Tote), dass in der ganzen Galaxie machtsensitive Personen einen Schwächeanfall kriegen, wie Obi-Wan in ANH. Wie gesagt, halte ich sowas nicht für nötig. Ich denke aber auch nicht, dass nur solche großen Ereignisse durch die ganze Galaxie Wellen schlagen, sondern auch kleine. Wenn Anakin auf Tattooine ein paar Tusken-Räuber umbringt kann Yoda das ja offenbar auf Coruscant spüren. Ein Ereignis muss also nicht die ganze Galaxie "erschüttern" (im oben beschriebenen Sinne) um in der ganzen Galaxie spürbar zu sein und daher denke ich, dass so eine "galaktische Erschütterung" auch nicht nötig ist um an einem anderen Ort der Galaxie etwas bewirken zu können.
Ich glaube, dass Hell und Dunkel gar nichts mit der Macht zu tun hat. Die Macht ist ein Energiefeld. Es hat weder Motivation (etwas Gutes zu tun) noch Absicht (etwas Böses zu tun). Eine Energie, egal welcher Form, hat aber eine Quelle. Ist die Quelle eine Person, hinterläßt diese (Person) natürlich auf irgend eine Art ihren "Fingerabdruck" im Gefüge der Macht.
Aber die Maht selbst ist nicht wählerisch. Sie entscheidet doch nicht, ob sie zu etwas "Gutem" oder zu etwas "Bösem" missbraucht wurde. Warum sollte sie sich also in Bezug auf die Person regulieren wollen?
Dass
meine Theorie nicht mit
deinen Annahmen bezüglich der Macht zusammenpasst, ist ja kein Wunder.
Sie muss ja zu
meinen Annahmen passen, solange sich diese nicht auf Grund von Quellen als falsch erweisen.
Ich würde es auch vorziehen, wenn die dunkle und die helle Seite nicht wirklich existieren würden, sondern nur Begriffe wären, die das Handeln der Machtnutzer beschreiben. Aber wenn in der
Illustrierte Enzyklopädie zu TLJ steht, dass die dunkle Seite der Macht an einem Ort konzentriert ist, dann muss die Macht dort wirklich eine reale, merkliche "Beschaffenheit" haben, die sich von der normalen unterscheidet. Denn so ein Buch ist ja wie der Erzähler im Roman eine übergeordnete Instanz. Personen können sich irren oder lügen aber ein Sachbuch gibt die Dinge so wieder, wie sie sind. Und selbst wenn so eine Aussage nur von einer Person kommt, wie z.B. von Yoda bezüglich der Höhle auf Dagobah, muss etwas dahinterstecken. Personen interpretieren die Dinge zwar aber auch das geht nicht ohne Grundlage. Wäre die Macht in der Höhle genauso wie anderswo, nur stärker, dann hätte Yoda keinen Grund, sie als Ort der dunklen Seite zu bezeichnen. Er würde einfach von einem Ort der Macht sprechen. Die Macht muss an dem Ort eine Beschaffenheit haben, die sich von der Beschaffenheit an anderen Orten unterscheidet und von Yoda als negativ empfunden wird, während er die Beschaffenheit anderswo als positiv empfindet. Also muss die Macht tatsächlich in irgendeiner Weise zwei verschiedene Beschaffenheiten haben, deren Unterschiede wahrnehmbar sind. Und auch, wenn die Macht selbst diese Beschaffenheiten vielleicht nicht als positiv oder negativ bewertet, ist es denkbar, dass ein gewisses Gleichgewicht beider Beschaffenheiten einfach der natürliche Zustand der Macht ist.
Es ist bei Diskussionen über fiktive Phänomene immer möglich mit "Das gibt es in der Realität nicht." zu widersprechen aber ich denke, einer Sache wie einem Energiefeld, das Zauberkräfte verleiht, kann man so nicht gerecht werden. Man muss sich an erster Stelle an den Informationen orientieren, die einem die Quellen geben. Und ich versuche halt, diese Informationen zusammenzuführen. Die Quellen sagen, dass Anakin das Gleichgewicht der Macht wiederhergestellt hat, also muss das Gleichgewicht etwas reales sein. Weshalb ich denke, dass die Macht zwei "Seiten" haben muss, habe ich oben erklärt. Und die Annahme, die Macht würde auf eine besonders hohe Konzentration der einen Seite mit einer Konzentration der anderen Seite reagieren kommt daher, dass das die Bedeutung von "Gleichgewicht" ist. Zu dieser Annahme passt, dass
vor der Wiederherstellung des Gleichgewichts ein Nutzer der dunklen Seite (Palpatine) so viel mächtiger war als die Nutzer der hellen Seite, während
nach Wiederherstellung des Gleichgewichts auf einen starken dunklen Machtnutzer (Kylo) ein heller folgte (Rey). Dass die "helle Reaktion" auf eine Konzentration der dunklen Seite nicht genau dort auftaucht, wo sich die dunkle Konzentration befindet, ist dadurch möglich, dass sich die Macht über die ganze Galaxie ausdehnt und anscheinend alles gleichermaßen miteinander verbindet, unabhängig von Entfernungen. Wie gesagt, muss Yoda nicht erst in die Nähe Tatooines reisen um Anakins dortige Taten wahrzunehmen. Somit gibt es in der Macht anscheinend keine örtliche Begrenzung für die Weiterleitung von Informationen, also liegt es meiner Meinung nach nicht fern, dass es auch keine Begrenzungen für etwaige Reaktionen gibt.