Realserie Obi-Wan Serie bestätigt

Mir ist ganz ehrlich kein anderer Weg in den Sinn gekommen, als das Ganze zu einem Charakter-Drama für Kenobi werden zu lassen, damit die Figur einen Mehrwert erhält.
Ich hab immer so das Gefühl, als gehe man davon aus, dass Kenobi jahrelang hinter einem Sandhügel sitzt und Luke mit einem Fernglas beobachtet. Ich denke, die Figur ist durchaus relevant in einer aktiven und abenteuerlichen Handlung, da sie zwar seit dem Ausrufen des Imperiums in einer Art defensiven Haltung tätig sein muss, dieses aber auch eine Chance ist. Ich denke da an defensive Actionhelden, wie aus Die Hard oder Rambo 1. Sicher ist es auch logisch Kenobi zu sehen, wie er im Sand sitzt und seine vergangenen Fehler seelisch verarbeitet. Ich hoffe aber auf beides: Charakterstudie und Action.
 
https://ew.com/tv/obi-wan-kenobi-ewan-mcgregor-hayden-christensen-cover-story/

Hier ist ein sehr ausführlicher Artikel, den ich interessant fand. McEwan und Christensen sprechen über ihre ambivalenten Gefühle bezüglich der Prequels usw.

Was mich allerdings nicht so erfreut, ist der Hinweis Kennedys zu den Drehbüchern. Dass die komplett und radikal überarbeitet werden mussten, damit die Story "uplifting" wird.... vielleicht habe ich es auch falsch verstanden; mein Englisch ist nichts das Beste.

Jedenfalls hört sich das so an, als wären mal wieder vielversprechende Ansätze im Keim erstickt worden. :(
 
Was mich allerdings nicht so erfreut, ist der Hinweis Kennedys zu den Drehbüchern. Dass die komplett und radikal überarbeitet werden mussten, damit die Story "uplifting" wird.... Jedenfalls hört sich das so an, als wären mal wieder vielversprechende Ansätze im Keim erstickt worden. :(
So ungern ich bereits im Vorhinein Dinge negativ sehe... da stimme ich dir zu. Zumal in dem Bericht auch mal wieder umrissen wird, wie die Stand alone-Filme einfach radikal gestrichen wurden, bloß weil einer an der Kinokasse nicht gut ankam (und im Nachhinein von vielen Fans doch sehr positiv aufgenommen wurde). Positiv stimmt mich allerdings immerhin der Ansatz, der im Artikel auf die Frage bezüglich einer möglichen "Kenobi"-Fortsetzung gebracht wird: Nur, wenn wir wissen, warum wir die Geschichte weiterschreiben. Ja, bitte. Dann steht man wenigstens hinter dem, was man tut und reagiert nicht nur auf einen sich vermeintlich in Dollar-Zahlen ausgedrückten Fanwillen. :thumbsup:

Kennedy became concerned with the direction of the scripts. "We're looking, ultimately, to make a hopeful, uplifting story," says the studio head. "And it's tricky when you're starting with a character in the state that Obi-Wan would be in coming off of Revenge of the Sith. That's a pretty bleak period of time. You can't just wave the magic wand with any writer and arrive at a story that necessarily reflects what you want to feel."
Ich verstehe auch oft nicht, warum es als Problem angesehen wird, dass Star Wars auch mal düster sein kann. Natürlich ist es im Grund eine klassische Story, in der das Gute über das Böse siegt. Doch wir haben eben nun mal auch die Zeit nach den Prequels, in der das Böse sich erhebt. In dieser Zeit kann man auch mal gut traurige Geschichten erzählen - wobei ich da auch sagen will, dass es zwischen "total deprimierend" und "kitschigem Happy End" sehr viel Raum für Grautöne gibt. Man kann auch in düsteren Zeiten über Lichtblicke erzählen, auch wenn der Rahmen immer noch das Leben in Unterdrückung ist. Zumal man hier als Zuschauer ja weiß, dass alles dann letztlich gut enden wird. Als positives Beispiel sehe ich da immer noch die vier finalen Folgen von "The Clone Wars". Eigentlich ein völlig deprimierendes Ende, das aber trotzdem die positive und berührende Geschichte erzählt, wie Ahsoka und Rex gegen alle Widrigkeiten zusammenhalten. Ich hoffe also erst einmal, dass man einen guten Grauton für "Kenobi" gefunden hat.
 
Fairerweise muss man mMn aber auch erwähnen, dass Disney mit düsteren Entscheidungen jetzt trotz aller Unkenrufe gar nicht mal so viele Probleme hat. Die letzten vier Folgen von TCW (DAS wäre leicht überarbeitet ein toller "A Star Wars Story" gewesen) hast du ja schon erwähnt, dazu Kanans Schicksal, das Ende von R1. Ist jetzt nicht so, als würde man vor Tragik generell zurückschrecken. Und sollte das ursprüngliche Skript noch deprimierender gewesen sein, kann man es vielleicht sogar nachvollziehen, dass man das dann nicht durchgewunken hat.

Sollte da jetzt natürlich ein sprücheklopfender entspannter Obi-Wan durch die Gegend hüpfen, hätte ich auch ein Problem damit, aber ich bin wie du doch guten Mutes, dass man es in der Balance gehalten hat.
 
Wir werden uns gedulden müssen. Es hat auf jeden Fall großes Potenzial.

Die Entwicklung vom verzweifelten Obi-Wan zum weisen Zen-Meister finde ich trotzdem etwas plakativ von den Autoren dargestellt....

Ich erwarte gar nicht mal unbedingt "großes Theater", nur möchte ich emotional berührt werden. Ich sehe einfach die Gefahr, dass keine richtig organische Story entwickelt wird, sondern einfach versucht wird, die Lücke zwischen den Filmen zu füllen und auch logische Fehler/Kontinuitätsprobleme auszugleichen.

Das wird ohne Zweifel für mich auch unterhaltsam sein, aber bei mir bleibt dann im Nachhinein ein schales Gefühl.

Aber gut, wir werden sehen. :)
 
@KdS Stimme dir ebenfalls zu. Ich würde noch ergänzen: Die Aussage, dass Kennedy besorgt über die Richtung, die das Skript einschlug, war, ist natürlich auch etwas schwammig. War ihr die Story nicht "uplifting" genug und zu düster? Oder war ihr die Story zu platt für eine düstere Zeit und sie wollte eher so eine Stimmung wie z.B. in den finalen TCW-Folgen? So könnte man ihre Aussage bei näherem Hinsehen auch verstehen: Einen Autor zu finden, der den Drahtseilakt zwischen Dunkelheit und kleinen Lichtblicken schafft. Wir werden sehen.

Jedenfalls ist "Kenobi" die Serie, auf die ich mich mit Abstand am meisten freue! :-)
 
Nunja, was ja inhaltlich immer leichter zu antizipieren ist: Obi-Wan Kenobi wird gebrochen starten, vielleicht noch klagend mit Qui-Gon kommunizieren und meditieren und die Inquisitoren versuchen ihn auf Geheiß von Vader oder Sidious aus seinem Versteck zu locken, was ihnen dann letztlich auch gelingt, indem sie ihn bei der Moral und seinem Beschützer-Instinkt packen. Entweder sind Luke, Owen und Beru in Gefahr oder unschuldige Tatooine-Bewohner werden abgeschlachtet oder Leia wird entführt oder oder oder. Jedenfalls muss Obi-Wan sich den Sand aus den Kleidern klopfen und nochmal aktiv werden, um Gutes zu tun. Die Spur führt u.a. nach Daiyo. Dabei oder kurz darauf gerät er dann mutmaßlich ins Visier von Vader, begegnet ihm und kann nach einem Kampf mit ihm entkommen (?). Am Ende wird die Serie exemplarisch zeigen, was Obi-Wan zwischen III und IV primär getan hat: Luke (und evtl. sogar Leia) zu beschützen. Das wird der Kern der Serie sein und das drückt der Trailer auch mehr als eindeutig aus. Obi-Wans gutes Herz und sein Beschützerinstinkt sollen und werden die Zuschauer für sich gewinnen.
 
Anscheinend wäre Maul als ursprünglicher Antagonist für die „Obi-Wan Kenobi“-Serie geplant gewesen.

Dave Filoni und Jon Favreau hätten den Machern wohl gesagt: „Go bigger.“ Daher wurde letztendlich Vader die Rolle als Antagonist gegeben.

Hätte man Maul‘s Story nicht schon in „Rebels“ zu Ende gebracht (Zugegeben, dass war das erste Mal, dass ich dem Charakter Maul was abgewinnen konnte) hätte mich Maul in Kenobi mehr gereizt als Vader.

Quelle: https://thedirect.com/article/obi-wan-kenobi-darth-maul-vader
 
Nunja, was ja inhaltlich immer leichter zu antizipieren ist:

Die Story der Serie war seit der Ankündigung der Serie selbst von Anfang an eher leicht vorherzusehen. In dem Rahmen, wo sich die Serie bewegt hat sie das Problem wie „Rogue One“ generell nicht viel erreichen zu können.

„Rogue One“ konnte dann aber eine vernünftige Story bieten, was ich nie erwartet hätte. Meiner Meinung nach sollten sich der Fokus bei solchen Einschränkungen bezüglich der Story zwangsläufig dann aber von der Story weg zu den Figuren hin verschieben. (Nachdem Teaser hatten die Autoren offensichtlich diesen Drang aber nicht und stellen sich damit gerade selbst eine schwierigere Aufgabe. Hoffen wir, dass die Autoren im Stande sind diese Prüfung zu meistern.)

vielleicht noch klagend mit Qui-Gon kommunizieren
Na ja, immerhin kann ich dann auch alle Qui-Gon Folgen aus TCW im Streaming-Guide integrieren … Die waren immer gut.
 
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Die Inquisitoren als Antagonisten halte ich eher für ein Ablenkungsmanöver und gehe davon aus, dass Emilia Clarke und Ray Parks (vielleicht auch der Solo-Darsteller) zum Einsatz kommen werden.

„Obi-Wan Kenobi“ spielt zehn Jahre nach Episode III. Genauso wie der Beginn von „Solo“. Qi‘ra (Emilia Clarke‘s Figur) wäre demzufolge noch auf Corellia.

Ich muss mich entschuldigen. War in der Timeline bei der Info tatsächlich um 3 Jahre daneben.

Die „Obi-Wan Kenobi“-Serie spielt tatsächlich ein Jahr nach dem Ende von „Solo - A Star Wars Story“. („Solo“ spielt 13-10 BBY und „Obi-Wan Kenobi“ spielt 9 BBY)

Emilia Clarke‘s Figur Qi‘ra kann daher doch auftreten …
 
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Das man Maul für Vader rausgestrichen hat, wird wohl dem Fanservice geschuldet sein.
Damit ist der Dialog der Kampfszene in EP04, nicht mehr ganz plausibel.
 
Was ich nicht verstehen kann:

Warum kam es zwischen Lucasfilm Animation und Lucasfilm selbst, ungefähr 2016/17, nicht zu einer vernünftigen Absprache, ob Maul nochmal in Live Action vorkommen soll oder nicht?

Der Maul-Handlungsstrang musste ja nach seiner Wiederauferstehung zwangsläufig irgendwie wieder zu Ende geführt werden. Da nicht klar war, ob nach „Rebels“ von Lucasfilm Animation noch gross was kommen würde, wäre es fragwürdig gewesen Maul‘s Story nicht zu beenden und ihn dann auch nicht in Live Action weiter zu verwenden. (Man hätte die Maul-Story dann wohl vermutlich ansonsten auf Bücher und Comics abgewälzt.)

Filoni muss wohl das ok bekommen haben, dass er Maul‘s Geschichte zu Ende erzählen kann.

Und dann kam „Solo“ … Die Macher des Films mussten sich, nachdem Filoni Maul‘s Story in Rebels schon beendet hatte, wohl nochmal umentschieden und nicht weiter gedacht haben, was das für Konsequenzen haben würde. (Kann auch sein, dass sie sich dessen nicht bewusst waren und niemand sich verpflichtet gefühlt hat das ihnen zu sagen. Die Storygroup ist nur für die Kontinuität verantwortlich, die gehalten wurde.) Nebstdem ein „Kenobi“-Film ja schon in Planung war, bevor eben jetzt daraus eine Serie geworden ist.

Daraus resultiert halt jetzt im Endeffekt verschenktes Potenzial seitens Lucasfilm um mit einer Live Action-Serie, die Kenobi und Maul beinhält, eine grössere Zielgruppe anzusprechen als es eine Animationsserie geschafft hat. Nebstdem der Maul-Handlungsstrang in „Obi-Wan Kenobi“ deutlich besser gepasst hätte als in „Rebels“. (War zwar in „Rebels“ gut eingebaut. Es hätte mir persönlich bei „Obi-Wan Kenobi“ halt thematisch besser gefallen.)

Man sieht halt wieder, dass hier offensichtlich nicht grossartig vorausgeplant worden ist und Entscheidungen nicht konsequent durchgezogen werden …
 
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Ich habe das Gefühl, dass man Filoni weitgehend sein eigenes Ding machen lässt, während die Filme aber dann doch wiederum mit nicht zuviel Rücksicht darauf gemacht werden außer der Zielsetzung, nicht direkt zu widersprechen. Wenn man einen Film plant oder eine LA Serie, ist dann halt TCW und Rebels daneben dann doch "nur ein Cartoon", genauso wie für Filoni bei The Bad Batch die Hintergründe von Kanan während der Order 66 auch "nur ein Comic" waren und er halt lieber sein eigenes Ding durchzog, als streng auf Kontinuität zu achten.

Wenn man ein Universum in mehreren verschiedenen Medien umsetzt, finde ich das auch nicht zu überraschend, wenngleich es etwas unglücklich ist.

Davon abgesehen denke ich, dass eine eventuelle Maul-Begegnung in Kenobi trotzdem klappen könnte, denn im Endeffekt sehen wir Ben dort ja nur sehr kurz. Wir haben nicht gesehen, wie er Ezra fand, oder wie er Maul bestattete, und so weiter... Da könnte man also noch einiges zeigen. Dennoch sollte man sich natürlich darauf einstellen, dass eine Szene beim Sprung vom Cartoon zu Live Action anders interpretiert werden wird.
 
Ich habe das Gefühl, dass man Filoni weitgehend sein eigenes Ding machen lässt, während die Filme aber dann doch wiederum mit nicht zuviel Rücksicht darauf gemacht werden außer der Zielsetzung, nicht direkt zu widersprechen. Wenn man einen Film plant oder eine LA Serie, ist dann halt TCW und Rebels daneben dann doch "nur ein Cartoon",

In der Zeit wo die ST und die Anthology-Filme rauskamen hast du Recht. Filonis Einfluss beschränkte sich dort lediglich auf die Storygroup. Und auf die Storygroup hat bis auf Johnson kein Autor der ST und Anthology-Filme Rücksicht genommen auch wenn es zu Vetos kam. (Bei Episode 9 will ich mir gar nicht vorstellen wie frustriert die Mitglieder der Storygroup da hoffnungslos zusehen mussten in dem Wissen, dass sie das Schlamassel danach irgendwie halbwegs wieder begradigen müssen.)

Mit dem Erfolge der Live Action-Serien aktuell und ihrer immer stärker werdenden Übernahme von Aspekten, die aus den Animationssieren ursprünglich entstammen, glaube ich viel mehr, dass sich das auch auf die Filme auswirken wird. Wir hatten zuerst in „Rogue One“ nur Saw Gerrera, bei dem man den Hintergrund seiner Figur nicht kennen musste. Aber als Maul in „Solo“ aufgetaucht ist, waren sehr viele schon verdutzt. Daran merkte man schon, dass die Aspekte aus der Animation und Live Action mit der Zeit immer mehr Hand in Hand gehen.

Man könnte jetzt noch argumentieren, dass dies bisher eben nur in den Anthology-Filmen passiert ist und das auf die Hauptreihe keinen Einfluss hat. Tatsache ist aber, dass Aspekte, die im neuen EU existieren, mit der Zeit auch in den letzten Episode immer prominenter in Szene gesetzt wurden. In Episode VIII war es beispielsweise ledigilch das Zeigen des Lichtschwertkristalls. Aber in Epsiode IX hatten die Sprecher von Ahsoka und Kanan Gastauftritte.

Ich denke, dass Filoni inzwischen kurz davor steht sein Ziel durchzudrücken, wovon er schon in Interviews (teilweise mehrfach auf den SW Celebrations) jahrelang gepredigt hat: Die Gleichstellung der Prorität zwischen Live Action und Animation bezüglich des Storytellings.

Das halte ich prinzipiell gar nicht für schlecht. Ich befürworte es sogar. Im Endeffekt sollte lediglich das Schreiben einer guten Geschichte entscheidend sein. Nicht das Medium, indem es präsentiert wird. Ich befürchte aber, dass dieser endgültige Schritt SW langfristig für die breite Masse unzulänglich macht. Dafür gibt es zwei Gründe:
  1. Viele Leute wollen sich im Vorherein keine animierten Filme anschauen. Egal wie gut sie geschrieben sind. (Ob Filoni generell gut oder schlecht schreibt ist in dem Punkt zweitrangig. Fakt ist aber: Seine Schreibe scheint der breiten Masse noch zu gefallen, wenn man die Reaktion auf die Live Action-Serien bedenkt, die in ihrem Schreibstil identisch zu demjenigen der Animationsserien sind.)
  2. Je länger man Geschichten in einem Universum erzählt, desto grösser und komplexer werden sie mit der Zeit zwangsläufig. Da die Produkte auf Disney + keinen Wert darauf setzen für Erstseher ausreichend Expositition zu betreiben, wird SW kein neues Publikum mehr ansprechen können. Erst Recht nicht, da viele abgeschreckt sein werden mit SW überhaupt anzufangen. Es sind schon viele Medien, die schon viel Zeit beanspruchen einmal geschaut zu werden. Und dann noch das Tempo indem der ganze neue Stoff produziert wird. Und Leute, die zwar schon länger dabei sind, aber nicht jeden Film oder Serie gesehen haben, werden zwangsläufig auch aufgeben, weil sie nichts mehr verstehen. (Der Grund für den Mangel an Exposition ist vor allem lächerlich: „Wenn einem etwas fehlt spielt das keine Rolle mehr. Durch Disney + hat man ja nun auf einer Plattform Zugriff auf alle Filme und Serien.“ Das mag sein. Nur die Zeit und Mühe sind es womöglich einem nicht Wert.)

genauso wie für Filoni bei The Bad Batch die Hintergründe von Kanan während der Order 66 auch "nur ein Comic" waren und er halt lieber sein eigenes Ding durchzog, als streng auf Kontinuität zu achten.

Wenn man ein Universum in mehreren verschiedenen Medien umsetzt, finde ich das auch nicht zu überraschend, wenngleich es etwas unglücklich ist.

Das ist ein Problem, was ich mit der Konstellation bezüglich der Aufstellung des neuen Einheitskanons und den Autoren habe, die ihren Beitrag dazu leisten.

Filoni, sowie Lucas vor ihm, setzt seine Prioritäten im Storytelling so, dass sie mit der Einhaltung eines Einheitskanons nicht kompatibel ist. Das Motto lautet: „Die Idee für die aktuelle Geschichte ist wichtiger, als ob die Idee konsistent zu vorangegangen Werken im selben Universum ist.“

Wenn man für den neuen Kanon unter Disney das selbe Kanon-System genutzt hätte wie für das alte EU (G-, T-, C, S-, D- & N- Kanon), würde Filonis Schreibstil auch auf mehr Akzeptanz stossen. Die Zuschauer und Leser würden sich vorab schon im klaren Sein, dass ein Werk problemlos im schlimmsten Fall durch die oberste Instanz, einem Live Action-Film, überschrieben werden könnte. (Nur leider würde das Filonis Statement untergraben, dass Animation und Live Action gleichgestellt sind. Der neue Einheitskanon dagegen unterstreicht dieses Statement sogar.)

Ironischerweise hatte das alte EU exakt das gleiche Problem. Nur mit dem Unterschied, dass die Rollen vertauscht waren. Viele Autoren (Die Storygroup vor allem) des alten EU hat krampfhaft versucht möglichst eine Kontinuität über Bücher, Comics, Videospiele, etc. zu wahren, obwohl das Kanon-System gar nicht darauf ausgelegt war. Und als Lucas nach Jahrzehnten mit der PT und sein Jünger Filoni mit TCW daher kamen, wurden sämtliche Werke, welche über Jahrzehnte von Dutzenden Autoren möglichst gepflegt worden sind, einfach überschrieben. Und die Fans hatten den Salat. Die Fans des alten EU‘s wussten zwar wie der Kanon ursprünglich ausgelegt worden ist. Da aber über Jahrzehnte eine andere Politik bezüglich des Schreibprozess ausgelebt worden ist, traf es die Fans wie ein Schlag als Lucas plötzich entschied weiter SW-Werke zu kreieren. Sein (und Filonis) Schreibstil ist so ziemlich der gegenteiligste Ansatz für Storytelling demjenigen Schreibstil der alten EU-Autoren gegenüber. Sämtliche Geschichten, die welche die alten EU-Fans womöglich schon seit mehreren Jahren lieben gelernt haben, wurden für technisch gesehen durch die höhere Instanz von Filmen und einer Serie für ungültig erklärt. Aus Nostalgie, und weil man womöglich das neue Zeug nicht mochte, entstanden halt noch mehr unterschiedliche, persönliche Kanons.

Filonis Statement, dass Live Action und Animation gleich gesetzt werden sollten sehe ich zwar auch so. Wenn SW aber auch Bücher, Comics und Videospiele produziert, warum sollten diese Medien dann aber zwangsläufig den Kürzeren ziehen müssen, wenn es um die Entscheidungsgewalt geht was Kanon ist?

Filonis hat zusammengefasst zwei Ansätze:
  1. Unterschiedliche Medien sollen gleichberechtigt existieren können, weil schlussendlich nur das Storytelling von Belang sein sollte. Und Storytelling ist unabhängig vom Medium in dem es erzählt wird. Daraus kann man schliessen, dass gegenseitiger Respekt unter den ausgedrückten Medien vorhanden sein muss. Also müssen die verschiedenen Medien ihre Existenzen untereinander bestätigen, damit dieser Ansatz weiter verfolgt werden kann.
  2. Gutes Storytelling enthält für Filoni folgende Priorität: „Die Idee für die aktuelle Geschichte ist wichtiger, als ob die Idee konsistent zu vorangegangen Werken im selben Universum ist.“ Das bedeuet, dass die Existenz eines anderen Mediums nicht respektiert werden muss, um diesen Ansatz von Storytelling weiter verfolgen zu können.
Diese beiden Ansätze beissen sich schlicht und ergreifend gegenseitig.

Filoni kann sein Statement bezüglich der Gleichstellung von Live Action und Animation schon gerne ausleben. Er sollte dies aber auch konsequent tun und sich nicht nur auf die Medien beschränken, die ihn persönlich mehr interessieren. Und das bedeutet: Er muss auch Rücksicht auf die Werke anderer Autoren nehmen. Nicht nur derjenigen in den Bereichen Live Action und Animation. Sondern eben auch in de Bereichen Büchern, Comics, Videospiele, etc.

Am Schluss wird die breite Masse sich nur für das Bewegtbildmaterial (Sprich nur Live Action und höchstens noch Animation) interessieren. Alle weiter SW-Interssierten (Fans) werden aber mit dieser sich selbst widersprechenden Ausrichtung des Franchise noch lange zu kämpfen haben …

Davon abgesehen denke ich, dass eine eventuelle Maul-Begegnung in Kenobi trotzdem klappen könnte, denn im Endeffekt sehen wir Ben dort ja nur sehr kurz. Wir haben nicht gesehen, wie er Ezra fand, oder wie er Maul bestattete, und so weiter... Da könnte man also noch einiges zeigen. Dennoch sollte man sich natürlich darauf einstellen, dass eine Szene beim Sprung vom Cartoon zu Live Action anders interpretiert werden wird.

Gehe da immernoch von einer Live Action-Adaption des Duells in Rebels aus. Thematisch wird man ansonsten vermutlich nie wieder eine Gelegenheit haben das finale Duell zwischen Kenobi und Maul aus „Rebels“ in Live Action verfilmen zu können. Da die Szene aus „Rebels“ aber Jahre später spielt und zum Konflikt mit Vader nicht passt, gehe ich aber eher von einer Post-Credit-Szene aus.

Das Lichtschwert-Duell zwischen Kenobi und Maul wird dagegen vermutlich eins zu eins ausfallen wie in „Rebels“. Filoni hat grossen Einfluss auf die Regisseurin der „Obi-Wan Kenobi“-Serie Deborah Chow. Er wird da sicher seinen Stempel wieder drauf drücken können.

Warum kam es zwischen Lucasfilm Animation und Lucasfilm selbst, ungefähr 2016/17, nicht zu einer vernünftigen Absprache, ob Maul nochmal in Live Action vorkommen soll oder nicht?
Ganz klares Wunschdenken, es wurde soviel bereits im Vorfeld verbockt.

Bin mir nicht sicher, ob ich deine Aussage richtig verstehe. Meinst du, dass man auch für den Ausbau des neuen EU einen längerfristigen Plan hätte erdenken sollen? Halte ich aufgrund der Anzahl Produkte, welche pro Jahr erscheinen fast nicht für durchführbar. Und auch Abrams und Kasdan hatten einen ähnlichen Ansatz wie Filoni. Sie beschränkten sich bezüglich Storykonsistenz nur auf das, was sie für wichtig hielten. Sprich die OT. (Der Unterschied dort war aber, dass Kasdan in der Lage war die Kontinuität in Episode 7 einzuhalten. Abrams dagegen hat diesbezüglich vollständig versagt.)

Mit Filoni, der sich gleichzeitig eigenmächtig selbst im neuen EU austobt, hätte die Storygroup da nie auch nur annährend einen Plan entwerfen können, der garantiert hätte, dass sich die unterschiedlichen Werke nicht widersprechen. Dafür fehlt der Storygroup schlicht die Entscheidungsdistanz, den Autoren auch mal Nein sagen zu können. Oder besser gesagt, die Storygroup braucht mehr Befugnisse, damit ein Autor eben mal nicht Amok läuft und sich austoben kann, wenn die Storygroup das nicht erlaubt.

Obwohl, selbst wenn ein Autor mit der Storygroup eng zusammenarbeitet läuft es nicht perfekt. Rian Johnson hat sehr eng mit der Storygoup zusammengearbeitet und trotzdem kam es teilweise zu fragwürdigen Inkonsistenzen in Episode VIII. Es waren zwar weit weniger als in Episode IX, aber schon Einige …
 
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Meinst du, dass man auch für den Ausbau des neuen EU einen längerfristigen Plan hätte erdenken sollen? Halte ich aufgrund der Anzahl Produkte, welche pro Jahr erscheinen fast nicht für durchführbar.

Naja wenn ich mir die Infinity Saga so anschaue, dann ist es durchaus möglich einen weitreichenden Plan zu verfolgen der in sich stimmig ist. Es wurde ganz einfach nicht so gemacht, man wollte möglichst schnell die Kohle wieder reinholen.
 
dann ist es durchaus möglich einen weitreichenden Plan zu verfolgen der in sich stimmig ist.

Ich würde den MCU-Filmen vieles unterstellen …

Dass einer von ihnen aber in sich stimmig ist gehört aber nicht dazu. Geschweige, dass die Werke filmübergreifend stimmig sind.

Ist aber ein anderes Thema und passt nicht zum Thread …

Ich finde den Vergleich mit der Infinity-Saga generell schwierig ehrlich gesagt.

Die Infinity-Saga ist eine Reihe, die nur aus dem Medium Film bestand. Zudem spielten die nachfolgenden Filme innerhalb der Reihe fast ausschliesslich allesamt aufeinander folgend. (Das ist dann auch deutlich einfacher als in mehreren Zeitebenen gleichzeitig Geschichten mit unterschiedlichen Medien und daher viel mehr Autoren zu erzählen. Vor allem wenn man will, dass sich die Geschichten nicht gegenseitig widersprechen, wenn die Autoren es nicht für nötig halten sich untereinander abzusprechen.)

Bei SW haben sie es bei den Filmen nicht mal geschafft drei Filme richtig auf die Reihe zu bekommen. Der grosse Unterschied dort ist aber auch, dass Marvel einen Plan hatte was sie machen wollen, als sie von Disney aufgekauft worden sind. Die ersten Grundsteine für‘s MCU waren da schon gelegt. Disney hat dann nur noch das nötige Budget geliefert, damit Marvel diesen zum Ausbau des MCU schneller als ursprünglich geplant verfolgen kann.

Lucasfilm dagegen vor dem Kauf an Disney … war mehr oder weniger abgeschlossen!

Abgesehen davon, dass man das alte EU solange wie möglich noch am Leben erhalten wollte, gab es bezüglich Bewegtbildmaterial kaum noch Pläne. Die hätten TCW wie ursprünglich geplant mit 8 Staffeln zu Ende gebracht und vermutlich noch eine weitere Serie gestartet. Eine Serie, die dann letztendlich „Rebels“ wurde, war soweit ich weiss schon in der Pre-Production bevor es zum Disney-Kauf kam. (Womöglich hätte sich storytechnisch vielleicht was an „Rebels“ verändert, wenn es nicht zum Disney-Kauf gekommen wäre?)

Aber ansonsten gab es keine Pläne für weitere Filme. Lucas hatte zwar grobe Entwürfe bei sich auf der Skywalker-Ranch im Tresor eingeschlossen. Was da aber der konkrete Inhalt war ist ja unklar. Lucas hat ja gefühlt jeden Tag ständig was anderes behauptet. (Was der Inhalt sei. Und als er Mal von Inhalt gesprochen hat, hat er später auch schon wieder abgestritten, dass es überhaupt Pläne für Episoden 7-9 gab. :facep:)

Es wurde ganz einfach nicht so gemacht, man wollte möglichst schnell die Kohle wieder reinholen.

Das kann ich bei einem Betrag von 4,05 Milliarden $ aber noch schnell nachvollziehen.

Die Anweisung von Disney bezüglich des Filme machen an Lucasfilm war: „Macht schnell!“

Die Anweisung von Disney bezüglich des Filme machen an Marvel war: „Macht schnell!“

Der Unterschied ist eben, dass Marvel vor ihrem Aufkauf halt schon Pläne hatte, die in die selbe Richtung gehen wie derjenigen von Disney.

Bei Lucasfilm war das einfach überhaupt nicht der Fall.
 
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Es ist halt auf lange Sicht kaum haltbar, ein großes Universum gleichberechtigt über viele Medien hinweg zu erzählen. Dafür sind die Zielgruppen einfach zu unterschiedlich. Wir als Fans konsumieren halt gerne die Welt, fast egal in welcher Form; der durchschnittliche Zuseher jedoch sieht im Kino einen Film und das war's. Der liest dann nicht die Bücher und Comics dazu oder spielt die Videospiele und schaut die Cartoons oder Serien.
Das bedeutet, dass ein Einheitskanon mit völlig gleichberechtigten Medien nur auf eine Art funktionieren kann: indem die Begleitwerke zu den Filmen letztendlich nur so weit entfernte oder unwichtige Inhalte behandeln, dass ihre Kenntnis beim Schauen der Filme nicht vorausgesetzt werden muss. Bei Star Wars ist es halt nochmal extremer, weil der Unterschied zwischen den "normalen" Blockbuster-Filmformaten für alle und den Animationsserien, die doch schon allein optisch sehr kindlich anmuten, halt enorm ist. Wir sind es halt gewohnt, aber wenn ich nach dem Schauen der elf SW-Filme meiner Freundin auch noch mit den Animationsserien kommen würde, dann steigt sie unter Garantie aus. Und zwar ungeachtet dessen, ob sie ihr vielleicht inhaltlich gefallen würden - einfach nur wegen der Optik. Da existiert einfach eine völlig andere Hemmschwelle.

Für eine funktionierende Umsetzung von Filonis Vision mit der Gleichberechtigung kann es in meinen Augen nur einen einzigen praktikablen Weg geben: wenn man zB eine SW-Filmtrilogie macht, wo die klassischen Zeitsprünge zwischen den Filmen mit Begleitmaterial überbrückt werden, wo jedes Medium sich auf einen eigenen, parallelen, aber vor allem in sich geschlossenen Handlungsstrang konzentrieren kann - zB durch den Fokus auf einen jeweils individuellen Charakter. Dann sollte es diverse Meilensteine geben an Ereignissen, welche dann in den verschiedenen Medien eine Überschneidung finden - siehe die Order 66 und ihre Umsetzung in ROTS, TCW, Bad Batch, BOBF und Fallen Order. Sodass man bestimmte Wendungen aus Sicht verschiedener Charaktere miterleben kann, um entweder beim Konsum aller Medien ein vollständiges Bild zu erlangen oder beim Konsum einzelner Medien zumindest keine bedeutenden Storypunkte zu verpassen.
Und was für den übergeordneten Konflikt in diesen Geschichten Bedeutsames passiert, kann dann der nächste Film im Opening Crawl zusammenfassen. Da hat man dann halt ein wenig Spoilergefahr in beide Richtungen - aber die Begleitwerke sollten sich ja eher jeweils auf ihre eigenen Details konzentrieren und nicht so sehr darauf, das große Ganze im Alleingang voranzubringen. Und eine mögliche Lösung dafür wäre, Aspekte der Geschichte bewusst auszusparen, damit diese exklusiv in den Filmen behandelt werden; auch wenn das nicht so einfach wäre.

Ach ja, und letztendlich müsste Filoni natürlich auch für das, worauf er plädiert, seinen eigenen Output und sein Storytelling qualitativ massiv steigern. Ja, die Live Action Serien kamen "ganz gut" an - bei einem dafür prädestinierten Publikum. Ich persönlich kenne jedoch niemanden, der außerhalb der SW-Bubble von diesen Serien groß spricht. Kein Vergleich zu der Zeit, wo in der Arbeit jede neue Folge von Game of Thrones oder Breaking Bad Tagesgespräch war.
 
Es ist halt auf lange Sicht kaum haltbar, ein großes Universum gleichberechtigt über viele Medien hinweg zu erzählen. Dafür sind die Zielgruppen einfach zu unterschiedlich. Wir als Fans konsumieren halt gerne die Welt, fast egal in welcher Form; der durchschnittliche Zuseher jedoch sieht im Kino einen Film und das war's. Der liest dann nicht die Bücher und Comics dazu oder spielt die Videospiele und schaut die Cartoons oder Serien.Das bedeutet, dass ein Einheitskanon mit völlig gleichberechtigten Medien nur auf eine Art funktionieren kann: Indem die Begleitwerke zu den Filmen letztendlich nur so weit entfernte oder unwichtige Inhalte behandeln, dass ihre Kenntnis beim Schauen der Filme nicht vorausgesetzt werden muss.

Wenn man sich in den einzelnen Werken der verschiedenen Medien soviel Mühe geben würde, dass ein Neueinsteiger durch ausreichend Exposition trotzdem der Handlung folgen kann, wäre, in meinen Augen, auch eine grosse, epische Erzählung möglich. Diese wäre nicht nur durch das Medium Live Action abgedeckt, sondern auch durch die restlichen Medien (Animation, Bücher, Comics, Videospiele, etc.)

Bei Star Wars ist es halt nochmal extremer, weil der Unterschied zwischen den "normalen" Blockbuster-Filmformaten für alle und den Animationsserien, die doch schon allein optisch sehr kindlich anmuten, halt enorm ist. Wir sind es halt gewohnt, aber wenn ich nach dem Schauen der elf SW-Filme meiner Freundin auch noch mit den Animationsserien kommen würde, dann steigt sie unter Garantie aus. Und zwar ungeachtet dessen, ob sie ihr vielleicht inhaltlich gefallen würden - einfach nur wegen der Optik. Da existiert einfach eine völlig andere Hemmschwelle.

Wenn ausreichend Exposition im Medium Live Action kommen würde, wäre das Ansehen einer Animationsserie um die Handlung der Medien zu verstehen, die einen persönlich interessieren, gar nicht nötig. ;)

Aber ganz davon abgesehen: Wenn Optik die Hemmschwelle ist, dann ist einem die Abneigung gegenüber dem Medium in dem das Storytelling verpackt ist ja wichtiger als das Storytelling selbst. (Und wenn einem das Storytelling gefallen würde, wäre es halt um so mehr Schade…)

Und wenn das der Fall ist, sollte man sich schon überlegen ob SW für einen die richtige Fiktion ist, wenn man nur unter diesen Konditionen die Thematik überhaupt geniessen kann. Man schränkt sich so halt selbst die Gesamtanzahl an potenziellen Geschichten, die einen interssieren, unnötig selbst ein …

Daher gebe ich Filoni in dem Punkt Recht. Das Medium, indem das Storytelling verpackt ist, sollte keine Rolle spielen. Das Storytelling der einzelnen Werke muss dann aber auch auf eigenen Beinen stehen. (Das ist langfristig sein grösstes Manko um möglichst viele Zuschauer bei SW halten zu können. Und wie im letzten Beitrag erwähnt muss das für alle Medien dann gelten. Nicht nur denjenigen, in denen er selbst tätig ist.) Da aber die Medien abseits von Film generell weniger Leute anspricht (Der Grund ist dafür in meinen Augen wie oben ausgeführt etwas fragwürdig), könnte man durch ausreichend Exposition dafür sorgen, dass man die Live Action Zuschauer nicht verliert, wenn sie von Inhalten aus anderen Medien nichts mitbekommen haben. (Anstatt das Problem zu lösen, umgeht man es. Das ist zwar nicht unbedingt richtig, aber schlicht der einzige Weg um mit dem Problem dieser von dir beschriebenen Hemmschschwelle umzugehen, da zuviele Leute so denken. Besonders hier bei uns im Westen …)

Für eine funktionierende Umsetzung von Filonis Vision mit der Gleichberechtigung kann es in meinen Augen nur einen einzigen praktikablen Weg geben: wenn man zB eine SW-Filmtrilogie macht, wo die klassischen Zeitsprünge zwischen den Filmen mit Begleitmaterial überbrückt werden, wo jedes Medium sich auf einen eigenen, parallelen, aber vor allem in sich geschlossenen Handlungsstrang konzentrieren kann - zB durch den Fokus auf einen jeweils individuellen Charakter. Dann sollte es diverse Meilensteine geben an Ereignissen, welche dann in den verschiedenen Medien eine Überschneidung finden - siehe die Order 66 und ihre Umsetzung in ROTS, TCW, Bad Batch, BOBF und Fallen Order. Sodass man bestimmte Wendungen aus Sicht verschiedener Charaktere miterleben kann, um entweder beim Konsum aller Medien ein vollständiges Bild zu erlangen oder beim Konsum einzelner Medien zumindest keine bedeutenden Storypunkte zu verpassen.
Und was für den übergeordneten Konflikt in diesen Geschichten Bedeutsames passiert, kann dann der nächste Film im Opening Crawl zusammenfassen. Da hat man dann halt ein wenig Spoilergefahr in beide Richtungen

Das ist im Grunde genau das, was seit 2008 mit der Einführung von TCW ja eben gemacht wird …

aber die Begleitwerke sollten sich ja eher jeweils auf ihre eigenen Details konzentrieren und nicht so sehr darauf, das große Ganze im Alleingang voranzubringen. Und eine mögliche Lösung dafür wäre, Aspekte der Geschichte bewusst auszusparen, damit diese exklusiv in den Filmen behandelt werden; auch wenn das nicht so einfach wäre.

Rein von einem erzählerischen Standpunkt wäre das meiner Meinung nach nicht nötig. Es wird aber allein augrund dessen darauf vermutlich hinauslaufen, damit man die Höhepunkte der Thematiken als Live Action-Kinofilm einer grösseren Menge verkaufen kann und sich das wirtschaftlich lohnen wird. Aber den grösstmöglichen Erfolg bleibt halt aus, wenn die Zuschauer nicht verstehen was passiert. Dann rennen die Leute nicht mehrfach ins Kino. Oder überhaupt einmal gehen die Leute nicht ins Kino. Sie können mit den Themen und Figuren welche im Vorfeld im Marketing beworben worden sind nichts anfangen. Ergo: Es braucht auf alle Fälle mehr Exposition in den einzelnen Werken.

Ach ja, und letztendlich müsste Filoni natürlich auch für das, worauf er plädiert, seinen eigenen Output und sein Storytelling qualitativ massiv steigern.

Ja, das wäre schön. Nur nicht umsetzbar, da Filonis bestes Storytelling nur manchmal positive Ausreisser sind. Und selbst die sind immernoch problematisch.

Action Serien kamen "ganz gut" an - bei einem dafür prädestinierten Publikum. Ich persönlich kenne jedoch niemanden, der außerhalb der SW-Bubble von diesen Serien groß spricht. Kein Vergleich zu der Zeit, wo in der Arbeit jede neue Folge von Game of Thrones oder Breaking Bad Tagesgespräch war.

Kann da nur aus meinem Umfeld reden. „The Mandalorian“ war in meinem Bekanntenkreis sogar in der Lage Leute anzusprechen, die vorher noch nie was mit Star Wars zu tun hatten.
 
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