[Rendili| MAR "Claw of Justice" | Brücke | Brückenbesatzung, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]
Tej beobachtete weiterhin das relativ ruhige Treiben auf der Brücke der Claw of Justice, während er darauf wartete, dass die Kommandantin seine Frage beantwortete. Doch er musste nicht allzu lange warten. Sie setzte an, dass sie sich über Rendili befanden. Doch dann wurde sie überrascht unterbrochen. Es kam eine Depesche aus dem Büro von Admiral Pell, die selbstverständlich Vorrang hatte. Und so ließ sich der Commander die Depesche auf ihren Monitor legen und las sie sich durch, um sie dann an Tej weiterzugeben, der sie sich ebenfalls durchlas.
Dann gab Commander Vest ihm den Befehl, ein Manöver zur Abwehr von Raumjägern und Raketen durchzuführen.
Tej salutierte. „Jawohl, Commander. Manöver zur Abwehr von Raketen und Raumjägern wird ausgeführt“, bestätigte er ihren Befehl noch einmal. Sie hatte ihm nicht nur das Kommando bei diesem Manöver überlassen, sondern verließ auch kurz darauf die Brücke. Doch das hatte den Lieutenant Commander jetzt nicht mehr zu interessieren. Er wandte sich dem Navigationsmonitor und damit der jungen Offizierin Lieutenant Therston.
„Sub-Lieutenant, wählen sie einen geeigneten Kurs für das Manöver aus“, gab er ihr die Anweisung, wobei er hinter ihr stehen blieb und sie beobachtete. Er konnte weder das Talent der jungen Frau einschätzen, noch kannte er die örtlichen Begebenheiten im Rendili-System. Und er wollte nicht riskieren, mit der Höchstgeschwindigkeit unerwartet auf ein Asteroidenfeld oder etwas dergleichen zu treffen.
Der Sub-Lieutenant schien einiges von Navigation zu verstehen. Sie wählte einen offenen Raumquadranten, der ausreichend groß war. Tej nickte. „Gute Wahl, Miss Therston“, lobte er die Frau ein wenig, was vielleicht für diese kleine Leistung etwas übertrieben war, aber nun gut. „dann legen sie Kurs mit halber Geschwindigkeit auf diesen Quadranten an, Sub-Lieutenant. Wie lange wird die Flugzeit sein?“ „Ja, Sir. Kurs auf Quadrant Hotel 3-7, halbe Geschwindigkeit. Ankunftszeit im Quadranten in circa fünf Standardminuten.“ Die blonde Frau führte den Befehl aus und die Korvette verließ langsam und sanft ihre Warteposition. Tej lächelte. Es war ein schönes Gefühl, zu wissen, dass man gerade das Kommando innehatte. Zwar auch etwas Respekteinflößend, aber die Freude und das Glück überwogen. Er war nicht der Typ, der im sitzen kommandierte und so blieb er fürs erste hinter der blonden Navigatorin stehen und blickte auf die Navigationsinstrumente und ihre Karte. Die Frau schien einigermaßen begabt zu sein. Jedenfalls hatte sie bis jetzt alles zu seiner Zufriedenheit ausgeführt.
Die Claw of Justice kam langsam auf die von ihm befohlene Halbe Geschwindigkeit. Nach seiner Meinung reichte die Geschwindigkeit völlig aus, um den Ort des Manövers zu erreichen. Währenddessen konnte er den Rest der Brücke auf das Manöver vorbereiten, falls sie dies nicht schon insgeheim taten. Tej wandte sich von der Navigationskonsole und ihrer Offizierin ab und. Als nächstes wandte er sich der Sensorikoffizierin zu. „Lieutenant, sie werden die die Positionen der Angreifenden Raumjäger und Raketen für die Waffenkontrolle markieren“, gab er Miranda Wallis ihre Anweisungen. „Ja, Sir“, gab diese zurück.
Tej wandte sich dann von ihr ab. Er schaute sich nach einem Kadetten oder so etwas um, der ihm einen Kaffee bringen konnte. Und da fand er auch schon einen, der scheinbar keine Aufgaben bei diesem Manöver zu tun hatte und so wie eine Wache oder etwas Ähnliches neben der Tür stand.
„Bringen sie mir einen schwarzen Kaffe, Kadett, und zwar bevor wir im Manöver-Quadranten angekommen sind“, gab er dem jungen Soldaten in befehlendem Ton seine Bestellung. Dieser salutierte und war schnell durch die Türe verschwunden. Als nächstes ging Tej zur Waffenkontrolle. Der dunkelhäutige Mann, der Waffenoffizier stand an der Konsole und schien schon alles für das Manöver vorzubereiten. Tej nickte langsam. „Lieutenant, fürs erste bitte ich sie so zu schießen, das keinerlei Gefahr für uns oder andere Schiffe hier ausgeht. Dennoch möchte ich, dass sie die Schüsse nicht nur simulieren sondern wirklich abfeuern, damit ich sehen kann, wie gut ihre Geschützmannschaften geschult sind“, gab er auch diesem Offizier Anweisungen.
„Manöver-Quadrant ist erreicht, Lieutenant Commander“, meldete sich die Navigationsoffizierin zu Wort. Tej nickte.
„Auf Gefechtsstation gehen, Lieutenant Vest, und zwar alle Stationen“, rief Tej dem Sohn des Commanders zu. Dieser wiederholte den Befehl noch einmal und löste dann Gefechtsalarm im gesamten Schiff aus, was deutlich durch eine laute Sirene wahrnehmbar war. Just in diesem Moment brachte der Kadett Tej seinen Kaffee.
Damit war also alles für Tejs erstes Manöver bereit.
„Sub-Lieutenant, gehen sie auf 37 Grad Steuerbord, maximale Sublichtgeschwindigkeit“, gab Tej den ersten Befehl, der sogleich von der Navigationsoffizierin wiederholt und ausgeführt wurde. Die Claw of Justice beschleunigte spürbar und Tej hielt sich mit der rechten Hand an der Konsole des Kommandanten fest, während er seine linke Hand mit der Kaffeetasse zu seinem Mund hob und einen Schluck trank.
„Drei Ziele von Backbord, Raumjäger“, meldete sich Lieutenant Wallis von ihrer Sensorik Station. Tej nickte. „Waffenkontrolle, haben sie das gehört?“, wollte er wissen. „Ja, Sir, drei Raumjäger von Backbord, Zielerfassung begonnen“, gab der Waffenoffizier zurück.
„Sub-Lieutenant Therston, gehen sie auf Ausweich-Kurs jeweils 45 Grad“, gab Tej den Befehl an die Navigatorin, der bedeutete, dass die Claw jetzt einen Zickzack-Kurs einschlagen würde, bei dem sehr häufig die Richtung geändert wurde. Das Tat die Navigatorin auch sofort, wobei sie eine Kurve im 45-Grad-Winkel nach links einschlug. Dabei neigte sich auch der komplette Innenraum zur Seite, dass es sich um eine sehr scharfe Kurve handelte. Und so mussten sich alle Personen, die nicht auf einem Stuhl saßen irgendwo festhalten oder zumindest ihr Gewicht verlagern. Tej nickte zufrieden. Er genoss diese Art von Wenden.
„Waffenkontrolle, feuern sie nach eigenem Ermessen“, gab er einen weiteren Befehl an Lieutenant Ovander. „Jawohl Sir, feuern nach eigenem Ermessen“, wiederholte dieser Tejs Befehl und ließ sogleich die erste Salve aus den Backbordgeschützen feuern. Sogleich meldete die Sensorikoffizierin auch einen Treffer. Das war jetzt das Interessante an diesem Manöver, den es bestand ein wenig aus einer Simulation, um es für die Waffenkontrolle und Sensorik authentisch zu gestalten und teilweise eben aus echten Bestandteilen, wie dem Zickzack-Kurs der Navigatorin. So wurden also die Raumjäger auf den Sensorbildschirmen nur simuliert. Ovander ließ kurz darauf, unmittelbar nach einer weiteren Wende von Lieutenant Therston, ein weiteres Mal feuern und auch hier wurde ein Treffer gemeldet. Tej war bis jetzt sehr zufrieden mit dem Manöver, vor allem da die Crew so eingespielt schien, dass sie mit den wenigen Befehlen seinerseits und den Daten die sie hatten sehr gute Abwehrmaßnahmen fliegen konnten. Tej genehmigte sich noch einen Schluck aus seiner Tasse. Und ging zur Navigationskonsole, um Lieutenant Therston noch ein wenig über die Schulter zu schauen. Sie hatte sich bis jetzt keine größeren Fehler erlaubt und war auch in der Lage gewesen, ohne seine Hinweise die richtige Zeit für eine Wende abzupassen. Tej lächelte, während das Manöver weiterlief. Er musste diese Brückencrew wirklich für ihr agieren loben, auch wenn das nicht seine Art war, war er auf alles Fälle mit den Offizieren soweit zufrieden.
Dennoch wurde ein kommandierender Offizier dadurch insgesamt dennoch nicht überflüssig, da man sich im Ernstfall nicht vollständig auf die Manöverabläufe verlassen konnte. Außerdem geschahen immer unvorhergesehene Dinge, auf die ein Kommandant mit der ihm gegebenen Übersicht am besten und schnellsten Reagieren konnte. Aber er war froh, nicht jeden einzelnen Schritt kommandieren zu müssen, was auf Dauer wirklich mühselig sein konnte. Nun er würde das Manöver für einige Zeit noch weiterlaufen lassen und die einzelnen Offiziere bei ihrer Arbeit beobachten.
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