Rendili


[Rendili| MAR "Claw of Justice" | Brücke | Brückenbesatzung, Lieutenant Commander Darran, Commander Vest und Brückenbesatzung]



Als Commander Vest auf die Brücke zurück kehrte, war die Claw bereits ein ganzes Stück mit Sublichtgeschwindigkeit geflogen. Sie schien allerdings erwartet zu haben, dass das Manöver noch in vollem Gange war. Doch die Tatsache, dass die Claw of Justice zurück zu ihrer Position bei Rendili beordert worden war, schien sie dann auch nicht zu überraschen und sie ließ eine Ehrenformation im Hangar antreten. Erwarteten sie etwa hohen Besuch? Tej wusste davon nichts.

Doch schon kurz nachdem sie in Warteposition gegangen waren, kam eine weitere Nachricht aus dem Stab von Vizeadmiral Nerethin. Ihre Besichtigung der Korvette musste auf den nächsten Tag verschoben werden, somit hatte sich sowohl.

Somit war der Rest des Tages mit Manöverbesprechung und –kritik verbunden. Sowohl im Plenum der Verantwortlichen, als auch noch einmal allein mit dem Commander in ihrem Büro. Doch da der Commander ihn nicht persönlich bei seiner Arbeit auf der Brücke beobachtet hatte, konnte es nur Kritik an seinen taktischen Maßnahmen geben und diese waren, das wusste Tej, einwandfrei gewesen und würden es in Zukunft auch sein. Natürlich würde er so etwas nie erwähnen. Aber seine Gedanken konnte ja keiner lesen. Außer vielleicht ein Sith, aber der Commander war sicher keiner.

Als Tej das Büro des Commanders verlassen hatte, begab er sich zuerst in sein Quartier, um erstmal sein weniges Gepäck, das er aus Bastion mitgenommen hatte in seinen Spind zu schichten. Danach begab er sich in die Messe um das Abendessen zu sich zu nehmen. Zwar traf er auf einige Brückenoffiziere, mit denen er vorhin das Manöver durchgeführt hatte, doch Tej hatte keine Lust, noch weiter dieses Manöver zu rekapitulieren, geschweige denn Smalltalk zu betreiben, also nahm er schweigend seine Abendessen zu sich und kehrte dann in sein Quartier zurück, das ziemlich geräumig war, vielleicht nicht so groß, wie das des Commanders, was auch legitim war, aber dennoch größer als sein Quartier auf Bastion gewesen war. Es gab einen kleinen Schreibtisch mit einem gemütlichen Sessel, was das Arbeiten angenehmer gestalten würde.

Doch zuerst war für Tej ein wenig körperliche Arbeit angesagt. Er machte einige Übungen, um genau zu sein, seine alltägliche Serie an Liegestützen, Kniebeugen und Sit-Ups. Erst danach wendete er sich noch ein wenig der Arbeit zu. Unter anderem öffnete er das Allgemeine Dossier über Vizeadmiral Nerethin. Doch dieses war, bis auf die üblichen Informationen nicht besonders Informativ. Natürlich kannte er die Legenden von Sith, die als Flaggoffiziere in der Flotte dienten. Doch Bestätigungen dafür fand er nicht. Aber er hatte auch, wenn er ehrlich war, gar nicht so große Angst davor, einem Sith zu begegnen. Schließlich stand man auf derselben Seite und er erfüllte seine Arbeit immer zur Zufriedenheit der anderen. Somit war auch dieser Teil schnell abgeschlossen und Tej beschloss daraufhin, sich schlafen zu legen.

Der nächste Morgen begann für Tej wie immer. Er stand zeitig auf, machte seine Morgenübungen und nahm dann ein Frühstück zu sich. Zurück in seiner Kabine, zog er sich eine frische und hochwertige Uniform an, als er sie normal zu tragen pflegte. Dennoch verzichtete er, wie gewöhnlich auf den obligatorischen grauen Hut.

Als er auf der Brücke ankam, fielen sofort zwei Dinge auf. erstens war der Commander bereits auf der Brücke zugegen und zweitens war die Marauder einem neuen Verband, nämlich der 417. Korvettendivision zugeteilt worden.

Doch Tej konnte sich darüber nicht sonderlich viele Gedanken machen oder sich über die anderen Korvetten der Division informieren, da der Besuch der Vice Admiral nun endgültig anstand. Somit begab er sich mit dem Commander in den Hangar, wo bereits das Empfangskomitee bereit stand.

Der Commander neben ihm wirkte sehr angespannt und fast schon nervös, was im Gegensatz zu Tej stand, der dem ganzen eher Entspannt gegenüberstand. Er hatte schließlich schon ein paar Mal mit Admirälen auf Bastion zu tun gehabt.

Das einzige was er verspürte, als die Landungsfähre in den Hangar eingeschwebt war und sich die Rampe langsam absengte, war Respekt. Respekt vor dem Rang eines Vizeadmirals.

Als Admiral Nerethin die Rampe, gefolgt von einer zweiten Frau, herunter schritt, schien Commander Vest neben ihm kurz davor gewesen zu sein, einen Schritt zurück zu machen. Doch sie konnte sich beherrschen. Tej hingegen musste sich in dieser Situation ein Grinsen verkneifen, was ihm auch glücklicherweise gelang. Tej und der Commander salutierten, als die, für Tej immer noch klein wirkende Vice Admiral, nur wenige Schritte vor ihnen stehen geblieben war, und, ganz nach dem Protokoll darum bat, an Bord kommen zu dürfen. Tej fiel hierbei die einfache Aufgabe zu, eine gute Figur zu machen und fürs erste zu schweigen. Dennoch bemühte er sich, durch seine Aufrechte und gerade Haltung einen guten Eindruck zu machen.

Dennoch konnte Tej die Angst von Commander Vest, wenn er sie auch nicht teilte, einigermaßen nachvollziehen, denn Admiral Nerethin hatte doch, trotz der Tatsache, dass sie eine Menschenfrau war, ein äußerst gebieterisches und beherrschendes Auftreten. Doch genau so etwas, fand der Farghul, machte einen echten Kommandanten aus und auch einen echten Flaggoffizier.

Tej erlaubte es sich, die Frau, so wie sie jetzt vor den beiden stand und auf eine Antwort des Commanders wartete, kurz zu mustern. Auch musterte die andere Frau, die hinter Nerethin von der Fähre gekommen war. Sie wirkte definitiv ein wenig eingeschüchtert, was, zumindest war das Tejs Erklärung, auf sein Äußeres zurückzuführen war. Sie sah aus, wie der Adjutant des Admirals, aber Tej war sich sicher, dass er dass später noch erfahren würde. Und somit richtete er seinen Blick wieder stur und militärisch gerade aus und wartete auf eine Antwort des Commanders.


[Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit | MAR “Claw of Justice” | Hangar | Commander Vest, Lieutenant Commander Darran, Ehrengarde, Flag Lieutenant Harte und Vice Admiral Nerethin]
 
[ Rendili-System | Orbit von Rendili | MAR "Claw of Justice" | Deck Vier | Hangar | Ehrenformation, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]
Nomi war ziemlich nervös. Das konnte sie nicht leugnen. Sie war drauf und dran ihre verschwitzten Hände unauffällig an den Seiten ihrer grauen Offiziersuniform abzuwischen, besann sich jedoch rechtzeitig eines besseren und kramte ein kleines Stofftuch hervor. Das fehlte gerade noch! Sich am bis hierhin wohl wichtigsten Tag ihrer Karriere die Uniform mit Schweißflecken zu versauen, würde sie sich nie verzeihen können. Elysa Nerethin war schließlich nicht nur Teil der Admiralität, sie war darüber hinaus auch noch Mitglied des Flottenkommandos, zuständig für das Sternjägerresort. Wenn sie es sich ehrlich eingestand, war sie die wohlmöglich wichtigste Persönlichkeit, mit der sie je zu tun hatte und je zu tun haben würde.

Das Tuch wieder in eine der Hosentaschen zurückstopfend verrenkte sie fast ihren Hals bei dem Versuch, im Vorbeigehen so viele Winkel wie möglich in Augenschein zu nehmen. Sie war generell ein Mensch, der Ordnung und Sauberkeit auf seinem Schiff für ein unerlässliches Gut hielt, doch gerade heute sollte nach Möglichkeit kein Techniker auf die Idee gekommen sein, mal eben einen Stapel Kisten in einer Ecke des Schiffes abzustellen, in der sie so gar nichts zu suchen hatten. Die Claw of Justice, ihre Besatzung und nicht zuletzt ihre Kommandantin mussten sich heute von ihrer besten Seite präsentieren.

Nomi warf einen Seitenblick auf ihren ersten Offizier. Sie hoffte inständig, dass dieses zu groß geratene Katzenwesen in seiner Übergrößen-Uniform keinen falschen Eindruck auf die Vice Admiral hinterlassen würde. Die meisten hochrangigen Offiziere im Dienste des Imperiums verabscheuten den Gedanken, ein nichtmenschliches Wesen in einer Führungsposition begrüßen zu müssen. Häufig wurden Schiffe, auf denen viele Frauen und nichtmenschliche, oder gar nichthumanoide Galaxisbewohner ihren Dienst ableisteten als Resterampe verschrien. Bloß so viele wie möglich von ihnen auf einen Haufen, damit sie den richtigen, wichtigen und bedeutenden Mitgliedern der Flotte nicht weiter im Weg standen. Vielleicht lag die Hoffnung der Commander darin, dass es sich bei ihrem künftigen Befehlshaber um eine Frau handelte, und sie sich über solche Gedankengänge ihrerseits keine Sorgen machen musste. Vielleicht verschätzte sie sich aber auch grundlegend in der Situation. Aber was sollte sie schon tun? Sich einen Bart aufmalen und Tej Darran irgendwo in den Tiefen des Frachtraums versteckt halten?

Sie seufzte und warf stattdessen einen Blick auf die Ehrengarde, die sich mit Stolz erfüllten Herzen direkt hinter den beiden Offizieren befand. Diese Männer bereiteten Nomi etwas Zuversicht. Sie hatte die Seele und das Herz ihres Schiffes versammelt und die Garde aus allen Truppenteilen an Bord zusammengestellt. Mannschaftsdienstgrade, die sich in letzter Zeit besonders hervorgetan haben, angeführt durch jeweils einen erfahrenen und verdienten Unteroffizier. Schließlich galt die Ehre des Besuchs der Admiral nicht nur der Kommandantin und ihrem Stellvertreter, sondern dem ganzen Schiff. Im Gegenzug konnte sie der Admiral mit so mit ihren eigenen geringen Mitteln gebührenden Respekt erweisen.

Als das Empfangskomitee das Schott zum Hangar erreichte und es durchschritt wippte sie ungeduldig und verlagerte ihr Gewicht zwischen Zehenspitzen und Ballen hin und her, während sie beobachtete, wie die Männer und die eine Frau der Garde Aufstellung annahmen. Ein Herumkauen auf ihrer Unterlippe konnte Nomi zudem erst unterlassen, nachdem sie die Reihe mindestens zwei Mal abgeschritten war, ohne irgendeine Ungereimtheit zu entdecken. Es war seltsam. So kannte sich die ansonsten taffe und abgeklärte Coruscanti selbst überhaupt nicht. Tief durchatmend und mit angenommener Haltung registrierte sie die Information, dass das Shuttle Nerethins in weniger als einer Minute den Hangar der Claw erreichte. In dem war es mittlerweile zwar eng geworden, obwohl dieser schon einen Großteil des unteren Deckes der Korvette ausmachte. Jeder Zentimeter wurde hier jedoch gebraucht. Das Schiff war in seiner Gesamtheit nicht länger als zweihundert Meter. Hier einen Hangar mit Platz für eine komplette Jägerstaffel, sowie genügend Raum für die Möglichkeit der Landung eines externen Shuttles unterzubringen, war eine Meisterleistung der Sienar-Ingenieure. Nichtsdestotrotz hatte das Personal eine der beiden Landefähren für die Dauer des Aufenthalts der Vice Admiral aus seiner angestammten Position entfernen müssen, um ihre Landung tatsächlich problemlos garantieren zu können.

Dann war es so weit. Die Fähre schob sich durch die Hangar-Öffnung und setzte seicht auf dem Boden auf. Die Luke öffnete sich und heraus schritten zwei Frauen, die in ihren Uniformen weder fehlgekleidet aussahen, noch so wirkten als würden sie irgendwen daran zweifeln lassen wollen. Sofort setzte die Führungsriege der Claw zu einem Salut an. Vice Admiral Elysa Nerethin war schlank, vermutlich verdeckte die Offizierskleidung einiges von ihrer Sportlichkeit. Sie war zudem ziemlich offensichtlich jünger als Nomi, ihre Gesichtszüge waren aristokratisch und mochten auf männliche Vertreter ihrer Spezies mit einiger Sicherheit attraktiv wirken. Ihr Blick war ernst und die schwarzen Haare… Jetzt, wo sie näher kam, fiel Nomi ein kleines, schwingendes Objekt an der rechten Gürtelseite der Admiral ins Auge.

Die Erkenntnis traf wie sie ein Schlag ins Gesicht. Sie musste all ihre Überwindungskraft aufbringen, um nicht instinktiv zurück zu weichen, oder schlimmer noch, mit offenem Mund und Entsetzen im Gesicht zu starren. Sie konnte nicht glauben, was sie sah und dennoch hätte es ihr von Anfang an klar sein müssen. Nerethin war eine Sith. Nomi hatte zwar noch nie ein Lichtschwert, die antike Waffe dieses geheimnisvollen Ordens, in Natura gesehen, doch jedes Kind hätte eines erkennen können, wenn man es ihm vor die Augen hielt. Eine Welle der Furcht durchflutete die Commander. Sie kannte Geschichten über Mitglieder dieses Ordens. Dunkle Geschichten, die einigen Quellen zufolge der Wahrheit entsprachen. Als Coruscant noch unter republikanischer Herrschaft stand, waren die Sith Gegenstand jeder guten Grusel-Geschichte, die man Kindern erzählte um sie zum Fürchten zu bringen. War es eine Schande, dass Nomi eben jene angstvollen Gefühle einholten? Die imperiale Führung hatte sie mitsamt ihrer Crew ausgeliefert. Sie würden nun unter dem Kommando eines der gefürchtetsten Wesen der Galaxis stehen und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte.

„Erlaubnis erteilt. Willkommen an Bord der Claw of Justice, Admiral Nerethin. Es ist mir eine Ehre und…“, ihre Stimme zitterte zaghaft während sie diese Worte hochwürgte. Sie hätte doch so gerne anderes gesagt. „eine besondere Freude. Ich bin Commander Nomi Vest“, sie deutete auf hochgewachsenen Farghul an ihrer Seite, „Darf ich Sie außerdem mit meinem Ersten Offizier, Lieutenant Commander Tej Darran, bekannt machen?“

Nomi wusste, dass imperiale Flottengepflogenheiten verlangten, dass die Sith/Admiral ihnen nun die Identität ihrer Begleiterin offenbaren würde. Sie vernahm auch Laute, doch in ihr Hirn einbrennen tat sich kaum etwas. Flag Lieutenant Harte, das war alles. Sie musste sich zusammenreißen. Schlimm genug nun im Dienste einer Vertreterin des dunklen Ordens zu stehen, doch was geschah erst, wenn Nomi sich respektlos oder ungebührend verhielt? Sie wollte auf keinen Fall, dass ihre Untergebenen - und dazu gehörte schließlich auch ihr Sohn - in irgendeiner Weise unter den neuen Umständen zu leiden hatten. Sie musste diesen Besuch über sich ergehen lassen; es durchstehen und dann ihren Dienst im Sinne des Imperiums ableisten.

„Was verschafft diesem bescheidenen Schiff diese besondere Ehre?“

Natürlich konnte die Coruscanti denken, und hatte genaue Vorstellungen davon, was Elysa Nerethin auf ihrer Korvette wollte. Sie konnte sich jedoch nicht des Versuchs erwehren, diesen Besuch mit jeder Zelle ihres Körpers abweisend entgegen zu treten.


[ Rendili-System | Orbit von Rendili | MAR "Claw of Justice" | Deck Vier | Hangar | Ehrenformation, Vice Admiral Nerethin, Flag Lieutenant Harte, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]
 
[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || MAR “Claw of Justice” | Hangar|| Commander Vest, Lieutenant Commander Darran, Ehrengarde, Flag Lieutenant Harte und Vice Admiral Nerethin

Der Empfang auf der Silver Bullet war schon als distanziert zu beschreiben, doch Commander Vest zog geradezu eine Mauer aus Eis und Ablehnung hoch. Ihre Stimme flatterte und sie rang um ihre Selbstbeherrschung, im starken Kontrast zu ihrem ersten Offizier, der Ruhe, Selbstsicherheit und Stärke ausstrahlte.
Die Dienstakte Vests beinhaltete zwar einige abwertende Kommentare – bisher war Elysa geneigt, diese als sexistische Stolpersteine abzutun – aber ihr ehemaliger CO bescheinigte der Coruscanti eine Charakterstärke die Nomi Vest hier nicht präsentierte. Viel schlimmer empfand Elysa jedoch, dass sie die Furcht der Frau als bittersüß wahrnahm. Es war jene Art von Furcht die darum bettelte missbraucht zu werden. Wie ein Raubtier, dass eine Fährte wahrnahm, wuchs die Unruhe in der Corellianerin. Erinnerungen rührten sich, die Elysa längst vergessen geglaubt hatte und zerrten an ihrer Selbstbeherrschung. Schließlich wollte sie 'nur' Loyalität und die konnte man auch erhalten, wenn die Furcht der Untergebenen vor einem selbst größer war als die Furcht vorm Feind. Es erlaubte ein Höchstmaß an Kontrolle, und die absolute Kontrolle über ein Wesen war die ultimative Demonstration von Macht.
Gedanken, die Elysa nicht haben wollte und nicht haben durfte. Sie wollte nicht nur die Loyalität, sie wollte gegenseitiges Vertrauen und Respekt – wie Needa es sie gelehrt hatte. Es ging dabei nicht um Kontrolle, sondern das Wissen, dass Untergebene ihre Fähigkeiten selbstbewusst einsetzten, um das Imperium zu schützen.


“Meine Begleitung ist Flaggleutnant Inyri Samantha Harte.” Der Name Harte erfreute sich in Flottenkreisen eines zwiespältigen Rufs. Offiziellen Verlautbarungen nach beruhte die imperiale Niederlage bei Denon, einhergehend mit dem Verlust der SSD Final Reversal, auf Rear Admiral Melville Hartes Fehlentscheidungen während der Schlacht.

“Mein Besuch geht über reine Neugier hinaus.” bestätigte Elysa der Schiffskommandantin aufrichtig.
“Ihr Kommando ist Teil der dritten Flotte. Als Flottenkommandantin ist meine Verantwortung die mir gegebenen Ressourcen effizient einzusetzen, dazu brauche ich ein klares Bild von Führungsoffizieren, Besatzung und Schiff. Ein persönlicher Eindruck, Stärken, Schwächen und Moral einer Einheit abschätzen zu können, hilft Verluste zu minimieren. Wenn man es herunterbricht ist meine Pflicht die mir gegebenen Ziele ohne unnötige Verluste zu erreichen. Ganz davon abgesehen erlaubt es ihnen einen persönlichen Eindruck zu verschaffen, wer sie kommandiert. Ihre Pflicht als Kommandantin besteht ebenfalls daraus dafür zu sorgen, dass soviele ihrer Besatzungsmitglieder aus der Schlacht zurückkehren wie möglich und dabei ihr Missionziel zu erreichen. So mancher Befehl von oben lässt einen gewissen Interpretationsspielraum und wenn sie unter einem Admiral dienen der auch mit vier astrographischen Fixpunkten und drei Raumlotsen seinen eigenen Hintern nicht findet, wäre es doch praktisch vorgewarnt und aufmerksam zu sein, um innerhalb der Vorschriften vermeidbare Schäden abzuwenden.”

Inyri Samantha Harte konnte ein Seufzen nur schwer unterdrücken, als ihre Hoffnung zersplitterte, dass Elysa Nerethin nicht aus dem Protokoll ausbrach, denn schließlich verstand sich die junge Lieutenant als protokollarische Aufpasserin der Flaggoffizierin.

“Persönlich zähle ich mich nicht zu jener Gruppe, dennoch ist es nur gerecht, wenn sie wissen woran sie sind. Ich bin es gewohnt in Flottenkreisen als ambivalente Person wahrgenommen zu werden und kann es auch niemanden verdenken, mein Werdegang ist durchaus ungewöhnlich. Aber genauso wie ich mir unvoreingenommen ein Urteil bilde, erwarte ich das auch von ihnen Beiden.”

Der Tonfall der Admiral war ernst und eindringlich, es sollte unmissverständlich sein, dass ihr die Worte und die Werte dahinter wichtig waren.

“Ich bin kein Janem Menari, der Mitglieder der Admiralität exekutiert, weil sie ihm widersprechen. Ganz im Gegenteil, ich habe kein Problem einen nützlichen Vorschlag zu akzeptieren, nur weil er nicht von mir ist. Meine Stellung und mein Ego werden davon nicht bedroht. Mein Lichtschwert weißt mich als Sith aus, doch deswegen bin ich noch lange keine megalomanische Wahnsinnige. Zu allererst bin ich eine Offizierin der imperialen Flotte, mit allen einhergehenden Pflichten und Verantwortungen.”

Elysa hätte diese Dinge lieber abseits der Öffentlichkeit in vertraulicherem Rahmen erläutert, aber sie wollte zur Kommandantin der Claw of Justice durchdringen, bevor sie sich komplett einmauerte.

Bevor eine unangenehme Stille einsetzen konnte, schlug Inyri Harte in Richtung des Farghul (Tej Darran) vor: “Vielleicht sollten wir mit der Schiffsbesichtigung beginnen.”, wohl wissend, dass es der Schiffskommandantin die Zeit gegeben würde das gesagte zu verarbeiten, während ihr erster Offizier die Schiffsführung solange übernahm. Auch die Admiral bekundete mit einem Nicken ihre Zustimmung. Tej Darren konnte ebenso erkennen, dass die Flag Lieutenant die Kommandantin der dritten Flotte mit besorgten Blick versah. Elysa Nerethin hatte sich einmal wieder furchtbar exponiert.

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || MAR “Claw of Justice” | Hangar|| Commander Vest, Lieutenant Commander Darran, Ehrengarde, Flag Lieutenant Harte und Vice Admiral Nerethin
 
[Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit | MAR “Claw of Justice” | Hangar | Commander Vest, Lieutenant Commander Darran, Ehrengarde, Flag Lieutenant Harte und Vice Admiral Nerethin]


Bei der Musterung der Vice Admiral fiel Tej, wenn auch nicht sofort und später als Commander Vest, der metallene Zylinder an der Seite von Elysa Nerethin auf. Ein unerfahrener hätte es vielleicht für einen Codezylinder gehalten, doch Tej wusste sofort, um was es sich da handelte. Und interessanterweise störte es ihn noch nicht mal wirklich eine Person, die mit der tödlichsten Handwaffe der Galaxie umgehen konnte, vor sich zu haben. `Das ist also ein Lichtschwert´ war das einzige, was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging. Statt wie sein Commander Furcht zu verspüren, war er neugierig, wie diese Energiewaffe wohl aktiviert aussehen würde. Zwar konnte er sich etwas unter einem Lichtschwert vorstellen, aber eines wirklich gesehen hatte er noch nie. Tej überlegte tatsächlich kurz, wie er die Vice Admiral dazu bringen konnte, das Lichtschwert zu aktivieren oder zu zücken, oder wie man es nannte. Doch schnell hatte er sich wieder besonnen. Schließlich hatte er eine andere Aufgabe. Er war erster Offizier der Claw Of Justice und sollte sich nicht mit solchen kindischen Gedankenspielen ablenken.

Er, als einziger männlicher Offizier in einer ansonsten von Frauen bestimmten Runde, erlaubte sich einen Seitenblick auf Commander Vest. Ihr schien das Lichtschwert ebenfalls aufgefallen zu sein, doch sah man ihr bereits an ihrem Gesichtsausdruck an, dass sie es nicht so gut wie der Farghul verkraftete. Sie schien kurz davor zu sein, wegzulaufen. Was zwar dem Protokoll und ihrer Reputation nicht dienlich sein würde, aber sicherlich einen komischen Anblick zur Folge haben würde. Und wieder ertappte er sich, wie er sich in seiner Phantasier verlor. Was war heute nur mit ihm los?

Commander Vest gelang es dennoch, dem Protokoll weiter zu folgen und der Admirälin den Zugang zum Schiff zu gewähren sowie sie an Bord willkommen zu heißen. Doch auch hier konnte der Aufmerksame Zuhörer ein zittern in ihrer Stimme vernehmen. weiterhin stellte sie, mit einer Geste auf Tej ihn als den ersten Offizier vor. Tej quittierte diese Vorstellung mit einer kleinen, eher angedeuteten Verbeugung. Darauf folgte dann, ganz nach dem Protokoll der imperialen Sternenflotte die Vorstellung der Begleiterin und vermutlich auch Adjutantin Nerethins, deren Name Inyri Samantha Harte war. Harte. Diesen Namen hatte Tej schon einmal im Unterricht an der Akademie gehört. Tej überlegte kurz. Ihm fiel nicht besonders viel zu diesem Namen ein, er konnte ihn nur mit der Schlacht bei Denon in Verbindung bringen. Ob Allerdings der Flag Lieutenant mit diesem Namen zu tun hatte, war hier für Tej nicht ersichtlich, aber auch unwichtig.

Daraufhin wollte Der Commander die Intention des Besuches Der Vice Admiral wissen, obwohl diese eigentlich nicht sonderlich schwer herauszufinden war, wie Tej meinte. Dennoch unterließ er es, seiner Kommandantin dazwischen zu funken, denn das würde das Protokoll sprengen und sicherlich bei keinem der Anwesenden besonders gut ankommen.

Nerethin ließ mit ihrer Antwort auch nicht sonderlich lange auf sich warten. Ihr Besuch war ihrer Funktion als Kommandantin der dritten Flotte geschuldet, zu der die 417. Korvettendivision gehörte. Sie wollte sich über den Zustand der Schiffe und deren Besatzungen informieren. Eine durchaus nachvollziehbare Tat, wenn es nach Tej ginge, auch wenn es sicherlich eine ganze Ecke an Zeit in Anspruch nahm. Doch Elysa Nerethin war ziemlich schnell dabei, abzuschweifen. Sie begann über die Pflichten eines Kommandanten und seine Qualifikationen zu reden. Das alles war Tej aber schon bekannt. So war es selbstverständlich das Ziel eines jeden Kommandanten seine Besatzung ohne Verluste oder mit geringst möglichen aus Gefechten zu führen. Und Tej war sich auch im klaren darüber, da man es ihm unter anderem an der Akademie so beigebracht hatte, das es zu den Kompetenzen eines Kommandanten zählte in einem mehr oder weniger - Abhängig von den Befehlen und den Kommandanten - freien und unabhängigen Rahmen Befehle zu interpretieren und nach eigenem Ermessen zu handeln. Ohne diese Kompetenzen würde das gesamte System sehr leicht zusammen brechen. Sie drückte diese Kompetenz mit Hilfe eines komischen Beispiels eines Admirals aus, der unfähig war, sich im Raum zu orientieren. Tej hätte fast laut losgelacht. Solche Admiräle gab es? Das konnte er nur sehr schwer glauben. Wie konnte denn so ein Taugenichts zu einem Admiral werden?

Der Flag Lieutenant schien der Ausbruch aus dem Protokoll ebenfalls nicht besonders zu gefallen. Das war ihr auch anzusehen. Und nach Tejs Meinung verhielt sie sich für eine Flag Lieutenant ein wenig zu ungehorsam. Aber sie stand in der Gunst der Vice Admiral, von daher verbat sich der Farghul auch möglichst jede Reaktion nach außen und vor allem jeden Kommentar.

Nerethin fuhr indessen fort und berichtete über ihre Person und ihre subjektiven Erfahrungen in der Admiralität. Sie erwartete von beiden ein Unvoreingenommenes Urteil über ihre Person. Von Tejs Seite her war das überhaupt kein Problem. Er nahm den Vice Admiral als eine kompetente und pflichtbewusste Kommandantin wahr und glaubte, das er mit ihr gut zurecht kommen würde. Allerdings konnte er sich noch kein Urteil darüber bilden, wie es denn um seine Beförderungschancen bei ihr stehen würde. Bei Nerethins Worten hatte sich auch ihr Tonfall verändert und sie sprach jetzt mit einer eindringlichen und strengeren Stimme.
Tej Fragte sich, wie es bei Commander Vest um ein unvoreingenommenes Urteil stand, glaubte aber, die Antwort immer noch an ihren Gesichtszügen ablesen zu können.

Nerethin kam Auf Janem Menari zu sprechen und auf seine Praxis, konträre Meinungen mit Exekutionen zu begegnen, welche Tej ziemlich bekannt war. Sie hatte im Gegenteil keine Probleme mit anderen Meinungen und schien sie sogar teilweise zu wünschen. Sie gab es auch offen zu, eine Sith zu sein, was sowohl Tej als auch Nomi aber bereits klar war.

Dann wandte sich die Flag Lieutenant vorlaut an Tej und schlug eine Führung durch das Schiff vor. Tej warf der Adjutantin einen sehr bösen und unmissverständlichen Blick zu, das ihm ihr Verhalten nicht gefiel, gab aber keinen Kommentar ab. Er konnte ungehorsame Personen in Rängen unter ihm nicht haben. Und das sollte die Flag Lieutenant merken. Auch wenn das ihr Verhalten nicht ändern würde, wie Tej meinte.

Tej ließ eine kurze Pause, um dann das Wort zu ergreifen und sein langes Schweigen zu brechen: "Vice Admiral Nerethin, Flag Lieutenant Harte, von mir ebenfalls ein herzliches Willkommen auf der Claw of Justice", begrüßte er seinerseits noch einmal die Gäste und fuhr nach einer kurzen Pause fort. "Wir befinden uns hier auf Deck drei im Hangar des Schiffes, in dem sich normalerweise eine Jägerstaffel des Typs TIE MK II und zwei Fähren befinden." Tej begann mit seiner Führung durch das unterste Deck der Claw und deute bei jedem seiner Worte in die betreffenden Richtungen und auf die betreffenden Objekte. "Hinter den Shuttles befindet sich das Frachtlager, wobei es dort nichts besonderes zu besichtigen gibt, wenn sie mich fragen, von daher werde ich mich darauf beschränken es zu erwähnen", fuhr er fort, indem er in die Richtung der Shuttledocks deutete. Dann deutete in Richtung Heck, wo es zu den Quartieren der Marines ging.

"Wenn sie mir dann bitte folgen würden, als nächstes kommen wir in die Quartiere der Marines, von denen wir zwei Züge, als achtzig Mann an Bord haben", fuhr er fort, während sich die Gruppe durch den Hangar in Bewegung setzte.

Im Nachhinein erwieß es sich als Vorteilhaft, sich im Vorfeld ein wenig über marauder-Korvetten und deren Aufbau informiert zu haben, sonst wäre für Tej eine ziemlich peinliche Situation an dieser Stelle entstanden. SOmit musste seine Führung recht souverän wirken, da sie auch nichts anderes war.


[Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit | MAR “Claw of Justice” | Hangar | Commander Vest, Lieutenant Commander Darran, Ehrengarde, Flag Lieutenant Harte und Vice Admiral Nerethin]
 
[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || CRK „Silver Bullet“ | Brücke || Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Bayes und die Zweite Wache]

Schnaubend betrat Lysander Scott die Brücke. Irgendetwas schien den Kommandanten verärgert zu haben. Das konnte jeder Anwesende zweifelsfrei an dessen finsterer Miene feststellen, weshalb man schleunigst die lockeren Gespräche einstellte und sich gänzlich auf Arbeit konzentrierte. In diesem recht heiklen Augenblick wollte einfach niemand als plötzliches Ziel für den brodelnden Ärger des Lieutenant Commander dienen. Selbst Jesse Bayes, der Erste der „Silver Bullet“, schien auf Anhieb die warnenden Signale verstanden zu haben und starrte deshalb noch angestrengter auf das Datapad, dessen Display momentan der „optimierte“ Schichtplan zu sehen war. Um nicht selber aus Versehen ins Fadenkreuz des Vorgesetzten zu geraten, folgte der Bakuraner einfach schweigend dem Beispiel des kleinwüchsigen Menschen von Tralus.

Erst am winzigen Panoramafenster kam der Schiffskommandant des corellianischen Kanonenbootes zum Stehen. Im knurrenden Ton sagte er: Jesse, kommen Sie zu mir!“

Instinktiv schluckte der Lieutenant. Woraufhin ihm Noak – eher unbeabsichtigt – einen mitleidigen Blick zuwarf. Ganz im Geiste seines verehrten Vorgesetzten mochte der kahlköpfige Offizier zwar „geformt“ worden sein, trotzdem schien er einen sehr autoritären Führungsstil zu pflegen. Vielleicht hatte die Mannschaft am Ende aber auch nur die sterbliche Person Gordon Aaronson beinah bis zur Unkenntlichkeit verklärt. Schon jetzt, bloß zwei Tage nach dessen Kommandowechsel, war sich der Zweite der „Silver Bullet“ gar nicht mehr so sicher. Während er scheinbar die letzten Berichte las, spitzte er heimlich seine Ohren. Neben einer knappen, eher beiläufigen Erwähnung Elysa Nerethins fielen in dem Gespräch mehrmals die Namen Selgorias und Vest. Beide hatte Noak bisher noch nie gehört. Sie waren vollkommen unbekannt für ihn.

Erneut knurrte Scott:
„Diesem Anaxsi hat man das Kommando über eine ganze Gruppe überlassen! Ich bin mir sicher, dass man solche recht ungewöhnlichen Privilegien nicht einfach so bekommt... Da steckt mehr dahinter.“ Er schnaubte verächtlich. „Oder haben Sie schon einmal von der 'Gladius' gehört, Jesse?“

Um nicht aufzufallen ging der schwarzhaarige Bakuraner zur ihm vertrauten Waffenstation. Obwohl sein Blick auf die blinkenden Armaturen fiel, lauschte er heimlich weiter. Die Reste der Dritten, die man Nerethin überlassen hatte, sollten in den nächsten Stunden das Rendili-System verlassen – und die Eingreifgruppe um die „Gladius“ sollte dabei eine Vorreiterrolle übernehmen. Eher flüsternd fiel anschließend noch das Wort „Cygnus“. Ihr Zielort? Durch manche Gazetten – sowie die Ausbildung in Bakuras Militärakademie – wusste Noak von der neutralen Welt, die bei der Sternjägerproduktion überwiegend für das Galaktische Imperium fertigte. In militärischen Kreisen spottete man zwar oft und gern über deren Produkte, aber in Schlachten hatten sich vor allem die Raketenboote als äußerst gefährliche Teilnehmer bewiesen. Somit fragte sich der Lieutenant welche Gründe Nerethin – oder das Flottenkommando – zu diesem Marschbefehl bewegt haben könnten.

Bevor er seine Gedanken wandern lassen konnte, wandte sich der Kommandant plötzlich direkt an ihn.
„Mr Fremyn, machen Sie klar Schiff und melden Sie Commander Selgorias unsere Bereitschaft. Die 'Silver Bullet' soll auch neben der 'Gladius' Position beziehen...“

Schnell waren die notwendigen Befehle erteilt und das corellianische Kanonenboot löste sich kurz darauf von dem hellgrauen Imperial-Sternzerstörer. Winzig wirkte die „Silver Bullet“ im Vergleich zur schlagkräftigen „Avenger“. Dennoch hatte das Kriegsschiff ebenso seine Vorzüge und konnte in der Schlacht eine wichtige Rolle spielen. Hell leuchteten sämtliche Triebwerke am Heck auf und in kürzester Zeit schloss man zu der Korvette, die womöglich aus derselben Großwerft kam, auf. Erst als das Kanonenboot an dessen Seite war, signalisierte man zum zweiten Mal dem führenden Schiff die eigene Bereitschaft. Nun musste man an Bord geduldig auf die Reaktion der „Gladius“ warten und sich für den Sprung in den Hyperraum bereithalten. Welchen Weg würden sie nehmen? Solche Fragen waren nun überaus präsent auf dem corellianischen Kanonenboot.

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || CRK „Silver Bullet“ | Brücke || Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Commander Scott, Lieutenant Bayes und die Zweite Wache]
 
Rendilli / Stützpunkt des Geheimdienst / Besprechungsraum / Avvin Tavers, Jorax Kevora, Celessa Kenzee, Leto Fel, Janus Sturn.

Das Briefing gefiel Avvin nicht. Überhaupt nicht!
Irgendwie war er total gegen den ganzen Einsatz. Sie hatten auf Rendilli V viele gute Männer verloren und durch die Tötung von Al-Rezzani hatte er eigentlich seine persönliche Rache bereits genommen und spürte keine Lust, jetzt auch noch diesen Rosh Ulic oder wie dieser bekloppte Spinner hieß zu jagen.
Ehrlich gesagt kam er sich auch gerade ziemlich benutzt vor, sie sollten einfach nur den verlängerten Arm des Geheimdienstes spielen und auch das gefiel ihm nicht.
Still verfolgte er das Briefing, rollte die Augen bei den Sticheleien von Kenzee und Sturn und blickte immer wieder hilfesuchend zu Sergeant Kevora hinüber.
Der musste doch auch mit kriegen, dass sie hier gerade einfach nur benutzt wurden!?

Als das Briefing beendet wurde, war Avvin auf 180 und wie es sein hitziger Charakter nunmal nicht zu ließ, konnte er sich nicht im Zaun halten.
Er stand auf und klatschte zweimal in die Hände, bevor er mit Sarkasmus lobte:

Ich muss sagen, ich bin begeistert!
Ich hätte doch gerne mal die Einladung gesehen, auf der uns Rosh Ulic zum Tee trinken einlädt!


Er schüttelte nur den Kopf und grinste sich innerlich einen ab. Die ganzen verwirrten Gesichter, die auf ihn starrten, herrlich!

Ja, wie bescheuert sind sie eigentlich?
Denken Sie, Rosh Ulic wird warten, bis wir freundlich anklopfen und sich uns dann ergeben?


Avvin klatschte noch lauter in die Hände.

Absolut gute Arbeit, wenn wir den Dschungel durchsuchen, ist der Vogel längst ausgeflogen!

Er wartet auf eine Reaktion von Sergeant Kevora.

Wie auch immer, den Scheiß können sie ohne mich machen!

Damit machte er auf der Stelle kehrt und verließ den Besprechungsraum. Er hatte keine Lust mehr auf den ganzen Zirkus und wollte Rendilli nur noch verlassen.

Rendilli / Stützpunkt des Geheimdienst / Besprechungsraum / Avvin Tavers, Jorax Kevora, Celessa Kenzee, Leto Fel, Janus Sturn.
 
[ Rendili-System | Orbit von Rendili | MAR "Claw of Justice" | | Hangar | Ehrenformation, Vice Admiral Nerethin, Flag Lieutenant Harte, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]

Zwar dürften die Umstände des Verlustes der Final Reversal den meisten imperialen Offizieren durchaus geläufig sein, schließlich warf selbst das übermächtige Reich des Imperators mit Supersternzerstörern nicht gerade um sich, und mit Sicherheit waren Nomi die offiziellen Berichte über den Denon-Vorfall bekannt; Ihr Hirn wusste in diesem Moment jedoch vollkommen andere Dinge mit den Synapsen anzufangen, als zwischen dem Namen der Flag Lieutenant und der Vernichtung dieses Schiffes eine Verbindung herzustellen. Der Anhängsel Admiral Nerethins war für die Coruscanti zurzeit wahrlich weniger interessant. Es sei denn…

Unauffällig versuchte Nomi den Hals ein wenig zu beugen, mit der Befürchtung, bei der Sub-Lieutenant ebenfalls ein Lichtschwert am Gürtel entdecken zu müssen. Irgendwo hatte sie bereits einen Bericht aufgeschnappt, nachdem Vertreter des dunklen Ordens häufig als Paar durch die Gegend streiften. Ein Meister, ein Schüler. Abschätzend beäugte sie die rotblonde, recht junge Frau an der Seite der dunkelhaarigen Corellianerin. Sie wirkte ernst, und nicht so, als könnte sie irgendetwas hier auch nur ansatzweise das Fürchten lehren. Vielleicht trugen Schüler keine Lichtschwerter? Wer wusste das schon? Es war ja nicht so, dass Sith tagsüber durch die Straßen Bastions wanderten, sich in Bars amüsierten und dabei ein Schild um den Hals trugen, das ihre Zugehörigkeit jedem unter die Augen rieb. Kaum einer hatte handfeste Vorstellungen von dieser zwielichtigen Gesellschaft. Es war daher anzunehmen, dass nur ein Bruchteil der umherschwirrenden Gerüchte ansatzweise der Wahrheit entsprachen. Andererseits konnte es aber auch bedeuten, dass es vieles an ihnen gab, das die Vorstellungen des einfachen Mannes simpel überstieg.

Nomi blieb in diesem Moment also nichts anderes übrig, als tief durch die Nase zu atmen, ihren Puls herunterzufahren, den Blick der Vice Admiral zu erwidern - so viel Überwindung es auch kosten mochte - und ihren Worten zu lauschen. Zwar sprach sie ruhig und nicht schnippisch, darüber hinaus traf der Inhalt ihrer Worte durchaus die Gedanken und Sorgen Nomis, doch die Wortwahl klang außergewöhnlich…informell. Ganz anders als sie es von einer Frau auf dem Stand einer Admirälin erwartet hatte. Elysa Nerethin besaß allerdings das gute und durch den Imperator gegebene Recht sich gegenüber einer ihrer Untergebenen so zu äußern, wie sie es für richtig hielt. Man konnte zudem nicht behaupten, dass diese Äußerungen ihr Ziel verfehlten. Zumindest für den Bruchteil weniger Sekunden regelte sich der Blutdruck Nomis auf ein gesundheitlich verträgliches Maß.

Wohlmöglich hatte sie Recht. Wahrscheinlich hätte sie der Admiral auch tatsächlich sehr unvoreingenommen, vielleicht sogar von Beginn an positiv gegenüber gestanden, wenn sie nicht befürchten musste, als Spielball einer Wahnsinnigen zu enden. Der Ruf ihrer Sippe eilte ihr nun einmal voraus, und auch Nerethin konnte nicht abstreiten, dass diese für ihren Ruf selbst verantwortlich waren. Die Vorstellung es mit einer Flottenkommandantin zu tun zu haben, die gleichzeitig Mitglied des Sith-Ordens war, stellte sich als weit beruhigender heraus, als unter dem Befehl einer Sith zu stehen, die Flottenkommandantin spielte. So banal und wertlos sich dieser Unterschied auch anhörte, für Nomi hatte er durchaus Gewicht. Es fiel ihr dennoch schwer, für das Gesagte eine angemessene Erwiderung zu finden. Sollte sie sich für ihre ablehnende Haltung entschuldigen?

Zum Glück für die Commander schien die Sub-LieutenantInyri Harte über ein außergewöhnliches Verständnis zu verfügen, wenn es um das Verhindern von peinlichen Situationen ging. Sie schlug den Beginn der Schiffsbesichtigung vor. Vielleicht war es den Umständen tatsächlich zuträglich, Kopf und Seele in dieser Form abzulenken. Als ihr Erster Offizier - Tej Darran - schließlich, und für Nomi beinahe erschreckend, das Wort ergriff, erinnerte sie sich wieder daran, dass der Hanger voller Personen war. Mit ein wenig positiver Überraschung beobachtete die sie, wie der Lieutenant Commander das Flimsiplast-Heft in die Hand nahm und unaufgeregt die Führung übernahm. Erläuternd deutete die große Katzengestalt mit seinen Pranken abwechselnd in verschiedene Richtungen und ließ kein Detail der Korvette unerwähnt. Obwohl er erst kurz an Bord war, schien er sich gut auszukennen. Ein Anflug von Stolz gesellte sich in Nomis Brust, auch wenn sie zu diesem Umstand kaum etwas beizusteuern hatte.
Als die vierköpfige Gruppe die Ehrengarde hinter sich gelassen hatte, deutete Nomi dem führenden Unteroffizier der Navy Tropper, dass sie die Erlaubnis hatten, abzutreten.

Darran führte die Admiral durch sämtliche Bereiche des untersten Decks, das für Elysa Nerethin wohlmöglich ungewohnt klein ausfiel. Eine Marauder-Korvette bot weit weniger ausufernden Platz, als es die Geschwader- oder gar Flottenflaggschiffe für gewöhnlich taten, auf denen sie sich vermutlich die meiste Zeit um die Ohren schlug. Während der Führung, die sich mittlerweile auch über die übrigen Decks streckte, trafen sie naturgemäß immer wieder auf verschiedenste Führungsoffiziere, bei denen Nomi es nicht versäumte sie der Reihe nach vorzustellen. Sie war durchaus stolz auf ihre Untergebenen, auch wenn sie ihre Qualität zu weiten Teilen ihrer Karriere noch gar nicht beweisen konnte. Darunter waren Flight Captain Firetrader, der Schiffarzt Galen Yalor und Han Ul’ki, der, sobald er das Lichtschwert an der Hüfte der Admiral entdeckt hatte, Nomi einen durchaus mitleidigen und schuldbewussten Blick entgegen warf. Die nächste und vermutlich wichtigste Station auf ihrem Marsch offenbarte sich, als sich die Luke zur Brücke öffnete und die vier Offiziere an Deck kamen.

Sofort ertönte die Stimme der dritten Offizierin - Lieutenant Miranda Wallis, der menschlichen Fondorianerin - worauf sich die Brückenbesatzung erhob und Haltung annahm.


„Willkommen auf der Brücke der Claw of Justice, Admiral.“

Nomi warf einen Blick auf Samuel, der seine Augen fest, beinahe in Erwartungshaltung auf die Corellianerin gerichtet ließ.

„Darf ich Sie mit der ersten Schicht der Brückencrew vertraut machen?“


[ Rendili-System | Orbit von Rendili | MAR "Claw of Justice" | | Brücke | Brückencrew, Vice Admiral Nerethin, Flag Lieutenant Harte, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]
 
[ Orbit über Rendili / Light-Steath-Ship / Besprechungsraum / Darius Korl ]



Darius saß am Holotisch und sah sich das Hololog der Besprechung auf Rendili an. Darius war angespannt er hatte nicht gefragt warum aber er sollte für das Direktorium Celessa Kenzee überwachen lassen. Und so würde er Celessa Kenzee während der gesammten Mission über beobachten und ihr Verhalten in kritischen Situationen festhalten und melden. Als Darius sich das Holo noch einmal ansah schliff er dabei eines seiner Messer und wetzte im nachhinein noch seine Klauen. Er war gerade fertig damit als der Bordcomputer des Light-Steath-Ships sich meldete und bekannt gab das sie sich nun im Scann bereich von Rendili befanden.

Darius setzte eben noch einen Verschlüsselten Code an die Basis mit dem Inhalt das er sein Ziel erreicht habe und nun mit der Landung beginnen würde. Darius ging an den Pilotensitz und setzte zur Landung auf dem Planetem an, da dies noch kein Teil ihrer geheimen-Mission war, gab er den Behörden durch das er sich nun der für ihn reservierten Landungszone nährte.

Darius war etwas erleichtert. Er war sich nicht sicher gewesen, ob er das mit der Landung hin bekommen hätte, aber er verstand auch, warum man ihnen keinen Piloten zugeteilt hatte. Piloten waren nur unnötig Zeugen falls etwas passierte, musste man sie beseitigen und wenn so viel auf dem Spiel stand, konnte man keine unnötigen Toten gebrauchen.

Bevor er nun die Nachricht an das örtlich Quatier schickte, nahm Darius von seinem Gürtel die kleine silberne Box und führte sich ein bisschen von seiner „Medizin“ zu. Er merkte wie der Druck an seiner Schläfe langsam nachließ.


Rendiliaußenposten bitte melden. Ihr Transporter steht bereit. Ich stoße zu ihnen.

Darius wartet eine Antwort nicht mal ab, er nahm seine Messer vom Tisch und schob das längere in die Scheide auf seinem Rücken, kurz unterhalb des Blasters den er dort verborgen hielt. Während sich die Rampe des Schiffes langsam öffnete, zog sich Darius seinen Mantel über und konzentrierte sich auf sein Äußeres, er hatte gelernt, dass Imperiale einen vermeindlichen Menschen besser behandelten als einen Gurlanin, zumal sie nicht sofort das Feuer auf einen Menschen eröffnen. Solch unangenehme Erfahrungen veranlassten ihn in menschlicher Gestalt umherzuwandern.

Die Rampe war noch nicht ganz geöffnet, da sprang er schon hinaus und schloss das Schiff direkt wieder, er fand den Außenposten recht schnell, zumal er ungefähr wusste, wo dieser sein sollte, zum anderem waren sie nicht schwer zu entdecken, wenn man wusste wo rauf man achten musste.

Als Darius vor der Tür stand, musste er all seine Konzentration aufbringen um seine Aura für die beiden anwesenden Sith zu unterdrücken. Darius war sich klar das er diesen Zustand nur ein paar Sekunden halten könnte bevor er seine Präzens würde freigeben müssen. Um die beiden Sith zu verrwiren würde es aber reichen. Er musste ihnen zeigen das er für die beiden eine Bedrohung darstellen konnte damit sie ihm nicht in die Quere kammen um noch Senjor Operative Kenzee zu beschatte.

Darius tratt nun mit dem Zugangscode den er bekommen hatte ein und begrüßte die Anwesenden im Besprechungsraum.


Agent Kenzee, Operative Darius Korl meldet sich zum Dienst. Ihr Schiff wartet auf Sie.

Er war gespannt wie die anderen reagieren würden. Besonders den Sith mit der Maske behielt er im Auge dieser war ihm nicht ganz geheuer.


[ Rendili / Stüzpunkt de Geheimdienst / Besprechungsraum / Avvin Travers, Jorax Kevora, Celessa Kenzee, Leto Fel, Janus Sturn, Darius Korl ]
 
[: Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Geheimdienstunterschlupf -Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Janus Sturn, Leto Fel, Operative Celessa Kenzee:]

Jorax war völlig überrascht vom plötzlichen, vollkommen unangebrachten Verhalten des Privates.
Sicherlich hatten sie soeben auf Rendili V viel durchgemacht, doch es war eben ihr Job, ihre Verantwortung und dieser durften sie sich um keinen Preis entziehen!
Als Vorgesetzter des frustrierten Sanitäters war es auch Kevoras Aufgabe, angemessen mit der Situation umzugehen.


"Ich bitte das Verhalten des Privates zu entschuldigen, er hat soeben auf Rendili V seine gesamte Einheit verloren, bevor er zu meiner gestoßen ist. Ich versichere Ihnen, dass seine Kompetenz als Sanitäter unübertroffen und er nachwievor für den Einsatz geeignet ist! Ich werde mich um die Situation kümmern."

Kenzee schien ein wenig verwirrt: "Tun Sie das, Sergeant. Sie und Ihr Sanitäter sollten im Übrigen die Zwischenzeit dafür nutzen, frische Uniformen und neue Ausrüstung anzulegen. Ich habe diese bereits in den Quartieren 03 und 04 für Sie bereitstellen lassen. In etwa zwei Stunden startet das Shuttle nach Aargau auf Landeplattform R9.".

"Verstanden!"

Mit einem höflichen Nicken verabschiedete Jorax sich von den Anwesenden und verließ den Besprechungsraum.
Er rannte die Gänge des Hauptquartiers des Geheimdienstes entlang, bis hin zur Plattform, auf der sie angekommen waren.
Dort fand er den Private.


"Private Tavers!"

Jorax nahm Haltung an und versuchte mit dem seriösen Eindruck, den dies erweckte, die ernste Situation zu verdeutlichen, in der sie sich befanden.

"Ich verstehe, dass Sie auf Rendili V viel durchgemacht haben und sich nun nach Ruhe sehnen. Um ehrlich zu sein, geht es mir nicht anders. Aber wir haben eine Verpflichtung gegenüber dem Imperator und seinem Imperium, der wir in dieser Mission, wie in vielen weiteren nachkommen müssen! Ich bin zum imperialen Militär gekommen, weil ich einer guten Sache dienen wollte: Der Ordnung und Gerechtigkeit in der gesamten Galaxis! Nun befinden wir uns zwar in einem Kalten Krieg mit der Neuen Republik, doch die Zeiten werden dadurch keineswegs besser, denn nun wird das Imperium von einer neuen Macht bedroht, deren ganzes Ausmaß wir nicht einmal kennen. Seien Sie frustriert, aber seien Sie ebenso pflichtbewusst! Die Operative und die beiden Sith erwarten vermutlich Bestrafungen für Subordination, aber ich halte das nicht für nötig und habe stattdessen Ihre Fähigkeiten als Sanitäter als unübertroffen geschildet. Daher bitte ich Sie als Kamerad, mich auf diese Mission nach Aargau zu begleiten! In Quartier 04 warten auf Sie eine frische Uniform und neue Ausrüstung für den Einsatz, sowie auf Landeplattform R9 ein Shuttle, das uns in zwei Stunden nach Aargau bringen wird. Erfüllen Sie Ihre Pflicht, Private Tavers!"

[: Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Geheimdienstunterschlupf -Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers:]

OP: Bevor es losgeht, sollten wir vielleicht nochmal klären, wie die Sache mit Celessa und Janus nun genau gelöst wird. Am besten führt Arlen im entsprechenden Thread mal seinen genauen Plan aus, ansonsten könnte es dann losgehn! ;)
 
[ Rendili / Rendili City / Geheimdienstgebäude / Konferenz ] Fel, Janus, Kevora, Tavers, Kenzee, Sollion, Kaarz, Bron'ko

Mit eisernem Gesicht lauschte Fel den unverfrorenen Worten des Sanitäters, der sich bis jetzt eher bedeckt gehalten hatte. Doch das schien ihn nicht zu stören. Der Mörder musste sich arg anspannen keine Miene zu verziehen. Er hatte diesen weißhaarigen Jünger, Cyrus, beinahe getötet, nachdem er versäumt hatte, dem Grafen den nötigen Respekt zu erweisen! Doch das war nichts im Gegensatz zu dem, was Tavers sich hinausnahm.

Fel hatte die Rechte fest um den Kortosisbrocken in seiner Tasche geschlungen und konzentrierte sich mit aller Macht auf seine beruhigend blutige Aura, um dem Menschen nicht hier und jetzt an die Kehle zu springen. Die Hand schmerzte und irgendetwas sagte ihm, dass er es geschafft hatte, sich an der rauen Oberfläche die Haut aufzureißen. Janus würde es sicher nicht gutheißen, wenn er im Besprechungsraum einen Toten produzierte.

Als der Sanitäter schließlich mit einem Knall erhitzter Gefühle den Raum hinter sich lies, wollte er aufspringen, ihm hinterher eilen, um ihm ein wenig Respekt einzubläuen, doch Kevora war schneller. Mit ruhigen Worten entschuldigte er sich für das Verhalten seines Untergebenen und kündigte an sich darum zu kümmern. Unbefriedigt schnaufte Fel – und fing sich umgehend einen tadelnden Blick von Janus ein. Der Mörder stellte sich etwas ganz anderes unter ‚Sich um etwas kümmern‘ vor, als der Soldat es wahrscheinlich tat.

Hätte Fel freie Hand gehabt – auch mit der Auflage den Sanitäter nicht zu töten – hätte dieser es sich das nächste Mal dreimal überlegt, bevor er sich einen Ausbruch vor Janus und vor allem seinem Schüler leistete. So jedoch blieb dem jungen Menschen nichts weiter übrig, als sich missmutig an den Kortosisbrocken zu klammern und an diesem weiter seine blutige Hand aufzureiben. Kenzee hatte bereits zugestimmt und Janus hatte nichts dagegen gesagt.

Rasch verschwand Kevora zur Tür hinaus und wurde kurz darauf von den beiden Nichtmenschen und Sollion gefolgt, die auf Anweisung Kenzees noch andere Dinge zu tun hatten. Auch Fel verabschiedete sich. Er musste seine Hand verarzten gehen. Er konnte es sich nicht leisten auf dieser Mission eine entzündete Wunde mit sich herumzuschleppen. Also erkundigte er sich bei den Wachen nach einem Verbandskasten und zog sich dann in einem Raum zurück, den sie ihm zuwiesen.

Die nächsten anderthalb Stunden verbrachte er damit seine Hand zu verbinden, weitere Details über die Verarbeitung von Kortosis zu lesen, sowie Levitation und den Umgang mit seinem Trainingslichtschwert einzuüben. Um die Blasterabwehr zu trainieren fehlte ihm leider der Partner. Als er schließlich durchgeschwitzt, jedoch noch lange nicht erschöpft innehielt, war er durchaus zufrieden mit sich und der Welt. Er hatte einiges Interessantes gelesen und sogar den ein oder anderen Kniff entwickelt, den er unbedingt bei seiner nächsten Trainingseinheit mit Janus ausprobieren wollte.

Schließlich jedoch machte er sich frisch und legte die Robe wieder an, die er zum Trainieren ausgezogen hatte. So vorbereitet schaute er auf sein Chrono. In einer Viertelstunde würde das Shuttle losfliegen. Was dann wohl mit der Golden Dawn sein würde? Der Mörder wusste es nicht und es war ihm auch herzlich egal.

Mit raschen Schritten begab er sich zum Besprechungsraum zurück, der in der Zwischenzeit aufgeräumt worden war. Die vitalen Wesen für diese Mission, Kevora, der unverschämte Tavers, Janus, Kenzee und Sollion standen und saßen im Raum verteilt und hatten sich in leisen Unterhaltungen ergeben. In der Mitte war eine holographische Karte von Aargau eingeblendet worden, auf der Kenzee grade dem Grafen etwas zu veranschaulichen versuchte. Leidlich interessiert stellte Fel sich dazu und lauschte ihren Erklärungen. Offenbar würden sie im Dschungel, jedoch nicht weit entfernt von einer Kleinstadt abgesetzt werden.

Plötzlich öffnete sich die Tür und gab den Blick auf einen mittelgroßen, hellhäutigen Menschen frei, der sich als Darius Korl vorstellte. Dunkelblondes Haar und eine Brille, im Großen und Ganzen das auffälligste an dem Menschen. Nun…fast. Fel konnte es nicht erklären, doch als er Korl ansah schien es ihm, als würde irgendetwas fehlen.


Irgendwas ist komisch an dem Kerl…

Verkündete der Würger nachdenklich und suchte genauso wie sein Wirt zu ergründen, was denn so seltsam an dem unscheinbar wirkenden Menschen war. Doch so sehr er sich auch konzentrierte, er kam einfach nicht drauf! Er war so in sich versunken, dass er fast Kenzees Antwort verpasst hätte, die den Neuankömmling freundlich begrüßte.

Der Mörder stand auf. Irgendetwas war hier faul und das würde er jetzt ergründen! Er machte zwei Schritte auf Korl zu, bis sie nur noch eine Nasenlänge von einander entfernt standen. Ein Geruch von sauber gewaschenen Kleidern zog ihm in die Nase. Nichts auffälliges, doch aus irgendeinem Grund musste Fel dabei an Chiffith denken.


Chiffith? Dein Ernst, kleiner? Janus‘ Sithwurm könnte diesem Menschlein mit einer Muskelbewegung das Herz herausreißen! Was im Namen der Anstalt erinnert dich an Chiffith?!

Leise begann der Denker zu lachen. Offenbar belustigte ihn der Gedanke sehr, was das Assoziationsvermögen seines Wirtes anbelangte. Doch Fel störte sich daran nicht, sondern wandte sich an Korl.

„Unser Taxi ist da. Wie schön…“

Leicht lächelte er und seine makellos weißen Zähne glitzerten im Licht der Lampen und des Holoprojektors, als er einen Schritt um den Menschen herummachte und plötzlich in seinem Rücken stand.

„Willkommen in unserer illustren Runde“

Fels Stimme hatte etwas Samtenes. Fast wie die Tatzen einer Katze, kurz bevor ihre Krallen zum Angriff ausgefahren wurden

„Lass mich dir eins erklären, Korl. Kenzee mag diese Mission leiten, doch meinem Meister sollte dein allererster Respekt gelten“

Sein Finger schob sich an Korls Gesicht vorbei und wies auf den Grafen, der das Verhalten seines Schülers mit einem belustigten Lächeln verfolgt hatte.

„Nimm dir ein Beispiel an Mister Tavers hier, der bestimmte Regel der Etikette nicht beachtet hat“

Die grünen Augen richteten sich auf den Sanitäter und ein goldener Glanz trat in die Iris.

[ Rendili / Rendili City / Geheimdienstgebäude / Konferenz ] Fel, Janus, Kevora, Tavers, Kenzee, Korl, Sollion
 
[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || MAR “Claw of Justice” | Hangar|| Commander Vest, Lieutenant Commander Darran, Ehrengarde, Flag Lieutenant Harte und Vice Admiral Nerethin

Die Sturmwellen der Emotionen in Nomi Vest flauten langsam ab. Elysa deutete somit, dass ihre Worte die Kommandantin der Claw of Justice noch erreicht hatte, bevor sie für Argumente nicht mehr zugänglich wäre. Zahlreiche, schreckliche Gerüchte umgaben den dunklen Orden des Imperators, zu viele davon beruhten auf einem wahren Kern. Somit war es nachvollziehbar, dass man auf eine gewisse Skepsis und Ablehnung treffen konnte – genau genommen kam es ihr so vor als kämpfe sie die Hälfte der Zeit gegen exakt diese Vorurteile an. Dennoch beunruhigte es Elysa, dass Commander Vest in so einen Automatismus verfallen war, beinahe einer Starre gleich. Selbst jetzt war sie noch durcheinander, damit beschäftigt sich zu sammeln und die eigenen Gedanken zu ordnen. Reagierte sie ebenso in anderen Stresssituationen oder gab es einen besonderen Grund für die heftige Reaktion der Kommandantin? In ihrer Dienstakte wies nichts darauf hin.

Der erste Offizier der Claw of Justice hingegen schien kein wenig beunruhigt und ging anstandslos zur vorgeschlagenen Besichtigung über. Elysa hatte einige Monate auf der Marauder-Korvette Intruder verbracht und war mit dem Aufbau des Schiffstypen vertraut. Dennoch fiel ihr auf, dass sich die Claw of Justice geringfügig von der Intruder unterschied – welches Schiff nun von der Norm abwich konnte sie jedoch nicht benennen. Möglicherweise kam die Abweichung auch durch nachträgliche Umbauarbeiten oder der Behebung von Kampfschäden zu Stande.
In jedem Fall war sie voll bestückt, verfügte über zwei Züge Marines und vermeldete Einsatzbereitschaft. Mehr brauchte Commander Selgorias vorerst nicht, auch wenn Elysas Vermutug durch den bisherigen Eindruck bestätigte wurde: Aus der 417.ten musste die Claw of Justice am härtesten gedrillt werden, um auf dem Niveau der anderen Schiffe anzukommen. Die Silver Bullet und Gladius hatten mit Corellia eine der brutalsten Schlachten des Kriegs überstanden, Selgorias Schiff tat sich bei der Evakuierung des Corellia-Systems hervor und das Kanonenboot über Rendili V. Das vierte Schiff der 417.ten – die Marauder-Korvette Diligance – war an einigen Rückzugsgefechten entlang der corellianischen Handelsstraße beteiligt und konnte ebenso mit Kampferfahrung aufwarten. Bisher war die Claw of Justice das schwächste Glied der Kette.

Elysas Befürchtungen verflüchtigten sich, als ihr weitere Führungsoffiziere der Claw of Justice – so die CAG, Schiffsarzt und den Cheftechniker - vorgestellt wurden und die Flaggoffizierin einige Worte mit ihnen wechselte. Sie machten einen kompetenten Eindruck – ebenso wie der erste Offizier (Tej Darran), an dem nichts zu beanstanden war – dennoch blieb der Fakt, dass dem Schiff Gefechtserfahrung fehlte.
Schließlich führte der Weg zur Kommandozentrale des Schiffs, am Brückenschott passierte man zwei Wachen in Habachthaltung und der Erste ließ Nomi und Elysa vorbeitreten, so dass Commander Vest zuerst die Brücke betrat.


“Achtung! Kommandant und Admiral an Deck!”

Mit den Worten trat die Brückencrew zur Inspektion an.


“Darf ich Sie mit der ersten Schicht der Brückencrew vertraut machen?”

“Ich bitte darum, Commander.”

Sie ging dazu über die Wachoffiziere so vorzustellen wie sie angetreten waren.

“Waffen, Lieutenant Zenon Ovander.”

Ein ernstes Gesicht, straffe, selbstsichere Haltung und er erwiderte ihren Blick selbstbewusst.

“Navigation, Lieutenant Lizzy Therston.”

Die Navigationsoffizierin war ausgesprochen hübsch, wirkte jedoch nervös und hatte Schwierigkeiten Elysas Blick zu begegnen.


“Kommunikation, Lieutenant Samuel Vest.”

Beim Sohn der Kommandantin traten die Wangenknochen deutlich hervor, so als würde er die Zähne aufeinanderbeißen, was ihm einen widerwillig und angespannten Ausdruck verschaffte. Sein Blick galt nur kurz der Flottenkommandantin, und heftete sich dann auf seine Mutter.

“Sensorik, Lieutenant Miranda Wallis.”

Ein freundliches, ebenmäßiges Gesicht, aus dem aufmerksame Augen die Admiral aufgeschlossen und unverholen musterte, um die Lippen der Sensorikoffizierin deutete sich beinahe ein Schmunzeln ab.

Bedächtigen Schrittes ging Elysa die Reihe hinab, nahm sich die Zeit die einzelnen Wachoffiziere zu inspizieren und jedem ein angedeutendes, zufriedenes Nicken zukommen zu lassen.

“Es ist mir Privileg und Ehre ihre Bekanntschaft zu machen.” Die Corellianerin sprach aus Überzeugung und aufrichtiger Leidenschaft. “Aber es ist mir ebenso Pflicht und Verantwortung.” Eine kurze rhetorische Pause unterbrach ihren Redefluss, in der sie den Blick der Anwesenden suchte, ein jeder sollte in ihren blauen Augen das Bekenntnis sehen, dass die Worte aus dem Herzen kamen.
“Ein Friedensschluss scheint wahrscheinlich, dennoch darf die imperiale Flotte in ihrer Wachsamkeit nicht nachlassen. Es wird immer Feinde geben, welche die Sicherheit unserer Nation bedrohen und es erfüllt mich mit Demut zu wissen, dass sie bereit sind an meiner Seite zu streiten, im Wissen das auch Siege Leben fordern.”
Man konnte es Schönreden, aber der Grundsatz des Krieges war, dass Wesen dabei starben. Oft einsam und verlassen, manchmal qualvoll, manchmal schnell und erlösend.

“Insbesondere deshalb wird der Tod eines Wesens für mich nicht unproblematisch sobald man ihn nur in Hundert- oder Tausendschaften zählt. Ganz im Gegenteil, ich bin mir meiner Verantwortung als Flottenkommandantin mehr als bewusst. Meine höchste Verpflichtung und mein Versprechen an sie ist, nicht mit dem Tod meiner Besatzungen zu hantieren, als wären es nur Jetons auf einem Spieltisch. Jeder Sieg kostet Leben, aber ich werde keines vergeuden.”

“Es ist ernüchternd, aber ehrlich. Ich werde ihnen mein Bestes geben, und gleiches erwarte ich von einem jeden von ihnen.” Elysa verlangte viel, aber sie würde nicht nur fordern, sondern auch fördern.

“Willkommen in der dritten Flotte.”


Nomi Vest war wieder sie selbst und fand ruhig und selbstsicher ihre Worte:

"Es ist für mich und die gesamte Besatzung der Claw of Justice eine Ehre, uns unter Ihrem Kommando verdient machen zu dürfen."

“Es bedeutet mir viel das von ihnen zu hören, Commander. Bevor wir die Inspektion beenden würde ich sie gerne noch unter vier Augen sprechen.”

Mit einem Nicken deutete Nomi Vest zu ihrem an die Brücke angrenzendem Büro.

Das Büro des Kommandanten war klein, Schreibtisch mit Terminal, dazu drei Sessel. Linkerhand verengte eine Kommode mit Erinnerungsstücken der Kommandantin, den Weg hinter den Schreibtisch. Zur Rechten fand das Panoramafenster Platz, welches momentan den Ausblick auf die geschäftigen Werften Rendilis und dahinter den Planeten selbst ermöglichte. Im Gefecht würden sich schwere Panzerplatten davorschieben, um strukturelle Schwachstellen zu vermeiden. Elysa trat zu dem Panoramafenster hin und bedeutete es Nomi ebenso.


“Ich will ganz ehrlich zu ihnen sein, ihr Kommando entspricht insofern meiner Erwartung, mit Schiff und Mannschaft bin ich zufrieden, dennoch muss ihnen bewusst sein, dass die Claw of Justice hinter den anderen Schiffen der 417.ten zurück steht.”
Keine sanfte Eröffnung, aber ohne Argwohn offenbart. Für Elysa war es schlicht ein Fakt.
“Daher werden sie einiges tun müssen um zu den anderen Schiffen der Division aufzuschließen. Ihre Besatzung ist motiviert und gut trainiert aber nicht perfekt aufeinander abgestimmt, hinzu kommt die mangelnde Kampferfahrung. Das bedeutet, dass sie gute Voraussetzungen, aber dennoch einiges zu tun haben. Die Zuteilung zur 417.ten erfolgte nicht zufällig, ich erwarte, dass sie von den Veteranen lernen, adaptieren und sich ihren Platz in der Division verdienen.”
Mit klarer Stimme formulierte die Admiral ihre Erwartung an Nomi Vest, stellvertretend für die Claw of Justice.
“Um auf ihre Person zurückzukommen: Ihr Auftreten war eines imperialen Kommandanten nicht würdig, sie haben sich von ihrer Furcht verleiten lassen, statt ihren – und ich zitiere - überragenden Intellekt zu verwenden. Ich erwarte Besseres von ihnen.”
Elysa formulierte die ernsten Worte in sanftem, eindringlichen Ton.
“Ihre Akte lässt den Schluss zu, dass sie zu mehr fähig sind, als man ihnen bisher bereit war zuzugestehen, weshalb mich ihr mechanisches und ablehnendes Verhalten zum Beginn der Inspektion negativ überrascht hat. Von meinen Kommandanten erwarte ich, integeres, überzeugtes Auftreten und entschlossenes Handeln, in jeglicher Situation.”

Die Implikation war deutlich. Alles andere konnte die Sicherheit des Schiffs oder einer ganzen Operation kompromittieren. Für Elysa zählte jedes Schiff, nicht nur die mächtigen Sternenzerstörer, sondern auch ihre mitunter winzig wirkenden Begleitschiffe, denn nur wenn jedes Schiff seine Aufgabe erfüllte konnte man vermeidbare Verluste ausschließen. Defacto war Commander Nomi Vest die stellvertretende Divisionskommandantin der 417.ten Korvettendivision. Kein Posten den man leichtfertig vergab, ein Umstand dem sich hoffentlich auch die Coruscanti bewusst war. Der Glaube an ihre Kompetenz war da, mittlerweile angeschlagen, gerade deshalb musste die Coruscanti Ergebnisse liefern.

“Ich habe gesagt, was ich von ihnen erwarte nun stellt sich mir die Frage, was in ihren Augen einen guten Anführer und Kommandanten ausmacht.”

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || MAR “Claw of Justice” | Büro des Kommandanten|| Commander Vest und Vice Admiral Nerethin

OP: Nomis wörtliche Rede ist mit Eron abgesprochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Rendili-System | Orbit von Rendili | MAR "Claw of Justice" | Brücke | Brückencrew, Vice Admiral Nerethin, Flag Lieutenant Harte, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]

Elysa Nerethin, Nomis Vorgesetzte, schritt bedächtig die aufgereihten Mitglieder der diensthabenden Brückenbesatzung ab. Ovander war wahrscheinlich das einzige Musterbeispiel eines imperialen Offizieres (vor allem weil er das männliche Geschlecht besaß) an Bord der Claw of Justice und dementsprechend wertvoll für jeden Kommandanten. Therston, die etwas schüchterne Farmertochter eines Hinterwäldlerplaneten, war ein ausgesprochen großes Talent, das zwar noch viel zu lernen, jedoch noch mehr Potential anzubieten hatte. Miranda Wallis, die gute Seele der Besatzung. Immer Souverän, immer da wenn man sie brauchte. Vermutlich eines Tages die Erbin des Kommandos über die Claw, wenn es nach Nomi ginge und Tej Darran gleichzeitig ein anderes Schiff zugetraut wurde. Zu Samuel gab es so viel zu sagen. Er war zweifelsohne ein fähiger Offizier, der seinen Weg machen würde. Doch er war auch Nomis einziger Sohn. Er war das einzige Überbleibsel ihres verstorbenen Mannes und er hatte so viele Charakterzüge von ihm, dass es manchmal wehtat. Es fiel Nomi von Zeit zu Zeit schwer, ihn als eigenständige Person anzuerkennen. Diese liebenswürde Sturheit, dieser widerwillige Blick, den er ihr in diesem Moment zuwarf. Das alles hatte er von seinem Vater geerbt. Sie würde keine ruhige Minute haben, wenn sie wüsste, dass ihr Sohn auf irgendeinem anderen Schiff - wohlmöglich noch in Krisengebieten - seinen Dienst verrichtete, völlig außerhalb ihrer Reichweite. Konnte man sie dafür verurteilen, dass sie eine liebende Mutter war?

Mit ernstem Tonfall eröffnete die Vice Admiral eine Ansprache. Ihre Worte waren hart, doch ehrlich. Ernüchternd, und gleichzeitig doch besonders für Nomi belebend und mutmachend. Ihr fiel ein riesiger Stein vom Herzen und sie konnte in den Gesichtern jedes einzelnen auf der Brücke die Regungen ausmachen, die die leidenschaftliche Rede Nerethins heraufbeschwor. Selbst die Wachposten der Navy Trooper am Brückenschott schienen freudig gerührt zu sein. Die Tatsache, es mit einer Flottenkommandantin zu tun zu haben, die selbst den kleinsten Tropfen in ihrem Teich zu würdigen schien, war befreiend. Nicht nur dafür, dass sie eine Sith war - Nein, selbst dafür, dass sie ein Teil der Admiralität darstellte, war dieser Umstand beachtenswert und in der Form für keinen der Anwesenden zu erwarten, denn Elysa Nerethins Augen sprachen von keiner Lüge. Es war ihre Überzeugung.

„Es ist für mich und die gesamte Besatzung der Claw of Justice eine Ehre, uns unter Ihrem Kommando verdient machen zu dürfen“, sagte die Nomi mit wiedergewonnener Fassung und nicht minder ehrlich als ihr Gegenüber noch wenige Sekunden zuvor.

Den Wunsch und die Forderung nach einem Vier-Augen-Gespräch quittierte Nomi mit einem Nicken und einer einladenden Hand-Geste in Richtung ihres Büros.

„Sie haben die Brücke, Mr. Darran

Ihren Ersten Offizier bedachte die Commander mit einem angedeuteten Lächeln. Er hatte sich formidabel geschlagen und ganz im Gegensatz zu Nomi stets die Souveränität und Fassung bewahrt. Sie war ihm zu Dank verpflichtet, denn ohne ihn, hätte die Inspektion ein Fiasko werden können.

Zusammen mit der Flag Lieutenant blieb er auf der Brücke zurück, während die beiden höherrangigen Frauen davonschritten. Innerhalb der Arbeitsräumlichkeiten der Kommandantin war kein ausuferndes Platzangebot. Es handelte sich schließlich immer noch um eine schmale Marauder-Korvette, und hier wurde jeder Quadratzentimeter dringlich benötigt. Nomi gesellte sich nach Aufforderung der Vice Admiral an ihre Seite, gleich neben das Transparistahl-Panoramafenster, das einen traumhaften Blick auf Rendili bot. Als sie die Worte Nerethins vernahm, versuchte sie sich so wenige Emotionen wie möglich anmerken zu lassen. Kurzerhand stellte sich dieser Versuch jedoch als außergewöhnlich schwierig heraus. Die Kombination aus Lob auf der einen, und harscher Kritik auf der anderen Seite ließen sie auf naturgemäße Weise ein Wechselbad durchleiden. Alles, was sie sagte, hatte ihre Berechtigung und beruhte auch nach Nomis Einschätzung auf ehrlicher Korrektheit. Die Claw und ihre Besatzung waren völlig kampfunerfahren, einschließlich der Kommandocrew. Sie hatte noch nie die Chance bekommen, sich in wichtigen Schlachten und prestigeträchtigen Gefechten zu bewehren. Halbstarke Schmuggler-Frachter aufzubringen, konnte man nicht als ernstzunehmende Dauerbeschäftigung für eine Korvette und ihre Crew nehmen, die hochmotiviert war und dementsprechend nach Bestätigung und Anerkennung lechzte. Die Einschätzung, nachdem Nomi sich einer imperialen Offizierin unwürdig verhalten hatte, traf sie tief, hatte jedoch ebenso seine Legitimität. Die Commander rechnete der dunkelhaarigen Corellianerin ihre uneingeschränkte Ehrlichkeit hoch an. Es war ein Fehler, ihr nicht mit offenem Verstand und dem gebührenden Auftreten entgegenzukommen. Sie hatte die Claw und ihre gesamte Besatzung beschämt. Als Zeichen ihrer Einsicht hielt die Coruscanti dem Blick der blauen Augen stand. Sie hoffte, dass ihr diese Tat nicht als Trotz angerechnet wurde. Mit Mühe unterdrückte sie ein Seufzen.
Dies war nicht die Zeit sich selbst und seine Fehler zu beklagen. Sie würde aus ihnen lernen, so wie sie es seit jeher tat und die Worte Elysa Nerethins beherzigen.


„Ich danke Ihnen für Ihre Ehrlichkeit, Admiral.“

Sie fragte sich, ob jetzt eine Entschuldigung angebracht war, entschied sich jedoch dagegen. Wenigstens jetzt sollte sie die Standfestigkeit einer waschechten imperialen Offizierin und Schiffskommandantin wahren.

„Ich werde Ihre Worte zu beherzigen und schätzen wissen.“ Dies war ein Versprechen, dass sie nicht leichtfertig gab. Es war ihre Überzeugung.

„Ein guter Anführer ist ein Vorbild in jeder Lebens- und Gefahrenlage. Er weiß stets, was er tut, ist demütig, gleichzeitig bestimmt, professionell und eine natürliche Autorität. Er gibt immer sein Bestes. Er ist das Glied einer Kette, das niemals brechen darf. Doch allen voran…“ Sie schluckte während einer kurzen Redepause, „…beschützt ein guter Anführer nach meiner Auffassung stets seine zu Führenden, Ma’am. Stets.“

Während sie redete hatte sie die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Sie wollte Stolz ausstrahlen. Sie wollte zeigen, dass sie ihren Posten nicht zu Unrecht hatte. Wenigstens jetzt.


[ Rendili-System | Orbit von Rendili | MAR "Claw of Justice" | | Büro des Kommandanten | Vice Admiral Nerethin & Commander Vest]
 
[: Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Geheimdienstunterschlupf -Sergeant Jorax Kevora:]

Jorax hatte ein heißes Bad genommen und sich ein wenig in der Suite, die ihm vom Geheimdienst zur Verfügung gestellt wurde, ausgeruht.
Nach den rasanten Kämpfen auf Rendili V hatte er sich diese Pause wirklich verdient - insbesondere angesichts des nächsten, bevorstehenden Einsatzes.
Er würde auf Aargau eine kleine Spezialeinheit, bestehend aus Elementen des Militärs, des Geheimdienstes und der Sith, in einen geheimen Einsatz führen, mit dem Ziel der Festnahme des Cabur-Anführers Rosh Ulic.
Jorax hatte zwar bereits vor seinem Dienst im imperialen Militär reichlich Erfahrung im Umgang mit Waffen, doch ein solcher Einsatz war auch für ihn etwas Neues.
Sicher würde ein Erfolg dieser Mission sich positiv auf seine militärische Karriere auswirken - sein Können hatte er immerhin bereits auf Rendili V bewiesen - doch eine Niederlage wäre katastrophal, schließlich schienen die Cabur irgendetwas gegen sowohl das Imperium, als auch die Neue Republik, in der hand zu haben.
Was es auch war, sie mussten Ulic festnehmen und verhören, bevor er seine Pläne zuende führen konnte!

Nach einiger Zeit verließ Jorax die erholsame Wanne und trat durch die Suite.
Dem Komfort nach zu urteilen, beneidete er den Geheimdienst auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite jedoch war er froh, nicht hinter einem Schreibtisch dahin zu vegetieren, wie es die auf Rendili stationierten Agenten taten.
Trotz der Anstrengung und ständigen Todesangst, bevorzugte Jorax Feldeinsätze.
Er hatte dort ganz einfach das Gefühl, Wichtigeres für das Imperium zu leisten, als es ein Geheimdienstler hinter seinem Schreibtisch jemals konnte.
Operative Kenzee hatte Jorax zuvor eine frische Uniform in seiner Suite hinterlassen.
Erholt legte er sie an und fühlte sich in seinem schwarzen Kampfanzug wie neu geboren!
Der Sergeant war bereit für seinen nächsten Einsatz.

Plötzlich piepte ein Intercom, das ebenfalls Teil der neuen Ausrüstung war.
Mit einem Tastendruck nahm Jorax den Anruf an und erkannte Kenzees Stimme:
"Sergeant, Ihr Shuttle verlässt Landeplattform R9 in etwa fünfzehn Minuten. Ich hoffe, Sie haben sich soweit erholt.".

"Das habe ich in der Tat, Miss Kenzee. Und vielen Dank für die neuen Sachen!"

"Gerne.", antwortete die weibliche Stimme zwar höflich, doch zugleich kalt und formell, "Der Geheimdienst hält mich hier auf Rendili fest, ich werde den Einsatz also von hier aus beobachten und gegebenenfalls koordinieren müssen. Darius Korl wird mich im Feld vertreten. Die Befehlsgewalt im Feld liegt in diesem Einsatz als ranghöchster Militär bei Ihnen, Sergeant Kevora, doch vergessen Sie nie, dass ein Sith-Lord wie Sturn jederzeit dazu berechtigt ist, diese an sich zu reißen. Viel Erfolg!".

Jorax beeilte sich und erreichte als Erster das bereits auf der Landeplattform stehende Lambda-Shuttle.
Einige Minuten später trat auch Tavers an, der ebenfalls seine Uniform angelegt und es sich scheinbar überlegt hatte.
Respektvoll nahm er vor seinem Vorgesetzten Haltung an und erwartete weitere Befehle.
Daraufhin folgte Operative Darius Korl, sowie der Sith Janus Sturn und sein Schüler Leto Fel.
Respektvoll grüßte Jorax die übrigen Anwesenden:


"Gentlemen! Der Rest befindet sich bereits im Shuttle. Nach Ihnen!"

Nachdem jeder im hinteren Passagierraum Platz genommen hatte, betrat Jorax das Cockpit.

"Guten Abend, Pilot! Sergeant Jorax Kevora, ich habe das Kommando über dieses Striketeam. Haben wir Startgenehmigung?"

"Soeben erhalten, Sir!", antwortete einer der beiden imperialen Piloten.

"Sehr gut. Bringen Sie uns nach Aargau!"

[: Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Geheimdienstunterschlupf -Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Darius Korl, Leto Fel, Janus Sturn (NPC):]

OP: Weiter geht's auf Aargau!
 
Rendilli / Stützpunkt des Geheimdienst / Besprechungsraum / Avvin Tavers, Jorax Kevora, Celessa Kenzee, Leto Fel, Janus Sturn.*

Wütend rannte Avvin aus dem Raum, ohne sich der Tragweite seiner Worte bewusst geworden zu sein.
Die ganze Wut und Trauer hatte sich auf einen Punkt gestaut und war schließlich aus ihm heraus gebrochen.
Immer noch wütend rannte er die Gänge entlang und nach scheinbar endlosen Minuten, in denen er nur gerade aus ging, erreichte er die Plattform, von der aus Sie auch in den Gebäudekomplex gekommen waren.
Nur leider stand in diesem Augenblick kein Shuttle da, mit dem er einfach hätte fliehen können.
Er seufzte, setzte sich an den Rand der Plattform und legte den Kopf auf die Hände. Er wollte allein sein.

Private Tavers!

Avvin stöhnte unweigerlich laut auf.

Nicht der auch noch!

In den folgenden Sätzen, die der Private eindeutig als Standpauke verstand, machte der Sergeant ihm unweigerlich klar, dass er seine Pflicht zu erfüllen hatte.
Avvin knirschte mit den Zähnen, stand auf und salutierte:

Ich tue meine Pflicht, Sir!

Er setzte sich wieder auf den Rand der Plattform und wartete, bis der Sergeant verschwunden war.
Er setzte sich, schleifte sich abermals den Helm vom Kopf und versuchte den Schweiß weg zu wischen.
Das war sie also gewesen, seine erste Schlacht.
Und sie hatte ihn gleich die Schrecken des Krieges gelehrt.

Mit Schmerzen in den Gelenken stand er auf und schlürfte desillusioniert zu seinem Quartier.
Er sprang schnell in die Hygienezelle und konnte sich endlich den ganzen Dreck abwaschen. Er entdeckte Schrammen an Orten, an denen er sie nie vermutet hätte.
Er zog sich seine frische Uniform an und fühlte sich wie befreit von den ganzen schmerzhaften Erinnerungen.

Schnell rannte er die Gänge zurück zum Schiff, wo bereits der Sergeant wartete. Avvin salutierte und stieg ebenfalls ein.
Er hatte sich wieder gefangen, doch wer wusste schon, wie es nach dem nächsten Einsatz weiter gehen würde...

Rendilli / Stützpunkt des Geheimdienst / Besprechungsraum / Avvin Tavers, Jorax Kevora, Celessa Kenzee, Leto Fel, Janus Sturn.*

Weiter geht's auf...Aargau! :D
 
[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || MAR “Claw of Justice” | Büro des Kommandanten|| Commander Vest und Vice Admiral Nerethin

Ihre Worte mussten etwas in Nomi Vest berührt haben, denn hatte Elysa zuvor nur das Misstrauen der anderen Frau gemindert, so war sie sich nun sicher, dass man dieses Problem gebannt und der Grundstein für Vertrauen und gegenseitigen Respekt gelegt war.

“Ehrlichkeit ist nichts wofür sie mir danken müssen. Es ist eine Grundvoraussetzung für Vertrauen und Respekt, als solches ist es für mich selbstverständlich aufrichtig zu sein.”, beschwichtigte die Vice Admiral, während sie ihre Augen vom Panoramafenster abwendete und dem Blick der Kommandantin begegnete. Nomi Vests blaue Augen offenbarten eine eindringliche Verletzbarkeit, aber auch die Überzeugung hinter ihren folgenden Worten. Sie hatte hier mehr von sich offenbart als im Verlauf der gesamten restlichen Führung.

“Mir gefällt ihre Sichtweise.", gestand die Corellianerin. "Auch wenn der Pfad eines Schiffkommandantens einsam und schwierig erscheint, ist es doch besser an den eigenen Maßstäben zu scheitern, als maßvoll beherrscht der Galaxie ihren Lauf zu lassen. Erinnern sie sich stets ihrer Ehre als Offizier und Kommandant.”
Elysas Blick wandte sich wieder dem Anblick der Weftanlagen zu.
“Schließlich sind unsere Werte nur dann von Bedeutung wenn sie geprüft werden und Bestand haben.”
Die Worte waren leiser gesprochen als der restliche Wortwechsel und möglicherweise hatte die Kommandantin der dritten Flotte sie ebenso hören müssen wie Nomi Vest. Dennoch oder vielleicht deswegen zierten sich die feinen Gesichtszüge der Admiral zu einem Schmunzeln, während sie das geschäftige Treiben am Raumdock betrachtete in dem die Avenger derzeit lag. Einige Herzschlage lag hielt das sanfte Lächeln und wurde begleitet von ruhigen, gleichmäßigen Atemzügen. Schließlich ging Elysa zur letzten Angelegenheit über.

“Eine letzte Sache will ich noch ansprechen.”

Captain Marlar, ihr Stabschef, hatte sie auf eine Irregularität auf der Claw of Justice hingewiesen.

“Samuel Vest ist ihr Sohn. Sie haben scheinbar einige Gefallen eingefordert, ihn an Bord zu holen. Dass es nicht den Dienstvorschriften entspricht muss ich ihnen wohl kaum erläutern.”
Von der Coruscanti ging diesmal keine Panik, aber dennoch eine wahrnehmbare Besorgnis aus.

“Da es nicht meine Angewohnheit ist mich in die Kommandoangelegenheiten meiner Schiffskommandanten einzumischen, solange es die Leistung der Claw of Justice nicht negativ beeinflusst, bin ich gerne bereit diesen Umstand nicht bemerkt zu haben. Wie ihr Divisionskommandant dazu steht kann ich nicht abschätzen, dennoch muss ihnen bewusst sein, dass eine wie auch immer geartete Entscheidung bei ihm liegt. Sollten sich gar Schwierigkeiten ergeben, werde ich ihren Sohn innerhalb der dritten Flotte versetzen.”


***​


Die Inspektion der Claw of Justice lag bereits einige Stunden zurück und Elysa fühlte sich wieder an ihren Schreibtisch gefesselt. Die Stirn lag in nachdenklichen Falten und die schlanken Fingerkuppen trommelten unablässlich auf der dunklen Holzoberfläche, während sie unterschiedliche Berichte durchsah.
Es gab beachtliche Engpässe bei der Lieferung von neuen XM1-Raketenbooten, als auch den Alpha-Klasse Xg-1Sternenflügler und bisher hatte Chief Marshal Fisken jegliche Unternehmungen geblockt in die Richtung Nachforschungen anzustellen. Die unzuverlässigen Lieferungen wagte er sogar als zusätzlichen Grund für einen schnelleren Doktrinwechsel anzubringen. Was Elysa nur zorniger machte. Er blockierte Nachforschungen und beschwerte sich gleichzeitig über den Mangel an Informationen, der Mann hatte echt Nerven.Wenn sich Commodore Caileen Bruscen nicht – wider Fiskens ausdrückliche Order - direkt an sie gewendet hätte wüsste sie immer noch nichts von den Vorfällen. Obgleich ihr der Mangel an zugeteilten Jagdmaschinen durchaus aufgefallen war, dennoch konnte sie nun die Verbindung ziehen. Niemand schien zu wissen was vor sich ging, es gab auch keine Holoverbindung nach Cygnus B, der gesamte Sektor schien abgeschnitten zu sein. Zumindest schien es eine mögliche Variante zu sein.

Eine Aufklärung durch das Flottenkommando würde sich hinziehen, aber Elysa war nicht bereit lange zu warten oder eine mögliche Gefahr zu ignorieren. Es war möglich, dass die Hutten ihre Fühler nach imperialer Technologie ausstreckten und das galt es unbedingt zu vermeiden. Deshalb lag es nur nahe die Sache selbst in die Hand zu nehmen, oder vielmehr zu deligieren. Die 417.te Korvettendivision war bereits vollständig bei Rendili zusammengezogen. Da die Division auch für die Tiefenaufklärung ausgelegt und vollständig bestückt war, lag die Entscheidung nahe sie direkt zu verwenden. Mit Manius Selgorias verfügte die 417.te über einen kompetenten, besonnenen Kommandanten in dem ihr Vertrauen in sich bereits gerechtfertigt hatte. Also war sie bereit auf das gleiche Pferd zu setzen, auch wenn es ihr nicht gefiel die Einheit auszusenden, bevor sie sich groß aufeinander abstimmen konnte. Um sicher zu stellen, dass es auch von Seiten der Flottenführung keine Knüppel zwischen die Beine gab, stellte sie die 417.te zu Manöverübungen nahe des Cygnus Sternenimperiums ab. Gleichzeitig würde beim nächsten Datenabgleich mit dem Flaggschiff auch eine Depesche übermittelt werden die Commander Selgorias erst mit verlassen imperialen Raums öffnen durfte. Darin enthalten würde er modifizierte Befehle, eine persönliche Notiz und eine Zusammenfassung des Bekannten vorfinden.


Betreff: Einsatzbefehl Esaga-Sektor

An: Commander Manius Selgorias, Kommandiernder Offizer 417.tes Korvettengeschwader
Von: Vice Admiral Elysa Nerethin, Kommandierender Offizier 3te. Flotte

Sie sind hiermit angewiesen, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit den zivilen und militärischen Institutionen des Cygnus Sternenimperium, das Ausbleiben imperialen Kriegsmaterials ( XM1-Raketenbooten, als auch den Alpha-Klasse Xg-1Sternenflügler) aufzuklären. Der Verbleib von vier Konvois unter dem Schutz des Sternenimperiums gilt als ungeklärt. Die Kommunikation mit dem gesamten Esaga-Sektor ist zusammengebrochen. Die Gefahrenlage ist unbekannt. Ihre Primärziele sind die Sicherheit ihres Kommandos und der Datensammlung. Sobald genügend Daten zur Auswertung vorliegen und der Verbleib der Konvois als gesichert gilt, kehren Sie schnellstmöglich zum Heimathafen Rendili zurück.

Persönliche Anmerkung:

Ich setze Sie und Ihr Kommando nur ungerne einer unbekannten Gefahrenlage aus, doch bin ich davon überzeugt, dass mein Vertrauen in Ihre Person und Kompetenz begründet ist. Um Ihnen Spekulationen zu ersparen: Mein Interesse gilt der schnellen Aufklärung und möglicher Gefahrenanalyse, sollte es nachträglich zu Kompetenzstreiterein kommen übernehme ich selbstverständlich die volle Verantwortung.

Erteilt durch:
Vice Admiral Elysa Nerethin
Kommandierender Offizier 3.te Flotte

Datenanhang:
Konvoimanifest und vermutete Routen
Personenbericht: Gavin Aard, imperialer Botschafter
Bericht: Cygnus Spaceworks


[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || 418 Bloodlust | Büro des Admiral||Vice Admiral Nerethin

OP: So... ich denke wir wären so weit. Einfach nochmal den letzten Post von Manius in Betracht ziehen und dann kann es losgehen. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Rendili-System | Orbit von Rendili | MAR "Claw of Justice" | Büro des Kommandanten | Vice Admiral Nerethin & Commander Vest]
Elysa Nerethins Worte hatten schon fast etwas Philosophisches. Die Ehre des Offiziers und Kommandanten - Nomi war außerordentlich froh, diese Worte aus dem Mund der Vice Admiral zu hören und zu wissen, dass auch sie der Bürde unterlag, ihrem eigenen Antlitz jeden Morgen mit reinem Gewissen im Spiegel begegnen zu müssen. Damit stand der Besatzung der Claw of Justice nicht mehr oder weniger Gefahr gegenüber, als unter jedem anderen Flottenkommandeur. Die aufkeimende Ruhe, die inzwischen gewillt war, in den Körper der Coruscanti zurückzukehren, wurde allerdings je durch das Ansprechen eines letzten, heiklen Themas davongewischt. Sie hatte es geahnt und dennoch gehofft, dass diese Angelegenheit nicht zur Sprache kam. Schon oft hatte sie sich Antworten zurechtgelegt, die eine plausible militärische Notwendigkeit der Anwesenheit Samuel Vests auf ihrem Schiff darlegte. Das neugewonnene, auf Gegenseitigkeit beruhende Vertrauen der beiden Frauen wollte Nomi jedoch nicht durch etwaige an den Haaren herbeigezogenen Erklärungen sofort zunichtemachen. Nerethin war klug, sie würde genau wissen, warum der Sohn der Kommandantin seinen Dienst auf dieser Korvette verrichtete.

Sie vollbrachte es den Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken und dem Blick ihres Gegenübers Stand zu halten.

„Ich verstehe, Ma’am.“

Das tat sie tatsächlich. Sie war sich völlig im Klaren darüber, dass die Anwesenheit ihres Sohnes auf diesem Schiff eine unerwünschte emotionale Suggestion oder Kompromittierung herbeiführen konnte. Sie hatte sich lange genug ihre Gedanken dazu gemacht. Es war ihr klar. Nacht für Nacht war sie schon Szenarien durchgegangen, um in sämtlichen Situationen die richtige Handhabung parat zu haben, die dies verhindern sollten. Ob sie letztendlich griffen, konnte natürlich niemand vorhersagen. Doch wenigstens war durch diesen Umstand die ultimative Sicherheit gegeben, dass Nomi alles tun würde, um die Leben ihrer Besatzung zu beschützen, während sie ihren Auftrag als Mitglied der hoheitlichen Flotte wahrnahm. Vorschriften hin oder her, was würde denn erst geschehen, wenn sie mit ansehen musste wie ein anderes Schiff, auf dem Samuel stationiert wäre, vernichtet werden würde? Mit einem körperübergreifendem Schütteln wies sie diesen Gedanken von sich. Sollte es Commander Selgorias, dem Kommandanten ihrer neuformierten Korvettendivision, oder der Sith nachträglich in den Sinn kommen, den Lieutenant zu versetzen, gab es nichts was sie dagegen tun könnte. Ihr blieb also einzig zu hoffen, dass der Commander eine ähnliche Sichtweise wie Elysa Nerethin an den Tag legte. Mit allem anderen müsste sie zu gegebener Zeit klarkommen. Sie war schon vorher als Offizierin der Flotte durch die Wildnis des Alls gereist, und hatte ihren Sohn zurückgelassen. Wohlmöglich würde das alles die Quittung für diesen Fehler sein.

***

Der hohe Besuch hatte Eindruck hinterlassen und würde wohlmöglich noch zukünftig die Gedanken und Taten der Kommandantin beeinflussen. Es kam ihr vor, als läge die Inspektion ihres Schiffes schon Tage zurück. Tatsächlich waren gerade einmal ein paar Stunden vergangen. Nomi hatte sich seitdem in ihr Büro zurückgezogen und Darran die Brücke überlassen. Es gab schließlich einiges zu reflektieren. Schlussendlich hatte sie eine Entscheidung getroffen und ihren Ersten Offizier zu sich berufen. Durch sein Einschreiten und Handeln, während Nomi der Schockstarre verfallen war, hatte er sich einen Vertrauensvorsprung erworben. Diesen wollte die weibliche Vorgesetzte nicht ungenutzt lassen. Wenn Nerethin ihr Vertrauen schenkte, konnte sie es sich zum Vorbild nehmen.

„Mr. Darran, gute Arbeit vorhin. Ich möchte Ihnen … ein kleines, persönliches Anliegen unterbreiten. Sie wissen natürlich bereits, dass mein Sohn Samuel auf diesem Schiff stationiert ist. Sollte in Ihnen in diesem Zusammenhang je das Vertrauen in mich und meine Taten verlorengehen, möchte ich Sie bitten, sich an Flottendoktrin 651.1 zu erinnern.“

Nomi sprach ruhig und beobachtete die Reaktion des Farghul ohne zu zwinkern. Die Doktrin der Flotte würde ein Einschreiten eines kommandoberechtigten Untergebenen durch Meldung an den übergeordneten Kommandanten legitimieren, sollte der begründete Verdacht bestehen, dass Nomi ihr Amt aufgrund emotionaler Zurechnungsunfähigkeit nicht weiter ausführen könnte.[*] Falls dem Lieutenant Commander nicht an Ort und Stelle klar war, was die Doktrin 651.1 aussagte, so würde er sie später immer noch nachlesen können. Auf alle Fälle könnte Nomi bei weitem ruhiger schlafen, wenn sie wusste, dass jemand im Notfall und einer Ausnahmesituation bereitstand, sollte sie tatsächlich in negativer Form durch die Nähe zu ihrem Sohn beeinflusst werden. Zwar glaubte sie nicht, dass es jemals soweit kommen würde. Sicherheit ging aber vor.

„Commander, Ihre Anwesenheit wird auf der Brücke benötigt. Die Gladius ruft uns.“

Nomi blickte kurz gedankenverloren auf das Kommunikationsrelais, ehe sie ihrem XO zunickte.
Zusammen mit Tej Darran verließ sie daraufhin ihre Arbeitsräumlichkeiten in Richtung der Brücke. Offenbar stand die tatsächliche Formung der 417.ten unmittelbar bevor. Auf Meldung eines der Navy Trooper, die an der Zugangsschleuse postiert waren, erhob sich die Brückencrew als die beiden ranghöchsten Offiziere der Korvette an Deck traten.

„Weitermachen. Mr. Vest, was gibt es?“ Der Lieutenant hob kurz seinen Blick von der Konsole und warf seiner Mutter einen unergründlichen Gesichtsausdruck entgegen. Sie musste sich wieder einmal eingestehen, dass sie ihn zu schlecht kannte, um jede Miene richtig einschätzen zu können. „Commander Selgorias von der CRV Gladius ruft uns, Ma’am.“

Sie nickte.
„Stellen Sie die Verbindung her.“ Drei Monitore erwachten flackernd zum Leben, ehe sie jeweils die Gesichter eines menschlichen Mannes darstellten. Nomi brauchte nicht zu raten. Wenn sie nicht alles täuschte, hatte sie die Abbildungen der Lieutenant Commander Leonas Petrov von der Diligence, Lysander Scott von der Silver Bullet und natürlich Commander Manius Selgorias von der Gladius persönlich vor sich. Die Coruscanti stand kerzengerade und mit durchgedrücktem Hohlkreuz da, während sie die Züge ihrer Gleichgesinnten Musterte. Die Commander hatte sich schon soweit informiert, dass sie wusste, dass Selgorias ein Anaxsi war. Er hatte fast aristokratisch hohe Wangenknochen und einen markanten Schnauzbart, die seinem Auftreten etwas Traditionelles gaben. Die Bandschnalle an seiner Brust zeugte von Können und Erfahrung. Seine Sprache war gewählt und ließ nicht den geringsten Zweifel daran, warum die Vice Admiral ihm das Kommando über die Division erteilt hatte. Denn auch er verwendete Begriffe wie Vertrauen, Soldatentum und Loyalität, derer er in seiner Ansprache fast besondere Bedeutung zukommen ließ. Aufmerksam lauschte die einzige Frau im Vierergespann, als sowohl die Verwendung dieser Sonderformation angeschnitten wurde, als auch die besondere Aufgabe, die die Claw of Justice in dieser wahrnehmen würde. Jägerkoordination und Routinepatrouillen waren wie gemacht für die vollständige Raumüberlegenheitsstaffel der Korvette. Vor ihrem inneren Auge konnte sie die Flight Captain Firetrader schon verschmitzt grinsen sehen.

Bei einem System namens Cygnus war also zur etwas allgemeinen Überraschung das erste Manöver der vier Korvetten angesetzt. Der Name war als Sternjäger- und Raketenbootproduktionsort natürlich ein Begriff. Wenn Nomi nicht alles täuschte, war das nicht gerade ein Katzensprung und auch nicht direkt imperiales Hoheitsgebiet. Warum gerade dieses System? Ein Nicken zu ihrem großgewachsenen XO sollte diesem zu verstehen geben, dass entsprechende Maßnahmen einzuleiten seien. Die Claw sollte sich sprungbereit machen und zur Gladius aufschließen.

„Vielen Dank, Commander Selgorias. Mr. Scott, Mr. Petrov… es ist mir eine Ehre und eine persönliche Freude. Auf gute Zusammenarbeit.“

Sie ließ den Blick abwechselnd über die männlichen Gesichter schweifen, während sie sie ansprach.

„Ich verspreche Ihnen, dass die Claw of Justice ihren Teil beitragen wird.“


[ Rendili-System | Orbit von Rendili | MAR "Claw of Justice" | Brücke | Brückencrew, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]
 
[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit | MAR “Claw of Justice”, Auf Rundgang| Commander Vest, Lieutenant Commander Darran, Ehrengarde, Flag Lieutenant Harte und Vice Admiral Nerethin]


Nachdem sie das untere Deck der Claw of Justice besichtigt hatten, führte Tej die Gruppe weiter in das nächst höhere Deck des Schiffes, Deck 2, auf dem sich vor allem die Mannschaftsunterkünfte befanden. Hier gab es Tejs Meinung nicht besonders viel zu zeigen. Er erläuterte ein paar Dinge über die Unterbringung der Mannschaft und zeigte den Gästen eine Kabine. Dann zeigte er ihnen das Büro des Doktors und die kleine Krankenstation, wo sie auf Den Schiffsarzt Lieutenant-Commander Yalor trafen. Als nächstes folgte noch eine Besichtigung der Crew Lounge und der Mannschaftskantine, des Kontrollraums der Schiffssysteme und des Logistikbüros. Damit hatten sie auch in einer relativ kurzen Zeit das Zweite Deck abgehandelt. Wenn es nötig war, konnte man selbstverständlich mehr ins Detail gehen. Aber Tej war der Meinung, dass Admiral Nerethin schon oft genug durch Schiffe geführt worden war und somit nicht auf jedes Zimmer in der Claw geführt werden musste.

Es hieß also, dass sie wieder in einen Turbolift gingen und sich auf das dritte Deck des Schiffes bringen ließen. Dort angekommen schlug die kleine Gruppe, ohne jegliches Zutun des Farghuls direkt den Weg auf die Brücke der Claw ein. Selbstverständlich salutierte die komplette Brückenbesatzung, als die vier Offiziere durch die Luke traten. Commander Vest persönlich übernahm der ersten Schicht der Brückenbesatzung und so konnte sich Tej zurückhalten und noch einmal selbst die Namen hörte, die er auch noch nicht perfekt beherrschte. Die Vice Admiral nahm sich die Zeit, jeden der Brückenoffiziere persönlich kurz zu mustern und zu inspizieren. Dies Nahm einige Minuten in Anspruch, in denen ansonsten Stille auf der Brücke herrschte. Dann begab sich die Admiral in die Mitte der Brücke und begann eine kurze Rede zu halten, die aber offenbar aus ihrer tiefsten Überzeugung heraus kam. Commander Vest schien indessen ihre Fassung ein wenig wieder gefunden zu haben. zumindest sprach sie um einiges gefasster, als sie von der Ehre für die Claw und ihre Besatzung sprach, unter dem Kommando von Nerethin zu stehen. Der Commander versah Tej noch mit einem Lächeln, bevor die beiden Ranghöchsten Offiziere verschwanden.

Dann zogen sich Commander Vest und Admiral Nerethin in die Kajüte des Commanders zurück und Tej blieb mit dem Rest der Brückenbesatzung und dem Adjutant von Nerethin, Flag Lieutenant Harte
zurück und hatte von nun an das Kommando über die Brücke und das Schiff. Allerdings gab es hier nicht sonderlich viel zu tun, da die Claw Of Justice im Orbit in einer Warteposition in der Nähe von Rendili lag. Auch Nerethins Adjutant hatte scheinbar keine große Lust, mit dem Farghul eine Konversation zu führen. Tej störte das wohl am wenigsten.


***


Es waren bereits einige Stunden seit der Abreise Nerethins vergangen, doch von Commander Vest hatte Tej bis jetzt noch nichts auf der Brücke bemerkt. Das war normalerweise nichts besonderes, vor allem da das Schiff nicht in Bewegung war, aber kurz nach einem Besuch eines Flaggoffiziers erwartete man normalerweise noch eine kleine Interne Ansprache des Kommandanten, um das Geschehene Revue passieren zu lassen. Tej hatte sich die Zeit damit vertrieben, dass er sich über die neue Korvettendivision, der sie zugeteilt waren informiert hatte. er kannte jetzt alle Schiffe und konnte jedem einen Kommandanten zuordnen. Dann ließ die Menschenfrau nach ihrem Ersten Offizier rufen und so begab sich Tej in das Büro des Commanders.

Als er eingetreten war, saß Commander Vest relativ beruhigt hinter ihrem Schreibtisch und grüßte den Farghul nur mit einem kurzen Nicken und ging sofort in Medias Res: Statt ihn zu kritisieren oder ihm zu danken, sprach die Coruscanti ihn auf ihren Sohn und die Flottendoktrin 651.1 an. Tej musste kurz überlegen, hatte dann aber den ungefähren Wortlaut der Dienstvorschrift vor seinem inneren Auge. Grob ging es darum, einen Kommandierenden Offizier durch Meldung an eine übergeordnete Dienststelle aufgrund emotionaler Instabilität aus seinem Amt zu entheben und das Kommando zu übernehmen. Nach Tejs Meinung ein ziemlich unnötiger Punkt, denn kein Kommandant sollte so geistig schwach sein, dass er nur deshalb ersetzt werden musste. Wollte der Commander damit andeuten, dass sie von ihrem Sohn emotional beeinflusst wurde? Tej musste sich zurückhalten, dass er nicht verächtlich schnaubte. An so etwas überhaupt zu denken.... Ein kommandierender Offizier der Imperialen Flotte hatte nicht emotional Schwach zu sein. So einfach war das. Doch genauer führte es seine Vorgesetzte nicht aus. Tej war es recht. Er hatte kein Problem, den Commander zu ersetzten, wenn dieser nicht mehr auf rationaler Basis entscheiden konnte.

Tej sagte nichts auf die Worte, sondern nickte nur knapp. Vielleicht nicht besonders respektvoll aber vor einem Commander der auf eine mögliche emotionale Schwäche hinwies konnte man auch keinen Respekt haben.

Zum Glück half eine Durchsage der Brücke durch diese vielleicht etwas komische Situation. Die Gladius, das Schiff des Geschwaderkommandanten Selgorias rief die Claw. Somit begaben sich die beiden Offiziere auf die Brücke.

Der Commander ließ die Verbindung aufbauen und drei Bildschirme flackerten auf. Auf einem war der Kommandant der Diligence zu sehen, auf dem zweiten der Kommandant der Silver Bullet und auf dem dritten der Kommandant des Geschwaders und der Gladius, Manius Selgorias. Dabei hob er die einzelnen Aufgaben der Korvetten im Verband heraus. Der Claw viel dabei die Jägerabwehr zu. Sicherlich im gesamten betrachtet nicht die optimalste Wahl, aber unter den gegeben Einheiten, doch die bestmögliche. Ihr erstes Manöver würde in das Cygnus-System führen, einem unabhängigen Sternenimperium. Dann war die Rede des Commanders auch schon beendet und Commander Vest gab eine kurze Rede und versprach dabei, dass die Claw ihren Teil leisten würde. Da war sich Tej sicher. Jetzt erwartete er nur die Befehle seines Commanders, wobei er aufgrund der Rede natürlich bereits wusste, wo es hin ging: Sie sollten sich Sprungbereit machen und zur Position der Gladius aufschließen.


[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit | MAR “Claw of Justice”, Brücke| Commander Vest, Lieutenant Commander Darran und Brückencrew]
 
[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || 418 Bloodlust | Salon || Flaggoffiziere der dritten Flotte und Elysa

Es waren mittlerweile zwei Wochen vergangen, seit die 417.te Korvettendivision mit geheimen Befehlen aufgebrochenwar. Zwei Wochen in denen sich viel getan hatte. Mittlerweile waren alle Schiffe die der dritten Gefechtsflotte zugeteilt waren eingetroffen. Und die Zuteilung in Divisionen, Geschwader und Gruppen war abgeschlossen, die entsprechenden Führungsoffiziere zugeteilt. Das bedeutete noch lange nicht, dass bei den entsprechenden Führungsoffizieren auch Zufriedenheit herrschte. Ihr letztes politisches Kapital hatte Elysa dazu eingesetzt die dritte Flotte soweit wie möglich nach ihren Vorstellungen formen zu können, wobei sie vielmehr aus der misslichen Lage das Beste gemacht hatte, Stolpersteine gab es genug. Dazu gehörte auch einer der großen Streitpunkte, die sie hier im Kreise ihrer Flaggoffiziere, bei einem Arbeitsdinner, diskutierte.

“Admiral, ich bin mit meiner Frage nicht allein und hoffe ich beuge mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich frage: Warum haben Sie die dritte Flotte nach einer so ungewöhnlich Schlachtordnung formiert?”


Die Frage hatte kommen müssen, dass man sie direkt vorbrachte war jedoch überraschend. Elysas Blick ruhte einen Moment auf Commodore Valen Cestar, dem kommandierenden Offizier der 112.ten Kreuzerdivision. In den vergangenen Wochen hatte sie ihn als mutigen, aber wenig einfallsreichen, ja man musste schon fast einfallslosen Offizier bezeichnen, kennengelernt. Er stand gerne im Mittelpunkt, ohne dabei mental glänzen zu können und es erschien ihr nur offensichtlich, dass er die Frage insbesondere für andere Offiziere stellte, die ihn für ihre Agenda einspannten, ohne dass er es ahnte. Ob Rear Admiral Tarren Morlens oder Vice Admiral Darius Vanwyk seine Fäden in der Hand hielt konnte sie derzeit aber nicht abschätzen. Keinem von Beidem vertraute sie. Vanwyk war dienstälter und es konnte ihm nicht schmecken unter ihr zu dienen. Morlen war ein typischer Karriereoffizier, der um jeden Preis vorankommen wollte. Die Vermutung lag nahe, dass das Flottenkommando großes Interesse daran hatte sie beschäftigt zu halten und diese beiden Flaggoffiziere ihr einen Haufen Probleme bereiten würden.

Elysa stellte das Weinglas ab.


“Standardisierte Kampfgruppen erlauben es ausgewogene Einheiten aufzustellen. Sie haben keine besondere Stärke und keine besondere Schwäche.” Was für die Corellianerin nicht unbedingt eine Stärke war, ganz im Gegenteil, es machte das Imperium berechenbar. Und nichts war fataler als voraussehbar zu sein. “Sie stellen zwar eine legitime Form dar, die Kampfkraft der Flotte einzusetzen. Jedoch beraubt man sich dadurch zahlreicher taktischer und strategischer Optionen. Die individuellen Stärken eines Schiffs bleiben ungenutzt zu Gunsten der Formation.”

Die Betonung der Admiral machte dabei deutlich, dass dies keine kluge Idee sei.

“Des Weiteren verfügt die dritte Flotte nicht über genügend schwere Schiffe um sie in Kampfgruppen im klassischen Sinn zu unterteilen.”

Das Flottenkommando war zwar bereit die dritte Flotten zahlenmäßig voll auszustatten, nicht jedoch schwere Einheiten abzustellen. Ein Schelm wer böses dabei dachte. Also hatte Elysa improvisieren müssen.

“Die Aufspaltung in Divisionen, Geschwader, und Gruppen erlaubt es durch die Vielzahl an unabhängig operierenden Elementen, strategisch, flexible Kontrolle über einen Sektor auszuüben. Ohne dabei die initiale Kampfkraft einer solchen Formation zu schwächen, wie es bei einer Kampfgruppe der Fall wäre.”

Es war üblich leichte Einheiten zur Überwachung von Hyperraumrouten abzustellen, Kreuzer und Schlachtschiffe hingegen hielt man oft an strategisch wichtigen Zentren in der Reserve und beraubte sie somit oftmals ihrer Eskorten. Ein einzelner Sternenzerstörer der ohne Geleitschutz angetroffen wurde war zwar immer noch alles andere als 'leichte Beute', aber bei weitem anfälliger als in einer Formation.

“Die Zusammenfassung ähnlicher Schiffstypen in Divisionen erlaubt es den Kommandanten die Stärken ihrer Schiffe vollends einzusetzen.”

“Meinen Sie nicht, dass das ein Risiko darstellt? Leichte Einheiten ohne Schutz durch schwere Einheiten operieren zu lassen?”, brachte sich nun Commdore Clayton Vantassell ein. Der Kommandant des 127.ten Fregattengeschwaders zeichnete sich durch ergrautes Haar, dass von seinen Dienstjahren kündete, dicken Augenbrauen und einem Blick aus der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ.

“Nur bedingt. Stehende Befehle werden von Kommandanten nicht verlangen ohne ausdrückliche Order, überlegene Kräfte anzugreifen. Alle bestehenden Divisionen sind befähigt, einen geordneten Rückzug anzutreten, sollten sie in einer misslichen taktischen Lage erwischt werden. Die einzelnen Schiffe können sich gegenseitig Deckung geben."
Die Admiral hielt inne, und gestand schließlich.
“Ich würde ihnen zustimmen, wenn wir hier rein von Schlachtgeschehen sprechen, aber ich spreche nur von der strategischen Kontrolle.”

“Zur Entscheidung kann man nie über genug Stärke verfügen.”
Jeder Offizier der sein Salz wert war sollte diese Maxime der Kriegskunst kennen.

“Wir sprechen also von mehr individueller Initiative für die Schiffskommandanten.”, brachte es Commodore Vantassel auf den Punkt. “Kein einfaches Thema, insbesondere im Hinblick auf die politische Standfestigkeit der jeweiligen Kommandanten.”

Der Mann hielt wohl wenig davon, um das Bantha im Raum herumzureden. Elysa mochte das.

“Die Entwicklung der letzten Monate dürften die Zufriedenheit des Imperators mit seinem Offizierskorps untermauern.”

Übersetzt: In letzter Zeit gab es keine Hinrichtungen und es deutet nichts darauf hin, dass das große Offizierssterben wieder einsetzen würde.

Ob sie jedoch mit ihrem Offizierskorps zufrieden sein konnte würde erst die Zeit zeigen. Worin sich Elysa jedoch sicher war, dass die Flottenführung ihr gezielt einige Flaggoffiziere zugeschustert hatte, denen sie nicht vertrauen konnte. Als Verbündete konnte sie derzeit nur Commodore Amira Fairbanks und Commdore Alynn Kratas. Auf der Gegenseite vermutete sie Vice Admiral Vanwyk, Rear Admiral Morlen und deren getreuen Erfüller Commodore Cestar. Die restlichen Commodore konnte die Corellianerin noch nicht einschätzen, aber das würde sich unweigerlich ändern.


“Die Offiziere der Flotte wurden zu lange darauf gedrillt streng nach Lehrbuch zu agieren, was der Republik erlaubte bewusst Situationen herbeizuführen in denen sie voraussagen konnte, wie unsere Einheiten reagieren würden und sie ihre taktische Fallen zuschnappen ließen. Ich verlange von meinen Divisions- und Geschwaderkommandanten und allen voran ihnen nicht nur selbstständiges und verantwortungsvolles Handeln, sondern taktische Initiative, Anpassungsfähigkeit und selbstständiges Einschätzen der Lage. Das bietet ein großes Maß an Handlungsfreiheit. Durch Führen mit Auftrag sichern wir uns große Flexibilität in der Auftragsdurchführung.”


Nun war es an Vanwyk zu sprechen. “Sie legen großen Wert auf Flexibilität.”, analysierte der ergraute Offizier bedächtig – nicht nur ihre letzten, sondern auch vorhergegangene Worte. Elysa nickte schlicht zur Bestätigung, da es offensichtlich war, dass Vanwyk weitersprechen wollte. “Im Wesentlichen übertragen sie viel Verantwortung an die einzelnen Kommandanten und tragen zur Entlastung höherer Führungseben bei.”

“Ganz recht.” Sie wusste noch nicht worauf er hinaus wollte.

“Admiral, bei allem Respekt, ich befürchte, dass sie sich eher an republikanischen Gepflogenheiten orientieren, als unseren.”

Da war also das Banthalahm begraben. Nun sollte es wirklich jeder verstanden haben, dem sich dies nicht aus der Schlachtordnung erschlossen hatte. Und bei einigen der Anwesenden schien es zu dämmern, das Misstrauen breitete sich zwar nicht über ihre Gesichter aus, jedoch in der Macht schon.

“Sie sprachen es bereits an, Admiral. Ich lege großen Wert auf strategische Flexibilität, unsere eigene Doktrin ist dafür jedoch nicht ausgelegt. Weshalb es notwendig war sich anderweitig zu orientieren. Verstehen Sie mich nicht falsch.”
Elysa pausierte, während ihr bedeutungsschwankerer Blick von einem Flaggoffizier zum nächsten wanderte.
“Wir haben keine andere Wahl.”
Eine weitere Wellte der Empörung ergoß sich in den Salon. Es war wichtig weiterhin zu handeln, bevor einer der Anwesenden das Wort an sich riss. Deshalb fuhr sie mit befehlsgewonter Stimme fort.
“Sollten wir uns mit den uns zur Verfügung stehenden Einheiten an bestehende Doktrin klammern, wird das katastrophal enden. Wir alle werden uns umstellen müssen, um unsere Resourcen so effeketiv wie möglich zu nutzen.”

“Ich persönlich empfinde es als Herausforderung und große Ehre.”

“Das ist die falsche Art der Kriegsführung!” polterte Valen Cestar los, dass er anscheinend auf weiter Flur allein war bemerkte er erst als es zu spät war. Wenngleich einigen Offizieren die Zustimmung im Gesicht stand.

“Krieg determiniert nicht wer Recht hat, sondern wer übrig bleibt und die Republik hat bewiesen wie effektiv diese Art der Kriegsführung ist. Unsere eigenen Erkenntnisse werden den Datenanalysten der Flotte zu Gute kommen, um republikanische Flottenbewegungen vorauszusagen. Sollte der Frieden keinen Bestand haben.”

Elysa war nicht überzeugt, dass er das haben würde. Als politisch Option war der Frieden für sie vollkommen akzeptabel. Die Motivation des Imperators konnte sie jedoch nur vermuten. Und keine der Optionen gefiel ihr.

Es war Zeit Commodore Cestar in seine Schranken zu verweisen. "Des Weiteren empfinde ich es als Ignoranz bewährte Strategien und Taktiken abzulehnen nur weil der Feind sich ihrer bedient!"

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || 418 Bloodlust | Salon || Flaggoffiziere der dritten Flotte und Elysa
 
Auld Lang Syne

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || 418 Bloodlust | Admiralsbüro] Elysa

Vice Admiral Elysa Nerethin ging trotz des zuvor gegangenen Stabsmeeting zum letzten Manöver nochmals die Ergebnisse durch, mit denen sie nicht zufrieden waren. Leider war der Anteil größer als der mit dem sie zufrieden sein konnte. Hauptsächlich die Elemente des alten Retribution-Geschwader entsprachen ihren Erwartung, eine handvoll Neuzugänge, aber knapp drei Viertel der dritten Flotte musste dringend an sich arbeiten. Sicherlich, viele Kommandanten wusste nicht wie sie kämpfte, viele kommandierende Offizziere jedoch konnten oder wollten sich nicht auf die neuen Umstände einstellen und das war inakzeptabel. Der Gegenwind kam nicht nur aus den Reihen ihrer Flaggoffiziere sondern auch von den einfachen Kommandanten und sie musste das Problem zeitnah addressieren. Sie musste eine Flottenkonferenz einberufen, anders würde es nicht gehen. Sie musste ihren Kommandanten begreiflich machen, dass sie das volle Potenzial der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einsetzten musste und das bedeute insbesondere auch den Einsatz des Raumjägers als taktisches Mittel. Viel zu oft waren im Manöver Schiffe 'zerstört worden' weil ihre Kommandanten dem Feind selbst direkt begegnen wollten, Raumjäger wurden als notwendiges Übel angesehen, um sich feindliche Jagdmaschinen vom Hals zu halten.

“Ma'am, ihr 1500 Termin ist da.”

Commodore Bruscen hatte ihr versprochen einen fähigen Stabsflugleitoffizier aufzutun. Der Posten war in der Regel ziemlich undankbar, lag der Fokus und die Glorie doch beim Einsatz kapitaler Schiffe. Und in der dritten Flotte würde sich jener Offizier mit den Sturköpfen unter den Kommandanten herumschlagen, um zu versuchen die Grundlagen und Feinheiten des Raumjägereinsatzes zu vermitteln. Elysa hoffte nur, dass der Offizier ein dickes Fell hatte.

“Schicken Sie ihn rein, Lieutenant.”

“Jawohl, Ma'am.”


Der Blick der Corellianerin wanderte wieder zu den Dokumenten auf ihrem Schreibtisch. Es erschien ihr momentan einfacher ein Rudel Rancor zu Vegetariern zu erziehen, als ihren widerwilligen Kommandanten die Grundlagen der modernen Kriegsführung zu vermitteln. Sie vernahm das Öffnen der Tür und Schritte die bis vor ihren Schreibtisch führten, die Schritte waren leicht unregelmäßig, was auf ein leichtes Humpeln hindeutete.

“Admiral Nerethin, Colonel Janson Sez meldet sich zum Dienst.”


Elysas Kopf schnellte in die Höhe. Sie wollte ihren Ohren kaum trauen, aber da war er wirklich. Groß gewachsen, nicht mehr ganz so sportlich wie früher einmal – ein Zeugnis seines langen Krankenhausaufenthalts – kurzes, dunkles Haar und aufmerksame braune Augen. Die rechte Hand zum Salut erhoben und in der Linken wohl seine Marschbefehle.

“Janson?”, kam es ihr ungläubig, aber erfreut über die Lippen, bevor die Corellianerin sich fing. Die Rollen wirkten seltsam vertauscht. Als sie ihn auf Coruscant im Militärhospital besucht hatte, war seine erste Reaktion sehr ähnlich ausgefallen. Elysa erhob sich, erwiderte den Salut, kam danach um den schweren Schreibtisch herum und schüttelte ihm die Hand.

“Schön Sie wieder auf den Beinen zu sehen.”

“Vielen Dank, Admiral.”

“Ich wollte mich auch noch einmal für die Standpauke auf Coruscant bedanken und die Möglichkeit mich wieder einzubringen.” Wie sehr es ihm geholfen hatte, wussten Beide, ohne dass er es aussprechen musste.

“Wenn Sie wieder eine Standpauke wollen, lassen Sie es mich einfach wissen.”, ein flüchtiges Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen und auch beim ehemaligen Kommandanten der Wolves deutete sich ein Schmunzeln an. Schließlich wurde sie ernster und fragte:

“Was tun sie hier? Doktor Dorden hat sie zwar für den Einsatz im Hauptquartier freigestellt, aber nicht für den Dienst auf Schiffen.”


“Im Hauptquartier wird das Klima für Protegés von deVries oder diejenigen die als solches empfunden werden immer rauer und Commodore Bruscen hielt es für eine gute Idee mich außer Reichweite von Marshal Fisken zu versetzten.”


Er reichte ihr den Marschbefehl.

“Wie Sie sehen werden, hat man mir die Verwendung für Stabsarbeiten bescheinigt.”

Elysa deutete auf einen der Sessel, während sie um den Schreibtisch trat und die Akte aufschlug und durchging. Unaufdringlich bot Flaggleutnant Harte Colonel Sez eine Erfrischung an und zog sich danach zurück, die Admiral hatte ihren frischen Caf noch auf dem Schreibtisch und bediente sich auch daran, während ihre Augen über die Zeilen glitten.

“Ich will ganz ehrlich mit Ihnen sein, Janson. Das wird keine leichte Aufgabe, viele meiner Schiffskommandanten fühlen sich um ihren persönlichen Ruhm betrogen, wenn Raumjäger Großkampfschiffe zerstören und beschneiden sich selbst zahlreicher Möglichkeiten. Stattdessen nehmen sie lieber große Risiken auf sich und ihr Schiff.”

Dabei deutete sie auf die Ergebnisse des Manövers, die sich geordnet auf ihrem Schreibtisch befanden. “Ein Haufen toter Helden, für die persönliche Ehre wichtiger ist als der Erfolg der Flotte.”

“So schlimm?”


“Sie werden es bald selbst herausfinden und sich ein eigenes Bild machen können. Lassen Sie sich einquartieren und von Captain Marlar einweisen, ich bin mir sicher, dass sie sofort loslegen wollen.”

Janson Sez nickte bedächtig. “Ich war lange genug Abseits des Geschehens.”

“Nicht ihre Schuld, Colonel.” Erinnerte Sie den Offizier mit sanftem Blick.

“Vielleicht wollen Sie auch ihre alte Einheit über den drehenden Wind in der Ressortleitung informieren.”


Nur weil er nicht mehr Kommandant der Wolves war, hieß es noch lange nicht, dass er sich nicht mehr für sie verantwortlich fühlte. Die Wolves waren Feskin ein Dorn im Auge und er war stetig bemüht das Deck gegen sie zu mischen, ihr eigener Einfluss schwand immer mehr und eine schützende Hand konnte sie der Elitestaffel nicht mehr lange bieten, wenn überhaupt.

“Gerne, Admiral.”

“Mein Stab ist um 2000 zu einem informellen Arbeitsdinner geladen, die Einladung gilt somit auch für Sie.” Die Betonung von informell war wichtig, sie wollte keinen ihrer Offiziere in die Paradeuniform zwingen, wenn es nicht absolut sein musste.

Der Colonel nickte seine Zustimmung schlicht.


“Haben Sie noch Fragen?”

“Nein, Ma'am. Derzeit nicht. Erlaubnis wegzutreten?”

“Erlaubnis erteilt.”

Flaggleutnant Harte trat wieder ein, als Janson hinaus trat, reichte Elysa einen weiteren Stapel Akten und machte sich daran Jansons Tasse und Untersetzer wegzuräumen. Dabei zögerte sie und warf der Corellianerin einen Blick zu. Diese wusste den Blick durchaus zu deuten.

“Sie haben eine Frage, Inyri?”

“Ja, Ma'am. Sie kennen den Colonel schon länger?”

“Nur flüchtig, aber Janson Sez ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit. So jemanden vergisst man nur schwer.”

Der imperiale Verdienstorden war die höchste Auszeichnung die man im Dienste des galaktischen Imperiums erhalten konnte. Janson Sez gehörte in den exklusiven Kreis der Träger dieses Ordens die noch am Leben waren. Das musste jedem Offizier Respekt abringen, denn die Auszeichnung wurde in fast allen Fällen posthum vergeben.

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || 418 Bloodlust | Admiralsbüro] Inyri und Elysa

OP: Die Verwendung von Janson Sez als NSC erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Tinya. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
At the Eve of Battle

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || 418 Bloodlust | Salon] SL Inyri Samantha Harte, CPT Lance Marlar, CMD Vanessa JINX, CMD Lane Gavager, LCD Heffrey Hosten, LCD Eric Vance, Chief Steward George Travis, COM Amira Fairbanks, COL Janson Sez und VA Elysa Nerethin

Chief Steward George Travis hatte sich wieder einmal selbst übertroffen. Elysa war wirklich froh über seine Dienste, denn er war nicht nur ein ein großartiger Koch, Weinkenner sondern auch ein ausgezeichneter Koordinator. Zusätzlich war er ihr ein kundiger Wegweiser durch repräsentativen Tätigkeiten wie Admiralsdinner, Ehrenfeiern und ähnliches. Ihm verdankte die einstige Schmugglerin, dass sie sich keinen Fauxpas in der High Society der Flotte erlaubte. So hatte sie das Dinner mit neun Besteckstücken angefangen und musste sich nicht mehr bewusst in Erinnerung rufen welcher Löffel wann eingesetzt wurde. Das waren alles Kleinigkeiten die für Offiziere wie Commander Jeffrey Hosten, Sub Lieutenant Inyri Harte und auch Captain Lance Marlar ganz selbstverständlich waren, andere taten sich schwer daran. Auch Colonel Janson Sez, der zu Elysas Linken saß, ihm Gegenüber hatte ihr Stabschef Lance Platz genommen. Die Admiral war am Kopfende platziert, ihr gegenüber die Kommandantin des Schiffs- und Divisionskommandantin Commodore Amira Fairbanks.

„Greifen sie einfach zum gleichen Besteck wie ich.“

Hatte Elysa Janson am Anfang des Dinners, kurz nachdem er noch einmal offiziell vorgestellt wurde, mit einem Schmunzeln zugeflüstert. Anfangs hatte sie sich ebenso aus ihrem Element gefühlt, wie er momentan empfinden musste, doch im Laufe der Zeit gewöhnte man sich an vieles. Die Corellianerin hatte seit ihrem Eintritt in die Flotte viel lernen müssen, gehobener gesellschaftlicher Umgang war nur eines von vielen Dingen, gehörte aber ebenso zu einem Flaggoffizier wie das Kommandieren.
Nachdem Janson mit allen bekannt gemacht wurde, war man erst einmal zum Speisen übergegangen. Um den Appetit anzuregen gab es Pletiksuppe und einen Aperitif, der Hauptgang bestand aus der melahnesischen Spezialität Fodu in grüner Feuersoße und den Abschluss hatte ihr Steward mit citrosischem Schneekuchen perfektioniert. Vom Kuchen waren auch noch einige Stücke vorhanden, welche die in den kommenden Stunden wohl auch nicht überleben würden. Derzeit versorgte ihr Steward – zuerst ihre Gäste – die Anwesenden erneut mit Getränken. Ihr Stabschef als auch ihr Stabslogistikoffizier und ihr neuer Stabsflugleitoffizier hatten sich für den alderaanischen Brandy entschieden. Ihr Stabskommunikationsoffizier, der ewig gut gelaunte Eric Vance hatte die Wahl auf ein corellianisches Ale fallen lassen. Commander Gavager und Sub Lieutenant Inyri Harte bevorzugten den vollmundigen und körperreichen Merlot, ebenfalls vom jüngst verlorenen Corellia. Durch den Frieden sollten die Getränke des Corellia-Systems glücklicherweise auch weiterhin im Imperium zur Verfügung stehen. Travis versorgte gerade noch Commodore Amira Fairbanks und ihre Stabsoperationsoffizierin Vanessa Jinx mit einem rydonnianischen Gewürzwein, bevor er auch zu ihr trat.


„Wie immer, Ma'am?“


„Ich weiß, ich bin unverbesserlich.“, lächelte sie zaghaft.

Der ergraute Steward ließ sich zu einem „Nicht mehr als sonst auch.“ hinreißen und entkorkte dann die Flasche Portwein von Bespin. Eigentlich war sie keine große Weintrinkerin, aber der süße, vollmundige Port hatte es ihr angetan und zu solchen Gelegenheiten bot er sich sehr an. Wie ihr Steward es ihr gelehrt hatte, reichte er Elysa den Korken dar, an dem sie roch. Da der Geruch weder modrig, noch muffig war, sondern lediglich nach dem süßen Wein roch, nickte sie zustimmend und übergab den Korken wieder an Travis, bevor dieser ihr Glas auffüllte.

„Also gut Herrschaften.“, unterbrach die Admiral die Gespräche und alle Augen richteten sich auf sie.

„Wie Sie alle wissen ist unsere größte Herausforderung die mangelnde Akzeptanz unserer Raumjäger als taktische Waffe.“

Man musste also ein für alle Mal den Punkt machen, dass die verpönten Raumjäger eine wichtige Waffe im imperialen Arsenal darstellte.
„Ich habe vor diesbezüglich für morgen Abend eine Flottenkonferenz anzusetzen. Vorher möchte ich entsprechenden Flaggoffizieren und Kommandanten jedoch auf dem Feld die Augen öffnen. Wir werden somit am morgigen Manöver teilhaben und sowohl Rear Admiral Morlens, als auch Vice Admiral Vanwyk eine Lektion erteilen die sie nicht vergessen werden.“

Inyri teilte währenddessen Akten aus und aktivierte anschließend einen Holoprojektor.

„Wir haben diverse Manöveranalyse vorliegen, die wir intern bereits durchgesprochen haben, im Hinblick auf vergeudetes Potenzial. Unser Ziel ist es dieses Potenzial aufzuzeigen. Vanessa sei so gut.“

Die Stabsoperationsoffizierin nickte, erhob sich und trat zum Holorpojektor, wo sie nach und nach Filmmaterial vorspielte und analyisierte.

„Morlen favorisiert die schweren Schiffe im Zentrum seiner Formation und setzt den Feind dort unter Druck.“


Der Holoprojektor zeigte unterschiedliche Kampfszenarien und die Stabsoperationsoffizierin wies immer wieder darauf hin, wie bevorzugt Rear Admiral Morlen sich auf die schweren Schiffe der Formation stützte. Bei den Kommandanten von Kreuzern und Schlachtschiffen war er auch mitunter beliebt, seine Korvetten und Fregatten jedoch manövrierte er leichtfertig, beschränkte sie entweder dazu Raumjäger abzuwehren oder schweres Feuer – was eigentlich für schwere Schiffe ausgelegt war – zu absorbieren. Beschuss dem sie nicht lange standhielten und die Verlustzahlen bei den leichten Einheiten waren entsprechend hoch. Bomber fanden sich höchstens in der Rolle als Feuerunterstützung für schwere Schiffe wieder und Jäger waren unflexibel zu Eskort- oder Schutzschirmgeschwader zusammengefasst.

„Vanwyk teilt seine Subformationen lieber in ungefähr gleich starke Verbände auf und bleibt flexibler.“

Der stellvertretende Flottenkommandant der dritten Flotte war ein guter Taktiker und setzte seine kapitalen Schiffe mit großem Geschick ein, sich überlagernde Feuerfelder, Subformationen die sich gegenseitig Deckung gaben. Allerdings nutzte auch er seine Jagdmaschinen lediglich als Eskorte, seine Bomber griffen nur aus dem Schutz seiner kapitalen Schiffe aus an und hielt sie sonst fest im hinteren Teil seiner Formation.
Während Commander Vanessa Jinx all dies erläuterte musterte Elysa die anwesenden Offiziere, alle waren sie hochkonzentriert und entschlossen. Sie folgten der gleichen Vision wie die Kommandantin der dritten Flotte und teilten ihr Ehrempfinden, was die Corellianerin mit Stolz erfüllte.

„Unsere Manövergruppe wird hauptsächlich aus Elementen des ehemaligen Retribution-Geschwaders bestehen. Die Kommandanten wissen um die Wirkung und Einsatzmöglichkeit unserer Jagdmaschinen, ebenso sind die Piloten auf neue Taktiken trainiert.“, schloss Vanessa Jinx schließlich ihre Ausführungen ab.

„Beide werden erwarten, dass wir unsere Raumjäger verwenden, um ihnen zuzusetzen.“, merkte Marlar treffend an und erntete Zustimmung.

„Und sie liegen damit richtig. Sie erwarten es, weil wir unter Zugzwang stehen.“

„Also geben wir ihnen was sie sehen wollen. Wir wollen sie so fixiert auf eine offensichtliche, reale Bedrohung, dass sie den eigentlichen Todesstoß nicht kommen sehen.“


Das unergründlichste Geheimnis der Kriegsführung lag nicht darin einen Weg zum Sieg zu wählen, sondern so zu wählen, dass alle Wege zum Sieg führten. Nicht, dass Elysa behaupten konnte sie wäre immer dazu in der Lage, aber hin und wieder hatte sie so einen Moment der Eingebung. Ein Moment der Klarheit, wenn alle Fakten ausgelegt waren und die Zusammenhänge wie Fäden von einem Ereignis zum Nächsten führte, dann konnte sie erkennen welchen Faden sie unterbrechen musste um Ereignisse abzuwenden, oder den Verlauf zu ihrem Gunsten zu ändern. Es verhielt sich ähnlich wie die Fähigkeit Druckpunkte zu erkennen, doch war dies eine Machtfähigkeit, das andere ein intuitives Verständnis den Verlauf von Schlachten lesen und vorhersagen zu können. Beide Gaben konnte Elysa morgen gut gebrauchen. Aber wirklich bauen tat sie auf die Offiziere und Soldaten die mit ihr dienten, insbesondere ihre Stabsoffiziere.

„Gehen wir es also an. Vorschläge?“


Elysa hatte selbst einige Vorstellungen und Ideen, wollte sich aber zunächst die Vorschläge anhören, denn wenn sie sprach hatte es oft den unerwünschten Effekt, dass es Diskussionen im Keim ersticken konnte, obwohl sie an ihnen mitunter sehr interessiert war. Somit hatte sie gelernt erst Vorschläge einzuholen und dann ihre eigenen Ideen einzubringen, wo möglich zu korrigieren oder auch eingebrachte Optionen zu übernehmen beziehungsweise zu adaptieren.

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || 418 Bloodlust | Salon] SL Inyri Samantha Harte, CPT Lance Marlar, CMD Vanessa JINX, CMD Lane Gavager, LCD Heffrey Hosten, LCD Eric Vance, Chief Steward George Travis, COM Amira Fairbanks, COL Janson Sez und VA Elysa Nerethin
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben