Es gibt einen entscheidenden Grund, warum Mandalorian im Gegensatz zu den meisten anderen Disney SW Produktionen gut funktioniert. Kennedy war bei Mandalorian kaum involviert.
Der Einfluss von Kennedy war bei „The Mandalorian“ in etwa so gross wie bei den Sequels und den Animationsserien, nahezu gar nicht.(Bei Episode IX war er nochetwas grösser in ihrer Rolle als leitende Produzentin. Das hat aber auf Drehbuch, Regie, etc, kurz die wesentlichen Merkmale eines Films genau gar keinen Einfluss.)
Das Projekt, wo Kennedy am meisten Einfluss von sich aus ausgeübt hat war „Rouge One“. Sie fand den letzten Akt auf Scarif nicht gut, weshalb dieser auch grundlegend überarbeitet wurde. (Deshalb waren damals in den Trailer zu „Rogue One“ auch x-Szenen mit dabei, die es nicht in den fertigen Film geschafft haben.) Und wenn man mich fragt, tat das dem Film letzten Endes gut.
Bei „Kenobi“ fand sie, dass das ursprüngliche Script zu Nahe an „The Mandalorian“ dran ist. Danach kam es zu einem kompletten Autoren-Wechsel mit neuem Skript.
Daher, bitte nicht einfach auf den Hate-Train raufspringen …
Das birgt wiederum aber die Gefahr, dass man Leute, die sich mit dem Universum am meisten befassen, mit Wiederholungen der gleichen Thematiken langweilt. Also entweder werden die gleichen Ereignisse wieder und wieder gezeigt, wovon nur die "ignoranten" Leute wirklich profitieren, damit sie ja nichts verpassen; oder man gibt der Exposition weniger Raum und drosselt sie auf das Notwendigste, damit die wesentliche Handlung weitergehen kann.
Schön wärs …
Die Handlung der einzelnen Folgen der Live Action-Serien sind meistens dramaturgisch nicht ohne grund wie billige Videospiele aufgebaut. Sprich meistens sind die Folgen eine Aneinanderreihung von Fetch-Quests. Das war bei der zweiten Staffel von „The Mandalorian“ am Stärksten bemerkbar. Die meisten Folgen der zweiten Staffel „The Mandalorian“ kannst man eigentlich sehr einfach zusammenfassen: „Du willst etwas von mir, Mando? Schön hilf mir zuerst bei meinem Problem, dann gebe ich dir, was du willst.“
In der zweiten Staffel „The Mandalorian“ wurden mehrere Figuren der Animationsserien eingeführt. (Ahsoka, Bo-Katan) Da man ihre Hintergründe nicht erklären wollte, musste man aber sicher gehen, dass man ihre Funktion in der jeweiligen „The Mandalorian“-Folge trotzdem möglichst versteht als Zuschauer, der die Animationsserien nicht gesehen hat.
Deshalb wird der Plot der einzelnen Folgen in den Live Action-Serien aktuell auch so simpel wie irgendwie möglich gehalten. Man will nicht Exposition betreiben, aber gleichzeitig den reinen Live Action-Zuschauer nicht vertreiben. Man befürchet, dass der reine Live Action-Zuschauer die Serie nicht weiter schaut wenn er mit Handlungssträngen konfrontiert wird, die ihm bislang unbekannt geblieben sind. Deshalb versuchen die Autoren noch nicht mal storytechnisch grossartig etwas anspruchvolleres auf die Beine zu stellen.
Das Problem wäre mit etwas Exposition in den Dialogen gelöst. Ansonsten erhalten wir halt wiederholt den gleichen Story-Aufbau mehrere Folgen hintereinander serviert. Und das wird dann zwangsläufig allen Zuschauern irgendwann zu repetitiv und alle Zuschauer (egal welche Zielgruppe) schalten dann auch ab…
Ausserdem kommt die Gesamtgeschichte mit solchen ständig, unnötig vereinfachten Einzelfolgen dann auch nur im Schneckentempo vorwärts. Das kann allen Zuschauern nicht gefallen …
Was den Stellenwert der Animationsserie aber dann wiederum senkt, nicht? Ich meine, wenn ein Medium durch die Exposition in einem anderen obsolet wird, dann fehlt es ja irgendwie auch an Daseinsberechtigung für das 2. Medium.
Da könnte man auch umgekehrt argumentieren, wenn die Animationsserien schon alles erklären, warum muss dann noch die Live Action-Medien konsumieren. Im Bezug auf das Storytelling wären dann alle Medien eben gleichgestellt. (So wie wir es jetzt beschrieben haben beide wäre dieser Stellenwert eher niedrig. Aber wenn beide unabhängig voneinander existieren können und trotzdem aufeinander aufbauen sind sie gleichgestellt.)
Der Stellenwert würde je nach Medium nur individuell sinken. Je nach dem halt, welches Medium man eben bevorzugt.
Das lohnt sich dann nur eben nicht für „Disney +“, da die Nutzer dann selektiv entscheiden können, was sie sich ansehen wollen. Daher erhoffen die Leute bei „Disney +“ sich durch mindestens 11 Staffeln TCW und „Rebels“ (Mit „The Bad Batch“ aktuell, in zehn Jahren wenn die ST auch mehr auf Akzeptanz stösst auch gegebenenfalls „Resistance“ und auch den weiteren Animationsserien in Produktion) die Abonnenten aufgrund der Animationsserien noch ein paar Monate oder Jahre mehr an sich binden zu können.
Wenn der Storyaufbau der einzelnen Folgen der Live Action-Serien weiterhin deshalb durchgehend der selben Dramaturgie folgt bis auf anhin, werden sich die Zuschauer zwangsläufig unterfordert fühlen. Oder zumindest gelangweilt, weil ständig das Gleiche kommt …
Der Ausschluss von Exposition in den Live-Action Serien ist daher zwar ein gutes Mittel um die Abonnenten bei „Disney +“ kurzfristig länger binden zu können. Die Live Action-Serien von Star Wars ist eines der grössten Flagschiffe für „Disney +“. Wenn die Stories der Live Action-Serien weiterhin aber so ein Einheitsbrei bleiben, wird das Schiff langfristig durch mangeldes Interesse und Frustration aufgrund zu wenig Innovation zwangsläufig untergehen.
Dann nützt es „Disney +“ auch nichts diejenigen Zuschauer mit dieser „Hemmschwelle“ damit ködern zu wollen, dass wenn sie die Live Action-Serien vollständig verstehen möchten, sie sich die Animationsserien anschauen sollen, die bequemlicherweise auf der selben Plattform sind wie die Live Action-Serien für die sich die Zuschauer interessieren. Das Interesse an den Live Action-Serien selbst (dem Hauptprodukt) nimmt ab. Dadurch kann man die Zuschauer mit dieser „Hemmschwelle“ auch nicht für die Produkte begeistern, die sie potenziell eigentlich weniger interessieren würden.
Mit mehr Exposition in den Live Action-Serien kann man langfristig eher erreichen, dass die Zuschauer bei „Disney +“ bleiben als anders herum. So könnte man gleichzeitig Filonis Statement bezüglich der Gleichstellung von Live Action und Animation durchziehen und keine Zielgruppe würde verloren gehen.
Aber ganz davon abgesehen: Wenn Optik die Hemmschwelle ist, dann ist einem die Abneigung gegenüber dem Medium in dem das Storytelling verpackt ist ja wichtiger als das Storytelling selbst. (Und wenn einem das Storytelling gefallen würde, wäre es halt um so mehr Schade…)
Ja, und ich denke, dass das bei den meisten durchschnittlichen Zusehern auch so ist. Und nicht unbedingt auf die beschränkt, das trifft durchaus im Fandom auch zu.
Ja, das ist leider wirklich so. Ich halte das persönlich für keinen guten Charakterzug. Und dass das eher oberflächlich ist, wirst auch du mir zustimmen, dem es ebenso geht wie den meisten anderen Zuschauer. (Ob sie nun im Fandom sind oder nicht.)
Oder kannst du mir einen Grund nennen, weshalb ein solches Verhalten förderlich wäre?
Wenn die Optik der ausschlaggebende Punkt ist, weshalb man sich ein filmisches Werk ansieht, dann sollte man sich vielleicht in einem anderen Genre umsehen. Am Besten in einem Genre, dass mehr den Fokus auf die Optik selbst legt als auf Storytelling. Horror- und Erwachsenenfilme mit sexuellem Hintergrund fallen mir da spontan als Empfehlung ein. Also eher diejenigen Genre, welche durch Quantität das Rad am Laufen halten als durch Qualität zu glänzen und daher den Zuschauer durch seine niedrigsten, menschlichen Triebe anzusprechen versuchen. (Die einzige Ausnahme, die mir ansonsten einfällt sind Kunstfilme. Dort sieht man beispielsweise nur Landschaften und geniesst das Panorama. Das kann auch mir von Zeit zu Zeit mal Freude bereiten. Ich bezweifle aber, dass das die breite Masse auch so sieht …)
Das ist aber definitiv ein Wunschtraum, weil die Medien einfach in ihrer Form, Konsumierbarkeit und Zielgruppe teils zu stark voneinander abweichen. Film und Fernsehserie gehen noch. Aber was, wenn wir jetzt herausfinden würden, dass die nächste große Star Wars-Geschichte exkusiv als Windows 95-Point and Click-Adventure wie Yoda Stories veröffentlicht werden würde? Das ist natürlich ein extremes Beispiel, aber soll illustrieren, wie absurd die Annahme wäre, dass man den Großteil des Zielpublikums damit erreichen könnte. Mit den Filmen hat alles begonnen, und die Filme sind das mit Abstand konsumierbarste Medium von jung bis alt; daher werden sie auch immer Vorrang haben.
Ja, es ist leider wirklich nur ein Wunschtraum. Dass sich die Menschen für Geschichten aufgrund des Storytellings und nicht aufgrund des Mediums, indem es daherkommt, interessieren, ist leider wirklich nur ein Wunschtraum.
Man muss halt auch wirtschaftlich profitabel produzieren müssen. Deshalb habe ich weiter oben in diesem Post breit erklärt, weshalb das Einfügen von Exposition der beste Mittelweg wäre, um möglichst lange Zeit profitabel mit dem Franchise umzugehen und Filonis Statement (Gleichstellung Live Action und Animation, weil das Storytelling entscheidend ist) trotzdem durchzuziehen.
Und die Medien in denen die SW-Medien veröffentlicht werden entsprechen auch immer dem aktuellen Zeitgeist. (Erkennt man eben besonders gut bei Videospielen. Ansonsten würden wirklich noch neue Inhalte auf einem Windows 95-Point hergestellt werden.) Daher stellt sich die Frage nicht. Die unterschiedlichen Medien sind mehr als nur leicht verfügbar kaufbar. Speziell durch das Internet …
Mir ist klar, dass du ein absurdes Beispiel liefern wolltest. In diese Richtung kann aber kein Beispiel gehen, da die unterschiedlichen zum Verkauf gestellten Medien immer dem aktuellen Zeitgeist entsprechen.
Ich gebe dir insofern Recht: Der Höhepunkt der Geschichten sollte man wirklich, aus rein wirtschaftlichen Gründen, in die Kinos bringen. Dass die grosse Geschichte allgemein auch sonst wichtige Aspekte beinhaltet, kann auch in anderen Medien zur Schau gestellt werden. Diese wichtigen Aspekte aus den Medien sollten dann halt aber eben in der Hauptreihe ausreichend adressiert werden.
Naja, nur dadurch dass nichts aus TCW in Episode III eine Rolle spielt, ist die Bedeutung der gesamten Serie in Frage gestellt - zumindest im Kontext der Filme. Einzig für den Content des Filoniversums ist sie relevant.
Ich wollte darauf hinaus, dass das Filoniverse in Zukunft immer mehr Einfluss auf die Filme haben wird, die nach Episode IX rauskommen werden. Bei den Filmen, die vor TCW erschienen sind ist das auch gar nicht möglich. Auch wenn TCW in-universe vor Episode III spielt, ist die Serie out-universe erst Jahre danach erschienen.
Daher haben die Filme, die vor dem Filoniverse entstanden sind, auch keinen Bezug zu diesem Serienuniversum. Die Filme danach, sprich alle Filme die ab Episode VII rausgekommen sind, haben Schritt für Schritt sich immer weiter getraut Aspekte aus dem Filoniverse in die aktuellen Filme zu integrieren. Zuerst bei den Spin-Offs und schliesslich bei der Hauptreihe. Das wird nur so weiter gehen bis auch die in zukunft kommenden Hauptfilme ebenfalls Teil des Filoniverse sein werden.
Insofern finde ich TCW kein gutes Beispiel dafür, weil es nicht als Exposition in ROTS zusammengefasst wird, sondern einfach schlicht im Kontext des Films nicht existiert. Das ist übrigens mit einer meiner größten Kritikpunkte an der Serie: hier wurden Charakterbögen gespannt, die eigentlich zu wichtig wären, um keine Auswirkung auf die Filmhandlung zu haben, aber sie tun es naturgemäß dann halt nicht weil der Film lange vor TCW existierte. Hier ist also die gesamte Art, wie die Prämisse von TCW konzipiert und umgesetzt wurde, in meinen Augen fragwürdig. Und wir wären auch wieder bei der suboptimalen Umsetzung, die ich eingangs erwähnt habe: auch TCW kann sich erzählerisch nur in einem Storyrahmen bewegen, der im Endeffekt irrelevant genug ist, dass im Film null darauf eingegangen wird.
Kann ich mich anschliessen. Weshalb es für mich unter anderem einer der grössten Konzeptfehler der Serie war aus Sicht der bekannten Filmfiguren zu spielen.
Dass TCW allgemein nahezu irrelevant ist liegt halt auch an der Story der PT. Die Klonkriege sind durch die Story der PT schlicht weg zur Randnotiz verkommen, da ihr Sinn, Verlauf und Ende nahezu vollkommen egal sind. Der einzige Grund für diesen Krieg ist es die Bedingungen für Palpatine zu setzen, damit er imperieren kann.
Da ist die Zurschaustellung der Schlachten zwischen Marionetten Klone und Marionetten Droiden auch obsolet. Beide Seiten werden von ein und dem selben Mann kontrolliert, der dadurch den ganzen Kriegsverlauf steuert. Nur spielt der Kriegsverlauf selbst halt nicht so eine grosse Rolle wie die Notstandvollmachten, die Palpatine dadurch erreicht.
Die einzigen Stories aus TCW, die von Relevanz sind, sind daher nur diejenigen, welche nicht direkt mit dem Krieg zu tun hatten. (Ahsoka, Maul, Nightsisters, Cad Bane, Boba Fett, etc.) Diese Aspekte wurden dann eben in weiterführenden Serien übernommen.
Ist bei mir ja auch nur anekdotisch, aber ich weiß von einem der sich für die Serie interessiert hat und von mir wissen wollte, ob sich ein D+ Abo dafür lohnen würde; aber selbst mit dem habe ich danach nie wieder drüber gesprochen. Bei Game of Thrones etwa hatte ich das Gefühl, dass es auch Publikumsschichten anspricht, die sich normalerweise nicht mit klassischem Fantasy auseinandersetzen. Vermutlich deswegen, weil es halt trotz Fantasy "erwachsen" war mit Gewalt und Sex und Mord und all dem Kram. Das Genre ist ja durchaus etwas stigmatisiert. Bei Mandalorian habe ich jedoch keine wesentliche Zugkraft außerhalb der vorgesehenen Zielgruppen wahrnehmen können... außer vielleicht bei vereinzelten Twitter-Müttern, die die Serie schauten, weil sie Grogu süß finden. Auch eine Art der Zielgruppenerweiterung, aber ob die so nachhaltig ist, wage ich zu bezweifeln...
Ja, die Zugkraft der Live Action-Serien ist daher leider wirklich nicht so gross. Weil es am Ende doch Sex, Gewalt und Mord braucht um die Massen zu begeistern. Danke! Du gibst mir damit die Bestätigung, dass der Punkt meiner Aussage, bezüglich der Empfehlung in welchem Genre sich die Zuschauer umschauen sollten, wenn sie vor allem auf Optik fixiert sind, nicht ganz am Ziel vorbei geschossen ist.
Star Wars wirkt dem durch seine Familienfreundlichkeit entgegen, wodurch mehr Altersgruppen angesprochen werden. Und der Tatsache, dass durch die Marke inzwischen mehrere Generationen verbunden sind.