Review:
(Mit Spoilern)
Auch für mich ist mit „Vereint durch die Macht“ die NJO nun abgeschlossen.
Tja, es hat etwas länger gedauert und ich habe es auch versäumt zeitnah einen Bericht über die zwei vorhergehenden Romane zu schreiben, ob dazu noch was kommt weiß ich nicht, aber ich möchte auf jeden Fall zum großen Finale posten so lange die Eindrücke noch frisch sind.
Nachdem Greg Keyes mit „Final Prophecy“ im schwächelnden letzten Drittel nochmal ein echtes Highlight setzen konnte, mit dem er an „Conquest“ anschließen konnte, ging es für Luceno nun darum alles zu einen Abschluß zu bringen.
Besonders schwierig war dies weil Keyes‘ Roman auch deswegen so stark war, weil er stark auf das Thema Zonama Sekot und die Mission von Tahiri und Corran zentriert war.
Weil also die notwendige Vorarbeit auf das große Finale im vorletzten Band leider unterblieb, mußte Luceno das Finale selbst vorbereiten.
Eine große Aufgabe, die man vielleicht gar nicht zur völligen Zufriedenheit lösen kann, aber Luceno macht sich das Leben auch zusätzlich selber noch ein bißchen schwer.
Alles fängt mit einem Gefangenenlager der Yuuzhan Vong an, in dem man auch den fast vergessenen Malik Carr wiedertrifft (der später ein etwas unschönes aber durchaus passendes Ende haben wird). Es kommt zu einer Flucht, zu einen Einsatz von Han und Leia und schließlich läuft man auf die Vorbereitungen für ein großes Opfer auf Coruscant ein.
Das alles ist sehr atmosphärisch und detailliert geschrieben und daher für sich genommen sehr gut,......das Problem ist nur, es gehört in dieser Form nicht in das Buch. Es wirkt leider etwas wie ein Fremdkörper, es ist sehr lang und für die Gesamtstory wird vergleichsweise wenig getan. Vieles hätte man hier imo in einen Format ähnlich wie „Yelisa“ besser verarbeiten können.
Im Mittelteil wird dann großteils die zuvor geforderte Vorarbeit auf das große Finale geleistet.
Hier kann man sich sehr gut vorstellen wie Luceno an einen großen Schreibtisch mit lauter Skizzen und Notizen saß, alles hin und her geschoben und versucht hat daraus eine Story zu basteln.
So ganz ist es ihm nicht gelungen, denn der Mittelteil wirkt skizzenhaft, eine flüssige Handlung mit klaren Zug sieht anders aus.
Der Roman zieht an, als Luke und Co Coruscant erreichen und Schritt für Schritt die große Konfrontation mit dem Oberlord näherrückt.
Das Tempo hier ist hoch, es wird sehr oft zwischen den einzelnen Gruppen gewechselt und jeder darf seinen Beitrag leisten, - das war richtig toll.
Der beste Abschnitt ist aber Teil 4: Die neue Ordnung.
Hier leistet Luceno schließlich endgültig das, was man von einen großen Finale erwartet.
Der Gesamteindruck fällt leider schlechter aus. Weil der Roman eben in die zuvor genannten Teile zerfällt, hat man den Eindruck mindestens drei verschiedene Bücher zu lesen. Es ist keine einheitliche Linie drin und so ist das Ergebnis eher durchwachsen.
So viel zur generellen Struktur des Romans, nun zu den einzelnen Charakteren.
Luke Skywalker:
Ja, im großen Ganzen war das eine richtig gute Darstellung.
Luke zeigt, dass er der große Jedimeister dieser Zeit ist. Charakterlich wirkt er überzeugend, einnehmend und führungsstark. Kämpferisch wird die vielleicht größte Leistung aller Zeiten beschrieben: Es ist großartig beschrieben, wie man Luke durch Jainas und Jacens Augen sieht und dabei so effektive Beschreibungen fallen, wie dass Luke eine Perfektion an den Tag legte als wenn er mit 20 Klingen gekämpft hätte (Gibt es eigentlich inzwischen eine Erklärung dafür, dass so ein Wind darum gemacht wurde, dass Luke das Schwert in die linke Hand nimmt?). Die grünen Blitze kamen etwas zu kurz, das konnte man ja fast überlesen. Der Kampf mit Shimrra ist eine der ganz großen Auseinandersetzungen in „SW“ und war somit absolut angemessen.
Auch die Verletzung von Luke und die daraus resultierende unklare Situation mit einen extrem geschwächten möglicherweise sterbenden Luke war gut geschrieben.
Nicht ganz wohl war mir bei dem Gerede über die Macht, ich bin mir extrem unsicher ob alles was Luke über die vielen Seiten so von sich gegeben hat wirklich zusammenpaßt oder ob er sich mitunter nicht selber widersprochen hat.
Die Zehennägel rollt es mir hoch, wenn ich Luke von der neuen Rolle der Jedi reden hören.
Ich habe es als sehr große Leistung von Luke empfunden, dass es ihn gelungen ist mittels dieses gemischten Rates die Jedi in das Staatsgebilde der GA einzubinden und jetzt kommt, dass man seinen eigenen Kram machen will.
Was sich in der Rede jetzt noch gut anhören mag, führt früher oder später zu einer „Vergeistigung“ (der Weltliche Charakter von Lukes Orden hat mir eigentlich immer gut gefallen) und zur Isolation und wohin Isolation führt hat man ja in der PT gesehen.
Da kann man jetzt nur noch hoffen, dass Luke diese Fehlentwicklung noch rechtzeitig realisiert und gegensteuert, ansonsten steuert der Orden schweren Zeiten entgegen und die Folgen sind nicht abzusehen.
Mara:
Generell war der Roman nicht besonders gut darin zu vermitteln, dass hier auch Hauptcharaktere sterben könnten.
Eine gute Ausnahme bildetet dabei die Verabschiedung von Luke und Mara. Es war einfach großartig wie er ihr sagt, dass sie mit Tahiri und Kenth mitgehen soll und ihre Reaktion war sehr rührend.
Ihre aggressivere Natur durfte sie bei der Begegnung mit Nom Anor ausleben....hat mir gut gefallen....fand es ein bißchen schade, dass es ihr nicht vergönnt war ihn niederzumachen, man hätte das auch leicht so schreiben können, dass es aus einen Kampf heraus passiert und somit keine möglicherweise fragwürdige Hinrichtung ist.
Han und Leia:
Ich bin ja kein ganz großer Han-Leia-Fan und ihre Handlungsstränge sind für mich selten wirklich spannend, hier kann Luceno für sich in Anspruch nehmen sie ordentlich getroffen und einigermaßen angemessen in die Handlung eingebaut zu haben.
Es war letztlich nichts besonderes, aber eben annehmbar.
Wobei die Mission zum Weltenhirn im Grunde ein bißchen viel war, ohne ein oder zwei echte Jedi dabei waren ihre Chancen imo gleich Null.
Hans Schein-Tod fand ich nicht besonders überzeugend.
Jacen:
Jacen gehört auch nicht gerade zu meinen Favoriten. Seine Rolle im Buch war auch annehmbar aber nicht herausragend.
Am besten war sicherlich seine Interaktion mit dem Weltenhirn, beim Kampf mit dem Oberlord hätte ich mir eine etwas körperlichere Auseinandersetzung gewünscht, - dieses „Aussagen“ war etwas eigenartig.
Auch nicht wirklich überzeugend, -da viel zu kurz-, war der kurze Kontakt mit Anakin Skywalker, - wenn schon, muß da einfach mehr kommen.
Ebenso unmotiviert erscheint mir später die Stimme von Obi Wan.
Sehr zufrieden bin ich damit, dass die Beziehung zwischen Jacen und Danni nun wohl zu Ende sein dürfte.
Nachdem es keinem Autor gelungen ist daraus wirklich etwas zu machen, kann man es einfach nur als Fehler bezeichnen, - zwischen den beiden gab es einfach keine Chemie.
Jaina:
Jaina hat mir hingegen wie üblich sehr gut gefallen.
Ich fand die Stelle lustig, wo sie sauer ist, dass sie keine Saatpartner abbekommen hat.
Nach ROTJ verpaßt man hier leider erneut die Chance die Zwillinge beim großen Finale zusammenarbeiten zu lassen. Bei ROTJ ging es ja nur darum eine Ausrede dafür zu schaffen, dass Luke nicht traurig ist weil Han das Mädchen bekommt, die Zwillingseigenschaft von Jaina und Jacen stand jedoch immer stärker im Fokus, so dass man sich hier mehr gewünscht hätte, - also ein echtes Zusammenwirken der beiden Zwillinge, stattdessen hängt Jaina leider nur herum.
Überraschend fand ich am Ende ihren Wunsch eines Tages einen Platz im Jedirat zu erhalten, - imo gab es bisher für einen solchen Wunsch noch nicht den geringsten Hinweis.
Die Beziehung von Jaina und Jag war gut dargestellt.
Ihre Begegnung auf Coruscant à la „Sie sagte ihm hallo und auf Wiedersehen“ war zwar nur kurz, aber durchaus effektiv.
Es war auch recht lustig, wie Jag nach Erklärungen dafür gesucht hat, dass Jaina nicht mit ihm zusammen sein will („Es sind deine Eltern....dann ist es Kyp“
), Jainas Erklärung hält zwar alles offen, aber ist vielleicht gerade deswegen die unerwünschteste.
Eine derartige Erklärung bringt einen Mann wie Jag wahrscheinlich dazu jahrelang zu warten, Jaina muß man dagegen leider so einschätzen, dass sie in dieser Zeit alles mögliche tun könnte.
Da kann man nur hoffen, dass es schließlich gut ausgeht.....Jaina und Jag sind imo ein tolles Paar.
Shimrra und Onimi:
Was man zuvor schon stark vermuten konnte wurde nun also bestätigt: Shimrra war nur eine hohle Marionette und Onimi die Graue Eminenz.
Dass Shimrra und Onimi wirklich Fanatiker waren und glaubten einen Kampf gegen die Götter zu führen war mal eine schöne Variante, da Religion ja üblicherweise eher als effektives Herrschaftsinstrument dient um die Untergebenen vom schlichten Gemüt besser kontrollieren zu können.
Schön fand ich die Erklärung dafür, warum man vor Shimrras Thron zu Boden gezogen wird.
Shimrra fand ich passend dargestellt, aber Onimi war imo schonmal besser und erheblich bissiger.
Ich hatte mir Onimi auch immer ziemlich gollumhaft vorgestellt, aber hier scheint seine Körpergröße doch recht beträchtlich zu sein.
Nom Anor:
Nom Anor war mal wieder klasse.
Es war einfach herrlich zu sehen wie er sich durch die Handlung windet und dabei nach jedem Strohhalm greift um sein Leben zu retten oder sich einen Vorteil zu sichern.
Besonders erwähnenswert sind für mich drei Stellen:
Zuerst als er zu den Beschämten geht um die Situation zu beruhigen und dabei von Kunra immer tiefer reingeritten wird:
Nom Anor: „Ihr seid viel zu wenige“
Kunra: „Der Prophet will, dass wir in größerer Zahl angreifen!“
Dann als er die Beschämten wirklich anführt, - das kam völlig unerwartet.
Und schließlich wie er Luke und Co ins Verderben führen will, - die miese Drecksratte.
Sein Abgang war mir zu unverbindlich.
Da wurde ja eine so große Hintertür eingebaut, dass man mit einen Schwerlasttransporter hindurchfahren könnte, von einer Kakerlake wie Nom Anor ganz zu schweigen.
Ich werde mich jedenfalls nicht wundern sollte Nom Anor irgendwann wieder auftauchen und es auch begrüßen, da er imo ein sehr bemerkenswerter Charakter ist.
Harrar:
Harrar hat eine beträchtliche Entwicklung hinter sich.
Im letzten Roman stand er noch deutlich im Schatten von Nen Yim, aber nun hat er sich sehr in den Vordergrund gespielt und sich dabei zu einen echten Sympathieträger entwickelt.
Er hat imo ganz großen Anteil daran, dass der Krieg wohl auf die bestmöglichste Weise beendet werden konnte.
Ich würde mich freuen, wenn man ihn eines Tages wiedersehen würde. Vong-Botschafter wäre auf jeden Fall ein geeigneter Posten.
Nebencharaktere:
Luceno hat sich bemüht so ziemlich jeden Nebencharakter einen Auftritt bzw. zumindest eine Erwähnung zu spendieren und ist dabei imo etwas übers Ziel hinausgeschossen. So hätte ich mir stattdessen doch eine stärkere Schwerpunktsetzung auf bestimmte Charaktere gewünscht, die kurze Erwähnung von Tenel Ka ist zum Beispiel im Grunde wertlos und über Garm Bel Iblis wird imo auch nicht mehr gesagt, als dass er an einem Tisch sitzt.
Vom Problem mangelnder Berücksichtigung sind Captain Page und Major Cracken sicher nicht betroffen.
Ehrlich gesagt fand ich es enorm nervig mit welcher Penetranz Luceno die beiden wirklich bei jeder möglichen Gelegenheit eingebaut hat und dabei waren diese beiden Charaktere, die in der Hauptlinie der Story nach der OT ansonsten kaum vertreten sind, auch noch so toll und cool, dass man ständig Angst haben mußte, dass sie den Krieg im nächsten Moment im Alleingang gewinnen.
Nach subjektiven Eindrücken wurde in diesem Buch niemand (einschließlich der absoluten Hauptcharaktere) häufiger behandelt als diese Beiden.
Wedge war hingegen deutlich weniger vertreten, hat sich aber auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Ich fand es ziemlich dumm, peinlich und unrealistisch, dass er plötzlich den Zwang verspürte wieder in einen Sternenjäger zu steigen, zumal er dann noch nichtmal irgendwas geleistet hat.
Krey’fey hat seinen Aufstieg in die Führungsspitze nicht gut verkraftet, zu Beginn bis hin zur Mitte der NJO war er mir sehr viel sympathischer....glücklicherweise ist sein Handeln aber durchaus interessant und nicht völlig unverständlich.
Boba Fetts Auftritt fand ich gelungen. Es freut mich, dass er noch einen kleinen Auftritt in der NJO hatte.
Sehr gut fand ich den Moment wo Han ihn das erste Mal trefft und ihn ohne Helm nicht erkennt:
„Ich habe eines von den Gesichtern, die allen bekannt vorkommen.“ --> Gelungene Anspielung auf die Klonarmee.
Seine Kampftechnik war auch passend und Leias Hinweis, dass Han nicht auf das Jetpack schießen soll auch.
Bobas Hinweis, dass sein persönlicher Kampf immer den Jedi gegolten hätte, fand ich hingegen 50 Jahre nach dem Untergang des alten Ordens zu dick aufgetragen.
Zu kurz gekommen ist für meinen Geschmack Gilad Pellaeon, - ihn hätte ich es wirklich gegönnt den Vong nochmal kräftig in den Ar*** zu treten. Über die NJO hinweg hat sich Pellaeon imo als der fähigste Kommandant erwiesen und ich mag ihn einfach.
Sehr schön war aber auf jeden Fall der tolle versöhnliche Moment mit Han und Leia nach dem Ende des Krieges.
Hier wird mit dem Garten zwar nochmal auf einen der dunkelsten Momente dieses Charakters verwiesen, wo man seinerzeit eigentlich nur fragen konnte wer der fiese greise kleingärtnernde Diktator ist und was er mit Pellaeon gemacht hat, aber das war imo durchaus gelungen und zeigt irgendwo, dass der Charakter während des Krieges noch weiter gewachsen ist.
Wie er Leia das Bild „Killik-Dämmerung“ schenkt, fand ich sehr rührend.
Hier wird auch schon sehr schön eine kleine Brücke zu den kommenden „Dark Nest“-Büchern geschlagen.
Btw. wie lange sind die Killiks eigentlich schon in „SW“ verankert? Diese uralten Türme, die auf dem Bild abgebildet sind, sind doch glaub ich auch auf den Konzeptzeichnungen von Alderaan zu sehen (hab das Buch leider nicht zu Hand um nachzukucken).
Tahiri war auch nur sehr kurz vertreten.
Da in „Final Prophecy“ aber bewiesen worde, dass nun Greg Keyes und mit einigen kleinen Abstrichten vielleicht noch Troy Denning eine wirklich gut Tahiri schreiben kann, fand ich das eigentlich auch in Ordnung, - ich hätte mir nur gewünscht, dass ihre Vong-Eigenschaften nochmal eine etwas größere Rolle spielen.
Nas Choka hat mir in dem Buch auch gefallen, er wirkte intelligent, kompetent und durchaus am Ende auch vernünftig, - hätte er andere Befehle gegeben hätte alles deutlich schlimmer ausgehen können.
Cover:
Es paßt nirgends so wirklich rein, aber ein paar Worte möchte ich doch über das Cover verlieren.
Luke finde ich gut getroffen, - wieder eine schöne Interpretation eines gealterten Luke.
Shimrra ist auch nicht schlecht, aber ich stelle ihn mir eigentlich noch gruseliger vor.
Der unmotiviert im Cover schwebende Lichtschwertgriff gefällt mir überhaupt nicht.
Jacen gefällt mir hier sehr gut.....er hat imo große Ähnlichkeit mit Anakin.....das ist vorher zwar nie gesagt worden, aber der Gedanke gefällt mir.
Insgesamt finde ich das Cover etwas zu unspektakulär und von der Gesamtkompostion her ein wenig schlampig.
Coruscant hätte imo auf das Cover gehört und ein paar Großkampschiff wären mir lieber gewesen als die Jäger.
Das Ende des Krieges:
Generell fand ich die Idee für das Kriegsende gut.
Eine so fanatische Spezies wie die Yuuzhan Vong sind ohne ein absolutes Blutbad eigentlich nur zu besiegen, wenn man den Glauben an ihre Götter erschüttert und letztlich aus den Weg räumt.
So gesehen war die Rolle von Zonama Sekot sicherlich wichtig und gut.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ich es gut finde, wie lange darauf herumgeritten wurde, - das waren ja gut und gerne 6 Bücher.
Dass Sekot wie immer enormes Nervpotential hat, zeigte sich diesmal an den lebenden Raumschiffen für die Jedi. Sorry, ich fand es echt nervig und ich hätte es sehr traurig gefunden wenn Jedi gestorben wären, weil die Schiffe machen was sie wollen.
Sekot hat im Vergleich zu den letzten Büchern deutlich an Persönlichkeit eingebüßt. Er beschränkt sich hier eigentlich nur noch rein auf seine Funktion, wo man vorher noch rätseln konnte, wie Sekot eigentlich tickt, ob man ihn vertrauen kann und ob er nicht eigentlich sehr gefährlich ist.
Der Fortlauf des Krieges kam mir in der Endphase recht inkonsistent vor.
So haben die Vong schonmal vor einiger Zeit eine ziemlich vernichtende Niederlage erlitten und irgendwann fiel wenn ich mich recht erinnere auch mal die Aussage, dass die Allianz-Werften mittlerweile so produzieren würden, dass die Vong früher oder später ohnehin erdrückt werden würden und jetzt ist es doch wieder so, dass die Vong eine gewaltige Armada zusammenstellen konnten und die Allianz dem Untergang nahe ist.
Wenn dieses Hin und Her so gewollt war, hätte ich mir dafür doch ein paar erklärende Worte gewünscht.
Schön war, dass Alpha Red nochmal aufgegriffen wurde und auch bewiesen wurde wie gefährlich das Ding wirklich ist, da es eben nicht nur die Vong vernichtet.
Besonders hat mir hier Kyps erschreckte Reaktion gefallen, der ja seinerzeit auch eingeweiht war und später offensichtlich ausgeschlossen wurde.
Die Schlächter haben mir als Idee eigentlich gefallen, aber leider leiden sie auch unter der „Star Wars“-Krankheit, dass sie erheblich schwächer werden sobald sie es mit den Helden zu tun bekommen.
Bei der Demonstration, wo sie die Vong-Krieger buchstäblich in Streifen schneiden hat man es echt mit der Angst zu tun bekommen, aber dafür waren sie am Ende doch zu problemlos zu besiegen. Luke traut man das durchaus noch zu, Jacen und Jaina jedoch eher nicht.
Der extreme Detailgrad bei den Örtlichkeiten auf und um Coruscant war sicher gut gemeint, aber ohne dass man einen Sternenatlas für das Coruscant-System daneben liegen hat, war es praktisch nicht nachvollzieh- und genießbar. Wenn Luceno das schon so detailliert macht, hätte er imo auch besser in die Begebenheiten im Coruscant-System einführen müssen.
Raumkämpfe sind nicht die Stärke der SW-Autoren und erfreulich knapp, hält Luceno hier auch seine Beschreibungen.
Das große Bild mit Aktion und Gegenaktion wird dabei sehr gut eingefangen und man hat wirklich den Eindruck von einer gigantischen systemweiten Raumschlacht.
Auf den Planeten jedoch geht alles viel zu leicht, man hat insg. mehr den Eindruck als sei das alles mehr ein Spaziergang als eine verdammt blutige Auseinandersetzung bei der man knietief durch Leichten waten muß.
Kampfatmosphäre auf Coruscant hat Luceno in „Labrinth of Evil“ imo deutlich besser eingefangen.
Die Opfer der letzten Schlacht und des Krieges insgesamt klangen realistisch, allerdings ist es bei diesen Zahlen schon irgendwie „schade“, dass es wirklich keinen von den bekannten Charakteren erwischt hat. Danni wäre sicher problemlos möglich gewesen (es hat mit der NJO angefangen, da kann es auch mit der NJO enden) oder auch für Garm Bel Iblis wäre es vielleicht ein guter Zeitpunkt gewesen glorreich abzutreten.
Immerhin wird kurz erwähnt, dass Admiral Ackbar an Altersschwäche gestorben ist.