Mon Calamari (Calamari-System)


<o>Mon Calamari – Coral City – Sendestudio von Naboo Royal Holo-Networks/Aufnahmestudio <o> Versé, Senator Zauzar, Tako Nori, Senator Sombud, Senator Nekeeno, Senator Sammandi

Die Antwort des Pressesprechers des KSNR fiel fast wie erwartet recht oberflächlich aus, aber weniger ausweichend als Versé erwartet hatte. Natürlich klang es vernünftig, was Major Daniels über die Entscheidung Kommandostabes erzählte, zufrieden stellend war es allerdings nicht. Dennoch war es auch angenehm, dem sympathischen Offizier zuzuhören – bestimmt wäre er auch in einer privaten Situation ein guter Gesprächspartner – ein Gedanke, der völlig unerwartet auftauchte und Versé verwirrte. Es hatte schon einige Male Gäste gegeben, mit denen sie sich sofort gut verstand und aus manchen Interviews waren auch gute Freundschaften entstanden. Doch das hatte sie noch nie erlebt, und sie musste alle ihre Erfahrung und Professionalität aufbringen, um sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, besonders als er gekonnt seine Blicke schweifen ließ und seine Augen auch kurz auf ihr ruhten. Daher ließ sie sich einen Atemzug länger Zeit, um sich zu konzentrieren, bevor sie auf die Antwort reagierte. Aus dem Augenwinkel hatte sie beobachtet, wie Senator Zauzar immer nervöser wurde. Trotz der ihr bislang unbekannten Spezies, sagte ihr die langjährige Erfahrung im Umgang mit Talkgästen und Interviewpartnern, dass der Ithorianer etwas auf dem Herzen zu haben schien:

In dem ithorianischen Senator arbeitete es. Es rumorte. Ja fast hatte man den Eindruck, als würde es in ihm brodeln. Die immensen, fast höhnisch-ausschweifenden Erzählungen über den Krieg und militärische Operationen sorgten für einen abrupten Stimmungsabfall bei dem Politiker. Natürlich musste sich die Republik irgendwie positionieren, musste Tyrannei abwenden und Unterdrückung beenden. Aber zu wessen Lasten? Das war der Stein des Anstoßes. Die ledrige Haut des Ithorianers schien in andere Farbnuancen zu geraten, während er angestrengt den Aussagen von Major Hawk Daniels lauschte. Dessen Ausführungen bezüglich der Situation um das System Osarian waren. Er handelte recht sachlich einige taktische Belange ab - Dinge für die sich ein schlichter politischer Vertreter sicherlich nicht interessierte. Zausar hingegen, als stringenter Kritiker des Militärs und dem Kriege als solches, hörte ganz besonders hin. Kaum das der Pressesprecher des Republik-Streitkräfte seinen Vortrag beendete, räusperte sich der Ithorianer - als Zeichen für seine Absicht, hier nun verbal zu intervenieren.

Versé nickte ihm freundlich zu, um ihm zu signalisieren, dass er frei sprechen konnte. Sie war erleichtert und dankbar, dass er ihr damit die Zeit gab, sich zu fassen. Während die Kameras auf den Ithorianer schwenkten, und Name und Herkunft des Senator eingeblendet, konnte sie einen Schluck Wasser trinken.

"Major Daniels, ich bitte dennoch zu beachten, dass eine Fortführung der militärischen Auseinandersetzung mit dem Imperium weiteres Leid nach sich ziehen. Ich vertrete die Interessen diverser Ausschüsse, die auf ein zeitnahes Friedensabkommen beharren. Zuviele haben in den letzten Jahren gelitten. Zuviele haben mit mehr bezahlt, als nur ihrer Leidenschaft, ihrem Freiheitsdrang. Nein Major Daniels, dem Senat - und damit auch dem Militär - muss endlich klar werden, das wir nicht mehr in der Lage sind, dem Imperium Paroli zu bieten. Zuviele Mütter beweinen ihre toten Söhne, zuviele Welten liegen in Trümmern. Was gemeinhin als redlicher Feldzug wider dem Bösen betrachtet wird, ist nichts anderes als ein fast galaxisweites Todesunternehmen."

Der Senator mit den zwei Kehlen und vier Mündern, welche ihm eine besonders klangvolle und angenehme Stimme vermachen, spricht sein Galactic Basic Standard mit leichtem Akzent. Seine langen Finger begannen in einem Akt steigender Nervosität zu zucken. Das geschah immer, wenn sich der alternde Politiker und Wissenschaftler so sehr ereiferte.

Zumindest der mehrkehlige und –mündige Klang war für Versé eine schiere Freude zum Zuhören, die Gesten, die die emotionalen Worte des Ithorianers begleiteten, machten sie hingegen nervös. Dennoch konnte auch sie seine Intentionen verstehen, sogar besser als die Argumente des Majors – da der Senator weitersprach, hielt sie sich mit einer ersten Reaktion zurück und verfolgte gespannt, was jener zu sagen hatte:

"Mag sein, das in Osarian diesselbe Freiheit herrschen soll, wie auf Bothawui - aber zu welchem Preis, meine Herrschaften? Hier muss weiter gedacht werden, als nur in den Maßstäben militärischer Raumgewinnung. Viele eroberte ... oder nennen wir .. befreite Welten befinden sich in einem desolaten Zustand. Nicht nur das bisweilen die Infrastruktur zusammenbricht, nein ... wir haben nach orbitalen Schlachten vermehrt Verheerungen an Flora und Fauna festgestellt. Zum Teil auch irreparabel. Die notwendigen Sanierungsprojekte sind aufwendig, ressourcenbindend und immens teuer. Teurer, als sich auf den ersten Blick einschätzen lässt. Und der Sanierungs-Etat des Senats ist bei weitem nicht so groß, wie der des Militärs. Das wiederum führt dazu, dass durch den Krieg viel verheert und zerstört wird - jedoch weniger wieder saniert werden kann. So leid es mir tut."

Was der Polit-Wissenschaftler von Ithor hier an dieser Stelle sagen wollte, war im Grunde klar. Der Krieg forderte seinen Tribut. Und der war umfangreicher, als die meisten einsehen konnten oder wollten. Ökologie war für die meisten Kriegstreiber kein ausreichender Grund, den Expansionsgedanken zu beeinträchtigen. Doch dafür kämpfte der Ithorianer. Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.

Die katastrophalen Auswirkungen auf die Ökologie eines Planeten waren ein völlig neuer Aspekt in dieser Debatte – und auch in der öffentlichen Diskussion des Krieges war dieser Punkt noch nie wirklich aufgetaucht. Eine solch extrem pazifistisch-ökologische Haltung hatte Versé nicht einmal bei Alderaanern erlebt, aber davon würde die Diskussion in der Talkshow nur profitieren.

„Dies ist eine sehr radikale Haltung, Senator Zauzar, aber ein sehr interessanter Aspekt, an den ich vorher nicht wirklich gedacht hatte, wie wahrscheinlich die meisten von uns. Dennoch war die Osarian-Mission von Senatorin Moss als eine reine Hilfsmission geplant, bei der auch der Wiederaufbau Rhommamools im Vordergrund stand, von dem sowohl die Bewohner als auch die Natur des Planeten profitiert hätten. Aber leider hat erst der strategische Ansatz, der von Baron Casshern D’Orcast initiiert wurde, die notwendige Mehrheit der Stimmen im Senat gebracht, und wurde dann nichts desto weniger vom KSNR niedergeschmettert.“

Die dunkelhaarige Moderatorin fühlte sich verpflichtet, die Vertreterin von Naboo zu verteidigen – NRHN war stets parteiisch gewesen, was die Interessen Naboos betrafen, und sie würde auch in dieser Runde dazu stehen.

„Eine meiner Meinung nach sehr zwiespältige Entscheidung – diese Mission hätte trotz des recht marginal militärischen Aspektes ein Zeichen der Hoffnung setzen können, was vielleicht auch in Ihrem Sinne gewesen wäre, Senator Zauzar. Nun hatte die Flotte der Neuen Republik nach der verhinderten Osarian-Mission mehrere Niederlagen an verschiedenen Schauplätzen erlitten, wäre dies nicht auch ein Grund über einen anderen Weg nachzudenken, zumal auch der Haushalt der Neuen Republik immer stärker durch die lange Kriegszeit belastet wird. Inwieweit kann die Regierung diesen Krieg wirtschaftlich als auch moralisch noch tragen?“

Diese Frage war eher allgemein in die Runde gehalten – Senator Nekeeno als Mitglied des Handelsausschusses hätte dazu andere Ansichten als der Jedi-Großmeister Nori oder Senator Sammandi, welcher ein bewegendes öffentliches Statement nach der abgelehnten Osarian-Mission abgegeben hatte. Senator Sombud hingegen, dessen Heimat von dem Befreiungskrieg um Bothawui nur profitiert hatte, würde ihrer Vermutung nach weitere militärische Einsätze befürworten, da die Mentaliät der Rodianer eher kämpferisch geprägt war.

<o>Mon Calamari – Coral City – Sendestudio von Naboo Royal Holo-Networks/Aufnahmestudio <o> Versé, Senator Zauzar, Tako Nori, Senator Sombud, Senator Nekeeno, Senator Sammandi

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[Mon Calamari | Coral City | Sendergebäude von Naboo Royal Holo-Networks | Aufnahmestudio] Versé DelaHaye, Ulo Sammandi, Tako Nori, Major Daniels, Zauzar, Sobud, Nekeeno

Aufmerksam und interessiert, aber äußerlich möglichst neutral, lauschte Ulo Sammandi den Eröffnungsworten von Versé DelaHaye sowie den Ausführungen von Major Daniels und der Erwiderung von Senator Zauzar. Er wartete auf eine Gelegenheit, sich in das Gespräch einzubringen. Natürlich nicht auf die erstbeste: Wenngleich Zwischenfragen und -kommentare bei moderierten Talkrunden nicht gegen die allgemeine Etikette verstießen, war es doch fraglich, ob er davon profitieren würde. Sammandi wollte gerne als eine Stimme der Vernunft wahrgenommen werden, nicht als der Gesprächsteilnehmer mit dem schroffsten und aggressivsten Auftreten.

Die richtige Gelegenheit kam, als die Moderatorin eine Frage scheinbar ungezielt in die Runde richtete. Sowohl Daniels als auch Zauzar hatten gesprochen: Es war die perfekte Gelegenheit für Sammandis Statement, das irgendwo zwischen diesen beiden Extremen lag (wenn auch näher bei dem Ithorianer als beim Militär). Was er zu sagen hatte, das konnte er am besten ausdrücken, indem er auf genau diese beiden grundverschiedenen Meinungen bezug nahm.

Die Frage an sich war zwar eher auf Senator Nekeeno zugeschnitten, der dem Haushaltsausschuss angehörte und gerade den finanziellen Aspekt des Krieges sehr gut beleuchten konnte. Aber ob Ulo später auch daran so günstig anknüpfen konnte, war fraglich. Also ergriff er die Gelegenheit beim Schopf. Schon während Versés Worten hatte er unauffällig einen Schluck Wasser genommen und sich stumm geräuspert. Nun beugte er sich ein wenig vor, um sich - tatsächlich und symbolisch - ein wenig ins Rampenlicht zu rücken, wobei ihm seine Körpergröße half, und ergriff das Wort. Dem Rodianer kam er gerade noch zuvor.


»Dass die Republik moralisch in der Lage ist, diesen Krieg noch zu tragen, das hat das historische Abstimmungsergebnis des Osarian-Einsatzes gezeigt,« sagte der Senator von Tibrin mit ruhiger, kräftiger Stimme. Dabei zeigte er eine einstudierte Miene, die von anderen Ishi Tib als das Äquivalent eines wohlwollenden Lächelns wahrgenommen werden sollte; auf Nicht-Tibriner erweckte erfahrungsgemäß schon seine Schnabelform einen ähnlichen Eindruck. »und die Republik ist zum jetztigen Zeitpunkt sicherlich auch wohlhabend genug, um sich ein hohes Militärbudget zu leisten. Aber weder das eine noch das andere ist unerschöpflich. Wenn wir darüber reden, ob wir uns den Krieg leisten können und wollen - von welchen Zeiträumen sprechen wir dann? Ist überhaupt irgendwann ein Ende zu erwarten? Noch vor kurzer Zeit stand die Neue Republik mit dem Rücken zur Wand und kämpfte ums nackte Überleben. Nun wurde bei Bothawui ein einzelner triumphaler Sieg gefeiert, jedoch schon wieder durch kleinere Niederlagen geschmälert. Selbst wenn wir jetzt seit kurzem wieder in der Offensive sind: Niemand kann heute von einem endgültigen Sieg über das Imperium reden, ohne dabei seine Seriosität einzubüßen.«

Er warf einen kurzen Blick auf Daniels und Sobud, doch da diese ihn nicht unterbrachen und Sammandi noch mehr zu sagen hatte, fuhr er schnell fort:

»Wenn aber ein Sieg in Gestalt der totalen Zerschlagung des Imperiums und Befreiung aller besetzten Welten nicht einmal denkbar ist, wo werden wir dann jemals die Grenze ziehen? Nehmen wir ein möglicherweise jahrhundertelanges Ringen um jeden Sektor der Galaxie in Kauf? Oder wollen wir riskieren, dass das Blatt sich wieder zu Gunsten des Imperiums wendet und die schmerzvollen Niederlagen der letzten Jahre sich wiederholen?«

Eine winzige Kunstpause, kaum lang genug, um einem anderen Redner einen Einwand zu ermöglichen, ohne ihm aktiv ins Wort zu fallen.

»Insofern gebe ich dem ehrenwerten Senator Zauzar recht: Dieser Krieg muss enden. Je länger er dauert, um so größer werden die Verluste und Schäden, und um so mehr Auftrieb erhalten revanchistische Kräfte auf beiden Seiten, die einen Friedensschluss verhindern wollen.«

Ulo entschied sich dagegen, hier eine Spitze gegen Ex-Kanzlerin De Lieven und das corellianische Volk anzubringen; eine solche Haltung war extrem unpopulär und konnte seinen Argumenten nur schaden.

»Wir brauchen ein starkes Militär und werden es auch in Zukunft brauchen. Solange wir Gegner haben, die unsere gewaltsame Vernichtung anstreben, werden wir uns auch mit Waffengewalt verteidigen müssen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Gründung der Neuen Republik nur durch militärische Siege möglich gemacht wurde und auf einem gewaltfreien Weg bis heute nicht eingetreten wäre. Für die Verteidigung unserer Welten und den Erfolg bei Bothawui verdienen Flotte, Sternenjägerkorps und Armee unsere Hochachtung, die ich stellvertretend Ihnen, Major Daniels, im Namen des tibrinischen Volkes hiermit aussprechen möchte.

Wir alle wissen aber, was der Krieg uns kostet. Mittlerweile ist dies nicht nur in den Ausschüssen und den planetaren Kassen, sondern auch in den privaten Haushalten zu spüren. Es kann nicht ewig so weiter gehen; dies würde selbst im Falle weiterer Siege die Neue Republik nach und nach zermürben. Jetzt, nach Bothawui, befinden wir uns in einer Position der Stärke und in Augenhöhe mit unserem Gegner. Dies ist der richtige Zeitpunkt für einen Waffenstillstand und die Aufnahme von Friedensgesprächen. Jede weitere Kampfhandlung stellt nur eine gefährliche Provokation des Imperiums dar; das schließt einen bewaffneten Einsatz im Osarian-System, der eindeutig imperiale Interessen tangiert, mit ein.«


Na also. Sein Hauptanliegen - ein sofortiges Ende des bewaffneten Konfliktes - hatte Ulo Sammandi schon jetzt, zu Beginn der Sendung, im passenden Rahmen und ohne Störung oder Unterbrechung äußern können. Damit war das Wichtigste bereits gesagt. Zwar gab es noch ein weiteres Thema, das er unbedingt ansprechen wollte: Das Verhalten des KSNR in Bezug auf die Osarian-Mission. Doch darauf musste er wohl später nochmals zurückkommen, wenn sich die Gelegenheit ergeben sollte. Jetzt hatte er erst einmal lange genug gesprochen und musste wohl oder übel auch anderen ihre Redezeit zugestehen. Je mehr er sagte, um so weniger blieb in den Köpfen des Publikums hängen; an diesem Punkt nicht aufzuhören, würde bedeuten, seine eigenen Aussagen zu entkräften.

Senator Ulo Sammandi beendete seine Stellungnahme also mit einem Blick in die Runde und einem freundlichen Kopfnicken zu Versé DelaHaye, lehnte sich in seinem Sitz zurück und machte den Erwiderungen Platz.


[Mon Calamari | Coral City | Sendergebäude von Naboo Royal Holo-Networks | Aufnahmestudio] Versé DelaHaye, Ulo Sammandi, Tako Nori, Major Daniels, Zauzar, Sobud, Nekeeno
 
Mon Calamari-Coral City-Sendergebäude des Naboo Royal Network Studio-Aufnahmestudio//Gam mit allen anderen

Schweigend folgte Gam der DIsskussion und dachte darüber nach. Als Senator Sammandi beendete beugte sich Gam leicht vor und begann zu sprechen.
Nun Senator Sammandi vielleicht ist ein Krieg Finanziell nichtmehr lange Verfechtbar doch wir müssen uns an den Grund daran erinnern! Dieser Krieg wurde nicht aus Machtgier begonnen sondern aus Noblen Zwecken! Viele Völker werden im Imperium unterdrückt oder berühmte Aktivisten die für die Freie meinungsäußerung und die Demokratie kämpfen verschwanden spurlos! Sollte man einen Krieg, der dafür da ist um die Tyrannei des Imperiums zu beenden einfach einstellen nur weil man kein Geld dafür hat? Würdet ihr zu den Witwen und Weisen von Soldaten gehen, deren Männer und Eltern für den Kampf gegen die Unterdrückung des Imperium gestorben sind und sagen ,,Es tut uns Leid aber wir haben kein Geld mehr um gegen das Imperium zu kämpfen??´´ Also ich würde das nicht tun wollen. Dieser Krieg ist notwendig in vielerlei Hinsicht, wenn er nicht Notwendig wäre würden wir hier nicht sitzen und darüber debattieren nicht? fragte der Rodianer frei in die Runde.


Mon Calamari-Coral City-Sendergebäude des Naboo Royal Network Studio-Aufnahmestudio//Gam mit allen anderen
 
Dac - Coral City - NRHN-Sendestudio - NRHN-Crew, Versé DelaHaye, Major Daniels, Senatoren Sobud, Nekeeno, Sammandi und Zauzar, Tako

Die Diskussion begann. Major Daniels sprach wie aufgefordert und seine Position war nicht weiter überraschend: die Streitkräfte sahen sich gegenwärtig nicht dazu in der Lage, sich noch auf ein weiteres Schlachtfeld zu begeben, sondern den Vorstoß Richtung Corellia voranzutreiben. Gegen letzteres wandte sich der ithorianische Senator Zauzar, der weitere Kampfhandlungen kategorisch ablehnte und weitere Kriegsschäden befürchtete, worunter seiner Ansicht nach nicht zuletzt teilweise irreparable ökologische Schäden fielen.

Diesen häufig unterbewerteten Punkt griff Moderator DelaHaye auf, spannte dann aber die Brücke zum Vorhaben von Senatorin Moss und griff dabei die Punkte heraus, die die Gungan im Gespräch mit ihm auch betont hatte, in der Folgezeit allerdings völlig untergegangen waren, vor allem den Charakter als Hilfmission. Inzwischen war bekanntermaßen eine reine strategische Militäroperation daraus geworden, welche in der Folge, wie die Naboo es formulierte vom KSNR »niedergeschmettert« worden war. Ob die Menschin sich über die rechtliche Fragwürdigkeit dieses Vorgehens im Klaren war oder die stückweise Ausweitung der Kompetenzen und der Selbstkontrolle des Militärs im Laufe der Kampfhandlungen einfach als gegeben hinnahm, vermochte der Mon Calamari nicht zu sagen. Allerdings warf sie die Frage in den Raum, in wie weit der Krieg für die Republik noch tragbar war.

Senator Sammandi von Tibrin gab dazu eine ausführliche Stellungnahme ab, darauf hinauslief, dass man einen Krieg ohne Hoffnung auf eine entgültige Entscheidung besser beilegte und sich am besten so schnell wie möglich mit dem Imperium zu einem Waffenstillstand arrangierte. Was Tako dabei überhaupt nicht klar war, wie man die Gegenseite zu einem annehmbaren Abkommen bewegte. Seiner Ansicht nach war die Position der Republik dafür nach wie vor eindeutig zu schwach. Der rodianische Senator Sobud appellierte hingegen an die anderen, an die Werte der Republik zu denken und daran, wofür man diesen Krieg eigentlich führte. Obwohl vielleicht eher der Hardliner-Fraktion zuzurechen, hatte der Jedi den Eindruck, ihm durchaus in einer Reihe von Punkten zustimmen zu können. Schließlich erhob er selbst das Wort.

»In den Diskussionen, die zuletzt in der Öffentlichkeit und im Senat geführt, kommen meines Erachtens zwei Dinge oft zu kurz,«

Erklärte Tako ruhig, obwohl man das kommende durchaus als heftige Kritik verstehen konnte.

»Das eine ist die langfristige Perspektive. Viele beschränken ihren Blick zu sehr auf das Geschehen des Tages und vergessen darüber die Zukunft, über die nächsten Wochen, Monate oder Legislaturperioden hinaus. Es ist die Aufgabe von uns allen, für eine bessere Zukunft zu kämpfen und sie zu formen, egal ob Militär, Politik oder Jedi, mit den uns jeweils zur Verfügung stehenden Mitteln. Ich denke, niemand von uns liebt den Krieg, doch nur mit Waffen kann man sich gegen Waffengewalt verteidigen, und wie es Senator Sobud es sagte, wir dürfen auch nicht vergessen, warum wir kämpfen. Vielleicht können wir unseren Finanzen, unserer Umwelt und uns selbst eine kurzfristige Atempause
verschaffen, doch selbst wenn das Imperium sich überhaupt auf Verhandlungen einließe, würden wir es trotz des Siegs auf Bothawui aus einer Position der Schwäche heraus tun. Vermutlich wäre es das Los der Republik, dass dieser Zustand auf Dauer zementiert würde, wenn sie nicht als Vereinigung von Randwelten langsam zur Bedeutungslosigkeit verkommen oder von einem Imperium, das Zeit hatte, seine Kräfte zu sammeln endgültig vernichtet würde. Währenddessen würde der größte Teil der Galaxis und seiner Bewohner weiterhin in Unfreiheit leben und auch, nebenbei bemerkt, ihre Flora und Fauna rücksichtslos ausgebeutet werden können, ohne einer Möglichkeit unsererseits, daran etwas zu ändern.«

Wie die Reaktionen der Senatoren ausfiel, blieb freilich abzuwarten und auch, ob seine Ansichten ihren Erwartungen an einen »Hüter des Friedens« entsprachen.

»Der zweite Punkt ist, dass im Zusammenhang mit der Osarian-Problematik fast nur noch von massiven Militärschlägen und strategischen Vor- und Nachteilen die Rede ist. Frau DelaHaye hat es erwähnt, so dass ich vielleicht zu früh befürchtet habe, dass der eigentlich Kern der Sache in Vergessenheit geraten ist, nämlich denn Rhommamoolern zu helfen. Senatorin Moss hat mir gegenüber von einem Symbol gesprochen, einem Leuchtfeuer der Freiheit, welches auf andere Sternsysteme übergreifen soll. Wir hingegen haben dieses Leuchtfeuer marginalisiert, indem wir ein Eingreifen mit den Ressourcen des Systems und der Kontrolle über den Corellian Run begründeten. Die Vorstellung der Rhommamooler im Senat hat mich persönlich bewegt und doch scheint ihre Wirkung verpufft zu sein, denn in der nachfolgenden Diskussion, auch in den Medien, habe ich öfter das Wort ›Corellia‹ gehört als die Leute von Rhommamool und unserer moralischen Verpflichtung, ihnen ihre angeborenen Rechte zu verschaffen. Ich denke, dass Senatorin Moss hier einen großen Fehler gemacht hat, sich mit der Fraktion um d'Orcast einzulassen, auch wenn ihr das den Erdrutschsieg bei der Abstimmung beschehrt hat. Das Osarian-System braucht nämlich immer noch unsere Hilfe, aber nicht notwendigerweise unsere Sternenkreuzer. Wahrscheinlich besteht das beste, was das Militär für Rhommamool tun kann, die gegenwärtige Vorwärtsbewegung beizubehalten ohne sich zu verzetteln. Nichtsdestotrotz braucht Rhommamool unsere Hilfe, und wir können ihnen mit anderen Mitteln besser helfen. Wenn wir das tun, und der Galaxis zeigen, dass wir die Not dort nicht vergessen haben, können wir dieses Symbol der Freiheit immer noch erschaffen. Die Republik wird stärker. Neue Welten treten bei oder kehren zurück, nicht etwa trotz des Krieges, sondern eben weil wir so sehr an die Freiheit und an eine bessere Zukunft glauben, dass wir bereit sind, dafür zu kämpfen. Denn nur dann können wir darauf hoffen, eines Tages wirklichen Frieden zu gewinnen.«

Dac - Coral City - NRHN-Sendestudio - NRHN-Crew, Versé DelaHaye, Major Daniels, Senatoren Sobud, Nekeeno, Sammandi und Zauzar, Tako
 
[Mon Calamari | Coral City | Sendergebäude von Naboo Royal Holo-Networks | Aufnahmestudio] Versé DelaHaye, Ulo Sammandi, Tako Nori, Major Daniels, Zauzar, Sobud, Nekeeno

Aufmerksam hatte Sius die kurze Diskussion zwischen Versé DelaHaye und dem Senator von Ithor, Zauzar, bezüglich seines Sitzplatzes in dieser Runde verfolgt. Er schmunzelte kurz, wobei er nicht genau sagen konnte, ob der Politiker tatsächlich nichts von der angedachten Sitzordnung gewusst hatte, oder ob er das eher unter dem üblichen Geplänkel vor einer solchen Show ablegen sollte. Auch der längere Blickkontakt zwischen der Moderatorin und Major Daniels entging ihm keinesfalls, allerdings kannte er die Gestik der Menschen nicht gut genug, als das er eine zu verlässige Interpretation dessen hätte abgeben können. Er hätte natürlich ins sprichwörtliche Blaue mutmaßen können, was es mit den Blicken auf sich hatte, aber das hätte nicht seinem Charakter entsprochen.
Dann ging die Sendung los. Es war immer wieder spannend, zu sehen, wie die Minen der Politiker synchron zu dem Angehen der Kameras in ein freundliches Lächeln umschwungen. Die menschliche Moderatorin began mit einer Frage, die an den Militär gerichtet war. Der Quermianer war darum eigentlich ganz froh - auch er reagierte lieber, als zu beginnen. Allerdings brachten die Äusserungen des Pressesprechers keine bahnbrechende neue Erkenntnisse. Es war im Grunde das, was man auch aus den bisherigen Stellungnahmen des KSNR hätte erfahren können. Danach jedoch schien das Gespräch richtig in Fahrt zu kommen. Der quermianische Senator konnte die Argumente sienes ithorianischen Amtskollegen nachvollziehen. Zu viele Leben hatte dieser Konflikt bereits gekostet. Es war an der Zeit, ihn zu beenden. Nun meldete sich Ulo Sammandi, dem Sius still den Vortritt gewährte, zu Wort und auch er sprach sich für ein baldiges Ende des Krieges aus. Danach folgte die Reaktion des rodianischen Vertreters in dieser runde, Gam Sobud, sowie die Tako Noris, auf die sich der hühnenhafte Nichtmensch, nach einer kurzen Pause, die einige Sekunden währte, zu erst bezog:


"Die Absichten, die zu diesem Krieg führten - die Durchsetzung der Rechte der unterdrückten Völker auf Freiheit, Demokratie und Souveränität - sind zweifelslos ehrenhaft. Jedoch müssen wir aufpassen, dass wir im Kampf gegen das Imperium nicht selbst zu Monstern werden und mit immer neuen kriegsorientierten Beschlüssen den Kampf an weitere Kriegsschauplätze verlagern, anstatt ihn zu beenden, und damit fahrlässig das Leben unserer Soldaten auf's Spiel setzen - nur um in einem sinnlosen Krieg, bei dem wir weit davon entfernt sind, unsere Ziele durchsetzen zu können, weiter zu kämpfen. Als Senatoren haben wir eine Verantwortung. Eine Verantwortung unserem Volk, das sich nach Jahren des Krieges nach Frieden und Beständigkeit sehnt, und unseren Soldaten, die für uns einen aussichtslosen Konflikt ausfechten, gegenüber. Dieser Krieg vermillionenfacht die Verluste, anstatt irgendetwas auch nur im Ansatz wieder gut zu machen. Wir müssen uns bewusst werden, dass wir mit jedem Tag, an dem wir diesen Krieg nicht stoppen, und mit jedem Antrag, der anders lautet als die sofortige Beendigung der Kämpfe, das Leben von vielen Hunderttausend Soldaten und ihrer Freunde und Familien riskieren."

Die Worte des Politikers waren in einem ruhigen sachlichen Ton vorgetragen worden, während sein Blick immer wieder zwischen den Gästen der Talkshow umherglitt und nun für kurze Zeit auf dem Vertreter des Jedi-Ordens, Grossmeister Tako Nori, hängen blieb.

"Unter diesen Gesichtspunkten wäre es wünschenswert, wenn sich auch der Orden der Jedi, welcher sich des Erhalts des Friedens verschrieben hat, mehr von diesem Krieg distanzieren würde. Das Einschreiten der Republik muss sich auf humanitäre Hilfe beschränken. Nich mehr, aber auch nicht weniger. Es ist unsere Pflicht, Vertriebene und Flüchtlinge auf unseren Welten aufzunehmen und ihnen damit eine Chance auf ein neues Leben in Freiheit zu bieten. Daher freut es mich besonders, sagen zu können, dass Quermia in der Lage ist, in Zukunft noch mehr Flüchtige aus dem imperialen Raum aufzunehmen als bisher ...", natürlich war dieses Angebot seitens der quermianischen Regierung nicht ganz uneigennützig - viele der Flüchtlinge verfügten über gute Qualifikationen in ihrem Arbeitsbereich - und wer liess sich schon gut ausgebildete Fachkräfte entgehen? "Uns bleibt die Hoffnung, dass der Freiheitswille jener Völker, die unter imperialer Herrschaft stehen, angespornt durch das Vorbild der Republik, die die Freiheitskämpfer politisch und humanitär unterstützt und sich für die Freiheit einsetzt, stark genug ist, die Diktatur des Imperators, dessen Macht mit jedem Planeten, dessen Bevölkerung stark genug ist, sich von ihm los zu sagen, abnimmt, allein abzuschütteln. Durch diese inneren Aufstände kann das Imperium geschwächt und die Gefahr, die es für freie Planetensysteme darstellt, gemildert werden."

"Was den finanziellen Aspekt dieses militärischen Konfliktes betrifft, kann ich den anfänglichen Worten von Senator Sammandi Recht geben: Auch bei uns ist der Reichtum nicht unerschöpflich. Die ständigen Einsätze kosten nicht nur tausende Leben sondern auch noch mehr Credits: Die, druch den Krieg, deutlich höheren Kosten für den Sold zusätzlicher Soldaten, die Anschaffung neuer Waffen und Schiffe, die Wartung und Reperatur der bereits vorhandenen Schiffe, der Wiederaufbau der zerstörten Flora und Infrastruktur der zurückeroberten Planeten - all das kostet Geld und reist Löcher in die Kassen der Republik und der Planeten, die ihr angehören. Das ist Geld, das wir für andere Zwecke verwenden könnten. Beispielsweise zur Verbesserung der Raumhäfen einiger Welten im Outer Rim, um eine bessere Anbindung dieser Planeten an den Handel innerhalb der Republik zu ermöglichen; ich spreche von solchen Welten wie Phaeda, Agamar, Quermia und Munto Codru - aber auch von Rishi, Ukio, Leritor und Cularin, die Abseits vom Rest der Republik liegen." Sprach der Senator solidarisch für Welten, die wie Quermia auch, traditionell über eher geringeres politisches Gewicht innerhalb der Republik verfügten.

[Mon Calamari | Coral City | Sendergebäude von Naboo Royal Holo-Networks | Aufnahmestudio] Versé DelaHaye, Ulo Sammandi, Tako Nori, Major Daniels, Zauzar, Sobud, Nekeeno
 
[Mon Calamari | Coral City | Sendergebäude von Naboo Royal Holo-Networks | Aufnahmestudio] Versé DelaHaye, Ulo Sammandi, Tako Nori, Major Daniels, Zauzar, Sobud, Nekeeno

Äußerlich ruhig und gelassen, nahm Ulo Sammandi die Erwiderung des Senators Gam Sobud hin. Innerlich jedoch ärgerte er sich über die Worte des Rodianers. Seine kurze, inhaltlich recht unbedeutende Ausführung war an Polemik kaum zu übertreffen. Witwen und Waisen - geradezu peinlich, zumal man mit diesem Scheinargument viel leichter für ein Ende des Krieges als für dessen Fortsetzung prädieren konnte. Gleichzeitig reduzierte Sobud die Stellungnahme des Ishi Tib alleine auf den finanziellen Aspekt, was wohl dazu dienen sollte, Sammandi als geizigen Unpatrioten zu diskreditieren. Zu dieser Art von Politiker zählte der Rodianer also. Ulo wusste schon jetzt, dass er ihn nicht leiden konnte.

Da er aber keine Lust hatte, das Gespräch auf diesem Niveau weiterzuführen, war es ihm nur recht, dass andere Talkgäste das Wort ergriffen und er somit nicht gezwungen war, direkt auf Sobuds Kommentar zu antworten.

Als nächster sprach Tako Nori, und Sammandi war überrascht, sogar ein wenig enttäuscht von dessen Haltung. Er hätte nicht gedacht, dass die Jedi (oder ein Jedi, falls seine Meinung nicht die des gesamten Ordens war) für eine Fortsetzung des aussichtslosen Krieges plädieren würden. Aber damit war zumindest klar, wie die Fronten in dieser Debatte verteilt waren. Die Autoren der Sendung hatten offenbar für ein ausgewogenes Verhältnis gesorgt und jeweils drei Befürworter sowie Gegner eines Fortgangs des Krieges eingeladen. Dies bestätigte auch die Stellungnahme des Senators Sius Nekeeno, der ebenfalls zu Letzteren zu zählen war. Für einen kurzen Moment schweiften Sammandis Gedanken in die Zukunft: Nekeeno von Quermia und Zauzar von Ithor könnten möglicherweise wertvolle politische Verbündete sein, wenn er sein Vorhaben wahr machte, die Befugnisse des KSNR zu begrenzen.

»Nicht nur zum Ausbau der Infrastruktur, auch in vielen anderen Bereichen würde das Geld dringend benötigt werden«, pflichtete er seinem Vorredner bei. »Auch der Etat für Wissenschaft und Bildung ist zu niedrig, ebenso wie die Beihilfe für Unternehmensgründungen und die soziale Versorgung auf vielen ärmeren Welten. Überlegen Sie, wie viel Gutes man hier beispielsweise mit den 168 Millionen Credits bewirken könnte, die der Bau eines einzelnen Defender-Sternzerstörers kostet.

Aber natürlich ist der Krieg nicht nur ein Zahlenspiel im Staatshaushalt. Es geht nicht darum, ob wir ihn uns leisten wollen. Die vorrangige Frage lautet doch wohl, ob all unsere Bemühungen letztlich überhaupt zu dem gewünschten Ergebnis führen können, oder ob wir nur immer mehr Credits, Mühen und Leben in einen bodenlosen Schlund werfen, der auch in Jahrhunderten nicht gesättigt werden kann.

Falls mir diese direkte Frage gestattet ist«
(was natürlich eine rhetorische Frage war, denn niemand würde ihn daran hindern können, sie zu stellen) »würde ich gerne Ihre persönliche Einschätzung hören, werter Major Daniels: Glauben Sie, dass es gegen die gewaltige Militär- und Verwaltungsmaschinerie des Imperiums sowie deren vielerorts fest verwurzelte Ideologie überhaupt einen Sieg geben kann, oder führen wir diesen Krieg ohne wirkliche Aussicht auf Erfolg fort, nur weil uns keine Alternative zum Kämpfen einfällt?«

[Mon Calamari | Coral City | Sendergebäude von Naboo Royal Holo-Networks | Aufnahmestudio] Versé DelaHaye, Ulo Sammandi, Tako Nori, Major Daniels, Zauzar, Sobud, Nekeeno
 
<o>Mon Calamari – Coral City – Sendestudio von Naboo Royal Holo-Networks/Aufnahmestudio <o> Versé, Senator Zauzar, Tako Nori, Senator Sombud, Senator Nekeeno, Senator Sammandi

Die Diskussion kam nun endlich in Fahrt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Fronten der Talkgäste doch unterschiedlicher verteilt waren, als man es in der redaktionellen Vorarbeit befürchtet hatte. Diese Zusammenstellung war mehr oder weniger aus der Not geboren, nachdem potenzielle Teilnehmer wie Senatorin Peppi Moss oder die Senatoren von Utapau und Sluis Van, die Anfragen aus Zeitmangel oder anderen Gründen abgelehnt hatten. Diskussionen, bei denen sich die Teilnehmer relativ einig oder einfach nicht kontrovers genug waren, sorgten schlichtweg für Langeweile, was sich wiederum auf die Einschaltquoten auswirkte.

Besonders der Senator von Ithor legte in dieser Runde eine extreme Haltung an den Tag – er stellte den Wert des Lebens und den Erhalt der Natur über jedwede Ideologie und politischen Zwänge. Die Recherchen zu seiner Biografie hatten ergeben, dass er Vorsitzender und mehrheitlicher Anteilseigner eines Unternehmens war, das sich Terraforming und ökologischen Sanierungsprojekten verschrieben hatte. Noch interessanter, und auch bezeichnender war, dass sein Bruder im Verdacht stand, einer radikalökologischen Terrorgruppe anzugehören. In eine ähnliche Kerbe schlugen Senator Sammandi und Senator Nekeeno – sie sprachen sich beide für eine rasche Beendigung des Krieges aus, wählten allerdings gemäßigtere Worte als der Ithorianer und versuchten dennoch eine Art Wertschätzung gegenüber den bisherigen militärischen Leistungen der Neuen Republik zum Ausdruck zu bringen.

Indes zeigte sich der alte Politiker von seinen neuen Verbündeten angetan. Senator Sammandi sprach dem Ithorianer schier aus der Seele. Er legte offenkundig, sachlich und erschreckend gut informierte eine harte Fakten auf den sprichwörtlichen Tisch. Mit einem zufriedenen Seufzer sank der hochgewachsene Senator von Ithor etwas in sich zusammen. Zum Teil aus Erschöpfung, zum anderen Part in einem Anfall von Zufriedenheit. Immerhin blieb ihm ein aussichtsloser Kampf gegen Windmühlen erspart. Offenbar hatte mehr als eine Partei genug von dem Krieg, von den Wirrnissen und von dem unendlichen Leid. Die Galaxis sehnte sich nach Frieden - das müssten nun nur noch die Militärs und die Jedi verstehen. So zumindest kam es Zauzar vor. Er war erschöpft und kriegsmüde. Diese bleierne Schwere machte ihn lahm und behäbig, nahm ihm große Teile seiner Dynamik. Doch momentan war es nicht allein an ihm, eine klare Stellung zu beziehen. Hier, in dieser illustren Runde, hatte er quasi Bündnispartner. Und das war ein Segen für die Republik und die angeschlagene Galaxis.

Als der Ishi Tib, Vertreter von Tibrin, seine Offensive in Richtung des Majors startete, lauschte Zauzar erst Recht auf. Eine Ideologie-Frage war ein entscheidender Schlag gegen etwaige Argumente seitens derer, die im Alltag mit dem Krieg abgestumpft waren. So zumindest empfand der Ithorianer Soldaten nach einer gewissen Zeit des Kampfes. Und letztlich war jeder Offizier irgendwo tief in sich ein Soldat. Noch ehe Major Daniels an dieser Stelle antworten konnte, schob sich die vielkehlige Stimme des Wissenschaftlers dazwischen. Hier wollte der Aktivist von Ithor nun gezielt nachsetzen.

"Das ist eine sehr gute Frage, die mein geschätzter Mit-Senator hier stellt. Unabhängig von den wirtschaftlichen, den ökologischen oder sozialen Aspekten, gilt es überdies zu erörtern, welcher Antrieb die Streitkräfte veranlasst, den Krieg zu forcieren. Senator Sobud mag den Krieg für wünschenswert oder notwendig erachten - ich sage er ist es nicht. Das rodianische Volk hat schon oft, rein kulturell bedingt, seine Kriegslüsternheit bewiesen. Es giert nach Auseinandersetzung, angetrieben von einem inneren Wunsch nach Expansion. Aber das Volk von Rodia spricht nicht für die Galaxis. "

Das Zauzar dies ebenfalls nicht tat, ließ der Senator an dieser Stelle ausser Acht. Direkt ging es weiter im Kontext, als er die Argumentation von Senator Nekeeno aufgriff.

Es war abzusehen gewesen, dass Senator Sombud eine Fortsetzung des Krieges befürwortete, war, erstens waren Rodianer als eine generell eher kämpferische Spezies bekannt, und zweitens hatte Rodia von der Bothawui-Offensive nur profitieren können – weitaus überraschender hingegen war die Haltung von Großmeister Nori, der das bisherige Vorgehen der Neuen Republik verteidigte, auch wenn er die Einmischung von Casshern D’Orcast stark kritisierte. Als positiv empfand es Versé, dass er Senatorin Moss’ ursprüngliche Absicht der Mission ansprach, ein Signal der Freiheit an die Völker der Galaxis zu senden. Doch das schien gerade Senator Zauzar überhaupt nicht zu interessieren, als er sich an den Großmeister wandte. Dabei deutete er mit den dürren Fingern auf den anwesenden Mon Calamari-Jedi.

"Die bisweilen aktive Unterstützung der Jedi hingegen, wirft bei mir noch größere Fragen auf, als bei dem Volk von Rodia. Ich weiß um die Grausamkeit des Imperiums und niemand streitet sie ab. Doch soll der Frieden nicht letztlich bewahrt werden? Und geschützt? Ich greife noch einmal die Wichtigkeit des Lebens auf, Meister Jedi. Und Ihr werdet .. nein .. Ihr müsst mir einfach zustimmen, wenn ich sage, dass es nichts schützenswerteres gibt, als das Leben. Doch eben das Leben findet durch den anhaltenden Krieg in der Galaxis ein jähes Ende. Tausendfach. Millionenfach. Wir brauchen eine Phase des Friedens. Eine Zeit der Ruhe. Und Möglichkeit und Raum für Trauer. Trauer über all jene, die für unser aller Freiheit und Leben ihre Existenz aufgegeben habe. Ich appelliere an die Weisheit der Jedi, Meister Tako. An die Weitsicht des Ordens. Krieg führt zu Krieg. Wir müssen ihn beenden, wenn wir endlich Frieden erzielen wollen."

Mit jedem weiteren Satz schien der alternde Senator schwächer und schwächer zu werden. Seine Kraft schien ihn zu verlassen. Doch, obgleich ihn Müdigkeit übermannte, er hielt sich tapfer. Und beflissen.

"Ich sage wir müssen alle weiteren Operationen, Vorstöße und Offensiven stoppen. Denn tun wir dies nicht, entehren wir das Erbe aller Verstorbenen."

Schnaufend und keuchend musste sich der Ithorianer zurücklehnen. Zu sehr nahm ihn diese Diskussion mit. Und zu sehr verkrampfte er sich, weil es scheinbar nicht zur Gänze verständlich war, was er wollte. Das nicht jeder eine derart ökologische Denkweise wie er selbst hatte, kam dem Wissenschaftler nicht in den Sinn.

Versé war leicht beunruhigt, als sie das Gefühl hatte, dass es dem Ithorianer nicht gut zu gehen schien. Obwohl sie nicht wusste, ob er mit 52 Standardjahren besonders alt für seine Rasse war, hatte sie den Eindruck gehabt, dass er verbraucht und hinfällig wirkte. Hoffentlich regte er sich nicht zu sehr auf, und bekam mitten in der Sendung einen Anfall – rein publicitytechnisch gesehen ein Glücksfall, aber für die Reputation von NRHN und sie selbst eine Katastrophe. Sie wollte nicht, dass weder der Sender noch ihre Person in die Nähe von sensationslüsternen imperialen Boulevardsendern gerückt wurden, wo für die Quote verzogene Societygören wie die Sienar Fleet Systems-Erbin Corusca Yacoubian mit spitzen Worten Existenzen ruinierten, Herzen brachen und Freunde demütigten, um im Mittelpunkt zu stehen.
Da die Kameras auf den Presseoffizier schwenkten, von dem alle eine Antwort erwarteten, gab sie den Studioassistenten ein Zeichen, dass sie dem Ithorianer Wasser brachten und sich erkundigten, ob ihm irgendetwas fehlte.

Nun war die beliebte Korrespondentin auf die Antwort des Majors gespannt – die Fraktion, die eine bedingungslose Abkehr vom Krieg forderte, setzte den Presseoffizier gewaltig unter Druck, nachdem er einen ziemlich leichten Einstieg in die Diskussion gehabt hatte. Die Journalistin in ihr jubelte natürlich ob der herausfordernden Fragen, die Major Daniels gestellt wurden, jedoch hatte sie rein persönlich auch ein wenig Mitleid mit ihm.

„Die Senatoren von Ithor, Tibrin und Quermia vertreten eine sehr radikale Haltung, Major, die dem KSNR keineswegs gefallen dürften, besonders, da sich im Senat und in der Öffentlichkeit immer mehr die Rufe nach einer friedlicheren Politik mehren und der KSNR als ein fast unabhängig von der Regierung handelnde Gruppierung wahrgenommen wird. Ist es wirklich unmöglich einen dritten Weg zu finden, der die Neue Republik zwar zu Zugeständnissen zum Imperium zwingen wird, aber dafür ihre Integrität behalten und als den wahren und moralischen Sieger hervorgehen lässt?“,

fasste Versé die Beiträge der Politiker zusammen, wobei sie den Blick des Offiziers suchte – beinahe hätte sie ihm sogar die Hand auf den Arm gelegt, um ihm zu signalisieren, dass sie sich ihm trotz aller weltanschaulichen Gegensätze verbunden fühlte. Doch das war weder der richtige Anlass noch der richtige Ort.

<o>Mon Calamari – Coral City – Sendestudio von Naboo Royal Holo-Networks/Aufnahmestudio <o> Versé, Senator Zauzar, Tako Nori, Senator Sombud, Senator Nekeeno, Senator Sammandi
 
Major Hawk Daniels, Armee der Streitkräfte der Neuen Republik - Pressesprecher der KSNR

- [Calamari-System - Mon Calamari - Coral City - Sendestudio von Naboo Royal Holo-Networks - Aufnahmestudio] - Major Hawk Daniels mit Miss Versé DelaHaye, Senator Zauzar, Senator Nekeeno, Senator Sobud, Senator Sammandi und Jedi-Großmeister Nori

Aufmerksam verfolgte Hawk die Diskussion und Redebeiträge der anderen Gäste, und trotz seiner Vorbereitung auf die verschiedenen Einstellungen kam er nicht umhin ein wenig überrascht zu sein. Besonders über den alten Ithorianer. Wie konnte man nur so...naiv sein? Seine Ziele in allen Ehren, er - und auch andere Beteiligte - konnte jawohl nicht tatsächlich glauben, das ein dauerhafter Frieden mit dem Imperium möglich war? Selbstverständlich war es wünschenswert und er täte auch nichts lieber, als diesen Krieg beendet zu sehen. Doch das war schlicht und ergreifend utopisch. Sein nachdenklicher Blick richtete sich von Senator Zauzar auf Miss DelaHaye. Einen dritten Weg? Langsam schüttelte er den Kopf.

"Ein dritter Weg ist, meiner Meinung nach, nur dann möglich wenn die Neue Republik aus einer Position der Stärke verhandeln - wie Meister Tako schon ansprach - und das Imperium so zu Zugeständnissen zwingen kann. Sobald wir Zugeständnisse an das Imperium machen müssen, verliert die Neue Republik ihre Integrität und ihr Gesicht.", tat er seine Meinung kund und ließ den Blick über die Talkrunde wandern.

"Dementsprechend können Verhandlungen auch erst dann in Betracht gezogen werden, wenn nur noch wenige Sternensysteme - gegen ihren Willen - unter der Herrschaft des Imperiums stehen und diese durch ein Verhandlungsergebnis die Chance bekommen, ihre Souveränität zurück zu erlangen.", er machte eine kleine Pause und veränderte seine Sitzhaltung ein wenig.

"So gesehen glaube ich auch an einen Sieg, Senator Sammandi. Warum auch nicht? Es ist aber genau so klar, das dies von heute auf morgen nicht machbar sein wird. Natürlich haben wir nicht unbegrenzte Mittel zur Verfügung und müssen an anderen Stellen sparen oder Mittel kürzen. Das ist hart und für die Betreffenden auch nicht einfach, jedoch muss man sich auch Fragen was passiert wenn diese Mittel nicht zur Verfügung stehen. Das Imperium kontrolliert den gesamten Kern und damit mehr als Siebzig Prozent der Wirtschaftskraft der Galaxie. Wenn wir zu diesem Zeitpunkt einen Waffenstillstand oder gar Friedensverhandlungen anböten, wird das Imperium dies garantiert dankend annehmen und in wenigen Jahren Mon Calamari verwüsten und die Neue Republik zerschlagen."

Hawks Stimme war die ganze Zeit über ruhig geblieben, doch zum Schluss hatte sie etwas an Schärfe gewonnen und waren besonders an die Senatoren von Ithor, Tibrin und Quermia gerichtet gewesen.

"Die Neue Republik hat auch eine Verantwortung ihren Mitgliedern gegenüber, Senator Nekeeno.", er nickte dem Senator von Quermia zu und hielt ihn im Blick.

"Sternensysteme die das Imperium annektiert hat sind im Normalfall nie aus der Neuen Republik ausgetreten. Dementsprechend ist es unsere Pflicht ihnen ihre Freiheit wieder zu bringen, wenn wir sie schon nicht beschützen konnten - was damals unsere Pflicht gewesen wäre. Jeder Soldat weiß das und jeder ist bereit sein Leben dafür aufs Spiel zu setzen."

Sein Blick wanderte wieder und im Kopf ging er die vorherigen Redebeiträge durch, es war viel gesagt worden, viel angesprochen worden. Er musste abwägen was er noch kommentieren konnte, was er kommentieren musste und was er außen vor lassen konnte. Unter letzteres fiel wohl Meister Takos Hinweis auf Hilfsmissionen statt Militäreinsätze und kleine Analyse des zustande kommen der Verfügung über Osarian zwischen Senatorin Moss' und Baron d'Orcast Fraktion. Auch Senator Sobuds Beitrag hatte er zum Teil mit aufgegriffen, auf die Senatoren Zauzar, Nekeeno und Sammandi war er eingegangen, ebenso auf Miss DelaHayes Frage. Fehlte nur noch ein kleiner Abschluss zu seinem Redebeitrag.

"Ich verstehe Ihre Beweggründe, meine Herren. Wer würde nicht alles für einen dauerhaften Frieden geben? Wer möchte nicht jeden Tod dort draußen verhindern? Wer wünscht sich nicht eine gesunde Flora und Fauna auf allen Planeten der Galaxie? Ich glaube, diese Dinge kann man beinahe jedem Individuum, das Teil der Neuen Republik ist, attestieren. Die Frage ist nur zu welchem Preis? Wir dürfen dabei nicht vergessen, das dem Imperium nicht zu trauen ist und auch nicht was uns die Vergangenheit gelehrt hat. Unsere Feinde sind nicht zimperlich und werden jede Chance nutzen die sich ihnen bietet, auch den Rest der freien Galaxie mit ihrer 'Neuen Ordnung' zu beglücken und diese mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen. Wir dürfen nicht vergessen mit wem wir es hier zu tun haben, Gentlemen.", sein Blick huschte noch einmal über alle Gesichter, das Publikum und die Kameras, dann lehnte er sich wieder in seinem Sessel zurück.

- [Calamari-System - Mon Calamari - Coral City - Sendestudio von Naboo Royal Holo-Networks - Aufnahmestudio] - Major Hawk Daniels mit Miss Versé DelaHaye, Senator Zauzar, Senator Nekeeno, Senator Sobud, Senator Sammandi und Jedi-Großmeister Nori
 
Dac - Coral City - NRHN-Sendestudio - NRHN-Crew, Versé DelaHaye, Major Daniels, Senatoren Sobud, Nekeeno, Sammandi und Zauzar, Tako

Dass drei der vier anwesenden Senatoren entweder kriegsmüde oder von vornherein pazifistisch waren, überraschte Tako insoweit, als dies nach seiner Einschätzung nicht den Mehrheitsverhältnissen im Senat entsprach, welcher gerade erst mit überwältigender Mehrheit für einen Kriegseinsatz im Osarian-System votiert hatte. Der Mon Calamari sah sich eher als gemäßigt an, zumal er nicht unbedingt ein großer Freund des Militärs, doch in der gegebenen Runde fand er sich ihm näher als den meisten der Senatoren. Dass Major Daniels ein ausgesprochen vernünftiger Mann zu sein schien, trug seinen Teil dazu bei.

Die Ansichten der Senatoren waren gelinde gesagt kontrovers zu nennen. Der Krieg war nicht »sinnlos«, und falls man befürchtete, selbst zu Kriegstreibern zu werden, war es dann nicht die Sache des Senats, welcher verfassungsgemäß das letzte Wort darüber hatte, wo und wofür das Militär eingesetzt wurde, eben das zu verhindern? Man hatte sich spätestens infolge der Naboo-Staatskrise die Zügel weitgehend aus der Hand nehmen lassen, doch es war auch die Aufgabe des Senats, das wieder zu ändern. Hingegen war es nicht die Aufgabe des Jedi-Ordens, Politik zu machen. Die schrecklichen Verluste an Leben durch den Krieg waren ein Thema, doch wesentlich breiteren Raum in den Ausführungen schien der finanzielle Aspekt zu haben, der für den Großmeister im Vergleich mit dem, was auf dem Spiel stand, bestenfalls zweitrangig war. Man schreckte nicht einmal davor zurück, die einschlägigen Rodianer-Klischees zu bemühen.

Sorgen machte Tako allerdings der schlechte Zustand von Senator Zauzar. Am liebsten hätte er ihn während der folgenden Moderation gefragt, ob er ihm nicht vielleicht helfen könne, doch unglücklicherweise waren sie so weit auseinander platziert, wie man nur sein konnte. Hoffentlich würde es bald eine kleine Unterbrechung geben, während der er nach ihm sehen konnte. Den daraufhin folgenden Worten des Majors konnte der Jedi hingegen nur zustimmen. Soweit Daniels repräsentativ für die Militärs war, waren diese wohl nicht dabei, sich in kriegslüsterne Monster zu verwandeln.

»Das sehe ich genauso,«

Erhob der Mon Calamari das Wort.

»Das Imperium ist nicht an Frieden oder dauerhafter Koexistenz interessiert. Eine Atempause in Form eines Waffenstillstand würde zum gegenwärtigen Zeitpunkt lediglich bedeuten, ihm Zeit zu verschaffen, seine Kräfte für einen finalen Schlag gegen die Republik zu sammeln.«

Soweit hatte er nur seine vorigen Worte und die des Militärs rekapituliert. Tako machte eine kurze Atempause, um den Faden anschließend weiterspinnen zu können.

»Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Dieser endlose, bittere Krieg ist verheerend und der damit verbundene Verlust an Leben schrecklich. Wir sind Hüter des Friedens: es gibt genug Jedi, die genau wie Sie denken und jegliche weitere Kampfhandlungen ablehnen, doch die Mehrheit hält diesen Krieg für ein notwendiges Übel. Wahrscheinlich gibt es niemanden im Orden, der ihn tatsächlich begrüßt. Wir sind aber auch die Beschützer der Republik, und ich fürchte die Visionen von dem, was aus ihr werden könnte, wenn wir aufgeben, für sie zu kämpfen. Dafür glaube ich daran, dass der Einsatz unserer Soldaten, die wie Jedi bereit sind, ihr Leben für eine größere Sache aufs Spiel zu setzen, nicht vergebens sein wird. Was wir jedoch nie sein werden, sind Herrscher. Der Rat maßt sich nicht an, den rechtmäßigen Vertreter der Völker und Mitgliedswelten vorzuschreiben, was sie zu tun haben, genausowenig, wie ein Komitee des Militärs das tun sollte. Allenfalls können wir Ratgeber sein, und der Rat unterstützt die gegenwärtige Haltung der Republik. Wollen wir die besetzten und unterdrückten Welten im Stich lassen? Die Alternative wäre zuzusehen, wie der Wunsch nach Freiheit dieses und anderer Völker von der Vernichtungsmaschinerie des Imperiums niedergewalzt wird, und der Senat hat gerade erst ein Zeichen gesetzt als er entschieden hat, Rhommamool in seinem Kampf für Freiheit nicht im Stich zu lassen.«

Ganz umhin war der Jedi natürlich nicht gekommen, Kritik an der Rolle des KSNR zu üben, auch wenn die Diskussion sich inzwischen kaum mehr um das aktuelle Thema, sondern vor allem um Gedankenspiele für die Zukunft drehte. Trotzdem war es bedeutsam, dass Senat und Regierung der Republik darauf besann, die Entscheidungen wieder selbst zu treffen, an Stelle des Militärs, und selbst nur über den Krieg zu debattieren. Auch wenn Daniels ein vernünftiger Mann war, Politik und grundsätzliche Entscheidungen sollten besser in den Händen von Politikern bleiben.

»Sie haben ganz recht, Senator Nekeeno, wenn Sie sagen, dass die Politik die Verantwortung trägt. Verantwortung dafür, was aus der Republik in diesem Krieg wird, wie lange man ihn weiterführt und wann es an der Zeit ist, ihn zu beenden. Gegenwärtig sind wir meiner Ansicht nach noch nicht fähig dazu. Nichtsdestoweniger werde ich, wenn der Senat eines Tages einen entsprechenden Beschluss fasst und eine Delegation entsandt wird, ein Kriegsende zu erreichen, dieser von Herzen alles Gute und dass die Macht mit ihr sei wünschen, doch seien Sie gewarnt, meine Herren: Frieden ist nicht jeden Preis wert, nicht den Bestand der Republik oder der Aufgabe von Grundrechten und Demokratie. Wir wissen doch alle über die Natur des Imperiums und seiner Herrscher Bescheid. Friede, den man sich kurzfristig für ein oder zwei Jahre erkauft, kann langfristig wesentlich größere Verluste an Leben bedeuten, und ich hoffe auf ihre Weitsicht, das eine vom anderen zu unterscheiden.«

Mit diesen Worten beendete der Mon Calamari seine Rede und hoffte, seinen entscheidenden Punkt gut rüber gebracht zu haben. Die Anwesenden konnte er vielleicht nicht unbedingt überzeugen, oder noch nicht jetzt, doch wichtiger war, der Galaxis und den Bürgern der Republik zu vermitteln, dass man für einen kurzfristigen Vorteil nicht die eigene Zukunft aufs Spiel setzen durfte.

Dac - Coral City - NRHN-Sendestudio - NRHN-Crew, Versé DelaHaye, Major Daniels, Senatoren Sobud, Nekeeno, Sammandi und Zauzar, Tako
 
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[Mon Calamari | Coral City | Sendergebäude von Naboo Royal Holo-Networks | Aufnahmestudio] Versé DelaHaye, Ulo Sammandi, Tako Nori, Major Daniels, Zauzar, Sobud, Nekeeno

Die Positionen der einzelnen Gesprächsteilnehmer hätten viel unterschiedlicher nicht sein können. Doch das war natürlich der Sinn einer solchen Runde. Es war Ulo Sammandi bewusst, dass er nicht hier war, um jemanden wie Jedi-Großmeister Tako Nori, den unverschämten Senator Gam Sobud oder gar Major Daniels von der Unsinnigkeit des Krieges zu überzeugen. Diese Leute hatten sich ihre Meinung längst gebildet und waren entschlossen, diese zu vertreten; deshalb hatte man sie hierher eingeladen. Nein, der Appell richtete sich an die Leute dort draußen, die Zuschauer und deren soziales Umfeld. Es ging darum, diesen die eigene Meinung zu vermitteln. Daher fühlte sich der Ishi Tib keineswegs berufen, seine Ansichten, die er klar dargelegt hatte und in der ihn - der Sache nach - Nekeeno und Zauzar unterstützten, abermals zu verteidigen. Die Botschaft war gesendet und würde nicht deshalb besser ankommen, weil sie gebetsmühlenartig wiederholt wurde. Was das anging, hatte er bereits alles gesagt, und der Zuschauer würde sein Urteil fällen.

Doch den zweiten Teil der Botschaft war er noch nicht los geworden: Seine Kritik am undemokratischen Aufbau des KSNR. Glücklicherweise lieferte ihm der Jedimeister - vielleicht zufällig, vielleicht aber auch bewusst und absichtlich - das passende Stichwort. So ließ Senator Sammandi es sich nicht nehmen, ein drittes Mal das Wort zu ergreifen, sobald Nori fertig war.


»Verehrter Großmeister Nori, Sie haben gerade ein paar sehr wahre Worte geäußert. Wir - das heißt, die werten Senatoren Zauzar, Nekeeno und ich - repräsentieren mit unserer Forderung nach einem Waffenstillstand eine Minderheit des Senates. Bedauerlicherweise. Aber ich bin zuversichtlich, dass es schon bald möglich sein wird, die Mehrheitsverhältnisse umzukehren. Vielleicht tatsächlich erst nach weiteren Siegen, die unser Militär mit der Unterstützung des Jediordens hoffentlich bald erringen wird.

Allerdings befürchte ich, dass auch in dem Fall, dass eine Mehrheit sich für einen Weg des Dialogs entschiede, ein Kurswechsel noch lange nicht garantiert wäre. Denn leider ist es im Augenblick nicht der Senat, der diese Entscheidungen letztendlich fällt. In der Vergangenheit wurden viele Fehler gemacht, die in ihrer Summe dafür sorgten, dass zu viel Macht aus den Händen der gewählten Volksvertreter in die des Militärs gelegt wurde. Derzeit verhält es sich so, dass der Kanzler - und mit ihm der gesamte gewählte Regierungsapparat - im Kommandostab der Streitkräfte überstimmt werden kann. Verfassungsgemäß als Oberbefehlshaber des gesamten Militärs eingesetzt, kann er doch effektiv keine Kontrolle ausüben, und somit auch nicht der Senat. Das bedeutet, dass in der Neuen Republik nicht mehr alle Macht vom Volke ausgeht, denn die Entscheidung über Krieg und Frieden wird von einer Institution getroffen, die in ihrer Mehrzahl nicht demokratisch gewählt wurde.

Wir haben dies gesehen, als die legale und demokratische Entscheidung des Senates über die Osarian-Mission vom KSNR abgeschmettert wurde. Obwohl ich ein Gegner dieses Beschlusses war und seine Ablehnung inhaltlich begrüße, erfüllt es mich doch mit großer Sorge, wie viel Macht der Kommandostab über die Republik ausüben kann.

Natürlich ist dies nicht die Schuld des Militärs, dessen Aufgabe es schließlich ist, nicht nach politischen, sondern nach rein strategisch-taktischen Erwägungen zu urteilen und dabei den Rahmen auszuschöpfen, der ihm von der Politik auferlegt wird. Wir, der Senat, tragen die Verantwortung dafür, nun dafür zu sorgen, dass die Befugnisse des KSNR wieder auf ein Maß beschränkt werden, das einer Demokratie würdig ist. Denn wenn wir militärische Erwägungen wichtiger einstufen als den Willen der Mehrheit, so haben wir nicht länger das Recht, uns ›Neue Republik‹ zu nennen!«


[Mon Calamari | Coral City | Sendergebäude von Naboo Royal Holo-Networks | Aufnahmestudio] Versé DelaHaye, Ulo Sammandi, Tako Nori, Major Daniels, Zauzar, Sobud, Nekeeno
 
[Mon Calamari, Republikanisches Militärgefängnis, Hochsicherheitstrakt, Zelle AA 1138]- Nereus

„Gefangener AA 2587, von der Zelltür zurücktreten.“

Ein tiefes Alarmsignal, dann das charakteristische Summen des Türsperrmechanismus, ehe die Tür sich erneut zum täglichen Ritual öffnete, wie sie es jetzt bereits an unzähligen Tagen – waren es mittlerweile schon Monate? – getan hatte. Wie immer bildeten zwei bewaffnete Angehörige der republikanischen Armee die Vorhut, ihre Blasterkarabiner auf den regungslos auf dem einzigen Schemel der Zelle sitzenden Gefangenen gerichtet, als sie eintraten. Ihnen folgte ein unbewaffneter Soldat, der ein Tablett vor sich her trug, auf den ein Sammelsurium der wahrscheinlich geschmacklosesten Fertignahrung der Galaxis gestapelt worden war. Kein Besteck – aus naheliegenden Gründen.

„Oh, ich fürchte auch dieses Mal entspricht das Menü nicht den Standards, die Sie gewöhnt sein dürften… Sir.“

Eine fast achtlos hingeworfene Bemerkung von vielen. Mittlerweile war sogar in der Stimme des republikanischen Aufsehers zu vernehmen, dass er dieses ewige Spiel mit der Zeit Leid war. Sein Gefangener, der ehemalige Großadmiral und Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Imperiums Nereus Kratas, hatte schon beim ersten Mal nicht auf die plumpen Kränkungen des für die Lieferung seines Essens zuständigen Master Sergeants reagiert – daran hatte sich beim hundertsten Mal auch nichts geändert. Etwas heftiger als nötig knallte der Soldat das Tablett auf den kargen, an den Boden der Zelle fest geschweißten Tisch, und verteilte dabei einen Teil der blassgrünen Nährpaste auf der zerkratzten Metallfläche.

„Wohl bekomm’s.“

Der Master Sergeant verließ die Zelle und nach ihm – nicht ohne einen schulmäßigen finsteren Blick über die Mündungen ihrer Waffen hinweg – auch die beiden Wachtposten, um ihre Stellung auf dem Korridor wieder einzunehmen. Soweit Nereus das wusste, war er der einzige Inhaftierte in diesem Trakt. Der Republik gingen höchst selten Fische ins Netz, die dick genug waren, um die Spezialbehandlung zu rechtfertigen, die dieser Teil des unterseeischen Militärgefängnisses auf Mon Calamari bot. Er hätte viel für ein Bullauge gegeben, aus dem er wenigstens die Flora und Fauna des beeindruckenden Wasserplaneten hätte beobachten können, doch die Zelle besaß bis auf ihre Tür keinen weiteren Kontaktpunkt zur Außenwelt. Ein Schemel, eine Pritsche, ein Tisch und eine Toilette – das war nun seit etlichen Tagen sein Reich, sein Horizont. Er war recht überzeugt davon, dass derlei Zellen nur für vorübergehende Unterbringung konzipiert worden waren, doch welche weiterführenden Pläne man beim republikanischen Oberkommando, beim Geheimdienst oder sonst wo verfolgen mochte, die Erleuchtung hatte bisher auf sich warten lassen.
Das wenig appetitliche Essen zunächst ignorierend, griff Nereus nach dem einzigen Instrument der Zerstreuung, das man ihm hier gestattete – einen Datenblock, den der Master Sergeant regelmäßig austauschte, auf dem halbwegs aktuelle Nachrichten – republikanische Nachrichten – gespeichert waren. Geschichten von imperialen Niederlagen, republikanischen Triumphen und Jedi als Helden. Kaum der Stoff, aus dem harte Demoralisierung gemacht wurde – stattdessen war die Lektüre dieser gefilterten Ereignisse des Imperiums für Nereus mittlerweile sogar eine willkommene Verbindung zur Außenwelt, die ihm die architektonischen Gegebenheiten um ihn herum so drastisch versagten. Mit einem Tastendruck hatte er den nächsten Artikel aufgerufen und vertiefte sich vollends in das Schicksal der Opfer einer Naturkatastrophe auf dem Planeten Bandomeer…


[Mon Calamari, Republikanisches Militärgefängnis, Hochsicherheitstrakt, Zelle AA 1138]- Nereus
 
Hyperraum – Route nach Mon Calamari - DSD Interceptor – Padmes Quartier


Padme schlief stellenweise unruhig, ihre Träume Spiegelbild der sie beschäftigenden Gedanken. Und so wanderte sie im Traum auf den Spuren ihrer Existenz in den untersten Ebenen, dann zurück zu ihren Anfängen als Jedi, dann wieder zu der Evakuierung des Tempels, dem Kampf mit Arthious, dem vorangegangen Verrat von verschiedenen Seiten…

Hierbei schreckte Padme aus dem Schlaf auf, nach einem Blick auf ihr Chrono ließ sie sich aufstöhnend in die Kissen zurückfallen, kuschelte sich wieder in die Bettdecke und schloß erneut die Augen, die ihr vor Müdigkeit nach wie vor zufielen.
Und das Kunststück glückte, sie schlief erneut ein.

Diesmal fand sie sich im Traum auf der Jedibasis auf Corellia wieder. Es war eine Ruhepause zwischen den Schlachten gewesen und der auf der Basis herrschende Frieden übertrug sich auch auf die Schlafende.
Sie sah sich zusammen mit Narel und Cerian die Basis durch den Haupteingang verlassen. Es war ihnen gelungen, sich von ihren Pflichten frei zu machen, um gemeinsam zu einem Spaziergang aufzubrechen. Cerian auf allen vieren natürlich voran, während Narel und Padme langsam die breite Allee, die zur Basis führte, entlang schritten. Sie hatte zwar ein wachsames Auge auf ihren Sohn, aber vor allem hörte sie Narel zu, wie er von Zeiten der Allianz erzählte.
Padme hatte still zugehört und bewunderte den Mut jener, die sich dem Imperium nicht beugen wollten und für die Freiheit kämpften. Und nur zu oft mit dem Leben dafür gezahlt hatten.
Dann hatten sie auch schon die Statuen erreicht, die den Jedi gewidmet waren, die in diesen langen Jahren ihr Leben verloren hatten.
Narel hatte ihr zu jedem Namen, der auf einer Platte der Basis angebracht worden war, Dinge erzählen können, die diese Leute wieder lebendig gemacht hatten. Ihnen Leben eingehaucht, weit mehr als es die Statuen und die Namensplatte hatten tun können… Und plötzlich fiel ihr etwas auf…

Padme sank nun in einen tieferen, traumlosen Schlaf und schlief nun friedlich.
Einen Wecker hatte sie sich natürlich nicht gestellt, denn ihre Vorliebe für langes Ausschlafes hatte sie trotz Jedi und Kind niemals ganz aufgeben.
Wenigstens hatte sie das Gefühl erholt aufzuwachen, denn ab jetzt würde sie ihre ganze Kraft brauchen.
Dennoch hatte sie wenig Lust, das warme Bett zu verlassen, aber wohlmöglich waren die anderen bereits wach und warteten.
Mit einem bedauernden Seufzer schlug sie die Decke zurück und stand auf. Sie griff rasch nach ihrem Morgenmantel und zog sich diesen rasch über.
Die Ankunft im System stand kurz bevor und Padme hatte die Nachricht an Maurice bereits vorbereitet.
Es war wirklich ein Segen, daß War in Vordergrund stand und Maurices Gedanken in Anspruch nehmen würde, so daß ihr eine Standpauke erspart bleiben würde.

Fürs Duschen und Anziehen brauchte sie nicht lange. Aber die Frisur hielt sie ein wenig länger auf, denn sie hatte sich zahlreiche Zöpfe geflochten, die sie um ihren Kopf festgesteckt hatte. Die verspielte Frisur bildete damit einen Kontrast zu dem strenggeschnitten, dunkelblauen Kleid, das sie ausgewählt hatte. Mit hohem Kelchkragen, schmalgeschnitten Ärmel und Oberteil und einem in A- Linie geschnittenen Rock. Lediglich die goldenen Stickereien am Saum milderten die Strenge. Ihre beiden Lichtschwerter trug sie bei sich.
Sie räumte rasch ihre Sachen in die Tasche, machte das Bett und legte sich einen grauen Umhang um die Schultern. Die Schlüsselkarte ließ sie auf dem Tisch liegen, wo sie selbst diese auch vorgefunden hatte. Ein kurzer Blick aus dem Fenster hatte ihr gezeigt, daß sie den Hyperraum verlassen hatten. Sofort sandte sie die vorbereitete Nachricht ab und verließ das Quartier mit ihrer Tasche.

Der Gang war leer und so begab sie sich in den Hangar, wo die „Wind“ und die „Farore“ standen.
Die „Wind“ war wieder im besten Zustand, was Marl und Freddi beide für sich in Anspruch nehmen wollten. Irgendwie kam es ihr mittlerweile so vor, als würden ihre Schiffe laufend repariert werden müssen und immer traf es War.
Ebenso waren die Archive kopiert worden. Marl kam hinter ihr die Rampe hochgerollt und hielt sie auf dem Laufenden, was seine Suche erbracht hatte. Sie bat ihn darum, die Daten auf ihr Pad zu überspielen und hörte sich dann Beschwerden und Lamentos an, um sich die Zeit, in der sie gespannt auf eine Antwort wartete, zu vertreiben. Die Tasche hatte sie in ihr Quartier gestellt und die Cockpit aufgesucht. Auch hier waren alle Schäden beseitigt. Die „Wind“ war in einwandfreien Zustand.
Endlich kam die ersehnte Nachricht. Kurz und knapp.
Jetzt mußte sie nur noch auf die anderen warten, die hoffentlich bald eintrudeln würden.
Padme verließ die "Wind" wieder, um im Hangar zu warten.



Calamari- System - DSD Interceptor – Hangar
 
Mon Calamari - Coral City - abgesichertes Gebäude (Senat) – Corellianische Vertretung – Maurices Büro


Durch das Wiedererscheinen der beiden Senatorinnen Ipu und de Lieven hatte man den Corellianern ein eignes Büro zugewiesen. Maurice hatte die Leute, die bereits vor Ort waren, zu ihrem eigentlichen Dienst beordert, so daß hier alles seinen gewohnten Gang ging.
Die Leute, die hier arbeiteten, hatten bereits auf Coruscant und Corellia für die beiden Senatorinnen gearbeitet, auch wenn sich Minga Ipu zur Zeit eine Auszeit erbeten hatte.
Casia war nach Hapan gereist, was allerdings nicht bedeutete, daß hier einen Augenblick Ruhe zu herrschen schien.
Stattdessen kamen laufend neue Anfragen, Berichte und Dokumente an, so daß sich die Arbeit bereits zu stapeln begann.

Trotz allem war Maurice erst einmal Mittag essen gegangen, denn er konnte nicht mit leerem Magen arbeiten und zudem bot das Restaurant ein interessantes Austauschforum. Mit einem lachenden, einem weinenden Auge beobachtete er, wie dort Informationen feilgeboten, um diese Informationen geschachert wurde, wie Allianzen entstanden und wieder zur Staub zerfielen.

Er gesellte sich zu einer buntgemischten Gruppe, aber nennenswerte Informationen waren heute nicht im Angebot, was er sehr bedauerte. Aber man konnte nicht jeden Tag in dieser Hinsicht erfolgreich sein.
Fragen nach Casias Verbleib wich er geschickt aus und gab nur wenige Informationen preis, die er jedoch ein wenig ausschmückte. Es war sowieso egal, was er zu diesem Thema sagte, spätestens bei der fünften Station wäre Casia zu einer Besichtigung irgendwelcher Truppenteile gereist, auch wenn sie damit nichts zu tun hatte und bei der zehnten Station konnte der geneigte Zuhörer sein Entsetzten darüber kundtun, daß sie eine persönliche Audienz beim Imperator hatte.

Als er in sein Büro zurückkehrte, sah er, daß mehrere Nachrichten angekommen waren. Die ersten drei leitete er den Mitarbeitern weiter, die vierte dagegen war auf seinem privaten Anschluß gesendet worden.
Im ersten Moment dachte er an Casia, die von Hapan etwas von ihm benötigte.
Er nahm die Tasse Kaffee von der Untertasse und trank einen Schluck, während sich die Nachricht aufbaute.
Bereits beim ersten Satz verschluckte er sich an dem Kaffee.

Den freien Ausblick versperrt nur der schöne Blick.

Ungläubig musterte Maurice den Satz, der an für sich keinen Sinn ergab, wenn man die Hintergründe nicht kannte. Und dieser Satz war weniger als zehn Leuten bekannt und diente für die Identifizierung in besonderen Notfällen.
Ihm fiel gar nicht auf, daß er die Tasse so auf die Untertasse zurücksetzte, daß der Kaffee auf die Untertasse lief und dort einen kleinen See bildete.

Brauche dringend Hilfe zur Kontaktherstellung mit höchsten Militärs oder dem Verteidigungsminister. Es geht um eine corellianische Angelegenheit von höchster Dringlichkeit. Was Casia angefangen hat, kann zu Ende geführt werden.

Unterzeichnet war die Nachricht mit einem einfachen P, was den Absender in diesem Fall klar identifizierte. Pascal würde ihn nicht bitten, Kontakt zu hohen Militärs herzustellen, das konnte er selbst machen.
Damit konnte es sich bei dem Absender mit dem Buchstaben P nur noch Padme handeln, von der man längere Zeit nichts mehr gehört hatte.
Nun hatte er den Beweis, daß sie am Leben und wieder irgendwas plante.
Die Nachricht war kryptisch genug, aber er wußte, daß sich Padme niemals mit einer solchen Bitte an ihn gewandt hätte, wenn es nicht um eine wirkliche dringende Angelegenheit gegangen wäre.
Und trotzdem war er sich nicht sicher, was sie genau meinte, aber das war im Moment nicht wichtig.
Der Verteidigungsminister war von seiner Inspektionsreise noch nicht zurückgekehrt.
Als möglicher Ansprechpartner stand dann noch der Oberbefehlshaber der Flotte der Neuen Republik, Admiral Altmin zur Verfügung.
Das müßte hochrangig genug sein, dachte sich Maurice und setzte eine kurze Bitte um einen Termin auf, in welcher auch mitteilte, daß er Gäste mitbringen würde.
Und das Büro des Oberbefehlshabers schien ihm heute besonders gewogen zu sein, denn die Antwort kam rasch und enthielt Anweisungen.
Er und seine Gäste sollten einen gesonderten Landeplatz verwenden und würden dann von einem Commander Jinsa in Empfang genommen werden.

Maurice schrieb eine kurze Nachricht, in dem er ihr mitteilte, daß man sie erwartete und teilte ihr die Koordinaten mit, wo sie landen sollten. Dort würde er sie ebenfalls erwarten, was ihm zugegebenermaßen nicht leicht fiel, denn er hatte nicht den blassesten Schimmer, wen sie mitbringen würde. Die Nachricht wurde verschlüsselt und dann sandte er sie ab.
Er selbst verließ das Büro nur wenige Minuten später, um sich ebenfalls auf den Weg zu machen. Besser er war zu früh da, als zu spät. Und dann wollte er noch paar Antworten haben, dachte er bei sich, als er in den Speeder stieg.



Mon Calamari - Coral City - Speeder - auf dem Weg zum Militär HQ


[OP]Also vom Landefeld sollen wir in einem Innenhangar, wo uns Commander Jinsa zum Admiral führen wird. [OP]
 
~ | Mon Calamari | Coral City | Sendezentral von Naboo Royal Holo-Networks | Sendestudio A-14 | Zauzar samt Gefolge, sowie Major Hawk Daniels, Senator Nekeeno, Senator Sobud, Jedi-Großmeister Nori, Lieutenant Siov Sion, Gal Cermant, Merton Vonde, Assistenten und Droiden | ~


Der alternde Ithorianer nahm die Worte des Worte des Senators von Tibrin wohlwollend zur Kenntnis. Scheinbar konnte man sich als Anhänger friedvollerer Lösung an dieser Stelle doch mehr Gehör verschaffen, als es der Wissenschaftler anfänglich noch gedacht hatte. Mit einem gurrenden Ton, der bei jeder anderen Rasse ein Räuspern dargestellt hätte, versuchte sich Zauzar entsprechend Gehör zu verschaffen. Natürlich war er sich der Bedeutung seiner Worte im Klaren. Ausser Senator Sammandi und Senator Nekeeno waren die meisten anderen Anwesenden eher Beführworter weiterer Konflikte. Das auch der Jedi offenbar für die anhaltenden Auseinandersetzungen aussprach, schockierte den Abgesandten von Ithor jedoch.

"Goh'Ee'thee'dahn, Senator Sammandi. Ich unterstütze Ihren Vortrag. Und dieser heikle Zustand der Nichtbeachtung der völkischen Interessen - die Basis unserer geliebten Demokratie - ist ein Affront. Es müssen einige Grundsätze geklärt werden. Es müssen Fakten geschaffen werden. Und an dieser Stelle proklamiere ich ... nein ... ich fordere eingehende Untersuchungen. Den Krieg zu forcieren, nur um des Krieges Willen ist eine offene Beleidung aller guten Sitten. Meine geschätzten Mit-Senatoren, liebe Vertreter von Medien, Militär und Jedi-Orden ... wenn wir von Frieden und friedvollen Lösungen sprechen, müssen wir uns auch derart benehmen. Es obliegt uns, den Mitgliedern des Senats, für Klarheit zu sorgen. Senator Sammandi hat grundlegende Fehler der jüngsten Vergangenheit offen dargelegt. Er hat aufgezeigt, wie schnell die Demokratie zu einem Schatten ihrer selbst gemacht werden kann. Das muss ein Ende haben. Ich habe den Eindruck, als bediene sich man beizeiten derselben Stilmittel, derer sich auch das verhasste Imperium bedient.

Geschätzte Freunde, ich wage nicht jemanden anzuschwärzen ... aber der anhaltende Krieg macht nicht nur mich müde. Er raubt uns unsere Seele. Die vielen Gräueltaten, die endlosen vielen Opfer, die gebracht worden .. all das entfremdet uns. Viele der Mitglieds-Systeme im Senat distanzieren sich von derartigem Gebahren. Die Galaxis verlangt es nach Frieden. Und den werden wir erst haben, wenn wir die Waffen niederlegen. Solange weiterhin gedroht wird, solange weiterhin die Demokratie als solches mit Stiefeln getreten wird .. solange wird niemals Frieden einkehren. Und ohne Frieden, werden wir unseren Kindern und Kindeskindern kein würdiges Erbe hinterlassen können.

Und an dieser Stelle erbitte ich vor allem Zuspruch vom Gesandten des Jedi-Ordens. Wer, wenn nicht der Orden in seiner Funktion als Hüter und Bewahrer des Friedens und Gleichheit, könnte ein bessere Sinnbild sein? Wenn erst die Jedi ihre Waffen niederlegen, so wird es auch der einfache, wie gleichwohl tapfere Soldat tun. Oder der Widerstandskämpfer. Wir alle wissen um die Schrecken, welche das Imperium wieder und wieder verbreitet hat. Aber auch der Imperator ist gezeichnet."


Senator Zauzar scheint nun noch einmal erschöpfter als zuvor. Die bezaubernde Stimme des vierkehligen Aliens, sonst Quell seiner bisweilen inspirierenden Vorträge, wirkt stumpf und kraftlos. Und dennoch versucht sich der seltsam anmutenden Nichtmensch würdevoll und vorbildhaft zu gebähren. Die langen Finger legt er übereinander. Sein Körper spricht kein stummes Wort der Anklage oder des Ärgers.



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[ Am äußersten Rand des Calamari-Systems – DSD Interceptor – Wars Quartier ] War

Mitten in seine Arbeit vertieft erhielt er plötzlich die Nachricht über ihre Ankunft in der Nähe des Calamari-Systems. Eigentlich befanden sie sich noch so weit außerhalb, dass selbst die Langstreckensensoren nicht melden würden. Schließlich wollten sie nicht einfach so mit zwei Sternzerstörern mitten in das System springen und Fusions- und Friedensverhandlungen führen. Den Rest des Weges würden sie mit einem kleineren, unauffälligeren Schiff zurücklegen. Wobei ihm noch nicht ganz klar war, ob sie alle mit einem Schiff fliegen würden oder die einzelnen Jedi unterschiedliche Pläne hatten. Also tippte er schnell eine Nachricht, die allen drei in welcher Form auch immer möglichst schnell zukommen sollte.

Nachricht von War an Padme, Tomm und Anakin:
„Wir haben das Calamari-System erreicht. Ich starte mit einem Shuttle in 30 Minuten zu dem Treffen mit der Neuen Republik. Wer andere Pläne hat kann sein eigenes Schiff oder auch Wunsch entsprechend eines der weiteren Shuttles verwenden. Bitte darauf achten, dass die derzeitige Position der Interceptor geheim bleibt“


Der letzte Teil war sicherlich unnötig aber er wollte es dennoch erwähnt haben. Je nachdem wie die Gespräche mit der Neuen Republik ausfallen würden, konnten sich die beiden Sternzerstörer dann schließlich zu erkennen geben und auch in direkter Nähe zu Mon Calamari aus dem Hyperraum springen. So lange das nicht der Fall war wollte er jedoch auf keinen Fall irgendeine Aktion riskieren, die man als kriegerische Handlung auslegen konnte.

Seit der als Großadmiral gedient hatte war viel Zeit vergangen. Vor allem das Todesurteil am Ende seiner Karriere bei der Flotte und die damit verbundenen interne Probleme bei der Neuen Republik hatten ihn zutiefst erschüttert. Er glaube an bestimmte Prinzipien und war stets davon ausgegangen, dass es das oberste Ziel der Neuen Republik war genau diese Prinzipien auch zu verfolgen. Damals hatte er einsehen müssen, dass er sich geirrt hatte. Heute war er dazu bereit, dieser alten Liebe eine zweite Chance zu geben.

War schloss die Akten zweier Offiziere des Geheimdienstes und beendete damit seine Arbeit für heute. Er war nicht sonderlich vorangekommen. Aber diese Arbeit würde auch nicht wegrennen. Anschließend deaktivierte er sein Computerinterface und schaute auf seine Uhr. Er würde seine dunkelgraue Uniform mit den beiden dunkelblauen Streifen an der Hose und dem dunkelblauen Allianzsymbol auf der Brust anbehalten. Irgendwie war das alles schon ein seltsames Gefühl. Nach so langer Zeit wieder „nach Hause“ zurückzukehren. Wobei er im Endeffekt noch nicht wissen konnte, wie man auf ihn reagieren würde. Dennoch würde er keine Waffe bei sich tragen. Er wollte seinen Besuch möglichst geheim halten, doch auch eine Maskerade oder Versteckspiel lag ihm fern. Diese individuelle Uniform die er trug hatte er in ganz ähnlicher Form auch früher schon getragen. Nur mit einer Vielzahl an Rangabzeichen, die er seit den Forces of Hope abgelegt hatte. Das Allianzsymbol als Hoffnung zur Einhaltung der Prinzipien der Republik. Die blauen Streifen an der Hose als Anlehnung an die corellianischen Blutstreifen und damit die Verbundenheit zu seinem Heimatplaneten.

Wenige Minuten später stand erreichte er den Hangar. Padme erwartete ihn bereits. Sie sah erholt aus, trug ein dunkelblaues Kleid und hatte ihre Haare zu vielen Zöpfen zusammen geflochten. Auf keinen Fall erweckte sie den Eindruck einer gefallenen, drogenabhängigen Jedi. Nach den ganzen Horrorgeschichten beruhigte ihn das etwas. Auch wenn er sie gerne darauf angesprochen hätte, so war jetzt – mal wieder - nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Noch bevor er sie erreichte deutete er auf ein Lambda-Shuttle im Zentrum des Hangars. Jedes ihrer privaten Schiffe hätte auf Mon Calamari sicherlich für Aufsehen gesorgt.


„Na dann bin ich mal gespannt, was uns erwartet. Solange nicht mal wieder ein noch nicht vollstrecktes Todesurteil auf mich wartet könnte das noch ein recht schöner Tag werden.“

alberte er herum während sie sich zusammen zu dem Shuttle hin bewegten. Neben der Rampe warteten bereits die beiden Piloten mit entsprechenden Instruktionen. Es waren noch 10 Minuten bis zum Abflug. Bis dahin hatten Anakin und Tomm noch Zeit sich ebenfalls im Hangar einzufinden. Keine 15 Minuten später war das Lambda-Shuttle schließlich gestartet und vollführte einen Mikro-Hyperraumsprung in das Innere des Mon Calamari-Systems.

[ Orbit um Mon Calamari – Lambda Shuttle ] Padme, War und evtl. Tomm und Anakin

[op: Ich überlasse es euch mal selbst, ob ihr mit an Bord seid…]
 
Calamari- System - DSD Interceptor – Hangar


Allzu lange hatte Padme nicht auf War warten müssen.
Allerdings fühlte sie seinen Blick wieder auf sich ruhen und sie wendete ihm leicht fragend den Kopf zu. Irgendwas wollte er ihr sagen oder sie fragen, aber irgendwie fand er entweder nicht die richtigen Worte oder den richtigen Zeitpunkt.
Padme konnte sich vorstellen, was er unter Umständen fragen wollte, und wußte, daß das kein angenehmes Gespräch werden würde. Aber wenn es tatsächlich um die vermutete Sache gehen sollte, dann war sie ihm eine Antwort schuldig.

Stattdessen hatte War auf ein Lambda- Shuttle gedeutet, denn weder die „Wind“ noch die „Darkness“ waren im Moment für eine solche Mission zu gebrachen und sie wollten jegliches Aufsehen vermeiden.


“Ich bin ebenfalls gespannt, was uns erwartet.“

Padme war auch ein wenig angespannt. Die Möglichkeit, daß die ganze Sache ins Auge ging, bestand einfach. Die Frage, mit welcher sie sich im Moment nicht auseinandersetzen wollte, war, was sie in einem solchen Fall machen sollten.

“Casia hat das fingierte Todesurteil vom Obersten Gericht kassieren lassen. Und die Republik hat keine Todesstrafe. Witanis war der Verbrecher“

antwortete sie leise. Die Bemerkung Wars hatte sie zurückkatapultiert in jene Zeit und Padme erinnerte sich mit Schaudern an das Chaos und ihre Gefühle. Aber jenen Zeitpunkt war es wirklich so gewesen, als wäre War tot gewesen. Sie hatten danach nie wieder persönlichen Kontakt zueinander gehabt. Bis jetzt.

“Naja, ich dagegen hoffe, daß ich diesmal nicht verhaftet werde, um dann darauf warten zu müssen, den Sith wie auf dem Präsentierteller zur Vernichtung übergeben zu werden.“

Die Bemerkung war Padme herausgerutscht und gab einen Einblick dessen, was die Jedi durchstehen hatten müssen. Für einen Augenblick war Padme die Verletzlichkeit wie in frühen Zeiten auch anzusehen. Jene Verletzlichkeit, die die allermeiste Zeit tief in sich verbarg.
Sie war beinahe erleichtert, als das Shuttle endlich startete.
Ein Mikro- Hyperraumsprung hatte sie rasch in die Nähe des Planeten gebracht und Padme, die noch niemals dagewesen war, blickte interessiert nach draußen. Eine beinahe völlig vom Wasser bedeckte Welt war eigentlich nicht ganz ihr Traum, aber das Wasser war nicht brackig und abgestanden wie in den Sümpfen von Nal Hutta, sondern lebendig.
Die Koordinaten, die Maurice ihnen gegeben hatte, brachten sie direkt zum Militär HQ, wo Maurice sie bereits erwarten würde.


“Ah, War, bevor ich es vergesse. Marl hat diese Informationen für dich gefunden.“

Mit diesen Worten übergab sie War einen Datachip, auf dem sie ihre eignen Erinnerungen wie auch die von Marl gefundenen Daten gespeichert hatte.
Als das Shuttle zur Landung ansetzte, atmete sie tief ein, um ihrer inneren Anspannung Herr zu werden.
Die Rampe senkte sich und Padme erblickte den wartenden Maurice auf Anhieb. Er blickte ihnen ernst und abwartend entgegen. Er mußte War erkannt haben und Padme wußte nicht, ob er sich aufgrund ihrer kryptischen Botschaft ein Bild von dem „Problem“ gemacht hatte oder einfach auf gut Glück gehandelt hatte.


“Klug von dir, nicht die „Wind“ zu nehmen. Mir ist gerade erst eingefallen, sie von den Fahndungslisten streichen zu lassen.“

waren Maurices erste Worte an Padme.

“Fahndungsliste?“

Padmes Stimme verriet Entrüstung und Unglauben.

“Welcher Idiot hat sie denn auf die Fahndungsliste setzen lassen?“

fragte sie nun endgültig entrüstet nach.

“Pascal, nachdem deine Mutter ihn darum gebeten hatte. Sie hat ihm auch alle anderen Identitäten der „Wind“ genannt.“

erklärte Maurice kurz, bevor er sich von Padme abwandte, die gerade ihren Ärger Luft machte, weil die „Wind“ damit erst einmal nur für den republikanischen Raum taugte und dann auch nur für die offiziellen Missionen. Er reichte War die Hand

“Guten Tag, Mr. Blade. Ich verstehe nun, daß Padme von einer corellianischen Angelegenheit schrieb. Ich habe einen Termin mit dem Oberbefehlshaber der Flotte der Neuen Republik, Admiral Altmin, arrangieren können. Wir werden im Innenhangar von einem Commander erwartet, der uns dann zu ihm bringen wird.“

Padme hatte mittlerweile ihren Ärger überwunden und gemeinsam schritt die Gruppe in die Richtung, wo sie erwartet wurden.

“Ah herrje, da drin sind wahrscheinlich mehr Sterne versammelt, als sonst in einer Galaxis.“

seufzte Padme leise. Irgendwie fand sie die ganze Idee im Moment absolut schwachsinnig. Vielleicht wäre ein neutraler Ort besser als die Höhle des Löwen.

“Bedauerlicherweise ist Senatorin de Lieven im Moment nicht vor Ort. Sie wäre Ihnen sicherlich auch bei ihren Anliegen behilflich gewesen.“

Das war das, was Maurice wirklich bedauerte. Casia wäre möglicherweise zu mehr Nachdruck in der Lage gewesen. Die Frage, ob das wirklich nötig wäre, war schwer zu beantworten.
Die Gruppe hatte den Innenhangar betreten und ein Offizier kam auf sie zu.



Mon Calamari - Coral City - Speeder - Militär HQ – Innenhangar - Commander Jinsa (NPC), Maurice Danton (NPC), War, Anakin und Padme


[OP]Okay, Anakin, bitte mitziehen.[OP]
 
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DSD Interceptor, Tomms Quartier, allein

Ruhig war es, als Tomm aufwachte. Er sah nach draußen. Keine Sternenlinien mehr. Im ersten Moment glaubte er, mal wieder im unendlichen All gestrandet zu sein - dann fiel ihm erst wirklich auf, daß er nicht an Bord seines Jägers war. Trotzdem war er nun ganz wach. Da fiel ihm auch auf, daß ein ziemlich großer Planet in der Nähe angestrahlt wurde. Mon Cal. Sie waren da. Warum aber hatte ihn niemand geweckt? Das paßte ja irgendwie alles zu dem Gespräch am Abend.
Er hatte sich ins Abseits manövriert mit seiner Forderung nach Offenheit. Noch Stunden hatte Tomm in seinem Quartier über den Verlauf und die Freunde gegrübelt. Irgendwann war er darüber dann wohl doch im sehr bequemen Sessel vor dem Fenster eingeschlafen. Er war sich nicht sicher, wie seine Freunde jetzt über ihn dachten. Padme war bestenfalls als unterkühlt zu bezeichnen gestern, Anakin kannte er nicht genug. Und War? Nein, War würde ihm sein Verhalten gestern nicht übelnehmen, da war er sich sicher. Tomm war auch nach wie vor überzeugt, das Richtige getan zu haben. Aber warum hatte er dann ein schlechtes Gewissen? Warum war ihm zumute, als wenn er mit einem Dampfhammer versucht hatte, einen Schiffschronometer zu montieren? Warum nur hat er sich so unglaublich dämlich benommen?
Tomm kramte sein Komm aus der Tasche um zu sehen, ob irgendjemand Nachrichten für ihn hinterlassen hatte. Abgesehen von diversen Nachrichten-Newslettern, die Tomm zu prüfen pflegte, war auch eine Mitteilung von War mit dabei. Vermutlich die schriftliche Variante eines gehörigen Zusammenstauchens. Verdient hätte Tomm das wohl. Aber der Freund teilte ihm nur mit, daß in dreißig Minuten das Shuttle nach Mon Cal starten würde. In dreißig Minuten? Tomm verglich die Zeit der Nachricht mit seinem Chronometer. Sie war etwas mehr als drei Stunden alt!


"Na super!",

dachte er laut und warf sich im Sessel nach hinten.

"Was für ein Tag!",

erklärte er T4 auf dessen fragendes Gepiepe und irgendwie wohl auch sich selbst.

"Wir brechen zu einer wichtigen Mission auf und ich verpenne mal ganz gepflegt den Start! Das Shuttle ist wohl weg. T4 - den Jäger startklar machen, sofort. Oder warte!"

Mit dem Jäger auf Mon Cal einzuschweben war vielleicht nicht unbedingt die beste Idee. Sein Jäger war bekannt und zumindest auf dem Raumhafen würde die dunkle, aber markante Farbgebung auffallen. Vermutlich war Wars Angebot, ein Shuttle zu nehmen, die bessere Alternative. 'So ein Mist', geisterte es noch einmal durch Tomms Gedanken. Noch nie hatte er verschlafen. Er war jemand, der auch mit wenig Schlaf zurechtkam. Ein Relikt aus den Zeiten als Strassenjunge in Mos Eisley. Tomm schüttelte den Kopf. Es brachte ihm nichts, sich jetzt darüber zu ärgern. Vielleicht war es sogar ganz gut, daß sie nicht alle im gleichen Shuttle saßen. Die Politik war sowieso nicht so sein Ding. Das vertrug sich nicht mit seinem Grundsatz von Ehrlichkeit. Er war derjenige, der die Dinge offen und direkt ansprach, welche sonst nur in kunstvollen Umschreibungen wochenlang diskutiert wurden. Und er war jemand, der seine Meinung immer dann offen vertrat, wenn es gerade nicht erwünscht oder förderlich war. Wie gestern eben.
Vielleicht war es also ganz gut, extra zu fliegen und so die Möglichkeit zu nutzen, aus dem Hintergrund agieren zu können. Zumindest dann, wenn es gute zwei Standardstunden nach Beginn der Mission noch einen Hintergrund gab, den man erreichen konnte. Tomms Entscheidung war aber gefallen.


"Wir nehmen ein Shuttle."

Der Weg von seinem Quartier zu den Hagars war nicht allzu weit. Nur Minuten später saß er an den Kontrollen eines Lambdashuttles, den Astromech an seiner Seite. Noch während des Startens der Triebwerke sandte er War eine Nachricht. Er nahm an, daß sich sein Freund im Hintergrund der Verhandlungen halten würde und vermutlich eher Padme sprechen ließ. Diese würde seine eingehende Nachricht nur ablenken. Außerdem war sie nach dem Gespräch gestern vielleicht auch nicht erfreut über eine Nachricht von ihm, vor allem nicht über eine solche.

"Nachricht von Tomm Lucas

Start in T+2 Minuten, leider .... verschlafen. Lande außerhalb des HQ und sehe mich dort um, bevor ich zu euch stoße. Ende."


In der Zwichenzeit waren auch die Triebwerke hochgefahren, das Shuttle schwebte langsam aus dem Hangar. Tomm war sich nicht sicher, ob das was er dort tat, sinnvoll war oder nicht. T4 hatte die Route des Shuttles abrufen können - es war direkt in einen Hangar innerhalb des Hauptquartiers des Militär geflogen worden. Tomm kannte zwar die Daten und den Status von Mon Calamari, aber eine eigene Kontrolle war sicher nicht die schlechteste Idee, glaubte er. Er würde die erste Gesprächsrunde auslassen. Anschließend gab es sicher eine gute Gelegenheit, zur "Delegation" dazuzustoßen, hoffte Tomm.
Der Flug zur Oberfläche dauerte nicht lange. Obwohl man ihm eine Route zum Militär-Hauptquartier anbot, bat Tomm um einen Landeplatz auf dem offiziellen Raumhafen. Nach ein paar Nachfragen und kurzer Besprechung des Für und Wider einigte man sich auf eine Landung in einem äußeren Hagar des Militärstutzpunktes. Von da aus war es nicht weit nach Coral City.
Der Anflug an sich war einfach und zügig durchführbar. Der gesamte Flug dauerte kaum zehn Minuten. Tomm fuhr die Triebwerke herunter, beauftragte den Astromech mit der Bewachung und Startbereithaltung des Shuttles und ging schließlich die Rampe hinunter nach draußen. Auf ein Empfangskomitee mußte er verzichten, vermisste dieses aber auch nicht. Eine Wache erklärte ihm den Weg nach Coral City und das Verfahren für das Verlassen und Betreten des Militärbereiches. Tomms ID war dafür mit ausreichend Rechten ausgestattet, so daß dies keine Probleme geben sollte.
Wenig später fand Tomm sich, in Gedanken verloren, auf dem Weg mit einem öffentlichen Shuttle in die Stadt. Coral City - Tomm hatte keine Ahnung, was ihn genau dort erwartete. Er war ein einziges Mal hiergewesen, auf diesem merkwürdigen Planeten. Was Tatooine an Wasser zu wenig hatte, gab es auf Mon Cal im Überfluß. Für Menschen wie ihn war dieser Planet eigentlich gar nicht ausgelegt, aber die Mon Calamari hatten sich in der Vergangeheit einiges einfallen lassen, um die Gäste trocken und sicher in die legendären Casinos von Coral City zu befördern. Die Fahrt in die Stadt war um einiges länger als der Flug von der Interceptor zum Planeten, trotzdem ließ sich die Fahrt mit dem Shuttle noch als kurz bezeichnen. Schließlich endete auch diese und Tomm stand in dieser auf ihre Weise spektakulären, merkwürdigen und doch irgendwie liebenswerten Stadt.


Coral City "Main Station", allein
 
[ Orbit um Mon Calamari – Lambda-Shuttle ] Padme und War (+evtl. Anakin)

Witanis war der Verbrecher gewesen, diese Aussage würde keiner anzweifeln. Doch er hatte viele Helfer gehabt. Und dann gab es da noch mehr Leute, die sich im nicht in den Weg gestellt hatten. War hatte ihm Weg gestanden. Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit waren nicht gerade die Punkte, die auf Witanis ToDo-Liste ganz oben gestanden hatten. Die Republik hatte War enttäuscht. Und das war nicht allein Witanis Schuld gewesen. Es machte keinen Sinn, diese Sache noch weiter auszudiskutieren.

Die Forces of Hope hatten nie Krieg gegen die Republik geführt. Sein ganzes Handeln war stets darauf ausgerichtet gewesen, den wahren Prinzipien der Republik wieder zu mehr Geltung zu verhelfen, die richtigen Leute überall zu unterstützen. In finstren Stunden war seine Flotte bei Corellia zu Hilfe geeilt um etliche Lebewesen vor der Vernichtung durch den Todesstern zu helfen. Diesen Kampf hatte seine Flotte damals entschieden. Und auch über seinen Geheimdienst, wie man bei Bandomeer mal wieder gesehen hatte, half er zum Beispiel mit Koltolieferungen wo er nur konnte, jedoch möglichst ohne dabei erkannt zu bleiben. Er fand alle Entscheidungen, die er getroffen hatte, überaus nachvollziehbar und würde jederzeit wieder so entscheiden.

Auch hatte auch nie daran gedacht, dass Casia, Padme, Tionne und die anderen Jedi alles was geschehen war mit aller Seelenruhe in Sicherheit von ihrem Tempel aus (oder wo auch immer) einfach nur beobachtet hatten. Natürlich hatte Witanis sie auch nicht gerade als Freunde angesehen. Aber irgendwie hatte War sich sehr einsam gefühlt. Andererseits hatte er auch alleine sein wollen und sich irgendwo am Rande der Galaxis versteckt. Das ging eindeutig auf sein Konto.

Padme reichte ihm einen Datenchip, der Informationen von Marl beinhalten sollte. War nahm den Chip rasch entgegen, starrte ihn dann aber kurz fragend an während er ihn zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her drehte. Nur durch Anstarren würde er nichts über den Inhalt des Datenchips erfahren. Doch eher er weiter nachfragen konnte setzte das Shuttle zur Landung auf. Er verstaute den Chip in seiner Hosentasche, strich seine Uniformjacke glatt und folgte der Jedi dann nach draußen. Es war ein ruhiger, sonniger Tag. Sie waren wohl direkt beim Militärzentrum gelandet, keine zivilen Schiffe in direkter Nähe. Die frische Meeresbrise unterstrich den Anblick des azurblauen Ozeans am Horizont um sie herum.

Seine Freundin schien den schick gekleideten, ergrauten Herren, der am Fuß der Rampe auf sie wartete, bereits zu kennen. Also vermutlich ihr Kontaktmann. Sah wirklich nicht unbedingt wie ein angehöriger des Militärs aus. Zumindest was die Kleidung betraf. War lächelte nicht nur um bei der Begrüßung eine gewisse Freundlichkeit zu zeigen sondern auch bei dem Gedanken daran, dass die „Wind“ sich auf der Fahndungsliste befunden hatte.
Früher hatte Padme doch immer so viel angestellt, dass es ein Wunder gewesen wäre, wenn keines ihrer Schiffe beziehungsweise keiner ihrer IDs auf der Fahndungsliste zu finden gewesen war. War erwiderte den Händedruck.


„Vielen Dank für Ihre Hilfe und dass Sie so kurzfristig ein solches Treffen vereinbaren konnten. Wenn sich am Terminplan für Flottenkommandanten nicht viel geändert hat dürfte es sie ein paar Gefallen gekostet haben, um das hinzubekommen. Ein Grund mehr, Corellia zu befreien, damit Corellianische Whiskey als kleines Dankeschön wieder zur Verfügung steht.“

Der Whiskey war sicherlich nicht der einzige Grund um seinen Heimatplaneten zu befreien, aber auf jeden Fall schon mal ein guter. Es wunderte ihn nicht sonderlich, dass Padmes Freund ihn auf Anhieb erkannt hatte. Die Tatsache, dass er auch gleich mit dem Oberbefehlshaber sprechen konnte ersparte ihm auf jeden Fall die Mühe, alle Verhandlungen mehrfach führen zu müssen. Casias Anwesenheit wäre natürlich von Vorteil gewesen, allerdings zweifelte er nicht daran, dass sie die Dinge nicht auch ohne sie klären konnten. Im Prinzip ging es ja nur um die Leute der Forces of Hope und die Streitkräfte der Republik. Wie viele „Sterne“ - wenn er bei Padmes Wortwahl blieb - da drin auch immer sein mochten, War selbst trug neben dem dunkelblauen Allianzsymbol auf seiner dunkelgrauen Uniform zurzeit jedenfalls sonst eine Sterne. Als was würden die Militärs ihn sehen? Zivilist? Aufständler? Unruhestifter? Oder doch eher als Held, Legende oder wie auch immer?

Bevor sie den Innenhanger betraten schaute er sich noch kurz um, beobachtete die Kuppeln und Türme von Coral City und überlegte für einen Moment, wie viel Zeit vergangen war, seit er den Planeten das letzte Mal betreten hatte. Es musste eine geheime Mission gewesen sein. Bei den Spezialeinheiten. Keine Geschichte, die er noch mal aus der Versenkung holen wollte. Sie wurden nun von Commander Jinsa begrüßt, der sie dann direkt auf dem kürzesten Weg zum Büro von Admiral Altmin brachte. Sie erreichten das Büro und warteten darauf, dass der Admiral sie hereinbitten würde.


[Mon Calamari – Coral City – Militär HQ – Vor Altimins Büro ] Commander Jinsa (NPC), Maurice Daunton (NPC), Padme und War (+evtl. Anakin)
 
| Insel auf Dac – südliche Inselhäfte – Sternenjägerkorpsbasis 'Wachsamkeit' 6 Klicks nördlich – Gebäudekomplex der Militärpolizeit | – Cauron Has Tev, Oret Dhan, Brahá, Serodah, Bren Kardal & viele andere 'Gäste' |


Der Saurin kam erst zu sich, als mehrere Hände grob an seinem Overall zerrten. Kurz danach - er hatte die Augen kaum aufgetan - schlug sein Körper auch schon auf den harten Boden auf. Die Schuppen unter seinem Fliegerdress schabten aneinander. Mit einem Grunzen schob der Pilot die Hände unter seinen Körper und wuchtete sich in die Höhe. Dann erst nahm er seine Umgebung überhaupt erst wieder wahr. Um ihn herum standen einige leicht lädiert aussehende Gestalten - überraschenderweise alle in Fliegeraufzügen. In seinem Rücken nahm er einen wuchtigen Speedertruck wahr und die Anwesenheit zweier grimmig dreinblickender Mon Calamari in den Uniformen der Militärpolizei sorgten dafür, das sich ein Bild im Kopf von Cauron Has Tev zusammensetzte. Der leichte Nebel, welcher ihn nach wie vor umgab, hatte den unvergleichlichen Charme einer Schockstab-Behandlung, beziehungsweise ihrer Nachwehen. Das befand der Reptiloide für akzeptabel - hatte er dann doch zumindest keinen Faustkampf verloren. Was ja einer Schande gleichgekommen wäre. Allerdings war die Aussicht auf Arrest im Militärgefängnis auch keine sonderlich schöne. Andererseits hatte Cauron auch schon für Hutten gearbeitet, was eine kurze Inhaftierung zu einer Art Urlaub machte. Die seltsamen Gestalten um ihn herum jedoch konnten ihm den Spaß jedoch vermiesen. Noch ehe er sich weiteren Planungen der kommenden Tage hingeben konnte, betrat ein höhergestellter Offizier - Cauron hatte nach all den Jahren in der Armee immer noch Schwierigkeiten mit Diensträgen der Nichtflieger - den Vorplatz des Verwaltungsgebäudes der Militärpolizei. Groß gewachsen war, dieser Mon Calamari. Seine Barteln am Kinn zuckten und die überdimensionalen Augen schienen sich zeitgleich in alle Richtungen drehen zu wollen.

"Ihnen allen ist die Schwere Ihrer Vergehen hoffentlich bewusst, meine Herrschaften. Wir befinden uns in schwierigen Zeiten, da kann es sich das Sternenjägerkorps nicht erlauben, das sich die Piloten in privaten Disputen selbst zerfleischen!", grollte der bullige Offizier. Offenbar stand hier mehr als nur eine Bestrafung auf dem Plan. Anscheinend sollte auch noch an den Kampfgeist und die Moral appelliert werden. Innerlich verdrehte der Saurin die Augen. Er hasste solche Ansprachen. Und sie befand sich noch keineswegs vor dem Ende, wie er zu seinem eigenen Bedauern feststellen musste.

"Während Sie sich hier gegenseitig an die Gurgeln gehen, sterben unsere Kameraden im aufopferungsvollen Kampf für die Freiheit. Und durch dieses respektlose und illoyale Verhalten treten Sie alle das Ansehen und die Opfer unserer Kameraden mit Füßen.", polterte der Mon Calamari. Anscheinend gefiel ihm seine Rolle als lehrerhafter Bestrafer wirklich, denn er verschränkte seine kloben Unterarme hinter dem Rücken, straffte sich zusehends und reckte seinen Kopf. Selbiges tat auch der Saurin und suchte seinen Duros-Bordschützen. Doch Jassar war nicht zu sehen. Entweder hatte sich der kleine Schelm frühzeitig aus dem Staub machen können oder er hatte sich wieder einmal nicht am Kampf beteiligt. Würde zu dem kleinen Wurm passen. Sams hingegen, der Flügelmann des Saurin, stand nur zwei Positionen weiter links. Und er lächelte wie immer, wenn er in eine solche Schlägerei geraten war. Sicherlich hatte er seinem Gegner einige miese Nierenhaken verpasst. Oder mit Besteck geworfen. Der hinterlistige Großkotz von einem Menschen war ein Flieger nach dem Geschmack des Saurin. Die Stimme des Mon Cal-Offiziers riß den Echsenmann aus derlei Gedanken.

"Sie alle erhalten eine Strafe in Höhe von einundzwanzig Tagen Arrest. Seien Sie froh über diese Milde, denn in einem dauerhaften Kriegszustand könnte ich die Verletzung eines Kameraden durchaus schwerer gewichten.", giftete der Offizier. Und das war wirklich eine Hausnummer. Drei ganze Wochen eingekerkert zu sein, ohne mit dem Y-Flügler durchs All rasen zu können kam dem Saurin wie eine Amputation seiner Arme gleich. Aus der Körpersprache der Mitbestraften las Cauron ähnliche Gedanken. Und der Fischmann legte noch einmal nach.

"Aber Sie haben Glück, meine Herren. Mehr als verdammtes Glück. Ich habe eine Bitte aus dem Sternenjägerhauptquartier, genauer gesagt dem Büro von General Dhidal Nyz, bekommen. Und zwar geht es dabei um die Aussetzung sämtlicher Arrestierungsbestrafungen von qualifizierten Piloten. Die Neue Republik braucht jeden verfügbaren Mann, jede verfügbare Frau. Deshalb erhalten Sie im Büro ihre Versetzungsbefehle. Der Arrest ist jedoch nur ausgesetzt, nicht aufgehoben. Ich wiederhole mich: Ausgesetzt. Und nun weggetreten, Herrschaften.", donnerte der Offizier mit der fruchtfleischfarbenen Haut. Dem grimmen Befehl folgte der Ansatz eines Grinsens - immerhin war die Heißblütigkeit der Piloten allgemein bekannt.

Noch ehe die Delinquenten so richtig wussten, wie ihnen geschah wich die Anspannung der Erleichterung. Sie alle waren angezählt worden - aber eben noch nicht zu Boden gegangen. Und da die Befehle aus dem Büro des Generals kamen, schien es gleichbedeutend mit einem sehr riskanten Marschbefehl. Zumindest auf den ersten Blick. Sofort suchte der Saurin seinen Flügelmann auf, der sich zunächst einmal in aller Form den Staub von der Uniform klopfte.


"Ssamss, wir müsssen unssere Befehle holen."

Der reptilische Pilot war zwar ein echtes Problemkind, nahm direkte Order meist jedoch sehr genau und wörtlich. Doch der menschliche Flügelmann - ein echter Charmeur, Frauenschwarm und Zotenreisser, lächelte während er den Kopf schüttelte.

"Na, na, na, Großer. So schnell laufen die Befehle schon nicht weg. Keine Sorge, uns vergisst man nicht. Wer sonst kann oder will denn bitte Y-Flügler steuern, hm?", spöttelte der junge Mann. Die Art und Weise, wie er seine Sicht der Dinge vortrug, gefiel Cauron jedoch keineswegs. Sein Flügelmann war stets zu selbstsicher. Andererseits hatte er bisher immer Recht behalten. Auch das war ein sehr bizarrer Umstand.

"Wenn Du ess ssagsst, Ssammss."

So blieb immerhin noch Zeit, sich entsprechend umzusehen. Und da auch der Kopf des reptilischen Hünen sich langsam klärte, konnte er auch hier und da bekannte Gesichter entdecken.


| Insel auf Dac – südliche Inselhäfte – Sternenjägerkorpsbasis 'Wachsamkeit' 6 Klicks nördlich – Gebäudekomplex der Militärpolizeit | – Cauron Has Tev, Oret Dhan, Brahá, Serodah, Bren Kardal & viele andere 'Gäste' |
 
Mon Calamari, Coral City, Cantina - Naju

Mon Cala war eine Welt perfekt eingestellt auf die Bedürfnisse amphibischer Spezies, doch sie war nicht hier um die Annehmlichkeiten des Planeten zu genießen. Sie lag auf der Lauer und dazu brauchte es Geduld und Wachsamkeit.
Im Augenblick hielt sie sich in einer heruntergekommenen Cantina auf. Die Gaststätte lag unter dem Meeresspiegel und die Beleuchtung war stark gedämpft. Der Raum war angefüllt mit Quarren und einigen Außenweltlern. Mon Calamari hingegen waren nicht erwünscht. Es herrschte hier ein gewisses Ressentiment gegen die einflussreichste Spezies des Planeten.

Naju blickte von ihrem Getränk auf, als sich ihrem Tisch eine einfach gekleidete Gestalt näherte.

"Ich habe Informationen, die dich interessieren werden", sagte der Quarren leise.
"Nimm Platz!"
Der Quarren nahm seinen Umhang zur Seite und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch.
"Du kennst meinen Preis."
Naju holte ihren Datenblock hervor.
"Sicher. Ik hoffe nur die Infos sind es wert."
Mit ein paar schnellen Handbewegungen überwies sie die ausgemachte Summe auf ein bestimmtes Konto. Ihr Geschäftspartner überprüfte den Vorgang auf seinem Gerät.
"Ich habe einen Ruf zu verlieren", meinte der Quarren ruhig und schob einen Datenkarte über den Tisch, während er sie mit seinen ozeanblauen Augen anstarrte. Naju nahm den Datenträger und steckte ihn in den vorgesehenen Schlitz ihres Datenblocks. Sie brauchte den Inhalt nur kurz zu überfliegen, um zu wissen, dass sie mehr als zufrieden war.
"Du kannst ghehen", meinte sie zu dem Informanten und eine Minute später hatte auch sie die Cantina wieder verlassen.

Mon Calamari, Coral City - Naju
 
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