Mag irgendwer Anakin? Bzw. kann sich irgendwer mit dem Charakter identifizieren?

Er tötet Dooku, wie zig andere Filmhelden auch den Bösewicht töten. Nur weil es gegen den Jedikodex verstößt ist es trotzdem heldenhaft. Luke ist auch für den Tod hunderter verantwortlich .

Anakin tötet hier einen wehrlosen entwaffneten Gegner ohne Gnade, dass ist für mich eindeutig eine Tat der dunklen Seite und keine Heldentat. Luke vernichtet den Todesstern in einer Schlacht, kurz bevor dieser die Allianz angreift, da sehe ich einen riesigen Unterschied.

Ansonsten ist natürlich richtig, dass nicht alles, was Anakin gemacht hat falsch oder schlecht war, aber er hat zunehmend den falschen Weg eingeschlagen. Ich finde die Wandlung vom neunjährige gutherzigen Sklavenjungen zum arroganten 19jägrigen Anakin nicht ganz glaubwürig gelungen, denn eigentlich ist der Charakter so völlig unterschiedlich, dass es für mich nicht wirklich gut zusammen passt.
 
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Wie ich schon sage, es ist eins ob ich es ein Mal mache und das gut oder ob ich es wiederhole und das Ergebnis eben nicht mehr passt. Wenn ich einen Film sehe, erwarte ich dass sich derjenige der ihn macht auch etwas dabei denkt. Das was mir der Film zeigt, soll mir auch etwas sagen, über den Charakter, über die Welt, den Plot, das ist der Sinn von Dialogen, genauso wie von Effekten. Dementsprechend muss ich mich als Zuschauer darauf verlassen können, dass die Charaktere eben nicht dauernd lügen oder wenn sie es tun, dies einen Zweck erfüllt. Dinge im nachhinein zu ändern kommt vor und wie gesagt, "ich bin dein Vater" war ein Schock der Filmgeschichte in positiver Hinsicht schrieb, der Geschichte einen Spin gab und dem Geschehen Gewicht verlieh. Es blieb auch nicht unkommentiert, es gab absichtlich noch einen Dialog mit Obi-Wan der das noch ein Mal thematisierte. Auch wenn es so am Anfang nicht vorgesehen war, hatte diese Änderung Hand und Fuß. Nun aber jeden Dialog als potentielle oder tatsächliche Lüge hinzustellen, demontiert im Nachhinein Charakter und Szene. Wie ich auch sagte, kann man das machen aber dann muss man sich nicht wundern, wenn es auch Gegenreaktionen gibt.

@Jeff
Ich schreibe Wünsche, weil es nun mal um die Frage der Nachvollziehbarkeit geht und wie ich schrieb, bedeutet etwas nicht nachvollziehen zu können, das etwas fehlt und schreibe dementsprechend eine Möglichkeit dessen was hätte getan werden können um diese Lücke zu fehlen und Nachvollziehbarkeit, Empathie u.Ä. zu schaffen.

Anakins gute Absichten sind diskutabel. Das Kontrollschiff zu zerstören war keine gute Absicht und auch keine schlechte, es war gar keine Absicht. Podrennen fährt er sehr gern und häufig, sein Einsatz für die Fremden ist trotzdem als selbstlos und gut zu werden. Die Aktionen in II dagegen sind ein Witz. Ja klar er will seine Mutter retten aber Padme wird durch ihn einer konstanten Bedrohung ausgesetzt und das ist reiner Egoismus. Es geht um das was ihn gerade betrifft, er will an Padme ran, dann will er seine Mutter retten und als das nicht klappt reagiert er mit einem Völkermord und auf Geonosis ist er ebenso hitzköpfig, hört nicht zu und sorgt beinahe dafür dass Padme umkommt. Ja, er hat hin und wieder gute Absichten aber sein einziges Glück ist, dass seine Fehler keine Konsequenzen nach sich ziehen.

Und was nun Dooku angeht. Zig andere Filmhelden töten den Bösewicht im Kampf und nicht nach dieser ohne Hände wehrlos unter einem kniet. Wer ernsthaft meint einen Behinderten zu Köpfen sei heldenhaft, sollte glaube ich noch mal einen Kurs in Ethik belegen.

Edit: Luke - Selbstverteidigung, Leia - Selbstverteidigung, beide Kontrahenten waren nicht wehrlos und eine Gefahr, wenn nicht Aggressoren.
 
Anakin tötet hier einen wehrlosen entwaffneten Gegner ohne Gnade, dass ist für mich eindeutig eine Tat der dunklen Seite und keine Heldentat. Luke vernichtet den Todesstern in einer Schlacht, kurz bevor dieser die Allianz angreift, da sehe ich einen riesigen Unterschied.

Was ist mit der Aktion mit Jabba? Das hat Luke bewusst geplant und so Jabba und einen Großteil seines Hofstaats getötet bzw. den Tod billigend in Kauf genommen.
 
Um seine Freunde zu retten und er hat Jabba durchaus die Chance gelassen, seine Freunde ziehen zu lassen oder? Alles Weitere ist für mich ein Kampf und nicht das Umbringen eines wehrlosen geschlagenen Mannes, mit dem Wissen, dass es falsch ist.
 
Um seine Freunde zu retten und er hat Jabba durchaus die Chance gelassen, seine Freunde ziehen zu lassen oder? Alles Weitere ist für mich ein Kampf und nicht das Umbringen eines wehrlosen geschlagenen Mannes, mit dem Wissen, dass es falsch ist.
Luke hat das geplant - so, wie es geschah.
Warum sonst hat er R2 mit Schwert bewaffnet vorab da rein geschickt?

Und nein, Luke hat Jabba nie eine Chance gelassen. Eine Chance wäre gewesen, ihm ein Lösegeld anzubieten - doch Luke hat ihn nur bedroht!
 
Natürlich hat Luke auch für einen Plan B gesorgt, aber was hätte er gemacht, wenn Jabba die Freunde hätte gehen lassen, statt ihm dem Rancor zum Fraß vorzuwerfen? Er hätte doch dann nicht alle getötet! Der Mord an Dooku ist für mich da ein ganz anderes Kaliber.
 
Natürlich hat Luke auch für einen Plan B gesorgt, aber was hätte er gemacht, wenn Jabba die Freunde hätte gehen lassen, statt ihm dem Rancor zum Fraß vorzuwerfen? Er hätte doch dann nicht alle getötet! Der Mord an Dooku ist für mich da ein ganz anderes Kaliber.
Dann erklär mir bitte mal, was Plan A angeblich war: Das Jabba Han einfach so frei lässt? Ohne auch nur eine minimale Gegenleistung?
 
Plan A war alles was davor kam, die Infiltration, das Angebot der Droiden, Leias Befreiungsversuch, Lukes persönliches Erscheinen. Jabba reagierte mit Versklavung, einem Mordversuch und schlußendlich dem Versuch Solo und Co. zu exekutieren. Luke war sowohl weitsichtig als auch offen und verteidigte sich und seine Freunde in einer lebensbedrohlichen Lage. Anakins Lage war nicht lebensbedrohlich, diese Situation war längst gelöst. Mal ehrlich, wenn uns der Film selbst schon sagt, dass das nicht richtig war, müssen wir ernsthaft sogar noch darüber diskutieren? Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen und verabschiede mich hiermit aus der Diskussion.
 
Dann erklär mir bitte mal, was Plan A angeblich war: Das Jabba Han einfach so frei lässt? Ohne auch nur eine minimale Gegenleistung?

Wir sprechen hier von einem Menschen und Mitglied der Allianz, den Jabba gefangen hält. Darf man für die Freilassung nur mit Gegenleistung erwarten? Ich finde lass ihn frei und ich lasse dich in Frieden ist ein faires Angebot. Es gab mehrere Wege diesen Konflikt ohne Mord und Totschlag zu lösen und dies hat Luke auch versucht. Sicher war im Prinzip klar, dass es auf einen Kampf hinaus läuft, aber es war eben nicht der kaltblütige Mord an einem entwaffneten Gegner. Für mich war die Szene in Episode III der endgültige Fall des Anakin Skywalker.
 
Wir sprechen hier von einem Menschen und Mitglied der Allianz, den Jabba gefangen hält. Darf man für die Freilassung nur mit Gegenleistung erwarten?
Natürlich.
Jabba ist doch nicht der Staat. Jabba ist ein Verbrecherboss, dem Han Geld schuldet. Jabba hat Kopfgeldjäger bezahlt um Han zu bekommen.

Eine Freilassung ohne Gegenleistung zu erwarten ist bei der Vorgeschichte und Jabbas "Beruf" naiv.

Ich finde lass ihn frei und ich lasse dich in Frieden ist ein faires Angebot.

Ist es nicht. Es ist Erpressung!
 
Mit welchem Recht hält Jabba Han gefangen? Jabba ist ja nicht die rechtliche Instanz der Galaxie. Wie du schon sagst, er ist ein Verbrecher. Für mich ist daher die Befreiung aus Sicht unserer Helden legitim.

Ich verstehe immer noch nicht, wie man diese Befreiungsaktion mit dem kaltblütigen Mord an einem entwaffneten geschlagenen Gegner gleich setzen kann?
 
Mit welchem Recht hält Jabba Han gefangen? Jabba ist ja nicht die rechtliche Instanz der Galaxie. Wie du schon sagst, er ist ein Verbrecher. Für mich ist daher die Befreiung aus Sicht unserer Helden legitim.
Stimmt, die rechtliche Instanz der Galaxie war zu dem Zeitpunkt das Imperium. Dann hätten unsere Helden wohl besser mal da Bescheid gesagt, damit die rechtliche Instanz einschreitet.

So, wie es im Film gezeigt wird, war es Selbstjustiz!
 
Nochmal zu Dookus Tod: Ich bin nicht der Ansicht, dass es ethisch zu rechtfertigen ist einen unbewaffneten zu töten. Anakins Aktion war zwar Selbstjustiz, für die Republik ist es jedoch klar etwas positives und die heldenhafte Aktion ist eher darauf zu beziehen, dass Anakin Dooku unschädlich gemacht hat, auch wenn die Ermordung ganz klar ein weiterer Schritt zur dunklen Seite war

Die Aktionen in II dagegen sind ein Witz. Ja klar er will seine Mutter retten aber Padme wird durch ihn einer konstanten Bedrohung ausgesetzt und das ist reiner Egoismus. Es geht um das was ihn gerade betrifft, er will an Padme ran, dann will er seine Mutter retten und als das nicht klappt reagiert er mit einem Völkermord und auf Geonosis ist er ebenso hitzköpfig, hört nicht zu und sorgt beinahe dafür dass Padme umkommt.
Padmé wird der Gefahr ausgesetzt, weil sie ihn selbst dazu ermutigt nach Geonosis zu gehen und nicht wegen ihr nichts zu tun. Zudem ist das ganze auch eine Parallele zu V. in der Luke auch aus " reinem Egoismus" versucht seine Freunde auf Bespin zu retten, was letztlich dafür sorgt, dass er sich unnötigerweise und in Selbstüberschätzung Vader alleine stellt.
 
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Um seine Freunde zu retten und er hat Jabba durchaus die Chance gelassen, seine Freunde ziehen zu lassen oder? Alles Weitere ist für mich ein Kampf und nicht das Umbringen eines wehrlosen geschlagenen Mannes, mit dem Wissen, dass es falsch ist.
Was macht Mace Windu?Er war auch bereit, den wehrlosen Palpatine zu ermorden,der noch jammerte er möge ihn nicht töten
 
Was macht Mace Windu?Er war auch bereit, den wehrlosen Palpatine zu ermorden,der noch jammerte er möge ihn nicht töten

Was genau so falsch gewesen wäre, Anakin hat das in dieser Szene ja selbst gesagt. Allerdings war das hier von Palpatine ja bewusst so inszeniert, um Anakin auf die dunkle Seite zu locken. Mace mag ein guter Schwertkämpfer gewesen sein, aber er hat den Imperator genauso unterschätzt, wie Yoda.
 
Der Unterschied zu Dooku ist, dass Palpatine zu keinem Zeitpunkt unbewafnet oder ungefährlich/geschlagen gewesen ist.
Durch das doppelte Spiel konnte Windu das nicht wissen, zugegeben, aber ichhalte Windu für einen ziemlich weitsichtigen Jedi, und anders als Anakin konnte Windu sicher bereits sehen, was die Zukunft für die Republik bereithält, sollte diesem Monster erlaubt werden, weiterzuleben.
Dass es in diesem einen Moment falsch gewesen wäre bestreite ich nicht, aber Mace hätte es aus Überzeugung getan. Er wäre diesen Schritt zur Dunklen Seite bewusst gegangen, um die Republik vor größerem Schaden zu bewahren.
Anakin hingegen war vor und nach seiner Tat zu keinem Zeitpunkt zufrieden und vor Allem nicht davon überzeugt, das Richtige getan zu haben.
 
Bei der Han Befreiungsaktion darf man nicht vergessen, das Luke bewusst so dargestellt wurde, relativ kühl und in schwarz gekleidet, und fast schon eine Spur zu arrogant. Es soll ja auch bis zum Schluss offenbleiben ob er sich am Ende von Sidious drehen lässt oder nicht.
Luke ist auf Tatooine aufgewachsen und weiß wohl um Jabba und wie gefährlicher er ist. Dass man mit ihm nicht einfach so verhandeln kann ohne dabei den kürzeren zu ziehen dürfte ihm klar sein. Das Gespräch mit Jabba hat Luke wohl nur "anstandshalber" geführt. Luke muss bewusst gewesen sein dass es wohl auf eine gewaltvolle Befreiungsaktion hinausläuft wird.


In E III den Count zu töten nachdem er wehrlos ist, (wobei weiß man das beim Count, er ist ja immerhin ein Sith und zu gefährlich, wie Palps ja richtig sagt), würde ich sogar als gerecht beschreiben. Der Count hat den Tod mehr als verdient, ihn nach dem Zweikampf zu exikutieren war seine gerechte Strafe, und Anakin hat wohl mitgekriegt was der Count alles für Verbrechen begangen hat.
Es kommt dabei aber eher auf den Beweggrund an. Anakin wird in die Richtung geschuppst. Aber klar hätte er es nicht tun dürfen, da er sowieso schon am schwanken war. Also den Count zu töten war nicht ansich das Problem, sondern aus welchen Gefühlen heraus er es tat. Rache und Wut sind nicht gerade wertfrei.

Da ist die Situation bei Windu und Sidious anderst gelagert. Windu will ihn erst verhaften und erst als er Sidious dunkle Seite und seine wahre Macht bemerkt, weiß er dass es keinen Zweck hat, da Sidious zu gefährlich ist. Rechtlich auch nicht ganz sauber und im Kontext des Kodex auch nicht rein, aber gerecht wäre es wohl gewesen. Zudem hat Windu seine dunkle Seite im Griff, er hätte den Kanzler nicht aus Zorn oder Rache getötet.
 
Ich werde vermutlich nie so richtig nachvollziehen können, wieso Handlungen Anakins, die schon der Film mit einer ganz klaren Intention zeigt, immer wieder relativiert werden. :D Das ist mir schon seinerzeit bei der Diskussion aufgefallen, als jemand die Ermordung der Tusken als auch nicht so schlimm abgetan hat. Der Film will und wollte die schlechten Handlungen Anakins doch nie als gerecht oder angemessen darstellen. Auch der Mord an Dooku wird doch im Film nicht als richtig, gerecht oder verdient dargestellt. Es ist im Prinzip einer der Sargnägel für Anakins Jedi-Dasein, schon weil der Einzige, der das jemals rechtfertigt, ja nichtmal Anakin selbst ist, sondern ausgerechnet Palpatine! Anakin bereut es sofort und weiß, dass das einem korrekten moralischen Kompass einfach völlig zuwiderläuft. Mir ist jetzt nicht klar, wieso man ausgerechnet an der Stelle Anakin mal nicht zustimmt, wo er ausnahmsweise mal Recht hat, als er sagt, dass er das nicht hätte tun dürfen. Für mich ist das einer der wenigen Sätze, in denen die Figur überhaupt mal was moralisch richtiges sagt. Stattdessen schließt man sich der Bewertung Palpatines an? Daran könnte man eventuell bemerken, dass der Film einem wohl offensichtlich einfach was ganz anderes mitteilen wollte.

Also den Count zu töten war nicht ansich das Problem, sondern aus welchen Gefühlen heraus er es tat.
Doch, na klar war schon genau das an sich das Problem. Im Gegenteil sind meiner Meinung nach die Gefühle selber überhaupt nicht das größte Problem, sondern die Handlung als solche. Es entspricht einfach einem gewissen zivilisatorischen Mindeststandard, dass man Leuten, die wehrlos oder geschlagen sind, eben nicht weiter zusetzt. Verlagern wir das auf die reale Ebene ist man ja schon immer - zu Recht - entsetzt, wenn prügelnde Jugendliche weiter auf Leute eintreten, die bereits am Boden liegen. Das gilt gemeinhin als eines der verachtenswertesten Dinge, die man überhaupt machen kann. Denke, wenn Anakin jetzt minutenlang auf den knienden Dooku eingetreten hätte, wären sich da auch sofort alle einig gewesen, weil es einem die Brutalität ganz plastisch vor Augen geführt hätte. Seltsamerweise hier aber jetzt nicht, obwohl Anakin doch etwas viel Drastischeres macht, indem er seinen Gegner sogar enthauptet.

Was die Gefühle angeht, ist das für das Handeln oder seine Rechtfertigung hier meiner Meinung nach nicht groß von Relevanz. Die subjektive Komponente ist natürlich ein Teil einer Tat, aber eine Handlung allein nach der Intention zu beurteilen, ist sehr, sehr problematisch. Denn dann muss man auch so konsequent sein und das Töten der Jünglinge auch nur als gerechtfertigt ansehen, denn das tut Anakin doch allein aus Liebe zu Padmé und zu ihrer Rettung heraus. Wie kann etwas aus dem Gefühl der Liebe und des Lebensschutzes denn schlecht sein, wenn eine Handlung immer am Subjektiven gemessen werden muss? So eine Bewertung funktioniert meiner Meinung nach also nicht.

ihn nach dem Zweikampf zu exikutieren war seine gerechte Strafe, und Anakin hat wohl mitgekriegt was der Count alles für Verbrechen begangen hat.
Wenn ein Polizist einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher auf der Straße trifft, darf der auch nicht einfach seine Waffe ziehen und dem ins Gesicht schießen, immerhin habe der andere ja Verbrechen begangen. So geht das halt einfach nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass Anakin kein Gericht ist, das die persönliche Beteiligung Dookus erst einmal feststellen müsste, bevor man jemanden wegen seiner Verbrechen richten dürfte.

Sicherlich kann man jetzt einwenden, dass in der Situation, in der Anakin war, gerade Krieg stattfand und das daher nicht vergleichbar ist. Das ändert allerdings nicht viel daran, denn auch im Krieg ist es verboten, jemanden, der kapituliert hat, einfach so umzubringen. Und nichts anderes macht Dooku da, als er vor Anakin in die Knie geht. Anakin maßt sich hier einfach (wieder) von selbst an, über Leben und Tod von Personen zu entscheiden. Nebenbei bemerkt, ist ja genau diese Anmaßung als Motiv (Padmés Leben retten) doch überhaupt erst Grund für den Sturz in die Dunkle Seite, was Lucas hier also sogar mal ganz nett konstruiert hat. Insofern kann die logische Lehre, die der Film einem aufzeigen möchte, eigentlich auch nur sein, dass man genau diese Taten von Anakin eben gerade ablehnen soll, ohne sie in irgendeiner Weise zu beschönigen oder zu rechtfertigen und dass der Zweck gerade nicht die Mittel heiligt.
 
Ich werde vermutlich nie so richtig nachvollziehen können, wieso Handlungen Anakins, die schon der Film mit einer ganz klaren Intention zeigt, immer wieder relativiert werden. :D Das ist mir schon seinerzeit bei der Diskussion aufgefallen, als jemand die Ermordung der Tusken als auch nicht so schlimm abgetan hat. Der Film will und wollte die schlechten Handlungen Anakins doch nie als gerecht oder angemessen darstellen. Auch der Mord an Dooku wird doch im Film nicht als richtig, gerecht oder verdient dargestellt. Es ist im Prinzip einer der Sargnägel für Anakins Jedi-Dasein, schon weil der Einzige, der das jemals rechtfertigt, ja nichtmal Anakin selbst ist, sondern ausgerechnet Palpatine! Anakin bereut es sofort und weiß, dass das einem korrekten moralischen Kompass einfach völlig zuwiderläuft. Mir ist jetzt nicht klar, wieso man ausgerechnet an der Stelle Anakin mal nicht zustimmt, wo er ausnahmsweise mal Recht hat, als er sagt, dass er das nicht hätte tun dürfen. Für mich ist das einer der wenigen Sätze, in denen die Figur überhaupt mal was moralisch richtiges sagt. Stattdessen schließt man sich der Bewertung Palpatines an? Daran könnte man eventuell bemerken, dass der Film einem wohl offensichtlich einfach was ganz anderes mitteilen wollte.


Doch, na klar war schon genau das an sich das Problem. Im Gegenteil sind meiner Meinung nach die Gefühle selber überhaupt nicht das größte Problem, sondern die Handlung als solche. Es entspricht einfach einem gewissen zivilisatorischen Mindeststandard, dass man Leuten, die wehrlos oder geschlagen sind, eben nicht weiter zusetzt. Verlagern wir das auf die reale Ebene ist man ja schon immer - zu Recht - entsetzt, wenn prügelnde Jugendliche weiter auf Leute eintreten, die bereits am Boden liegen. Das gilt gemeinhin als eines der verachtenswertesten Dinge, die man überhaupt machen kann. Denke, wenn Anakin jetzt minutenlang auf den knienden Dooku eingetreten hätte, wären sich da auch sofort alle einig gewesen, weil es einem die Brutalität ganz plastisch vor Augen geführt hätte. Seltsamerweise hier aber jetzt nicht, obwohl Anakin doch etwas viel Drastischeres macht, indem er seinen Gegner sogar enthauptet.

Was die Gefühle angeht, ist das für das Handeln oder seine Rechtfertigung hier meiner Meinung nach nicht groß von Relevanz. Die subjektive Komponente ist natürlich ein Teil einer Tat, aber eine Handlung allein nach der Intention zu beurteilen, ist sehr, sehr problematisch. Denn dann muss man auch so konsequent sein und das Töten der Jünglinge auch nur als gerechtfertigt ansehen, denn das tut Anakin doch allein aus Liebe zu Padmé und zu ihrer Rettung heraus. Wie kann etwas aus dem Gefühl der Liebe und des Lebensschutzes denn schlecht sein, wenn eine Handlung immer am Subjektiven gemessen werden muss? So eine Bewertung funktioniert meiner Meinung nach also nicht.


Wenn ein Polizist einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher auf der Straße trifft, darf der auch nicht einfach seine Waffe ziehen und dem ins Gesicht schießen, immerhin habe der andere ja Verbrechen begangen. So geht das halt einfach nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass Anakin kein Gericht ist, das die persönliche Beteiligung Dookus erst einmal feststellen müsste, bevor man jemanden wegen seiner Verbrechen richten dürfte.

Sicherlich kann man jetzt einwenden, dass in der Situation, in der Anakin war, gerade Krieg stattfand und das daher nicht vergleichbar ist. Das ändert allerdings nicht viel daran, denn auch im Krieg ist es verboten, jemanden, der kapituliert hat, einfach so umzubringen. Und nichts anderes macht Dooku da, als er vor Anakin in die Knie geht. Anakin maßt sich hier einfach (wieder) von selbst an, über Leben und Tod von Personen zu entscheiden. Nebenbei bemerkt, ist ja genau diese Anmaßung als Motiv (Padmés Leben retten) doch überhaupt erst Grund für den Sturz in die Dunkle Seite, was Lucas hier also sogar mal ganz nett konstruiert hat. Insofern kann die logische Lehre, die der Film einem aufzeigen möchte, eigentlich auch nur sein, dass man genau diese Taten von Anakin eben gerade ablehnen soll, ohne sie in irgendeiner Weise zu beschönigen oder zu rechtfertigen und dass der Zweck gerade nicht die Mittel heiligt.

Ich wollte nicht sagen dass Anakin in dem Moment das Richtige tut, aber gerecht war es. Unabhängig davon ob es anschließend eine Verhandlung über die Taten des Count geben sollte. Dooku ist ein Mörder und Schlimmeres.
Zusätzlich befinden wir uns hier auch in einer Art Mittelalter Setting, damals wurden die Kämpfe so ausgetragen, oft bis zum Tod. Gnade wurde oft nicht gewehrt.
Den Krieg hast du ja selbst schon erwähnt der eine Zusätliche Komponente ist.
Ich ging gerade so auf die Gefühlsebene ein, weil dass in SW sehr wohl eine Rolle spielt, fast unabhängig davon was man tut. Die Motive sind mindestens genauso entscheidend wie die Taten selbst. Weil es hier um Machtnutzer geht, die helle und die dunkle Seite. Das kann man nicht mit der Realität gleichsetzten. Auserdem gibt es in der Realität auch genug Beispiele wo Jemand nicht einfach verhaftet wurde. Bin Laden zum Beispiel.
 
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