Aviendha
powered by CK
[N’zoth-System, N’zoth, Giat Nor, Regierungsbezirk, Gouverneurspalast, Verwaltungstrakt]- Aviendha, 15t88
Gefolgt von den metallenen Schritten und surrenden Servos des Verwaltungsdroiden eilte Aviendha den Korridor von ihrem Büro in Richtung der nächsten Landemöglichkeit für Fähren der Lambda-Klasse hinunter, nicht bereit, nun, da sie eine Entscheidung getroffen hatte, weiter ihre Zeit zu vergeuden. Ihren Instruktionen gemäß warteten in der Nähe des Ausgangs bereits Sergeant Toorr und drei weitere Soldaten in leichter Ausrüstung auf sie und ihren mechanischen Assistentin, wie auch die ihr zugeteilte Präfektin Nylar. Die Chiss hatte sich ihr schwarzes Haar zu einem strengen Knoten zusammengeflochten, passend zur makellos sitzenden Verwalteruniform, und schien gänzlich vertieft in das Studium eines Datenblocks, ehe sie die Ankunft der Legatin mit einem kurzen Nicken quittierte. Auf eine knappe Geste des Sergeants hin nahmen die vier Soldaten die beiden Frauen und den Droiden in die Mitte und legten mit ihnen die letzten hundert Meter bis hin zur Landebucht zurück.
Erwartungsgemäß bot sich dem kleinen Tross schließlich das Bild einer gelandeten Fähre, doch es dauerte nicht lange, bis Aviendha stirnrunzelnd feststellen musste, dass irgendetwas nicht stimmte – vom Wartungspersonal war weit und breit nichts zu sehen, weder von den (zumeist menschlichen) Vorarbeitern, noch von den yevethanischen Hilfskräften. Die Gangway der Lambda-Fähre war einladend heruntergefahren, doch eine fast gespenstische Stille schien über der Landebucht zu liegen. Während Toorr und seine Männer sich misstrauisch umsahen, griff Aviendha selbst nach ihrem Comlink.
„Cain an Wartungsdienst. Bucht 35 ist nicht besetzt – gibt es ein Problem?“
Keine Antwort.
„Cain an Wartungsdienst, hören Sie mich?“
„Scheint so, als wären die Personalengpässe des Raumhafens jetzt auch im Regierungsbezirk angekommen“, kommentierte Nylar trocken, konnte eine gewisse Sorge jedoch auch nicht aus ihrer Stimme verbannen. Aviendha selbst spürte mittlerweile, wie ihr die Nackenhaare zu Berge standen.
„Sergeant… sehen Sie nach den Piloten.“
Der Angesprochene nickte wortlos und verschwand mit einem seiner Männer im Inneren des Shuttles, während die übrigen beiden – sichtlich nervös – ihre Blastergewehre entsicherten und sich in der Gegend umsahen, als erwarteten sie in jedem Schatten ein unaussprechliches Grauen, das kurz davor war, sich auf sie zu stürzen.
„15t88, kannst du etwas empfangen?“
„Bedaure, Legatin“, erwiderte der Droide prompt mit einer in diesem Moment entnervenden Gelassenheit.
„Es liegen keinerlei Meldungen über Sicherheitsverstöße oder Personalausfälle vor.“
Plötzlich schienen die Fotorezeptoren des Droiden kurz zu flackern.
„Allerdings scheint der Kontakt zur Verwaltungszentrale der Werften abgebrochen.“
In diesem Moment hallte ein dumpfes Grollen über Giat Nor, dann noch einmal und noch einmal. Als kurz darauf scheinbar sämtliche Warnsirenen der Hauptstadt N’zoths zum Leben erwachten – zumindest jene, die von den imperialen Besatzern errichtet worden war – blieb kein Zweifel mehr daran, dass es sich bei diesem Grollen um die Nachwirkungen einer Explosion handelte. Ihr Comlink vom erfolglosen Kontaktversuch mit dem Wartungsdienst immer noch in der Hand, versuchte Aviendha es bei der einzigen Person, an die sie sich in einer derartigen Lage richten konnte.
„Cain an Shep…“
Ein ersticktes Gurgeln ließ die Legatin herumwirbeln, gerade noch rechtzeitig, um Zeugin zu werden, wie die beiden zurückgebliebenen Soldaten auf eine bizarr parallele Art und Weise in die Knie gingen und mit beiden Händen verzweifelt versuchten, den Blutstrom zu stillen, der sich aus ihren aufgeschlitzten Kehlen ergoss. Blutrot waren auch die Klauen der beiden Yevethaner, die plötzlich – wohl aus dem Inneren der Fähre – aufgetaucht waren. Aviendhas Mund war mit einem Mal staubtrocken und ihr Reaktionsvermögen wie eingefroren, da sie erst an ihren verborgenen Blaster dachte, als die volle Wucht des Handrückens eines der Yevethaner sie im Gesicht erwischte und mit klingelnden Ohren zu Boden gehen ließ. Kurz hatte sie das Gefühl, ersticken zu müssen, als sie gequält nach Luft schnappte, aus dem Augenwinkel bemerkend, wie es Nylar ähnlich erging, ehe ihr Blick auf das Comlink fiel, das ihr aus der Hand gefallen war und nun, zwischen statischem Rauschen, zum Leben erwachte.
„Shepard an Legatin Cain, …. tte kommen! …. Kämpfe beim Palast, ich wiederhole …. Yevethaner haben die Kontrolle über …. Sabotage, ein Fünftel der mechanisierten Infanterie nicht…“
Mit einem Splittern zerschellte das Comlink unter dem rechten Fuß des Yevethaners, der Aviendha niedergeschlagen hatte und sie nun ohne Umschweife am Kragen ihrer Uniform packte und in Richtung der Einstiegsrampe schleifte – der zweite Nichtmensch machte ähnliches mit Nylar, die offenbar das Bewusstsein verloren hatte, und trieb zudem den Verwaltungsdroiden in der furchtbar klingenden Sprache der Yevethaner dazu an, ebenfalls in das Shuttle zu gehen.
In der Fähre stellte die Legatin mit Schrecken fest, dass sich offenbar fast zwanzig Yevethaner im Inneren befanden, zum Teil bewaffnet, zum Teil nur mit ihren Klauen ausgestattet. Während sie unsanft und entwürdigend durchsucht und schließlich ihrer Waffe beraubt wurde, konnte sie ihren Blick nicht von den drei leblosen Menschen lösen, die achtlos am Rand des Passagierraumes aufgetürmt worden waren – die beiden Piloten und der dritte menschliche Soldat aus ihrer Eskorte, alle drei ebenfalls mit auf entsetzliche Art aufgeschlitzten Kehlen. Zu ihrer Überraschung lebte Sergeant Toorr noch – einer der Yevethaner presste ihn mit einem Knie auf den Boden und sein Gesicht schien übel zugerichtet, doch ansonsten schien er unversehrt.
„Toorr...“, presste Aviendha mühsam hervor.
„Was passiert hier?“
Hinter ihnen schloss sich die Einstiegsrampe und zwei der Yevethaner begaben sich ins Cockpit der Fähre. Sie wollten das Gefährt offenbar tatsächlich starten.
„Man hat mich am Leben gelassen, damit keiner der anderen die Sprache des Ungeziefers sprechen muss…“, erwiderte der Sergeant seltsam gefasst, während das Shuttle sich im allgemeinen Chaos in die Lüfte N’zoths schraubte.
„Sie wollen die Kennung Ihres Shuttles und Sie selbst und die Präfektin als Geisel nutzen, um zu den Werften vorzudringen… und dort eines der Schiffe zu übernehmen.“
Toorr spuckte Blut aus.
„Oder bei dem Versuch zu sterben.“
[N’zoth-System, N’zoth, Luftraum über Giat Nor, Fähre der Legatin]- Aviendha, Präfektin Nylar, Sergeant Toorr, 15t88, yevethanische Aufständische
Gefolgt von den metallenen Schritten und surrenden Servos des Verwaltungsdroiden eilte Aviendha den Korridor von ihrem Büro in Richtung der nächsten Landemöglichkeit für Fähren der Lambda-Klasse hinunter, nicht bereit, nun, da sie eine Entscheidung getroffen hatte, weiter ihre Zeit zu vergeuden. Ihren Instruktionen gemäß warteten in der Nähe des Ausgangs bereits Sergeant Toorr und drei weitere Soldaten in leichter Ausrüstung auf sie und ihren mechanischen Assistentin, wie auch die ihr zugeteilte Präfektin Nylar. Die Chiss hatte sich ihr schwarzes Haar zu einem strengen Knoten zusammengeflochten, passend zur makellos sitzenden Verwalteruniform, und schien gänzlich vertieft in das Studium eines Datenblocks, ehe sie die Ankunft der Legatin mit einem kurzen Nicken quittierte. Auf eine knappe Geste des Sergeants hin nahmen die vier Soldaten die beiden Frauen und den Droiden in die Mitte und legten mit ihnen die letzten hundert Meter bis hin zur Landebucht zurück.
Erwartungsgemäß bot sich dem kleinen Tross schließlich das Bild einer gelandeten Fähre, doch es dauerte nicht lange, bis Aviendha stirnrunzelnd feststellen musste, dass irgendetwas nicht stimmte – vom Wartungspersonal war weit und breit nichts zu sehen, weder von den (zumeist menschlichen) Vorarbeitern, noch von den yevethanischen Hilfskräften. Die Gangway der Lambda-Fähre war einladend heruntergefahren, doch eine fast gespenstische Stille schien über der Landebucht zu liegen. Während Toorr und seine Männer sich misstrauisch umsahen, griff Aviendha selbst nach ihrem Comlink.
„Cain an Wartungsdienst. Bucht 35 ist nicht besetzt – gibt es ein Problem?“
Keine Antwort.
„Cain an Wartungsdienst, hören Sie mich?“
„Scheint so, als wären die Personalengpässe des Raumhafens jetzt auch im Regierungsbezirk angekommen“, kommentierte Nylar trocken, konnte eine gewisse Sorge jedoch auch nicht aus ihrer Stimme verbannen. Aviendha selbst spürte mittlerweile, wie ihr die Nackenhaare zu Berge standen.
„Sergeant… sehen Sie nach den Piloten.“
Der Angesprochene nickte wortlos und verschwand mit einem seiner Männer im Inneren des Shuttles, während die übrigen beiden – sichtlich nervös – ihre Blastergewehre entsicherten und sich in der Gegend umsahen, als erwarteten sie in jedem Schatten ein unaussprechliches Grauen, das kurz davor war, sich auf sie zu stürzen.
„15t88, kannst du etwas empfangen?“
„Bedaure, Legatin“, erwiderte der Droide prompt mit einer in diesem Moment entnervenden Gelassenheit.
„Es liegen keinerlei Meldungen über Sicherheitsverstöße oder Personalausfälle vor.“
Plötzlich schienen die Fotorezeptoren des Droiden kurz zu flackern.
„Allerdings scheint der Kontakt zur Verwaltungszentrale der Werften abgebrochen.“
In diesem Moment hallte ein dumpfes Grollen über Giat Nor, dann noch einmal und noch einmal. Als kurz darauf scheinbar sämtliche Warnsirenen der Hauptstadt N’zoths zum Leben erwachten – zumindest jene, die von den imperialen Besatzern errichtet worden war – blieb kein Zweifel mehr daran, dass es sich bei diesem Grollen um die Nachwirkungen einer Explosion handelte. Ihr Comlink vom erfolglosen Kontaktversuch mit dem Wartungsdienst immer noch in der Hand, versuchte Aviendha es bei der einzigen Person, an die sie sich in einer derartigen Lage richten konnte.
„Cain an Shep…“
Ein ersticktes Gurgeln ließ die Legatin herumwirbeln, gerade noch rechtzeitig, um Zeugin zu werden, wie die beiden zurückgebliebenen Soldaten auf eine bizarr parallele Art und Weise in die Knie gingen und mit beiden Händen verzweifelt versuchten, den Blutstrom zu stillen, der sich aus ihren aufgeschlitzten Kehlen ergoss. Blutrot waren auch die Klauen der beiden Yevethaner, die plötzlich – wohl aus dem Inneren der Fähre – aufgetaucht waren. Aviendhas Mund war mit einem Mal staubtrocken und ihr Reaktionsvermögen wie eingefroren, da sie erst an ihren verborgenen Blaster dachte, als die volle Wucht des Handrückens eines der Yevethaner sie im Gesicht erwischte und mit klingelnden Ohren zu Boden gehen ließ. Kurz hatte sie das Gefühl, ersticken zu müssen, als sie gequält nach Luft schnappte, aus dem Augenwinkel bemerkend, wie es Nylar ähnlich erging, ehe ihr Blick auf das Comlink fiel, das ihr aus der Hand gefallen war und nun, zwischen statischem Rauschen, zum Leben erwachte.
„Shepard an Legatin Cain, …. tte kommen! …. Kämpfe beim Palast, ich wiederhole …. Yevethaner haben die Kontrolle über …. Sabotage, ein Fünftel der mechanisierten Infanterie nicht…“
Mit einem Splittern zerschellte das Comlink unter dem rechten Fuß des Yevethaners, der Aviendha niedergeschlagen hatte und sie nun ohne Umschweife am Kragen ihrer Uniform packte und in Richtung der Einstiegsrampe schleifte – der zweite Nichtmensch machte ähnliches mit Nylar, die offenbar das Bewusstsein verloren hatte, und trieb zudem den Verwaltungsdroiden in der furchtbar klingenden Sprache der Yevethaner dazu an, ebenfalls in das Shuttle zu gehen.
In der Fähre stellte die Legatin mit Schrecken fest, dass sich offenbar fast zwanzig Yevethaner im Inneren befanden, zum Teil bewaffnet, zum Teil nur mit ihren Klauen ausgestattet. Während sie unsanft und entwürdigend durchsucht und schließlich ihrer Waffe beraubt wurde, konnte sie ihren Blick nicht von den drei leblosen Menschen lösen, die achtlos am Rand des Passagierraumes aufgetürmt worden waren – die beiden Piloten und der dritte menschliche Soldat aus ihrer Eskorte, alle drei ebenfalls mit auf entsetzliche Art aufgeschlitzten Kehlen. Zu ihrer Überraschung lebte Sergeant Toorr noch – einer der Yevethaner presste ihn mit einem Knie auf den Boden und sein Gesicht schien übel zugerichtet, doch ansonsten schien er unversehrt.
„Toorr...“, presste Aviendha mühsam hervor.
„Was passiert hier?“
Hinter ihnen schloss sich die Einstiegsrampe und zwei der Yevethaner begaben sich ins Cockpit der Fähre. Sie wollten das Gefährt offenbar tatsächlich starten.
„Man hat mich am Leben gelassen, damit keiner der anderen die Sprache des Ungeziefers sprechen muss…“, erwiderte der Sergeant seltsam gefasst, während das Shuttle sich im allgemeinen Chaos in die Lüfte N’zoths schraubte.
„Sie wollen die Kennung Ihres Shuttles und Sie selbst und die Präfektin als Geisel nutzen, um zu den Werften vorzudringen… und dort eines der Schiffe zu übernehmen.“
Toorr spuckte Blut aus.
„Oder bei dem Versuch zu sterben.“
[N’zoth-System, N’zoth, Luftraum über Giat Nor, Fähre der Legatin]- Aviendha, Präfektin Nylar, Sergeant Toorr, 15t88, yevethanische Aufständische