Die NJO hat nun also auch auf deutsch endlich ihr Ende gefunden.
Ich habe das Buch gestern fertig gelesen und heute noch das Interview gelesen und habe nun das Bedürfnis meine Gedanken zu NJO 19 und auch der Serie mit anderen Star Wars Fans zu teilen.
Ich hoffe es finden sich noch einige "auf deutsch Leser" die es interessiert.
Zu erst zum Buch:
Die Erwartung war natürlich groß nach dem sehr starken 18. Buch und vor allem da es ja der Abschluß dieser tollen Reihen war, die einen im deutschen die letzten sieben Jahre mehr oder weniger begleitet hat.
Ich muss leider sagen, dass Buch konnte diese Erwartungen nicht erfüllen.
Es war zweifellos ein ordentlicher Abschluß, aber einige Dinge warfen doch Fragen auf, bzw. wurden, meiner Meinung nach, unbefriedigend aufgelößt.
Das Buch war einfch zu voll gepackt. Es mußte zuviel aufgelößt werden im großen und ganzen hätte das Buch wohl gut drei mal so lang sein dürfen.
Ich hätte zum Beispiel gerne mehr über die Überlieferung der YV zum Thema "Lebender Planet" gehört.
Warum fürchtet Shimrra bzw. Onimi den Planeten so sehr, dass er direkt die gesamte Flotte zurück ruft, die gute Chancen auf den Sieg bei Mon Cal hat?
Wieso ist es das Primär Ziel den Planeten zu töten?
Klar werden so einige Andeutungen gemacht, aber man erfährt halt nicht, was die YV noch über die Zeit auf ihrer Heimatwelt wußten, die aktuellen YV wurden ja schließlich alle auf Weltenschiffen zwischen den Galaxien geboren.
Und warum wollen sie ihren Heimatplaneten neu erschaffen, wenn er ihnen solche Schmerzen zugefügt hat?
Auch die Geschichte mit Onimi zum Schluß wurde mir zu kurz abgehandelt.
Die größte Entäuschung jedoch lößte bei mir Tahiris Rolle aus.
Sie wurde in den Büchern 7-9 und 15-18 zu einer der zentralen Figuren der NJO ausgebaut und ist durch ihre Vongformung und den Verlust von Anakin sicher eine der ausbaufähigern Figuren des EU und alles was sie im abschließenden Kapitel der NJO bekommt ist ein Kampf für die Beschämten und dann ein Exil.
Ganz toll.
Insgesamt muss ich sagen, dass die geschätzen 2350 Seiten mit Luke, Han und Leia mir deutlich zu viel waren.
Leider war dies eine Tendenz die sich nach Wege des Schicksals angedeutet hat.
Verstehen kann ich es aber nicht.
In den Bänden 7-14 hat sich doch gezeigt, dass SW Bücher auch mit anderen Hauptcharakteren und den großen drei im Hintergrund gut funktioniert.
Der Generationswechsel war ja fast geschafft, leider wurde dies in den Büchern 15-17 und 19 wieder deutlich zurück genommen.
Wie man merkt bin ich bei der Serie im allgemeinen gelandet.
Ich möchte die Serie zunächst mal loben, das EU wurde aus seinem Schema gerißen und die Bücher waren auch so ziemlich das Beste, was ich im Bereich SW gelesen habe.
Auch das die Tür für eine neue Generation geöffnet wurde sehe ich sehr positiv, aber leider wurde sie gegen Ende der Serie auch wieder deutlich geschloßen.
Dies könnte möglicherweise am, meiner Meinung nach, größten Fehler der Serie liegen: Anakin Solos Tod
Bei seiner Sterbeszene selbst dachte ich eigentlich noch, dass dies ganz gut passen könnte. Natürlich hatte man ihn über die letzten drei Bücher lieb gewonnen und ich dachte mir auch, dass mit diesem Charakter ein großes Potential für die Zukunft des EU verschenkt wurde, gerade auch im Zusammenspiel mit Tahiri, aber es ergaben sich so halt auch große Chancen für die Weiterentwicklung der mit ihm verbundenen Charaktere.
In den folgenden Büchern hatte ich aber ab und an den Eindruck, als ob Jacen Solo in ein Schema gedrück wird, dass eigentlich nicht zu der Entwicklung seiner Figur im Vorfeld passt und ich hatte manchmal den Eindruck, dass seine Entwicklung besser zu Anakin gepasst hätte.
Als ich dann heute das an TUF angehängte Interview gelesen habe, war ich nicht besonders glücklich darüber zu erfahren, dass George Lucas mit seinem Veto dafür gesorgt hat, dass Anakin und nicht Jacen starb(Ich hoffe mal, dass der im Interview genannte Grund der Namesgleicheit mit Anakin Skywalker nicht der tatsächliche Grund war).
Es erklärte aber auch dieses Gefühl an machen Stellen.
Die Entwicklung wurde zwar gut auf Jacen angepasst, an manchen Stelle kommt da aber die Grundausrichtung seinen Charakters in die quere.
Besonders seine Selbstzweifel sind hier zu nennen, so übernimmt er Vegeres Lehren praktisch komplett, ohne diese im Laufe der Geschichte zu hinterfragen.
Besonders aufschlußreich finde ich seine Pläne nach Ende des Konflikts.
Er hat für sich zwar erkannt, dass die Macht kein hell und dunkel kennt und das die eigenen Entscheidungen und man als person selbst für die Wendungen zu gut und böse verantwortlich ist, doch will er seine Frage durch das Herumreisen bei anderen Machtnutzern und nicht im Dialog mit sich selbst klären.
Natürlich sind andere Sichtweisen oft hilfreich, aber Jacen sucht, so mein Eindruck, nicht nach anderen Perspektiven, sondern nach Anleitung, dies deutet deutlich darauf hin, dass er immer noch ähnlich leicht beeinflussbar ist, wie vor seiner Zeit mit Vegere.
Die macht ihn als zentralen Helden im SW Universum etwas schwer vermittelbar.
Ich weiß nicht wie es in den Anschlußserien weiter geht, aber ich denke, dass dies ohen grundlegende Änderung seines Charakters auch nicht funktionieren wird.
Bei dem selbstsicheren(ab und an zu selbstsicheren) Anakin wäre dies wohl leichter zu vermitteln gewesen und man hätte mit Tahiri direkt einen weitern Hauptcharakter zur Hand gehabt.
So sind wir also am Ende der NJO wieder bei den großen Drei als Hauptfiguren, da Jaina in der NJO leider etwas ignoriert wurde und definitiv noch nicht weit genug ist.
Ich hoffe aber stark, dass in den kommenden Reihen der Generationsechsel endgültig vollzogen wird.
So das wars jetzt auch von mir.
Ich hoffe das man etwas mit meinen Ausführungen anfangen kann und das sich noch jemand findet, der sich noch für dieses in englisch schon so lang veröffentlichte Buch interessiert.