Jedi-Notfallbasis, Trainingszelt - Joseline, Kestrel, Wes
Wes bestätigte, dass es in der momentanen Situation gefährlich wäre, wenn die Sith nur eine winzige Information aus dem Geist eines Jedi bekommen würden. Die Sith jagten sie sicher noch immer und das war genau das, wovor Kestrel im Moment Angst hatte. Sie fürchtete sich davor, dass sie hier auf Ossus irgendwann landen würden und dann auch noch in Überzahl. Was würde dann passieren? Würden sie alle abgeschlachtet werden wie Tiere oder würde man sie zu gefangenen machen? Kestrel wollte es sich nicht ausmalen, denn sie wusste, wie grausam sie waren und sie weder Skrupel noch eine Ehre besaßen. Bei ihnen existierte nur der blanke Hass und dieser richtete sich hauptsächlich gegen die Jedi.
Die junge Padawan hoffte, dass ein Überfall auf Ossus nie stattfinden würde, denn das wäre wohl ihr Ende. Sie waren viel zu wenige. Zu wenige, die sich wirklich wehren konnten.
Wes zeigte sich schließlich bereit mit ihr die gewünschte Übung zu trainieren, doch erläuterte er auch seine Bedenken, dass er nicht in ihren Geist eindringen wollte und wenn nur mit ihrer Erlaubnis auf eine leichte Art und Weise. Kestrel nickte und überlegte kurz. Wes hatte recht, sie hatte davor gar nicht daran gedacht, dass er zur Übung in ihren Geist eindringen müsste, wenn auch nur oberflächlich. Sie hatte jedoch nichts zu verbergen, so hatte sie nichts dagegen, auch wenn sie sich vorstellen konnte, dass er nicht sehr angenehm sein musste, daher überlegte Kestrel noch einige Momente und sah Wes gedankenverloren an.
Dabei erklärte Wes ihr, was sie zu tun hatte und wie die Technik im weiteren Verlauf aussehen würde, wenn sie genug Übung darin hatte und das ein Sith ihren Geist auch brechen konnte, wenn sie nicht stark genug war. Kestrel konnte sich schon gut vorstellen, dass dies dann nicht sehr schmerzfrei verlaufen würde, wenn ein Sith mit Gewalt den Geist brach. Kestrel hoffte sehr, dass sie niemals in solch eine Situation kommen musste.
Wes erklärte jedoch gleich darauf, dass sie sich erstmal auf die Grundlagen beschränken sollte.
Kestrel nickte langsam und sah ihn leicht verunsichert an.
?Von mir aus kannst du versuchen leicht einzudringen, wie du eben sagtest. Ich hätte nichts dagegen. An sich sollte es mir nicht schwer fallen, die Gedanken die versteckt werden sollen, nach hinten zu drängen. In der Meditation tut man auch nichts anderes. Verlangt nur sehr viel Disziplin.?
Meinte sie und atmete tief durch und schloss ihre Augen, da sie von der Erfahrung wusste, dass es so am Anfang am leichtesten funktionierte, wenn man die Augen geschlossen hielt, da man sonst zu schnell von etwas anderem abgelenkt wurde.
Das Mädchen versuchte besonders die Gedanken an Ossus, an die Geschehnisse der letzten Wochen, die sie noch immer quälten und andere Erinnerungen zu verdrängen. Ihr Kopf fühlte sich leer an, doch hatte sie dennoch das Gefühl, dass es nicht reichte, denn sonst hätte Wes gesagt, sie soll es ähnlich wie bei der Meditation machen. Irgendetwas machte sie noch falsch. Kestrel versuchte an erdachte Sachen zu denken und stellte sie sich bildlich vor. Doch immer wieder mischten sich wahre Begebenheiten unter. Sie versuchte ihre Aura dabei zu verbergen, doch wusste sie nicht, ob es dazu half. Kestrel versuchte sogar sich vorzustellen, dass ein Schutzschild sie umgab, doch wusste sie, dass es keines gab. Vielleicht musste sie ein Muster finden und es halten. Ein Muster von wenigen Gedanken und Gefühlen, welche nicht der Wahrheit entsprachen, dennoch als glaubwürdig erschienen. Doch um so mehr sie versuchte, ihren Geist zu verschließen, umso mehr wahre Gedanken strömten auf sie ein.
Seufzend öffnete Kestrel die Augen.
?Nicht so einfach, wie ich dachte. Umso mehr man etwas verbergen will, um so schneller drängt sich die wichtige Information in den Vordergrund. Man will den Gedanken verbergen, doch denkt man ja gleichzeitig dann daran. Kompliziert... .?
Maulte sie leicht und schloss wieder die Augen und versuchte es ein weiteres Mal und versuchte diesmal das Muster von erdachten Gedanken immer wieder zu wiederholen und versuchte das Ganze zu halten.
?Probier es...?
Meinte Kestrel und es war sehr anstrengend zu sprachen und gleichzeitig seinen Geist zu verschließen. Durch ihre Worte, geriet sie leicht ins Wanken und wichtige Informationen strömten wieder in den Vordergrund. Schnell brachte sie es jedoch wieder in Ordnung und versuchte nebenher noch ihre Aura zu verbergen, so wie Sarid es ihr beigebracht hatte. Ob es dazu half, wusste sie nicht. Kestrel war nun gespannt, ob Wes es schaffen würde oder nicht.
Jedi-Notfallbasis, Trainingszelt - Joseline, Kestrel, Wes