Mon Calamari (Calamari-System)

[ Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | abgesichertes Gebäude (Senat) | Sitzungssaal | mit sämtlichen Senatoren und Ministern ]

Es hatte begonnen – die Debatte um einen möglichen Militäreinsatz im Osarian-System. Erst sprach die Gungan Peppi Moss, die aktuelle Senatorin von Naboo, zum ganzen Senat. Ziemlich schnell sah man sie als das mitfühlende Sprachrohr der paar geflüchteten Rhommamoolianer. In diesem kurzen, aber entscheidenden Moment, wo sie hinter dem Rednerpult stand, war für sie noch ein Vorteil, dass sie ein Mitglied des Flüchtlingsausschusses war. Niemand hinterfragte in dieser Position die wahren Absichten. Niemand zog bei dieser Position in Erwägung, dass sich diese große Senatorin vielleicht nur einen Steigbügel für ihre zukünftige Karriere bastelte. Das Mitgefühl dominierte im Denken der Neuen Republik. In der ganzen republikanischen Bevölkerung ging man immer davon aus, dass alle politischen, wirtschaftlichen und auch militärischen Ziele einem höheren Zweck dienten.


'Und dieser „heilige“ Zweck wird nun schamlos als Vorwand für die eigenen politischen Interessen, die man bloß hinter vorgehaltener Hand mitteilt, missbraucht', ging es auf einmal Sian Nunb durch den Kopf als Senatorin Moss das Szepter an Baron D'Orcast, einem emsigen Mitglied des aktuellen Ausschusses für Verteidigung, übergab. Innerlich knirschte der faltige Sullustaner mit seinen vielen Zähnen, während der jüngere Politiker genau in diesem Moment die „Sachlage“ allen Anwesenden, darunter auch einigen hochrangigen Militärs, erklärte. Dabei fiel immer wieder der wache Blick des Menschen von Chandaar auf den amtierenden Verteidigungsminister – Sian Nunb. Äußerlich ließ er sich jedoch nichts anmerken. Gelassen strich er sein Wohlstandsbäuchlein und überspielte damit die aufkeimende Verärgerung – jedenfalls ein bisschen.

Per Handzeichen meldete sich der Verteidigungsminister für den nächsten Redebeitrag. Er durfte in diesem Moment nicht gänzlich die Kontrolle über die Debatte verlieren. Für ihn – und einen großen Teil der Militärs – war der militärische Stoß in Richtung Corellia derzeit wichtiger als dieses kleine System. Etwas angriffslustig funkelten seine Augen in Richtung D'Orcast, nachdem Lark mit einem Nicken Sians Meldung notiert hatte. Kurz kehrte sein wachsamer Blick zu dem recht alten Bothaner zurück. Mit einer stoischen Ruhe ließ der respektierte Senatsdiener alle politische Debatten, die Tag für Tag in diesem Plenum zu hören waren, über sich ergehen.
'Wahrscheinlich kennt Lark die Politik besser als die meisten Senatoren', bemerkte der Sullustaner in Gedanken anerkennend. Dann war er mit seiner Aufmerksamkeit wieder bei den Ausführungen des Barons von Chandaar.

Unter lautem Applaus der großen Fraktion, die ganz fest hinter Senatorin Moss stand, und mehreren anderen Anwesenden verließ der junge Baron das schmale Rednerpult. Noch einmal zeigte D'Orcast sein einnehmendes Lächeln dem farbenfrohen Publikum. Parallel zu diesem doch äußerst perfekten Abgang hielt sich der dickliche Sullustaner nun für seinen Auftritt bereit. Mehrmals hatte er sich in solchen Debatten allein mit dem Wort duelliert. Hatte Gegner raffiniert Schachmatt gesetzt. Jedoch fühlte er sich in diesem Kampf schon in diesem Moment in einer unterlegenen Position. Sian blickte zu Lark. Noch immer tobte der Applaus. Schweigend hob der graue Bothaner seine Hände. Mahnte mit seiner ruhigen Stimme zur Ruhe. Diese kehrte nach mehreren Minuten auch langsam ein. Dann erhob sich der Sullustaner als man ihn aufrief. Kurz wallte der seidene Stoff, den er trug. Mit einem ruhigen Gang ging der Verteidigungsminister zum Rednerpult.

„Werter Senat, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit“, begann Sian Nunb – selbstverständlich in seiner plappernden Muttersprache. Eine Sekunde später setzten die jeweiligen Übersetzer für die zahlreichen Anwesenden ein. „Der Sieg im bothanischen Raum hat uns, der Neuen Republik, ganz deutlich gezeigt, dass wir unterjochte Systeme aus eigener Kraft und mit sehr viel Vorbereitung, Mut und Kampfeswillen befreien können.“

In einigen Reihen hörte er leise Zustimmung. Bothawui war ein großartiger Erfolg gewesen – ganz besonders nach dem recht tragischen Verlust von Bilbringi und anderen Systemen. Seit dieser einen Meldung hatte man das Gefühl, dass das Imperium mittlerweile seinen Zenit überschritten hatte. Es ging auf den Niedergang zu – und allein dieser Gedanke trieb nun den Hauptteil der Senatoren bei ihrem Vorgehen an. Damit hatte die Logik in deren Kopf bloß eine sehr kleine Stimme. Man sah nur noch den Erfolg. 'Das „höhere“ Ziel', rief sich Sian ein weiteres Mal ins Gedächtnis. Dann spürte er die unzähligen Augen, die auf seine kleine Person gerichtet waren. Ganz ruhig atmete der Sullstaner ein – und wieder aus. Sammelte noch einmal sämtliche Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen.

„Doch man muss den deutlichen Unterschied zwischen Bothawui und einem möglichen Einsatz im Osarian-System sehen“, sprach der Sullustaner weiter. „Denn nun weiß das Imperium ebenfalls von unserer Stärke. Schon jetzt treffen Sie Vorbereitungen, um den geplanten Vormarsch zu stoppen. … In dieser Stunde müssen wir, die Neue Republik, einen kühlen Kopf bewahren! Humanität ist eine Eigenschaft, die wir nicht verlieren dürfen – keine Frage. Doch haben wir die Kraft dazu?“

Er ließ ganz absichtlich die letzte Frage unbeantwortet im Raum. Ließ sie einen flüchtigen Moment einfach nur wirken. Sie sollte ein paar leichte Zweifel in den Köpfen der Senatoren säen. Seine sehr großen, schwarzen Augen erfassten einzelne Gesichter. Natürlich musterte er ebenso den Baron von Chandaar. Dieser wähnte trotz allem sehr siegessicher – das sah Sian ihm an. Ruhig umklammerten seine kleinen Hände das schmale Pult. Er musste in diesem wichtigen Moment Stärke zeigen. Nach einigen Herzschlägen kehrte wieder Ruhe in den Saal ein. Man erwartete von dem Minister, dass er seine Rede fortführte. Ruhig atmete Sian erneut ein – und wieder aus. Plötzlich hörte er das eigene Herz, das immer lauter schlug. Konnte er seine Position in dieser Debatte verbessern? Konnte er für diese Abstimmung genügend Senatoren auf seine Seite ziehen?

„Die Kraft haben wir nicht …“, fuhr Sian mit seiner Singsang-Stimme fort. „Jedenfalls nicht in dem riesigen Maße, das Baron D'Orcast und Senatorin Moss annehmen. Für eine solche Militäroperation muss unsere Flotte mehrere Streitkräfte an einen Ort binden. In der Realität müsste unsere Flotte als erstes das Osarian-System sichern, um dann weiter in Richtung Coruscant vorstoßen zu können. So ermöglichen wir dem Imperium genügend Zeit, um sich sammeln zu können und im Anschluss eine schlagfertige Gegenoperation vorzunehmen. Rhommamool – auch wenn mir das Leid der hilflosen Bevölkerung ans Herz geht – wird damit zu einer Falle für uns. Bedenken Sie bei der kommenden Abstimmung also, dass wir erst helfen können, wenn wir den Luxus haben Truppen in großer Zahl binden zu können.“

Höflich verneigte sich Sian vor dem gesamten Plenum. Dann kehrte er zu seinem Platz zurück. Mit einem sehr leisen Seufzer setzte er sich wieder auf seinen Platz. Nun stand nur noch die eine Frage im Raum, ob seine provisorische Ansprache Früchte tragen würde. Flüchtig sah der Sullustaner auf sein Chrono. 'Maximal zehn Minuten, dann ruft Lark endlich zur letzten Abstimmung auf', schätzte der dickliche Minister und ließ seinen Blick im Anschluss zu dem alten Bothan wandern. D'Orcast oder Nunb – dies würde nun eine politische Entscheidung für die Zukunft werden. 'Hoffentlich hat Senatorin Moss die Tragweite ihrer Bekanntschaft richtig abgeschätzt', dachte er sich und musterte kurz die rosafarbene Gungan. Entschlossen sah diese in die bunte Runde. 'Es könnte ihr erster, sehr großer Erfolg in der intergalaktischen Politik werden.'

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~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Senatsgebäude ~ Café in der Lobby ~ Alyssa allein, fernab Minga Ipu und Tako Nori

Alyssa wartete auf ihre liebe Freundin und Kollegin, die sowohl Tion Fey, als auch Slith Nevs im Schlepptau hatte, wie sie es aus ihrer Com-Nachricht erfahren hatte. Und dann betrat das Trio das Café. Peppi hatte sie schon registriert, doch steuerte sie zunächst den Tisch an, an dem der Mon Calamari und die Tiranii saßen. Der hochgewachsene charmante Pau'aner machte die Gungan mit diesen Politikern, wie die kleine Bandomeererin schätzte, bekannt. Sie sprachen kurz, bis die Senatorin Naboos sie zu Alyssas Tisch hinüber einlud.

Als das Grüppchen herüberkam, stand die junge Senatorin, der Höflichkeit halber, auf und begrüßte jeden der Gruppe. Zunächst stellte sich der Bewohner dieses Planeten noch einmal für die Gesamtheit als Tako Nori vor. Er war der Beauftragte des Jedi-Ordens im Senat der Neuen Republik. Also hatte der Orden beschlossen, sich der Republik wieder anzunähern. Dies hätte schon viel früher geschehen müssen. Peppis Arbeit hatte zu dieser Annäherung bestimmt beigetragen. Sie hatte eine Gruppe Jedi mit der Alzoc III-Mission betraut.

Die Gungan übernahm kurzerhand die Vorstellung Alyssas für die anderen und die weibliche Tiranii, war die Senatorin Corellias, Minga Ipu. Kaum war die Vorstellungsrunde beendet, in der Senator Fey und Senator Nevs außen vor gelassen worden waren, da sie im Senat einen gewissen Bekanntheitsgrad genossen, wurde über die Alzoc III-Mission gesprochen und Tako Nori berichtete das, was er darüber wusste, als Abgesandter des Jedi-Rats. Er erwähnte, dass eine Rätin mit diese Mission bestritt.
Doch kurz darauf, wie sollte es auch anders sein, brachte die Gungan ihr eigentliches Anliegen vor die Gruppe, die Rhommamool-Mission. Peppi schilderte kurz die Lage der Flüchtlinge, um ein wenig auf die Tränendrüse zu drücken und sprach schließlich noch ihre Bewunderung des Mutes dieser Leute aus. Schlussendlich warf sie einen fragenden Blick in die Runde, um zu erfahren, wie die ältere Riege von ihrem Vorschlag dachte.

Die katzenartige Frau und der Mon Calamari sicherten Peppi ihre Unterstützung zu nach sorgfältigem Abwägen aller Aspekte, die zu beachten waren. Alyssa lächelte zu ihrer Kollegin herüber und zwinkerte. Auch Slith Nevs und Tion Fey schienen ganz angetan. Die Senatorin Naboos bedankte sich für die Unterstützung und dann erklag auch schon der Gong, der die Pause der Sitzung beendete und so strömte sie alle gen Sitzungssaal zu ihren Plätzen zurück.


~*~

Der Tag der wichtigen Sitzung und Abstimmung


Der große Tag war gekommen. Alyssa erwachte aus ihrem wohlverdienten Schlaf. Sie stand auf und war noch etwas wackelig auf den Beinen. In diesem Moment musste sie an ihre Freundin denken. Ob Peppi auch so aufgeregt ist? Bestimmt ist sie noch aufgeregter, schließlich muss sie eine Rede vor dem versammelten Senat halten. Aber sie wird das schon schaffen. Ich glaube ganz fest daran.

Mit diesen positiven Gedanken, schlüpfte sie in die Nasszelle und kam wenig später erfrischt und wach heraus. Der Zimmerservice-Droide des Hotels hatte ihr einen frischen Kaffee auf ihren Schreibtisch gestellt. Dieser wurde nun erstmal genossen. Danach wurde eine passende Robe für den wichtigen Anlass herausgesucht. Und keine zwei Stunden später befand sich die Senatorin Bandomeers in einem Schwebetaxi, dass sie zum Senatsgebäude brachte. Ob Coralie die Rhommamoolianer gut vorbereitet hatte. Ach was, bestimmt, auf Coralie kann man sich sogar verlassen, wenn sie nicht zum eigenen Stab gehörte.

Am Nachmittag wurde vom Senatsdiener, Lark, einem männlichen Bothan, die Sitzung mit der wichtigen Angelegenheit bezüglich Rhommamool eröffnet. Einige Senatoren und auch Kanzler Qúun waren per Holo-Übertragung zugeschaltet. Alyssa blickte sich im Sitzungssaal um. Dort waren die Senatoren Fey und Nevs. Peppi konnte sie auch von weitem sehen. Vor der Sitzung hatte sie die Gungan leider nicht mehr angetroffen, um ihr Glück für ihre Rede zu wünschen, aber sie würde es schon schaffen. Senatorin Vao erschien auch per Holo, da sie sich immer noch auf Ryloth befand. Dann bemerkte die junge Senatorin, dass sogar Senator Nunb von Sullust und Verteidigungsminister der Republik anwesend war, genauso wie der Vorsitzende des Flüchtlingsausschusses Aktis T'kla.

Dann wurde ihre Freundin ans Rednerpult gerufen, doch ein Zwischenfall hinderte sie daran zu beginnen. Eine Frau (Minati Forlin) mit blassgrüner oder blassgelber Haut hatte den Saal betreten und sorgte für Aufsehen, als sie eine Holocam auspackte. Doch stellte sich wenig später heraus, dass es die verspätet eingetroffene Botschafterin Mirals war. Schließlich begann die hochgewachsene gunganische Senatorin ihre Rede.

"Sehr geehrte Damen und Herren Senatoren, werte Minister und Botschafter, Kanzler Quún, ich begrüße Sie und freue mich über Ihr zahlreiches Erscheinen. Ebenso heiße ich Ihre Majestät, Königin Varayane von Naboo und Boss Natto von Otoh Gunga willkommen!", wurde die Rede eingeleitet.

"Dieser Antrag, den Sie unter dem Aktenzeichen RML/4947-121-PM/2 aufrufen können, hat in den letzten Stunden unter dem Eindruck einer Neubewertung der Sachlage in Abstimmung mit der zuständigen Kommission abgeändert werden müssen. Ich bitte um Verzeihung, falls Ihnen dadurch zusätzliche Umstände entstehen.

Außerdem wird nach Ende meiner Rede, Baron Casshern D’Orcast von Chandaar, zur Erläuterung der Sachlage sprechen."
, fügte sie aufgrund der Änderung hinzu, betonte jedoch nochmal das Ziel dieses Antrages und führte ihn dann näher aus. In ihrem nächsten Teil der Rede informierte sie den Senat darüber, dass drei Betroffene das Wort erteilt bekommen werden. Dann wurde die Frage des Nutzen von Peppis Seite aus geklärt und führte ausführlich aus, dass ein Nutzen nicht immer wichtig sei, sondern, dass man der Republik nicht vorwerfe, dass sie nur aus wirtschaftlichen Interessen handele, obwohl es auf Rhommamool reichhaltige Erz- und Mineralvorkommen gäbe. Weiter ging sie darauf ein, dass Osarian ein wichtiger Verkehrspunkt am Corellian Run war und beendete schließlich ihre Rede.

Es folgte ein donnernder Applaus im Senatssaal. Alyssa klatschte und strahle zu ihrer Freundin herüber, um ihre Begeisterung auszudrücken. Ich wusste sie würde es schaffen. Wirklich eine tolle Rede Peppi, dachte die Senatorin Bandomeers. Darauf folgte der Beitrag von Baron Casshern D'Orcast von Chandaar, der die Sachlage näher erörterte. Darauf folgte ein Beitrag des sullustanischen Senators und Verteidigungsministers, der zunächst den militärischen Erfolg bei Bothawui lobte, sich aber gegen einen Militäreinsatz im Osarian-System aussprach, da es eine Falle für die Republik sein und dazu führen würde, dass sich die imperiale Flotte wieder sammeln könne. Mit diesem eindringlichen Beitrag verließ er, sich kurz verbeugend, das Rednerpult.

Gleich folgt die Abstimmung, ging es Alyssa durch den Kopf. Was wird Sian Nunbs Beitrag auslösen bei der konservativen alten Riege? So viele Fragen. Der versammelte Senat wartete darauf, dass Lark zur Abstimmung aufrief.


~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Senatsgebäude ~ Sitzungssaal ~ Alyssa mit sämtlichen Senatoren, Ministern und hochrangigen Militärs
 
~ Coral City \ abgesichertes Gebäude (Senat) \ Sitzungssaal ~ Sian Nunb, Peppi Moss, Alyssa Valan, Minati Forlin, Kalama sämtliche restlichen Senatoren & Minister

Für Kalma hatte der Tag wie schon einige andere in ihrer Karriere innerhalb der politischen Laufbahn im System der Republik begonnen. Eine fast leer getrunkene Tasse Kaf stand vor ihr auf dem kleinen Tischchen der Couch, darauf und auf Couch und Boden setzte sich das Chaos fort, befanden sich zahlreiche Flimsifolien. Das Arbeitstier in ihr war nur selten ruhig zu stellen. Und gestern Abend hatte sie wieder entsprechend gewütet. Mit einem herzhaften Gähnen und einem darauf folgendem Seufzer machte sich die Innenministerin daran aufzuräumen und hatte bei den letzten Folien mit einer Hand bereits eine Nachricht an ihren Sekretär verschickt. Und jetzt... Stunden später saß sie mit zahlreichen Senatoren, Ministern und anderen Angehörigen des Regierungsorgans der Republik in einem Raum. Keine Spuren der langen Nacht waren geblieben und mit konzentriertem Gesicht überflog sie noch einmal zwei Folien, die sie sich zur Vorbereitung von Darius hatte anfertigen lassen, doch Kalma würde von Senatorin Moss, beziehungsweise ihrer Ankündigung durch den Senatsdiener aus dem Lesen heraus gerissen. Nicht verärgert richtete sich ihr Blick auf die Gungan. Deren Vortrag in ihr vieles bewegte.

Kalma selbst war, wie einige, aber längst nicht alle Anwesenden in dieser Sitzung, stark idealistisch geprägt und war noch immer in ihrem Bereich tätig weil sie fest an die Ideale und Ziele der Republik glaubte. Es war also wenig verwunderlich, dass sich ihr innerstes binnen kürzester Zeit auf die Seite der Senatorin stellte und definitiv Absichten hegte, sich dem Rhommamool System Hilfe anbietend zu zu wenden. Allerdings wäre sie auch nicht zur Senatorin und Ministerin geworden, hätte sie sich allein von ihrem Herzen und ihrem Bauchgefühl leiten lassen. Wohl wissend das diese Debatte erst an ihrem Anfang stand, schob sie die bisherigen Eindrücke beiseite. Ohne wirklich darauf zu achten, tippte sie auf ihrem Datenblock einen knappen Text ein. Schob das Gerät kurz zu Darius hinüber, sodass er lesen konnte, was sie geschrieben hatte. Ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen, die in diesen Augenblicken sowieso auf der noch sprechenden Senatorin ruhte, verließ ihr Sekretär seinen Platz und verschwand aus dem Saal. Erst als die Senatorin Naboos mit ihrem Auftakt der Rhommamool Debatte geendet hatte, kehrte Darius zurück und reichte ihr zwei weitere Folien. Sie war altmodisch veranlagt und hatte lieber die Flimsifolien in der Hand, als ständig auf das Display ihres Pads oder Datenblocks zu starren. Mit einem Seitenblick zu Verteidigungsminister Nunb versuchte sie dessen Miene zu deuten. Allerdings handelte es sich bei ihm um einen Sullustaner. Deren Mimik war für sie, als Mensch, weitestgehend verschlossen. Wenn es sich nicht um allzu offensichtliches wie ein Lachen, oder wütendes Knurren handelte. Selbst das war hier und da ja anders gemeint, als bei Menschen.

Das als nächstes Baron D'Orcast sprach, als Mitglied des Verteidigungsausschusses, ließ sie mit einem knappen, weiteren Blick zu Nunb reagieren, wodurch sie das kurze und unscheinbare Handzeichen des Verteidigungsministers ausmachen konnte. Was es zu bedeuten hatte, dass der Baron sprach, wurde spätestens dann klar, als er begann die Pläne und angedachten Maßnahmen zur Befreiung und Befriedung des Systems zu erläutern und zu erklären. Noch immer still schweigend verfolgte sie diese Ausführungen, ebenso wie jene des Verteidigungsministers. Unglücklicherweise konnte sie nicht viel beisteuern. Die Agenten die vor Ort eingesetzt waren, hatten auf Grund der Unruhen im System vorübergehend den Schutz darin gesucht, sich vorerst zu verbergen. Man hegte keinen Zweifel daran das sie Bericht erstatten würden, aber nicht rechtzeitig genug, um hier bei einer Entscheidungsfindung zu helfen. Die Argumente sowohl der Senatorin, als auch des Verteidigungsministers machten Sinn und waren nachvollziehbar. Gerade die militärische Lage, die sich nur langsam und stetig zu verbessern schien, trotz dem Erfolg im Both-System, gab ihr zu denken. Mit welchem Ausmaß an imperialem Aufgebot würden sie es zu tun haben? Und in wie weit würde sich Osarian überhaupt in dieser Sache eingliedern? Was, wenn sich Rhommamool zur Republik gesellte, die andere Welt aber nicht wollte?

Kalma, die hin und her überlegte, hielt mit einem Mal inne. Diese Fragen waren zwar durchaus berechtigt und es war durchaus idealistisch zu sehen. Sowohl der Antrag, als auch die Ausführungen der Senatorin Naboos, aber was nutzte es ihnen noch, wenn sie ständig nur noch in Richtung der möglichen Verluste schielten? Sie wollte sich nicht gänzlich davon frei sprechen, nicht in eben diese Richtung zu blicken, aber wenn man es nur noch tat, was konnte dann schon noch gelingen? Wieso sollte man überhaupt noch etwas versuchen? Senatorin Moss hatte recht. Das, was diese Tat bedeuten könnte. Was sie der Galaxis zeigen würde, das war mindestens so viel wert wie die Befreiung des Both-Systems. War denn ein Leben, nur wegen seiner Positionierung bedeutsamer, als ein anderes? Mit einem nur angedeuteten Kopf schütteln senkte die blonde Alderaanerin den Kopf und atmete tief ein, ehe sie ihren Atem langsam und geräuschlos wieder entweichen ließ... Und entschied sich dagegen das Rednerpult für sich zu beanspruchen. Die Standpunkte waren hinreichend erklärt worden und es war nun an einem jeden einzelnen, sich zu entscheiden, wie vorgegangen werden sollte. Kalmas Beiträg hätte sich jetzt vermutlich wie nicht viel mehr als ein schnelles einheizen, nach dem negativen Beitrag des Verteidigungsministers angefühlt. Und letztendlich vertraute sie auf dessen Fähigkeiten. Er trug sein Amt nicht völlig ohne Grund. Sie allerdings sah es in diesem Falle anders. Das Imperium musste mit Aufständen zurecht kommen, hatte eine interne Revolte – ausgelöst durch die Sith, wenn man den Gerüchten glauben schenken durfte – hinter sich, die zwei große Schlachten innerhalb der Flottille des totalitären Systems hervor gebracht hatte. Die Lage war derzeit vielleicht nicht die beste, aber sie war nicht gewillt zu glauben, dass sie ausweglos war... Ihre Stimme würde sie für ein Eingreifen bei Rhommamool geben. Blieben nur noch etliche andere Senatoren die sich entscheiden mussten, dachte sie mit einem leichten zynischen Anflug , aber auch leicht ironischem Humor.


~ Coral City \ abgesichertes Gebäude (Senat) \ Sitzungssaal ~ Sian Nunb, Peppi Moss, Alyssa Valan, Minati Forlin, Kalama sämtliche restlichen Senatoren & Minister
 
[ Mon Calamari - Coral City- abgesichertes Gebäude (Senat)-Sitzungssaal ] Peppi und der versammelte Senat

Noch hatte sich Peppi so erleichtert und gleichzeitig so erschöpft gefühlt, nachdem sie ihren Antrag vor dem nahezu bis zum Bersten gefüllten Sitzungssaal vorgestellt und erläutert hatte und schließlich auf ihren Platz zurückgekehrt war. Der Beifall war ihrem Gefühl nach freundlich gewesen, aber das hatte nichts zu bedeuten. Erst jetzt, als sich die Aufmerksamkeit auf Baron D’Orcast richtete, konnte sie wieder einzelne Person ausmachen. Während ihrer Rede waren die versammelten Politiker zu einer undeutlichen Masse verschwommen, was wahrscheinlich auch besser so war. Nun aber konnte sie sehen, dass von ihrer Kollegin und Freundin Alyssa ein strahlendes Lächeln zu herüberkam und sie nickte dankbar zu. Wenigstens eine, die ehrlich ihre Gefühle zeigte.

Die Senatoren, von denen Baron D’Orcast sicher war, dass sie dem Antrag zustimmen würden, sahen eher neutral aus, aber das hatte auch nichts zu heißen. Peppi fühlte sich überhaupt nicht bei dem Gedanken wohl, dass sie dem Antrag nur zustimmten, weil sie von Chandaar wie auch immer beeinflusst wurden und/oder einen wirtschaftlichen Vorteil daraus ziehen würden. Der spitzohrige Baron wurde nicht nur wegen seiner Hautfarbe Golden Boy genannt, sondern auch weil seine Familie über ein Werftenkonsortium herrschte, das einige der wichtigsten Welten dieses Sektors kontrollierte. Ihm ging es um Beträge im millionen- oder gar milliardenfachen Creditbereich und um Macht, während die junge Gungan nur die Bewohner einer unterdrückten Welt befreien wollte. Natürlich käme es ihr gelegen, wenn sie durch einen Erfolg in dieser Sache ihr politisches Profil unterstreichen und ihren Einfluss vergrößern konnte – dadurch fiele es ihr einfacher, noch vielen mehr zu helfen.

Eher gezwungen richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf die strategischen Erläuterungen von Baron D’Orcast. Immerhin hatte er neben mehreren Angriffsszenarien auch einige ausgearbeitet, die davon ausgingen, dass kein Militärschlag von Nöten war, und Peppi hoffte darauf, dass es so auch kommen würde. Ihre Berater gaben ihr immer wieder einige Erklärungen und bescheinigten dem Chandaari großen Sachverstand und ein hoch ausgeprägtes strategisches Vorstellungsvermögen.

Dieser schien auch nicht im Geringsten davon berührt zu sein, dass er auf Konfrontationskurs mit Verteidigungsminister Sian Nunb war. Der Sullustaner ließ sich zwar nicht anmerken, was er dachte, aber Peppi glaubte nicht, dass er so einfach die Herausforderung hinnehmen würde. Casshern D’Orcast hatte seine Rede beendet, und der Applaus kam besonders kräftig aus den Reihen der Vertreter von Chandaar, Rudrig, Jaminere und Brigia, sowie von all jenen, deren Heimatwelten einem untergegangenen Königreich angehört hatten, dessen Zentrum ebenfalls Chandaar gewesen war. Wie stark mussten diese alten Bande noch sein, überlegte sich Peppi und wusste nicht so recht, ob sie sich darüber freuen sollte. Genauso selbstbewusst wie er zu seiner Rede angetreten war, verließ der ehrgeizige junge Politiker wieder das Podium. Peppi war sich ziemlich sicher, dass er mit seiner Ansprache einige unentschlossene Senatoren für ihre Sache gewonnen hatte.

Eigentlich waren Paavo Gys und seine rhommamoolianischen Landsleute mit ihrer Ansprache an den Senat dran, doch da meldete sich ausgerechnete Sian Nunb für einen Redebeitrag, der sich mit wohl gewählten Worten in seiner melodischen Sprache als Stimme der Vorsicht und Mäßigung präsentierte. Wäre es um irgendeine andere militärische Mission gegangen, hätte Peppi ihm sofort zugestimmt, doch es sah eben nun einmal so aus, dass es um das Wohl eines tapferen, aber schwachen Volkes ging, das ihr am Herzen lag und um ihre eigene politische Zukunft. Nach einem kurzen Blickwechsel mit Baron D’Orcast meldete sie sich sofort für den nächsten Beitrag.

„Bitte entschuldige, dass ihr warten müsst, aber ich kann das einfach nicht so stehen lassen, was Minister Nunb eben sagte“,


wandte sie sich an Paavo Gys und seine beiden rhommamoolianischen Landsleute, die in der Loge der Naboo-Delegation auf ihren Auftritt warteten. Der einäugige Dresselianer nickte nur, obwohl allen dreien die Anspannung deutlich anzusehen war.

Lark, der bothanische Senatsdiener, rief Peppi auf, nachdem der Verteidigungminister seine Ansichten dargelegt hatte. Der Applaus war ihrer Meinung nach ebenfalls recht wohlwollend ausgefallen, so dass sie nicht wusste, inwieweit die Ansichten des Ministers noch die Meinung der Senatoren beeinflusst hatte.

Diesmal war sie weit weniger nervös als bei ihrem ersten Beitrag, auch wenn sie überhaupt keinerlei Vorbereitungszeit hatte. Sie wusste, dass sie die Mission zu verteidigen hatte, mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen – es würde keine sorgfältig abgewogenen Worte oder Formulierungen geben, sie würde das sagen, was ihr auf dem Herzen lag.

„Sehr geehrter Herr Verteidigungsminister – ich danke Ihnen für Ihre Ansichten und unter anderen Umständen würde ich Ihnen sogar voll und ganz zustimmen. Doch ich meine, dass wir keine Zeit verlieren dürfen und schnell handeln müssen, bevor das Imperium Gegenmaßnahmen ergreift. Wir haben den Vorteil, dass unsere Streitkräfte schnell einsatzbereit sind und das Osarian-System leicht erreichbar ist. Und je schneller die Neue Republik Richtung Corellia vorstößt, um eher verkürzen wir das Leid, das Rhommamool und alle anderen Systeme entlang des Corellian Run ertragen müssen.

Ich verstehe Ihre Bedenken, Minister Nunb, und natürlich glaube ich nicht, dass die Kräfte der Flotte grenzenlos sind. Wie ich aber schon erwähnte, und Baron D’Orcast in seinem Vortrag erläuterte, verfügt die Flotte über die Einsatzbereitschaft und Erfahrung schnell und schlagkräftig zu handeln. Gerade nach Bothawui dürfen wir dem Imperium nicht die Gelegenheit lassen, die Verteidigung der neu entstandenen Grenzen zu konsolidieren.

Soweit ich weiß, hat sich das Imperium immer noch nicht vollständig von seinem Bürgerkrieg erholt, und muss sich nun auch noch von der Niederlage bei Bothawui erholen. Lassen Sie uns daher das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist, wie man auf Naboo sagt, werte Senatorinnen und Senatoren, und helfen Sie einem tapferen, kleinen Volk, das von der Vernichtung bedroht ist. Durch diese Maßnahme, so unbedeutend sie im Vergleich zur Befreiung Bothawui erscheinen mag, tragen wir den Gedanken der Freiheit weiter zurück in den Inneren Rand und in die Kernwelten – er wird vorauseilen und die besetzten Gebiete Hoffnung schöpfen lassen; sie sogar dazu animieren, es Rhommamool gleich zu tun, so dass sich der militärische Aufwand wahrscheinlich in Grenzen halten wird.

Damit Sie sich ein Bild der Lage der Bewohner von Rhommamool machen können, möchte ich nun Mr. Paavo Gys, einen politischen Flüchtling, sowie Ms. Norah Ahn und Mr. Syssk vorstellen, denen es gelang der Blockade zu entkommen und um Hilfe für ihren Befreiungskampf zu bitten.“


Mit diesen Worten überließ Peppi nun den drei Flüchtlingen das Wort, die zusammen zum Rednerpult gingen. Als Erster schilderte der dresselianische Widerstandskämpfer, wie der reiche Nachbar Osarian immer wieder Rhommamools Weg in die Unabhängigkeit mit wirtschaftlichen Repressalien torpedierte und er als Abgesandter Rhommamools auf Osarian in seinen Bemühungen behindert wurde.

„Die osarianische Regierung glaubt immer noch, dass sie die Herren Rhommamools seien und sichert sich auch damit die Gunst des Imperiums, meine Damen und Herren Senatoren. Die Versorgung mit Frischwasser und Grundnahrungsmitteln hängt immer von dem Wohlwollen Osarians ab und somit stellt dies ein ideales Druckmittel dar. Uns wurde der eigene Zugang zur Hyperraumroute verwehrt – weder Osarian noch die imperiale Besatzung haben ein Interesse daran, dass wir uns selbst versorgen können. Dies muss ein Ende haben – wir mögen zwar von Zwangsarbeitern und Sklaven abstammen, doch auf Rhommamool sind die Angehörigen verschiedener Spezies zu einem Volk zusammen gewachsen, dass die Freiheit liebt. Deshalb stehen hier ein Dresselianer, ein Trandoshaner und eine Menschin als Vertreter eines Volkes zusammen, das darauf hofft, der Vernichtung zu entgehen.“

Paavo musste sich sehr zusammenreißen, um den versammelten Senat nicht einfach zuzurufen, dass sie sich nun endlich mit ihren lahmen Hintern in Bewegung setzen sollte. Er räusperte sich kurz.

„Mr. Syssk und Ms. Ahn werden Ihnen einen kurzen Bericht über die Lage in unserer Heimat geben, kurz bevor sie geflohen sind“,

gab er das Wort an seine beiden Landsleute ab. Der Trandoshaner und die Menschenfrau schlugen sich ziemlich tapfer, als sie abwechselnd schilderten, wie Osarian den Ausbau des Raumhafens von Redhaven verhinderte und die erneute Blockade verhängten. Peppis Assistentin hatte mit ihnen trainiert, dass sie langsam sprechen und auch gelegentlich Pausen einlegen sollten. Syssk und Nora entschlüpften zwar immer wieder einige deftige Ausdrücke, doch Peppi hatte den Eindruck, dass sie dadurch einfach authentischer und vielleicht auch sympathischer wirkten.

„Meine Familie lebt in der vierten Generation auf Rhommamool und ich will nicht, dass diese verdammten Osarianer und die Imps unsere Heimat zerstören. Ich weiß auch gar nicht, ob ich je auf Trandosha oder woanders leben könnte, und ich will das auch gar nicht. Helfen Sie uns und treten Sie diesen verfluchten Besatzern in den Hintern!“,


zischte Syssk aufgewühlt in das Mikrofon, der erst jetzt merkte, dass er recht ausfallend geworden war.

„Das meinte ich nicht so, aber Sie wissen ja, was ich damit sagen wollte…“,

fügte er mit sich verfärbenden Schuppen etwas leiser hinzu und Norah fühlte sich ermutigt, es ihm nachzutun, und ein paar persönliche Ansichten anzufügen..

„Es ist wirklich scheußlich, wenn man nicht weiß, ob man am nächsten Tag genügend Trinkwasser hat. Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie heiß und trocken es bei uns ist? Da verdunstet Ihr tolles Blubberwasser ruckzuck, wenn Sie es nicht schnell genug austrinken“,

sagte sie und deutete unverblümt auf einen Senator, der gerade dabei war, aus einen halbvollen Glas Wasser zu trinken, an dem er schon seit der ganzen Sitzung nippte.

„Stellen Sie sich vor, Sie müssten jedes Mal bitten und betteln, dass Ihnen jemand Wasser bringt, und der erpresst Sie auch noch damit. Das will doch keiner, oder? Also denken Sie doch mal richtig nach und helfen Sie unseren Leute auf Rhommamool – bitte!“,

rief sie aufgebracht und trat vom Rednerpult zurück. Peppi atmete auf – die Vorträge hatten sie nun hinter sich gebracht, aber nun würde die Abstimmung zeigen, ob sie etwas hatten bewegen können.

Als Lark seine Stimme erhob, rechnete Peppi eigentlich damit, dass er den Beginn der Abstimmung einleiten wollte. Doch überraschenderweise kündigte er an, dass sich eine weitere Person für einen Redebeitrag angemeldet hatte. Ein erstauntes Raunen ging durch die Reihen der anwesenden Politiker und Beobachter, und diesmal war Peppi auch dabei. Wieder wechselte sie einen Blick mit Casshern D'Orcast, doch dieser hob ebenso verwundert die Schultern. Sie beide richteten ihre Blick auf die humanoide, weiblich wirkende Figur, die einen Kapuzenmantel trug und ihr Gesicht verhüllt hatte. Sie saß neben einem Mann, der anscheinend ein Assistent oder etwas ähnliches war. Wer hatte bloß so eine Geheimniskrämerei nötig? Und vor allem, was würde sie sagen und wie würde es sich auf die Abstimmung auswirken?
Solche Überraschungen konnte Peppi am allerwenigsten gebrauchen, doch sie musste sich in ihr Schicksal fügen.

[ Mon Calamari - Coral City- abgesichertes Gebäude (Senat)-Sitzungssaal ] Peppi und der versammelte Senat
 
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Maurice Danton blickte ungeduldig auf sein Chrono, als der Senat begann sich zu versammeln.
Es war damals kein Problem gewesen, eine Anstellung bei einem der zahlreichen Politikern zu bekommen, schließlich hatte er nicht wenige Referenzen vorzuweisen gehabt.
Aber es war für ihn ein absolutes Novum gewesen, daß er nun zwei „Dienstherren“ hatte. Diesen Zustand hätte er, wäre es nur um ihn persönlich gegangen, niemals akzeptiert, aber es ging nicht nur um ihn. Im Gegenteil er war die Verbindung seines alten Arbeitgebers zu der neugebildeten Regierung.
Aber möglicherweise waren bereits jetzt neue Anweisungen auf dem Weg zu ihm. Anweisungen, die es ihm ermöglichten, endlich offen zu seinen Ansichten und Freunden zu stehen.
Diese Anweisungen waren, so war es ihm über verschlüsselte Kanäle mitgeteilt worden, mit einem persönlichen Kurier zu ihm unterwegs.
Alleine diese Mitteilung hatte ihn aufhorchen lassen, denn bisher war es nicht notwendig gewesen, Kuriere einzusetzen. Außerdem stellte die Entsendung eines Kuriers auch immer ein unkalkulierbares Risiko dar, denn der Kurier konnte enttarnt werden, gefangengenommen werden oder dem Kurier konnte der Rückweg versperrt sein, was unangenehme Probleme nach sich ziehen konnte, denn man konnte keine Leute entbehren.
Dieser Kurier stellte also ein absolutes Novum dar und hatte den sonst so absolut beherrschten Maurice in ziemliche Aufregung versetzt.
Und zudem hatte Kurier auch noch eine leichte Verspätung. Er hätte bereits längst hier sein sollen, was Maurices Nervosität noch einmal verstärkte.
Zu seiner Freude hatte er gesehen, daß Minga Ipu, die Senatorin von Corellia ebenfalls hier eingetroffen war, aber er konnte sie in der Menge nicht ausmachen.

Er erhob sich leise seufzend von seinem Platz und ging zu einem der Sicherheitsleute, die die Türen des Senatssaals bewachten und teilte ihnen mit, daß er noch einen Gast erwartete und sie diesen bitte zu ihm vorlassen sollten.
Er hatte gerade ausgesprochen, als der Senatsdiener die Sitzung eröffnete.



„Werte Diplomaten, Senatoren, Minister und Kanzler Qúun. Hiermit eröffne ich die Eilsitzung zur Osarian-Rhommamol-Problematik. Senatorin Moss von Naboo hat einen formalen Antrag eingebracht und hat damit den ersten Beitrag. Darf ich Sie bitten, Ms. Moss?“

Die Gungan betrat das Podium, aber bevor sie mit ihrer Rede beginnen konnte, ereignete sich ein Zwischenfall mit einem Aufnahmegerät, dessen Klärung einige Zeit in Anspruch nahm. Maurice hatte nicht das Gefühl, daß es der Senatorin ungelegen kam.
Gerade als sich wieder alles beruhigt hatte und die Senatorin mit ihrer Rede begann, sah er aus den Augenwinkel eine Gestalt auf sich zukommen.



Mon Calamari - Coral City- abgesichertes Gebäude (Senat)-Sitzungssaal – versammelter Senat



Mon Calamari - Coral City- Raumhafen- Ankunftshalle


Mit zügigen Schritten ging die schlanke, in einem weiten Kapuzenmantel gehüllte Gestalt zum Ausgang.
Der Landeanflug hatte aufgrund der Sicherheitsbestimmungen, die zur Zeit für Mon Calamari vorherrschten, Verspätung gehabt.
Obwohl sie sich spöttisch gefragt hatte, was dieses erhöhte Sicherheitsaufkommen gegen eine imperiale Streitmacht ausrichten konnte. Schließlich würde keiner einen Sternenzerstörer in der Handtasche mit sich herumtragen.
Auch für Attentäter war der Weg mit den öffentlichen Flügen viel zu kompliziert und auffällig.
Aber sie wußte, daß es solche Vorkehrungen zu den üblichen Standards gehörten und hatte sich mit Geduld gewappnet. Geduld hatte sie immer gebraucht und sehr viel davon in den letzten Jahren.

Sie war erleichtert, daß sie nur mit Handgepäck reiste, so war sie als eine der Ersten vor dem Gebäude und konnte sich direkt ein Speedertaxi sichern. Sie nannte dem Fahrer ihr Ziel und versank wieder in ihren Gedanken.

Es war auch nicht einfach gewesen, den Planeten zu verlassen, denn schließlich hatte sie schwerlich einfach eine Passage buchen, zum Raumhafen spazieren und losfliegen können.
Diese Reise hatte ziemliche Umstände mit sich gebracht und sie hatte lange überlegt, ob sie wirklich dieses Risiko eingehen sollte. Schließlich konnte sie an anderer Stelle mehr von Nutzen sein als hier.
Aber mit den anderen hatte sie Vor- und Nachteile erwogen und sich schließlich durchgerungen, die Reise anzutreten.
Und sie wollte schwer hoffen, daß sich der Aufwand lohnen würde. Aufwand hatte die Republik mit dieser Siegesfeier auch betrieben, obwohl sie sich sicher war, daß einiges davon Blendwerk war. Aber das gehörte auch zum Geschäft.

Das Stoppen des Speeders riß sie aus ihren Gedanken. Sie war am Ziel ihrer Reise angekommen. Sie bezahlte den Fahrer und verzog kurz das Gesicht bei der benutzten Währung.
Aber dann schob sie alle Gedanken zurück und betrat das Senatsgebäude. Sie wußte, daß heute eine Sitzung stattfand und so waren die neuerlichen Sicherheitsvorkehrungen nicht verwunderlich. Trotzdem atmete sie auf, als sie endlich im Gebäude war und auf den Sitzungssaal zuging.
Die Türen waren geschlossen, das bedeutete, daß die Sitzung angefangen hatte.
Sie seufzte leise und trat auf die Sicherheitsleute zu.



“Entschuldigung, Monsieur Danton erwartet mich, aber mein Flug hatte Verspätung.“

wandte sie sich an einen der Sicherheitsleute.


“Monsieur Danton hat uns darüber verständigt, daß er noch einen Gast erwartet und wir sie einlassen sollen. Ich werde sie zu ihm führen.“


Höflich bedankte sie sich bei dem Sicherheitsmann und folgte ihm leise.
Sie konnte nicht anders, als Dankbarkeit dafür zu empfinden, daß Maurice immer an alles dachte und aus vielen Lagen einen Ausweg fand. Es war gut gewesen, ihn hierher in das politische Zentrum zu schicken. Hier hatte er ihnen wertvolle Dienste erweisen können, auch wenn er lieber im Zentrum des Geschehens gewesen wäre.
Der Sicherheitsmann hatte sie durch eine der oberen Zugangstüren geführt, wofür sie aufrichtig dankbar war, denn sie wollte im Moment kein Aufsehen erregen.
Und da erblickte sie Maurice schon.



“Danke, jetzt finde ich mich zurecht.“


sagte sie zu dem Sicherheitsmann und trat zu Maurice.


“Hast du die politischen Debatten schon über, Maurice?“


fragte Casia ihren ehemaligen Sekretär lächelnd. Maurice starrte sie für einen Augenblick mit offenem Mund an, bevor er sich wieder faßte. Ihm war nur mitgeteilt worden, daß ein Kurier kommen würde, aber nicht wer dieser Kurier wäre. Diese Information war zu heikel, um sie über mehr oder minder gesicherte Kanäle zu senden.


“Ich wußte, daß ein Kurier kommt, aber daß du dieser Kurier bist, verblüfft mich ein wenig.“


gab Maurice zurück, aber er sah schon, daß ihr Geflüster ein wenig Aufsehen erregt hatte und zog es vor, ihre Unterredung zu verschieben.
Casia nickte ihm verstehend zu und hörte der Rede zu, nachdem sie einen Blick auf Maurices Datapad geworfen hatte. Das versprach hochinteressant zu werden.
Die Befreiung eines imperialen Planeten war ein gewagtes Thema, schließlich hatte die Republik noch einige eigene Planeten, die sie aus imperialer Hand noch befreien mußten.
Normalerweise wäre ein solches Ansinnen von vorne herein abgelehnt worden, aber Casia war sich sicher, daß die Lage von Rhommamool einige klügere Köpfe zum Nachdenken gebracht hatte.
Und genau diesen Punkt sprach die Gungan auch an. Casia konnte die Senatorin für diese offene Dreistigkeit nur bewundern. Senatoren schätzten es nicht, wenn man ihnen ihre Ausreden schon im Vorfeld verdarb. Und so konnte nun niemand mehr behaupten, daß er diesen Aspekt nicht bedacht hatte.



“Ein klein wenig zu offen für diese Meute, aber meinen Respekt hat sie.“


sagte Casia leise zu Maurice, während der Senatsdiener den zweiten Redner aufrief.


“Als zweiten Redner der Eilsitzung zur Osarian-Problematik rufe ich Baron Casshern D’Orcast von Chandaar, Mitglied des Verteidigungsausschusses, auf. Bitte kommen Sie ans Rednerpult, Baron!“


Dieser Redner stütze die Rede der Senatorin von Naboo, während Casia fieberhaft nachdachte. Die Bevölkerung von Naboo war nie bekannt dafür gewesen, daß sie sich in fremde Konflikte mischte. Sicherlich waren sie mitfühlend, aber gerade Naboo hatte einige Schläge zu verkraften gehabt und deswegen mutete Casia das Engagement merkwürdig an.
Sian Nunb, der Verteidigungsminister versuchte noch einmal die Senatoren auf die zur Zeit herrschende Lage aufmerksam zu machen, aber Casia war sich nicht sicher, ob die Senatoren diese Argumente gelten lassen würden.
Aber der Verteidigungsminister hatte den Zeitpunkt seiner Rede falsch gewählt. Denn die Betroffenen zu präsentieren war immer eine gelungene Sache. Besonders wenn sie so authentisch wirkten wie die Drei.

Dann verließen auch sie die Bühne, während sich der Senatsdiener nach weiteren Wortmeldungen umsah.
Und Casia hob die Hand und fühlte Maurices entsetzten Blick auf sich ruhen.



“Bist du wahnsinnig geworden?“


zischte er ihr leise zu, während sich ihnen einige Leute überrascht zuwandten.


“Ich bin Politikerin geworden, Maurice, also wie sollte ich nicht wahnsinnig sein?“


gab Casia leise, aber belustigt zurück.


“Außerdem ist die Gelegenheit zu gut, um sie sich entgehen lassen zu können.


fügte sie hinzu und erhob sich, um zu Rednerbühne zu gehen. Maurice und sie hatten weit oben gesäßen und so führte ihr Weg durch den ganzen Saal. Das erstaunte Raunen folgte ihr durch den Saal.
Der Senatsdiener trat zu ihr hin, als sie bei der Rednerbühne angekommen und wollte ihren Namen für die Vorstellung wissen.



“Danke, aber ich stelle mich am besten selbst vor.“


sagte sie freundlich, aber bestimmt. Der Senatsdiener wollte noch etwas einwenden, aber da war Casia schon auf der Bühne und blickte die Senatoren vom Rednerpult aus an.
Das Raunen nahm zu und Casia wartete. Sie war einfach zu lange „im Geschäft“, um nicht zu wissen, wie man sich der Aufmerksamkeit der gesammelten Hörerschaft versichern konnte.
Und so nach und nach verstummten das Raunen und die letzten geflüsterten Unterhaltungen.
Casia war sich sicher, daß sie gerade die letzten Sekunden Ruhe in diesem Saal heraufbeschworen hatte.


“Meine Damen und Herren Senatoren. Casia de Lieven für Corellia.“


sprach sie in das Mikrofon und zog die Kapuze vom Kopf.
Die Stille schien sich auszubreiten, auszudehnen, den Raum einzunehmen.



“Meine werten Damen und Herren Senatoren. Ich habe den langen und weiten, aber auch nicht ungefährlichen Weg von Corellia aus angetreten, um eine Frage der Bevölkerung von Corellia an die Abgeordneten der Republik zu stellen.“


Casia blickte kurz lächelnd in die Gesichter der Senatoren und vermeinte auch Minga Ipu zu sehen, ihre Kollegin. Sie bedauerte, daß sie sich nicht mit dieser vorher abgesprochen hatte, aber dazu war bedauerlicherweise keine Möglichkeit gewesen.


“Meine Damen und Herren Senatoren, das Volk von Corellia möchte von Ihnen wissen, ob sie vergessen haben, daß Corellia sich immer noch unter imperialen Joch befindet?“


Die Frage war provokant und rein rhetorischer Natur. Niemand hatte vergessen, daß Corellia von allen Planeten am grausamsten erobert worden war. Aber der darauf ausbrechende Tumult war ohrenbetäubend.
Der Senatsdiener rief einige Male vergeblich um Ruhe, während Casia wartete. So ruhig wartete wie zu Beginn ihrer „Rede“.
Und so nach und nach kam wieder Ruhe zustande.



“Ich bin mir bewußt, daß niemand von Ihnen Corellia und auch Coruscant vergessen hat. Und ich bin mir auch im Klaren, daß Ressourcen und Mittel begrenzt sind. Doch, meine werten Damen und Herren Senatoren, wenn Sie die Republik in ihrer alten Stärke wiederherstellen wollen, dürfen Sie nicht vor unmöglich scheinenden Aufgaben und Entscheidungen zurückschrecken.“


Casia blickte die Senatorin von Naboo kurz versonnen an.


“Einige von uns standen schon einmal vor einer unmöglich scheinenden Herausforderung und ihr Hiersein ist der beste Beweis, daß es uns damals gelungen ist, diese Herausforderung zu bewältigen. Wir sind damals für die Werte eingetreten, die die Bevölkerung von Rhommamool sich nun von Ihnen erhofft.“


Ungesagt ließ Casia diesmal, daß die Hoffnung der Corellianer ebenfalls darauf ruhte.


“Ihnen sind die Vor- und Nachteile der Hilfe für Rhommamool dargelegt worden. Und Sie haben einige Flüchtlinge von Rhommamool zu ihrer Lage gehört. Ich muß gestehen, daß ich die Letzte bin, die die Brillanz dieses Vorgehen nicht anerkennt. Und so sehr ich ihr Zögern auf der einen Seite nachfühlen kann, so kann ich nicht umhin, sie nochmal auf den Aspekt hinzuweisen, daß die Republik mit der Befreiung des Planeten Rhommamool Einfluß auf den Corellian Run bekommen wird.“


Casia blickte den Verteidigungsminister an.


“Die Republik hat im Laufe der vergangen Jahre einige herbe Niederlagen einstecken müssen. Diese Niederlagen haben wir ziemlich rasch nach einander erlitten. Das Imperium gab uns damals keine Chance dazu, uns zu sammeln und uns neu zu formieren. Das Imperium hat nicht eingehalten und seine Eroberungen erst gesichert, sondern ist zügig vorangeschritten, um uns keine Atempause zu gönnen. Ich muß Sie nicht erst auf den Erfolg dieser Taktik hinweisen, denke ich. Wir haben sie alle am eignen Leib gespürt.“


Casia wußte noch, wie groß damals die Verunsicherung gewesen war, welchen Weg man einschlagen sollte.


“Wir hatten damals kurzzeitig die Möglichkeit gehabt, das Imperium zurückzudrängen, aber wir entschieden uns damals aus denselben Beweggründen, die sie heute auch anführen, dazu, unsere Gebiete zu sichern. Aber im Gegensatz zu heute waren außer Coruscant und Naboo zu diesem Zeitpunkt noch keine weiteren Planeten verlorengegangen.“


Aber im Gegensatz zu der heutigen Entscheidung hatte Einigkeit über das Vorgehen geherrscht.


“Ich prophezeie Ihnen, daß, sollten Sie das Zögern zur Tugend erheben und Abwarten als große Tat werten, werden Sie alles verlieren, was sie bis jetzt wiedergewonnen haben.“


Casias Stimme klang klar und fest.


“Aber Sie werden nicht nur diese Gebiete verlieren, sondern die Glaubwürdigkeit und damit Vertrauen in die Republik. Und so werden Sie am Ende durch Untätigsein und Abwarten die Republik selbst der Zerstörung preisgeben.“


Casia fand, daß ein bißchen Schwarzmalerei nicht schaden konnte.


“Vergessen Sie niemals, meine Damen und Herren Senatoren, daß Sie in der Nachfolge jener stehen, die der Überlebenswille damals zwang nicht zu resignieren, die die Aussichtslosigkeit zwang das Unmögliche zu probieren.“


Casia dachte kurz an die Kämpfer der alten Zeiten zurück. Sie war damals zu jung gewesen, um eine tragende Rolle zu spielen, aber ihr Vater hatte eine tragende Rolle eingenommen. Zusammen mit so vielen anderen.


“Und jene, in deren Nachfolge Sie heute hier sind, hatten nur das Imperium oder den Tod zur Wahl. Sie sitzen heute hier und können den Erfolg jener oft aussichtslos scheinenden Bemühungen bestätigten. Corellia war damals ein wichtiger und unerläßlicher Partner für diesen Erfolg. Aus diesem Grund sollten sie jede Möglichkeit wahrnehmen, Corellia und Coruscant zu befreien. Schritt für Schritt. Und Rhommamool wäre ein Schritt vorwärts.“


Casia senkte kurz den Blick.


“Denn nur so wird das Volk von Corellia sehen, daß sie nicht vergessen worden sind. Daß die zahlreichen Opfer aller Mitglieder der Republik nicht vergeblich gewesen sind, und daß das Herz der Republik nach wie vor stark schlägt und die Republik nicht den Blick gesenkt hat, beschränkt auf ihre eignen Probleme, blind für die Probleme anderer.“


Casia hielt noch einmal inne.


“Schrecken Sie nicht davor zurück, daß Unmögliche zu probieren. Vergessen Sie auch nicht, daß das Imperium von Ihnen erwartet, daß Sie zögern und daß sie uneinig sind. Zu uneinig, um ein wirklich ernsthafter Gegner zu sein. “


sagte sie zum Ende ihrer Rede.


“Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.“


Mit diesen Worten verließ Casia die Rednerbühne und ging durch den Saal zurück zu Maurice, wo sie sich wieder setzte.



Mon Calamari - Coral City- abgesichertes Gebäude (Senat)-Sitzungssaal – versammelter Senat
 
(Tako Nori)​

Dac - Coral City - Senatsgebäude, Sitzungssaal - Der versammelte Senat, Minati, Tako


Botschafterin Minati erwiderte nichts, was irgendwo durchaus verständlich war. Auch Tako wollte sie nicht länger an den peinlichen Vorfall erinnern und wandte sich infolgedessen von ihr ab, um der mit Spannung erwarteten Rede Senatorin Moss' zuzuhören.

Den Antrag, auf den die Gungan Bezug nahm, hatte der Mon Calamari auf dem Schirm seines Datapads. Seine Sekretärin hatte ihm den geänderten Text vorbereitet und in den Speicher geladen, und er mit Verwunderung zur Kenntnis genommen, dass er sich deutlich von seinen Erwartungen nach dem Gespräch mit der rührigen Gungandame und somit auch seiner Meldung an den Jedirat unterschied. Zumindest letzteres Manko dürfte inzwischen behoben sein, auch wenn es auf Lianna City gerade mitten in der Nacht war – die Länge der Tage auf Dac und Lianna unterschieden sich um eine Standardstunde, weshalb er veranlasst hatte, dass entsprechende Uhren in seinem Büro angebracht würden.

Jedenfalls war die Stellungnahme des Rates teilweise überholt, eins der Probleme bei seinem Versuch, die Jedi so früh wie möglich in den Entscheidungsprozess einzubinden. Wieder einmal zeigte sich, wie schwierig seine Aufgabe war und wie viel er selbst noch lernen musste – gespannt war er allerdings, wie Senatorin Moss' ihren Sinneswandel begründen würde, sofern die Gründe der bevorstehenden Rede überhaupt zu entnehmen waren. Eine „Neubewertung der Sachlage“ konnte jedenfalls vieles heißen, doch dass ein gewisser Casshern D’Orcast der nächste Redner sein würde, gab einen ganz guten Hinweis. Der Name selbst war ihm zwar nicht vertraut, doch die D'Orcast waren weithin bekannt. Der Jedi forderte einen Bericht über die Person von seiner Sekretärin an, doch die Werftendynastie als Unterstützer einer als ursprünglich rein humanitär geplanten Mission hatte einen gewissen Beigeschmack.

Selbstredend wollte Tako sich vor vorschnellen Urteilen schützen, weshalb er zunächst der Rede der Senatorin von Naboo lauschte. Eine begnadete Rednerin war sie ohne Zweifel – er hätte nicht unbedingt gedacht, dass ihr Volk imstande war, eine solche hervorzubringen, und sie wirkte so wenig Gungan – manchmal waren Vorurteile auch einfach akkumulierte Erfahrungen.

Sie mit Augen und in der Macht studierend, glaubte Tako ihr, dass es ihr wirklich um die Flüchtlinge und um die Wesen auf Rhommamool ging, doch der fade Beigeschmack blieb. Vielleicht stimmte es und die Kunst war wirklich die Kunst des Möglichen und die im Flüchtlingsausschuss so engagierte Senatorin konnte sicher nicht zu wählerisch in der Selektion ihrer Verbündeten sein. Er applaudierte der Gungan energisch, ohne sich dabei so gut zu fühlen wie es hätte sein können.

Die im Anschluss folgende Rede verstärkte den Eindruck des Jedi-Diplomaten, dass sich der Charakter der Mission stark von einer humanitären Hilfsaktion und hin zu einem strategischen, womöglich massiven Militärschlag gewandelt hatte. Die zwischenzeitlich vorliegenden Informationen über D'Orcast, dem „Golden Boy“, bestätigten die Vermutungen. Einige der vorgestellten Szenarien gingen zwar von einem weitgehend friedlichen Verlauf aus, doch schienen Tako diese nun nicht mehr allzu wahrscheinlich. Er war sich bewusst, dass er selbst vor Tagen von Peppi die Bereitschaft zu einer militärischen Intervention als letztem Mittel gefordert hatte, wenn sie erforderlich war, um die Einwohner Rhommamools zu schützen, doch nun schien es, als würde das Osarian-System im Falle der Annahme des Antrages aller Voraussicht nach zum Schlachtfeld werden, die Bewohner waren ab dann zweitrangig. Dies war eine Situation, die dem Vermittler Tako Nori, der den größten Teil seines Lebens dem Verhindern von Schlachten und ihrer zwangsläufigen Kasualitäten gewidmet hatte, nicht gerade gefiel.

Dass Senatorin Moss selbst zugegeben hatte, eigentlich keine militärisches Vorgehen zu wünschen, sprach zwar für sie, würde jedoch am Ende keine Rolle spielen. Wenn der Antrag angenommen wurde, dann um den Austrittspunkt des Corellian Run unter Kontrolle zu bringen, nicht um der Bevölkerung zu helfen, da gar der Mon Calamari sich keinerlei Illusionen hin: der Unterschied zwischen Politikern und Jedi war, dass letzteren ihre Prinzipien über alles gingen und sie sie nicht opferte, solange sie eine Wahl hatten. Die Republik brauchte definitiv mehr von der Weisheit der Jedi in der Politik, wenn sie ihren eigenen Ansprüchen gerecht sein wollte.

Rhetorisch konnte man auch gegen den jungen Baron nicht viel sagen, doch er wirkte so viel mehr wie das Bild eines Politikers in Takos Geist. Etwas unvorhergesehen ergriff Verteidigungsminister Nunb als nächster das Wort, und der Jedi griff nach dem bereitstehenden Translator und steckte sie ins Ohr, um die Rede des Sullustaners verfolgen zu können.

Inzwischen drehte sich die Diskussion vollends nur noch um eine großangelegte Militäraktion, und der Großmeister ertappte sich dabei, wie er Nunb insgeheim zustimmte – er hatte auch wenig Grund, die Expertise des Verteidigungsministers anzuzweifeln, was die Leistungsfähigkeit seiner Streitkräfte anging. Leider würden die Schlussfolgerungen unterschiedliche sein. Keine Mission anstatt keiner solchen Mission. Der Mon Calamari spendete einen Höflichkeitsapplaus, und damit hatte es sich. Etwas unruhig rutschte er in seinem Multispezies-Ergonomiestuhl hin und her, der plötzlich nicht mehr so recht passen wollte, und kam schließlich zur Ruhe, als Peppi und bereits angekündigten Rhommamooler das Podium betraten.

Auch ohne vorbereitetes Skript war die Gungan eine exzellente Rednerin, doch spürte der Mon Calamari in sich selbst, dass er längst nicht mehr mit Herzblut bei der Sache war. Natürlich war es eine große Sache für die Republik, sollte diese das Sprungbrett nach Corellia erschließen, doch dies war längst eine militärische Debatte und somit alles andere als Takos Metier, wo „Befreiung“ nicht „Freiheit“ bedeutete, sondern „Eroberung“. Die drei Betroffenen zu präsentieren war allerdings zweifellos ein äußerst geschickter Schachzug. Sie wirkten so… natürlich und mit ihrer teils drastischen Wortwahl entlockten sie Tako so manches Schmunzeln. Auf Senatoren, die mit der Realität draußen in den riesigen Weiten der Galaxis nur im Rahmen von sorgfältig choreographierten Reisen und Empfängen zu tun bekamen, mussten sie mächtigen Eindruck machen.

Die nächste Rednerin war dem alten Mon Calamari wohl bekannt, es handelte sich um keine geringere als Casia De Lieven, die ehemalige Kanzlerin. Zunächst sorgte sie bei ihm für nicht geringe Irritation. Thema der Sitzung war das Osarian-System, nicht Corellia, auch wenn ein Pessimist hätte sagen können, dass sich dies ohnehin längst gewandelt hatte. Schnell jedoch schlug sie einen gelungenen Bogen zur aktuellen Situation auf Osarian und hielt ein flammendes Plädoyer für das militärische Wagnis. So sehr wie sich ihr Standpunkt von dem Nunbs unterschied, so sehr auch ihre Rhetorik. Pure Emotion hier, die Stimme der Vernunft dort. Genau der Appell an die Gefühle, die ein Volk brauchte, um mit Begeisterung in den Krieg zu ziehen, hörte sich Tako denken. Doch nicht er – Jedi waren Hüter des Friedens, und konnte daher nicht für einen Krieg sein. Vielleicht war er einfach zu alt, fragte er sich. Er hatte den ersten Imperator erlebt und alle folgenden, den Befreier, den Tod des Befreiers, unzählige Schlachten, Siege und Niederlagen. Warum sollte es dieses Mal enden? Den Enthusiasmus würde er der Jugend überlassen.

Der Jedi-Vertreter hatte den Gedanken an einen eigenen Wortbeitrag mit der Änderung des Antrags zurückgestellt und hatte nicht mehr vor, einen zu halten. Er hatte zwar die Entscheidung des Rats in der Tasche, der Orden war willens und fähig, die für die Mission erforderlichen Ressourcen bereitzustellen, was ihn von den Streitkräften unterschied, auch wenn der Vergleich hinkte, denn die Mission war inzwischen eine völlig andere. Die Chance, dass die Jedi eine signifikante Rolle auf Osarian und Rhommamool spielen konnten, war nicht mehr allzu groß, auch wenn die entsprechenden Planspiele existierten. Die Macht musste wirklich mit ihnen sein, wenn diese wahr werden sollten. Doch nun hieß es, sich auf die zweite Hälfte seiner Tätigkeit zu konzentrieren und nicht die Stimme, sondern Augen und Ohren des Rates in der Politik zu sein.

Dac - Coral City - Senatsgebäude, Sitzungssaal - Der versammelte Senat, Tako
 
[Calamari System – Orbit von Dac – CRK "Aay'han" - Brücke] – mit der Crew

Bald würde die "Aay'han" sicher wieder in den Einsatz geschickt. Dol hoffte nur, dass für ihn endlich die Patrouillen in den Randgebieten enden würden, und sie als Begleitschiff für einen Flottenverband dienen konnten. Schließlich war das CRK darauf ausgelegt große Kreuzer gegen angreifende Jäger zu schützen. Dol hatte noch nie eine richtige Schlacht miterlebt und aus irgendeinem Grund versetzte ihn der Gedanke an ein solches Ereignis in Aufregung. Jeder Kommandant eines Schiffes wollte sich eines Tages in einer solchen Schlacht beweisen, das glaubte zumindest Dol. Er schlenderte weiter durch die Gänge des Schiffs und dachte darüber nach ob er die Zwangspause eventuell doch für einen Landgang beutzen sollte. Doch was sollte er unten auf dem Planeten tun. Er kannte hier nichts und niemanden dort. Seine einzigen Freunde befanden sich derzeitig hier auf dem Schiff oder irgendwo anders in der Flotte. Also würde er hier bleiben und weiter die Arbeiten überwachen und darauf warten, dass ihnen ein neuer Einsatzort zugeteilt würde. Er machte sich wieder auf den Weg zur Brücke und dort würde er seinem ersten Offizier den Rest des Tages freigeben. Die Mannschaft sollte so viel Ruhe bekommen wie möglich.


Endlich hatte auch Dol frei. Es war ein langweiliger, ereignisloser Tag gewesen. Natürlich war nichts Außergewöhnliches passiert und außer einigen Rundgängen durch das Schiff hatte er nichts gemacht. Die Reparaturen waren nahezu abgeschlossen und sie würden morgen das Dock verlassen können. Vermutlich würden sie dann noch ein paar Tage frei bekommen, um auch den Technikern des CRK etwas Ruhe zu ermöglichen. Schließlich hatten diese in der letzten Zeit fast durchgängig gearbeitet und sogar Doppelschichten geschoben, um schneller fertig zu werden. Er ließ sich auf sein Bett fallen und nahm seinen kleinen Holoprojektor vom Nachttisch. Langsam und in Gedanken versunken sah er sich die Bilder seiner Eltern an, nach einer Zeit erschienen neuere Bilder. Es waren Aufnahmen von seiner Zeit auf der Akademie. Seine Abschlussklasse, seine Freunde, Bilder von Manövern und Anderes. Er musste lächeln. Zwar vermisste er seine Eltern, doch er hatte eine neue Familie gefunden. Auch wenn er anfangs nur wegen des Geldes in die Flotte eingetreten war, hatte er jetzt eine Verbindung zu vielen seiner Männer und Frauen aufgebaut. Er hatte es geschafft sich ein gutes Leben aufzubauen.

….

Früh am nächsten Tag stand Dol wieder auf und machte sich fertig. Erst als er sich angezogen hatte bemerkte er das kleine rote Leuchten an seiner Kommkonsole. Verwundert ging er hin und rief die Nachricht auf. Sie war von Leutnant Damia Mers (NPC), der Cheftechnikerin der "Aay'han".

Sir,
die Reparaturarbeiten sind abgeschlossen und wir sind wieder startbereit.
Leutnant Mers


Gut, dann können wir los. Dol setzte eine Nachricht an das Flottenkommando ab, dass sein Schiff wieder bereit zu Einsatz wäre und verließ dann sein Quartier.


[Calamari System – Orbit von Dac – CRK "Aay'han" - Gänge] – alleine
 
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

- - - - - militärisch verschlüsselte Nachricht - - - - -
- - - - - - - - - - - - - - geheim - - - - - - - - - - - - - -
VON: Kommando der Sondereinsatzkräfte der Flotte der Neuen Republik
AN: Kommando der CRK 'Aay'han'; Commander Dol Burk
BETREFF: Befehle
NACHRICHT: Mit sofortiger Wirkung wird die CRK 'Aay'han' dem Kommando der Sondereinsatzkräfte der Flotte direkt unterstellt.
Verlegen Sie ihr Schiff unverzüglich in das Both-System und melden Sie ihre Ankunft an das Flaggschiff. Dort werden Sie mit weiteren Befehlen ausgestattet.
Schiff und Besatzung sind zum unmittelbaren Einsatz in Bereitschaft zu halten.

Gezeichnet
Commodore Wes Korus
Stellvertretender Befehlshaber der Sondereinsatzkräfte der Flotte

- - - - - / militärisch verschlüsselte Nachricht - - - - -

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

 
[Calamari System – Orbit von Dac – CRK "Aay'han" - Gänge] – alleine

Zügig marschierte Dol durch die wieder etwas belebteren Gänge zur Brücke. Diejenigen Mitglieder der Mannschafften, die Landurlaub gehabt hatten befanden sich jetzt wieder an Bord und erholten sich in der Mehrheit von den auslaugenden Aktivitäten des Urlaubs.
Doch der CRK war sowohl vom Besatzungsstand als auch vom Reparaturstand aus gesehen voll einsatzbereit. Bald würden sie starten und sich in die nächste Mission stürzen. Dol wusste zwar noch nicht, wohin es sie ziehen würde und um was für einen Auftrag es sich handelte, aber das wichtigste war,dass wie Besatzung etwas zu tun hatte und sich nicht an die Ruhe gewöhnte. Und außerdem hasste Dol es zu warten! Er betrat die Nrücke und sofort ertönte ein:


Commander auf der Brücke!


Sofort stand die Crew auf und salutierte vor ihrem befehlshabenden Offizier. Zwar mochte Dol diese Förmlichkeiten nicht, doch sie gehörten zum Militär wie Blaster und Raketen. Er nickte kurz und sagte knapp:

Weitermachen!


Dann ging er auf seinen Oberleutnant Josta (NPC) zu :

Guten Morgen, Sir! Die Reparaturen sind vollends abgeschlossen und die "Aayhan" ist wieder einsatzbereit!

Dol lächelte ihm zu:


Schön! Lassen sie uns aus diesem Dock verschwinden und bringen sie uns in einen hohen Orbit um den Planeten. Dann hoffen wir auf einen schnellen Einsatzbefehl vom Kommando!


Oberleutnant Josta (NPC) drehte sich um und Dol konnte hören, wie er den einzelnen Stationen ihre entsprechenden Befehle gab. Nach einer Weile begann das Schiff langsam aber stetig aus dem Reparaturdock zu schweben und bewegte sich in den freien Raum über der Wasserwelt Dac hinein. Nur wenige Minuten später hatten sie ihren Platz im Orbit eingenommen und genau in diesem Moment meldete sich der Kommunikationspffizier.


Sir! Wir haben eine eintreffende Nachricht vom Oberkommando!

Dol ging zügig zu der Konsole und ließ sich die Nachricht anzeigen.

- - - - - militärisch verschlüsselte Nachricht - - - - -
- - - - - - - - - - - - - - geheim - - - - - - - - - - - - - -
VON: Kommando der Sondereinsatzkräfte der Flotte der Neuen Republik
AN: Kommando der CRK 'Aay'han'; Commander Dol Burk
BETREFF: Befehle
NACHRICHT: Mit sofortiger Wirkung wird die CRK 'Aay'han' dem Kommando der Sondereinsatzkräfte der Flotte direkt unterstellt.
Verlegen Sie ihr Schiff unverzüglich in das Both-System und melden Sie ihre Ankunft an das Flaggschiff. Dort werden Sie mit weiteren Befehlen ausgestattet.
Schiff und Besatzung sind zum unmittelbaren Einsatz in Bereitschaft zu halten.

Gezeichnet
Commodore Wes Korus
Stellvertretender Befehlshaber der Sondereinsatzkräfte der Flotte


Er drehte sich lächend wieder um und sagte laut in die Runde.

Also gut! Wir haben ein neues Ziel! Navigation! Berechnen sie einen Kurs in das Both-System.



Es dauerte nicht lange bis ein Kurs berechnet war und sie in den Hyperraum sprangen.
Sie waren wieder unterwegs.

[Hyperraum – CRK "Aay'han" - Brücke] – mit Crew
 
- - - Kommnachricht vom Hapanischen Königshof an die Neue Republik - - -

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach reiflicher Überlegung hat die hapanische Königinmutter wieder in Betracht gezogen das Bündnis mit der Neuen Republik zu erneuern und damit wieder Teil der Republik zu werden. Jedoch verlangt Hapan als Ausgleich für die Aufgabe seiner Neutralität und der Beteiligung am Krieg gegen das Imperium Zugeständnisse der Neuen Republik. Um Entsendung entsprechend bevollmächtigter Botschafter der Neuen Republik wird gebeten. Die Gesprächen sollen auf Hapan selbst stattfinden. Über die genaue Örtlichkeit und Zeit werden Sie in Kenntnis gesetzt, sobald eine positive Antwort der Republik vorliegt.

Sowohl diese Mitteilung als auch die Beitrittsverhandlungen sollen unter höchster Geheimhaltung stattfinden.


Mit freundlichen Grüßen,

Turima Belandri
Botschafterin Hapans
 
Weltraum (Vor Mon Calamari) - Infiltrator - Darth Nexx

Wie ein Blitz schoss der Infiltrator aus der Lichtgeschwindigkeit in die Nähe des Planeten und machte nach schneller Abnahme der Restgeschwindigkeit abrupt halt..

Der Apprentice verschrenkte seine Arme und blickte aus der Front Scheibe seines Schiffes. Mon Calamari... Ein Planet, unter dem kompletten Einfluss der neuen Republik; voller Bürokraten, Diplomaten und dem ganzen anderem gleichwertigen Abschaum. Am liebsten hätte er den ganzen Planeten in die Luft gejagt und mit ihm, das ganze Nicht-Lebenswerte auf dessen Oberfläche.
Diese Vorstellung amüsierte den Sith und brachte ihn für einen Moment leicht zum schmunzeln, als er das Ausmaß jener Fantasie mit seinem wirklichen Vorhaben verglich. Doch langsam schien dem Apprentice dieser Gedankengang garnicht mehr so abwegig zu erscheinen wie zuvor, als ihm einfiel, dass auch nur die Assassination einer einzigen Person reichen konnte um das Leben von Millionen zu beeinflussen..

Leise lachte der Zabrak kurz auf, während er dabei die Fäuste ballte.
Er war voller Ehrgeiz und zu Versagen kahm für ihn nichteinmal annähernd in Frage! Dies war seine Mission und der Auftrag der ihm von seiner Meisterin und Sith Executorin Arica Kolar erteilt wurde. Nein, enttäuschen würde er sie nicht; und so begab er sich langsam in die Athmosphäre von Mon Calamari, direkt über einer Stadt namens Coral City..


Orbit (Mon Calamari, über Coral City) - Infiltrator - Darth Nexx
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | abgesichertes Gebäude (Senat) | Sitzungssaal | mit sämtlichen Senatoren und Ministern ]

Die Niederlage schmeckte bitter. Sian hatte den falschen Zeitpunkt für seine Ansprache gewählt und nun musste er minutiös mit ansehen wie seine Chancen sanken und sanken. Zu erst hatte ein kleiner, etwas ärmlich anzusehender Abgesandter der Rhommamoolianer zum Senat gesprochen, bevor sich auf einmal Casia de Lieven – Exkanzlerin und derzeitige Vertreterin des Corellia-Systems – ebenso für eine Intervention einsetzte. Starr musterte der kleine Sullustaner die brünette Menschenfrau, die gerade in einem eleganten Gang das Podium verließ. Begleitet wurde diese Frau mit einem ziemlich stürmischen Applaus mehrerer Anwesender. Innerlich kochte Sian bei diesem Jubel. Nur konnte der derzeitige Verteidigungsminister der Neuen Republik nicht so offen seine Abneigung für diese sich nähernde Niederlage zeigen. Er musste den Schein wahren. Seelenruhig blickte er in einen der recht flinken Kameradroiden, die diese Sitzung für interessierte Zuschauer aufzeichneten.

'Ihr Gewicht kann ich allein kaum stemmen', bemerkte der kleinwüchsige Sullustaner. Dabei konnte er kaum den Blick von der schlanken Politikerin wenden. Sie hatte die Lage gänzlich verändert. Die rhommamoolianischen Abgesandten hatte er nicht als echte Bedrohung eingeschätzt, doch die etwa gleichaltrige Corellianerin sorgte für ein Ungleichgewicht, das Sian ständig vermeiden wollte. Doch nun konnte der sullustanische Politiker nichts mehr an der Situation ändern. Er konnte nur noch auf eine rationale Entscheidung der anderen Senatoren hoffen. Ruhe kehrte in den Saal ein als Lark sich erneut vor das Plenum stellte. Der respektierte Senatsdiener ließ seinen grimmigen Blick ganz kurz durch den gesamten Saal wandern. 'Nun wird meine Niederlage zementiert.' Plötzlich musste er nur ganz flüchtig zu seinem neuen Kontrahenten sehen – Baron D'Orcast. Er brummte unwillkürlich als er das selbstgefällige Lächeln dieses aufstrebenden Menschen sah.

„Werte Senatorinnen und Senatoren, wir beginnen nun mit der Abstimmung“, forderte der Bothaner die anwesenden Senatsmitglieder in einem höflichen Ton auf. „Danach wird die Sitzung für dreißig Minuten unterbrochen, um das Ergebnis zu ermitteln.“

Schweigend griff Sian nach dem kleinen Gerät, das man für solche Abstimmungen nutzte. Natürlich entschied er sich gegen den Einsatz. Doch in seinem Hinterkopf hatte sich schon längst die komplett sichere Gewissheit ausgebreitet, das er verloren hatte. Jedoch tat er sich mit solchen Gedanken stets schwer. Leise brummend drückte Sian den Kopf, der sich gegen den Einsatz aussprach. Danach ließ er seine Gedanken wandern. 'Wie viele Senatoren werden wohl meinem Beispiel folgen?' Er dachte noch einmal an monströsen Materialaufwand, den man zur Befreiung des Osarian-Systems, wo sich Rhommamool befand, aufwenden. Zwar befand sich die Neue Republik auf einem Siegeszug, doch hatte man für so einen Nebenschauplatz wirklich alle nötigen Ressourcen? Sian bezweifelte dies. Er befand sich damit – da war er sich ziemlich sicher – in bester Gesellschaft, denn selbst der berühmte Kommandostab der Neuen Republik (KSNR) sah im Moment sämtliche Prioritäten bei Denon und später bei Corellia. Plötzlich musste Sian schmunzeln, denn der Senat konnte viel beschließen, doch die Entscheidung, wann etwas ausgeführt wird, konnte bloß dieser Stab treffen.

„Ich danke Ihnen für Ihre Stimmen...“, ergriff Lark nach einigen Minuten erneut das Wort. „Hiermit ist die Sitzung für dreißig Minuten ausgesetzt. Bitte bleiben Sie im Gebäude.“

Lark verneigte sich leicht und ging dann ab. Danach kam allmählich Unruhe auf den vielen Rängen auf, da sich die meisten Senatoren fast zeitgleich erhoben. Ganz gelassen strömte man aus dem Saal und verteilte sich im Anschluss in der großen Lobby. Auch Sian verließ den Sitzungssaal, um etwas Abstand zu bekommen. Ihm zur Seite standen – wie immer – sein Sekretär und der silberne Droide, C-7DX. Keiner der beiden Begleiter sagte ein Wort. Man kannte Sians Laune, wenn etwas nicht so lief, wie er es sich gedacht hatte. Der Sullustaner selbst tauchte mehr und mehr in seine persönliche Gedankenwelt ab, während er sich gleichzeitig die schlichte Robe glattstrich. Sein kritischer Blick, dem nur wenig entging, wanderte durch die große Lobby. Nach einer Weile hatte er sich einen Platz etwas Abseits vom ganzen Rest gesucht. Plötzlich kamen ein paar Senatoren auf den recht kleinen Sullustaner zu. Sian erkannte unter ihnen den Senator von Agamar und Eriadu. Beide nickten dem amtierenden Verteidigungsminister zu.

„Es ist eine Schande, dass man Ihre Rede nicht würdigen wird, Mr. Nunb, begann der Senator von Eriadu und schüttelte dem Sullustaner eifrig die Hand.

Casia de Lieven hat halt noch immer viel Gewicht in dieser Institution“, warf der andere Senator, der seit ein paar Jahren Agamar vertrat, ein. „Ihre Meinung wird, zu recht, hoch geschätzt. Doch in diesem Fall hege ich meine Zweifel. D'Orcast ist mir zu ambitioniert, um diese delikate Situation richtig einschätzen zu können.“

Etwas verwundert musterte Sian diese politischen Kollegen. In der Neuen Republik nahmen Eriadu und Agamar ziemlich wichtige Rollen ein. 'Sind sie wirklich auf meiner Seite?', fragte er sich als er die beiden menschlichen Männer eingehend musterte. Danach galt seine Aufmerksamkeit den sechs Begleitern. Unter ihnen befand sich die Senatorin von Bimmissari und der Senator von Jabiim. Der Rest gehörte zu den Vertretern der zahlreichen Exilregierungen. Doch für den Verteidigungsminister besaß niemand ein Gesicht, das er irgendwo schon einmal gesehen hatte. Damit schwand seine sehr kleine Hoffnung, dass man sich doch gegen den Einsatz ausgesprochen hatte. Diese Hoffnung hatte nur kurz in ihm aufgeflammt. Offenbar hatte Sian nicht einmal die Zeit gehabt ausgiebig aus dieser unerwarteten Quelle zu schöpfen. Nachdenklich fuhr sich der Sullustaner über das Doppelkinn, das im Ansatz schon ganz leicht vorhanden war. Dann ließ er seinen Blick kurzzeitig in die Ferne, zum restlichen Senat, schweifen.

„Man darf niemals die Hoffnung auf Vernunft aufgeben, meine Damen und meine Herren“, sagte er, richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die winzige Gruppe und ließ seine Worte wieder von dem Protokolldroiden an seiner Seite übersetzen. „Doch in diesem Fall teile ich Ihre Bedenken. Ich hatte einfach den falschen Zeitpunkt für meine Rede gewählt. Ich hätte ein bisschen mehr warten sollen.“

„Sie dürfen sich diese Niederlage nicht zu sehr zu Herzen nehmen“, entgegnete auf einmal der eine menschliche Senator. „Der Senat wird auch wieder zu Ihren Gunsten entscheiden und man sieht an dieser Stelle auch, dass man selbst im hohen Alter noch etwas dazu lernen kann.“

Knapp eine halbe Stunde unterhielt sich diese kleine Gruppe. Dabei schalteten sich von Zeit zu Zeit auch die anderen Politiker ein. Man teilte den einen Gedanken und das verband diese paar Leute – jedenfalls für den Moment. Bei der nächsten Sitzung, da waren sich alle Beteiligten insgeheim sehr sicher, konnte die Aufteilung schon wieder völlig verschoben sein. Aus diesem Grund hielt sich der sullustanische Politiker mit seinen Gefühlen sehr zurück. Selbstverständlich fühlte sich diese kleine Zustimmung wie Balsam für seine Seele an, doch er behielt stets einen klaren Kopf. Dann öffneten auf einmal zwei Senatsdiener die Türen zum Sitzungssaal. Unverzüglich lösten sich die zahlreichen Gruppen auf, die sich während der kurzen Wartezeit gebildet hatten. Sian verabschiedete sich von den anderen Politikern. Mit grimmiger Miene kehrte er zu seinem Platz zurück. Gleichzeitig konnte man in diesem Augenblick mit ansehen wie die einzelnen Hologramme der abwesenden Senatoren auftauchten. Nach einer Weile kehrte wieder Ruhe ein.

„Werte Anwesende, der Senat hat entschieden“, verkündete Lark, nachdem er hinter das Rednerpult getreten war. „Fünfundachtzig Prozent der Senatoren hat sich für einen Einsatz im Osarian-System – zur Unterstützung der rhommamoolischen Bevölkerung – entschieden. Kanzler Qúun hat mir vor einigen Minuten schon zugesichert, dass in der nächsten Sitzung des Kommandostabs das Thema auf den Tisch kommt. Seien Sie also unbesorgt.“

[ Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | abgesichertes Gebäude (Senat) | Sitzungssaal | mit sämtlichen Senatoren und Ministern ]
 
[ Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | abgesichertes Gebäude (Senat) | Sitzungssaal | mit sämtlichen Senatoren und Ministern ]

Minati lauschte den Ausführungen der Sprecher aufmerksam und besonderst die Rede Casia de Lieven's ließ das Herz der Mirial höher schlagen.Ja das waren genaun die Ideale an die es zu glauben galt.Mit dem Ergebnis dieser Abstimmung wären wohl auch die letzten der Stimmen im Rat Mirial's überzeugt,dass es die Richtige Entscheidung war einen Beitrittsgesuch an die Neue Republik zu senden...nun gesendet war er noch nicht,Minati hatte ihn auf ihrem Datapad.Sie zog Selbiges aus ihrer Tasche und überflog die Nachricht.

--- Zu Händen der Regierung der Neuen Republik

Ein erfülltes Leben und wohl gesonnenes Schicksal den aufopferungsvollen Damen und Herren,

in Folge von langen und intensiven Beratungen,sowie den dauerhaften Studien des Willens der Macht und deren Phänomene hat der planetare Rat Mirial zusammen mit den Ältesten unseres Volkes entschieden,dass es an der Zeit ist,sich der Neuen Republik anzuschließen.
Botschafterin Forlin ist von uns ausgewählt worden die Verhandlungen durchzuführen.

Mit der Hoffnung auf einen erfolgreichen Zusammenschluss und mit tiefen Vertrauen in die Macht,

Antarei Finastor,
Vorsitzender des Rates von Mirial und Vermittler der Ältesten ---


Minati nickte kurz,als wolle sie sich selbst antreiben und erhob sich von ihrem Platz.Diese Nachricht hatte nun Vorrang vor eventuellen weiteren Punkten in dieser Senatssitzung.Mit großen Schritten erreichte sie die Tür,schaute noch einmal kurz über die Schulter und verließ dann den Sitzungssaal.Danach wandte sie sich an eine Senatswache und ließ sich von dieser ein Terminal zum Übermitteln der Nachricht weisen.Ohne Umschweife erreichte sie jenes Terminal,speiste die Nachricht ein und sendete diese.
Sie ließ das Datapad wieder in ihre Tasche gleiten und verschickte eine Comnachricht an ihren Sekretär,er solle sie bei jedweger Benachrichtigung durch die Neue Rpublik sofort Informieren.Einen Moment lang stand sie tatenlos da,bevor sie sich,diesmal deutlich langsamer wieder auf den Weg zu Besucherrängen machte.


[ Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | abgesichertes Gebäude (Senat) | Terminal in der Eingangshalle | Botschafterin Forlin ]
 
[Mon Calamari | Coral City | Senatsgebäude | Café in der Lobby] mit diversen Politikern und Diplomaten

An einem Tisch im Café des Senatsgebäudes saß ein männlicher Ishi Tib gehobenen Alters und nippte an seinem Kaffee. Er lernte das Getränk gerade erst kennen. Es schmeckte ihm nicht besonders. Wahrscheinlich würde er sich aber daran gewöhnen müssen, denn kein anderer Trunk wurde so häufig zu politischen und diplomatischen Gesprächen gereicht. Daran vorbeizukommen, war so gut wie unmöglich.

Natürlich beschäftigte ihn weniger der Inhalt seiner Tasse, sondern vielmehr die Abstimmung, die soeben stattgefunden hatte und deren Ergebnis bald verkündet werden sollte. Die Debatte war überaus interessant und aufschlussreich gewesen, und sie hatte ihren Zweck erfüllt: Ihm die Entscheidung zu erleichtern, ob er für oder gegen ein Eingreifen der Republik im Osarian-System stimmen musste.

Der Blick seiner roten Stielaugen schweifte durch den Raum. Dabei bemerkte er, dass soeben Senatorin Peppi Moss hereinkam, eine der Drahtzieherinnen und die alleinige Wortführerin dieses gewagten Unternehmens irgendwo zwischen humanitärer Hilfeleistung und Militäroffensive. Er hatte sie bisher nicht kennengelernt, hatte sie während der Sitzung zum ersten Mal in natura gesehen. Vor der Abstimmung (genauer gesagt vor ihrer Rede, die der Abstimmung vorausgegangen war) hatte er auch nicht das Bedürfnis gehabt, sich mit ihr auseinanderzusetzen; es gab viele Senatoren und Botschafter auf diesem schönen Planeten. Nun aber wünschte er sich, ein paar Worte mit ihr wechseln zu können. Und die Gelegenheit war günstig: Wie durch ein Wunder war sie gerade nicht in ein Gespräch vertieft oder sonstwie offensichtlich beschäftigt, womöglich zum ersten Mal seit Tagen.

Eine Sekunde lang überlegte er, ob er der jungen Senatorin von Naboo diesen Moment der Ruhe gönnen wollte. Doch er entschied sich dagegen. Weder er noch sie befand sich zur Entspannung in diesem Gebäude, und wenn er die Gelegenheit ungenutzt verstreichen ließ, würde ein Anderer Moss die Ruhe rauben. Wie zur Bestätigung dieses Gedankens, stand soeben ein Rodianer von seinem Platz auf und strebte der Gungan entgegen. Allerdings musste er dazu am Tisch des Ishi Tib vorbei. Dieser schob seinen Stuhl zurück und erhob sich ebenfalls, wodurch dem Rodianer der Weg abgeschnitten wurde. Die so gewonnenen zwei Sekunden genügten, ihm zuvorzukommen.

Der Ishi Tib passte Peppi Moss genau an einem der freien Stehtische ab.


»Senatorin Moss, darf ich um ein kurzes Gespräch bitten?« begann er auf Basic, allerdings mit ausgeprägtem Akzent.

Natürlich handelte es sich um eine rhetorische Frage. Wer darauf eine ehrliche Antwort erwartete, durfte im Senatsgebäude von Coral City lange nach einem Gesprächspartner suchen. Sie saß in der Falle: Er stand mit ihr an einem Tisch und hatte bereits einen Servicedroiden herbeigewunken; sie konnte nicht einfach weiter gehen, ohne unfreundlich zu erscheinen. Jetzt, da er vor ihr stand, fiel ihm erst auf, wie groß und schlank die Gungan war. Auch er war groß und schlank (auch wenn das Alter seinen Körper zu beugen begann), aber kein Vergleich zu Moss.


»Wir sind uns noch nicht begegnet, glaube ich. Mein Name ist Ulo Sammandi, ich vertrete seit kurzem das Tibrin-System im Senat« , fuhr er fort. Dabei bemühte er sich um einen möglichst freundlichen Ton, denn durch seinen Schnabel konnten Außenweltler seine Mimik nur schwer deuten und er wollte keinen Zweifel an seinen Motiven lassen. Erfahrungsgemäß wurde seine Schnabelform aber ohnehin oft als Lächeln gedeutet.

»Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer gelungenen Rede, Ms. Moss. Sie haben Ihre Argumente glaubhaft und überzeugend dargelegt. Ihr Auftreten war sehr inspirierend. Ich zweifle kaum daran, dass Sie eine deutliche Mehrheit für Ihre Sache gewinnen konnten.

Leider«
, sagte der Senator im Tonfall aufrichtigen Bedauerns, »konnte ich trotzdem nicht guten Gewissens für Ihren Antrag stimmen. Auch wenn dies vielleicht nicht in Ihrer Absicht lag, wurde dort drinnen eher über eine Offensive zur Eroberung Osarians abgestimmt als über Hilfe für das rhommamoolische Volk. Ich fürchte, dass diese Provokation die Gewalt weiter anfachen wird. Sie wird einen friedlichen Dialog mit dem Imperium für weitere Jahre unmöglich machen und so die humanitäre Lage mittelfristig verschlimmern - nicht nur im Osarian-System, sondern in der ganzen Galaxis.

Aber ich hatte nicht vor, Ihnen nochmals die Argumente der Gegenseite aufzuzählen: Sie haben diese in den letzen Tagen sicherlich oft genug gehört. Mir ging es vielmehr darum, Ihnen zu sagen, dass ich Ihren Elan und Enthusiasmus sehr bewundere. Beides ist ein kostbares Gut. Ganz gleich wie die Abstimmung auch ausgeht, ich hoffe, dass Sie sich diese Eigenschaften erhalten können. Denn desillusionierte Zyniker und verbohrte Bürokraten gibt es in diesem Gremium schon zur Genüge.«


Den Gesichtsausdruck, den Sammandi jetzt annahm, hätten andere Ishi Tib sicherlich als wohlwollendes Lächeln gedeutet. Aber ob die Gungan dies ebenfalls zur Kenntnis nahm, musste ihre Reaktion zeigen.

[Mon Calamari | Coral City | Senatsgebäude | Café in der Lobby] mit Peppi Moss sowie diversen Politikern und Diplomaten
 
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[Mon Calamari – hoher Orbit – ISD Reconsiliation – Admiralsquartier] Vizeadmirälin Amira Tet'Ness

Sluis Van! Ausgerechnet Sluis Van! (Gut, immerhin besser als Bothawui oder Sullust) Auch wenn es eine der wichtigsten Systeme der neuen Republik war, kam Amira die Versetzung doch wie eine Strafversetzung vor. Allerdings hatte sie es selbst so gewählt und die Hapanerin glaubte auch immer noch daran, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, auch wenn sie sich selbst damit zur Langeweile verdammt hatte. Sie konnte auch nachvollziehen, dass ranghöhere Militärs (und auch erfahrenere) als sie selbst das Kommando über die Speerspitze der republikanischen Offensive übernehmen sollten.
Es fühlte sich nur ebenso an, als würde man ihr etwas wegnehmen, dass sie selbst aufgebaut und zu dem gemacht hatte, was es nun war. Intellektuell gesehen konnte sie den Prozess logisch in allen Einzelheiten nachvollziehen. Emotional gesehen empfand sie als habe man ihr etwas weggenommen, dass nur ihr gehören sollte. Und dieses Empfinden machte sie wütend, weil sie wusste, dass es nicht fair oder objektiv gegenüber Stazi war, der nun ihre Rolle einnahm. Verschlimmert wurde die Sache nur noch dadurch, dass der vorherige Kommandant der dritten Flotte – der nun ihre Streitmacht kommandierte – eine perfekt eingespielte Kriegsmaschinerie hinterlassen hatte – zumindest wenn sie den ihr vorliegenden Berichten glauben durfte, vor Ort war sie bisher noch nicht gewesen, wegen des Aufenthalts aus Mon Calamari um einige notwendige bürokratischen Details zu klären.
Es war ihr einfach zu perfekt. Selbst unter dem Gesichtspunkt, dass die dritte Flotte alle Gebiete um Sluis Van inklusive Sullust übernehmen musste. Dennoch war man nicht dünn gestreckt, das Gebiet war nur zum Höhepunkt der imperialen Offensive massiv verstärkt worden.

Amira konnte nur abwarten und darauf hoffen, dass irgendwo eine Katastrophe geschah, die sie aus dem Alltag heraus riss. Es könnte nur noch schlimmer sein, wenn man sie permanent auf eine Raumstation versetzte. Die Hapanerin sah sich sich selbst als aggressive, dennoch nicht leichtfertige Kommandantin mit einem guten Gespür für die richtige Entscheidung innerhalb weniger Sekunden. Sie gehörte in einen Gefechtsposten, nicht irgendwohin wo sie nur die Verwalterin spielen musste – (das ihr Stellvertreter ihren Aufgabenbereich seid Jahren übernehmen konnte verbesserte die Sache nicht gerade).


„Ganz ruhig Amira…“ sprach sie leise, während sie bewusst entspannt ausatmete. „…du hast diesen Posten noch nicht einmal angetreten und redest ihn dir schon schlecht. Arbeite dich ein und lass alles erst einmal auf dich wirken. Immerhin stehen bald erste Manöver für den Republik-Verband an, das verspricht interessant zu werden. Auch wenn du nur die Opposition in Simulationen und oder Manöver stellen kannst. Eventuell wird auch irgendwann Admiral Poulsen auf dich zukommen und weitere Schiffe von dir erbitten, wenn wir zu viele Gebiete dazu gewinnen. Dann stehst du mit zu wenig Schiffen da und hast tatsächlich etwas zu tun…“
Die vor ihr liegende Phase der Untätigkeit machte sie jetzt schon fast wahnsinnig, war aber wie sich die Hapanerin selbst eingestehen musste nur eine Erweiterung der Frustration, dass man sie von der Front abzog, obwohl sie alles richtig gemacht hatte. ‚Lass einfach los, es ist nicht mehr deine Operation und selbst wen Stazi es in den Sand setzen sollte ist immer noch Wes da, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen.’ Bat sie sich stumm in Gedanken und nahm dann erneut Platz, um nicht weitere Kreise in ihrem Büro zu ziehen.

Du bist es wahrscheinlich einfach nicht mehr gewohnt, dass es mal nicht irgendwo eine Katastrophe gibt… und das macht dich langsam aber sicher verrückt, so dass du schon mit dir selbst redest.“ Die folgende Stille hielt nur solange, bis der Alarm ihrer Handgelenkuhr die Hapanerin erinnerte, dass sie noch einige Aufgaben im Hauptquartier der Flotte anzutreten hatte. Die dritte Flotte war für den Moment in guten Händen, und wo sie Papierstapel herumschubste, hier auf Mon Calamari oder bei Sullust konnte Amira im Endeffekt egal sein.

[Mon Calamari – hoher Orbit – ISD Reconsiliation – auf dem Weg zu Planetenoberfläche] Vizeadmirälin Amira Tet'Ness
 
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[ Mon Calamari - Coral City- abgesichertes Gebäude (Senat)-Sitzungssaal ] Peppi und der versammelte Senat

Bei der geheimnisvollen Rednerin handelte es sich um keine geringere als Casia de Lieven, ehemalige Kanzlerin der Neuen Republik! Peppis Überraschung war kaum größer als die anderen Politiker im Sitzungssaal. Ihr derzeitiger Status war in den Datenbanken als Senatorin von Corellia vermerkt, aber war das nicht auch Minga Ipu? Über solche Details konnte sich Peppi allerdings keine Gedanken machen, denn die Corellianerin sprach gerade die Lage ihrer Heimatwelt an, was für einen plötzlichen Tumult sorgte, als sie dem Senat provozierend fragte, ob man Corellia schon vergessen hätte.

Kaum, dass sie sich nach dem Sinn der Rede de Lievens fragen konnte, kam die Senatorin auch schon auf Rhommamool zu sprechen und sah dabei Peppi direkt an. Die junge Gungan blickte aufgeregt, aber furchtlos zurück, denn sie hatte das Gefühl, dass ihr die erfahrene Politikerin durchaus wohl gesonnen schien – der Eindruck bestätigte sich kurz darauf, als de Lieven zur Unterstützung des Antrags zur Rhommamool-Mission aufrief. Nicht ganz uneigennützig, denn wenn die Neue Republik das Osarian-System kontrollierte, war der Weg nach Corellia zwar noch nicht frei, aber die ersten Schritte getan.

Peppi erschrak kurz, als sie sich dabei erwischte, dass sie begann in ähnlichen Bahnen zu denken wie ihr Verbündeter Casshern D’Orcast und würde aufpassen müssen, nicht vollends zu einer skrupellosen, rein zweckorientierten Politikerin zu werden. Sie spendete der Corellianerin kräftigen Beifall, worauf nur wenig später Lark, der Senatsdiener zur Abstimmung aufrief und schließlich die Sitzung für eine halbe Stunde unterbrochen wurde. Zunächst war die junge Gungan über die kurze Pause froh, sie wollte eigentlich nur abschalten, doch da täuschte sie sich gewaltig. Es lag nicht nur daran, dass Baron D’Orcast zu ihr eilte, sondern auch eine ganze Schar Senatoren aus seinem Einflussbereich im Schlepptau hatte, welcher wie fast der ganze Senat darauf brannte, ihr mitzuteilen, was man von dem Antrag hielt.

Wenigstens konnte sie wegen ihrer Größe noch einigermaßen den Überblick behalten und ließ sich von der eingeschlagenen Richtung nicht abdrängen. Dennoch hatten ihr Sicherheitschef und ihre Assistentin alle Hände voll zu tun, dass ihr die Politiker zu dicht auf die Pelle rückten. Immerhin gelang es Baron D’Orcast die Aufmerksamkeit der meisten Neugierigen auf zu sich ziehen, aber froh war sie deswegen nicht. Sie fühlte sich unwohl dabei, mit dem gewieften Chandaari in einen Topf geworfen zu werden, aber für derlei Bedenken war es nun zu spät. So gelangte sie relativ unbehelligt an einen der freien Stehtische des Cafés, als ein rodianischer Repräsentant auf sie zuhielt. Peppi rollte mit dem Augen, als sich jemand anderes dazwischen schob. Es war ein ihrer Meinung nach aquatisches Wesen mit roten Stielaugen und einem kuriosen Schnabelmund, um den ein ständiges Lächeln zu spielen schien. Wie die meisten war es kleiner als sie und wirkte aufgrund seiner Haltung und Bewegung recht alt.

„Senatorin Moss, darf ich um ein kurzes Gespräch bitten?“,

fragte es höflich mit einem ziemlich harten Akzent. Peppi nickte ergeben und versuchte dabei freundlich zu bleiben – was blieb ihr auch anderes übrig. Ihr Gesprächspartner stellte sich als Senator Ulo Sammandi, Vertreter des Tibrin-Systems heraus, von dem sie noch nie etwas gehört hatte. Auch hatte sie keinen blassen Schimmer, wie sich seine Spezies nannte, doch das war auch gar nicht Gegenstand seines Anliegens.
Obwohl sie schon gar keine Lust mehr auf ein weiteres Gespräch hatte, wo sie sich rechtfertigen, sich zur Rede von Casia de Lieven äußern oder sich für die Lobeshymnen bedanken musste, hörte sie geduldig zu, schon allein weil es ihr sein harter Akzent schwierig machte, ihn inmitten des Stimmengewirrs in der Lobby richtig zu verstehen.

Senator Sammandi begann zunächst mit einem Glückwunsch für ihre Rede und zeigte sich optimistisch, was den Ausgang der Abstimmung anging. Doch anschließend bedauerte er, dass er nicht dafür stimmen konnte, und legte ihr seine Begründung dar. Allerdings wollte er er ihr seine Bewunderung für ihren Elan und ihren Enthusiasmus ausdrücken.

„Ganz gleich wie die Abstimmung auch ausgeht, ich hoffe, dass Sie sich diese Eigenschaften erhalten können. Denn desillusionierte Zyniker und verbohrte Bürokraten gibt es in diesem Gremium schon zur Genüge“,

schloss er ab und zeigte einen Gesichtsausdruck, den Peppi nicht so recht deuten konnte, aber das Gesagte hatte relativ freundlich geklungen. Natürlich hatte es ihr nicht gefallen, dass er nicht für den Antrag gestimmt hatte, dennoch konnte sie seine Entscheidung durchaus nachvollziehen.

„Vielen Dank, Senator Sammandi, für Ihre freundlichen Worte. Ich bedauere es sehr, dass ich diesen Weg einschlagen musste, das können Sie mir glauben. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, wäre mir eine friedliche Lösung viel lieber gewesen. Von daher kann ich verstehen, wie Sie sich entschieden haben.

Aber wie hätte ich den Senat sonst überzeugen können? Das Osarian-System ist nur eine Welt von vielen, die unter dem Joch des Imperiums zu leiden haben – es reicht nicht einmal ansatzweise an die Bedeutung von Bothawui oder Corellia heran und ich habe nicht den Einfluss einer Casia de Lieven.

Erst als Baron D’Orcast vom Verteidigungsausschuss an mich herangetreten ist, konnte ich die Argumente liefern, die mir hoffentlich helfen, die Zustimmung des Senats zu finden. Und ich glaube nicht, dass das Imperium sich durch Gespräche dazu bewegen lässt, einen solchen strategisch wichtigen Austrittspunkt auf dem Corellian Run aufzugeben, nicht nach dieser Niederlage bei Bothawui und den Nachbarsystemen…“


Sie hielt kurz inne, als sie erkannte, dass sie sich schon wieder an den Argumenten D’Orcasts festhielt.

„Wie auch immer, ich hoffe sehr, dass sich dieser Einsatz militärisch in Grenzen hält und wir schnell den Rhommamoolianern helfen können, ihre Welt wiederaufzubauen und den Konflikt mit ihrem Nachbarn auf eine friedliche Weise lösen können. Ich spiele mit dem Gedanken, dort persönlich zu vermitteln, bevor wieder zu den Waffen gegriffen wird.

Damit hoffe ich auch, dass ich wenigsten einen Teil meiner Ideale in diesen Kompromiss beitragen kann, den ich hier eingehen musste. Das ist Ihnen doch sicher auch nicht fremd, oder?“


Seufzend kippte Peppi zwei Löffel Zucker in ihren Caf, den die Bedienung gebracht und rührte ihn gedankenverloren um. Sie fühlte sich erleichtert, dass sie mit jemandem sprechen konnte, der so ähnlich wie sie dachte, aber seiner Linie absolut treu blieb. Aber sie wusste nicht mehr, ob das nun gut oder schlecht war.

[Mon Calamari - Coral City - Senatsgebäude - Café in der Lobby] Peppi, Ulo Sammandi sowie diverse Politikern und Diplomaten
 
[Mon Calamari | Coral City | Senatsgebäude | Café in der Lobby] mit Peppi Moss sowie diversen Politikern und Diplomaten

Ulo Sammandi konnte die Haltung der jungen Senatorin Peppi Moss voll und ganz verstehen. Es freute ihn, dass er sie offenbar richtig eingeschätzt hatte (sofern sie nicht die durchtriebenste Lügnerin auf Mon Calamari war). Ihren Weg konnte er nicht gutheißen. Aber ihre Ziele und Absichten waren lobenswert. Um diese zu erreichen, hatte sie einen Handel abgeschlossen. Doch der Ishi Tib fürchtete, dass man sie übervorteilt hatte. Denn das war das Schicksal der besonders idealistischen Politker. Sie wurden leicht das Opfer der besonders guten.

»Ja, der Kompromiss... Ein guter Freund und Mentor hat mir einmal gesagt, Kompromisse seinen wie eine Arznei. In der passenden Dosierung können sie alles zum Besseren wenden und das Gleichgewicht wiederherstellen. In hoher Dosis jedoch sind sie ein gefährliches, schädliches Gift für die Demokratie. Und in dem breiten Feld dazwischen sind sie eine Droge, welche die Dinge scheinbar leichter macht, ohne jemals ein Problem zu lösen. Zudem macht sie süchtig: Sie kann uns zwingen, immer wieder Kompromisse einzugehen. Bis von unseren Idealen nichts mehr übrig ist.

Jeder von uns musste sich schon auf mehr als einen Handel einlassen. Ansonsten wären wir nicht hier. Es gehört zu unserer Arbeit, ist sogar Teil unserer Aufgabe, denn ohne einen Mittelweg gäbe es keine Koalitionen und niemals könnte eine Mehrheit regieren. Das Schwierige dabei ist, abzuwägen, ob wir zuviel opfern und zu wenig dafür bekommen. Es gab einige Situationen in meinem Leben, in denen ich eine Niederlage hingenommen habe, weil mich ein Kompromiss noch teurer zu stehen gekommen wäre. Ich bin sicher, bei diesem zwielichtigen Casshern D’Orcast stimmt das Verhältnis: Er hat wahrscheinlich nur geringe Zugeständnisse dafür gemacht, dass nun seine Ziele erreicht werden. Ich hoffe, dass auch Ihre Bilanz am Ende positiv ausfällt. Krieg und große Politik sind nur schwer an die Leine zu legen, wenn man sie einmal entfesselt hat...«


Sammandi fiel auf, dass er in großväterliche Ratschläge verfiel. Das war eigentlich nicht seine Absicht gewesen. Um den Eindruck zu vermeiden, dass er sie - immerhin auch eine gewählte Vertreterin ihrer Heimatwelt - schulmeistern wollte, kehrte er zum ursprünglichen Thema zurück.

»Jedenfalls bedaure ich, dass wir uns nicht schon vor der Abstimmung begegnet sind. Jetzt ist am Ergebnis nichts mehr zu ändern und alle Debatten darüber sind rein akademischer Natur. Aber es wird andere Anträge wie diesen geben. Es würde mich freuen, wenn wir einmal Gelegenheit fänden, uns ausführlicher zu unterhalten.«

[Mon Calamari | Coral City | Senatsgebäude | Café in der Lobby] mit Peppi Moss sowie diversen Politikern und Diplomaten
 
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[OP: Ich war mal so frei mich bei euch - Ulo und Peppi - einzuklinken. Ich hoffe ich störe nicht? Wenn doch, treten, schlagen, beißen, schreien oder wegschieben. ;)]

~ Coral City \ abgesichertes Gebäude (Senat) \ Sitzungssaal ~ Sian Nunb, Peppi Moss, Alyssa Valan, Minati Forlin, Kalama sämtliche restlichen Senatoren & Minister

Auch für Kalma war es eine ziemliche Überraschung plötzlich Casia de Lieven am Rednerpult zu sehen. Die ehemalige Kanzlerin tat ihre Meinung bezüglich der Debatte kund und stellte sich klar und deutlich auf die Seite der Antragsstellerin, Peppi Moss, von Naboo. Die blondhaarige Innenministerin schmunzelte in sich hinein. Wie lang war es her, das die ehemalige Kanzlerin zum Senat gesprochen hatte? Genau konnte sie sich nicht mehr erinnern, aber es erheiterte sie doch, dass sie sich eine derartige Wiederkehr ausgesucht hatte. Und der feurige Appell an die Grundfesten der Republik und die idealistischen Sichtweisen aus einer Zeit, die ihr manchmal unglaublich weit entfernt vorkamen, machten sich letztendlich doch bezahlt. Und so wurden die Senatoren zur Stimmabgabe gebeten. Nicht das Kalma etwas gegen diese Entwicklung hatte. Ganz und gar nicht. Letztendlich würde auch sie mit einem Ja ihre Stimme für einen Eingriff geben.

Nachdem sämtliche Sitzungsprozedere abgehandelt waren und die Pause begann, strömten die Senatoren nach und nach den Sitzungssaal hinaus, schickte sich Kalma an, der breiten Masse zu folgen. Sie mischte sich ebenfalls unter die anderen Politiker. Schüttelte hier kurz eine Hand, wechselte da kurz ein paar Worte und arbeitete sich so, durch einen reichen Fundus an Bekanntschaften und rein beruflicher Kontakte. Sie entwickelte dabei recht schnell einen recht unnachgiebigen Durst und während sie gerade einen gekühlten Fruchtsaft nutzte um ihre Kehle nicht ausdorren zu lassen, kam sie nicht umhin, die Unterhaltung zweier Senatoren teilweise mitzubekommen. Das allgemeine Gemurmel durch die vielen Gespräche innerhalb des Raums machte es etwas schwer, doch gerade die letzten Worte, weckten ihre Aufmerksamkeit. Als sie sich zu jenen beiden drehte, stellte sie ein wenig überrascht fest, dass es sich um Peppi Moss selbst handelte und einen Ishi Tib(Ulo Sammandi), dessen Name ihr allerdings nicht gefläufig war.


„Und einen Krieg an die Leine legen, mit einem Gegner wie dem Imperium, dass den Krieg nur immer weiter propagiert und vorantreibt, ist nochmal etwas ganz anderes.“ Sprach die Beiden an, als bei ihnen eine kurze Pause in der Unterhaltung auftauchte. „Entschuldigen sie das ich mich so frech dazwischen schalte, aber ich kam nicht umhin ein paar Worte ihrer Unterhaltung aufzuschnappen. Ich bin Kalma Visari, Senatorin von Alderaan und Ministerin für Innere Angelegenheiten.“ Gestand sie kurz und stellte sich dann mit freundlich dargebotener Hand bei Beiden vor. Wenngleich es ihr manchmal zuwider war, gar so als wolle sie mit ihren Ämtern angeben – was definitiv nicht der Fall war – gehörte es nun einmal dazu. Sie hatte jene Positionen schlussendlich nicht wegen Klang, sondern aus Überzeugung angestrebt.

„Darüber hinaus möchte ich ihnen trotz aller Umstände ein großes Lob aussprechen, Senatorin Moss. Ihr Einsatz für Rhommamool und seine Bevölkerung ist ein heutzutage leider nicht mehr allzu oft gesehenes Gut.
All den von Senatorin de Lieven dargelegten strategisch wichtigen Fakten zum trotz, benötigt die Republik mehr als farblose, von Nachrichtensprechern vorgetragene Berichte über Rückeroberungen, oder erfolgreich durchgeführte Militäroperationen. Die Völker jener Welten die ihr Vertrauen in uns setzen, können mit einem Zeichen wie Rhommamool weitaus mehr anfangen. Und, sollte man mich fragen, hat das ebenso bedeutsamen Charakter, wie die Befreiung des bothanischen Raums ihn hatte.“


Das die militärische Sicht eine gänzlich andere war, war ihr logischer Weise bewusst. Aber gerade sie als Ministerin der Inneren Angelegenheiten hatte mit der Bevölkerung der Republik zu tun, nicht dem Militär. Und die normalen Bürger der Republik hatten mit der Situation der letzten Jahre schwer zu kämpfen gehabt. Der Verlust Corellias, das immer weiter voranschreitende Galaktische Imperium. Verfehlungen auf Seiten der Senatoren und und und... Nachdem sich das Blatt an manchen Orten in der Galaxis nun gewendet hatte und sich auf einigen Welten die Lauffeuer des Widerstandes regten – wenngleich ihr die teilweise terroristische Natur sehr zuwider war – brauchte es nunmehr Leuchtfeuer zu denen sich die zivilen Massen drehen konnten um Kraft zu schöpfen. Es half nicht wenn man nur ständig davon redete, dass die Lage sich besserte. Bothawui war ein offensichtliches Zeichen, das das Imperium schwächer wurde. Rhommamool konnte ein Zeichen werden, dass die Politiker der Republik nicht vergessen hatten für das die Republik einstand. Und ihr war viel daran gelegen, genau dies zu verwirklichen, denn – vermutlich war es ihre größte Schwäche – im Grunde waren diese Dinge doch nicht ausgestorben, man musste sie nur etwas vehementer zu Tage fördern in dieser Zeit...

~ Coral City \ abgesichertes Gebäude (Senat) \ Café in der Lobby ~ Peppi Moss, Ulo Sammandi, Kalma Visari und andere Senatoren & Minister
 
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[ Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | abgesichertes Gebäude (Senat) | Terminal in der Eingangshalle | Botschafterin Forlin ]

Minati erreichte die Tür zu den besucherrängen,öffnete sie ein wenig und spähte hinein.Für einen Moment überlegte sie ob sie sich der Sitzung wieder anschließen sollte,entschied sich dann jedoch dagegen und schlenderte in das Café,wo sie sich an einem Tisch nieder ließ und ein Glaß "Blackmoon" orderte.
Sie lehnte sich zurück und streckte entspannend die Beine aus.Genießend nippte sie an ihrem Glaus,wobei das Eis im Innern leise klapperte.

Ein wenig später war scheinbar die Senatssitzung vorbei und immer mehr Personen erschienen in dem Café.Sie ertappte sich dabei zu hoffen das keiner von jenen,welche gerade eintraten,sie als Ursache des Zwischenfalls während der Sitzung erkannten.Eine selbstverständlich unnötige Sorge,was hatte das schon für eine Bedeutung?
Sie setzte sich wieder auf und nippte abermals an ihrem Glas,die Anwesenden musternd.

[ Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | abgesichertes Gebäude (Senat) | Café in der Lobby | Botschafterin Forlin,Peppi Moss,Ulo Sammandi,Kalma Visari ]
 
[OP: Ich greife mal etwas voraus, damit die Hawks nicht allzu lang warten müssen]

[ Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | abgesichertes Gebäude (Senat) | Lobby | mit Ten Dhur und C-7DX ]

Die anschließende Diskussion über die Aufnahme neuer Systeme in den großen Verbund der Neuen Republik interessierte den Sullustaner Sian Nunb nicht mehr. Der amtierende Verteidigungsminister hatte noch mit seiner politischen Niederlage, die er wenige Minuten zuvor erlebt hatte, zu kämpfen, denn der Hauptteil des Senats hatte sich für eine kleine militärische Intervention im Osarian-System – zur Hilfe von Rhommamool – entschieden. Brummend verließ er, als ein Botschafter eine Ansprache hielt, den großen Sitzungssaal. Durch seinen Sekretär hatte der sullustanische Politiker erfahren, dass er einen Termin auf Lianna hatte. Sein Ministerium wollte ein paar Staffel mit neuen Jagdmaschinen ausstatten und dies öffentlich zelebrieren.

'Eigentlich könnten wir die Credits gleich in den Hyperraum schütten', dachte sich Sian, während er sich mit langsamen Schritten dem Ausgang näherte. Neben ihm gingen Ten Dhur und sein silberner, mit männlicher Programmierung ausgestatteter Protokolldroide. Doch mit einem Mal plagte ihn die Frage, ob er in dieser schweren Stunde überhaupt den Planeten verlassen durfte. D'Orcast war nun zu seinem größten Konkurrent heran gewachsen. Blitzschnell hatte sich dieser recht junge Politiker aus der grauen Masse der restlichen Senatsmitglieder erhoben und griff nun nach Sians derzeitigen Posten. Unwillkürlich zuckten die Mundwinkel des republikanischen Verteidigungsministers, als er an diesen Menschen dachte. 'D'Orcast lauert regelrecht auf diesen Augenblick.' Jedoch musste sich Sian zwischen seiner Pflicht, dem Besuch auf Lianna, und seiner Neigung, auf Mon Calamari beim Senat zu bleiben, entscheiden – und dies hatte er getan.

Begrüßt von einem Blitzgewitter trat Sian Nunb, sowie dessen kleines Gefolge, aus dem bewachten Senatsgebäude. Eine Gruppe, bestehend aus Reportern und Schaulustigen, hatte vor dem berühmten Bauwerk gewartet und gierte nun nach ersten Einzelheiten. Doch der dickliche Minister war nicht in der Stimmung den Medien Rede und Antwort zu stehen. Ohne die Kameras zu beachten, ging er auf die wartende Limousine zu. Zwar versuchten die anwesenden Journalisten mit ihren ziemlich lauten Stimmen seine Aufmerksamkeit zu erheischen, aber er blendete sie bewusst aus – trotz der ziemlich großen Ohren, die seine Spezies naturgemäß besaß. Schnell huschte Ten Dhur vor seinen dicklichen Chef und öffnete in einer raschen Bewegung die Tür. So konnte Sian ohne Problem in die wartende Limousine einsteigen. Nachdem auch sein sullustanischer Sekretär und der silberne Protokolldroide in den gepanzerten Gleiter eingestiegen waren, setzte sich die Limousine in Bewegung.


„Mr. Dhur, informieren Sie die 'Prestige' über meine Termine“, wies auf einmal der Sullustaner, mit deutlich schlecht gelaunter Stimme, seinen Sekretär an. „Ich möchte einen schnellen Start.“

„Natürlich, Mr. Nunb, entgegnete der Sekretär und griff nach seinem Com-Link.

Mit einem rasanten Tempo rauschte die Limousine durch die breiten Häuserschluchten der riesigen, schön anzusehenden Hauptstadt, Coral City. In weiter Ferne erhob sich schon der zivile Raumhafen, den diese Stadt unter anderem besaß. Nachdenklich lehnte sich Sian zurück.
'Was wird der nächste Schritt sein, den D'Orcast machen wird?', fragte er sich und fuhr sich dabei beiläufig über das recht faltige Kinn. 'Ich glaube nicht, dass er sich mit diesem Sieg zufrieden geben wird.' Es war der eine Gedanke, der ihn mit einem Mal nicht mehr los ließ. Er war älter. Sollte er da nicht eigentlich über so einem Angriff stehen? 'Jedenfalls ist er nicht der erste', bemerkte Sian, aber dies verschaffte ihm keine Linderung. 'Aber vielleicht kann ich meinen Besuch instrumentalisieren.' Kurz ließ er seinen Blick zu seinem Sekretär wandern.

[ Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | gepanzerte Limousine (auf dem Weg zum Raumhafen) | mit Ten Dhur und C-7DX ]
 
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