Mon Calamari (Calamari-System)

Mon Calamari - Coral City - Terminus-Basis - Besprechungsraum - Steikar, Kravlenko, Tatowitsch

Die Luft, die in dem von kahlen grauen Wänden umrankten Besprechungsraum zirkulierte, war kühl und roch steril – aus gutem Grund, denn wie alle permanenten Standorte von Sektion Null verfügte auch dieser für den Fall eines biologischen oder chemischen Angriffs über eine eigene Sauerstoffversorgung. Zusätzliche Sicherheit, die damit bezahlt werden wurde, dass sich die Angehörigen der meisten intelligenten Spezies etwas häufiger räuspern mussten. So auch die drei, die in diesem funktional eingerichtetem Raum zusammengekommen waren, das Geräusch aus ihren Kehlen untermalt vom leisen, kaum vernehmlichen Surren eines Holoprojektors, der zu den verbal vorgebrachten Punkten visuelle Beiträge lieferte. Alle Anwesenden trugen schlichte dunkle Kleidung, die an die Uniformen der republikanischen Streitkräfte erinnerten, jedoch ohne irgendeinen Hinweis auf Rang, Name oder Einheit. Solche Informationen waren in ihrer Welt streng gehütete Geheimnisse oder existierten schlicht nicht. So, wie offiziell weder der Ort, an dem sie zusammenkommen waren, noch die Abteilung, zu der sie gehörten, existierte. Sie waren Geister, unsichtbare Soldaten in einem unsichtbaren Krieg. Und heute galt es, eine weitere Schlacht zu schlagen, von der nie jemand etwas erfahren würde. Wie so viele Gefechte war auch dieses das Resultat eines Misserfolges, eines Scheiterns, das der wichtigsten Person in diesem Raum, einer Menschenfrau mittleren Alters mit kurzen braunen Haaren, grünen Augen und runden Wangen eine gewisse Härte in ihre ansonsten überraschend sanften Gesichtszüge gebrannt hatte. Ihre Stimme, glatt, ruhig und leise, vermittelte trotz der zuvor genannten Eigenschaften einen Eindruck davon, wie sehr ihr diese Entwicklung missfiel.

„Ich fasse also final zusammen: Die Zielperson konnte nicht liquidiert werden. Das wäre für sich genommen bereits unerfreulich genug, denn solche Gelegenheiten wie die in dem Krankenhaus kommen nicht häufig vor. Gravierender jedoch ist die Tatsache, dass die lokale Agentin – soweit es uns bekannt ist – nicht in der Lage war, ihre Spuren zu verwischen und sich der Gefangennahme zu entziehen. Hm...Amateure. Einer von unseren Leuten hätte seine Kapsel geschluckt und wäre den Imperialen nicht lebend in die Hände gefallen. Und wir könnten davon ausgehen, dass kompromittierende Daten vernichtet wurden.“

Ein kurzer Moment des Schweigens folgte, während dem die beiden anderen Anwesenden, ein auffällig hagerer Sullustaner und ein Bothaner mit grauem Fell, einen kurzen Blick austauschten. Der Bothaner war der Erste, der zu einer Antwort ansetzte, seine leicht schnurrende Stimme nüchtern in Ton und Inhalt.


„Das ist korrekt, Commander. Ich habe deshalb bereits unmittelbar nachdem unsere Quellen auf Manaan das Scheitern der Operation mitteilten entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Unsere Slicer sind dabei, alle digitalen Spuren, insbesondere die Kontobewegungen, zu verwischen. Zudem laufen Bemühungen, einen entbehrlichen Agenten unter den Sicherheitskräften zu rekrutieren und die Attentäterin durch ihn eliminieren zu lassen. Die Freigabe für die notwendigen Mittel...“


Die Menschenfrau machte eine kurze Handbewegung, gefolgt von einer knappen Notiz auf einem Datapad
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„Ist erteilt. Bringen Sie diese Sauerei in Ordnung, und zwar schnell und gründlich. Das Headhunter-Programm war bis jetzt bemerkenswert erfolgreich, ich werde nicht zulassen, dass wir uns von dieser Sache aus der Bahn werfen lassen. Noch etwas: Die Situation auf Truuine rückt durch die Grenzlage noch stärker in den Fokus. Sie sind hiermit autorisiert, den lokalen Widerstand mit Material, Ausrüstung, Ausbildung und finanziellen Mitteln zu unterstützen. Die üblichen Kanäle, schlankes Profil – keine Fehler. Und halten Sie die Augen nach weiteren Gelegenheiten offen, Ridley Solaris aus dem Spiel zu nehmen. Das wäre vorerst alles. Gehen wir an die Arbeit.“

Die beiden anderen Geheimdienstoffiziere nickten bündig, erhoben sich und ließen ihre Vorgesetzte – zumindest gemäß der Art und Weise, wie sie mit ihnen gesprochen hatte – allein zurück. Die Menschenfrau hielt einen Moment inne, dann stand sie auf und begab sich zu dem Holoprojekt, der das Abbild eben jener Zielperson anzeigte. Die Lippen der Geheimdienstlerin verzogen sich in einem schmalen Lächeln, als sie einen Finger ausstreckte und die holographische Stirn berührte, dann schaltete sie das Gerät aus und Dunkelheit legte sich über den Besprechungsraum.

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Die Gesichtzüge der älteren Frau formten ein schmales aber höfliches Lächeln ehe sie, wehmütig - was sie sich natürlch nicht anmerken ließ, das Buch am Pad schloss und ihre Brille abnahm, und da begann natürlich der oberflächliche Smalltalk welcher doch mit so viel Leidenschaft von Senatoren und Abgeordneten praktiziert wurde.
Die Brille legte sie sanft auf das Pad, dann richtete sich der Blick von Stellar auf Rrooow welche eine doch interessante aber auch intensive Frage stellte.
Das wäre einfach zu beantworten gewesen wenn man sich nicht mit dem Gesagten des Kanzlers auseinandersetzte und einfach abnicken würde von den Punkten die er plant umzusetzen.
Gleichzeitig konnte Stellar die Katzenfrau nicht einschätzen - würde sie etwas falsches sagen können und der Togorianerin Stoff zum Gequatsche liefern?
Wobei das wäre der Senatorin von Leritor vermutlich bis zu einem gewissen Grad egal - dennoch genoss sie einen guten Ruf den sicher schon einige versucht haben zu ledieren.

"Nun, unser Kanzler war sehr bemüht daran seine Agenda ausführlich auszubreiten und an uns anzutragen. Nicht wahr?"

Sie gab der Togorianerin zwar eine Antwort - diese war aber wenig aussagend darüber was Stellar nun von der Rede und dem Kanzler hielt.
Generell wollte sie nicht den Anschein machen als wäre sie unzufrieden, was ja zu 80% nicht der Fall. Aber die anderen 20% waren nun einmal ausschlaggebend dass sie nicht mehr die Meinung von
Quún hat die sie zu Anfang seiner Amtszeit hatte.
Was nicht die Qualität ihrer Politk betraf - denn anders als manche Kollgen und Kolleginnen war sie keine die auf Basis von perönlicher Sympathie agierte - sie konnte da absolut neutral sein und trennte das Persönl
iche vom Beruf.
Leritor brachte diese Politik einen guten Status und die jahrelange Arbeit im Senat und der Öffentlichkeit brachten Touristen und einen zusätzlichen Wirtschaftsaufschwung mit sich.

Sie hörte der Felinoiden bei ihrer Meinungskundgebung bezüglich der fehlenden Virus-Informationen zu.
Die im Amt jüngere Senatorin Rrooow hatte da voll und ganz Recht - aber gleichzeitig würde es im derzeitigen Moment nichts ändern den elben Stand, welchen man täglich in den HoloNews zu lesen bekommt und an dem sich auch vom Krisenmanagement her wenig ändern würde da es schlichtweg wenige bis gar keine anderen Methoden mehr gab die man anwenden könnte um die Eindämmung oder Auschlachtung des Virus erreichen zu können.
Stellar nickte der Togorianerin versichernd und verständnisvoll zu, ehe sie wieder ausholt um ihre Ansicht zu teilen.

"Ich frage jedoch, hätte es einen großen Unterschied gemacht ob Kanzler Quún diese andauernde Krise erwähnt und sich eingestehen muss, somit natürlich auch seine Krtiker mit Nachschub versorgend, dass das Krisenmanagement ausgebrannt und ausgeschöpft ist - oder ob er es auslässt, das leidige Thema, und somit die meisten seiner Kritiker nur auf das Gesagte reagieren?"

Stellar pausierte kurz und nahm einen Schluck von ihrem Getränk, dann fuhr sie fort.

"Ich denke nicht dass das Thema in seiner Regierung vernachlässigt wird - um seinet Willen ich denke das könnte er sich in keiner Weise erlauben. Aber es ist alles mit Strategie, Psychologie und bis ins kleinste Detail geplant, jede Rede und jede gwählte Kleidung die der Kanzler trägt. Sonst wäre er vermutlich nicht Kanzler. Aber ich muss Ihnen ja nicht erklären, wie Politik funktioniert - Sie stzen selber in diesem Boot."

Stellar schmunzelte und beobachtete das Verhalten der Togorianerin. Bevor diese ihre Antwort geben kann - wurde ein Kellnerdrode auf sie aufmerksam und nahm zuvor noch schnell ihre Bestellung auf. Dieses Thema brachte den Kreislauf der älteren in Wallung - in gute Wallung, weshalb sie bei der Bestellung noch ein Glas Alderaanischen Wein beifügte.


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Dac – Coral City, Senatsgebäude – Cafeteria – Stellar und Rrooow

Senatorin Kosh – so viel wusste Rrooow über sie – verfügte in Politikkreisen über einen makellosen Ruf und es war anzunehmen, dass sie deshalb und aufgrund ihrer Erfahrung über eine Vielzahl an Kontakten innerhalb und außerhalb des Senats verfügte. Es war wichtig für Rrooow, einen guten Eindruck bei Leuten wie ihr zu machen. Sie mochte das Wohlwollen der einflussreichen Turima Belandri haben, aber die Togorianerin konnte sich nicht auf Gedeih und Verderb nur auf diese eine Karte verlassen. Es würde leichter werden, sobald Lantillies und Contruum Teil der Republik sein würden, auch die erhoffte Mitgliedschaft im Jedi-Ausschuss (der gleichwohl keiner der mächtigeren Ausschüsse war) mochte helfen. Aber Rrooow konnte sich nicht allein darauf verlassen, dass sich schon alles irgendwie in die richtige Richtung entwickelte, sie musste auch jetzt schon um Verbündete werben, wo sie nur die unbedeutende Senatorin eines unbedeutenden Planeten war.

Wenig überraschend, dass Kosh es vermied, einer Niemand unter den Senatoren gegenüber, wie Rrooow es war, eine glasklare Aussage zu machen. Nicht, dass es die Katzenfrau störte – sie hätte genauso gut gut über das Wetter reden können, es ging ja nur darum, ein Gespräch zu beginnen. Nichtsdestotrotz legte sie Wert darauf, der Senatorin von Leritor zu zeigen, dass sie sehr wohl wusste, wie der Laden lief, so grün hinter den Ohren sie im Vergleich auch sein mochte.


»Er hat ssichh erkennbar bemüht, dass Wohlwollen dess Ssenatss für sseine weitere politisschhe Agenda zsu gewinnen. Ess war meine ersste Regierungsserklärung diesser Art, die ichh alss Ssenatorin vverffolge, aber ichh bin nicht überrasschht, angessichhtss der sstarken Sstellung dess Ssenatss in unsserem politisschhen Ssysstem im Vvergleichh zsum Kanzsler,«

Erwiderte Rrooow und fand, kaum dass sie zu Ende gesprochen hatte, dass ihr Vorgehen nicht allzu glücklich gewesen war. Hatte sie doch Kosh gerade im wesentlichen gesagt, dass sie unerfahren war und Politik eher aus den Lehrbüchern der Uni kannte. Ihre Schnurrhaare zuckten darüber ein wenig, eine Geste, die Menschen zum Glück in aller Regel nicht zu deuten wussten.

Nachdem die Senatorin von Togoria (und hoffentlich bald weiterer Welten der Phobium-Allianz) in Vorleistung getreten war, tat auch Kosh ihre Ansichten in Bezug auf die C-Virus-Politik des Kanzlers kund bzw. dem Fehlen entsprechender Ankündigungen. Sie hatte natürlich einen Punkt. Hier, so musste Rrooow unumwunden zugehen, machte sich die größere Erfahrung der Menschenfrau bemerkbar. Das beste was sie machen konnte war infolgedessen, ihrem Gegenüber zu zeigen, dass sie verstanden hatte. Im Brustton der Überzeugung antwortete sie:


»Ihr habt natürlichh rechht. Quún musss ssichh alss Machher prässentieren. Er musss der Öfffentlichhkeit zseigen, dasss er Dinge in Angrifff nimmt. Ein ›beim Cse-Viruss machhen wir weiter wie bissher‹ hilfft ihm nichht weiter – eben, wie Ihr auchh ssagtet, sseine Optsionen im Krissenmanagement sschhwinden und unssere Resssourcsen zsunehmend aussgesschhöpfft ssind.«

Rrooow beugte sich vor, Interesse zeigend, während sie der erfahreneren Politikerin zuhörte, sie sie ihre Argumentation vertiefte. Da gab es Dinge, auf die sie nie wirklich geachtet hätte, Kleidung, Haltung, Psychologie, alles. Wahrscheinlich hatte der Kanzler Coaches für all diese Dinge, über die sich noch gar keine Gedanken gemacht hatte – Stellar dagegen zweifellos schon. Eine etwas lehrerhafte Attitüde trat zu tage, und sicherlich war auch das bewusst gesteuert. Etwas zögerlich fügte die Togorianerin sich in ihre Rolle als gefühlte Schülerin und nickte, diese menschliche Geste imitieren. Aber sie vermied es, sich auf das ihr noch sehr fremde und wohl rutschgefährliche Terrain der Psychologie in der Politik zu begeben.

»Euer Wort in der Machht Ohr – aber ichh kann ess mir ebenffallss nichht wirklichh vvorsstellen. Daffür ssind die Einssätzse in diesser Krisse zsu hochh. Die Republik isst unter Druck wie sseit dem Vverlusst der Kernwelten nichht mehr. Wir können vvon Glück reden, dasss ssichh auchh jetzst noch Welten ffinden, die unssere Werte teilen und ssichh nichht vvon der prekären Lage Corusscantss absschhrecken lasssen. Die Republik brauchht mehr Ressourcsen, größzere Sstärke, um ssichh auchh künfftig dem Imperium gegenüber zsu behaupten und die möglichhen Beitritte von Lantilliess und Contruum kommen da gerade rechht.«

Endlich war die Jungsenatorin an dem Punkt, zu dem sie hin wollte, wenn auch nicht so elegant und subtil, wie sie es sich vorgestellt hatte. Aber egal, der Droide brachte die Getränke, den Latte für Rrooow und den Wein für Stellar, und Rrooow wärmte ihre Pfoten an ihrem Glas mit ihrem Lieblingsgetränk.

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Falls überhaupt möglich war die Stimmung in dem schmucklosen grauen Besprechungsraum tief in einer unterseeischen Bunkeranlage noch frostiger als beim letzten Treffen der drei in schlichte dunkle Kleidung gehüllten Personen, die sich um um einen leise surrenden Holoprojektor versammelt hatten. Anspannung lag in der Luft, das Wissen, dass es etwas nicht so abgelaufen war, wie man es geplant hatte, mischte sich mit der Vorahnung, dass noch weitaus größere Probleme auf die Geheimdienstoffiziere warteten. Die Tatsachen waren nicht zu leugnen: Auch das zweite Attentat auf den imperialen Gouverneur Ridley Solaris in der Werftanlage von Truuine war gescheitert. Zwar war es der damit beauftragten Spezialistin für gezielte Tötungen ohne Probleme gelungen, die Einrichtung zu infiltrieren und den Anschlag durchzuführen, aber wie durch ein Wunder hatte die Zielperson überlebt und befand sich nun, so die letzten Informationen, außer Reichweite für weitere Aktionen. Immerhin hatte es einige Schäden an der Werft gegeben und es war gelungen, die Spezialistin zu evakuieren und die Spuren gründlich zu verwischen, aber das war nur ein kleiner Trost und für das Imperium lediglich ein lästiger Nadelstich. Das Headhunter-Programm, bis jetzt so ein großer Erfolg der Sektion Null, hatte einen ersten genuinen Fehlschlag zu verbuchen, einen hässlichen Fleck auf der weißen Weste. Angesichts der Tatsache, dass die offiziell nicht existierende Abteilung des NRGD mit einem schwarzen Budget arbeitete und jede Ausgabe gut überlegt sein wollte, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Erbsenzähler und Bedenkenträger, die es auch in ihren Reihen gab, anfangen würden, unangenehme Rechnungen aufzumachen.

Es gab also wahrlich keinen Anlass zur Freude, und entsprechend hart und schonungslos fiel die Aufarbeitung des Einsatzes aus. Jeder Stein wurde umgedreht, jede Entscheidung musste noch einmal gerechtfertigt werden, sämtliche Beteiligten mussten sich unangenehmen Fragen stellen und konnten nicht mit Milde rechnen. Das Headhunter-Programm, so hieß es, war eines der Projekte unter der persönlichen Aufsicht jener mysteriösen Person, die den Decknamen „Stiletto“ trug und deren Identität selbst innerhalb der Sektion Null bestenfalls einer handvoll Lebewesen bekannt war. Damit standen für Versagen gänzlich andere Konsequenzen im Raum als unter anderen Umständen – die Verantwortlichen wussten nur zu gut, dass sie als Geheimnisträger der höchsten Stufe nicht mit einer bloßen Kündigung zu rechnen hatten. Also gingen die drei Versammelten in diesem Raum, eine Menschenfrau, ein Sullustaner und ein Bothaner, jeden Punkt noch einmal akribisch durch, bis sie sich auf einen abschließenden Bericht einigten und diesen einreichten. Vorerst würde es keine weiteren Anschläge auf den Gouverneur von Truuine geben, dafür sollte die Unterstützung für den örtlichen Widerstand ausgeweitet werden – immerhin eine neue Chance, das Imperium zu schwächen.

Und eine Gelegenheit, Vergeltung zu üben für das ungeheure Verbrechen, das dieses Reich an der Neuen Republik und der ganzen Galaxis begangen hatten. Die banalen Gräueltaten des Imperiums waren schlimm genug, aber die Versammelten waren eingeweiht in die Tatsache, dass der Imperator für das C-Virus und damit Milliarden von Toten und Erkrankten verantwortlich war, für unzählige Lebewesen, die Angehörige, Freunde und Kollegen verloren hatten oder hilflos zusehen mussten, wie sie und ganze Welten mit der verheerenden Seuche rangen. Angesichts des erwiesenen absoluten Vernichtungswillens des Feindes hatte Sektion Null einige der letzten Begrenzungen, die man sich auferlegt hatte, aufgegeben. Es ging um das nackte Überleben der Neuen Republik und ihrer Bürgerinnen und Bürger. Damit lagen Szenarien auf dem Tisch, die zuvor selbst für abgebrühte und skrupellose Geheimdienstoffiziere tabu gewesen waren. Die Einbindung von gewissen zugänglichen Jedi wie Arlen Merillion und Leela Kaveri in Operationen der Sektion Null war das eine, das andere waren die Planspiele und vorsichtigen Vorbereitungen für den Tag X und das Herantreten an wichtige Personen in Gesellschaft, Militär und Politik. Dabei fiel immer häufiger der Name Simone Favreau, von der man sich erhoffen konnte, dass sie eine härtere und entschlossenere Politik als der gegenwärtige Kanzler verfolgen würde. Es war nicht so, dass man diesen für unfähig hielt, gewiss brachte er eine ruhige Hand, Erfahrung und gute administrative Fähigkeiten mit, löbliche Eigenschaften für Friedenszeiten. Aber dies waren keine Friedenszeiten. Die Neue Republik befand sich im Krieg und kämpfte darum, nicht vernichtet zu werden. Dies war nicht der Stunde der Zweifler und Zauderer. Dies war die Stunde der Patrioten.


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Die ältere Senatorin musterte die Felinoide Jungsenatorin mit einer undeutbaren Miene, welche von Neutralität nur so strotzte. Sie konnte sich gut daran erinnern, wie es damals für sie selbst gewesen war, als sie in die Eliteklasse der Politik geschoben worden war. Alles war aufregend, vieles war neu und die Personen waren interessant. Vor allem aber waren es die Strukturen, Agenden und die persönlichen „Allianzen", die sie damals beschäftigt haben. Es war gut zu wissen, wer mit wem gut auskam und wer nicht. Natürlich war es seit Tag 1 die persönliche Taktik von Stellar gewesen, keine persönliche Meinung über Kollegen zu äußern und niemals beleidigend zu werden. Schmutzige Politik betrieb die, mittlerweile von Erfahrung gezeichnete Dame, nicht. Es war immer alles fachlich und auf überaus professioneller Ebene, was die Lippen der Senatorin verließ.


Die Katzenfrau erweiterte den zweifellos umstrittenen Punkt der Krisenpolitik des Kanzlers und ging eine Schippe höher. Nun sprachen sie über die Republik und deren Werte und mögliche Beitritte. Die grauhaarige Dame ließ ihren Blick von der ihr gegenüber sitzenden Person nicht abschweifen. Es war natürlich schwieriger andere Spezies, die nicht die menschlichen Gesichtszüge von Natur aus beherrschten, zu lesen. Es erforderte mehr Kenntnis, welche über Sprache und Körperhaltung hinausgingen. Andererseits war zu diesem Punkt keine Lesbarkeit notwendig, immerhin eröffnete die junge Frau zum Schluss ihres Satzes, dass ihr de Beitritte von Lantillies und Contruum mehr als willkommen waren. Darauf wollte Stellar nicht unüberlegt antworten. Sie nickte und noch während Rrooow sprach, überlegte sie, was sie darauf antworten könnte.


„Nun, zweifelsohne sind planetare und systemische Beitritte immer ein allumfassendes Thema, nicht wahr? Wie viele Regierungen und Staaten sowie Planeten wären wohl ohne die Republik schlechter dran als sie es zum jetzigen Zeitpunkt sind? Auf der anderen Seite, wie wäre die Republik, wenn sie nicht die Unterstützung von vielen Systemen hätte? Schlussendlich ist es immer eine Frage des Gebens und des Nehmens, nicht wahr?“


Die versteckte Botschaft war für manche klar erkennbar, für manche vielleicht nicht. Stellar war ohne Widerspruch eine Befürworterin des Wachstums, aber jedes Wachstum muss mit entsprechendem Maße geführt werden. Zu schneller Wachstum führte schlussendlich zu einer Größe, die nicht managebar war. Und vor allem jetzt, wo die Republik so viele Themen und Punkte verstreut durch die Welten hatte, wusste die ältere Frau nicht, ob es die schlauste Lösung war, noch mehr Staaten zu integrieren. Auf der anderen Seite müsste man sich genauestens ansehen, was diese Staaten der Republik bringen können und umgekehrt. Eine Eingliederung in die Republik nur damit das irgendwo auf einem Papier steht, war niemals wünschenswert. Das hat schon des Öfteren zu Unzufriedenheit und Ärger geführt.


„Da Sie ja ohne Zweifel an den Beitritt glauben und ihn für gut befinden, beantworten Sie mir doch die Frage, was genau Sie sich davon erhoffen.“


Ein sanftes Lächeln zeichnete sich auf den dunkelrot geschminkten Lippen ab, ehe das Glas Wein diese berührte und Stellar einen eleganten Schluck davon nahm.



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Mon Calamari - Coral City - Dorn-Basis des NRGD - Holographischer Besprechungsraum - Direktorium des NRGD

Die Luft in dem spartanisch eingerichteten Besprechungsraum war kühl und trocken, durch gleich mehrere Systeme gründlichst geprüft und gefiltert, um potentielle Gefahren zu erkennen und zu bekämpfen. Sicherheit war das oberste Gebot für die hier entweder persönlich oder als holographische Gestalt versammelten Lebewesen - und Diskretion, denn es handelte sich um niemand geringeres als das Direktorium des Geheimdienst der Neuen Republik, das zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen war. Modernste Verschlüsselungssysteme und einige der besten Slicer in der Galaxis sorgten dafür, dass es nahezu unmöglich war, das Gespräch abzuhören, oder zumindest so schwierig, wie es nur irgendwie ging. Es waren tatsächlich nicht Neuigkeiten, die zu dieser Versammlung geführt hatten, sondern das genaue Gegenteil: Das Fehlen von Nachrichten. Ein eiserner Vorhang des Schweigens hatte sich über das ohnehin bereits massiv abgeschottete Imperium gelegt, man konnte den Eindruck haben, dass das Reich unter einem schwarzen Schleier lag und niemand so recht wusste, was darin geschah. Es war die Aufgabe des NRGD, Licht ins Dunkel zu bringen, so schwer das auch sein mochte, damit die politische Führung der Neuen Republik in der Lage war, fundierte Entscheidungen zu treffen. Sofern sie dies denn konnte und wollte, mochte der ein oder andere angesichts eines teils zögerlich wirkenden Kanzlers still hinzufügen, aber solche Gedanken behielt man in diesen Kreisen für sich. So war lediglich ein leises Schlürfen zu hören, als der Direktor des NRGD einen Schluck Tee nahm - der Sluissi mit dem Codenamen SILHOUETTE mochte die Tatsache, dass diese streng geheime Basis so tief unter der Meeresoberfläche lag, nicht unbedingt, wahrte aber eine stoische Miene, während er den Ausführung zuhörte und schließlich eine Hand hob, um höflich, aber nachdrücklich zu signalisieren, dass er genug vernommen hatte.

"Um es also zusammenzufassen: Wir wissen, dass wir nur sehr wenig wissen. Unser Quellen und Informanten bei der Gegenseite tappen selbst im Dunkeln beziehungsweise halten sich bedeckt, weil sie befürchten müssen, dass diese "Säuberungswelle", wenn sie denn real ist, ihnen gelten könnte. Der Militärgeheimdienst, die Macht habe ihn selig, bestätigt lediglich, dass in den Festungszonen augenscheinlich Truppen massiert werden, kann oder will aber nicht mehr verraten. Das genügt nicht. Nicht mal ansatzweise. Der Kanzler wird mehr wissen wollen. Das Sicherheitskabinett wird mehr wissen wollen. Ich will mehr wissen. AUGE, bringen Sie unsere elektronische Aufklärung in Gang, machen Sie Druck auch bei der organischen Komponente. PATRIOT, in dem Augenblick, in dem sich eine politische Reaktion unsererseits auch nur andeutet, liegen drei Strategiepapiere auf meinem Schreibtisch. Nein: Vier. PANTHEON, INDEX, HELIX: Sie setzen die derzeitigen Operationen wie geplant fort. PANTHEON, bereiten Sie für 0900 Standardzeit ein Meeting vor, Details folgen. Das wäre vorerst alles. Ich danke Ihnen."

Nach und nach erloschen die holograpischen Darstellungen und ließen den Direktor mit einer halbleeren Tasse Tee, seiner Stellvertreterin, zahlreichen Fragen, zu wenigen Antworten und dem unguten Gefühl zurück, dass etwas im Gang war, das verheerende Konsequenzen haben könnte. Seufzend rieb er sich die Stirn und sein Blick verharrte für einen Augenblick auf einem Knopf unter seiner privaten Konsole. Nein. Noch es war nicht so weit, diese Trumpfkarte zu spielen und...diese Leute ins Boot zu holen. Es musste anders laufen. Ordentlich. Korrekt. Aber bald. Schnell. Gründlich. Das waren er und seine Behörde den Bürgerinnen und Bürgern der Neuen Republik schuldig.

Mon Calamari - Coral City - Dorn-Basis des NRGD - Holographischer Besprechungsraum - Direktorium des NRGD
 
Dac - Coral City - Senatsgebäude - Flur vor dem Empfangsraum des Kanzlers

Dass ausgerechnet sie eines Tages ein solches Gespräch mit dem Kanzler der Neuen Republik führen würde - nein, darauf hätte Eleonore niemals gewettet. Aber es war Fakt, dass sie auf Grund der Nähe zu Dac schlicht die naheliegendste Person war, um diesen Auftrag zu übernehmen. Außerdem ging auf Coruscant alles drunter und drüber, kaum jemand hatte wirklich die Zeit dafür, während die Basis auf Lianna langsam aber sicher zu einem Ort der Ruhe und der Besinnung wurde. Nicht, dass sie sich darüber beschweren würde, oh, auf gar keinen Fall. Eleonore hatte es durchaus genossen, neben ihren Pflichten wieder etwas mehr Zeit für ihre Familie zu haben.

Aber damit war es jetzt vorbei - vermutlich für längere Zeit. Es wäre ja auch zu schön gewesen.

Eleonore drückte den Türöffner und bertrat das Vorzimmer von Kanzler Quún. Sie verneigte sich knapp vor dem anwesenden Menschen hinter dem Schreibtisch.
"Guten Tag. Ich bin Jedi-Rätin Eleonore Ta'Asul. Ich nehme an, ich habe mit Euch kommuniziert?" Der Mann nickte, runzelte dann aber die Stirn.

"Ich fürchte, Rätin, mit allem gebührenden Respekt, dass es bei meiner ersten Antwort bleibt. Ihr könnt mit dem Kanzler selbstverständlich sprechen, aber er ist heute sehr stark eingeplant und wird erst in..." Er blickte auf das Chrono auf seinem Tisch. "...etwa fünfkommafünf Standardstunden zur Verfügung stehen. Das ist das größte Zugeständnis, das ich dem Rat machen kann."

Die Cereanerin lächelte ihm zu, ließ ihn ausreden und entschied sich dann für die schnelle Tour. Es war gerechtfertigt - wenn nicht heute, wann dann?

"Ich fürchte, ebenfalls mit allem gebührenden Respekt, dass diese Angelegenheit keinen Aufschub duldet."

Und dann beugte sie sich nach vorne und ratterte den Notfallcode herunter, der dem sicher sehr kompetenten Assistenten klarmachen sollte, wie ernst es ihr war. Das funktionierte ganz offensichtlich hervorragend. Der Assistent wurde eine Spur blasser, dann stand er ohne Worte auf, um das Arbeitszimmer des Kanzlers zu betreten. Eleonore wartete ein paar Momente, in denen sie leises Murmeln von innen hörte. Sie hatte gespürt, dass der Kanzler anwesend war, aber er musste wohl erst einmal seine aktuellen Gäste verabschieden. Diese paar Minuten würde sie ihm gönnen.
Kurze Zeit später verließen drei Personen das Arbeitszimmer und warfen Eleonore neugierige sowie genervte Blicke zu. Sie ignorierte sie, wartete nicht auf eine Einladung sondern betrat sogleich Quúns Reich. Nach den kurzen Begrüßungen und Abklären der Formalitäten wie Abhörsicherheit kam sie sofort zum Punkt.


"Kanzler Quún, ich bedauere sehr, Euch heute hier mit dieser Angelegenheit belasten zu müssen, aber Ihr müsst dringend informiert werden. Wie Ihr wisst, hat der Orden vieles daran gesetzt, ein Heilmittel für das C-Virus zu erlangen. Dieses Team ist noch nicht zurückgekehrt, wohl aber ein Mitglied zusammen mit neuen Informationen sowie der guten Nachricht, dass das Urvirus geborgen werden konnte. Aber das ist nicht der einzige Grund meines Kommens. Im Rahmen dieser Mission ist das Team auf neue Erkenntnisse gestoßen, nach denen der Imperator in seinem Rückzugsort bereits an einem neuen Virus arbeitete. Es galt wohl, keine Zeit zu verlieren, da nur so ein Vorteil bestand. Also ist der Großteil der Mitglieder erneut aufgebrochen, um dieses neue Virus zu zerstören - und gleichzeitig auch den Schöpfer eben jenes Virus', da die Geschichte sich sonst immer und immer wieder wiederholen wird. Die Jedi sind keine Attentäter, das wisst Ihr so gut wie ich, Kanzler - aber ich kann nachvollziehen, wieso diese harte Entscheidung getroffen worden ist, um eine persönliche Meinung einzubringen. Die Lage auf Coruscant ist schlicht enorm und nicht mehr tragbar, das ist Euch bekannt.
Nur kurze Zeit später spürten alle mit bekannten Machtnutzer eine starke Erschütterung der Macht, eine Erschütterung, wie ich sie nur sehr selten gefühlt habe. Wir haben seither erst eine kurze, kryptische Nachricht erhalten, die jedoch in diesem Zusammenhang eigentlich keine anderen Schlüsse zulässt.

Kanzler Quún - ich muss euch mitteilen, dass der Jedi-Rat davon ausgeht, dass Imperator Allegious nicht mehr unter den Lebenden weilt."

Dac - Coral City - Senatsgebäude - Büro des Kanzlers, mit Quún
 
> Dac < - > Coral City < - > NoiTec Tower < - > Penthousewohnung < - >| Maximillian van Janetschko |<


Maximilian van Janetschko, CEO und Senior Vice President der NoiTec Föderation, saß entspannt an seinem geschmackvoll eingerichteten Wohnzimmertisch. Das warme Morgenlicht fiel durch das gewaltige Panoramafenster seines luxuriösen Penthouses, das hoch über den schimmernden Wellen von Mon Calamari thronte. Vor ihm breitete sich die atemberaubende Schönheit von Coral City, der Hauptstadt des Planeten und der Neuen Republik, aus. Ihre charakteristische Architektur, elegante Kuppeln, hoch aufragende Türme und harmonisch geschwungene Brücken, spiegelte sich im türkisfarbenen Wasser, das die Stadt wie ein funkelndes Juwel umgab.
Janetschko schnitt sich eine Scheibe von seinem Glitterberry-Kuchen ab, während er seinen Spiced Stimcaf nippte. Die Aromen erinnerten ihn an Corellia, eine Welt, die er lange nicht mehr besucht hatte. Zwischen den Bissen scrollte er mit konzentriertem Blick durch die holographischen Seiten seines Holopads, die vor ihm schwebten. Der tägliche Bericht der NoiTec Föderation enthielt alles, neue Vertragsabschlüsse, technologische Entwicklungen und strategische Allianzen, die seine Organisation innerhalb der Neuen Republik und des Imperiums weiter festigten.
Im Hintergrund flimmerten die Holonews, die republikanische Ausgabe. Ein Reporter mit Mon-Calamari-Zügen berichtete über die jüngsten Entwicklungen in der galaktischen Politik, unterbrochen von Werbespots für personalisierte Astromech-Droiden und luxuriöse Reisen zu den Seenlandschaft von Naboo.

"Die Senatorenversammlung hat eine neue Initiative zur Förderung des interplanetaren Handels verabschiedet"

Ertönte die Stimme des Moderators, während Szenen von geschäftigen Raumhäfen über die Leinwand flimmerten.
Er lächelte leicht und war zufrieden, dass sein Einsatz für diese Initiative Früchte trug und die Föderation nun einige Millionen Credits weniger Zölle bezahlen müsste. Maximilian hob einen Moment den Blick und sah hinaus auf die ruhige See. Ein Schwarm von Aiwha-Kreaturen tauchte am Horizont auf und verschwand wieder in den Tiefen des Ozeans. Die Aussicht beruhigte ihn. Dies war einer seiner Zufluchtsorte, ein Ort, an dem er trotz der Last seiner Verantwortung Klarheit finden konnte.

Dann vibrierte sein Holopad. Eine dringende Nachricht. Janetschko tippte mit einer eleganten Bewegung auf das Display, und die schimmernde Projektion von Jonita de La March erschien.

"Sir, wir haben eine neue Entwicklung bei der Zusammenarbeit mit den Werften von Mon Calamari. Ich dachte, Sie möchten das sofort wissen. Außerdem gibt es Probleme bei einer größeren Lieferung von BlasTech aus Druckenwell."

Mit einem leichten Nicken lehnte Maximilian sich zurück, die Tasse Stimcaf in der Hand .

"Dann erzählen Sie mir alles."

Sagte er ruhig, aber mit einem Hauch von Vorfreude und Interesse in der Stimme.




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Ylsara Adinara

Der samfte Ruck, der durch das corellianische Kunsularschiff fuhr, als es in den Normalraum zurückkehrte, weckte Ylsara auf. Das Bett ihrer durchaus luxuriösen privaten Räumlichkeiten an Bord der „Pathway“ war ausladend und bequem genug, um auch die längsten Hyperraum-Reisen darin verbringen zu können. Leider hatte sie jedoch zumeist anderes zu tun. Die Togruta erhob sich und warf einen Blick aus dem Aussichtsfenster ihrer Gemächer. In einiger Entfernung erstreckte sich das strahlende Mon Calamari, auch bekannt als Dac, mit seinen weiten, blauen Ozeanen, die den Planeten aus dem Weltall dominierten. Selbst für jemanden wie Ylsara, die bereits unzählige Male hier gewesen war, blieb der Anblick beeindruckend.

„Wir haben das Calamari-System erreicht, Senatorin“, hallte die Stimme des Kapitäns durchs Intercom. „Bitte erteilen Sie Ihre Stimmfreigabe zu Übermittlung der Codes“.

Der direkte Anflug auf das Regierungsviertel von Dac, in dem sich auch der Senat befand, war streng reglementiert und kontrolliert. Natürlich verfügte ihr Schiff über die persönlichen Sicherheitscodes der Senatorin, allerdings hatte Tero Vallon, ihr Sicherheitschef, eine zusätzliche Sicherheitsstufe hinzugefügt. Die Codes konnten nur übermittelt werden, wenn sie eine persönliche Stimmfreigabe dazu erteilte, die technisch überprüft wurde. Natürlich gab es auch noch Backup-Mechanismen, die jedoch nur ihr selbst und Vallon bekannt waren.

„Freigabe erteilt, Captain“, antwortete sie – mit noch etwas verschlafener Stimme – über den offenen Kanal zur Brücke. Anschließend begann sie damit, den Schlaf aus ihren gold-weißen Lekku zu schütteln, sich frisch zu machen und anzuziehen. Mitten drin warf sie gelegentlich Blicke nach Draußen, um sich über die verbleibende Entfernung im Klaren zu sein. Dac strahlte eine Mischung aus Ruhe und politischer Schwere aus. In den letzten Jahren war der Planet zu einem Symbol für die Errungenschaften der Neuen Republik geworden, aber auch zu einem Ort hitziger Debatten und machtspielerischer Intrigen. Um den Planeten herum befand sich nur wenig freier Raum. Er war gefüllt von Werften, einer ganzen Flotte an riesigen Schlachtschiffen und natürlich dem privaten Verkehr. Der Anflug vom Systemrand und der anschließende Landevorgang würde bei diesem Aufkommen erfahrungsgemäß etwas über drei Stunden dauern, wovon der Großteil allerdings bereits vergangen war. Die feinen sensorischen Impulse, die sie wahrnahm, verrieten ihr, dass ihre innere Anspannung noch nicht gewichen war. Sie massierte ihre Lekku, scheiterte jedoch mit dem Versuch, sie entspannt über ihre Schultern zu legen. Mit langsamen Schritten trat sie näher zum Sichtfenster und beobachtete, wie das Schiff auf eine der orbitalen Bahnen des Planeten einschwenkte.

Hinter ihr klopfte es an der Tür.


„Herein“, bestätigte sie knapp. Es war Kessa, ihre persönliche Assistentin, die durch die zischend zur Seite fahrende Doppeltür schritt. Die junge Frau sah aus, als hätte sie die ganze Zeit durchgearbeitet. Dunkle Schatten lagen unter ihren Augen, ihr Blick selbst schien jedoch scharf und voller Verstand, wie eh und je. In der Hand hielt sie ein Datapad. Vermutlich war sie seit den frühen Morgenstunden damit beschäftigt gewesen, die Flut an Berichten und Nachrichten zu sortieren.

„Senatorin, es gibt einen neuen Bericht aus Druckenwell, den Sie sofort sehen sollten“, begann sie ohne Umschweife auf ihre direkte Art, ohne unnötige Höflichkeitsfloskeln. Ylsara war dankbar darüber. Politik war ein Spiel aus nettem, zeitraubendem Geschwafel um harte Fakten herum. Sie bevorzugte es, wenn ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ersteres wegließen.

Die Senatorin nahm das Pad entgegen begann zu lesen. Ein Stirnrunzeln bildete sich auf ihrer Stirn. Kessa wartete geduldig, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen, während Ylsara sich durch die aufbereiteten Informationen arbeitete. Schließlich legte sie das Pad mit einem hörbaren Seufzen auf ihren Schreibtisch.


„Eine Lieferung von Blas-Tech-Waffen ist verschwunden?“ Ihre Stimme war ruhig, aber man konnte den scharfen, ungehaltenen Unterton darin deutlich heraushören.

„Ja, Senatorin“, bestätigte Kessa. „Die Waffen sollten an die NoiTec-Föderation verschifft werden. Laut den Berichten wurden sie zuletzt auf Druckenwell gesichtet, aber kurz vor der Verladung auf ein Frachtschiff sind sie spurlos verschwunden. Es gibt keine Hinweise darauf, ob sie gestohlen wurden oder ob es sich um ein … logistisches … Versäumnis handelt.“

Ylsara faltete die Hände nachdenklich zusammen. Die NoiTec-Föderation, unter der Leitung von Maximilian van Janetschko, war ein bedeutender Akteur in der galaktischen Wirtschaft. Die Konzerne von Druckenwell unterhielten zahlreiche Geschäftsbeziehungen zu NoiTec, standen zum Teil aber auch in ihrer Konkurrenz. Ein solcher Vorfall war jedoch in der Lage, die Beziehungen zwischen Druckenwell und NoiTec zu belasten.

„Das ist ernst“, sagte sie schließlich.Wenn das nach Außen dringt, könnte sich weiterer Druck aufbauen. Wir wollen keine unnötige Aufmerksamkeit auf die Lage von Druckenwell lenken.“

Sie wollte sich ihre Verbündeten und Partner in dieser Angelegenheit strategisch auswählen, ohne gleich den ganzen Senat einschalten zu müssen. „Und wenn NoiTec Druck auf den Senat ausübt, könnte das unseren eigenen Einfluss auf die Geschehnisse schwächen.“

„Was möchten Sie tun, Senatorin?“, fragte Kessa.

Ylsara dachte einen kurzen Moment nach. Sie wusste, dass es wichtig war, diesen Vorfall schnell und entschieden anzugehen. Sie reichte das Datenpad an ihre Assistentin zurück.


Kessa, ich möchte, dass Sie sofort einen Termin mit Maximilian van Janetschko vereinbaren. Sagen Sie ihm, dass ich persönlich mit ihm über den Vorfall sprechen möchte. Wenn möglich, soll das Treffen noch heute stattfinden."

„Verstanden, Senatorin.“ Kessa machte sich sofort Notizen auf ihrem Pad.

„Außerdem“, fügte Ylsara hinzu, „möchte ich, dass Sie eine Kopie des Berichts an Mister Vallon schicken. Lassen Sie ihn alle möglichen Szenarien prüfen – ob es sich um Diebstahl, Sabotage oder einen internen Fehler handelt. Ich will Antworten, bevor wir mit Herrn van Janetschko sprechen."

„Ich kümmere mich darum“
, sagte Kessa, bevor sie sich zum Gehen wandte.

Die Senatorin ließ ihren Blick wieder auf Mon Calamari schweifen, dem sie sich langsam näherten. Der Ozeanplanet wirkte friedlich, doch sie wusste, dass hinter dieser Idylle nur der nächste Sturm heranfegte. Der Klang des Intercoms riss sie aus ihren Gedanken
. „Senatorin, wir haben die Landeerlaubnis erhalten. Wir werden in fünf Minuten auf Dac landen.“

Ylsara warf einen letzten Blick aus dem Fenster, bevor sie ihre Räumlichkeiten verließ und sich auf den Weg zur Schleuse des Schiffs machte. Die „Pathway“ senkte sich derweil langsam durch die Atmosphäre von Mon Calamari, während die schwimmenden Städte des Planeten näher rückten.

| Outer Rim | Calamari-Sektor | Calamari-System | Dac | Coral City | Im Anflug auf Senatsplattform 41 | CR90 "Pathway" | Schleuse |
Ylsara Adinara
 
> Dac < - > Coral City < - > NoiTec Tower < - > Penthousewohnung < - >| Maximillian van Janetschko |<



Nachdem van Janetschko von Jonitain die Situation näher informiert wurde, rieb Maximilian sich die Schläfen. Die Nachricht über die verlorengegangene Blaster-Lieferung versetzte ihm einen Stich. Diese Waffen waren nicht nur für die Modernisierung der NoiTec Security Forces von zentraler Bedeutung gewesen, sondern auch ein Prestigeprojekt, das den Einfluss der Föderationweiter unterstreichen sollte.
Die Entscheidung, die veralteten EE-3 Blastergewehre durch die moderneren EE-4 Modelle zu ersetzen, war sorgfältig abgewogen worden. Die steigenden Kosten der Nachproduktion der EE-3 hatten den Handlungsbedarf beschleunigt. Über Monate hinweg hatten Verhandlungen mit BlasTech Industries stattgefunden, ein anstrengender Prozess, aber am Ende war ein lukrativer Deal herausgesprungen. Ein beispielloser Preisnachlass für die gesamte Umrüstung, unter der Bedingung, dass die Föderationfortan ausschließlich BlasTech-Waffen für ihre Sicherheitskräfte bezog. Doch was damals wie ein Triumph erschien, entpuppte sich jetzt als Achillesferse. Die gesamte Lieferung war weg. Die Föderationsaß nun in der Falle, genau das, was Maximilian gefürchtet hatte, als die vollständige Abhängigkeit von einem einzigen Lieferanten beschlossen wurde. Einen Fehler, den er nicht wiederholen würde.

Er atmete tief durch und starrte hinaus auf die leuchtenden Kuppeln von Coral City, die im Licht der Morgensonne glitzerten. Es war nicht hilfreich sich auf das Negative zu Konzentrieren er musste sich nun auf die Gegebenheiten einstellen und eine Lösung finden. Fakt war, dass die NTFS keine modernen Waffen in der nächsten Zeit erhalten würden und die alten EE-3 Gewehre, waren zu wartungsintensiv für einen längeren Aufschub der Modernisierung.
Der Gedanke, dass die Sicherheit seiner Föderation in Gefahr war, ließ ihn keine Ruhe finden. Die NTSF war das Rückgrat der NoiTec, sie garantierte Stabilität und verteidigte die wirtschaftlichen und politischen Interessen der Organisation in einem zunehmend unruhigen Universum.

Laut seiner Leiterin des Controllings, Jonita de La March, war der Verlust der Lieferung auf Druckenwell zu suchen. Sie hat nie den Planeten verlassen und war einfach Spurlosverschwunden. De La March hatte Maximilian bereits alle weiterführende Information über den Planeten und seiner politischen, wie auch wirtschaftlichen Situation auf sein Holopad übermitteln, eine Handlung, welche Maximilian so an ihr schätze. Sie war eine Person, die mitdachte und handelte, statt zu warten und nur Fragen zu stellen.

Maximilian war gerade dabei, sich in die wirtschaftlichen und politischen Eigenheiten des Planeten Druckenwell einzuarbeiten, als sein Holopad erneut vibrierte. Mit einem leichten Seufzen aktivierte er die schimmernde Projektion. Der Name auf dem Display ließ ihn innehalten, Senatorin Ylsara Adinara, die offizielle Vertreterin von Druckenwell im Senat der Neuen Republik. Ob das Schicksal ihm einen Wink geben oder sich über ihn lustig machen wollte konnte der CEO nicht genau feststellen. Ihr spontaner Terminwunsch konnte alles bedeuten, vom Versuch, eine Zusammenarbeit anzubieten, sich für den Verlust der Blaster zu entschuldigen, bis hin zur Schuldzuweisung zwecks der verlorengegangenen Waffen.
Mit einer kurzen Geste nahm er den Holoanruf entgegen, der die Anfrage von Adinaras Büro bestätigte.

„Teilen Sie der Senatorin mit, dass ich sie heute Abend im NoiTec Tower zum Essen empfangen werde. Sorgen Sie dafür, dass alles bereit ist, der Konferenzraum, das Restaurant und eine diskrete Sicherheitspräsenz. Und stellen Sie sicher, dass unser Küchenchef über ihre Vorlieben informiert ist.“
Sein Assistent nickte auf der anderen Seite der holographischen Verbindung.

„Natürlich, Sir. Soll ich ein Thema für das Gespräch vorbereiten?“


Maximilian zögerte einen Moment.

„Nein“, antwortete er dann mit kühler Bestimmtheit. „Wir hören erst, was sie will. Ich möchte keine falschen Annahmen treffen. Aber ich will bis dahin eine vollständige Analyse ihrer jüngsten politischen Positionen auf meinem Schreibtisch.“


„Verstanden, Sir“, kam die prompte Antwort.

Nach dem Anruf ließ Maximilian sich in seinen Stuhl sinken und fuhr mit den Fingern über die Kante seines Holopads. Er nahm sich kurz Zeit, um die Aussicht auf Coral City zu genießen. Die strahlenden Sonnenstrahlen tanzten auf der Wasseroberfläche, aber sein Kopf war längst bei den politischen Manövern, die der Abend bringen könnte. Maximilian war sich sicher, dass die Senatorin über die verschwundene Waffenlieferung sprechen möchte, in welche Richtung es gehen soll, war abzuwarten. Jedoch musste er seine Recherchen über ihren Heimatplaneten abschließen, um genug Information für dieses Gespräch zu haben.

Eines war klar, der Abend würde eine Herausforderung sein. Und Maximilian van Janetschko war bereit, ihr zu begegnen, mit der gleichen Präzision, mit der er jede geschäftliche Verhandlung und jeden politischen Drahtseilakt gemeistert hatte.




> Dac < - > Coral City < - > NoiTec Tower < - > Penthousewohnung < - >| Maximillian van Janetschko |<
 
| Outer Rim | Calamari-Sektor | Calamari-System | Dac | Coral City | Senatsplattform 41 | CR90 "Pathway" | Schleuse |
Ylsara Adinara
Die „Pathway“ setzte sanft auf der Landeplattform des Senats auf. Die Landestützen irgendwo unterhalb des Schiffes zischten und es gab einen leichten Ruck, an den sich jeder Raumfahrer aber Zeit seines Lebens längst gewöhnt hatte. Senatorin Ylsara Adinara stand bereits an der Schleuse zur herabgelassenen Rampe und blickte hinaus auf die ästhetisch schimmernden Gebäude von Coral City. Die Begrüßung durch das Protokollkomitee war kurz und formell, wie immer. Ein geschüttelte Hände später bewegte sich ihre Delegation in Richtung des bereitstehenden Shuttles. Kessa, ihre persönliche Assistentin, befand sich dicht an ihrer Seite, das Datapad allzeit bereit in ihrer Hand, während Tero Vallon, ihr Sicherheitschef, mit stoischer Miene die Umgebung im Auge behielt. Nicht, dass es nötig werden dürfte. Das Senatsgebäude war nach einem länger zurückliegenden Anschlag streng gesichert. Senatswachen und republikanische Soldaten patrouillierten das Gebiet und überprüften jeden, der sich Zutritt verschaffen wollte. Im Verteidigungsausschuss hatte sie zudem erfahren, dass eine spezielle Unterwassereinheit der Mon Calamari ständig auch unter den Plattformen für Sicherheit garantierten. Kurzum: Ylsara fühlte sich sicher.

„Senatorin, das Shuttle zum NoiTec Tower ist bereit“, informierte Kessa sie knapp.

„Gut“, erwiderte Ylsara gelassen. „Haben Sie alle relevanten Unterlagen dabei?“

Kessa hob ihr Datapad und klopfte mit der freien Hand auf die Umrandung.
„Natürlich, Senatorin. Alle verfügbaren Berichte zu Druckenwell und NoiTec wurden aktualisiert und sind auf dem Pad abrufbar. Herr van Janetschko wird Sie zum Dinner erwarten. Es gibt gegrilltes Salzmuschelfleisch auf eingelegtem Milchtang.“

Ihr Leibgericht. Der CEO hatte sich also vorbereitet. Mit einem zufriedenen Nicken stieg Ylsara in das wartende Shuttle, das zügig abhob und sie in die Skyline von Coral City verfrachtete. Wie immer herrschte in großen Städten wie dieser eine Menge Flugverkehr und die designierten Routen waren voll. Ein Blick auf den Chronometer verriet ihr, dass sie zudem in den Feierabendverkehr geraten waren. Sie hatte also genügend Zeit, ihren Blick über die funkelnde Stadt schweifen zu lassen, die unter ihnen vorbeizog. Coral City war ein Kunstwerk, eine Harmonie aus der beeindruckenden Architektur der Mon Calamari. Die natürliche Schönheit des Wasserplaneten im Hintergrund war entsprechendes Beiwerk. Ihre Gedanken waren allerdings nicht bei den – zugegeben – eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten der republikanischen Hauptstadt, sondern beim bevorstehenden Treffen mit van Janetschko. Den Verlust der Waffenlieferung könnte der NoiTec-CEO als Kontrollverlust auslegen. Sie kannte ihn nicht gut genug, um einschätzen zu können, ob er eine solche Gelegenheit ausnutzen würde, um Druck auszuüben. Sie wollte es deshalb nicht darauf ankommen lassen.

„Wie hat BlasTech auf unseren Vorschlag reagiert?“, fragte sie ihre Assistentin.

„Sie haben zugestimmt, Madam. Dafür verlangen sie von uns allerdings intensive Unterstützung bei der Aufklärung, was mit der verschwundenen Lieferung geschehen ist.“

Ylsara nickte. Mit so etwas hatte sie gerechnet und es war ein angemessener Preis.

Kessa hatte vermutlich geahnt, warum sie darauf bestand, direkt nach der Landung auf Dac zum NoiTec-Tower aufzubrechen. Der Verkehr sorge für einige Verzögerung. Aufgrund ihres rechtzeitigen Starts gelangen sie dennoch pünktlich – fast auf die Minute – zur eleganten Landeplattform des NoiTec-Towers. Der Turm selbst war ein Meisterwerk aus schimmerndem Metall und Glas, ein Symbol für die wirtschaftliche Macht und den technischen Fortschritt. Die Landeplattform war von einigen diskret gekleideten Personen umgeben. Sicherheitskräfte, hatte Tero Vallon schnell festgestellt. Offenbar wollte auch van Janetschko nichts dem Zufall überlassen.

Als sie ausstiegen kam sogleich ein Protokollmitarbeiter heran und verneigte sich höflich.


„Senatorin Adinara, willkommen im NoiTec-Tower. Herr van Janetschko erwartet Sie. Bitte folgen Sie mir.“

Er lächelte vornehm und deutete mit einer Armbewegung auf den zu schreitenden Weg. Ylsara nickte. Ihre goldenen Lekku wackelten Leicht, als sie sich in Bewegung setzte, um zu folgen. Sie stellte fest, dass das Wetter etwas angezogen hatte. Leichter Wind pfiff über die Landeplattform. Ihre weiße Senatoren-Robe, die sie für diesen Anlass ausgewählt hatte, war etwas zu dünn im Dekolleté-Bereich, sodass sie dankbar war, dass sie von der Plattform schnell in den Turm gelangten. Kessa blieb noch dicht an ihrer Seite. Vallon hielt sich derweil diskret im Hintergrund und beäugte die Umgebung und die Sicherheitskräfte von NoiTec mit den wachsamen Augen eines erfahrenen Sicherheitsexperten.

Das Innere des Towers war beeindruckend. Es war eine Mischung aus hochmoderner Technik und ästhetischem Luxusstil. Der Protokollmitarbeiter führte Ylsara schließlich in einen Fahrstuhl, der sie in eine er obersten Etagen brachte, wo offenbar das Restaurant untergebracht war. Als die Tür sich öffnete, konnte sie ihren Blick auf den weitläufigen Bereich werden, der einen atemberaubenden Blick über Coral City bot. Das glitzernde, durch den Wind aufgepeitschte Meer und die leuchtenden Türme der Stadt boten eine spektakuläre Kulisse.

Die Senatorin ließ ihre Augen den Raum absuchen. Weiter hinten war ein Séparée vorbereitet worden, mit eingedecktem Tisch, der elegant, aber nicht zu aufdringlich wirkte. Es roch bereits herrlich nach Muschelfleisch und dem süßlichen Milchtang.

Ylsara glättete den Stoff ihrer Robe und deutete ihren Begleitern an, dem Dinner abrufbereit aus diskreter Entfernung beizuwohnen, bevor der Mitarbeiter sie zu Maximilian van Janetschko führte.


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Ylsara Adinara & Maximilian van Janetschko
 
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Die Abendstimmung über Coral City hatte sich mit der hereinbrechenden Dunkelheit verändert. Die zuvor klare Luft war nun von einem leichten, stetigen Regen durchzogen, der die Fenster des verglasten Restaurants sanft benetzte. Der Wind kräuselte die Wasseroberfläche des endlosen Meeres, das sich wie ein lebendiger Spiegel der funkelnden Lichter der Stadt erstreckte. Die Atmosphäre war kühl, aber einladend, ein Schauspiel aus Natur und urbaner Eleganz, das perfekt zum Charakter von Mon Calamari passte.
Maximilian van Janetschko lehnte sich entspannt zurück, sein Blick wanderte über die tanzenden Reflexionen auf den Wellen. Das Restaurant im obersten Stockwerk des NoiTec Towers war fast leer, abgesehen von ein paar diskreten Sicherheitsleuten, die in den Schatten postiert waren. Das Séparée, das er für das Treffen mit Senatorin Ylsara Adinara hatte vorbereiten lassen, bot den besten Blick auf Coral City und das aufgewühlte Meer. Es war eine bewusste Wahl, die Aussicht sollte beeindrucken, aber auch eine gewisse Intimität schaffen, die es erleichterte, offen zu sprechen.
Alles war bereit, der Tisch war perfekt arrangiert, der Service war diskret im Hintergrund. Der Küchenchef hatte ein Menü vorbereitet, das Gerichte enthielt, gegrilltes Salzmuschelfleisch auf eingelegtem Milchtang, einschließlich einer exquisiten Vorspeise aus würzigen Meeresfrüchten, die mit lokalem Mon-Calamari-Wein kombiniert wurde.
Ein leichtes Summen unterbrach seine Gedanken. Sein Holopad blinkte, und eine Nachricht erschien.


„Senatorin Adinara ist auf der Landeplattform angekommen und befindet sich im Aufzug auf dem Weg zu Ihnen.“

Maximilian stellte sein Glas mit einem Hauch von Coruscant Rosé zurück auf den Tisch und strich sich die Manschetten seines makellos geschnittenen Anzugs glatt. Seine Augen richteten sich auf den Aufzug, der den verglasten Schacht entlang nach oben glitt.
Die Türen des Aufzugs öffneten sich lautlos und die Silhouette der Togruta-Senatorin wurde sichtbar. Ein leises Klacken von Absätzen hallte durch den Raum und Senatorin Ylsara Adinara, eine junge und attraktive Frau trat heraus, gefolgt von ihrer Assistentin und einem Sullustaner. Ihre weiße Robe, die die traditionellen Farben einer Senatorin repräsentierte, unterstrich ihr selbstbewusstes Auftreten auf elegante Weise. Der geschmackvolle Schnitt betonte ihre feminine Silhouette, blieb dabei jedoch stets im Rahmen der Würde und Zurückhaltung, die ihrem Amt als Vertreterin des Senats angemessen war. In Maximilians Augen war Ylsara eine äußerst elegante Frau, deren Schönheit und Ausstrahlung ihn auf eine Weise faszinierte, die er nur selten empfand.


Eine Mitarbeiterin führte die Senatorin durch das Restaurant, bis sie das Séparée erreichten. Ihre Begleiter setzten sich an einem etwas entfernteren Tisch, der ebenfalls für das Abendbrot gedeckt war.
Maximilian konzentrierte sich auf die Senatorin und erhob sich mit einem Lächeln, als sie näherkamen.


„Senatorin Adinara, es ist mir eine Ehre, Sie in unserem NoiTec Tower auf Cac willkommen zu heißen.“


Begrüßte er sie mit seiner typischen, ruhigen Stimme.

„Es freut mich, dass Sie meiner Einladung so kurzfristig folgen konnten.“


Die beiden nahmen Platz, während die Mitarbeiterin sich diskret zurückzog. Eine sanfte Hintergrundmusik spielte leise im Raum, während das gedämpfte Licht die Reflexionen des Regens auf den Fensterscheiben betonte.

„Bevor wir beginnen,“ sagte Maximilian und bot ihr ein Glas an, „lassen Sie mich betonen, wie gespannt ich auf dieses Gespräch bin. Ich hoffe, dass wir heute Abend nicht nur eine angenehme Unterhaltung führen, sondern vielleicht sogar einen gemeinsamen Weg finden, unsere Interessen zu verbinden.“


Mit einem freundlichen Lächeln und dem Weinglas locker in der Hand richtete er seinen Blick auf die Senatorin von Druckenwell, deren Ausstrahlung ihn für einen Moment innehalten ließ.




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Ylsara Adinara & Maximilian van Janetschko

Dezente Beleuchtung ließ die Regenstreifen auf den Fenstern schimmern. Die Aussicht auf Coral City war aus diesem Etablissement wirklich atemberaubend. Nicht einmal ihr Senatsbüro konnte da mithalten.

Herr van Janetschko, erwiderte Ylsara mit einem höflichen Lächeln als sie seinen schmeichelnden Gruß entgegennahm und sich setzte. „Die Ehre ist ganz auf meiner Seite. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit einrichten konnten.“

Sie legte ihre Hände auf den Tisch und sah ihn an, während sie sprach. Ihr Ton war freundlich und offen. Ylsara wusste jedoch, dass sich die Stimmung in solchen Gesprächen auch schnell ändern konnten. Ein falsches Wort und alles schwang in die andere Richtung. Auf dem Tisch war bereits der angenehme Duft des Salzmuschelfleisches wahrnehmbar. Die Senatorin würde das Aroma ihres Lieblingsgerichts selbst auf einem Gewürzmarkt im Mid Rim herausriechen. Sie war sich jedoch bewusst, dass es heute Abend nicht um Kulinarik ging. Ylsara hatte um dieses Treffen gebeten und van Janetschko machte ihr eine nette Geste, indem er ihre Leibspeise servierte. Zumindest interpretierte sie es noch so. Jemand wesentlich pessimistischeres hätte wahrscheinlich gedacht, dass es eine Art Drohung wäre. Eine von der Art „ich weiß alles über dich.“ Doch solche Gedanken waren hier noch nicht angebracht.

Druckenwell war in einer schwierigen Lage und die gestohlene Waffenlieferung stellte eine Gefahr da, die weit über die Wirtschaft ihres Heimatplaneten hinausging. Diese Situation konnte in alle Richtungen eskalieren und solange niemand wusste, was mit den Waffen passiert war, musste Ylsara auf diesen Schnellkochtopf dringend einen Deckel setzen.


„Ich danke Ihnen auch für Ihre Flexibilität“, fügte sie hinzu und ließ ihren Blick kurz über die gedeckte Tafel gleiten.

Sie machte eine kurze Pause, während sie dem CEO lauschte und dankbar sein angebotenes Glas entgegennahm. Der Wein war von einem hellen Goldton und roch nach der leicht salzigen Note von Dac. Ylsara hob das Glas, ließ es jedoch erst einmal in ihrer Hand ruhen, bevor sie den ersten Schluck nahm. Sie lächelte sanft.


„Dasselbe gilt für mich. Angenehme Unterhaltung sollte im besten Fall mit einem Ergebnis verbunden sein, gerade unter Leuten wie uns. Unsere Zeit ist zu kostbar, als dass wir sie leichtfertig vergeuden könnten. Ich hoffe, damit trete ich Ihnen nicht zu nahe.“

Sie rückte ihren Körper gerade und aufrecht, was zwei ihrer goldenen Lekku auf den Schultern zum Wackeln brachte, ehe sie ihr zauberhaftestes Lächeln aufsetzte und das Glas zum Tost erhob.

„Aber zunächst: Auf den schönen Abend!“ Ihre Gläser klirrten leise, als sie sachte aneinanderstießen. Ylsara nahm den ersten Schluck und ließ den Geschmack einen Moment der Entfaltung, ehe sie es mit der Eleganz einer erfahrenen Diplomatin absetzte.

„Bevor wir zu diesem herrlichen Essen kommen.“ Sie deutete mir ihrer freien Hand auf die vorbereiteten Köstlichkeiten. „Lassen Sie mich zunächst mit dem offensichtlichen beginnen: Ihre verschwundene Lieferung. BlasTech und die Regierung von Druckenwell bedauern diesen Vorfall außerordentlich.“

Sie lehnte sich ein wenig nach vorn, gerade weit genug, um ihr Anliegen zu unterstreichen, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Ihre goldenen Augen fixierten Maximilian van Janetschkos Gesicht. Sie suchte dabei nach Zeichen, dass er bereit war, ihr zuzuhören.

„Ich habe BlasTech einen Vorschlag zur …“, sie stockte kurz um nach dem richtigen Wort zu suchen, „unbürokratischen Lösung gemacht.“

Sie machte eine weitere kleine Pause, um ihre Worte sacken zu lassen.

„Eine Ersatzlieferung wurde aufgetrieben. Das gute ist: Sie ist den EE-4 Modellen gegenüber qualitativ höherwertig. Und sie befindet sich bereits auf Mon Calamari.“

Ylsara lächelte, als wäre damit ein großes Problem aus der Welt geschafft worden und als gäbe es keinen Haken. Doch es gibt immer einen Haken.

„Sie wäre also mehr als in der Lage, die entstandene Lücke – sehr kurzfristig – zu kompensieren. Allerdings …“
Sie hielt inne und nahm einen weiteren kleinen Schluck Wein. Anschließend fuhr sie mit etwas leiserer Stimme fort.
„… allerdings war diese Lieferung ursprünglich für ... jemand anderes bestimmt. Militärische S-Ware, eigentlich nicht für den zivilen Markt gedacht.“

Ylsara machte nun ein geschäftstüchtiges, ernstes Gesicht. Sie lehnte sich etwas nach hinten, um hinter der verzierten Halbwand, die das Separee abgrenzte, ihre persönliche Assistentin, Kessa, zu erspähen. Diese hatte natürlich bereits auf diesen Moment gewartet und setzte sich in Bewegung. Mit geübter Hand überreichte sie ihr Datapad an die Senatorin, die die darauf geöffnete Datei diskret zu ihrem Gesprächspartner herüberschob.

„Die erste Charge eines neuen BlasTech-Prototyps. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, es war ein diplomatischer Kraftakt, BlasTech davon zu überzeugen, uns überhaupt eine Umschichtung zu gestatten, und ich bin mir sicher, dass Sie verstehen, warum diese Angelegenheit mit äußerster Diskretion behandelt werden muss. Letztendlich sieht jedoch auch BlasTech seine Verantwortung, bestehende Deals einzuhalten.“

Ylsara legte das Glas ab und verschränkte die Hände vor sich auf dem Tisch.

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Ylsara Adinara & Maximilian van Janetschko
 
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