Nal Hutta, Nar Shaddaa (Y'Toub-System)

Nar Shaddaa – in der Nähe des Raumhafens –Yui, Nevis, Malan und Turr

Nevis hätte nichts sagen müssen. Yui hatten den Mann schon bemerkt, machte aber jetzt keine ruckartigen Bewegungen, um das Tier nicht zu erschrecken. Doch sie war bereit sich zu verteidigen und mit einem Blaster in der Hand musste sie auch nicht auf ihre Waffen zurückgreifen. So konnte sie weiter getarnt bleiben was jetzt gerade sicher keine so schlechte Idee wer. Immerhin hatten sie keine Ahnung in was für einer Situation sie gerade waren und da war es besser, wenn man sie für ein kleines unschuldiges Mädchen hielt. Wobei nicht ganz so unschuldig, weil sie ja gerade den einen Piraten erschossen hatte. Yui legte sanft ihre Hand auf die von Nevis, mit der sie sich an ihr festklammerte. Yui hatte das Gefühl, dass sie die ganze Situation noch unter Kontrolle hatte.

Offensichtlich hatte Yui für das Tier nicht den besten Geruch, doch es griff immer noch nicht an und das reichte dem Droidenmädchen einmal. Nun fing der zu sprechen und Yui drehte sich zu ihm, behielt Turr jedoch im Augenwinkel. Yui nickte leicht mit dem Kopf. Sie hatte keinen Unterschlupf und so wie sie Nevis gefunden hatte diese wohl auch nicht. Doch als Droide machte sie um sich keine Sorgen. Sie musste weder Schlafen ncoh essen noch sonst irgendetwas. Für sie war es leicht zu überleben, doch andere konnten nicht auf diese Art leben.

“Nein haben wir nicht. Ich brauche auch keinen aber meine kleine Freundin hier braucht einen. Und auch etwas zu Essen.“

Nevis hatte ja schon vorher nach Essen gefragt und Yui hatte nie etwas dabei. Zu Not musste sie etwas Geld auftreiben. Ihr Blick fiel dabei auf die beiden toten. Die nun auch der fremde betrachte bevor er sich endlich vorstellte.

“Wir sollten sie looten. Waffen kann man immer gebrauchen und vielleicht haben sie ja ein paar Credits.“

Normalerweise räumte Yui ihre Opfer eigentlich aus, doch jetzt konnten sehr sinnvolle Dinge dabei sein, die besonders Nevis gebrauchen konnte. Da Malan noch immer keine Aggressivität oder ähnliches Zeigte, machte sich Yui langsam weniger sorgen. Es schien nicht so als würde er den beiden etwas antun wollen, so wie die Piraten. Allerdings konnte einer ja nie wissen und so würde sie einmal vorsichtig bleiben bis er sich als vertrauenswürdig bewies. Das Droidenmädchen wandte sich an ihre Begleitung und löste sanft ihre Hand aus ihrem Gewand, dass sie diese halten konnte. Sie lächelte dem Mädchen zu und strich ihr mit dem Daumen über den Handrücken. Das einzige was Nevis verriet, dass sie keine echte Twi’lek war, war die Kälte ihrer Händen.

“Ist bei dir alles in Ordnung?“

Nar Shaddaa – in der Nähe des Raumhafens –Yui, Nevis, Malan und Turr
 
Nar Shaddaa, in der Nähe des Raumhafens: Nevis und Yui und ein Typ mit Hörnern und ein katzenartiges Wesen und zwei Leichen


Der Typ, der irgendwie auch bedrohlich aussah, lächelte Nevis und Yui plötzlich zu. Dann nickte er. Danach begann er sie anzusprechen. Den Akzent hatte Nevis noch nie gehört. Ängstlich wanderten ihre Blicke zwischen der männlichen Person und dem Katzentier hin und her. Er meinte, dass Turr, und damit meinte er wohl die Katze, sie mögen würde. Bisher hatte sie wirklich nur geschnuppert oder sagte man nicht gewittert dazu?! Nevis hatte davon keine Ahnung! Sie blieb lieber im Schutze von Yui stehen. War Turr ein Name für ein Männchen oder ein Weibchen? Schon komisch, was einem so durch den Kopf gehen konnte, obwohl die Lage noch längst nicht entspannt war! Jedenfalls hatte die Katze bisher keinen von ihnen gebissen oder gekratzt oder war sie angesprungen. Der Unbekannte fragte nach, ob sie etwas zu Essen und einen Unterschlupf hätten. Yui antwortete für sie. Dabei verriet sie indirekt, dass sie kein echtes Kind mehr war. Ob das klug gewesen war? Warum hatte sie nicht einfach von ihnen beiden gesprochen? Nevis wollte nicht ohne Yui irgendwo alleine schlafen müssen! Doch darauf erwiderte er nichts. Womöglich hatte er es überhört. Er sprach sie auf die Toten an. Das sie hier weg sollten. Ja, Nevis wollte auch nicht länger bei Toten bleiben. Der Tote bei Hybris hatte nicht so gewirkt wie diese hier, sondern eher, als wenn er schlafen würde. Die hier waren ziemlich blutig! Nevis konnte gar nicht hinsehen! Der Unbekannte stellte sich als Malan vor. So höflich wie er war, schien er ihnen nichts Böses zu wollen und so fasste die Kleine Vertrauen, doch sicherheitshalber blieb sie hinter Yui und rief nur hervor:

“Ich bin Nevis.”

Ihre Kinderstimme klang wie ein helles Glöckchen in einer düsteren Welt voller Verbrechen und Unheil. Yui wollte irgendwas machen, was Nevis dann erst im Kontext verstand. Ja, einiges könnten sie wirklich dringend gebrauchen. Die Toten würden es nicht mehr benötigen! Yui drehte sich um und löste dabei Nevis` Hand von ihrer Jacke in derem Rücken, hielt ihre Hand aber fest. Sie fragte, ob es ihr gut ginge. Nevis nickte und hauchte ein leises belegtes:

“Ja!”

Es rührte sie, dass Yui sich so um sie sorgte. Wann hatte das zum letzten Mal wer getan?! Sie war ein junges Kind und brauchte so dringend Liebe, Wärme und Fürsorge. Ein Kind war da nicht wählerisch. Nevis konnte es schlicht vergessen, dass Yui ein Droide war. Ihr Mädchenhirn machte sie in Nevis`Augen zu einer großen Schwester aus Fleisch und Blut mit dem Herzen am rechten Fleck. Sie spürte nicht, dass deren Hand kühl war. Nevis hielt sie ganz fest.

Malan sah sich die Leichen an, was sie zu bieten hatten. Dann winkte er ihnen, ihm und Turr zu folgen. Er sagte ja schon, sie müssten hier schleunigst weg! Yui und Nevis folgten ihm in eine Seitengasse. Ein übelriechender Rinnsal floss an der Seite lang. Nevis versuchte nicht hinein zu treten. Sie liefen an Wellblechhäusern und überfüllten überquellenden Mülltonnen vorbei. Wo würde er sie hinführen? Turr lief mittlerweile nicht mehr neben Malan, sondern über die Wellblechdächer neben ihnen.



Nar Shaddaa, in der Nähe des Raumhafens: Nevis und Yui und Malan mit Turr, dem sie folgten
 
Nar Shaddaa/ alter Frachthafen/ Sam, Ponto, seine Schäger

"Du willst mich doch verarschen, Ponto! Ist das dein ernst?"

Entgeistert schaute Sam auf den Schrotthaufen, der da vor ihr stand. Ein alter 720er Frachter von Ghtroc Industries. Wobei alt nicht die richtige Beschreibung war. Das Schiff war offenkundig Müll. Es musste hier jahrelang rumgestanden haben, ohne dass Ponto sich um es gekümmert hatte. Es wäre ein Wunder, wenn die Kiste überhaupt ansprang und wenn dann ihr nicht gleich um die Ohren flog.

"Ich will mein Geld zurück, Ponto. Du hast mir ein Raumschiff versprochen. Das hier ist kein Raumschiff. Das ist ein Scheißhaufen."

Der Fette lächelte und Sam beschlich ein ungutes Gefühl, das sie zornig werden lies. Eigentlich konnte man Ponto schon ansehen, was für eine Ratte er war: Er war übergewichtig, hatte keinen Hals und lange, fettige schwarze Haare, die ihm allmählich ausfielen. Beim dümmlichen Grinsen zeigte er außerdem, dass er auch kein Fan der Zahnpflege war.

"Du hast mich gefragt, ob du für dein restliches Geld noch ein Schiff kaufen kannst und ich hab ja gesagt. Mit keinem Wort hast du den Zustand erwähnt. Ich wünsch dir jedenfalls viel Spaß damit."

Das war zu viel. Sam stürzte nach vorne und holte mit der Faust aus. Sie wollte dieses dümmliche, überhebliche Grinsen aus dem Fetten rausprügeln. Doch weit kam sie nicht. Mit einem donnernden "Wumms" hatte einer von Pontos Schlägern eine kleine Keule in ihrer Magengegend versenkt. Sam blieb die Luft weg, augenblicklich ging sie röchelnd zu Boden. Ihre Sicht war verschwommen, während sie nach Atem schnappte.

"Weißt du, ein bisschen Mitleid hab ich schon mit dir. Den Liegeplatz hier bekommst du für den ersten Monat geschenkt. Bin ich nicht großzügig?"

Der Fette lachte. Seine Schläger stimmten in das Gejohle ein. Das reichte. Ihre Hand schnellte zum Blaster in ihrem Beinholster, doch bevor sie die Waffe ziehen konnte fing sie sich einen Tritt in die Seite ein. Sie war der Bande ausgeliefert. Keine Chance. Bis sie sich aufgerappelt hatte, waren die Kerle verschwunden.

Die ersten Wochen auf Nar Shaddaa waren nicht einfach gewesen. Sam hatte ursprünglich gehofft, dass sie das Schiff, mit dem sie von Widek geflohen war, verkaufen konnte. Aber ein Freund ihres Kontaktmanns hatte sie erwartet und es ihr abgenommen. Sei wohl Teil des Deals gewesen, von dem man ihr allerdings nichts erzählt hatte. Das Geld reichte noch für eine kleine, schmuddelige Einzimmerwohnung und neue Kleider. Sie war immerhin nicht lebensmüde und stolzierte hier in imperialer Kampfmontur herum. Nur die Blasterpistole und das Holster trug sie aktuell von ihrer alten Ausrüstung. Der Uniform waren ein langer Ledermantel mit Aufstellkragen, schwarzes Top und dunkle Funktionshose gewichen. Uniform, Schutzweste, E-11 und Elektrofernglas hatte sie in ihrer Wohnung sorgsam versteckt. Man konnte ja nie wissen, wann man die Sachen mal wieder gebrauchen könnte.

Doch jetzt saß Sam wirklich in der Scheiße. Sie hatte Ponto ihre letzten Credits gegeben. Sie war pleite. Die Wohnung mit den restlichen Habseligkeiten und ein Schrotthaufen mit dazugehörigem Parkplatz waren aktuell ihr gesamter Besitz.

"Vielleicht ist es auch gar nicht so schlimm."

, murmelte sie wenig hoffnungsvoll und ging auf das Schiff zu. Es sah von außen wirklich erbärmlich aus. Sie ging unter der Kanzel des Cockpits hindurch auf die Mitte des Schiffs zu und öffnete dort die Rampe. Diese senkte sich mit einem lauten quietschen. Sofort schlug Sam modriger Geruch entgegen. Hatte Ponto da drin jemanden umgebracht und die Leiche vergessen? Es roch mehr als unangenehm. Doch Sams Neugier war geweckt. Sie hatte ein eigenes Raumschiff. Ein bisschen stolz beschlich sie dann doch.

Der erste Rundgang hätte schlimmer sein können. Das Cockpit war schmutzig, aber die Konsole unbeschädigt. Vielleicht mussten ein paar Kabel erneuert werden, aber hier war alles okay. Von den beiden Verladerampen funktionierte nur die auf der Backbordseite, auf der anderen war etwas bei der Hydraulik kaputt. Die beiden Rettungskapseln waren bessere Attrappen. Das schlimmste waren aber fehlende Kondensatoren am Reaktorkern. Die waren teuer und konnten nicht durch irgendeine Bastelei ersetzt werden. Auf sie verzichten konnte man auch nicht. Die Maschinenräume waren dagegen in erstaunlich gutem Zustand. Hier und da musste Sam vielleicht mit Hydrospanner und Lötkolben ran, aber es war kein Totalausfall. Unsicher war die Blondine sich beim Waffensystem. Motoren und Reaktoren waren die eine Sache, aber mit der Wartung von Waffensysteme dieser Größenordnung verstand sie nur wenig. Auch das könnte zum Problem werden. Den überraschendsten Fund machte sie allerdings in einem der insgesamt drei Quartiere. Alle drei waren leer: Keine Betten, keine Kommoden mehr. Nur in einem Raum saß ein Droide auf dem Boden.

Zuerst dachte Sam, sie hatte die Ursache des Gestanks gefunden. Doch es war keine Leiche: In dem leeren Raum saß ein Droide der IG-Reihe. IG-RM, glaubte Sam. Sie hatte in ihrer frühen Zeit auf Nar Shaddaa hin und wieder welche gesehen. Meistens schützten sie Leute mit Geld in der Tasche. Umso überraschter war sie nun, so ein Teil hier anzutreffen. Was zur Hölle hatte Ponto hier veranstaltet? Vorsichtig sah die Blondine sich den Droiden näher an, konnte aber keine Schäden feststellen. Vielleicht ist ihm einfach der Saft ausgegangen? Ihre neugier war geweckt. Aus einem der Frachträume holte sie einen Repulsorkarren, auf den sie mit Mühe den zwei Meter Metallmann bugsierte. Ihren Mantel hatte sie mittlerweile abgelegt, zu warm wurde ihr bei der Arbeit. Beim Reaktorkern schloss sie den IG-Droiden an die Energiezufuhr an und trat darauf ein paar Schritte zurück. Als sie nochmal darüber nachdachte, was sie da gerade tat, zog sie ihre Blasterpistole. Man konnte ja nie wissen. Dann erwachte der Droide zum Leben.

"Oh Hallo! Mein Name ist Paul. Was machen Sie auf meinem Schiff?"

Nar Shaddaa/ alter Frachthafen/ 720er-Frachter/ Sam, Paul
 
Nar Shaddaa – in der Nähe des Raumhafens – Yui, Nevis, Malan, Turr




Der Iktochi führte die beiden Mädchen durch dunkle Gassen voller Unrat, wechselte auf Dächer und immer tiefer in den urbanen Dschungel des Mondes auf dem sie sich befanden. Und trotz dessen, dass sie förmlich spürten wie sie beobachtet wurden, sagen sie kein Lebewesen ihren Weg kreuzen. Einige Male blieb Malan stehen um zu lauschen und sich umzusehen. Einige Male war es Turr, der plötzlich verschwand um dann an einer anderen Stelle wieder aufzutauchen.

Nach vielleicht einer Stunde durch Hinterhöfe, Seitengassen und über Dächer kamen sie an einer kleinen Lagerhalle an, die auch bereits bessere Zeiten gesehen hatte. Erst hier drehte er sich zu den beiden Mädchen um und sah sie neugierig an während Turr die Gegend erkundete.


„Da wären wir. Unser bescheidenes Heim und wenn ihr wollt auch Eures ab jetzt.“


Er lächelte Yui und Nevis an.

„Wenn ihr mir etwas über Euch erzählen wollt, könnt ihr das jederzeit freiwillig tun. Wer ihr seid und warum ihr hier seid. Aber es ist kein muss. Es gibt Regeln hier bei mir. Keiner Stellt Fragen, keiner muss antworten. Aber wer hier bleibt muss etwas dafür tun, damit es allen gut geht. Essen besorgen, Geld, was auch immer anfällt. Das Leben hier ist nicht einfach und ihr seid neu. Das sieht man. Ich bringe Euch die Regeln bei und zeige Euch ein paar nützliche Dinge um überleben zu können, dafür könnt ihr bleiben.“

In wie weit sich und wann die beiden ihm anvertrauen würden, überließ er ihnen.
Dann tauchte Turr wieder auf und Malan nickte.

„Alles in Ordnung, Turr mag es nicht wenn Fremde in sein Revier kommen. Aber Euch scheint er zu mögen, vor allem Dich Nevis.“

Dann öffnete er die Tür und betrat das Gebäude. Als die beiden Mädchen gefolgt waren, wies er ihnen ein Zimmer zu, in dem sie es sich gemütlich machen konnten.

„Da ich leider nicht auf Gäste vorbereitet bin, müssen wir erst Sachen für Euch besorgen. Aber jetzt ruht Euch erst einmal aus.“

Dann ließ er die beiden alleine.




Die nächsten Tage vergingen und Malan erklärte den beiden wie das Leben hier funktionierte. Man musste sich nehmen, was man brauchte, geschenkt bekam niemand etwas. Ehrliche Arbeit war auf Nar Shaddaa etwas anderes. Diebstahl, Mord und andere Verbrechen waren an der Tagesordnung und so verbrachte Malan die ersten Tage einfach nur damit Yui und Nevis zu erklären und zu zeigen, wie sie sich unauffällig und vor allem sicher auf Nar Shaddaa bewegten. Sie lernten die verschiedenen Gangs kennen und unterscheiden.

Wie sich herausstellte mochte Turr Nevis besonders gerne und oft legte sich das Katzenhafte Tier abends in die Nähe der Togruta. Lediglich Yui schien für den Nachtjäger zu „stinken“, aber sie akzeptierte es ohne aggressiv zu werden.

Eines Morgens beim Frühstück, es war wieder einmal ein süßer, aber nahrhafter Brei, kam Malan darauf zurück, dass alle etwas beitragen mussten.


„Ihr kennt Euch jetzt gut genug aus und fallt nicht mehr als Fremde auf. Habt Ihr Euch schon Gedanken gemacht, wie ihr etwas beitragen könnt?“


Malan war gespannt, denn bisher hatten die beiden Mädchen sich nicht weiter mit ihm darüber unterhalten wer sie waren und was sie konnten. Beide hatten sich ihm nicht anvertraut. Ein gutes Zeichen. Außerdem hatte er immer noch das unbestimmte Gefühle, das es kein Zufall war, dass sie aufeinander getroffen waren.







Nar Shaddaa – in der Nähe des Raumhafens –Yui, Nevis, Malan und Turr
 
Nar Shaddaa, in der Nähe des Raumhafens: Nevis und Yui und Malan mit Turr, dem sie folgten


Sie folgten dem Fremden und hatten, ohne sich abzusprechen, beschlossen, ihm erstmal soweit zu vertrauen. Er könnte ihnen vielleicht helfen, dachte und hoffte das kleine Togrutakind vorsichtig optimistisch!? Um so länger sie ihnen folgten, umso mehr bekam Nevis dann doch Bauchgrummeln und ihre Hand griff fester die Hand von Yui. Wo führte er sie hin? Die Gegend war wenig Vertrauen erweckend und überall gab es Müll, Armut, Dreck und Gefahr. Doch die Kleine war groß genug, um zu wissen, dass man sich hier gut versteckt halten konnte und sie hatte nun wahrhaftig nicht angenommen, dass er reich sein würde. Ein Hund bellte laut, doch zog dann doch den Schwanz vor der Großkatze ein, die Malan sein eigen nannte. Nevis schmunzelte amüsiert. Sie fragte sich, warum er ihnen helfen wollte? Der Gedanke war voller Argwohn, doch nicht unbedingt unbegründet! Es hieß vorsichtig zu sein, aber nicht paranoid. Auch wenn Nevis die Begriffe nicht dazu kannte, so kannte sie schon den Unterschied. Weshalb nahm er sie mit? Jeder verfolgte irgendwelche Absichten, welche er!? Vielleicht war er nur alleine und wollte das nicht mehr sein! Das wäre ein guter Grund! Nevis war froh, Yui an ihrer Seite zu wissen. Ein Erwachsener, der sich um sie kümmern würde, wäre ebenfalls ein Vorteil für ein kleines Mädchen, wie Nevis es noch war.

Sie kamen an. Er lud sie ein, bei ihm zu wohnen. Es war einfach, schlicht, ärmlich, aber wäre ein zu Hause. Ein Dach über den Kopf! Ein wenig Sicherheit bedeutete das! Sie hatte keine hohen Ansprüche! Es war besser als auf der Straße hinter einer Mülltonne!


Rasch nickte Nevis und sah dann erst fragend zu Yui. Doch auch sie willigte ein. Malan stellte Regeln auf. Nevis hörte gut zu und verstand ihn auch, denn er sprach klar und deutlich, auch wenn er einen Dialekt hatte. Ihm war es gleich, wer sie waren, wie sie nach Nar Shaddaa gekommen waren und was sie erlebt hatten und er wollte im Gegenzug auch nicht reden. Es sei denn, man tat es von selbst. Nevis dachte kurz nach. Es war ein sentimentaler Moment. Aber, sie war auch froh, nicht reden zu müssen. Sie war Nevis und basta! Die Erinnerungen waren das Tagebuch einer Seele und das öffnete man nicht einfach mal so. Das einst in wohlbehütete Verhältnisse hinein geborene Kind hatte viel erleben und ertragen müssen, nur weil es machtsensitiv war. Auch diesen Punkt behielt das Kind eisern für sich.

Zu den Regeln gehörte, dass man etwas zum Lebensunterhalt beitrug. Nevis nickte. Sie konnte sich schon lange keinen geregelten Schultag mehr vorstellen.


“Ich werde fleißig sein! Yui auch, stimmt`s Yui?!”,

versprach Nevis schnell. Sie wollte tun, was nötig war. Alles war besser, als sich alleine durch zu schlagen.

Turr tauchte auf. Die Katze war irgendwie angsteinflößend und zog Nevis zugleich magisch in ihren Bann. Turr war interessiert an Nevis und Nevis wagte es, ihr vorsichtig ihre Hand entgegen zu strecken und sich beschnuppern zu lassen. Nevis erkannte, dass die Katze eine Gemeinsamkeit mit ihr hatte. Sie erkannte es an ihrer Aura. Nevis hatte noch nie davon gehört, dass Katzen machtsensibel sein könnten. Doch sie sagte nichts. Nevis hatte gelernt, vorsichtig zu sein. Malan könnte nur ein cleverer Sklavenhändler sein, der sie umgarnte, um sie dann zu hintergehen. Doch bisher schien er freundlich und nichts von dem zu sein. Es war ungewohnt, einen netten Typen getroffen zu haben. man konnte ihm die Freundlichkeit kaum abnehmen. Freundlich wies er Nevis darauf hin, dass Turr sie mögen würde. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ihre kleine Hand streichelte vorsichtig über deren Rücken. Dazu musste sich die Kleine nicht bücken, denn Turr war groß. Die Katze schien es zu mögen. Sie hielt ganz still und legte sich an Ort und Stelle hin, um weiter gekrault zu werden. Das machte Nevis nur zu gern.


“Ist Turr ein Männchen oder ein Weibchen?”,

erkundigte sie sich und das Eis zwischen ihnen brach.

Malan ließ sie ins Haus. Turr gestattete es auch, was laut seinen Worten nicht alltäglich war. Er zeigte ihnen ein Zimmer, in der lediglich eine Matratze auf dem Boden lag, aber, es sollte ihnen gehören.


“Danke! Es ist prima!”

Sie würden ihnen noch ein paar Sachen besorgen müssen. Erstmal sollten sie sich ausruhen. Nevis ließ sich erschöpft auf die Matratze plumpsen. Malans Haustier wich dabei Nevis nicht von der Seite und schmiegte sich an sie, was sie von da an sehr oft tun würde. Nevis ging das Herz auf und strahlte. Sie war sehr tierlieb. Sie hatte Turr von da an in ihr Herz geschlossen.

“Gut, dass wir Malan und Turr getroffen haben.”,

sagte Nevis leise zu Yui. Dann fielen ihr die Augen zu und der Schlaf übermannte sie.

Gleich ab dem nächsten Tag unterwies Malan sie. Es war überlebenswichtig nicht in Konflikt mit anderen Banden zu kommen. Der Ort war im Grunde unter ihnen aufgeteilt. Nevis tauchte in eine andere Welt ein, in die Unterwelt.

Eines Morgens, sie hatten sich eingelebt und kannten die Geflogenheiten der Gegend und die Gesetze der Straße, fragte Malan sie, ohne den sie hier aufgeschmissen gewesen wären, was sie sich zutrauen würden, zu tun, um etwas zum kargen Leben beizutragen. Nevis hatte nun mehr Vertrauen und ergriff das Wort vor ihrer großen Freundin, die ihr eine große Schwester geworden war.


“Vielleicht sollten wir Schrott sammeln? Ich sah Kinder das tun. Oder Taschendiebstahl?! Wenn du uns zeigst, wie man das macht, dann würde ich mir das trauen. Ich muss Geld zusammensparen. Viel Geld, um nach Bastion zu kommen. Ich glaube, dort könnte meine Mutter gefangen gehalten werden, wenn sie nicht tot und ich längst eine Vollwaise bin.”

Sie begannen mit Schrottsammeln. Ihr zu Hause wurde die Müllkippe, der Schrottplatz und die weite Ebene. Nebenbei nach Feierabend übten sie an einer Klingelpuppe, denn Taschendiebstahl, ohne dass man bemerkt wurde, war nicht ganz einfach, wie Nevis feststellen musste, so oft die Puppe klingelte und Nevis erneut zusammen zuckte.

“Mist, schon wieder!”

Zeit verging im trostlosen Alltag der Kleinen. Unter ihrer Matratze hatten sich nur einige Münzen angesammelt. Der Schrotthändler Mister Fitz war ein ausgebuffter Weggefährte und bezahlte unfair. Und nur selten hatten sie Glück und fanden etwas von Wert. Sie brauchten fast alles für Essen und Trinken auf und Nevis brauchte irgendwann neue Kleidung, da sie wuchs. Vor allem ihre Schuhe drückten schrecklich. Man hatte sich schon damit beholfen, vorne die Kuppe weg zu schneiden. Yui war sehr geschickt aus Schrott funktionierende Geräte zu machen, aber es reichte von hinten bis vorne nicht. Neue Geldbeschaffungsquellen mussten her! Sie hatten lange geübt. Nevis war mittlerweile 9 Jahre alt. Sie lebten schon 1,5 Jahre mit Malan und Turr zusammen. Optisch hatte sich Nevis kaum verändert, nur ihre Arme und Beine waren etwas länger geworden. Ihre Finger auch! Und die sollte Nevis heute zum ersten Mal einsetzen und jemandem die Brieftasche klauen. Nevis war furchtbar aufgeregt.


Nar Shaddaa, Armenviertel in der Nähe des Raumhafens, Malans Behausung: Malan, Nevis (9), Yui und Turr
 
Zuletzt bearbeitet:
Nar Shaddaa/ alter Frachthafen/ 720er-Frachter/ Sam, Paul

Verdutzt schaute sie den Droiden an. Paul? Sam kannte keinen Droiden, der sich so vorstellte. Noch verblüffter war sie allerdings über die Formulierung "Mein Schiff".

"Um gleich mal was klarzustellen, Blechbüchse: Du bist auf meinem Schiff. Hab gerade meine letzten Credits dafür aus dem Fenster geworfen."

Sam war noch nicht bereit den Blaster wegzustecken. Irgendetwas an diesem Roboter war seltsam. War er zu lang abgeschaltet gewesen und hatte dadurch irgendwelche Schäden davongetragen? Es war schwer zu sagen, wie lange er hier drin eigentlich schon lag. Könnten Monate, vielleicht sogar Jahre gewesen sein.

"Blechbüchse?"

, fragte Paul und klang plötzlich ebenso verdutzt wie Sam.

"Und wer hat Ihnen gestattet, mein Schiff zu kaufen?"

"Äh. Das war Ponto."

Plötzlich kam Bewegung in den Droiden. Langsam und mit quietschenden Gelenken richtete sich die zwei Meter hohe Maschine zu ihrer vollen Größe auf. Sam machte schnell einen Satz nach hinten und umklammerte ihre Blasterpistole fester. Paul war zwar auf den ersten Blick unbewaffnet, aber konnte ihr vermutlich problemlos den Kopf mit seinen Fäusten zu Brei schlagen. Vielleicht war es besser, wenn sie das Gespräch hier und jetzt mit einem Blasterschuss beendete.

"Ich hätte wissen müssen, dass dieser schleimige Fettsack mich übers Ohr haut!"

,fluchte der Droide. Das hatte Sam wiederum nicht erwartet. Paul hatte Geschäfte gemacht? Mit Ponto? Lief hier vielleicht gerade irgendwo eine Kamera und der falsche Händler lachte sich gerade über Sam kaputt?

Eine Viertel Stunde später saßen Sam und Paul im Cockpit. Der Droide hatte ihr erzählt, dass er von Ponto Ersatzteile kaufen wollte. In der Nacht sei er überfallen worden, dann erinnerte er sich an nichts mehr. Sam dagegen erzählte dem Droiden, wie der Händler ihr Vertrauen missbraucht hatte. Außerdem informierte sie Paul, in welchem Zustand der Frachter war. Dem Droiden entlockte das ein leises seufzen.

"Paul, du bist ein echt schräger Droide, weist du das?"

"Droide?"

Schon wieder. Auf Blechbüchse hatte er ähnlich reagiert, doch diesmal hatte Sam genug Mut, um bei ihrer Aussage zu bleiben.

"Ja, Droide."

"Warum nennst du mich so? Ich bin doch keine Maschine!"

Damit hatte Sam nicht gerechnet. Keine Maschine? Was sollte er sonst sein? Ein kleines Männchen im Kampfanzug? Eher nicht. Er war zweifelsfrei ein IG-RM. Einer in schlechter Verfassung noch dazu.

"Okay, Paul. Wenn du kein Droide bist, was bist du dann?"

"Ein Mensch. Sieht man doch."

Klang er beleidigt? Sam merkte, wie ihr Mund offen stand und tat schnell so, als müsste sie gähnen. Paul hielt sich für einen Mensch. Wie bekloppt war das denn. Wie bescheuert war eigentlich ihre gesamte Situation. Sie saß in ihrem schrottreifen Frachter, war pleite und unterhielt sich mit einem gestörten Droiden, als hätte sie gerade nichts anderes zu tun. Dabei hatte sich in ihrem Kopf schon ein Vorhaben festgesetzt, dessen Planung vorangetrieben werden wollte.

"Na gut, ist ja auch egal. Paul: Dieser Hurensohn Ponto hat uns beide verarscht und ausgenommen. Mit mir macht man das nicht ungestraft. Hast du Lust ein bisschen auf die Kacke zu hauen?"

Der Droide hatte Lust und Sam weihte ihn in ihren Plan ein. Ponto hatte einen großen Schrottplatz. Sam wollte sich da Nachts umschauen, Ersatzteile besorgen und alles, was irgendwie wertvoll aussah, in Einzelteile zerstückeln. Doch dafür mussten sie sich das Gelände nochmal anschauen, überprüfen ob Kameras das Grundstück überwachten und ob irgendwelche Schläger von Ponto den Schrottplatz bewachten. Hierfür holte Sam ihr Elektrofernglas und ihre restlichen Sachen aus der Schmuddelwohnung und verstaute sie auf dem Frachter. Sie war froh, dass sie die Sachen noch nicht entsorgt hatte. Gerade das Fernglas konnte sie gut gebrauchen. Paul hatte sich unterdessen eine Waffe besorgt: Ein altes E-5 Blastergewehr. In den Händen des Droiden sah die Waffe allerdings eher wie eine Pistole aus. Lässig trug er den Blaster in einem Hüftholster. So ausgerüstet legten sie sich auf die Lauer.

"Die Frage ist doch: Wie kommen wir rein. Die Mauer umschließt das komplette Gelände."

Zu zweit saßen sie am Rand einer höheren Ebene und schauten nach unten auf den Schrottplatz. Diverse Wachtposten hatten sie schon entdeckt, auch die Stromzufuhr war schnell gefunden. Aber wenn sich Abends die Tore schlossen, würde es schwierig werden. Klettern war gefährlich, sie würden ein einfaches Ziel abgeben.

"Wobei, vielleicht hab ich was: Da hinten ist die Mauer ein bisschen kaputt, schau."

, sie reichte Paul das Elektrofernglas.

"Da passt keiner von uns durch", kommentierte der Droide den Fund. Damit hatte er vermutlich recht. Sam war zwar klein, aber bei weitem nicht schmal genug, um sich dort durch zu zwängen. Sie nahm das Fernglas wieder an sich. Sofort sprang ihr eine andere Szene ins Auge, die sich da unten abspielte: Ein kleines Togruta-Kind floh vor zwei Trandoshanern.

"Vielleicht passt ja jemand anderes durch. Ich hab eine Idee, komm mit. Beeil dich."

Nar Shaddaa/ Schrottplatz in der Nähe des Armenviertels/ Sam, Paul
 
[Y'toub-System - An Bord der Violett - Besprechungsraum] Kalea, Etsuko, Yal Kootaa, Telram Nab und Jun Higgins (NSCs)

Einige Minuten später fand sich das kleine Dreiergespann im Zentralen Besprechungsraum an Bord der Violett wieder. Zu ihnen gestoßen waren Telram Nab, ein männlicher Rutian Twi'lek mit einem fehlenden linken Lekku, und Jun Higgins, ein Mensch in den Vierziegern mit einem dichten grau melierten Bart. Nab hatte Kalea während ihrer ersten Jahre in den Diensten der Schwarzen Sonne kennen gelernt nachdem sie und ihre damaligen Vorgesetzten von einer Imperialen Patrouille am Himmel über Ryloth abgeschossen wurden. Freiheitskämpfer der Twi'lek hatte sie zunächst als Geiseln und Beute aus dem Shuttle gezogen um sie vor dem Griff des Imperiums zu "bewahren". Am Ende war Kalea die ihren Verletzungen nicht erlag und als sich herrausstellte das die Black Sun den Twi'lek im Austausch gegen einige Piratendienste Waffen und Ausrüstung zukommen lassen könnten hatte man sich schnell auf eine Partnerschaft geeinigt. Über die Jahre hatten Telram und die Junge Pantoranerin dann einige Coups und Raubzüge über die Bühne gebracht und innerlich musste Kalea noch immer grinsen wenn sie an die Sache mit dem Gemüsehändler, dem Mandalorianer und dem Staatsbankett dachte... nicht zu vergessen die Tochter des damaligen Senators von Corellia...

Und Higgins, nun ja der gehörte quasi zum Inventar des Namana-Kreuzers. Er war Kaleas Sprachrohr zur Crew, verwaltete die Finanzielle Seite und sorgte dafür das die Ansammlungen von Gaunern, Dieben und Halsabschneidern die sie ihre Familie nannte sie, Sharkur und Kootaa nicht bei jedem kleineren Missgeschick gleich aufknüpften. Dann natürlich ihre beiden Offiziere, von denen einer derzeit nicht verfügbar zu sein schien... wahrscheinlich erledigte Sharkur selbst einen eigenen Auftrag. Der riesige Besalisk war schon seit sie jung war ein guter Partner in allen beruflichen Belangen gewesen und hatte sich mehr als nur bereitwilligt in die Position des Zweiten Mannes auf dem Schiff eingefügt, Raumkampf war nicht seine Stärke und so unterstanden der Echse die Plündergruppen an Bord des Kreuzers, während Kalea oder Respektive ihr Zweiter Leutnant Kootaa, sollte die Blaue verhindert oder anderweitig eingeschränkt sein, sich jeglicher Raumkämpfe annahmen. Jetz saßen sie also alle an einem Tisch und Kalea musste ab hier wirklich aufpassen welche Worte sie ab hier in den Mund nahm. Ihr war klar dass das was anstand kein einfacher Transport war, sondern ein Prototypen-Feldtest, von dem die beiden fliegenden, in dem Fall Kootaa und Etsuko, nichts mitbekommen sollten, erst wenn es soweit war. Für die Notlage würde sich die Violett hinter ihnen her bewegen, in angemessenem Abstand natürlich.

"Lassen sie uns keine weitere Zeit verlieren, ich bin mit einer ganzen Ladung von Kleinigkeiten vom Boss hergeschickt worden und wollte das alles so nach und nach mit ihnen abarbeiten. Zuerst würde ich gerne unsere Neue hier auf den Weg bringen. Darga teilte mir mit das der Violett eine Fracht geliefert wurde, über genauere Details hat er mich nicht in Kenntnis gesetzt und ich gehe davon aus das auch von ihnen keiner das Siegel des Vigo gebrochen hat. Es wurde ein dritter Mann angefordert der für die Unversehrtheit der Fracht zuständig sein wird und eine Pilotin habe ich liefern können, das wird die liebe Miss Etsuko sein. Da ein verstrauenswürdiger Begleiter dafür abgestellt werden soll, dachte ich daran das sie Yal Etsuko über die Schulter schauen, wenn dem Vigo unwohl dabei ist eine Bechesmy seine Privatsachen von A nach B verschieben zu lassen."

Sie wartete kurz ab und sprach dann weiter.

"Gut wenn sie weiter nichts haben, dann bereiten sie das Schiff vor, aklimatisieren sie sich miteinander und machen sie das sie die Fracht verladen. Wenn der angeforderte Techniker hier ist soll er sich kurz bei ihnen melden, das machen wofür man ihn bezahlt und sie ansonsten nicht weiter stehen. Damit wären sie beide entlassen und ich wünsche ihnen einen guten Flug sollten wir uns nicht mehr sehen."

Die Pantoranerin nickte dem Givin zu und bedeute ihm damit sie und die anderen beiden alleine zu lassen, Etsuko reichte sie fast freundschaftlich die Hand und ein leicht verschmitztes lächeln umspielte ihre Mundwinkel die von einer sonst strengen und eiskalten Mimik eingeramt wurden.

"Bechesmy es war mir eine Freude ihre Bekanntschaft zu machen, sie werden sich bei Mister Kootaa in Guten Händen wiederfinden und vielleicht laufen wir uns ja auf Ord Mantell nochmal auf den Weg."

Dann wartete Kalea bis die beiden den Raum verlassen hatten bevor sie fortfuhr und die verbliebenen Offiziere in das einweihte was folgen würde sobald die Puka die Violett verlassen hatte und beschwor sie absolutes stillschweigen darüber zu bewahren.

[Y'toub-System - An Bord der Violett - Besprechungsraum] Kalea, Telram Nab und Jun Higgins (NSCs)
 
[Y'toub-System - Hangar der Violett] Kalea, Etsuko, Yal Kootaa

Die blonde Balosar unterdrückte ein Seufzen, als sie Yal Kootaas sehr ausführliche Antwort auf ihre Frage hörte: Es machte fast den Eindruck, dass der Givin allein schon die Frage als beleidigend empfunden hatte - dabei war Etsuko nur um höfliche Konversation bemüht - aber das ließ sich aufgrund der starren Gesichtszüge schwer feststellen. Normalerweise wäre ihr jetzt eine taktvoll-ausgleichende Antwort über die Lippen gekommen, aber die Pilotin hatte das vage Gefühl, dass eine solche Geste vergebens, wenn nicht gar unwillkommen wäre. Außerdem ließ Yals Antwort, trotz der scheinbaren Detailliertheit Fragen offen - was die neugierige Balosar als sehr unbefriedigend empfand.

"Sind Sie, was Ihre abgeklärte Reaktion angeht, ein typischer Verteter Ihrer Spezies oder heben Sie sich damit von anderen Givin ab?" Die Fühler der Balosar hatten sich weit nach vorne und auf Yal Kootaa zugeneigt und sie betrachtete ihn aus aufmerksamen, großen Augen, bevor sie neugierig fortfuhr: "Es gibt also keine Stresssituationen für Sie und nichts, was Sie überraschen könnte?"

Für einen Moment war Etsuko versucht, den Kommentar des Givin, was das Überreagieren betraf, zu ignorieren, zuckte aber dann mit den Schultern. "Im Gegensatz zu Ihnen kann ich die Möglichkeit nicht komplett ausschließen. Daher entschied ich mich für eine einschränkende Formulierung." erwiderte sie mit einem breiten Grinsen, das allerdings alles andere als fröhlich wirkte. Sich der überkorrekten Art ihres Gegenübers anzupassen, war anstrengend - vor allem, da sie seine Reaktionen so wenig einordnen konnte. Wie wenig Etsuko die Motivationen hinter Yal Kootaas Fragen bisher tatsächlich verstand, zeigte sich, als er ihre Antwort auf seine, von ihr ohnehin schon als aufdringlich empfundene Frage nach ihrer Familie zum Anlaß für eine belehrende Warnung nahm. "Mhm." war ihre ausführliche Antwort. Sollte der Givin doch zur Abwechslung mal nach Kontext und Bedeutung suchen.

Mit konzentriertem Gesichtsausdruck verfolgte sie Kaleas kurze Einweisung im Besprechungsraum, war aber kaum in der Lage, die Wolke oberflächlicher Emotionen, die über der kleinen Versammlung waberte, ihren Verursachern zuzuordnen, die ihr allesamt fremd waren. So blieb ihr nichts übrig, als sich für Informationen auf den Wortlaut und die Mimik der Pantoranerin zu beschränken - die aber so kühl und kontrolliert war, dass sie ebenfalls nichts preis gab. Dass ein Techniker sie auf diese Reise begleiten würde, war ihr sehr recht. Zwar konnte sie einfache Reparaturen notfalls selber durchführen, aber einen Spezialisten an Bord zu haben, fand die junge Balosar einigermaßen beruhigend und sie schätzte Gesellschaft auf längeren Reisen. Allerdings wußte Etsuko nicht, was sie davon halten sollte, dass Yal Kootaa sie begleiten würde. Ihr kurzes Intermezzo auf dem Weg in den Besprechungsraum, ließ für sie bisher nur den Schluß zu, dass ein reibungsloses Miteinander ein wenig Arbeit erfordern würde. Sie beschloß es sportlich zu nehmen: Als Herausforderung an ihre Geduld und Anpassungsfähigkeit.

Ein kleines Lächeln kräuselte ihre Lippen, als die blonde Pilotin halb belustigt eine Braue hob und dem Givin einen kurzen Blick zuwarf, bevor sie Kaleas dargebotene Hand ergriff und sich von ihr verabschiedete: "Vielen Dank für die guten Wünsche, die Freude war ganz meinerseits." erwiderte die Balosar höflich und mit einem offenen Lächeln. Dann folgte sie Yal Kootaa aus dem Besprechungsraum, um zur Puka zurückzukehren.

[Y'toub-System - An Bord der Violett - auf dem Weg zur Puka] Etsuko, Yal Kootaa
 
Nar Shaddaa, Armenviertel in der Nähe des Raumhafens, Malans Behausung: Malan, Nevis, Yui und Turr


Malan hatte gesagt, sie wäre nun so weit! Nevis hatte geübt, lange dafür geübt, die Klingelpuppe war in letzter Zeit ruhig geblieben und nun war der Augenblick gekommen, in der Realität einen Taschendiebstahl zu unternehmen. Die kleine Togruta ging mit Yui zum Markt. Hier war das Gedränge groß. Ein Trandoshaner fiel ihr ins Auge. Sie gab Yui ein Zeichen und Yuis Blick wanderte zum Trandoshaner. Er war nicht allein unterwegs. Jener war gut abgelenkt, da er sich viel mit seinem Landsmann unterhielt. Sie wirkten wie Touristen. Jene hatten immer Geld bei sich. Womöglich hatten sie Zeit bis zum Weiterflug und Nar Shaddaa war nur ein kurzer Zwischenstopp für sie? Seine Brieftasche trug er hinten in der Hosentasche, so, wie man es nicht tun sollte. Sie guckte ein wenig heraus. Wenn Nevis sie sich nicht holen würde, würde ein Anderer gewiss die Gelegenheit nutzen! Yui kam ins Spiel. Sie sollte die Beiden anquatschen, nach der Uhrzeit oder dem Weg fragen?! So war es besprochen und abgemacht worden! Das war Yuis Part! Nevis sollte heute zeigen, was sie gelernt hatte. Nevis klemmte sich hinter den Trandoshaner und besah die Auslagen. Sie tat so, als würde sie die Konservenbüchsen betrachten. Dann ging sie mit spitzen Fingern an die Brieftasche. Wow, saß die fest. Zu fest! Mit einem Ruck zog Nevis an der fetten Brieftasche. Nicht unbemerkt! Der Trandoshaner wirbelte herum und sah nicht erfreut aus. Nevis musste die Beine in die Hand nehmen. Sie rannte los. So ein Mist! Die Brieftasche in der Hand rannte sie, was das Zeug hielt und der Trandoshaner hinterher. Ihre Lekkus standen praktisch waagerecht nach hinten ab! Das war verdammt übel gelaufen! Nevis wollte dem Trandoshaner nicht in die Hände fallen! Er würde sicher Hackfleisch aus ihr machen! Mist, jetzt stolperte sie auch noch wegen ihrer vorne aufgeschnittenen Schuhe. Sie fing sich wieder und rannte um die Ecke! Ihre Lungen brannten schon! Ihr Verfolger hatte aufgeholt. Sie wagte nicht, sich umzusehen! Jede Sekunde Vorsprung war kostbar. Er war nahe! Sie spürte es! Er würde sie gleich haben! Sie versuchte noch mehr zu beschleunigen!


Nar Shaddaa, Markt im Raumhafenbezirk: Nevis auf der Flucht vor einem Trandoshaner, in der Nähe Sam
 
Nar Shaddaa/ Schrottplatz in der Nähe des Armenviertels/ Sam, Paul

Über eine wirklich verdammt wacklige Treppe eilten sie auf die Ebene unter ihnen. Vielleicht war das Ding ja auch ganz stabil, aber das Gewicht von Paul, der mit großen Schritten immer mehrere Stufen auf einmal nahm, war dann womöglich doch etwas zu viel des Guten. Während das seltsame Duo die Treppe hinunter hetzte, versuchte Sam die Kleine im Auge zu behalten. Gleichzeitig rätselte sie, was das Kind wohl für eine Fluchtroute einschlagen würde. Hatte es hier irgendwo ein Versteck? Ein Unterschlupf, den es bei solchen Fällen aufsuchte? Das Problem war, je tiefer Sam und Paul kamen, desto schwieriger war es, das Kind im Auge zu behalten. Die schäbigen Hütten und Häuser waren zwar nicht sehr groß, dennoch konnte man in ihren Gassen problemlos verschwinden. Hinzu kam der Umstand, dass die Trandoshaner mit beängstigender Geschwindigkeit aufholten.

"Wir teilen uns auf. Du gehst da lang, ich nehm den weg hier. Das Kind schnappen und verschwinden, klar?"

"Klar. Nehm den hier mit." Paul warf ihr einen Kommunikator mit, den Sam noch während des Laufens geschickt auffing und in ihrer Manteltasche verschwinden ließ. Der Droide dachte mit. Langsam gefiel die durchgeknallte Maschine ihr. Es war zwar irgendwie gruselig, dass er offensichtlich einen Dachschaden hatte, aber das schien ihn nicht zu beeinträchtigen. Paul verstand Sam, befolgte ihre Anweisungen und schien ganz allgemein auf der selben Wellenlänge wie sie zu sein. Immerhin hatte er sich dazu bereit erklärt, Ponto den Arsch aufzureißen. Hinzu kam, dass Sam Hilfe beim Schiff gut gebrauchen konnte. Allein würde es ewig dauern, den Frachter auf Vordermann zu bringen. Zu zweit jedoch konnte sich einiges beschleunigen lassen.

Die kleine Blondine schlängelte sich durch die vollen Gassen der untersten Ebenen Nar Shaddaas. Hier war nicht so viel los wie weiter oben. Die Leute waren zu arm, um wirklich einkaufen gehen zu können. Lediglich wer am Schwarzmarkt interessiert war, würde hier unten interessante Angebote finden. Dementsprechend finster sah das Klientel aus, dass sich durch die engen Straßen zwängte. Sam hinderte das nicht daran, von ihren Ellenbogen gebrauch zu machen. Wo war nur dieses verfluchte Kind? Sie stieß einen Rodianer zur Seite, der empört aufschrie, dann kam sie schlitternd zum Stehen. Da war die kleine Alien doch. Durch die vielen Leute auf der Straße hindurch hatten die scharfen Augen der Beobachterin das fliehende Mädchen entdeckt. Schnell machte Sam einen Satz zur Seite und ging am Eingang einer besonders muffig aussehenden Bar in Deckung und zog das ComLink.

"Paul, ich seh sie. Die Trandos sind noch immer an ihr dran. Komm sofort her."

Sam musste jetzt schnell reagieren. Sie wartete im Schutze des Eingangs auf den richtigen Moment. Es musste eine schnelle, fließende Bewegung werden. Keine Aufregung oder dumme Fragen. Dann hörte sie das Trappeln der kleinen Füße, verwunderte Stimmen von Passanten. Jetzt!

Die Frau trat aus dem Schutz des Eingangs hervor und versank ihre Faust in der Magengrube des Kindes, dem daraufhin die Luft wegblieb. Nicht mal überrascht aufschreien konnte es, mit solcher Wucht war es geradewegs in Sams Faust gelaufen. Den Schwung des Schlags nutzte die ehemalige Soldatin, um das Kind von den Füßen zu heben und in die Bar zu bugsieren. Zum Glück wogen Kinder auf Nar Shaddaa nicht viel.

In der Bar selbst war um diese Uhrzeit nicht viel los, aber Sam hatte keineswegs vor, sich hier niederzulassen. Die Trandoshaner würden schnell bemerken, dass ihre Beute wie vom Erdboden verschluckt war. Es würde nicht lange dauern, bis sie eine vage Vorstellung davon hatten, wo die Kleine stecken konnte. Wichtig war jetzt also: Abstand gewinnen.


"Ich helfe dir, aber dafür musst du die Fresse halten, Kind."

, sagte sie, bevor sie sich die Togruta über die Schultern warf und durch die Bar eilte. Das Kind rang immer noch nach Atem, aber darauf konnte Sam jetzt keine Rücksicht nehmen. Dieses beschissene Loch musste doch einen Hinterausgang haben.

Nar Shaddaa/ Markt im Raumhafenbezirk/ Sam, Nevis
 
Nar Shaddaa – im Raumhafenbezirk – Yui, Turr (auf den Dächern); Nevis, Sam, Paul und 2 Trandoshaner (nicht weit entfernt)




In den letzten Monaten war es Malan immer schlechter gegangen. Der Iktochi war alt wie Nevis und Yui feststellen konnten und eine Verletzung am Bein plagt ihn, so dass er sich nur langsam und mit einem Stock fortbewegen konnte. Nevis und Yui waren soweit und beide würden es weit bringen können. Nevis war viel geschickter, als sie selbst dachte und Yui… war eben Yui. Malan war noch immer nicht dahintergekommen was mit dem Twilek-Mädchen los war und warum Turr so seltsam reagierte, fast wie bei einem Droiden.


Wie versprochen fragte er aber nicht nach.


Nun war es also an der Zeit, dass Nevis anfing das zurückzugeben, was er ihnen gegeben hatte. Nachdem die kleine Togruta sich auf den Weg gemacht hatte, wandte er sich an Yui.





„Würdest du sie mit Turr begleiten und ein wachsames Auge auf sie halten? Wenn es Ärger gibt, dann könnt ihr ihr sicher helfen.“





Er lächelte müde.





„Aber lasst sie erst einmal machen. Sie muss lernen alleine klar zu kommen, auch wenn ihr Freunde seid.“





Dann lies er die beiden ziehen.









Turr hielt sich an Yuis Seite. Mittlerweile wussten beide Mädchen, wie sie dem Nachtjäger einfache Befehle geben konnten. Allerdings hatte die Raubkatze immer noch einen eigenen Kopf. Als Nevis zu rennen begann, sprang die Katze auf und begann sich geschickt über die Dächer auf die Togruta zuzubewegen.








Nar Shaddaa – im Raumhafenbezirk – Yui, Turr (auf den Dächern); Nevis, Sam, Paul und 2 Trandoshaner (nicht weit entfernt)
 
[Y'toub-System - An Bord der Violett - auf dem Weg zur Puka] Etsuko, Yal Kootaa









Yal nickte Kalea noch einmal zu und wartete dann draußen auf die Balosar.





„Ein Givvin der etwas auf sich hält, lässt keine Zufälle zu und es gibt nur eine Sache, die mich überraschen könnte: Die Dummheit der Anderen. Es gibt einfach Dinge, die selbst einem so überragenden Intellekt wie dem meinen unverständlich sind. Ich bin gespannt auf diesen Auftrag und wie sie sich anstellen werden.“




Etsukos Kommentar nahm er schulterzuckend zur Kenntnis während sie sich auf den zur Puka machten. Dort angekommen waren einige Techniker bereits dabei das Schiff zu tanken und eine Routinewartungsarbeit durchzuführen.




„Ich hoffe sie haben nichts dagegen, dass ich die Techniker der Violett angewiesen habe, das Schiff soweit möglich startbereit zu haben. Kalea neigt zu Ungeduld und ich möchte in ihrem Interesse nicht, dass sie den offensichtlich guten ersten Eindruck, den sie hinterlassen haben, ruinieren, obwohl es vermeidbar gewesen wäre.“








[Y'toub-System - Violett – Hangar – an Bord der Puka] Etsuko, Yal Kootaa
 
Nar Shaddaa, Markt im Raumhafenbezirk: Nevis auf der Flucht vor einem Trandoshaner, in der Nähe Sam


Es sah nicht gut aus für Nevis. Dabei war Malan so zuversichtlich gewesen, dass sie es schon können und es schaffen könnte. Sie hatte sich wohl die falschen Opfer zum Bestehlen ausgesucht! Es hatte zu leicht ausgesehen! Trandoshaner wirkten schon nicht wie Opfer! Eher wie Täter! Es war ein Fehler gewesen! Sie sollte die Kerle irgendwie abhängen! Bloß wohin? Wo war Yui? Wo Turr? Nevis könnte jetzt dringend Hilfe gebrauchen! Sie lief in Richtung ihres Zuhauses, welches natürlich noch etliche verwinkelte Gassen und Querstraßen entfernt lag. Sie lief, so schnell sie konnte! Wenn nur diese Seitenstiche nicht wären!

Plötzlich lief Nevis in etwas?! Ihr blieb die Luft weg und war wie gelähmt. Dieser Schmerz! Ihr Bauch! Etwa in eine Faust? In ihre Faust? Die blonde Menschenfrau zog bzw. hob Nevis in ein Haus, in eine Bar. Gehörte sie zu ihnen? Das konnte nicht sein, denn sie sagte nun, dass sie ihr helfen wollte. Etwa so? Nevis krümmte sich immer noch und bekam erst jetzt wieder etwas mehr Luft, weil sie langsam wieder durchatmen konnte, doch das schmerzte. Nevis sollte nur die Fresse halten? Wie sprach die denn? Sie sah gar nicht so aus wie sie klang. Sollte Nevis vor ihr mehr Angst haben als vor den Trandoshanern? Nevis war sich nicht ganz sicher!? Ihr wurde die Wahl zwischen beiden Übeln abgenommen, indem Nevis von der Blonden (Sam) über deren Schulter geworfen wurde. Nevis tat immer noch alles weh und wagte weder einen Mucks, noch ein Zappeln und außerstande fühlte sie sich auch. Nevis hatte panische Angst! Sie traute deren Worten nicht! Sie passten wenig zu ihrem Handeln! Wie eine Retterin kam sie Nevis nicht vor! Die Kleine wusste nicht, was sie von ihr halten sollte?

Die Frau rannte mit Nevis über der Schulter hektisch durch die Bar und suchte einen Ausgang und fand ihn auch hinter den Nasszellen. Doch kurz darauf mussten sie erkennen, dass sie erwartet wurden. Von wem? Na, von den Trandoshanern! Sie kannten sich wohl hier gut aus? Nevis bekam einen Schreck. Doch dann geschah auch schon etwas! Turr stürzte sich zähnefletschend auf den Einen. Er sprang ihm sofort an die Gurgel. Nevis jubelte innerlich. Eine Gefahr war gebannt. Doch ein Trandoshaner war noch übrig und die Blonde war Nevis irgendwie auch ungeheuerlich. Nevis brachte dankbar und erfreut, aber nur quietschend hervor:


Turr!”

Mit Turr an ihrer Seite fühlte sie sich gleich viel sicherer. Die große Mietzekatze war ein treuer Begleiter in Nevis`Kinderleben geworden.


Nar Shaddaa, in der Nähe des Markt im Raumhafenbezirk hinter der Bar: Zum Schunkelwirt: Nevis, Sam, ein toter und ein qicklebendiger wütender Trandoshaner und Turr, weiter weg: Yui, zu Hause: Malan
 
Nar Shaddaa/ Markt im Raumhafenbezirk/ Sam, Nevis

Falls die Kleine Sam verstanden hatte, folgte sie der Anweisung der Blonden. Wobei sie kurz darüber nachdachte, wie wahrscheinlich das war. Wenn die Kleine hier geboren war so wie Sam, dann gehörte eine ordentliche Portion Glück dazu, um Basic zu lernen. Wobei Sam gerade ein ganz anderer Gedanke kam: Die Straßenkinder von Nar Shaddaa waren nicht so dumm und legten sich mit Trandoshanern oder den Hutten an. Und die, die es dennoch versuchten, kamen in der Regel nicht in das Alter des kleinen Aliens.

Aber sie hatte nicht allzu viel Zeit, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie konnte den Hinterausgang schließlich ohne Zwischenfälle erreichen. Das Kind hielt die Schnauze und zappelte auch nicht rum, so wie Sam sich das vorgestellt hatte. Aber dann lief es wohl doch zu gut. Kaum war sie auf die Straße gesprungen wurde ihr bewusst, dass die zwei Trandos, die sie vorhin noch aus der Ferne beobachtet hatte, nun direkt vor ihr standen. Die Echsen grinsten sie böse an. Die sahen wirklich nicht so aus, als würden sie einen Unterschied zwischen Sam und der Kleinen machen wollen.

"Oh ... ", machte Sam und wollte schon nach ihrer Blasterpistole greifen, da geschah etwas unerwartetes: Aus dem Nichts schnellte ein Tier aus dem Schatten einer Gasse und stürzte sich auf eine der Echsen. Diese ging sofort schreiend zu Boden, während ihr Partner eine rostig aussehende Machete zog und damit auf das Vieh zusprang.

"Oh Kacke!"

Nun war sich Sam endgültig sicher, dass sie die Lage nicht mehr unter Kontrolle brachte. Was war das für ein Biest? Die Kleine auf ihrer Schulter hatte irgendeinen Laut von sich gegeben, als dieses Hundeding aufgetaucht war. Etwas vergleichbares hatte die Blondine noch nicht gehört. Vielleicht sprach sie ja wirklich nicht ihre Sprache?

Es war jedenfalls an der zeit abzuhauen. Aus den Augenwinkeln konnte Sam noch sehen, wie der Trando mit seiner Machete ausholte, da stand Sam mit dem Kind auf der Schulter schon wieder in der Bar. Und langsam wurde der Alien auch etwas schwer für die junge Frau. Sie stellte das Kind auf die Beine, packte es aber sofort am Handgelenk. Wäre ja noch schöner, wenn die Göre nach all dem Ärger noch abhaute.

"Wir haben jetzt ein richtiges Problem. Einer von denen ist vermutlich grade drauf gegangen. Das werden die uns in die Schuhe schieben."

Es lag nahe, dass zumindest der Partner der angefallenen Echse ganz schön angepisst sein wird. Trandos waren nicht gerade für ihre ruhige und rationale Art bekannt. Das war es, was Sam aktuell Sorge bereitete. Noch dazu wussten die Echsen jetzt auch, wie die Blondine aussah.

Sie traten wieder zur Vordertür hinaus auf die Straße. Die Leute, die gerade noch relativ unbeschwert ihrer Arbeit oder was auch immer nachgegangen waren, schauten sich verunsichert um. Sie wussten, dass hier etwas gefährliches vor sich ging. Wer sein Leben lang mit Banden, Gangs und Clans lebte hatte es irgendwann im Gespür, wann Ärger in der Luft lag. Sam spürte es auch.

"Jep, angepisst. So eine Scheiße, da hinten sind noch zwei. Lauf!"

Die geschulten Augen der Beobachterin hatten die zwei Echsen am Ende der Straße sofort entdeckt. Zu allem Unglück hatten die Beiden ihre Waffen schon gezogen. Diesmal leider keine Macheten, sondern Blastergewehre. Einen Augenblick später surrte der erste Schuss nur knapp an Sam vorbei.

"Wo ist eigentlich diese beschissene Blechbüchse?"

, fluchte Sam laut, während sie die Kleine in eine schmale Seitengasse zerrte. Auf Hilfe durch HuttSec oder irgendwelche Zivilisten konnten sie hier unten nicht hoffen. Die untersten Ebenen von Nar Shaddaa wurden von den Schlägerbanden der Hutten nur aufgesucht, wenn gezielt Rechnungen beglichen werden mussten. Wegen einer Schießerei würde hier unten allerdings niemand auch nur einen Finger krümmen. War eben nicht Widek.

Nar Shaddaa/ Markt im Raumhafenbezirk/ Sam, Nevis
 
Nar Shaddaa, in der Nähe des Markt im Raumhafenbezirk hinter der Bar: Zum Schunkelwirt: Nevis, Sam, ein toter und ein qicklebendiger wütender Trandoshaner und Turr, weiter weg: Yui, zu Hause: Malan


“Pass auf, Turr!”,

schrie die Kleine im akzentfreien Basic, die ihre Muttersprache war, als die Blonde (Sam)mit ihr über der Schulter zurück in die Bar düste. Ihre sogenannte eigentliche Muttersprache war für sie eine Zweitsprache, die sie an der Schule mühsam erlernen musste. Ach, sie ging schon seit Monaten, seit Jahren nicht mehr zur Schule! Stattdessen hatte sie das Diebeshandwerk erlernen sollen oder besser gesagt, müssen, da sie Geld beschaffen musste, denn das Leben war teuer, doch sie hatte es ja ausgerechnet bei einem Trandoshaner versuchen müssen! Das war keine gute Idee gewesen, wurde Nevis spätestens jetzt bewusst, als der Übriggebliebene seine rostige Machete gezogen hatte und auf Turr losging. Sie konnte noch sehen, da Nevis mit dem Köpfchen und dem Oberkörper über der Schulter hing und aufgeregt aufsah, dass Turr geschickt und wendig auswich und mit der Tatze mit ausgefahrenen scharfen Krallen zuschlug und dann sich in dessen Handgelenk verbiss, das Gelenk der Hand, die die Machete trug. Kluges Tierchen! Nun schlug die Tür alleine zu und Nevis hatte keine Ahnung, wie das Ganze ausgehen würde. Vor Aufregung und Sorge um Turr zitterten ihre Lekkus. Turr war ihr ans Herz gewachsen. Turr war ihr tierischer Freund. Turr sollte nicht verletzt werden oder sterben, nur weil Nevis einen Fehler gemacht hatte! Wie hatte sie nur auf die Idee kommen können, es bei den Trandoshanern zu versuchen?! Natürlich war Turr ihr zu Hilfe gekommen! Was natürlich auch wiederum gut war! Ohne Turr hätte der oder der andere Typ wahrscheinlich Nevis aufgeschlitzt!? Es war alles schief gegangen! Sie konnte Yui nirgendwo erblicken! Wäre doch nur Malan jetzt hier! Er wusste immer Rat, war aber alt und kränklich geworden.

Die blonde Frau ließ Nevis plötzlich runter und stellte sie ab. Das überraschte Nevis ein wenig. Fest ergriff sie Nevis`Handgelenk. Nevis zerrte und zog ein wenig daran. Wollte die Frau ihr wirklich helfen? Und weshalb hatte sie Nevis so stark in die Magenkuhle geboxt?! Es tat immer noch weh. Nevis musste hier weg! Und zwar schleunigst! Doch sie sprach jetzt Nevis an und sprach von einem Problem, einem gemeinsamen Problem! Nevis starrte sie fragend an. Wieso half sie ihr? Das kam hier auf Nar Shaddaa selten bis nie vor. Gut, Malan hatte ihr auch geholfen. Die Kleine sagte nichts dazu. Nevis ging an ihrer Hand zügig mit auf die Straße durch die Vordertür hinaus. Sie wurden groß angeglotzt. Nevis spürte Gefahr! Hier stimmte etwas nicht! Sie sahen die Typen gleichzeitig. Nicht nur bei Nevis war Verstärkung in Form von Turr aufgekreuzt. Auch auf deren Seite. Die Frau rief aus, dass Nevis laufen sollte und lief selber los, und Nevis rannte los, so schnell sie konnte, noch immer an deren Hand und musste doppelt bis dreifach so viel Schritte hinlegen, wie diese welche tun musste. Aber Nevis konnte Flitzen! Nevis war sportlich! Nevis hatte entsprechend ihrer kleinen zierlichen Gestalt und Größe einer geschätzt Sechs-bis Siebenjährigen mächtig zu tun, an ihrer Seite zu bleiben. Die Typen schossen auf sie! Nevis schrie unentwegt und zog den Kopf ein. Irgendwie war sie froh jemanden an ihrer Seite zu haben. Ganz alleine zu sein, wäre jetzt entsetzlich gewesen! Das Ganze war ein wenig widersprüchlich, wenn man an den Fauststoß in die Magenkuhle dachte und doch war es so. Es war verzwickt und kompliziert! Wo waren die Typen nur hergekommen? Halfen sie anderen Trandoshanern grundsätzlich oder waren sie Nevis auf dem Markt schlicht nicht aufgefallen und die erheblich größere Gruppe Trandoshaner hatte sich nur getrennt über den Markt gemacht.

Nevis wurde von ihr in eine Seitenstraße gezerrt. Die Kleine keuchte. Die Blondine schimpfte und suchte irgendeine Blechbüchse. Was meinte sie? Yui, doch woher kannte sie die oder meinte sie ein Gewehr?


“Was meinst du? ...Hier lang!”,

sagte Nevis atemlos und zeigte mit dem Finger. Hoffentlich war es klug nach Hause zu laufen, doch Malan hatte eine Waffe?! Wo steckte nur Yui, wenn man sie brauchte?! Turr tauchte plötzlich neben ihnen auf einem der Dächer auf, genauer gesagt auf Nevis`Seite. Nevis strahlte beim Anblick ihres Freundes. Es schien ihm gut zu gehen. Nevis rannte an der Hand der Frau indes weiter. Sie versuchten immer wieder Deckung hinter den Mülltonnen und in Hauseingängen zu finden. Immer wieder pfiffen Schüsse über Nevis`Kopf hinweg. Nevis hatte Panik und Todesangst. Sie versuchten im Zickzack zu laufen. Ähnlich wie Hasen. Leider waren alle Türen der Hütten, an denen sie vorbei liefen und Schutz in deren Hauseingängen suchten, fest von innen verriegelt worden. Die Bewohner waren nicht blöd. Auch die Fensterläden waren zu. Sie sah ihr Haus. Oder, ihre Hütte, besser gesagt von weitem!

“Da wohne ich! Bei Malan!”,

wies Nevis keuchend die fremde Frau auf den Unterschlupf hin.


Nar Shaddaa, in der Nähe des Markt im Raumhafenbezirk hinter der Bar: Zum Schunkelwirt: Nevis, Sam, ein toter und ein qicklebendiger wütender Trandoshaner und zwei Verfolger und Turr, weiter weg: Yui, zu Hause: Malan
 
Nar Shaddaa/ Markt im Raumhafenbezirk/ Sam, Nevis

Die kurze Verschnaufpause war nicht wirklich erholsam. Mit den Verfolgern im Nacken konnten sie sich nur wenige Atemzüge gönnen. Noch dazu war dieses Vieh wieder aufgetaucht. Sam war das nicht entgangen. Anscheinend hieß das Tier Turr und gehörte irgendwie zu der Kleinen, die anscheinend akzentfrei Basic beherrschte. Also definitiv nicht von hier. Sam hatte sich eine verwöhnte Göre angelächelt und würde dafür auch noch drauf gehen, wenn ihr nicht bald was einfiel. Sie spürte, wie ihre Kräfte allmählich nachließen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und hämmerte, als würde es gleich explodieren wollen. Natürlich hatte sie die Option umzudrehen, ihren Blaster zu ziehen und zu kämpfen. Wenn es aber eine Lektion gab, die sie von Galantos mitgenommen hatte, dann dass der Ort eines Gefechts günstig bestimmt werden musste. Wer nicht im Vorteil kämpfte, war ein toter Idiot. Aus diesem Grund rannte sie weiter und ließ sich eine Weile von dem Kind durch die engen Gassen leiten. Ihre Frage ignorierte sie. Sam sparte sich die Luft um zu erklären, wer Paul war. Die Blondine hatte allmählich den Verdacht, dass der durchgeknallte Droide sich auf und davon gemacht hatte, um mit seinem Raumschiff die Kurve zu kratzen. Wenn das der Fall sein sollte, würde sie den Dummkopf eigenhändig auseinander nehmen. Immerhin kam er mit dem ramponierten Frachter nicht weit.

Sam bereute kurze Zeit später, dem Mädchen die Führung überlassen zu haben. Sie kamen wieder um eine Biegung und keuchend wies das Alien-Kind auf eine schäbige Hütte. Da wohnt sie also. Bei einem Malan. Kurz blieb Sam stehen um sich nochmal zu sammeln. Malan. Hatte sie nie gehört. Zumindest zu ihrer damaligen Zeit auf Nar Shaddaa war der keine große Nummer. Und wenn er in diesem Misthaufen wohnte war er es wohl auch heute nicht. Dennoch war die junge Frau nicht darauf aus, den Zuhälter, Verwandten oder Sklaventreiber der Kleinen kennen zu lernen. Sam hatte es sich heute schon mit einigen Leuten verscherzt und wollte diese Liste - vorerst - nicht verlängern. Ihr Blick fiel auf etwas anderes.

"Schlechte Idee. Ich hab eine bessere. Komm!"

Sie schleifte das Kind auf die wackelige Feuertreppe zu, mit der Paul und sie auf diese elende Ebene gelangt waren. Und apropos Paul: Tatsächlich wartete der Droide am Fuße der Treppe. In der einen Hand hatte er eine Art metallenen Koffer, in der anderen sein E-5.

"Nach oben! Schnell!"

, rief sie ihm schon von weitem zu, als mal wieder Schüsse an ihr knapp vorbei flogen. Diese Trandos waren zwar hartnäckige Verfolger, aber dafür nicht die besten Schützen. Aber auch die miesesten Jäger konnten ab und zu Glück haben. Hoffentlich klappte das so, wie Sam es sich vorgestellt hatte. Ansonsten mussten sie wirklich versuchen, die Typen auf der nächsten Ebene kalt zu machen.

Doch bis dahin mussten sie zunächst heil oben ankommen. Schon auf der ersten Stufe merkte sie, wie sehr das Konstrukt unter jedem Schritt erbebte. Paul, der locker vier bis fünf Stufen auf einmal nahm, war eine harte Belastungsprobe für die Treppe. Immerhin hatte der Droide sofort reagiert und bildete die Vorhut. Sam scheuchte nun das Kind vor sich her und zog nun ebenfalls ihre Blasterpistole. Mit etwas Deckungsfeuer sollten sie die Treppe halbwegs sicher hochsteigen können. Ungezielt feuerte sie die ersten Schüsse in die Richtung ihrer Verfolger, bevor sie selbst die Stufen nach oben stürzte. Das würde die Echsen nicht aufhalten, aber sie zumindest vorsichtiger werden lassen.

Tatsächlich wurden die auf sich abgeschossenen Blasterschüsse für einen kurzen Augenblick weniger. Und als Sam schließlich nach Atem ringend oben angekommen war und einen Blick zurück warf konnte sie gerade noch sehen, wie drei Aliens auf die Treppe zueilten. Auch dieses Katzenvieh kam hinter Sam die Treppe hoch gesprungen. Die Blondine wusste noch nicht, wie sie das Tier einordnen sollte. Anscheinend war es für die ehemalige Soldatin gerade keine Bedrohung, aber Sam hatte bereits gesehen, was dieses Biest tun konnte.

Aber darüber würde sie sich später Gedanken machen. Mit einem Wink gab sie Paul zu verstehen, dass er auf das Kind aufpassen sollte, dann wandte sie sich mit dem Blaster in der Hand der Treppe zu. Schnell erspähte sie die Haltebolzen, die das Konstrukt festhielten. Es wunderte Sam nicht, dass einige davon schon sehr locker aussahen. Vermutlich hatten sich manche auch schon komplett aus der Wand gelöst. Die Beobachterin visierte mit ihrer Waffe nun die übrig gebliebenen Bolzen an und feuerte. Vier Schüsse, mehr hatte es nicht gebraucht. Mit einem Ächzen verabschiedete sich die Konstruktion, kippte zur Seite und stürzte mit lautem Krachen in sich zusammen.

"So, die Idioten wären wir für's erste los."

Sie rang nach Atem, dann marschierte sie mit ihrer Waffe in der Hand auf Paul zu.

"WO ZUR HÖLLE WARST DU?! Die HÄTTEN MICH FAST UMGENIETET!"

, schrie sie mit ihrer verbliebenen Luft den Droiden an. Sam war es schleierhaft, wie er es anstellte, aber Paul setzte so eine Art beschämten Gesichtsausdruck auf. Sie hatte noch nie gesehen, dass eine Maschine so etwas konnte.

"Da war dieser Händler mit einem einmaligen Angebot. Und ich dachte, wir könnten das gut gebrauchen. Werkzeug für das Schiff."

Paul hob entschuldigend den Metallkoffer hoch. Sams Zorn war zwar noch nicht verraucht aber sie musste gestehen: Werkzeug konnten sie tatsächlich gut gebrauchen.

"Darüber reden wir nochmal. Aber wir sollten jetzt verschwinden. Zurück zur ... Hat die Schrottmühle eigentlich einen Namen?"

"Kwee-Kunee. Das heißt Königin."

"Ich weiß. Los jetzt. Und du kommst mit, Kind. Sonst endest du noch als Trandofutter."

Nar Shaddaa/ auf dem Weg zum alten Frachthafen/ Sam, Nevis, Paul
 
Nar Shaddaa, in der Nähe des Marktes im Raumhafenbezirk: Nevis, Sam, ein toter und ein qicklebendiger wütender Trandoshaner und Turr, weiter weg: Yui, zu Hause: Malan


Doch die Blonde (Sam)fand das eine schlechte Idee?! Warum? Die Hütte bot doch Schutz! Malan hatte eine Waffe und konnte gut schießen! Sie zerrte sie zu einer Feuertreppe und befahl ihr hoch zu klettern. Eile war geboten. Nevis wollte lieber zu Malan, doch sie wirkte recht eindringlich, hektisch, gestresst, eilig, gar einschüchternd und wollte selber nach ihr die Treppe hoch. Nevis wusste nicht einmal, wie die Frau überhaupt hieß! Doch Nevis stieg hoch! Die Angst saß ihr im Nacken! Die Trandoshaner! Zumindest half ihr die Frau!

Und, was war das? Nevis stoppte mitten auf der Treppe! Ein Droide wartete am anderen Ende! War der gefährlich? War es ein Medizinodroide mit einer Impfung oder Schlimmerem? Gehörte er gar zu den Trandoshanern und würde sie oben abfangen und töten? Die Kleine sah sich fragend zu der Frau um.


“Da steht wer!”,

fasste sie das Offenkundige in vor Angst und Panik zitternde Worte.

“Und es wackelt alles so stark!”,

stellte sie fest und beschwerte sich. Die Feuertreppe könnte unter ihnen zusammenbrechen! Sie waren ziemlich hoch! Würde Yui sie hier überhaupt noch finden? Nun, Turr schon! Sie sah ihn. Turr ließ Nevis nicht aus den Augen. Das war beruhigend. Die Frau wollte weiter nach oben, hatte wohl keine Bedenken wegen des Droiden und schob Nevis an. Schüsse schlugen dicht neben ihren Köpfen in der Hauswand ein. Nevis schrie auf. Das genügte, dass Nevis von selbst weiter nach oben wollte. Oben angekommen reichte der Droide Nevis helfend die Hand und Nevis ergriff sie sogar. Die Frau schien den Droiden zu kennen. Er stellte sich demonstrativ neben Nevis hin, als diese Frau nach unten schoss. Sie standen in sicherer Entfernung etwas dahinter. Argwöhnisch sah Nevis immer wieder seitlich zu ihm auf. Er trug einen Koffer!? Der Droide war ihr nicht geheuerlich. Wo blieb nur Turr?

“Schieß` nicht auf Turr!”,

rief Nevis rasch der Frau zu. Doch da war Turr schon! Turr war nicht die Treppe weiter hoch, sondern auf dem Dachgiebel ausgewichen und hatte sich dann einen eigenen Weg hoch gesucht.

Turr, komm her! Komm zu mir!”

Doch Turr war beschäftigt. Die Großkatze war in Angriffsstimmung. Sie legte sich sprungbereit am Dachrand hin. Doch, es kam kein Verfolger oben auf dem Dach an. Die Blonde hatte dafür gesorgt. Puh. Plötzlich brach die Treppe zusammen. Wie sollten sie hier wieder runter kommen? Die wäre man erstmal los, sagte die Blondine erleichtert. Ja, das war gut!

Wütend kam die Blonde auf sie zu. Ihre Stimmung war rasant schnell umgeschlagen! Sie schimpfte tüchtig mit dem Droiden, den sie Paul nannte. Komischer Name für einen Droiden! Nevis fragte sich, ob sie Yui irgendwann auch so schreiend fragen würde, wo sie gewesen wäre!? Denn genau das fragte sie Paul. Das hätte wirklich auch auf Yui gepasst! Paul entschuldigte sich, in dem er zeigte, was er in der Zeit besorgt hätte. Die Blondine war zwar noch nicht gänzlich beruhigt, aber runter gekommen, wollte das aber nochmal mit ihm besprechen, wollte aber lieber erstmal weiter. Die Verfolger schienen nicht dauerhaft abgewimmelt worden zu sein!


“Danke!”,

sagte sie schnell. Sie waren sie nur im Moment los geworden, schloss Nevis daraus. Nevis stand nur daneben und sah von Einem zum Anderen. Zurück zur Schrottmühle? Ob diese einen Namen hätte? Was meinten die nur? Der Droide antwortete sogar darauf! Er hatte von Werkzeug für das Schiff gesprochen! Ein Schiff war damit gemeint, da war sich das Mädchen sicher! Königin hieß das Schiff!? Ulkiger Name! Sie wollten dort hin! Doch Nevis wollte zu Malan und Yui nach Hause! Ihrem jetzigen zu Hause! Sie wollte protestieren!

“Aber…!”,

doch energisch wurde ihren Worte abgeschnitten! Es hieß, los jetzt! Sonst würde sie noch als Trandofutter enden. Das war ein Argument! Das wollte Nevis nun wirklich nicht! Hier war eindeutig die Frage, wer das kleinere Übel war!? Also lief Nevis mit.

"Turr, komm! ...Wer bist du eigentlich? Ich bin die Nevis, Nevis Li!",

fragte Nevis die Frau, die zwar Nevis`Retterin war und doch nicht so wirkte. Wurde Nevis gerade von ihr entführt?


Nar Shaddaa, in der Nähe des Hauses von Malan im Raumhafenbezirk: Nevis, Sam und Paul, der Droide auf einem der Dächer
 
Nar Shaddaa/ auf dem Weg zum alten Frachthafen/ Sam, Nevis, Paul

Eine wirklich anständige Göre hatten sie sich da geangelt. Nicht nur, dass das Kind sich bedankte: Brav stelle es sich sogar mit seinem vollen Namen vor. Noch so ein Zeichen, dass die Kleine nicht hier aufgewachsen war. Keines der Straßenkinder von damals hätte sich für irgendwas bedankt, sich vorgestellt oder wäre mit irgendwelchen Leuten irgendwo hin gegangen. Sam hatte ihre Vergangenheit gehasst, aber langsam lernte sie die Fähigkeiten, die ihr dadurch vermittelt wurden, zu schätzen. Traue niemandem, stelle dich immer an erster Stelle und tue alles, um zu überleben. Das hatte ihr während der Schlacht von Galantos geholfen und auch während ihrer Zeit als Soldat im Guerilliakrieg. Da das Kind aber scheinbar eine durchschnittliche Göre war, das in normalen Verhältnissen aufgewachsen war, machte sich Sam keine Sorgen. Die Kleine tanzte ja jetzt schon nach ihrer Pfeife.

"Ich bin Sam, das hier ist Paul. Wir reden aber am besten bei der Kwee-Kunee weiter. Da ist es sicher."

Die Blondine hatte ihren Blaster immer noch nicht weggesteckt, was dafür sorgte, dass ihr manche Leute aufgeschreckte Blicke zuwarfen. Bewaffnete waren auf den Straßen zwar ein so gewohnter Anblick, dass man nicht wegen jeder Kleinigkeit die HuttSec rief, aber es rief dennoch Sorgen hervor. In der Regel war es nämlich kein gutes Zeichen und kündigte Ärger an, wenn jemand mit gezogenem Blaster durch die Straßen hetzte.

Die Trandos machten ihr aber ernsthaft sorgen. Sie hatte die Spezies als sehr hartnäckig kennengelernt. Schlechte Verlierer waren sie auch und dafür umso bessere Jäger. Zakev hätte die Aliens vermutlich sogar gemacht. Hätte der Scharfschütze ein paar Schuppen und diese ekelhaften Augen gehabt, hätte er wunderbar in so einen Clan reingepasst. Aus diesen Gründen war sich Sam sicher, dass die Trandos ihnen nochmal über den Weg laufen würden. Vielleicht nicht heute, vielleicht auch nicht morgen. Aber irgendwann, das war sicher.

"Warum waren die Echsen eigentlich so sauer auf dich, Kleine? Hast ihnen was gestohlen, oder? Was war es? Hast du es bei dir?"

Viel Hoffnungen machte Sam sich nicht. Offenkundig wurde das Kind erwischt, was auch immer sie vorgehabt hatte. Falls sie irgendetwas wertvolles an sich reisen konnte, wäre das ein guter Profit für Sam. Auf der anderen Seite steigerte das die Motivation der Trandos, das Kind, Sam und Paul ausfindig zu machen. Keine einfache Situation, aber Sam hoffte auf etwas Geld, um über Wasser zu bleiben. Ihr Kontostand war nichts, an was Sam gerne dachte.

Sie brauchten nicht mehr lange, bis sie die Kwee-Kunee erreicht hatten. Der 720er Frachter sah immer noch erbärmlich aus, aber als Sam die Rampe ausfuhr fiel ihr auf, dass es Innen nicht mehr so sehr stank.

"Sag deinem Haustier, dass es draußen warten und wache halten soll. Ich will es da drin nicht haben. Na los, mach schon."

Das Vieh war ihr sowieso nicht geheuer. Es schien dem Mädchen zu folgen und Sam hatte bereits auch erlebt, dass es zwei Meter große Trandos angriff. An der Feuertreppe hatte sie kurz darüber nachgedacht, das Biest einfach zu erschießen. Nur zur Sicherheit. Dann hatte sie es sich allerdings anders überlegt: Wieso nicht einen Nutzen daraus ziehen? Womöglich war das Tier auf dem Schwarzmarkt sogar eine ordentliche Summe Credits wert.

Sam führte Nevis den backbord Lagerraum. Viel mehr als leere Kisten und ein paar veraltete Verladegeräte gab es hier allerdings nicht. Sam setzte sich auf eine davon.

"Jetzt können wir reden, Kleine. Du bist nicht von hier, richtig? Von wo kommst du und wer ist dieser Malaan? Ich möchte dir außerdem ein Angebot machen. Immerhin haben wir dir geholfen, dann ist es ja nur fair, wenn du uns bei einer Kleinigkeit hilfst. Du bekommst auch was dafür: Ein Dach über dem Kopf, Verpflegung und wenn du dich nicht dumm anstellst eine feste Anstellung."

Okay, das war vielleicht ein Schnellschuss. Sich auf Dauer ein Kind anzulachen könnte schrecklich nach hinten losgehen. Allerdings war sie noch klein genug um an Dinge heranzukommen, die für Sam und Paul unerreichbar waren. Aber so weit mussten sie zuerst mal kommen: Das Kind hatte nämlich keine Wahl, auch wenn es noch nichts davon wusste. Sam hatte etwas eingesetzt, um es zu bekommen. Nun wollte sie eine Gegenleistung. Auch für Kinder bekam man auf dem Schwarzmarkt Geld. Man musste nur den richtigen Händler finden.

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Paul
 
Nar Shaddaa – im Raumhafenbezirk – Yui, Turr (auf den Dächern); Nevis, Sam, Paul und 2 Trandoshaner (nicht weit entfernt)

Es war eigenartig für Yui auf diese Art und weise unterwegs zu sein. Die Mentalität keine Fragen und keine Antworten gefiel ihr, sie war anders und es fiel so weniger auf. Ja sie versteckte ihre wahre Identität und spielte die Rolle des kleinen Mädchens doch niemand hinterfragte ihre Eigenheiten. Sie hatte sich in der Zeit immer mehr mit Nevis angefreundet und bekam so einiges gelehrt was ihr im zukünftigen Leben nützlich sein konnte. Bis jetzt war sie die gewesen, die jemanden umgebracht hat und dann die Wertgegenstände mitnahm, wenn sie etwas brauchte. Nun konnte sie auch Taschen leeren ohne, dass jemand etwas davon mitbekam. Für sich selbst brauchte sie es selten, denn sie aß und trank nicht, so sparte sie viel Geld und konnte eigentlich alles was sie verdiente verwenden. Doch es war eine gute Gelegenheit gleich einmal etwas zur Seite zu legen und zu sparen. _Einmal die Gestalt ändern und Bares einzahlen auf ein Konto war eine Leichtigkeit und es war wichtig, dass niemand hinterfragte warum sie von dem Geld das sie holte nichts ausgab. Natürlich musste sie auch ein wenig davon verwenden um zurückzuzahlen was ihnen gegeben worden war, um sich für den „Unterricht“ zu revanchieren.

Genau deshalb war sie jetzt auf den Dächern zusammen mit Turr und beobachtete ihre kleine Freundin bei ihrem Beutezug. Sie hatten ausgemacht, dass Yui ihr etwas helfen würde und so rief sie ihnen etwas zu, dass sie in ihre Richtung blickten und von allem anderen abgelenkt waren was um sie herum vor sich ging. Am Anfang schien alles noch gut zu laufen bis es passierte. Yui sah schon, dass die kleine vorher hätte abbrechen müssen aber sie war zu determiniert und flog auf. Wenigstens reagierte sie schnell und lief sofort weg. Yui wollte nicht sofort eingreifen nahm aber dennoch die Verfolgung auf. Nevis konnte noch entkommen noch war es kein Notfall. Doch dann wurde sie von einer Frau Sam gepackt und Yui beschloss einzugreifen. Sie gab Turr Zeichen und sie machten sich auf den Weg. Es war irgendwie cool der dem Raubtier befehle geben zu können die dier dann auch befolgte. Und der Befehl war einfach. Angriff. Yui selbst hielt sich noch im Hintergrund, um auf eine andere Art zu Hilfe eilen zu können während das große Tier auch schon den ersten der Beiden zerfleischte. Ein Lächeln legte sich auf Yuis Lippen, der andere durfte auch noch daran glauben...

Leider bleib niht alles so passend sondern die andere Seite bekam auch noch verstärkung. Yui schickte Turr Nevis hinterher währen sie sich daran machte, ein paar andere auszuschalten. Sie wollte dabei so sauber und unentdeckt wie möglich bleiben, dass es nicht immer mehr Feinde wurden. Leider konnte sie deshalb den beiden nicht sofort hinterher, doch sie versuchte trotzdem sich in die Richtung zu bewegen. Vielleicht musste sie auch noch die Frau ausschalten, die ihre kleine Freundin gerade entführte. Zum Glück hatte sich die Situation wieder beruhigt und Yui konnte noch einer Leiche einen Blaster abnehmen. Den würde sie auch brauchen, wenn sie jetzt würde kämpfen müssen. Endlich erreicht sie auch den Ort wo Nevis sich gerade mit einer Frau und einem Droiden unterhielt. Sie konnte nicht hören was abging, aber schien nicht in unmittelbarer Gefahr zu ein. Zu ihrem Bedauern verscghwanden sie aber in einem Raumschiff bevor Yui zu ihnen kommen konnte. Auch war Turr draußen geblieben und so war sie alleine da drinnen ohne Schutz. Yui gefiel das gar nicht. Zu Hölle mit Unauffälligkeit. Sie hatte einen Blaster und sie würde sich um die Gefahr schon kümmern. Sie trat an den Frachter heran und begann die Konsole am Eingang zu hacken. Das war eine der praktischen Sachen an einem Droiden, sie konnte sowas. Sie schaffte es sogar unentdeckt dabei zu bleiben doch das laute öffnen der Tür verriet sie dennoch. Mit gezücktem Blaster und der Großkatze an ihrer Seite betrat sie langsam das Raumschiff. Sie war bereit sich zu verteidigen, sollte es nötig sein.

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ backbord Frachtraum/ Sam, Nevis, Paul,Yui(beim Schiffseingang)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nar Shaddaa, in der Nähe des Marktes im Raumhafenbezirk: Nevis, Sam und Paul, der Droide auf einem der Dächer


Die Blonde stellte sich als Sam vor und der Droide hieß laut ihren Aussagen Paul. Sie wollten in ihrem Schiff weiter reden?! Dort wären sie sicher!

“Bei Malan wäre es auch sicher!”,

versicherte Nevis schnell. Ihr war es ungeheuerlich und unwohl bei dem Gedanken, mit zu ihrem Schiff zu müssen. Aber, da waren eben noch die wütenden Trandoshaner hinter ihnen her und sie würden wohl keinen Halt davor machen, sie zu Kleinholz zu verarbeiten, auch wenn sie noch ein Kind war. Und, so lief Nevis notgedrungen mit, denn die Frau half ihr. Und, auf Hilfe war die Kleine gerade angewiesen, wenn sie überleben wollte! Wenn nur Yui hier wäre, dachte sie immer wieder. Irgendwie hatte die Kleine das Gefühl, dass sie keine andere Wahl hätte! Und, die Frau war ziemlich grob und brutal! Nevis tat immer noch der Bauch weh! Auch, wenn sie Nevis half, so waren ihre Absichten sicherlich nicht unbedingt kinderlieb! So schlau war Nevis nach all`ihren Erfahrungen längst. Sam und ihr Droide waren nur das kleinere Übel, aber durchaus eine Bedrohung für Nevis! Leider konnte Nevis die Frau nicht durchschauen. Und, diese hatte eine Schusswaffe bei sich, die sie jederzeit auf Nevis richten könnte! Nevis hatte am Gürtel lediglich ein kleines Kinderlichtschwert zum Spielen, eins aus Plaste. Sie hatte es vor einer gefühlten Ewigkeit von einem Jedirat gebastelt bekommen. Zumindest war es wieder ganz, denn es war Nevis`ganzer Besitz. Für den Kleber hatte sie längere Zeit sparen müssen. Es war lange in mehreren Einzelteilen zerbrochen gewesen. Für das Geld hatte sie viel Schrott sammeln müssen. Ab und an erhielt sie Taschengeld von Malan. Es war sehr wenig. Beim erfolgreichen Stehlen hätte es mehr geben sollen. Doch offensichtlich war sie darin eine Niete. Ob er sie nun wieder Schrott sammeln schicken würde? Immerhin brauchte sie neue Schuhe! Das sie überhaupt in den Dingern noch laufen konnte und nicht stolperte und laufend hinfiel, war ein Wunder.

Sam wollte nun genau wissen, warum sie die Trandoshaner dermaßen gegen sich aufgebracht hatte und weshalb sie sie verfolgt hatten.

“Ich wollte ihnen etwas klauen, ja, aber es missglückte und sie sind furchtbar nachtragend, denn die Geldbörse habe ich nicht einmal.”,

gab die Kleine unumwunden zu. Wenn sie wenigstens ein paar Scheinchen erbeutet hätte.

Plötzlich erreichten sie das Schiff, schneller als gedacht, und standen davor, während Sam die Tür öffnete und die Rampe ausfuhr und zu Nevis hektisch sagte, dass Turr, die sich nun neben Nevis eingefunden hatte und ihr gerade um die Beine strich, nicht mit hinein sollte. Das fand Nevis gar nicht gut. Allerdings, dass Turr draußen Wache schieben sollte, machte widerum Sinn und dass Sam Angst vor Turr hatte und die große Katze nicht mit in dem eher kleinen Schiff haben wollte, war durchaus verständlich. So sagte Nevis wie gewünscht im Befehlston zu Turr:


Turr, warte hier! Bleib hier und pass auf!”

Dann glitt ihre kleine Hand zärtlich durch ihr flauschiges Fell über ihren Rücken, was Turr wohl gefiel. Sie legte sich daraufhin hin. Vermutlich wollte sie noch länger gestreichelt werden, doch Nevis musste ins Schiff, um Schutz zu suchen, Schutz vor den Trandoshanern und so bestieg die Kleine die Rampe und ging aufs Schiff, was ziemlich schäbig war und komisch roch.

Die Tür schloss sich hinter Nevis und die Kleine bekam unruhiges Bauchgrummeln. Vielleicht hätte sie doch alleine zu Malan laufen sollen? Womöglich hätte sie doch besser draußen bei Turr bleiben sollen?

Die Kleine fand sich in einem Laderaum wieder. Die Frau setzte sich auf eine der Kisten, die hier herum standen. Nevis blieb lieber vor ihr stehen. So, als würde sie vielleicht flüchten müssen. Immer wieder sah Nevis zur Tür der Rampe, die den Gang runter in ihrem Rücken war, während die Frau anfing sie auszufragen. Zumindest hatte sie ihre Waffe an den Gürtel gesteckt. Nevis könnte ihr Kinderlichtschwert lediglich als Schlagstock gebrauchen. Jetzt, wo sie saß, könnte sie mühelos ihren Kopf treffen. Ihr Blick wanderte suchend zu dem Droiden. Hoffentlich würde er das Schiff nicht einfach starten und losfliegen!? Während sich Nevis darum Sorgen machte und hoffte, dass das nicht geschehen würde, beantworte sie Sam ihre Fragen. Woher sie kommen würde?


“Nein, ich bin nicht von hier. Ich bin auf einem Zwischenstopp hier gestrandet. Man hat mich vergessen. “

Also, so genau brauchte die Fremde nicht alles wissen. So viel hatte Nevis von Malan beigebracht bekommen.

“Ich komme von Lianna!”,

sagte Nevis, denn das empfand sie als ihr eigentliches Zuhause.

Malan kommt von hier. Er nahm mich auf.”,

antwortete Nevis so, wie sie das selbst nur wusste. Sie hatten sich nie groß ausgetauscht und es war auch nicht nötig gewesen.

Dann wollte die Frau ihr ein Angebot machen. Das klang ja so, als müsste Nevis dafür bei Malan ausziehen? Aber, sie versprach auch Geld, womöglich mehr Geld als von Malan? Immerhin wollte Nevis zu ihrer Mutti und nicht für immer auf diesem elenden Planeten versauern. Offensichtlich überfordert und fragend sah die kleine Togruta Sam an. Wie bitte? Sie wäre nun Sam etwas schuldig? Weil ihr geholfen wurde!? Was sollte sie jetzt nur machen? Was sollte sie antworten?! Und, was wäre, wenn sie “Nein!” sagen würde? Und was würde mit Yui werden? Ohne Yui wollte Nevis gar nichts! Und so platzte es aus Nevis heraus:


“Ohne Yui mache ich gar nichts. Sie ist meine große Schwester! Stiefschwester!”,

log sie. Leider waren sie nicht die selbe Spezies. Sie nahm immer die selbe Gestalt eines Twi`lekmädchens an. Schwestern dürfte man doch nicht trennen, oder? Sie hätte gerne eine Schwester! Eine wie Yui! Yui war ihr längst wie eine Schwester geworden!

In dem Moment, es passte, öffnete sich die Tür, Nevis drehte sich erschrocken herum und Yui stand plötzlich in der Tür.


Yui!”,

rief Nevis erleichtert aus. Sie war so froh, sie zu sehen! Endlich war Yui da! Und neben ihr Turr! Und, zum Glück stand keine Echse in der Tür! Sofort rannte das Kind auf Yui zu. Man war sie froh.


Nar Shaddaa, im Schiff Kwee-Kunee: Nevis, Sam und Paul und in der Tür Yui und Turr
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben