"Über seinen Einstieg
Ich kann nicht abstreiten, dass es einige recht überwältigende Augenblicke. Der größte war wohl, als sie mich zur Skywalker-Ranch brachten und uns durch das Gebäude und das Archiv führten. Dieses Archiv hat mich schwer beeindruckt. Erst war es geradezu furchteinflößend, weil sie dort reihenweise Regale voller Lichtschwerter und Planetenmodelle haben. Außerdem steht dort die Bundeslade, der Todesstern, das ganze Zeug aus Willow und Indiana Jones - 23 verschiedene Peitschen - und all dieses Zeug aus den sechs Krieg-der-Sterne-Filmen. Die ganze Zeit über dachte ich bloß, ich könnte jetzt der Pechvogel sein, der sich an eines dieser Regale lehnt und das ganze Archiv - wie in einem dieser 23 Filme, die man so kennt - zum Einsturz bringt. Und dass aus den Ruinen nur noch die Worte "Du bist gefeuert" zu hören sind. Also ja, ich hatte schreckliche Sorgen war mehr als nur eingeschüchtert. Ich habe meine Hände in meinen Hosentaschen vergraben und versucht, mich möglichst nicht zu bewegen.
Über Rebels
Insgesamt ist das eine phantastische Geschichte. Ich arbeite mit zwei wunderbaren Produzenten zusammen, Simon Kinberg und Dave Filoni, die einfach tolle Kerle sind, mit denen zu arbeiten wirklich wunderbar ist. Rein von der Persönlichkeit her bin ich wohl der übellaunigste von uns dreien. Ich bin der ewige Griesgram. Aber sie sind tolle Leute und große Talente. Außerdem arbeiten wir noch mit... Okay, ich darf nicht sagen, mit wem, aber wir haben tolle Autoren mit dabei. Wir haben wunderbare Schauspieler - und auch hier darf ich nicht sagen, wen eigentlich -, aber die Namaber die Namen werden bald bekanntgegeben werden, nur halt noch nicht gleich.
Und wir haben uns mit der Zeit zwischen Episode III und IV einen wunderbaren Standort für unsere Geschichten ausgesucht. Mit dieser Welt kann man wunderbar spielen, sie bietet so viele Möglichkeiten - und ich werde noch nicht einmal so tun, als ob ich ein Experte dafür wäre. Ich habe die Filme gesehen, ich habe die meisten - nein, noch nicht einmal alle - Folgen von The Clone Wars gesehen. Ich schaue sie mir in meiner Freizeit ein, aber davon habe ich aktuell halt nicht so wirklich viel. Aber wir haben Leute wie Leland Chee und Pablo Hidalgo, die bei Lucasfilm arbeiten, und gerade Pablo ist seit Anfang an Mitglied unseres Storyteams. Er ist nicht nur clever und kennt sich mit dem Geschichtenerzählen aus, sondern ist auch eine Art wandelnde Datenbank. Wir hatten schon mehrfach Momente, in denen man Dave geradezu dabei beobachten konnte, wie er versucht hat, Pablo mit irgendetwas zu überraschen, aber das ist wirklich, wirklich schwierig. Für mich heißt das: Wenn ich etwas nicht weiß, haben wir Leute, zu denen ich gehen kann und denen ich sagen kann: "Okay, ich würde gern dies oder das machen. Was aus dem Kanon können wir dafür benutzen?" Als wir damals an Spider-Man und Young Justice gearbeitet haben, habe ich quasi Pablos Rolle gespielt, denn ich bin eher ein Experte für Spider-Man oder das DC-Universum als für den Krieg der Sterne, und ich gebe das auch offen zu. Ich kenne mich noch nicht mit allen Einzelheiten des Kriegs der Sterne so aus, wie das bei diesen anderen Serien der Fall war. Aber selbst damals gab es Grenzen, bis zu denen ich Bescheid wusste, und manchmal rief ich damals John Wells an und fragte ihn, "hey, ich brauche eine Vermieterin für ein Haus in Chicago. Hast Du mal eine aus dem DC-Universum auf Lager?". Und er gab mir dann meist einen Namen, und ich dachte so: "Ach ja, richtig, da war ja was in Supergirl." Aber ihren Namen hätte ich beim besten Willen nicht mehr gewusst. Tja, es hilft jedenfalls sehr, Leute dabei zu haben, für die dieses Zeugs ist wie die Luft zum Atmen.
Über Rebels und den Kanon
Wir sind mit ganzem Herzen bei der Sache und wissen natürlich, dass diese Serie zum Kanon gehören wird, also nehmen wir diese Verantwortung sehr ernst. Wir wissen, es gibt einerseits Leute, die alles über den Lucasfilm-Kanon wissen und jede Menge Zeugs aus dem Erweiterten Universum kennen, wobei letzteres Kanon sein könnte oder auch nicht, je nachdem, wie Lucasfilm in dieser Frage entscheidet. Wir wollen, dass die Serie diese Leute anspricht, die ja unsere leidenschaftlichsten Fans sind. Gleichzeitig sehen wir uns aber auch in der Verantwortung, eine neue Generation von Kindern anzusprechen, für die dies der Einstieg in den Krieg der Sterne werden wird. Wenn wir im Herbst an den Start gehen, werden diese Kinder zu jung sein, um The Clone Wars miterlebt zu haben. Wir reden hier gar nicht von den Kinofilmen, sondern von The Clone Wars! Das hier wird also das Erste sein, das sie aus dem Krieg der Sterne sehen, und das ist eine große Verantwortung.
Über den Grundton
Die Serie orientiert sich sehr an Episode IV und VI. Wir haben also ernste Themen, aber natürlich kann es auch lustig zugehen, es kann romantisch werden, es kann alles mögliche passieren. Wir nehmen nur dieses Grundgefühl der Gefahr sehr ernst. Ich denke aber, dass wir ein tolles Figurenensemble haben, mit dem wir auf dem Planeten Lothal starten werden, und von dort aus wird das Ganze wachsen, sofern... Na ja, eigentlich wächst es schon in der 1. Staffel, aber gehen wir mal davon aus, dass es weitere Staffeln geben wird, wird es weiter wachsen, denn diese Serie dreht sich um die Gründung der Rebellenallianz. Die gibt es am Anfang unserer Serie noch nicht.
Über das Ende
Die meisten Serien, an denen ich gearbeitet habe, hatten ein sehr offenes Ende. Gargoyles hatte faktisch kein echtes Ende, Young Justice auch nicht. Hintergrund war einfach, dass diese Serien an irgendeinem Punkt einfach nicht fortgeführt werden konnten und ich auch nicht der Rechteinhaber war, das heißt für mich war an irgendeinem Punkt eben einfach Schluss. Aber bei Rebels gibt es ein Ende, denn uns steht nur eine begrenzte Zeit zwischen Episode III und IV zur Verfügung. Wir legen etwa 14einhalb Jahre nach Episode III los und damit etwa 4 oder 5 Jahre vor Episode IV. Und wir erzählen die Geschichte der Rebellenallianz, das heißt sobald es die gibt, ist unsere Serie faktisch vorbei. Wie viele Staffeln das braucht, weiß ich auch nicht, weil wir die Sache nicht so detailliert durchgeplant haben. Wir haben also nie gesagt: "Okay, wir haben genau soundsoviel Staffeln dafür." Aber der Plan ist natürlich schon, von den Ursprüngen der Allianz bis zu ihrer Gründung zu gehen und damit faktisch direkt in Episode IV zu münden. Das ist das Ziel, diese vier- bis fünfjährige Lücke zu füllen.
Über die Figuren
Wir haben eine Figur, um die sich alles dreht, und fünf weitere, die zusammen mit ihr unsere sechsköpfige Kerngruppe bilden. In der ersten Staffel kommen dann schon mehr Leute dazu, aber im Kern geht es um diese kleine Gruppe von Rebellen, die aus der Sicht des Gegners, des Imperiums, natürlich nicht mehr als Schmeißfliegen sind. Sechs Leute können nicht allzu viel Schaden anrichten, aber dann fangen sie an, Bündnisse aufzubauen, Alliierte zu finden und zu wachsen, und dann wird die Serie immer größer und umfassender. Und wie gesagt: Das passiert bereits in der 1. Staffel, aber selbst die ist nur der Anfang. Am Ende der 1. Staffel wird es noch keine Rebellenallianz geben. Was irgendwie ein Spoiler ist, aber ich denke, irgendwie ist das auch offensichtlich. Ich meine, wir werden nicht einfach eine Staffel produzieren und plötzlich die Allianz aus dem Hut zaubern. Es wird eine Weile brauchen, eine Organisation aufzubauen, die in der Lage sein wird, den Todesstern zu zerstören, dann nach Hoth weiterzuziehen und all dieses Zeugs zu machen. Wir haben also einen ziemlich Weg vor uns, aber im Kern werden wir uns wohl trotzdem die ganze Zeit über auf unsere sechs Figuren konzentrieren, auch wenn die Breite und Vielfalt der Serie schrittweise größer werden wird.
Über die Darsteller
Wir haben wunderbare Aufnahmesitzungen mit grandiosen Schauspielern. Wir haben einige unglaubliche Gastdarsteller, Namen, die jeder kennt und Namen, die nicht jeder kennt, aber wenn ihr sie erstmal erlebt habt, werdet ihr euch fragen, wieso ihr sie nicht kennt. Die Aufnahmen sind einfach ein Vergnügen, weil alle, die an der Serie arbeiten, vom Gastdarsteller über unsere regulären Schauspieler bis zu den Storyboardzeichnern und den Autoren, riesige Fans von Krieg der Sterne sind. Es ist einfach der Hit, an diesem Projekt zu arbeiten."