Sie sind offiziell bereits im Ruhestand, und doch scheint Sie der Krieg der Sterne ins Arbeitsleben zurückgezerrt zu haben.
Tja, als ich in den Ruhestand ging - weil ich alt, müde und griesgrämig war -, habe ich gesagt, dass ich den Leuten, die mich im Laufe meines Lebens und meiner Karriere immer wieder unterstützt haben, keinen Wunsch abschlagen würde. Als der Krieg der Sterne also wieder zum Thema wurde und alle Ehemaligen wieder mitmachten, sagte ich natürlich, dass ich auch wieder mitmischen würde. Nicht nur, weil es ein Vergnügen ist, sondern für George, für die Fans und für den Krieg der Sterne.
Nun ist das nicht Ihre erste Rückkehr zum Krieg der Sterne, denn schon für die Special Edition 1997 und danach für die Prequels sind Sie zurückgekommen. Wie haben Sie es erlebt, sich einmal mehr der Saga anzunehmen?
Ich habe es nicht wirklich als Rückkehr erlebt, denn der Krieg der Sterne hat mich nie losgelassen. Ich habe ja auch Comictitelbilder gezeichnet, einige Dutzend Buchtitelbilder, und in all den Jahren seit 1977 war der Krieg der Sterne nie weit entfernt. Diesmal war der zeitliche Abstand nur etwas größer.
Was nun die Frage angeht, wie ich das erlebt habe... Tja, wie nichts anderes, schätze ich. DerKrieg der Sterne war in meinem Leben und meiner Karriere ein wahrer Segen, weil er immer wieder auftauchte, und weil er so... In Ermangelung eines besseren Begriffs muss ich glatt das Wort "beliebt" verwenen. Er hat die ganze Welt berührt und die großen Themen angesprochen: Abenteuer, Erwachsenwerden, Lernen und das gemeinsame Erlebnis mit Freunden. All das steckte im Film und strahlte von ihm auf die ganze Gesellschaft aus, und ich wünschte, es gäbe mehr solche Dinge, in denen die Welt friedlich, harmonisch und freundschaftlich zusammenfinden kann. Für mich war es eine wundervolle Erfahrung.
Wie haben Sie nun zu dem Plakat gefunden, das gerade auf der D23 vorgestellt wurde?
Das alles begann vor etwas mehr als einem Jahr, vielleicht sogar schon vor 18 Monaten. Ich bekam einen Anruf von J. J. Abrams, dem ich noch nie begegnet war. Er war in England und drehte den Film und sagte: Hallo, ich liebe Ihre Arbeit. Etc. etc. Er klang wie ein ganz normaler Fan. Und wir reden so miteinander, und irgendwann fragte er, ob ich denn bereit wäre mitzumischen, und ich sagte, na ja, wenn ich gefragt wäre. Und das war es dann auch schon. Am Ende des Gesprächs brauchte es nicht mehr Worte.
Ein Jahr später trafen wir uns also, und er erzählt mir, dass all die alten Mitarbeiter dabei sind. John Williams, Kasdan, Harrison Ford, alle sind wieder dabei, und sie schreiben den Film, machen die Musik, und nun braucht es noch mich, dmait es sich echt angefühlt. Also habe ich wieder zum Pinsel gegriffen, für George und für den Krieg der Sterne. Mit J. J. hatte ich noch nie zusammenarbeitet. Zu Beginn zeigte er mit etwa den halben Film, und der war einfach wunderbar. Das wird ein richtig toller Film werden. Ich habe das Drehbuch gelesen, danach den halben Film gesehen, und ich kann euch sagen, ganz ehrlich: Das wird wahrscheinlich bei weitem der beste Krieg der Sterne, den ihr je gesehen habt. Ein wunderbar gemachter Film mit einer tollen Geschichte.
Hilft es Ihnen, den Film gesehen zu haben, wenn Sie an Ihren Plakaten arbeiten?
Oh, ganz ohne jeden Zweifel. Es geht dabei ja nicht um meine Ansichten, sondern um ihre Arbeit, und ich muss dann ein Gefühl für den Film entwickeln. Denn was immer wir uns auch einreden mögen, am Ende folgen wir unserem Herzen, nicht unserem Verstand, und ich für meinen Teil weiß, dass mein Herz deutlich größer ist als mein Hirn (lacht). Ich habe das Drehbuch gelesen und den Film gesehen, ich habe den Regisseur getroffen, und ich kenne denKrieg der Sterne. Ich habe ein Gefühl dafür, und ich male, wie ich fühle.
Glücklicherweise scheint das bei euch und der Welt insgesamt anzukommen, also habe ich anscheinend ein universelles Gefühl, das ich dann zeichnerisch einfangen kann. Und durch den Film kenne ich jetzt die Figuren und weiß, welche Gefühle sie verkörpern. Damit kann ich dann die Gesamtlage einfangen und ihre Gefühle zeichnen. Auf meinen Plakaten bilde ich nicht die Geschichte ab, sondern die Gefühle der Zuschauer, wenn sie den Film sehen.
Fühlt sich der Film an wie ein Wiedersehen mit der Familie?
Ich habe eher das Gefühl, ich habe diese Familie nie verlassen. Ich lebe jetzt seit fast 40 Jahren mit ihr. Sie ist Teil meines Lebens. Sie war die ganze Zeit da, während ich alt geworden bin, mein Sohn aufgewachsen ist und nun seine Kinder großwerden. Ich habe jetzt Enkelkinder, und noch immer ist diese Familie bei mir.
Das bringt mich zu dem D23-Plakat, auf dem Finn erstmals mit einem Lichtschwert zu sehen ist. Gab es dazu viele Diskussionen mit J. J. oder dem Studio?
Keine einzige, offen gesagt. Ich habe sieben Monate mit J. J. und dem Studio an verschiedenen Konzepten gearbeitet, und ganz ehrlich: Nachdem ich angefangen hatte, mir Gedanken zu machen, nachdem ich den Film gesehen und das Drehbuch gelesen hatte, habe ich das Thema wochenlang in meinem Kopf herumgewälzt, und mich gefragt, wie ich das Ga