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Peppi Moss
Gast
[Mon Calamari – Coral City – Senatsbüro] Peppi Moss, 3D-9, Coralie, Otar Kapanga (NPC), drei Talz
Die Dankbarkeit der drei Talz war im wahrsten Sinne des Wortes erdrückend und riss Peppi ebenso buchstäblich von den Füßen, aber sie war froh, dass sie in einem Stück wieder Boden unter den Füßen fand. Zum Glück hatte ihr ewig misstrauischer und mit einem notorischen Beschützerinstinkt versehener Sicherheitschef Ruhe bewahrt, als die die bepelzten Riesen auf Talz-Art ihre Freude ausdrückten, doch ihre Assistentin Coralie sah immer noch zu Tode erschrocken aus, nachdem die Clanführer das Büro verlassen hatten.
Peppi war sowohl gerührt als auch erleichtert – die letzten drei Tage waren die anstrengendsten ihres Lebens gewesen, da sie nicht nur unter Hochdruck das Flüchtlingskomittee, den Senat und den Kanzler von der Notwendigkeit eines Eingreifens überzeugen musste, sondern sich auch um das Wohl ihrer sichtlich gestressten Schützlinge gekümmert hatte. Es mussten dringend Protokolle und Richtlinien für den Umgang mit Spezies entwickelt werden, die nur selten oder gar keinen Kontakt mit höher entwickelten Gesellschaften hatten. Der Kulturschock hätte die Talz genauso gut für immer abschrecken können.
Aber das war eine Aufgabe, um die sich andere kümmern konnten. Die Gungan-Senatorin lief schon jetzt auf dem Zahnfleisch, musste aber noch diverse Berichte anfertigen, die für den Vorsitzenden des Flüchtlingsgremiums und das Kanzleramt bestimmt waren. Wenigstens konnte sie das in der wohltuenden Ruhe ihres eigenen Büros erledigen, wo Coralie schon die wichtigsten Vorbereitung inklusive einer großen Kanne Caf getroffen hatte.
Ein paar Mal wurde Peppi zwar vom Sekundenschlaf übermannt, jedoch landeten alle Com-Anrufer und Besucher im Vorzimmer, wo sie von ihrer Assistentin freundlich darauf hingewiesen wurden, dass Senatorin Moss sich gerade in einer wichtigen Besprechung befand und nicht gestört werden durfte.
Um Punkt 17 Uhr schaltete Peppi ihr Computerterminal ab – normalerweise arbeitete sie bis zu zwei oder drei Stunden länger, doch erstens konnte sie einfach nicht mehr und zweitens war sie der Ansicht, dass sie sich einen pünktlichen Feierabend mehr als verdient hatte. Coralie hielt ihr ein Datapad unter die Nase, bevor die Gungan das Büros verließ.
„Etwas Bettlektüre genehm?“,
fragte sie grinsend, während ihre Chefin seufzend das Gerät abnahm.
„Ich komme wohl heute gar nicht mehr zu etwas Freizeit, oder?“
„Keine Angst, es sind nur Nachrichten deiner Eltern und von Loris drauf, und ein paar Press Clippings von Naboo-HoloNetwork, die das Königliche Presseamt geschickt hat. Ist sogar etwas Klatsch und Tratsch dabei,“
meinte Coralie augenzwinkernd, während sie sich auf den Weg aus dem Verwaltungskomplex machten, in dem der provisorische Senat untergebracht war.
Zur Entspannung wäre Peppi nach Ankunft im Coral City Grand Hotel, in dem die Delegation von Naboo untergebracht war, noch zum Strand gegangen und eine Runde im Meer geschwommen, doch nach Ansicht von Otar, ihrem Sicherheitschef, war der Seegang zu rau, als dass er seine Schutzbefohlene unbesorgt darin hätte schwimmen lassen können. Stattdessen planschte sie in dem für Gungans etwas unzureichenden Pool herum, um auf ihrem Zimmer, vielmehr der Suite, die ihr als Senatorin von Naboo zustand, zu Abend zu essen und anschließend bequem mit einer Naboo-Sumpfschlamm-Gesichtsmaske auf ihr Bett gefläzt, die großen und kleinen Neuigkeiten aus ihrer Heimat zu studieren.
Ihre Eltern platzten natürlich vor Stolz, dass es ihre Tochter als erste Gungan zur Senatorin von Naboo geschafft hatte. Melli, ihre kleine Schwester hielt ein Bild hoch, dass Peppi in der Senatorenrobe zeigen sollte, welche sich aber fragte, was diese komischen schneckenartigen Dinger an ihrem Kopf bedeuteten.
Auch Boss Natto hatte eine Glückwunschnachricht geschickt und verkündete, dass ein Platz in Otoh Gunga nach ihr benannt werden sollte.
Am meisten freute sie sich über die Nachricht von Loris, ihrem Verlobten, der hoffte bald Urlaub von seiner Kompanie zu bekommen und sie zu besuchen, sobald die Aufräumarbeiten in Theed endgültig abgeschlossen waren.
Den persönlichen Nachrichten folgten einige Newsbulletins vom Hof in Theed und verschiedene Berichte von Naboo-HoloNetNews. Peppis besondere Aufmerksamkeit erregten die Nachrichten, die von den Aktivitäten von Jedi in Theed und Umgebung handelten. Zum einen waren in der Hauptstadt einige damit beschäftigt bei den Aufräumarbeiten und der Bekämpfung von Verbrechen zu helfen, darunter in dem Entführungsfall von Kindern einiger einflussreicher Familien, in dem ein ganzer Ring von Kidnappern von einer einziger Jedi-Ritterin ausgehoben sein sollte.
Außerdem gab es einen Bericht von dem Raumhafen in Keren, einem Provinznest in den Grasebenen. Dort hatte eine schwere Explosion fast das gesamte Raumhafengelände zerstört, und wie durch ein Wunder hatte es nur ein paar Verletzte gegeben. Neben der amtlichen Mitteilung, gab es ein paar Ausschnitte von Live-Interviews mit einer jungen, ziemlich aufgedrehten Menschenfrau, die wunderliches Silberhaar trug und zu den Jedi gehörte. Eigentlich hatten doch nur sehr alte Menschen silberne Haare, wunderte sich Peppi, aber es war sehr interessant, was die junge Dame zu erzählen hatte. Sie hieß Bianca Kaye oder so ähnlich, und sie erzählte, dass die Explosion das Werk eines sogenannten "Lila-lekku-Phantoms" war, der eine Geisel vom Planeten Kamino in ihre Raumfähre eingesperrt hatte.
Peppi fand es äußerst besorgniserregend, dass sich nach dem Angriff des Imperiums sich auch weitere dubiose Gestalten auf Naboo einschleichen konnte, aber die Gruppe Jedi schienen dieses Phantom wieder vertrieben zu haben. Von den anderen konnte man nur einen kurzen Blick auf eine in einen dreckigen Kapuzenmantel verhüllte Gestalt erhaschen, sowie einen dünnen jungen Menschen mit Gungan-Fastfood in den Händen und ein sehr großes aber dünnes grauhäutiges Wesen, das von diesem Kamino kommen musste. Es musste sogar noch größer als Peppi sein, denn der kleine ovale Kopf mit den großen grauen Augen schwankte weit über einem der Gungan-Reporter.
Nachdem sie die weiteren Nachrichten, die sich um Boulevardmeldungen der Schönen und Reichen von Naboo drehten, angesehen hatte, war Peppi überzeugt, dass sie das Richtige getan hatte, den Auftrag zur Befreiung der Talz an den Jedi-Orden gegeben zu haben. Das Imperium bestand nicht nur aus dem Militär, sondern auch aus den Sith, denen unbedingt Einhalt geboten werden musste. Dazu musste die Zusammenarbeit mit den Jedi wieder verstärkt aufgenommen werden, und falls die Mission nach Alzoc III erfolgreich verlief, würde es bestimmt leichter fallen, die Zustimmung des Senats und des Kanzlers zu erhalten.
Sie fragte sich, welche Jedi wohl den Auftrag erhalten hatte – die junge silberhaarige Frau aus den Nachrichten war jedenfalls einfach zu putzig gewesen, als sie eine kurze Kampfkunstvorführung gegeben hatte.
Peppi machte sich ein paar Notizen für den morgigen Tag, unter anderem, dass sie sich bei Alyssa erkundigen musste, wie es ihr in der Zwischenzeit ergangen war. Sie hatte ihre menschliche Freundin und Kollegin sträflich vernachlässigt, da sie in den letzten drei Tagen nur darauf fixiert gewesen war, sich um die Belange der Talz zu kümmern.
Das nächste, an das die Senatorin dachte, war die Augen zu schließen und jede Menge Schlaf nachzuholen.
[Mon Calamari – Coral City Grand Hotel – Schlafzimmer] Peppi Moss allein
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