Das Finale war für mich die beste Folge der Serie mit vielen, vielen emotionalen Momenten. Ich war während des ersten Anschauens häufig den Tränen nahe und hatte gar manchmal etwas Bauchschmerzen. Zum Teil kann ich das gar nicht recht in Worte fassen.
Ich fand es unwahrscheinlich berührend, Obi-Wan bei seiner kleinen Ansprache auf dem Flüchtlingstransporter zu sehen. Da steht also quasi der letzte Jedi, der auf Tatooine noch hoffnungslos vom Ende einer Ära gesprochen hatte, und sieht die Zukunft vor sich. Machtsensitive Kinder auf dem Weg in eine wackelige Sicherheit und mit Leia die Führungsriege einer zukünftigen, hoffnungsvollen Ära - und er tut, was ein Jedi tun muss: Er nimmt seine Verantwortung wieder wahr, die er dem ehemaligen Padawan auf Tatooine noch versagt hatte, und schützt diese Zukunft. Mir gefällt dabei vor allem die Parallele, dass er sowohl den Lehrling auf Tatooine als auch die Flüchtenden verlässt - doch unter ganz unterschiedlichen Intentionen und Voraussetzungen. Ein Mal passiv-ablehnend und irgendwie ziellos mit fatalem Ausgang und ein Mal aktiv-annehmend mit einem klaren Ziel vor Augen.
Dann natürlich dieser Wahnsinnskampf mit Vader. Mein lieber Herr Gesangsverein, was für eine tolle Choreographie! Also... ja, mir fehlen eigentlich die Worte! Einfach nur reine Freude! Und auch hier nach dieser vollen Ladung Lichtschwert- und Macht-Action kommt DER emotionale Moment, auf den ich eigentlich gar nicht gewartet habe, weil ich mich in all den Jahren nie so wirklich mit den Prequels auseinandergesetzt habe - doch letztlich muss ich sagen: Es WAR der Moment, den ich zwischen diesen beiden gebraucht habe. Zunächst mal war ich gleichzeitig schockiert und fasziniert darüber, dass Obi-Wan Vaders Lebenserhaltungssystem brutalst zerdeppert, und danach fand ich es einfach nur traurig und herzzerreißend, Vader nach Luft schnappend und gebrochen auf dem Boden kriechen zu sehen. Kurz dachte ich an ROTJ als er von Luke besiegt am Boden liegt. Das Gespräch mit zerschlagener Maske war wirklich das, was die beiden Charaktere gebraucht haben. Ich glaube, die einzige Star Wars-Szene, die mich jemals mehr getroffen hat, war Luke in TLJ gebrochen zu sehen. Einfach nur großartig! Ich muss sagen durch TCW und endgültig durch diese Serie habe ich Anakin in mein Fan-Herz geschlossen. Ich freue mich auch sehr über die positiven Reaktionen, die Hayden Christensen nun erhält - das hat er sich verdient! (Ich finde es übrigens immer noch interessant, wie merkwürdig passend er gecastet ist. Auf den ersten Blick sieht er weder dem jungen Mark Hamill noch der jungen Carrie Fisher ähnlich, aber wenn er lacht, dann sieht er doch irgendwie aus wie Luke. Irgendwie krass. Aber das nur am Rande.) Habe auch schon Kritik an dieser Szene gelesen, da es eine ähnliche Szene mit Ahsoka in "Rebels" gab - aber, na ja, irgendwie muss man halt den Helm durchbrechen, um Anakin und Emotionen sichtbar zu machen. Empfand ich daher nicht als geklaut, sondern als notwendig und gut.
Wunderschön war natürlich auch die Abschlussszene mit Leia. Ihr musikalisches Thema - eines der schönsten Star Wars-Themen - geht sowieso immer zu Herzen und es als Untermalung zu Obi-Wans Charakterisierung Leias als beste Mischung ihrer Eltern zu hören, war wunderschön. Auch wenn Leia nun immer noch nicht weiß wie ihre richtige Mutter
aussieht, sehe ich die Szene doch als kleine Verbindung zu ROTJ. Immerhin
weiß Leia nun offiziell etwas mehr über ihre leibliche Mutter als Luke.
Beim Abschluss mit Luke haben sie meines Erachtens aber doch verpasst, ihn mit dem Schiffsmodell in der Hand zu zeigen. Ich hatte mir als letzte Einstellung der Serie ausgedacht, dass man im Vordergrund Luke mit dem Modell in der Hand sieht, der Obi-Wan beim Wegreiten in den Sonnenuntergang hinterherschaut. In den Szenen auf Tatooine hat mir vor allem die weitere Charakterisierung von Owen gefallen. Auch wenn es mir (und wahrscheinlich vielen anderen) doch schon lange klar war, dass er Luke mit seiner grummeligen Art in ANH ja nur beschützen will, war es schön nun endlich zu sehen, dass er den Kleinen wie seinen eigenen Sohn liebt und verteidigt.
Bei der Szene, in der Obi-Wan dann schließlich seine Höhle räumt und einmal nachdenklich vor sich hin schaut, habe ich mich gefragt, ob sie da nicht doch ein bisschen Alec Guinness digital über Ewan gelegt haben? Oder (was mir eigentlich lieber ist) er hat es wirklich drauf, so zu gucken. Eine winzige Szene, die mein Herz trotzdem höher schlagen ließ!
Eine Folge mit wirklich tollen, das Fan-Herz treffenden Momenten!
Für ein abschließendes Fazit (und etwas Kritik) werde ich mich noch im entsprechenden Thread äußern. Bei dieser Folge überwiegt aber völlig das Positive und die Freude an Star Wars!