[Ossus - Jedi Notfallbasis - im Medzelt] Bru-Th und Satrek, Beka
Noch während Bru-Th seine letzten Monate vor dem Jedi-Meister abspulte, rappelte Satreks Padawan-Schülerin Beka nach draußen, während sie mit einem Droiden schimpfte und ihn hinter sich her zog wie eine Kinderpuppe, die lästig geworden war. Es wirkte auf Bru-Th irgendwie surreal und obwohl es eigentlich zum Lachen gewesen wäre, dachte er nur, dass sie dies mit R2 besser nicht versuchen sollte. Warum? Weil es ein Astromech war und diese kleinen Heulboijen wesentlich wehrhafter sein konnten, wenn die richtigen Werkzeuge installiert waren.
Dieser Moment, indem Beka durch den Eingang verschwand, dauerte nur kurz und Satrek stellte nach langem Schweigen, wofür Bru-Th auch dankbar war, eine Frage, die er sich selber auch nicht recht beanworten konnte. Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als der Rat eine Antwort vorweg nahm, die Bru-Th auch als erstes äußern wollte. Jetzt blieb ihm nur noch eine Vermutung.
"Ja, da habt ihr Recht. ... Es wäre auch möglich, dass sie einfach nur Glück hatten, doch was es mit dem Glück auf sich hat, wisst Ihr sicher noch besser als ich, Meister."
Es gab kein Glück, es gab nur die Macht.
"Ich denke, dass die Sith den Kreis irgendwie eingrenzen konnten",
antwortete Bru-Th schließlich und nestelte etwas in einem faustgroßen Loch herum, das seine Hose in Höhe des rechten Oberschenkels hatte. Wie sah er eigentlich aus?
Doch unabhängig von seinem äußeren Erscheinungsbild, war die Sorge, die der Rat sich machte, sicherlich nicht von der Hand zu weisen. In gewisser Weise war dieses Lager sogar noch stärker bedroht, als einzelne Jedi im Raum, denn soweit Bru-Th wusste, waren immer einige Mitglieder des Rates der Jedi hier auf Ossus und wenn man Jedi aus großer Entfernung spüren würde, dann sicherlich die Führer des Ordens. So gesehen war Bru-Th sehr früh darüber, dass er nicht dem Rat angehörte. Er schaute etwas herausfordernd, als er schließlich fragte:
"Aber was unternehmen wir, wenn dieses Lager tatsächlich enttarnt werden sollte. Nehmen wir an, sie schicken einen Sternenzerstörer und beabsichtigen dieses ganze Plateau einfach einzuäschern. Was wäre das für ein Verlust?!"
Bru-Th und Satrek unterhielten sich noch etwas über das Thema, jedoch ehr über allgemeine Punkte und ohne zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen. Ohnehin wurde diese Diskussion von dem Hinweis Satreks überschattet, dass man die Personen hören sollte, die einem sagen konnten, ob man noch auf dem 'richtigen Weg' war. Bru-Th runzelte etwas die Stirn, weil er nicht direkt wusste, was der Rat mit diesem Heinweis sagen wollte. Glaubte er etwa, dass er dies schon nötig hatte? "Ich weiß, an wen ich mich wenden muss", dachte Bru-Th noch immer irritiert, denn was wäre, wenn der Rat mehr sah, als er sich im Moment selbst eingestand. Hatte er auf Ryloth die Fassung verloren? Diesen einen Moment im Kampf? Als er die Sturmtruppen ... tötete? Bru-Th glaubte nicht, jedoch war ihm der Zweifel unangenehm.
"Glaubt Ihr, Meister, dass ich zu weit gegangen bin? ... Ich wusste, dass ich mich am Rande bewegte, aber ... der Grad ist schmal."
Der Themenwechsel, den der Rat vollzog, war in der Tat ein rhetorisches Stückwerk, jedoch hatte Bru-Th nichts dagegen, das Thema zu wechseln. Er würde darüber meditieren, ob er wirklich zu weit gegangen war und einen Schritt ins Dunkel getan hatte. Fakt war zumindest, dass sie es geschafft hatten.
"Mein Freundeskreis ist nicht sehr groß",
gab Bru-Th als Antwort und dies entsprach der Wahrheit. Er hatte keine Zeit für Freunde und die, die er hatte, sah er nur sehr selten. Eigentlich schade, jedoch war dies unvermeidlich.
"Ich zähle die beiden nicht dazu, Meister. Der Pilotin hab ich Geld angeboten, damit ich ihre Dienste in Anspruch nehmen konnte. Für Sie ist es eine Art Job. ... Und der Junge ... "
Ja, was war eigentlich mit dem Jungen. Blaine. Einen Freund würde er ihn auch nicht nennen, was allein schon daran lag, dass sie unterschiedlichen Generationen angehörten. Außerdem machte er auch keinen Hehl daraus, dass er die Sichtweise dieses Zabrak nicht teilte. Ob es eine Eigenart des Volkes war oder einfach nur das kindische Getue Blaines, wusste er nicht einmal.
Doch jetzt wo er hier war, war auch etwas anderes wichtiger.
"Der junge Zabrak ist machtsensitiv. Das war der eigentliche Grund, warum ich ihn mitgebracht habe. Und ... weil ich mich dafür verantwortlich fühle, dass er mit den Sith in Kontakt gekommen war."
Die Bombe war geplatzt.
[Ossus - Jedi Notfallbasis - im Medzelt] Bru-Th, Satrek