David Somerset
Dr. rer. nat.
Wenn ein Unternehmen mit Sitz in den USA damit droht, dass Leute möglicherweise bald ihre Arbeit verlieren oder wenigstens ihre Einnahmen sinken werden, wenn sie nicht massiv gegen eine geplante EU-Richtlinie mobil machen, dann geht das schon in dieselbe Richtung wie 'ne pauschale Verunglimpfung von Demonstranten.
Naja, man macht ja auch gegen eine Richtlinie mobil, die auch von Datenschützern und Urheberrechtlern massiv kritisiert wurde. Da ist der Druck von einem US-Konzern auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn Datenschützer (von UN und Bundesregierung) oder führende europäische Institute für Urheberrecht offene Briefe schreiben und vor dieser Richtlinie warnen, weil es "wissenschaftlicher Konsens*" ist dass einige Artikel so nicht verabschiedet werden dürfen.
Kurzum, die Kritik und die Proteste sind alleine schon durch inhaltliche Evaluation der Richtlinie substantiiert. Daher verbietet sich das herabwürdigende Verhalten gegenüber der Proteste sowieso.
*https://www.create.ac.uk/wp-content/uploads/2017/02/OpenLetter_EU_Copyright_Reform_24_02_2017.pdf