Was den ersten Matrix-Film betrifft - und um den ging es hier ursprünglich topisch gesehen ja - finde ich den auch sehr gut und somit ACK zu Doublespazer. Das der Erste jedoch zuviel videogame-artigen Flair beinhaltet, kann ich allerdings so nicht unterstreichen. Mit der "Ballerei" bin ich mir da etwas unschlüssig. Was Ausstattung und Kostüme betraf, fand ich das damals eigtl. wirklich sehr cool und das Aufpeppen der Slowmo in Bullet-Time mit einer 3D-artig um Figuren und Szene rotierenden Kamera (bzw. mehreren Kameras in dem Fall) sehr verschärft und genial innovativ. Inhaltlich gefiel mir der Film vor allem wegen seine stark philosophisch ausgerichteten Thematik, welche bemüht war, Wahrheiten von einem ganz neuen Gesichtspunkt aus zu erzählen.
Das dabei dem zugrunde gelegte Gut-Böse-Schema gefällt mir jedoch bis heute nicht bzw. finde ich bis heute äußerst fragwürdig - vor allem, wenn man irgendwann erkennt, dass Neo und 'sein Morpheus-Terror-Team' dabei eben nicht nur simple virtuelle Figuren der Matrix umpusten /we etwa Agent Smith), sondern geistig-seelisch verknüpfte digitale Spiegelbilder von echten Menschen irgendwo in der Matrix! Aber immerhin thematisiert der Film dann irgendwann noch, was für ein Verbrechen Neo, Trinity und die anderen in Wahrheit begangen haben, wenn deutlich wird, dass sie selbst, wenn sie als digitale Spiegelbilder der Matrix getötet werden, durch die emotionalen Schock dabei selber in der Realität sterben können.
Den moralisch eher indifferent, weil konsequenzlos bleibenden Umgang seitens der Macher stieß mir jedoch bis heute sauer auf. Den durchaus etwas realistischeren Anspruch dahinter, dass jemand wie Neo jedoch schon dann z. B. "Superkräfte" bzw. fast schon "übermenschliche Fähigkeiten" entwickeln muss, um sich aus einem solchen Moraldilemma erfolgreich befreien zu können, kann man noch gelten lassen, vermag aber den wahren Realitäten dahinter nicht gerecht zu werden. (Grob gesagt: Nein, es ist mit Sicherheit nicht so, dass man spezielle oder gar übermenschliche Fähigkeiten benötigt, um NICHT töten zu müssen!).
Aber immerhin ist der Film als Bestandteil US-amerikanischen Action-Popcorn-Kinos mit Western-Shooter-Tradition inhaltlich wenigstens bemüht, sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen, was ich sehr gut finde.
Das entgegen den m.E.n. wirklich weitgehend gut und intelligent zu Ende gedachten Bezügen des ersten Teils die beiden Folgefilme eher meinem Empfinden nach mehr zu reinen, fast schon SW-hommagierenden Rebellions-Action-Krachern wurden, fand ich dabei schade.
Matrix II und III sind somit IMO schick gemachtes und ausstaffiertes "Beiwerk" und leider eben auch nicht mehr!
...Möglicherweise in den Körper von Menschen oder Maschinen oder in ein anderes spezielles Construct-Programm, wie dem Bahnhof (siehe oben).
@Put Put & Icebär: Danke für die Frage und diese AW! Auch mir war es seinerzeit so gegangen, dass ich solche Dinge im zweiten und dritten Teil nur noch schwerlich bis gar nicht nachvollziehen konnte bzw. verstanden habe.
So wie es Icebär hier erklärt, wird es auch für mich etwas klarer.
Frage daher: Letztlich ist ja - und das vergisst man in den beiden Nachfolgern ja gerne all zu leicht - die Realität "hinter" der Matrix nach wie vor eine einer düsteren, hoch technologisierten Maschinenherrschafts-Zukunft der Erde. Wie sähe es also z. B. mit Nanniten o. Ä. aus?
Aber es könnte auch noch anders gemeint gewesen sein! War nicht irgendwo mal auch von der "Matrix in der Matrix" die Rede gewesen - also von einer virtuellen Parallelwelt neben der "Matrix", die wir schon aus dem ersten Film kennen? (Also: Sozusagen ein Tolkienscher Gedankenansatz!!!
). IMO könnte das ganze auch etwas doppelt-gemoppelt so gemeint sein, dass irgendwann - vielleicht oder gar sehr wahrscheinlich gerade durch den Einfluss der menschlichen Seelen in der Matrix selbst - auch die dort reinen Software-Programme eine Art "Eigenleben" bzw. "autonome Intelligenz" entwickelten. Nur: Wohin mit Software-Programmen - also rein fiktionalen Konstrukten - die sich aber dadurch zu Selbstverwirklichen suchen, in dem sie nach einer "Realität hinter der ihnen bekannten Realität" suchen?
IMO könnte dadurch (weiß jetzt nicht, aber hieß das Teil nicht "Master-Programm" -??) eine Art gottartiges Steuerungsprogramm der eigentl. Matrix auf den simpel extrapolativen Schluss gekommen sein, einfach noch eine weitere Matrix hinter bzw. um die eigentliche Matrix zu erschaffen, um sozusagen den "aus ihrem Alltag zum Ausbrechen daraus bereiten abtrünnigen Programmen" eine Fluchtmöglicheit zu bieten, damit kontrollierte Abläufe und Ordnungssysteme der eigentlichen Matrix nicht gefährdet werden?