Zu der Nachfolgeserie werde ich mich mir wohl erst dann Gedanken machen, wenn dazu erste Infos draußen sind.
Bezogen auf Rebels muss ich aber zugegeben, dass ich ganz froh über das absehbare Ende bin. Grundlegendes Potenzial will ich der Serie nicht absprechen, aber dieses wurde meiner Meinung nach in den bisherigen Staffeln viel zu selten genutzt. Ich würde das vor allem an folgenden Punkten festmachen:
1. Die zahlreichen Einflechtungen von Charakteren und Handlungssträngen aus TCW, der OT und dem EU haben meist keinen Mehrwert gebracht und ganz im Gegenteil vom eigentlichen Thema der Sendung, der Ghost-Crew und ihrer Einbettung in die Rebellion abgelenkt. Bestes Beispiel sind die Bösewichte, für welche Rollen man lieber Tarkin, Maul und Thrawn eingeführt hat, anstatt Pryce, den Inquisitor und Kallus zu ernstzunehmenden Gegenspielern auszubauen. Den Mandalore-Arc fand ich schon in TCW zu aufgedunsen, aber hier hat er imo noch weniger verloren.
2. Der Serie hat es insgesamt meiner Meinung nach nicht gutgetan, dass man Ezra zu einem Jedi gemacht und diese ganze Macht- und Lichtschwertsache damit in den Vordergrund geschoben hat. Ahsoka hätte als Counterpart zu Kanan denke ich gereicht, um den Großteil von dem zu erzählen, was man zu dem Jedithema erzählen wollte, ohne dass es gleich zwei Mitglieder der Ghostcrew beschäftigt hätte.
3. Es fehlt mir an "dunklen Momenten", welche die Ghostcrew menschlicher gemacht hätten. Das ständige Niedermetzeln der Trooper wird nie auch nur ansatzweise reflektiert und scheidet dafür also aus. Ich hätte es gut gefunden, wenn Ezra beispielsweise im Herzen ein Schlitzohr und Kanan ein Wanderer geblieben wäre. Wenn Hera mal ethisch fragwürdige Dinge für die Rebellion hätte machen müssen und Sabine versehentlich mit ihren Bomben Zivilisten erwischt hätte. Solche Eigenschaften oder Erlebnisse und ihre Auseinandersetzung damit hätten die Charaktere tiefer wirken lassen.
4. Die Unterhandlungen wurden mir in der Regel zu schnell abgehandelt. Kaum war ein Problem aufgetaucht, war es auch schon wieder gelöst und das meist ohne erkennbare Folgen. Manchmal wurde dabei zumindest noch versucht, die Charakterzeichnung zu verbessern, manchmal kamen dabei aber auch pure Filler heraus. Insgesamt gab es mir für eine Serie, deren Folgen chronologisch aufeinander folgen zu viele thematische und stilistische Sprünge, die das ganze nicht wie aus einem Guss sondern eher wie nur lose verbundene Einzelglieder wirken lässt.
5. Das Imperium wirkte meiner Meinung nach oft zu schwach und unfähig. Bei den Stormtroopern und den niedrig gestellten Befehlshaber mag das ja noch ein stilistisches Mittel sein, aber dass beispielsweise die Inquisitoren in der zweiten Staffel am laufenden Band versagen und Thrawn die Rebellen regelmäßig aus fadenscheinigen Gründen laufen lässt, senkt den Spannungswert doch enorm.
Insgesamt fällt meine Bilanz also aus genannten Gründen ernüchternd aus. Dabei gefallen mir eigentlich Design, Musik, Schauplätze und auch bestimmte Grundanlagen der Charaktere. Zudem wurden einige Schlüsselmomente in der Handlung echt sehenswert umgesetzt. Daran kann die letzte Staffel gerne anknüpfen. Und wenn sie dann nochmal für eine richtige Bedrohung und eine charakterliche Weiterentwicklung der Ghostcrew sorgt, könnte es für mich sogar noch einen versöhnlichen Abschluss geben. Das wäre sicherlich auch für meine Sicht auf die Nachfolgeserie von Bedeutung.