Rendili

Rendili System | Rendili V |Ashaara Markt | Abgestürzter IDT | mit Sergeant Wain und Alpha Squad.

Alle drückten sich auf den Boden des IDT, bevor es im und außerhalb des Shuttles dunkel wurde. Schon so spät?, fragte Wain.
Draußen wurde es jetzt ruhig und Explosionen waren zu hören. Stück für Stück kroch er zur Laderampe.
....O.h..h.h..m.m.m...ein...Gott!!
, brachte er nur heraus. Wain kam ebenfalls zu ihm. Auch ihm blieb der Mund offen stehen.
Da kam gerade ein ganzes Schiff runter. Na super! Kann es eigentlich noch schlimmer werden?
Mal wieder konnte er nicht warten, denn sie wurden wieder beschossen und diesemal traf es einen.

Rendili System | Rendili V | Ashaara Markt | Abgestürztes IDT |mit Sergeant Wain und Alpha Squad.
 
[: Rendili-System | Rendili V | Südlich von Daanon - Major Han Strickland, Konvoi mit Elementen des 134. Infanterieregiments :]

Rein garnichts war wie geplant verlaufen: Aufgrund mangelhafter Vorbereitung und Recherche, war es den Söldnern in Daanon gelungen, IDTs mit Luftabwehrgeschossen abzuwehren.
Dieser Beschuss hatte dafür gesorgt, dass die übrigen Soldaten über den gesamten Marktdistrikt unkoordiniert abgesetzt worden waren, was ihnen nun einen Zusammenschluss und die Sicherung des südlichen Bereichs des Marktdistrikts für den Eintritt des Konvois erschwerte - es herrschte totales Chaos.
Sollte der Weg zum vermeintlichen Aufenthaltsort des Söldneranführers nicht für den Konvoi freigeräumt werden, war die gesamte Operation zum Scheitern verurteilt und obendrein mit immens hohen Verlusten imperialer Streitkräfte gekrönt.
Major Han Strickland konnte vom im Süden wartenden Konvoi aus lediglich zusehen und auf Wort von seinen Truppen in der Hauptstadt warten.
Für den Fall, dass sich die Truppen nicht im Süden der Stadt massieren konnten, hatte er ebenfalls ein Bombardement der Flotte angeordnet, das ihm den Weg freiräumen würde.
Gehört hatte er jedoch auch von ihnen nichts.
Aufgrund des plötzlichen Chaos, wurden sämtliche imperiale Funkkanäle von Hilferufen überflutet; einen ungesicherten Kanal wollte der ältere Major für die Anfrage eines taktischen Luftschlags nicht benutzen.


"Sir!", rief ein in seinem Panzer sitzender Lieutenant, "Ich empfange hier etwas!".
Strickland kletterte auf das Fahrzeug und betrachtete einen aufleuchtenden Holoemitter auf der geöffneten Handfläche des jungen Offiziers.
Zunächst vernahm er ein lautes Rauschen - zweifellos Interferenzen, ausgelöst vom massiven Funkverkehr. Nach einigen Sekunden jedoch wurde das Gesicht eines Offiziers erkennbar projiziert.

"Captain Kenway!", grüßte er den sich in der Hauptstadt befindenden Soldaten, "Geben Sie mir einen Statusbericht!"
"Major Strickland, Sir, wir haben lauter Fehlabsprünge! Niemand ist in der geplanten Zone gelandet und wir haben bereits große Verluste gemacht! Die Söldner sind wesentlich besser ausgerüstet als erwartet und verstecken sich in bewohnten Häusern. Das Problem dabei ist, dass wir die Gebäude nicht einfach einäschern, sondern Feinde nur bei Sichtkontakt angreifen können, da sich in besagten Gebäuden nunmal Zivilisten aufhalten."
"Ich verstehe Ihre Sorgen, Captain. Doch Fakt ist, dass die gesamte Operation umsonst war, wenn mein Konvoi nicht durch den Südeingang kommt, um diesen Slimo von Al-Rezaani zu extrahieren! Aus diesem Grund benötige ich ein eindeutiges Ja oder Nein: Können Sie genug Kräfte massieren, um den südlichen Bereich des Marktdistrikts unter Kontrolle zu bringen?"
Captain Kenway schüttelte ungläubig den Kopf: "Ich befürchte nicht, Sir. Wir haben bessere Chancen auf Erfolg, wenn wir in den einzelnen Squads und Zügen vorrücken und uns am Zielgebäude für einen gemeinsamen Angriff zusammenschließen.".
Strickland blickte kurz enttäuscht auf die Stadt im Hintergrund, dann wieder auf das Hologramm: "In Ordnung, Captain. Ordnen Sie für sämtliche Truppen im südlichen Gebiet einen Rückzug in andere Bezirke an; ein Luftschlag steht kurz bevor, der uns den Eintritt nach Daanon ermöglichen wird!".
"Roger!", bestätigte Captain Kenway und trennte die Verbindung.


Nur der Luftschlag, den Strickland zuvor angefordert hatte, konnte das Blatt noch wenden.
Der Major wollte gerade den Befehl geben, noch ein weiteres Mal eine Kontaktaufnahme mit den sich im Orbit befindenden Schiffen zu versuchen, als plötzlich eine extrem grelle, bläuliche Lichtquelle in der Hauptstadt vor ihnen aufleuchtete.
Dieses merkwürdige Licht verdrängte das der Sonne des Rendili-Systems und es folgte eine unglaubliche Druckwelle.
Ohne die Hilfe des jungen Lieutenants, hätte diese Druckwelle, die das Gefühl eines Schlags in die Magengrube auslöste, Major Strickland vom Panzer gerissen.
Mit dem kräftigen Wind der Druckwelle folgte ebenfalls ein ohrenbetäubender Knall - ein Geräusch, das der erfahrene Major nur aus Holovids kannte.
Eine Sekunde später stieg ein ebenso blaues, gewaltiges Lasergeschoss rasant in den Himmel und wich letztenendes wieder dem Sonnenlicht.


"Was im Namen des Imperators war das?!", fragte ein beunruhigter Offizier.
"Die haben ein Hyper-V-Geschütz!", erkannte Strickland das Geschoss, "Wie konnte Vornell all dies nur übersehen?!".
"Major, ich empfange einen Funkspruch von Commander Arcturus Mengsk von der Azmodan!"
"Sofort auf meinen Holoemitter weiterleiten! Wir brauchen diese Luftunterstützung... und ich glaube der werte Commander hätte gerne ein Geschütz beseitigt...".


[: Rendili-System | Rendili V | Südlich von Daanon - Major Han Strickland, Konvoi mit Elementen des 134. Infanterieregiments :]
 
[ Rendili-System | Umlaufbahn eines Mondes | MAR "Claw of Justice" | Hangar | Flight Captain Firetrader & Commander Vest]

Ein kurzer Blick auf die in der Aufhängung verweilenden TIE-Advanced genügte Nomi nicht. Lange hatte sie darauf warten müssen. Zwar war es immer noch kein Defender, aber ein Jäger, der schon jedem seiner republikanischen Gegenstücke überlegen war. Nicht zuletzt war sie froh darüber, ihre Staffel endlich mit Schilden ausgerüstet zu sehen. Im Gegensatz zu vielen ihrer Mitstreiter war sie ungern bereit ihre Piloten in schildlosen Wegwerf-Produkten ins Gefecht zu schicken. Noch als Commander Frederik die Claw of Justice befehligte, ist ihm dieser überlegene Jägertyp versprochen worden. Viel Diplomatie und Überzeugungsarbeit war von Nöten die entsprechenden Stellen davon zu überzeugen, dass es trotz des Führungswechsels keinen Grund gab der Claw diese Jäger vorzuenthalten. Ein kleiner Sieg für Nomi – Endlich. Viele ihrer Vorgesetzten sprachen ihr die vorausgesetzten Fähigkeiten für das gute Kommando eines Schiffes ab, doch boten sie ihr auch nie Gelegenheit sich zu beweisen. Wie ungemochte Speisen auf den Tellerrand verschoben - so fühlte sie sich.

„Was denken Sie darüber, Captain?“ Den blick immer noch nach oben gerichtet, sprach sie die dunkelblonde Frau neben sich an. Natürlich konnte Flight Captain Quin Firetrader nicht wissen, was sie eigentlich meinte.

„Über die neuen Jäger? Ich denke, sie werden einige Leben retten, Commander.“
Nun zog die Kommandantin der Claw den Blick ab und suchte stattdessen den ihrer Offizierin.

„Das hoffe ich. Wirklich.“, nach einer kurzen Pause, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, fuhr sie fort, „Haben Sie ihre Piloten schon durch den Simulator gejagt? Ich möchte, dass sie so schnell wie möglich einsatzbereit und mit den TIE-Advanced vertraut sind.“

Zusätzlich zu den neuen Jägern ist die Staffel auch mit neuen Piloten aufgefüllt worden. Mit TIE/In waren Verluste von Zeit zu Zeit einfach nicht zu vermeiden gewesen. Eigentlich mischte sich Nomi auch nicht in die Führung der Piloten ein. Quin Firetrader war eine ausgezeichnete Führungskraft und hatte ihre Leute im Griff.

„Ja Ma’am. Die Ergebnisse sind allerdings noch nicht ausgewertet…“

„…aber so gut wie erledigt, ich weiß.“ Die Commander wendete den Blick nicht von Captain Firetrader ab. „Sie wissen, wie wichtig Sie und Ihre Staffel für mein Schiff sind. Sie passen auf uns auf – ich passe auf Sie auf.“

„Jawohl Ma’am, das weiß ich.“

„Bestens. Ich erwarte dann Ihre Ergebnisse. Sie können wegtreten.“ Die Bastionerin salutierte, machte auf dem Absatz kehrt und Schritt von dannen. Nomi sah ihr kurz nach, weiter in Gedanken versunken. Dann machte sich ihr Komlink bemerkbar.

„Commander, der Lieutenant wartet in Ihren Privaträumen.“, meldete sich die männliche Stimme von Oliver Fresko, einem Kadetten, den Nomi heute extra für diesen Dienst abgestellt hatte. Mit ‚dem Lieutenant‘ war nämlich ein ganz besonderer junger Mann gemeint, der heute seinen Dienst an Bord der Claw antritt. Er war zusammen mit den neuen Piloten gekommen. Die Coruscanti hatte persönlich auf diesen bestanden und musste ihre wenigen Kontakte innerhalb des Militärapparates völlig ausreizen, um dies bewerkstelligt zu bekommen.

„Verstanden. Ich bin auf dem Weg.“ Noch vor dem Ende dieses Satzes, hatte Nomi den Hangar schon hinter sich gelassen. Der Aufzug brachte sie den kurzen Weg eine Ebene höher. Ein schmuckloser Korridor führte hier zu ihrem Quartier und, wenn man es darauf anlegte, auch zur Brücke der Claw. Die wenigen Meter in atemlos kurzer Zeit hinter sich bringend, öffnete sie schließlich die Tür zu ihren Privaträumen. Dort stand er - Lieutenant Samuel Vest – den Rücken zur Tür gewandt und den Blick aus dem Transparistahlfenster gerichtet. Nomi hatte persönlich dafür gesorgt, dass ihr einziger Sohn, das Ergebnis der Liebe ihres verstorbenen Ehemannes und ihr, seinen Dienst nach Abschluss der Akademie auf ihrem Schiff antrat.

Sie schloss die Tür und räusperte sich. Sam.“ Langsam, ganz langsam drehte der junge Mann sich um. Nomi bekam dabei fast einen Schrecken. Sein Gesicht zeigte absolute Härte und seine Augen sprachen Bände. Das hier war alles andere als ein freudiges Familientreffen. Natürlich – sie machte sich Vorwürfe ihn nach dem Tod ihres Mannes der Obhut seiner Großeltern überlassen zu haben. Doch hasste er sie dafür so sehr? Widerwillig und in seiner Mimik nichts verändernd salutierte er, sagte dabei jedoch kein Wort. Im Gegenteil, sein Mund sah merkwürdig verkniffen aus.

„Ich freue mich so dich zu sehen.“ Sie machte ein paar Schritte auf ihn zu und ließ sich zu einer nicht erwiderten Umarmung hinreißen. „Oh Sam, es tut mir so leid. Nach dem Tod deines Vaters war es einfach schwer für mich. Ich wünschte einfach wir könnten wieder eine Familie sein. Wie früher…“

„Ich melde mich zum Dienst, wäre das dann alles Commander?“ Samuels Mundwinkel zuckten unmerklich und er schien einen dicken Klos herunter zu schlucken. Nomi merkte, wie viel ihrem Sohn auf der Seele lag. All diese unausgesprochenen Dinge, die sich zwischen ihnen befanden.
Sam wirklich…“

„…du hast mich wirklich vermisst, Mutter? Wie schön, dass du so oft vorbei gucken konntest! Ich werde hier meinen Dienst tun, weil es meine Pflicht ist. Eine Familie werden wir trotzdem niemals wieder werden.“

Nomi war entsetzt. Sie hatte mit vielen schlimmen Dingen gerechnet, dass es sie jedoch so hart treffen würde, hatte sie nicht erwartet. Sie bemerkte noch rechtzeitig wie ihr Tränen in die Augen stiegen.

„Wegtreten, Lieutenant.“ Er marschierte aus dem Raum als würde er ein vergiftetes Areal verlassen und draußen erst endlich wieder richtig Luft schnappen können. Die Kommandantin verriegelte die Tür hinter ihm. Das war alles? Das war ihr Versuch ihn wieder an sich zu binden? - Nein! Es würde eine lange Zeit dauern, doch sie war überzeugt, irgendwann würde er wieder zu ihr finden. Wenn er erst verstanden hatte, warum sie ihn damals allein gelassen hatte, vielleicht würde er dann etwas Nachsicht walten lassen. Sie bereute es, erst nach all den Jahren so klar im Kopf zu sein, um zu merken, was sie angerichtet hatte. Doch nun konnte sie es nicht mehr ändern. Sie musste nach vorne blicken, auf das Positive hoffen und ihr Herz und Schweiß in die Aufgabe stecken, ihren Sohn zu sich zurück zu holen. Und der erste Schritt war dies räumlich zu tun. Mit zitternden Händen aktivierte Nomi ihr Komlink. Sie kontaktierte ihren ersten Offizier, der auch für die Personaleinsatzplanung auf der Brücke verantwortlich war.

„Mr. O’haris. Wir haben einen neuen Kommunikationsoffizier. Begrüßen Sie bitte Lieutenant Vest und machen ihn mit seinen neuen Aufgaben auf der Brücke vertraut.“ Nach kurzem Zögern, bestätigte der Lieutenant Commander ihren Befehl. Dann verschränkte sie die Arme hinter ihrem Rücken und betrachtete, wie ihr Sohn zuvor, die Galaxie durch den Transparistahl.

[ Rendili-System | Umlaufbahn eines Mondes | MAR "Claw of Justice" | Quartier | Commander Vest]
 
Zuletzt bearbeitet:
Rendili-System :: Rendili-V :: Absturzstelle der "Aurora" :: Brücke an Bord der "Aurora" :: Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia, Celessa Kenzee, Überlebende

Rauch quoll aus der Verkleidung, beißende Dämpfe erfüllten den Raum und Funken zischten hier und da aus den abgerissenen Kabeln. Die Brücke hatte sich in ein Schlachfeld verwandelt.

Die Agentin war aus ihrer Benommenheit erwacht und versuchte Carla wach zu kriegen.
Die junge Chiss bewegte vorsichtig den Kopf und öffnete die Augen. Ihr Kopf tat wieder einmal weh und sie versuchte erst einmal zu spüren, ob es irgendwo noch weh tat. Die geprellten Rippen hatten sich gemeldet und der Beckengurt und der Schultergurt hatten gute Arbeit geleistet, was man an den brennenden Druckstellen spüren konnte. Sie löste mit zittrigen Händen den Gurt und rutschte aus dem Sessel. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Sitzfläche. Sie blickte an sich herab und stellte mit gewisser Erleichterung fest, dass noch alle Gliedmaßen an ihrem Platz waren und auch irgendwie natürlich geformt aussahen, kein Blut oder irgendwelche Körperbestandteile aus Löchern quollen.
"Ich kann es kaum fassen, aber ich schein noch am Leben zu sein." erwiderte die Chiss und wagte nun einen genaueren Blick um sich herum.
"Schauen Sie bitte noch nach, ob Sie den anderen helfen können, ich bin soweit ok." erwiderte die Chiss der Agentin.
Was sie zu sehen bekam, stärkte nicht gerade den Lebensmut.
Die Pilotin, welche die Landung unter nahezu unmöglichen Bedingungen zu stande gebracht hatte, lag von der Steuerkonsole halbiert auf dem Boden. Der Aufprall hatte Teile der Brückenverkleidung abgerissen, welche wie ein Beil die Pilotin halbiert hatten.
Der Chiss wurde bei dem Anblick ziemlich schlecht, sie drehte sich zur Seite und erblickte ebenfalls nichts erbaulicheres.
Der junge Soldat an der Sensorik hatte eine böse Bauchverletzung, ein Teil des Brückengeländers hatte sich durch den Bauch gebohrt und blutige Eingeweihte drückte es hervor. Das grausame daran, er schien noch zu Leben! Mit weit aufgerissenen Augen schaute er die junge Chiss an und seine Lippen bebten, als wollten sie etwas sagen, doch er hatte dazu keine Kraft.
"Ganz ruhig, nicht sprechen. Ich komme gleich zurück und helfe Ihnen." flüsterte die Kommandantin.
Realistisch gesehen, hätte er mit dieser Verletzung und sofortiger professioneller Hilfe kaum eine Chance die größer als 25% war. Nach dem Zustand der relativ gut gefestigten Brücke auf den Rest des Schiffes zu schließen, würde sich hinter den Türen noch größeres Leid offenbaren und sollte es noch eine Krankenstation geben, dann wäre diese überfordert. Immerhin befanden sich bei Abflug 885 Personen an Bord. Wie viele hatten es geschaft sich in Sicherheit zu bringen? Und vor allem, wie viele nicht?
Sie bahnte sich ihren Weg weiter durch die verheerte Brücke und fand den 2. Steuerpiloten mit gebrochenen Beinen und einer unschön verrenkten Schulter, jedoch lebte auch er noch. In den Trümmern stand auch noch ihr 1. Offizier mit blutunterlaufenen Augen und wirkte fassungslos, sein linker Unterarm hing schlaff herunter und musste mehrfach gebrochen sein. Er stand sichtlich unter Schock. Ihr Blick schweifte vorbei an dem Waffenleitoffizier, der wesentlich mehr Glück gehabt hatte und sich "nur" zahlreiche Prellungen zugezogen hatte. Er stolperte durch den Waffenleitstand und überprüfte den Zustand seiner Untergeben. Er war also beschäftigt und das war auch gut so. Sie lief zu ihrem ersten Offizier und führte den geschockten Duro zu ihrem Sessel und versuchte ihn anzusprechen. Langsam reagierte er. Er starrte auf seinen Arm und formulierte tonlos die Frage ob das sein Arm sei. Die Chiss nickte und strich ihn den kalten Schweiß von der Stirn.
"Hiergeblieben Lieutnant, wir brauchen Sie noch. Das mit dem Arm kriegen wir wieder hin, wichtig ist, dass Sie mir nicht einschlafen." sprach Sie laut mit dem Duro und dieser nickte. Der Schock sorgte dafür, dass er den Schmerz nicht spürte, aber er war so tief fortgeschritten, dass er ihr jederzeit Ohnmächtig werden konnte und dann wurde es erst richtig gefährlich. Irgendwo hier musste doch der verdammte Sanikasten sein?
Der Aufprall hatte hier alles umhergewürfelt, nichts schien mehr auf dem Platz zu sein, wo es sein müsste. Schließlich fand sie angekokelte Kiste und öffnete diese. Zum Glück war der Inhalt noch brauchbar. Es gab ein paar Autoinjektoren mit einem schmerzlindernden Wirkstoff, doch es würde nicht für alle reichen.
"DeClay? Wie sieht es bei ihnen drüben aus?" rief sie über die Trümmer hinweg und reckte den Kopf hoch. Hinter einem verbeulten Schaltkasten lugte der schmutzigblonde Kopf des Waffenleitoffiziers hervor.
"Ein Leichtverletzter, 2 Schwerverletzte, 1 Toter. Bei Ihnen Lt.Commander?"
"Nicht viel besser. Eine Tote, 2 Schwerverletzte und ein Schwerstverletzter. Ich fürchte die Schmerzspritzen werden für alle nicht reichen." rief sie zurück.
"Na toll, das wird ja noch heiter werden. Ich kann hier übrigens Licht durch die Verkleidung sehen, wo eigentlich kein Fenster ist Lt. Commander. Da hinten hätte eigentlich das Hauptsegment der Fregatte sein müssen, jetzt ist da nichts mehr." erwiderte DeClay.
Die Chiss suchte den Augenkontakt zu der blonden Agentin und sagte zu ihr:"Operativ Kenzee, hier ist Verbandsmaterial und 1Schmerzspritze, versorgen Sie bitte meinen 1. Offizier, ich kümmer mich erstmal um die beiden anderen."
Sie kroch zu dem Soldaten mit der Bauchwunde und rutschte fast in seiner Blutlache aus. Er hatte eine blassgraue Farbe angenommen, die ähnlich aussah wie die Außenlackierung eines Sternenkreuzers. Sie ergriff seine Hand und spürte, dass diese beinahe schlaff war. Ein paar unartikulierte Laute kamen von seinen Lippen und dann kippte sein Kopf zur Seite.
Er hatte es hinter sich gebracht. Carla drückte seine Augenlider zu und löste sich aus der verkrampfenden Hand des Soldaten.
Sie kämpfte innerlich mit Wut, Trauer und Schmerz, aber die momentane Verantwortung für die Überlebenden wirkte noch zurückhaltend mit diesen Emotionen.
Sie bahnte sich erneut den Weg zum 2. Piloten, der in ihrem Bereich die dringendste Versorgung benötigte. Sie gab ihm zuerst eine Schmerzspritze und schnitt die Hosenbeine auf um die blutenden offenen Brüche zu versorgen. Mit halbgeschlossenen Blick starrte entrückt zur Decke und war neben sich getreten. Auch gut. So schützte er sich vor dem äußerst unappetitlichen Anblick.

Rendili-System :: Rendili-V :: Absturzstelle der "Aurora" :: Brücke an Bord der "Aurora" :: Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia, Celessa Kenzee, Überlebende
 
:: Rendili-System :: Rendili :: gemeinsamer Militärstützpunkt :: Unterkunft der Sektoradmiralität :: Salon :: Admiral Antur Pell und seine Gäste (darunter Vice Admiral Elysa Nerethin und Commander Manius Selgorias) ::

Im ersten Augenblick konnte man tatsächlich den Eindruck bekommen, dass die Flut an Fragen, die Pell in seiner zügellosen Gier nach (frischen) Informationen dem Commander gestellt hatte, Manius Selgorias erschlagen hätte. Aber der Kommandant der „Gladius“ fing sich recht schnell wieder und schilderte die Lage im Corellia-System nach bestem Wissen und Gewissen – garniert mit einer ganz persönlichen Note an kleineren Vermutungen. Zufrieden konnte der Admiral damit nicht sein. Doch half es ihm kein Bisschen, wenn er den rangniedrigeren Offizier nun förmlich auspressen würde. Es gab für ihn in dieser Sache nichts mehr zu holen, was nicht schon in etlichen Berichten mehrmals zu lesen war. Wollte der feiste Admiral an dieser Stelle nicht unwillkürlich das ganze Dinner ruinieren, dann musste er sich nun damit abfinden. Zudem konnte er nicht so einfach ignorieren, dass Nerethin ihre Hand schützend über den sehr eloquenten Anaxsi hielt. Früher oder später musste er also damit rechnen, dass die bisher schweigsame Vice Admiral sich einschalten und ihre Position als Mitglied des Flottenoberkommandos ausspielen würde, sollte seine Fragerei in ihren Augen zu weit gehen – und das konnte sich der Sektorkommandeur am Ende nicht erlauben!

„Nun, Commander, Ihre Schilderung trägt zwar nicht dazu bei, dass ich heute Nacht vielleicht etwas ruhiger als in den vergangenen Tagen schlafe, aber als Baustein in der Planung der Verteidigung des frontnahen Sektors kann ich trotzdem Verwendung dafür finden“, sagte der Admiral, nachdem sich kurzzeitig General Celda zu Wort gemeldet hatte, und fügte noch hinzu: „Mit jedem Tag scheint die Lage in den Core Worlds komplizierter zu werden. Insbesondere die erfolgreiche Invasion Corellias hat offensichtlich der Rebellion einen zusätzlichen Aufschwung gegeben. Entlang der Handelsroute fallen die imperialen System beinah wie Dominosteine.“

Eine düstere Miene zeichnete sich auf Pells rundlichem Gesicht ab. Im leichten Flackern der Kerzen konnte sein Gesicht aus gewissen Winkeln fast schon gespensterhaft wirken. Doch im Moment gab es nicht zu beschönigen. Die oberste Verteidigungsflotte des Zweiten Supersektors hatte sich vor ein paar Tagen geschlagen geben müssen, imperiale Bürger flüchteten in alle Himmelsrichtungen, um bei benachbarten Systemen, Sektoren sowie Supersektoren Schutz zu finden, und langsam festigten die Rebellen ihre militärische Position in diesem Gebiet. Düstere Zeiten – Nicht nur für Grand Moff Farlander, den höchsten Verwalter in diesem Territorium, sondern ebenso für das ganze Imperium in den Core Worlds. Beiläufig genehmigte sich der Admiral einen Bissen der köstlichen Vorspeise. Die Lage sprach nicht für das Galaktische Imperium, das wussten alle Anwesenden, deshalb hatte Antur Pell in diesem Gespräch auch nicht vor irgendwelche Illusionen aufrecht zu erhalten. Vielleicht, so ein überraschender Gedanke, könnte er auf diese Weise sogar Celda und Nerethin problemlos seine Kuat-Idee vorschlagen. Denn noch immer erfreute sich der feiste Sektorkommandeur nicht wirklich an deren Anwesenheit.

Jedoch hatte er anscheinend die Corellianerin unterschätzt. Ziemlich geschickt beteiligte sie sich auf einmal an der laufenden Unterhaltung, leitete dann aber gewitzt zu einem anderen Thema über. Fast einen kompletten Herzschlag lang stockte dem Admiral der Atem als sich ihre Absichten allmählich – beinah Satz für Satz – enthüllten. Schiffe! Sie wollte Rendilis Verteidigung plündern! Unfreiwillig schoss dem älteren Offizier die Röte in die fleischigen Wangen. Sein Blick ruhte starr auf der Vice Admiral. Hatte sein Sektor derzeit nicht schon genügend Probleme? Schließlich musste man vor Ort nicht nur die wilden Triebe der interstellaren Piraterie abwehren, sondern hatte einen Feind vor der Tür, der gierig nach weiteren Eroberungen war. Zwar begründete Nerethin ihre Anfrage solide – ein Zeichen für ihre gründliche Vorbereitung –, aber in Pells Inneren regte sich dennoch Widerstand. Er brauchte nicht nur Kreuzer in seinen Reihen! Er griff schweigend nach seinem Weinglas und nahm einen kräftigen Schluck. Sein (sichtbarer) Widerwille machte Triblen auf einmal nervös, wodurch er unabsichtlich etwas Wein auf der schneeweißen Decke verschüttete.


„Admiral, Ihr Kampfeifer ist wirklich ehrenwert“, entgegnete Pell als sich ein paar klare Gedanken in seinem Bewusstsein gefunden hatten. „Doch halten Sie Ihr Geschwader tatsächlich schon wieder für einsatzbereit?“ Ungewollt entglitt ihm ein verächtliches Schnauben. „Heldenhaft mögen Sie im corellianischen System – oder gar Sektor – gehandelt haben, aber trotzdem sitzen die Schäden tief. Die Mannschaften haben etliche harte Tage an notdürftigen Reparaturen sowie der ständigen Angst, am Ende doch in einem Scharmützel zu sterben, hinter sich. Ihre Schiffe liegen in meinen Werften; kaum fähig binnen der nächsten Stunden einen Rebellenangriff abzuwehren.“ Gnadenlos ruhte sein Blick auf der Corellianerin. „Was können Sie mir also im Gegenzug bieten?“

Hochgradig defensiv agierte Antur Pell in den meisten Kriegsdingen. Er gehörte nicht zu den vielen angriffslustigen Offizieren, die das Imperiale Militär besaß. Er war nicht so sehr auf das Gewinnen neuer Territorien aus. Nein, er bevorzugte das Wahren und Ordnen der vorhandenen Gebiete. Seiner Meinung nach würde sich die Rebellion an ihrem großen Expansionsdrang überfressen und so – wie einst das Imperium – unbeweglich werden. Dann, so sein Standpunkt, konnte man aus den massiven Bastionen herauskommen und den alten Zustand wiederherstellen. Das Stören der Nachschubwege, auch wenn aus militärischer Sicht sinnvoll, konnte er in diesem Punkt nur bedingt gut heißen, da so mehr Aufmerksamkeit auf seinen Sektor gelenkt werden könnte. Und noch immer war fraglich, ob Rendili am Ende nicht genauso allein den Kampf antreten müsste wie Corellia zuvor. Hilfe konnte er von den umliegenden Gebieten nicht wirklich erwarten. Warum sollte er also Nerethin vertrauen?

„Schauen Sie sich den derzeitigen Frontverlauf an, Ms Nerethin, fuhr der Admiral fort und tippte mit dem rechten Zeigefinger auf die Tischdecke. „Der Feind wird bald an seine Grenzen stoßen und dann kann ein gemeinsamer, koordinierter Angriff problemlos stattfinden. Stören wir hingegen jetzt schon, kristallisieren wir uns als einziges Ziel heraus – und uns ergeht es noch schlimmer als bei der Schlacht um Corellia. Schließlich verfüge ich bloß über eine altersschwache Sektorflotte, kleinere Systemflotten und einen Haufen 'Weltraumschrott', der einst als Dritte vor Corellia kreuzte!“ Recht unwirsch sah seine Miene nun aus. „Ich frage Sie, Admiral, also noch einmal: Was können Sie mir im Gegenzug bieten?“

:: Rendili-System :: Rendili :: gemeinsamer Militärstützpunkt :: Unterkunft der Sektoradmiralität :: Salon :: Admiral Antur Pell und seine Gäste (darunter Vice Admiral Elysa Nerethin und Commander Manius Selgorias) ::

written by
Aiden Thiuro
 
[Rendili-System – Rendili – gemeinsamer Militärstützpunkt – im großen Salon] Admiral Antur Pell, Vice Admiral Elysa Nerethin, Commodore Alynn Kratas, Captain Fairbanks, Commander Marlar, Commander Manius Selgorias, Ensign Triblen Sector General Krynn Celda, Captain Jaek Vaal, Major Edor Mar-Shayal und Colonel Athan Caltrel

Admiral Antur Pell war nicht begeistert. Sein erster Satz offenbarte diesen Umstand ebenso sehr wie seine Emotionen in der Macht, waren diese vormals vergleichbar mit der ruhigen See, so türmten sich die Wellen nun hoch auf und drohten ihr Anliegen zum Kentern zu bringen.

„Einige meiner Schiffe sind stark beschädigt, der Kampfeswillen meiner Besatzungen jedoch ungebrochen. Wir haben bei der Evakuierungen im corellianischen Raum primäre, sekundäre und tertiäre Ziele erreicht und das in einem System, in dem es vor Feindeinheiten nur so wimmelte. Wir haben dem Feind ordentlich zugesetzt, mehr Tonnage vernichtet, sogar bei den Raumjägern überwältigend gut abgeschnitten und den Hapanern die Zähne gezogen. Der Defätismus der sich bei anderen Einheiten eingeschlichen hat ist in meinen Reihen nicht zu finden. Wenn überhaupt, dann haben meine Besatzungen Blut geleckt, wir haben dem Feind einen Sieg abgerungen und das nachdem die imperiale Flotte von Niederlage zu Niederlage geschritten ist. Für die Moral der ganzen Flotte brauchen wir mehr Siege und die können wir nur erringen, wenn wir den Kontakt mit dem Feind suchen. Ihn zum Gefecht zwingen wann und wo wir es bestimmen. Nicht wie die Republik es gerne möchte und ihr die Wahl und damit die Initiative überlassen.“

Elysas Worte waren ruhig und klar, dennoch von felsenfester Überzeugung untermauert.

„Dass ich ohne ihre Unterstützung nicht allein weiteragieren kann ist offensichtlich. Mir fehlen die Schiffe. Wenn man die strategische Situation betrachtet, ist es in ihrem besten Sinne mir leichte Einheiten abzutreten. Noch ist der Feind nicht erschöpft und hat Kapazitäten weiterhin offensiv zu agieren. Seine primären Ziele müssen sein unsere Tonnage in seinem Zielgebiet nachhaltig zu reduzieren, als auch unsere Produktions- und Wartungskapazitäten in der Region zu vernichten, um langfristig die Region in ihrem Sinne zu sichern und weitere Eroberungen zu ermöglichen. Die Republik kann sich keine so starke Bastion ihres Feindes in ihrem Rücken erlauben, das wäre mehr als töricht. Wirft man einen Blick auf die Sternenkarte bietet sich Rendili also so oder so als nächstes Primärziel an. Rendili war immer wichtig, bekommt aber durch die relative Nähe zu Kuat nicht die Bedeutung und Aufmerksamkeit die man sich hier sicherlich erwünscht. Was sich ganz offensichtlich in den wenigen schweren Einheiten und mangelnder Verstärkung äußert, denn lieber verliert die Flottenführung Rendili als Kuat.“

Harte Fakten unverblümt vorgetragen. Die Vice Admiral hatte es ursprünglich dezenter angehen wollen, aber Admiral Pell schien dafür wenig empfänglich zu sein.

„Desto weniger wir tun, um den Feind zu stören und dadurch zwingen Einheiten defensiv zu verwenden, desto eher fällt der Hammer bei Rendili. Machen wir den Job gut genug, stellt der Feind möglicherweise fest, dass er nicht genügend Einheiten zusammenziehen kann, ohne selbst vitale Gebiete zu entblößen. Ich kann nicht voraussagen wie die Republik dann reagieren wird, aber es ist der Punkt an dem wir sie unter mehr Druck setzen müssen als zuvor. Wenn wir das schaffen, dann hat Rendili eine Chance, ansonsten spielen wir hier nur auf Zeit und hoffen, dass ein kleines Wunder geschieht. Ich weiß nicht wie es ihnen geht Admiral, aber ich nehme mein Schicksal lieber selbst in die Hand.“

Elysas Worte waren ernüchternd ehrlich und offen, dennoch fehlte ein anklagender Tonfall. Sie lehnte sich wieder zurück und ergriff dabei noch einmal kurz das Wort.


„Wenn wir schon um Schiffe feilschen, werfe ich drei schweren Einheiten in den Pot. Zwei Sternenzerstörer und einen Dreadnaught, bis auf einen Sternenzerstörer sind die Schiffe schwer beschädigt und es läge an ihnen sie Einsatzbereit zu bekommen. Da ich für mein Vorhaben – in der Theorie - keine schweren Schiffe brauche überantworte ich ihnen für die Defensive gerne Accuser, Avenger und Iron Hammer, des Weiteren werde ich sehen, was ich an Raumjägerstaffeln nach Rendili umleiten kann, um ihre Verteidigung weiter aufzustocken und um mich selbst aus diesem Pool zu bedienen.“

Auch wenn sie vermutete, dass es mehr Ränkespiel war denn wirklich Bedenken griff sie den von Pell zuvor angebrachten Punkt noch einmal auf, obwohl sie schon zuvor darauf zu sprechen kam:

„Falls sie Zweifel an der Kampfmoral meiner Truppe haben, können Commodore Kratas, Captain Fairbanks und Commander Selgorias ihnen sicherlich Auskunft geben, wie es auf ihren Schiffen steht. Fühlen sie sich auch dazu eingeladen beliebige Schiffskommandanten, Offiziere oder Besatzungsmitglieder aus meinem Geschwader zu befragen.“

Die Corellianerin griff mit der schlanken Linken nach dem Weinglas und nahm einen weiteren Schluck der klaren Flüssigkeit, auch um zu signalisieren, dass ihre Argumentation vorerst beendet war.

[Rendili-System – Rendili – gemeinsamer Militärstützpunkt – im großen Salon] Admiral Antur Pell, Vice Admiral Elysa Nerethin, Commodore Alynn Kratas, Captain Fairbanks, Commander Marlar, Commander Manius Selgorias, Ensign Triblen Sector General Krynn Celda, Captain Jaek Vaal, Major Edor Mar-Shayal und Colonel Athan Caltrel
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Rendili-System – Orbit von Rendili V – VIN „Valkyrie“ – Kommandobrücke ] Sharin, Brückenbesatzung, über Holoverbindung Anwar Bolton, Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk

Dieser Bolton schien wirklich ein anständiger und guter Offizier zu sein. Jedenfalls machte er einen sehr gefassten und konzentrierten Eindruck und das, obwohl gerade ein gesamtes Schiff seiner Begleitung absolut kritischen Schaden erlitten hatte und die ganze Besatzung mehr oder weniger pulverisiert worden war oder in der Atmosphäre verglühen würde. Ein kurzer Blick aus dem Panoramafenster, das einige Schritte von ihm entfernt lag, zeigte zwar ein recht ruhiges Bild der Szenerie; die verglühende Lancer-Fregatte war nicht erkennbar und die anderen drei Schiffe glitten ruhig dahin. Doch konnte es nicht vollkommen spurlos an allen Mannschaften vorbeigegangen sein, dass ihre Waffenbrüder, die ebenso wie sie selber gerade Dienst getan hatten, in einem Moment auf den nächsten getötet wurden ohne irgendetwas dagegen tun zu können. Zumindest diesen menschlichen Commander ließ es vollkommen kalt. Und das brauchte man nun. Kälte, Professionalität, keine vorschnellen Kurzschlussreaktionen, die die Mission untergraben würde.

Ähnlich wie sein Kollege war auch Mengsk recht gefasst. Auf der Trauerfeier hatte der blauhäutige Chiss diesen nur auf einem Galaabend und nicht im Feldeinsatz kennen gelernt. Vielleicht kamen sie hier oben über diesem trostlosen, scheinbar toten Mond besser zurecht. Allerdings bezweifelte Sharin, dass sich die Meinung des bärtigen Menschen über ihn schlagartig ändern würde. Ein Nichtmensch, der ein respektabler und ehrenwerter imperialer Offizier war, passte wohl nicht in die Welt dieses vorurteilsbelasteten Mannes. Zumindest fügte er dem kurzen Bericht vom Kommandanten des Acclamatorkreuzers eine eigene Einschätzung an, die ein sehr düsteres Bild des bisherigen Verlaufs der Mission entwarf.

Und anscheinend hatte er auch Recht. Ein Einsatz der kapitalen Schiffe war nicht möglich und nur unter einem möglichen Verlust von unzähligen Mannschaften zu erkaufen. Die kurze Zeitspanne, die nach dem Abschuss der „Aurora“ entstanden war und in der die Hyper-V-Waffe aufgeladen werden musste, war nicht dafür genutzt worden, um einen Gegenschlag auszuführen, sondern sich schnellstmöglich aus der Gefahrenzone zu begeben. Psychologisch verständlich, militärisch jedoch eine große Fehlentscheidung, die nicht wieder rückgängig gemacht werden konnte. Ob ein Bombardement der vier übrig gebliebenen kapitalen Schiffe eine positive Wirkung auf den Schlachtverlauf auf der Oberfläche haben dürfte, war im Grunde auch nicht klar. Zusammen konnten sie wahrscheinlich die gesamte Kolonie vernichten, doch war dies nicht Ziel dieses Einsatzes. Man sollte die Piraten zur Rechenschaft ziehen ohne das friedliebende Bürger des Imperiums zu Schaden kommen würden. Der ranghöchste Offizier in der näheren Umgebung würde einen solch vernichtenden Befehl nicht geben. Man musste diesen Abschaum auf der Oberfläche vernichten. Dazu war unbedingt eine Verbindung zu dem kommandierenden General dort nötig. Er schaute dazu den Kommandanten des Enforcer-Kreuzers direkt an.

„Commander Mengsk, da Sie sich ja schon um eine Verbindung zu Major Strickland bemüht haben, haben Sie womöglich die besten Chancen, durch dieses Chaos eine Verbindung zu ihm aufzubauen."

Danach wandte er sich wieder zu allen drei blauen Holoprojektionen hin. Ein weiteres wichtiges Problem war die mangelnde Kommunikationsmöglichkeit mit den Soldaten am Boden. So war es notwendig, diese wieder aufzubauen. Und wenn sie durch übermäßige Funksprüche belastet wurde, musste man diese Funksprüche unterbinden.

„Geben Sie unverzüglich eine Nachrichtensperre an untere Dienstgradgruppen aus. Bevor wir nicht mit Major Strickland gesprochen haben, sollen nicht irgendwelche Privates und Cadets die Verbindung stören.“

Diese Entscheidung hatte zwei entscheidende Nachteile: Zuerst einmal würde die operative Schlagkraft der Bodenstreitkräfte weiterhin eingeschränkt bleiben, da sie nicht wirklich koordiniert zuschlagen und sich sammeln konnten. Wie viele Tode er damit verantworten musste, konnte Sharin nur schätzen. Andererseits war es gerade durch diese Überlastung der Kommunikationsverbindungen unmöglich, jede Einheit über diese Entscheidung zu unterrichten. Das bedeutete, dass sie sowieso nicht vollständig umgesetzt werden würde. Doch das konnte sich auch als ein Vorteil erweisen, da so die Kommunikationsfähigkeit der Streitkräfte doch nicht vollkommen zum Erliegen kam. Wichtig war nur, dass eine Nachrichtensperre nicht zu lange dauerte und eine koordinierte Attacke vollkommen lähmte.

„Wenn eine Verbindung zu Major Strickland besteht, soll diese Nachrichtensperre sofort aufgelöst werden.“

Mit diesem Zusatz konnte der schwarzhaarige Chiss leben. Er musste schnellstmöglich Klarheit darüber bekommen, was auf der Oberfläche vorging. Danach konnte man über weitere Schritte nachdenken. Problematisch für ihn war nun zudem, dass er nicht die Gelegenheit gehabt hatte, sich mit den hiesigen Begebenheiten bekannt zu machen. Die genauen Bedingungen der Mission kannten die anderen drei Kommandeure besser. Sharin hasste es, wenn er schlecht informiert war, besonders, wenn andere es besser waren. Doch musste er sich damit abfinden und diesen Umstand zu seinem Vorteil nutzen.

„Nun, meine Herren, da Sie mit der Situation vertrauter sind, frage ich Sie: Haben Sie Vorschläge, wie wir den Piraten einen entscheidenden Schlag beibringen können? Ich denke, weitere Truppenkontingente sind auf der Oberfläche unbedingt unerlässlich. Commander Bolton, wie viele Soldaten verfügen Sie noch auf Ihrem Schiff?“

Ein vollbeladener Acclamator sollte sicher noch genügend Soldaten beherbergen, um auf dem Boden eine Wende herbeizuführen, ganz egal, wie katastrophal die Vorbedingungen waren. Hoffentlich waren nicht die meisten Soldaten schon auf diesen machtverlassenen Mond geschickt worden.

[ Rendili-System – Orbit von Rendili V – VIN „Valkyrie“ – Kommandobrücke ] Sharin, Brückenbesatzung, über Holoverbindung Anwar Bolton, Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk
 
Schachern um Schiffe

:: Rendili-System :: Rendili :: gemeinsamer Militärstützpunkt :: großer Salon :: ADM Antur Pell - ENS Lirik Triblen - GEN Krynn Celda - CPT Jaek Vaal - MAJ Edor Mar-Shayal - COL Athan Caltrel :: VA Elysa Nerethin - COM Alynn Kratas - CPT Amira Fairbanks - CDR Lance Marlar - CDR Manius Selgorias ::

Manius Selgorias hatte einen Ellenbogen auf den Tisch senkrecht aufgesetzt und striff sich mehrmals über den Bart, den Oberkörper leicht nach vorne gebeugt. So verfolgte er das Gespräch der Admiralität. Er war in diesem Augenblick so unsagbar dankbar, dass das Schicksal ihm vergönnt hatte dieses Gespräch verfolgen zu dürfen. Freilich, seine Familie schaute auf Generationen von Flottensoldaten zurück. Verwandte von ihm waren hochrangige Offiziere gewesen. Sie gingen zum Teil im Hause Selgorias auf Anaxes ein und aus. Und dennoch war dies hier tatsächlich. Seine Erfahrung.

Er beobachtete dabei nicht nur die beiden Redner, sondern auch die anderen geladenen Gäste im Raum. Die verstummten Gesichter, das teilweise Bangen, das stille Empören bei anderen. Admiral Pell und Vice Admiral Nerethin hatten sich mit verbalen Ellenbogen platz verschafft, zum Pudels Kern, sozusagen. 'Keiner der Kasper würde sich jetzt aus dem Fenster lehnen', dachte Manius. Nicht, solange zwischen beiden Admirals keine klare Front gezogen war. Im übrigen schloss er sich als Kasper in diesem Moment durchaus mit ein. Admiral Pell hatte ein wenig Selgorias' Weitblick und Überblick bezüglich Corellia herausgefordert, aber natürlich war der Horizont eines Korvettenkommandanten seines Ranges begrenzt. Manius steckte sowas weg. Es war zwar ärgerlich, aber nicht sein Verantwortungsspielraum. Dennoch, und grade deswegen aber, verfolgte er angespannt das Gespräch. Er lernte.

Manius war von der Argumentation der Vice Admiral völlig überzeugt. Es war total plausibel. So wurde also auf Sektorebene Flottenpolitik betrieben. Etwas ernüchternd, aber dennoch brilliant. Er wunderte sich zunehmend, woher diese Frau gekommen sein mochte. Sie war vielleicht zehn Jahre jünger als Manius und hatte wahrscheinlich noch niemals eine Flottenakademie von innen gesehen. Dennoch war ihr Scharfsinn und ihr ungebrochener Enthusiasmus fast fiebrig. Eine Sith? Aber nicht dem Handeln nach? - Eine Frau, so musste Manius nun klar sehen, die nicht in die Admiralität berufen worden war um als Marionette fremde Entscheidungen zu stützen. Sie krempelte um. Als wäre sie eingeschworen auf ein Ziel, das man nur erahnen konnte. Es hatte etwas unheimliches. Sahen das andere am Tisch nicht auch? War er der einzige mit solchen Gedanken, oder waren die Gedanken albern?

Im Licht der Kerzen war Elysas Gesicht für Manius wie ein Mond. Eine helle, und eine dunkle Seite. Die Orden waren Sterne, die anderen Gesichter ferne Sonnen, Planeten mit fremden Gedanken, anderen Gestirnen. Undurchschaubar und unerkundet. Er musste sich jetzt, und nicht später, entscheiden, ob es falsch war ihr weiterhin so bedingungslos zu folgen, oder ob er den Besorgnissen über ihre Herkunft, Ränke und falschen Ideale Gewicht geben wollte.

VA Nerethin: „Falls sie Zweifel an der Kampfmoral meiner Truppe haben, können Commodore Kratas, Captain Fairbanks und Commander Selgorias ihnen sicherlich Auskunft geben, wie es auf ihren Schiffen steht. Fühlen sie sich auch dazu eingeladen beliebige Schiffskommandanten, Offiziere oder Besatzungsmitglieder aus meinem Geschwader zu befragen.“

Stille, nur das sanfte klingen ihres Weinglases, das sich vom Tisch löste. Manius wartete genau zwei Sekunden, die Admiral Pell mit sich selbst beschäftigt schien. Dann gab er ein klares Wort in die Runde. Es war fast so, als kämen die Worte von allein, als wären sie abgenötigt, schon längst vorbestimmt gewesen. Aber es waren die richtigen für Manius. Sie waren schlicht und aus dem Herzen.

"Ich wäre skeptisch gewesen, hätte ich die Admiral über Corellia nicht persönlich treffen dürfen. Diese Evakuierung wäre aber ohne ihr unerschütterliches Vertrauen und Augenmaß nicht gelungen. Wir sind uns zwar bestenfalls flüchtig bekannt, ich bringe der Admiral jedoch mein vollstes Vertrauen in militärischen Belangen entgegen. Nach Coronets Evakuierung, scheint der Corellian Run machbar."

Da waren keine Orden auf der Brust und auch nur der Rang eines Commanders, Manius sprach nur mit der ihm eigenen Autorität eines Selgorias von Anaxes, der sich durchaus zutraute hier ein Urteil zu fällen. Ob es Gewicht hatte... wer weiß. Aber mehr konnte er im Moment nicht tun.

:: Rendili-System :: Rendili :: gemeinsamer Militärstützpunkt :: großer Salon :: ADM Antur Pell - ENS Lirik Triblen - GEN Krynn Celda - CPT Jaek Vaal - MAJ Edor Mar-Shayal - COL Athan Caltrel :: VA Elysa Nerethin - COM Alynn Kratas - CPT Amira Fairbanks - CDR Lance Marlar - CDR Manius Selgorias ::
 
[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | im sicheren Abstand zu Rendili V || Unterstützungsgruppe um ESD „Azmodan“ | CRK „Silver Bullet“ | Brücke || Sub-Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Commander Aaronson und restliche Brückenbesatzung]

Zur Tatenlosigkeit war die ganze Mannschaft der „Silver Bullet“ allem Anschein nach verdammt als die abgeschossene Fregatte der Lancer-Klasse, „Aurora“, allmählich, aber dramatisch gen Rendili V stürzte. Die Anziehungskräfte des kleinen Trabanten wirkten mittlerweile gnadenlos auf das Wrack, nachdem ein Hyper-V-Geschütz, was man nicht an dieser Stelle vermutet hatte, mit einem einzigen „Glückstreffer“ das schlanke Kriegsschiff ausgeschaltet hatte. Bevor das planetare Geschütz jedoch einen zweiten Schuss abfeuern konnte, hatte sich der Rest der Eingreifgruppe rund um den Kreuzer „Azmodan“ um einige hundert Kilometer aus dem geostationären Orbit zurückgezogen. Im sicheren Abstand – außer Feuerreichweite – kreiste man nun um den Mond, der derzeit offenbar in der Hand krimineller Gestalten war.

Hörbar schluckte Noak, während er weiterhin gebannt in Richtung Panoramafenster blickte. Konnte man den „Auroras“ tatsächlich nicht mehr helfen? Konnte die riesige „Azmodan“ wirklich nicht mit ihren vier Traktorstrahlern eingreifen? Leise regte sich Unmut bei der Brückenbesatzung des agilen Kanonenbootes. Ungern, äußerst ungern sahen sie Kameraden tatenlos beim Sterben zu. Viel konnte man durch das Frontfenster der Brücke nicht mehr sehen als die aktiven Sensoren bemerkten, dass die Fregatte – bedingt durch einen ungünstigen Eintrittswinkel, die Begebenheiten der Atmosphäre sowie die unglaublichen Kräfte, die auf das steuerlose Wrack wirkten – zum ersten Mal auseinander brach. Piepsend meldete die ständige Zielerfassung der Laserkanonen auf einmal multiple Kontakte und löste so unverzüglich Betriebsamkeit auf der Waffenstation aus.


„Geschütze bereithalten!“, befahl der Bakuraner sofort seinem Untergebenen. Dabei spürte er ohne Verzögerung wie sich der Schweiß allmählich seinen Weg durch die Haut suchte. „Noch kein Feuer eröffnen!“

Schickten die Piraten nun weitere Jagdmaschinen gegen die Imperialen ins Feld? Wollte der Gegner die lähmende Schrecksekunde nutzen, um einen kräftigen Schlag auszuführen. Unwillkürlich kaute der schwarzhaarige Sub-Lieutenant nervös auf seiner Unterlippe herum. Schneller, immer schneller ging nun sein Herzschlag. Adrenalin flutete sämtliche Blutbahnen, breitete sich im Körper aus und schien hemmungslos zu wirken. Während er ungeduldig auf die benötigten Ergebnisse der Sensorik wartete, blickte er mit seinen dunkelbraunen Augen starr auf den flimmernden Bildschirm. 'Na los!', dachte er aufgeregt. 'Jede Sekunde könnte die letzte sein.' Er war kurz davor seinen Kanonieren den Befehl zum provisorischen Sperrfeuer zu geben als sich vor ihm plötzlich Zeile für Zeile die Daten der aktiven Sensoren zeigten.

„Fluchtkapseln, das sind Fluchtkapseln“, sagte er dem Crewman neben sich. „Kein Feuerbefehl. Die Kanoniere sollen in Bereitschaft bleiben.“

Beinah hätte Noak einen schwerwiegenden Fehler begangen. Beinah hätte er wehrlose Kameraden töten lassen. Metaphorisch gesehen rutschte ihm bei dieser schrecklichen Erkenntnis das Herz in die Hose. Zum Glück konnte er einen erleichternden Seufzer geradeso verhindern. Schließlich hätte ihn das womöglich zum Gespött der Mannschaft gemacht. Außerdem wollte er in diesem gefährlichen Moment keinen negativen Eindruck beim Kommandanten der „Silver Bullet“ machen. Mit strenger Miene wachte Lieutenant Commander Aaronson förmlich über seine Untergebenen – dieses Gefühl hatte jedenfalls der Bakuraner, da sich der ergraute Offizier eigentlich im Gespräch mit Commander Mengsk und einem gewissen Commander Bolton befand. Nervös ließ der junge Sub-Lieutenant seinen Blick zum Kommandanten sowie den beiden Hologrammen gleiten. 'Was besprechen die die ganze Zeit?', fragte er sich auf einmal.

Erneut kam etwas Unruhe auf als Johnson meldete:
„Sir, ein Vindicator-Kreuzer nähert sich unserer Position. Schiffseigene Daten sowie ein Abgleich mit dem imperialen Schiffsregister lassen auf die 'Valkyrie' unter dem Kommando von Captain Sharin schließen.“

„Hier liegt wohl einiges im Argen“, brummte Hedges und sah mit mürrischer Miene zu den anderen Offizieren auf der Brücke. „Zwei riesige Kreuzer, ein Angriffstransporter und dann noch ein Hyper-V? Das Ganze riecht übel...“

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | im sicheren Abstand zu Rendili V || Unterstützungsgruppe um ESD „Azmodan“ | CRK „Silver Bullet“ | Brücke || Sub-Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Commander Aaronson und restliche Brückenbesatzung]
 
[Rendili-System | Weltraum | Orbit über dem Mond Rendili V | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson, Noak Fremyn, NPCs; Arcturus Mengsk über Holo

Gordon Aaronson bemerkte, dass sein Zweiter Offizier unaufgefordert eine sehr wichtige Aufgabe übernahm: Die Besatzung zu motivieren. Während der Kommandant der Silver Bullet mit dem Holo beschäftigt war, wanderte Lieutenant Bayes von Station zu Station durch die kleine Brücke. Ein aufmunterndes Nicken hier, ein anerkennendes Wort da - das konnte schon Wunder wirken, um den Schock zu überwinden. Denn noch war zwar nicht abzusehen, wohin diese Situation noch führen würde, aber man konnte fast schon seine Seele darauf verwetten, dass jeder von ihnen noch einmal voll gefordert würde.

Der Kommunikation schalteten sich nacheinander zwei Offiziere hinzu, so dass schließlich drei kleine Hologramme in dem Projektorfeld schwebten. Der eine war Commander Bolton von der Widowmaker. Er war ein Mensch mit grauem Haar und überaus soldatenhaftem Erscheinungsbild; Aaronson schätzte ihn auf Mitte Vierzig. Zwar gab das Holo solche Details nicht gut wieder, aber der Lieutenant Commander war sicher, dass die Augen des Mannes vor Wut blitzten. Seine Stimme jedenfalls klang dementsprechend. Eine mörderische Kälte lag darin. Gordon selbst hatte vorgeschlagen, die feindliche Raumabwehrwaffe vom Orbit aus zu bekämpfen, doch hatte er dabei an einen präzisen, genau gezielten Schlag mit den Turbolasern gedacht. Was Bolton vorschlug, ging ihm ein gutes Stück zu weit. Rache war ein natürliches Gefühl in Anbetracht der Zerstörung der Aurora, und in einer so extremen Situation mussten sie selbstverständlich einige zivile Verluste in Kauf nehmen. Aber die Einäscherung eines Marktdistrikts... so etwas konnte man auf einem Alien- oder Rebellenplaneten machen, aber nicht auf einer imperialen Welt. Er wollte soeben einen Widerspruch formulieren (möglichst bescheiden und respektvoll natürlich), aber es wurde ihm vorweggenommen.

Das nächste Hologramm, das erschien, war nämlich das von Avalosh'ari'noruodo. Aaronson freute sich über Verstärkung duch einen schweren Kreuzer der Vindicator-Klasse, aber er freute sich keineswegs über ein Wiedersehen mit dem Chiss. Die Heldengedenkfeier lag noch nicht lange zurück und die gegenseitige Erinnerung war noch frisch. Dennoch befiel ihn aber nicht die Unsicherheit, die er im Kulturpalast von Rendili gespürt hatte: Erstens befand er sich in der vertrauten Umgebung des Schiffes, dessen Herr er war; zweitens stand er unter Adrenalin, die Kampfsituation ließ überhaupt nicht zu, Gedanken an solche Nebenschauplätze zu verschwenden. Mit militärischer Geste grüßte Aaronson den Captain.

Sharin war der höchstrangige Offizier hier. Aber das machte ihn (glücklicherweise) nicht zwangsläufig zum Befehlshaber. Commander Mengsk war mit der Leitung des Einsatzes vertraut, und das blieb gültig, bis etwas anderes angeordnet wurde. Über die Valkyrie mochte er sicherlich keine Befehlsgewalt haben, wohl aber über die Silver Bullet. Daher richtete Gordon sich größtenteils an den Bastioner, als er sagte:


»Commander Mengsk, Captain Avalosh'ari'noruodo, Commander Bolton, wenn Sie mir den Einwand erlauben... Natürlich muss etwas gegen die Gesetzlosen und das Hyper-V unternommen werden, aber dort draußen sind noch überlebende Besatzungsmitglieder der Aurora, die schnelle Hilfe brauchen. Wir haben diverse Rettungskapseln auf dem Schirm, von denen einige auf uns zu steuern. Leider hat mein Schiff im Gegensatz zur Azmodan und der Valkyrie keine Traktorstrahler, um sie zu unterstützen. Ich bitte aber um Erlaubnis, den Sicherheitsabstand zum Mond zu verringern, um die Kapseln aufzunehmen.«

Er brannte nicht darauf, näher an Rendili V und das mittlerweile zweifellos aufgeladene Hyper-Velocity-Geschütz heranzufliegen. Aber man konnte diese Leute nicht einfach im All herumdümpeln lassen. Zwar waren die Kapseln nicht direkt durch das Raumabwehrgeschütz gefährdet - niemand würde es auf so kleine, unbedeutende Ziele abfeuern - und sie verfügten über Eigenantrieb, um sich selbst in Sicherheit zu bringen. Dennoch fand Aaronson, dass sie versuchen mussten, sie zu unterstützen. Sie hatten schon nichts gegen die Zerstörung der Aurora getan; nichts tun können. Aber waren sie es den schiffbrüchigen Raumfahrern dort draußen und ihrem Eid fürs Imperium nicht schuldig, zu tun, was in ihrer Macht stand, um jetzt zu helfen?

[Rendili-System | Weltraum | Orbit über dem Mond Rendili V | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson, Noak Fremyn, NPCs; Arcturus Mengsk, Anwar Bolton, Avalosh'ari'noruodo über Holo
 
Rendili-System | in einiger Entfernung von Rendili V| ACC Widowmaker | Brücke | Commander Anwar Bolton, Brückenbesatzung, über Holo Mengsk, Aaronson und Sharin

Die Besatzung der Widowmaker ließ die Zerstörung der Aurora nicht ganz so kalt wie ihren grauhaarigen Kommandanten. Verstohlenes Geflüster, wütende Racheschwüre und Verwünschungen hingen der Brückenbesatzung auf den Lippen, wieder andere erfüllten ihre Pflicht in beklommenen Schweigen. Inmitten des Geschehens stand Anwar ruhig und selbstsicher wie ein Fels in der Brandung, sah man von mörderischen Gesichtsausdruck ab, der aber langsam wieder einer professionellen Ruhe Platz machte.

Mit einer autoritären Handbewegung hatte Commander Mengsk ihn und den Kommandanten der Silver Bullet zum Schweigen gebracht, dann erklärte der bärtige Offizier dass er selbstverständlich nicht von dem Hyper-V-Geschütz auf dem Mond gewusst hatte. Als Mengsk auf die Datenlage zu sprechen kam und dann einen Vergeltungsschlag ablehnte verzogen sich Anwars Mundwinkel in der Andeutung von Missbilligung. Lückenhaft war geradezu beschönigend, aber die Begründung des anderen Kommandanten machte Sinn, auch wenn Anwar liebend gern zurückgeschlagen hätte. Immerhin war Mengsks Argumentation logisch und nicht von der lächerlichen Sorge um Kollateralschäden erfüllt.

Das Vorpreschen des Kommandanten der Widowmaker schien Mengsk zu missfallen, aber Anwar hielt dem strengen Blick ohne mit der Wimper zu zucken stand. Vor Vorgesetzten oder Untergebenen Schwäche zu zeigen war dumm und eines imperialen Offiziers nicht würdig. Da die Piraten auch über leichte Flugabwehr verfügten schieden Bombenangriffe oder Nahluftunterstützung durch Jäger ebenfalls aus. Dem teilweise panischen Funkverkehr am Boden nach holten die Aufständischen die IDTs reihenweise vom Himmel. Eine funktionierende Verbindung mit Major Strickland war bitter nötig, wenn sie das Blatt wenden wollten.

Der blauhäutige Captain Sharin wandte sich nun direkt an Commander Mengsk, was wohl auch eine beschwichtigende Geste gegenüber dem Kommandanten der Einsatzgruppe war. Selbst über die Holoverbindung konnte man spüren, dass die beiden Offiziere sich nicht allzu sehr mochten. Captain Sharin befahl eine Nachrichtensperre für die unteren Dienstgrade. Anwar fragte sich, wie viele der Einheiten am Boden diesen Befehl überhaupt erhalten würden, geschweige denn umsetzen konnten, noch dazu würde es die chaotische Lage auf dem Mond nur verschlimmern. Aber es gab wohl keine andere Möglichkeit, eine Verbindung zu Strickland zu bekommen, manchmal waren Opfer notwendig. Das konnte der Kommandant der Widowmaker mühelos nachvollziehen.

Nun meldete sich der Lt. Commander Aaronson von der Silver Bullet zu Wort, der ältere Offizier bat um die Erlaubnis sein Kanonenboot näher an den Mond bringen zu dürfen, um Rettungskapseln der zerstörten Aurora aufnehmen zu können. Damit ging dieser Mann ein ziemliches Risiko ein, inzwischen war das Geschütz sicherlich wieder feuerbereit. Anwar selbst würde nie ein einsatzfähiges Corellianisches Kanonenboot für ein paar Rettungskapseln riskieren, aber das hier war nicht seine Entscheidung.

Interessanterweise schien Aaronson diese Bitte mehr an Mengsk zu richten als an den Chiss. Nun, der bärtige Offizier war der Kommandant der Einsatzgruppe, aber Anwar hatte das Gefühl das es auch persönliche Gründe dafür gab. Captain Sharin jedenfalls schien an Anwars Eifer nichts negatives zu finden, er bat alle Kommandanten um Vorschläge und wandte sich dann mit der Frage nach den Armeetruppen auf der Widowmaker direkt an ihn. Augenblicklich straffte sich Anwar etwas und die winzige Andeutung eines Lächelns verzog seine Mundwinkel. Das Lächeln eines Mannes, der mit einem einziges Befehl gewaltige Zerstörungskraft entfesseln konnte und sein Schiff in- und auswendig kannte. Mit einer gewissen Spur Stolz in der Stimme antwortete Anwar rasch.


„Wir transportieren momentan Elemente der mechanisierten 124. Imperialen Infanteriedivision unter Colonel Tendron, Sir. Etwa 8.000 Mann sowie Landungsschiffe, Tiefflug-Angriffstransporter, leichte Panzer und mobile Artillerie. Ursprünglich sollten wir diese Truppe nach Rendili transportieren, aber nachdem die Armee um Verstärkung bat wurden wir umgehend hierher beordert.“

Im Nachhinein erwies es sich als Segen, dass die Widowmaker ihren Aufenthalt bei Rendili so schnell hatte beenden müssen. 8.000 Mann waren zwar nur die Hälfte dessen, was ein Acclamator-Angriffstransporter beherbergen konnte, aber es war bestimmt genug, um das Blatt zu wenden. Nach einer kurzen Pause und einigen Überlegungen fuhr Anwar mit hörbarem Enthusiasmus fort.

„Ein Vorschlag, meine Herren. Trotz aller Schwierigkeiten hat Major Strickland sicher eine ungefähre Ahnung von der Position des Hyper-V-Geschützes und der leichten Flugabwehr. Ein massives Flächenbombardement aller vier Schiffe auf die Position des Geschützes gefolgt von Präzisionsschlägen gegen verbliebene Luftabwehrstellungen sollte es ermöglichen Verstärkung auf dem Mond zu landen, die Bodentruppen neu zu formieren und die Aufständischen vollständig zu vernichten.“

In einer alten Siegessgeste seiner Heimat Bakura schlug Anwar mit der Faust auf die Handfläche seiner linken Hand, bevor er wieder formell Haltung annahm. Der Kommandant der Widowmaker wusste, dass dieses aggressive Vorgehen durchaus gewisse Risiken barg, aber wenn sie schnell und entschlossen und in Koordination mit Major Strickland handelten konnte dieser Plan Erfolg haben.

Rendili-System | in einiger Entfernung von Rendili V| ACC Widowmaker | Brücke | Commander Anwar Bolton, Brückenbesatzung, über Holo Mengsk, Aaronson und Sharin
 
[Rendili System -Etwas entfernt von Rendili V- ESD Azmodan – Brücke] mit Brückenbesatzung, über Holo Gordon, Anwar und Sharin

Während der Blauhäutige Sharin eher damit beschäftigt war große Töne zu spucken und Befehle zu verteilen anstatt irgendwelche Vorschläge zu bringen, zeigte sich erneut bei Aaronson dessen mitfühlendere Seite, er wünschte sich dem Mond nähren zu dürfen um die Rettungskapseln der "Aurora" aufnehmen zu können. Sie also aus dem Vakuum zu fischen, eine Aufgabe welche einiges an Zeit auf sich nahm und das Schiff in Gefahr brachte das nächste Opfer des Geschützes zu werden. Ein Risiko welches Arcturus nicht eingehen wollte, es hätte katastrophale Konsequenzen wenn sich heraus stellen würde das direkt beim 2. Einsatz der Commander schon 2 seiner Untergebenen Schiffe verloren hätte. Aus diesem Grund erteilte Arcturus innerlich dem Lieutnant Commander bereits eine Absage. Bolton hielt an seinen Bombardementsbestrebungen fest, welche Arcturus wohl unterstützt hätte wenn es sich hierbei um eine Neu-Republikanische Welt gehandelt hätte oder eine anderweitig feindliche, aber doch nicht bei einer Imperialen vorallem einer so Strategisch wichtigen!

"Erneut muss ich eine Absage erteilen, ihnen beiden Lieutenant Commander Aaronson und Commander Bolton. Weder kann ich es riskieren die Silver Bullet in Gefahr zu begeben um einige Rettungskapseln, welche zwar begrenzte Lebenserhaltungssysteme besitzen aber in der Regel für einen Standardtag, zu retten noch kann ich es billigen eine Imperiale Stadt mit mehreren Tausend Einwohnern und einer strategisch wichtigen Ressource einzuäschern und damit auch dem Feind Futter zu geben um das Ansehen des Imperiums zu untergraben. Aber...ich denke wir sollten den Zuständigen bei solchen Problemen mit ein beziehen.

Nämlich, noch während seiner Ansprache, hatte sein 1. Offizier ihm signalisiert das eine Verbindung zu Major Strickland bestand und dieser dazu geschalten werden konnte. Mit einem kurzen Wink wurde der Major dazu geschalten, das Bild war grobkörniger als bei den anderen Offizieren und seine Stimme etwas in die Tiefe verzerrt, aber man verstand ihn und konnte ihn deutlich identifizieren. Das war die Hauptsache.

"Guten Tag Major, schön sie endlich hier zu haben. Anwesend sind die Offiziere Commander Arcturus Mengsk, Lieutenant Commander Gordon Aaronson, Commander Anwar Bolton und Captain Avalosh`ari`nuruodo. (erneut sprach er den Namen wirklich schrecklich aus, mit Glasscherben zu gurgeln hörte sich sogar angenehmer an) Eines unserer Schiffe wurden von dem Hyper-V Geschütz an Oberfläche zerstört und wir haben uns zurück gezogen um einen weiteren Schuss nicht herauf zu beschwören. Damit wir ihnen Luftunterstützung bieten können muss das Geschütz zerstört werden."

Nur wie? Der Kopf des Commanders begann, metaphorisch gesehen, zu rauchen als er versuchte sich einen Plan zu überlegen wie sie dieses vermaledeite Geschütz zerstören konnten. Feuerkraft um alles bis auf einen planetaren Schild zu pulverisieren hatten sie, nur mussten sie wissen worauf sie schossen. Rendili V war zwar nur ein "kleiner" Mond aber Trotzdem gab es dort viele Möglichkeiten irgendwo hin zu schießen, der Energieausstoß hatte auch nur bis zu Hauptstadt zurück verfolgt werden können. Doch schlagartig durchzuckte es den Commander wie einen Geistesblitz, er wandte sich dem Chiss und dem Major zu.

"Captain welche Art von Raumjäger befinden sich an Bord der "Valkyrie"? Major Strickland haben sie Kontakt zu Truppen im Stadtinneren oder können sie Truppen dort hinein bringen?"

[Rendili System -Etwas entfernt von Rendili V- ESD Azmodan – Brücke] mit Brückenbesatzung, über Holo Gordon, Anwar, Strickland und Sharin
 
:: Rendili-System :: Rendili :: gemeinsamer Militärstützpunkt :: Unterkunft der Sektoradmiralität :: Empfangshalle :: Admiral Antur Pell, Vice Admiral Elysa Nerethin, Commodore Alynn Kratas, Captain Fairbanks, Commander Marlar, Commander Manius Selgorias und Ensign Triblen ::

Ihre Argumentation war wirklich schlüssig; hatte richtig Hand und Fuß. Dagegen konnte Antur Pell nicht sagen. Denn um den Feind zu schwächen, musste man dessen Nachschubrouten angreifen und so dessen Einheiten zur Verteidigung binden. Needa, DeVries und Kratas hatten anscheinend bei ihr fruchtbaren, äußerst fruchtbaren Boden gefunden. Man konnte deren Wirken als Mentoren in ihrem Denken hier und da aufblitzen sehen. Noch immer fixierte der Admiral die Corellianerin. Konnte er dagegen ankommen? Immerhin sprang ihr sofort Commander Selgorias helfend zur Seite – und bei Elysa Nerethins drei anderen Untergebenen war es bloß noch eine Frage der Zeit. Doch schickte es sich für einen Sektorkommandeur, dass er einfach mit einer Vice Admiral um Schiffe feilschte? War das tatsächlich der richtige Zeitpunkt für solche Dinge?


„Es ist eine sehr gute Nachricht, dass die Kampfmoral Ihrer Truppen ungebrochen ist“, reagierte der beleibte Kommandeur in einem Versuch ein bisschen diplomatischer zu sein. „Trotzdem sollten Sie nicht vergessen, dass Ihr Geschwader harte Tage hinter sich hat...“

Seine Erwiderung war schwach. Davon ließ sich die entschlossene Vice Admiral nicht überzeugen – und Pell hatte das irgendwie auch im Gefühl. Ihre Sichtweise, in dieser Situation etwas aggressiver zu agieren, fand mit absoluter Sicherheit bei den meisten Offizieren – selbst in dieser kleinen Runde – Zuspruch. Defensive Strategie passte nicht wirklich ins imperiale Weltbild. Selbst in der jetzigen Lage, wo System nach System an den Feind fiel, vertraute man lieber auf kriegerische Aktionen als das Wahren der restlichen Territorien. Hatte der Admiral also noch Raum zum Agieren? Konnte der Admiral seine Position noch irgendwie verbessern? Gezwungenermaßen ließ sich der Kommandeur noch einmal Nerethins Angebot durch den Kopf gehen. Konnte er mit weniger kleinen Schiffen bei seiner momentanen Planung auskommen, wenn er dafür im selben Moment zwei Sternzerstörer und einen Dreadnaught mehr zur Verfügung hätte? Grübelnd zupfte sich Pell am Backenbart.

„Ihr Angebot ist großzügig, Ma'am“, gestand Pell nach einer Weile als man die Vorspeise abräumte und dafür allmählich den Hauptgang servierte. „Die 'Accuser' ist ein formidables Schiff. Ich bin mir absolut sicher, dass Commodore Kratas es in den letzten Jahren – trotz der teilgenommenen Gefechte und Schlachten – wunderbar in Schuss gehalten hat.“ Kurz prostete er freundlich der schweigsamen Dame zu. „Genauso kann Chief Marshal Raeth (Rendilis Sternjägerkommandeur) neue Maschinen für sein Korps gebrauchen. Feskin, Ihr augenscheinlicher Mann in der Not, hat zwar schon mehrere großzügige Zusagen gemacht, insbesondere nachdem wir die 'Wolves' wie gewünscht nach Bastion geschickt haben, aber da man den Nachschub derzeit über den Hydian Way schicken muss, scheint sich alles zu verzögern...“

Unschuldig zuckte der Admiral mit den Schultern. Bisher hatte das Imperiale Oberkommando kaum irgendwelche Befehle nach Rendili geschickt. Bei der Verteidigung schien der Sektor momentan auf sich allein gestellt zu sein. Seit der schrecklichen Niederlage bei Corellia hatten Pell, Vornell sowie Raeth – als Sektorkommando – selber schauen müssen wie sie die Lage in ihrem Verfügungsbereich unter Kontrolle hielten. Rebellen und Kriminelle bedrohten gleichermaßen die lokale Bevölkerung und hielten ihre Truppen auf Trab. Dementsprechend musste der Admiral Stärke zeigen, sollten die Gegner sie nicht in diesem Moment der Schwäche überraschend überflügeln. Jedoch, so regte sich in ihm nun ein Gedanke, konnte eine Veränderung der militärischen Struktur ebenfalls hilfreich für die Verteidigung sein. Immerhin dürfte der Rendili-Sektor unter ständiger Beobachtung stehen, was seine Handlungen zwangsläufig äußerst berechenbar machte. Nachdenklich nahm er einen kräftigen Schluck Weißwein. Sein Blick wanderte zurück zu Nerethin, nachdem er kurz bei Celda verweilte.

Triblen, lassen Sie sich nach dem Dinner die vorbereitete Liste der Vice Admiral geben“, wies der Kommandeur der hiesigen Sektorflotte seinen nervösen Adjutanten an. „Und bringen Sie diese Liste anschließend sofort zu meinem Stab. Bestimmt können wir die Schiffe, die Ms Nerethins ins Auge gefasst hat, zur Verfügung stellen.“ Zufrieden brummte er danach. „Über die Sternjäger, die wir hier gebrauchen können, müssten Sie sich aber mit Chief Marshal Raeth in Verbindung setzen.“

Damit glaubte Pell das schwierige Thema gut gemeistert zu haben. Er hatte seine Position vertreten, aber dennoch seiner „Konkurrentin“ kameradschaftlich die Hand gereicht. Vielleicht hatte Nerethins unerwartetes Auftauchen sogar positive Konsequenzen für ihn. Immerhin könnte er so den Rebellen überraschend ein Schnippchen schlagen, sollten sie in nächster Zeit doch einen Angriff von Corellia aus wagen. Kurzzeitig wanderten seine Überlegungen weiter. Seine ursprüngliche Idee, Celda dazu zu bringen, dass er Nerethin mit nach Kuat nahm, konnte er nach diesem großen Zugeständnis nicht mehr als finales Ziel setzen. So schnell würde er die Vice Admiral nicht mehr los werden. Beiläufig bestellte der Admiral einen heimischen Portwein, weil der Koch ein Wildgericht zubereitet hatte. Er ließ sich gerade noch von seiner Ordonnanz den Teller hinstellen, dann setzte er erneut zum Spreche an. Schließlich stand noch ein Punkt, seiner Meinung nach, aus.

„Bevor ich es vergesse, Ms Nerethin, sagte er nun. „Sollten Sie sich tatsächlich berufen fühlen die Nachschubwege der Rebellen im Corellia-System stören zu wollen, dann gewähre ich Ihnen hiermit meine volle Unterstützung. Sie können gern meinen Sektor als letzten Rückzugsort für Ihre Einheit nutzen und natürlich werde ich versuchen die Versorgung an Materialien, die sie wahrscheinlich für Ihren Einsatz brauchen werden, zu gewährleisten. … Mehr kann ich leider aber nicht tun...“

Just in diesem Augenblick trat ein einfacher Crewman ein: „Admiral Nerethin, Seine Majestät, der Imperator, möchte Sie unverzüglich via Holo sprechen.“

:: Rendili-System :: Rendili :: gemeinsamer Militärstützpunkt :: Unterkunft der Sektoradmiralität :: Empfangshalle :: Admiral Antur Pell, Vice Admiral Elysa Nerethin, Commodore Alynn Kratas, Captain Fairbanks, Commander Marlar, Commander Manius Selgorias, Ensign Triblen und ein Bote ::

written by
Aiden Thiuro
 
Rendili-System :: Orbit von Rendili V :: Rettungskapsel :: Sub-Lt. Dendri, andere Überlebende

...alles war so schnell gegangen. Der Duro hatte sich gerade auf seinen Schichtbeginn vorbereitet und so eben die Aufenthaltsräume verlassen, als ein schrecklicher Knall das Schiff durchlief und der Boden unter ihm zu beben begann. Das Licht viel aus und die Notbeleuchtung schaltete sich zusammen mit diversen Alarmmeldungen ein. Im Nachbarkorridor hatte es wohl einen Druckabfall gegeben und die Warnsirene für niedrigen Luftdruck schrillte in sein Ohr. Wie in den zig Übungen durchexerziert, legte er in Sekundenschnelle seinen Atemschutz an und kurz darauf ertönte über die Bordlautsprecher die Stimme des XO, der die üblichen Befehle im Notfall durchgab. Also begann sich der junge Duro zu einem Notfallpunkt zu begeben um das Kommando über ein Rettungsteam zu übernehmen, doch kaum, das er sich auf den Weg gemacht hatte ertönte erneut der Bordlautsprecher. Diesmal hörte er die Stimme der Kommandantin und in ihrer Stimme lag nicht mehr die übrige coole Art oder die militärische Ernsthaftigkeit mit einem Schuß trockenem Humor, wie es bisher sonst der Fall war, sondern eine heftige Unruhe.
Es keine Rede mehr von organisierten Plänen, sie gab das finale Kommando.
Totale Evakuierung, jeder rette sich, wer kann. Und dafür gab sie noch nicht mal mehr 4 Minuten!
Es strömten ihn ein paar Leute entgegen und er organisierte noch die Verteilung in die Rettungskapseln. Er selbst konnte noch solch eine Besteigen und promt wurde diese von der "Aurora" abgesprengt.
Erst von hier außen konnte er das ganze Bild der Katastrophe ausmachen.
Irgendetwas hatte die Lancer-Fregatte in der Mitte durchbohrt und ein Loch gerissen, in dem eine halbe Flugstaffel bequem hätte durchfliegen können. Das Mittelteil des Röhrenförmigen Schiffes war praktisch nicht mehr existent!
Das Heck stand in Flammen, von dort konnte er auch keine Rettungskapseln ausmachen. Luftschleusen wurden geöffnet und zig Besatzungsmitglieder sprangen in ihren Anzügen ins kalte Nichts des Weltraums.
Die Überlebenden mussten mit Ansehen, wie ihr Schiff in die Atmosphäre eintauchte und zu glühen begann. Das Heck riss irgendwann ab und explodierte. Trümmerteile wurden kreisförmig ins All geschleudert und erwischten auch den einen oder anderen Unglücklichen, der im All trieb. Eine Rettungskapsel wurde von einem großen Teil getroffen und explodierte ebenfalls. Die restlichen Trümmerteile tauchten ebenfalls in die Atmosphäre ein und verglühten mit einem hellgelben Schein. Alle größeren Brocken regneten mit Überschallgeschwindigkeit vom Himmel und wo so ein Teil einschlug, dann hinterließ es bestimmt einen ansehnlichen Krater. Die Aurora verschwand in einer Kreisbahn hinter dem Horizont des Mondes und hinterließ einen rotorangen Feuerschweif verglühender Partikel. Gebannt starrte er mit den anderen in der Rettungskapsel wie sie auf der anderen Seite des Mondes wieder hervortrat und bald mit dem Boden kollidieren würde. Jemand hatte ein Spektiv vor Augen und beobachte den Einschlag, stöhnte auf und gab das Fernglas an den Duro weiter.
Dendri nahm das Teil und schaute hindurch. Er konnte die große Staubwolke ausmachen. Sie lag zwischen dem Gebirge und der Stadt.
Fassungslos nahm er das Fernglas von den Augen und starrte entsetzt aus dem Fenster.
Er schaute sich zaghaft um und in die Gesichter der anderen Überlebenden. Ein paar Rettungskapseln kreisten um den Mond. Wenn er das jetzt richtig überblickte, dann gab es vielleicht 50-60 Überlebende, nicht mal 10% der ursprünglichen Besatzung.
Er räusperte sich um das trockene Gefühl in seiner Kehle los zu werden, doch seine Stimme klang sehr belegt.
"Kameraden, der Kampf ist noch nicht vorrüber. Wir haben vorerst überlebt, aber da draußen sind noch Kameraden, die unsere Hilfe benötigen, die nur in ihre Schutzanzügen den tödlichen Einflüssen des Weltalls trotzen. Wir sollten so viele wie es geht einsammeln." sagte er, mehr vorschlagend als befehlend.
Die zum Teil entsetzlichen Übungen, die Lt. Commander Carla mit ihnen durchgeführt hatte, trugen nun Früchte. Es war im Baukastenprinzip aufgebaut. Was auch immer passierte, die Kommandostruktur wurde jedem höchstrangigen automatisch erteilt und jeder hatte genügend Informationen, wie er sich wann zu verhalten hatte. Auf so etwas, wie hier, war jedoch keiner im entferntesten vorbereitet. Doch galten hier die gleichen Grundprinzipien:
Eigensicherung, Hilfe von Verletzten, gestaffelt nach Schweregrad, Entscheidung zur Reperatur oder Evakuierung eines Untersektors oder Sektors. Sicherung des lokalen Wirkungsraumes, eventuelle Hilfe andere Wirkungsräume. Bergung der Toten....so in etwa.
Sie befanden sich in relativer Sicherheit, die frei im All trudelnden Kameraden hatten nur eine geringe Chance. Sollte, sie keiner einsammeln, dann waren sie so gut wie Tod.
Die anderen in der Kapsel nickten. Noch standen Sie unter Schock und waren fassungslos, aber so bald sie jemand mit einer Aufgabe betraute, dann war man beschäftigt und musste noch nicht begreifen, was da draußen geschah.
Jemand klemmte sich hinter das Steuer der Kapsel und so flogen sie auf die Trümmerwolke zu. Langsam näherten Sie sich den Treibenden. Einige hielten sich verzweifelt an der Außenhülle der Kapsel fest, andere trieben regungslos vorbei.
Leider war es ihnen nicht möglich alle in die Kapsel herein zu holen. Eine kleine Luftschleuse war zwar vorhanden, doch der Sauerstoff und auch der Platz würden nich reichen alle an Bord zu nehmen.
Er schaute auf die Cockpitsensoren und aus dem Fenster. Wo waren die anderen Schiffe? Vorhin wimmelte es doch noch von Schiffen, aber so weit das Auge blickte, von den anderen Schiffen war nichts zu sehen.
In einiger Entfernung konnte der Duro kleine Lichter ausmachen. Das mussten sie sein.
Er nahm Funkkontakt zu den anderen Kapseln auf und gab schließlich folgenden Befehl:
"Hier spricht Sub-Lt. Dendri. Wir können hier nicht mehr viel tun. So wie es aussieht, hat sich die Kampfgruppe zurückgezogen. Wahrscheinlich wegen feindlichem Beschuß. Wir dürften also nicht so bald mit Hilfe rechnen. Ich schlage daher vor, das wir uns den großen Schiffen nähern. Mit den leichten Impulstriebwerken wird das ne ganze Weile dauern, aber mit jeder Minute wird es für die Kameraden an den Außenwänden immer gefährlicher."
Von den anderen Rettungskapseln gab es keinen Widerspruch und so zog eine kleine Formation von Rettungskapseln in Richtung der großen Kampfschiffe.
Als sie den Mond hinter sich gelassen hatten und die Schiffe langsam erkennbar wurden, setzte der Duro einen Funkspruch ab:
"Hier spricht Sub-Lt. Dendri, vermutlich letzter ranghöchster Offizier der "Aurora". Wir sind noch 6 Rettungskapseln und derzeit gesichert 68 bis ca. 100 Überlebende. Wir bitten um sofortige Landeerlaubnis, da wir noch Kameraden an den Außenhüllen hängen haben, die lediglich durch ihre Schutanzügen gesichert sind."

Rendili-System :: Orbit von Rendili V :: Rettungskapsel :: Sub-Lt. Dendri, andere Überlebende
 

[: Rendili-System | Rendili V | Südlich von Daanon - Major Han Strickland, Konvoi mit Elementen des 134. Infanterieregiments :]


Nach einigen Sekunden der Wartezeit, erschienen im heißen Innenraum des Panzers endlich Hologramme der Offiziere Commander Arcturus Mengsk, Lieutenant Commander Gordon Aaronson,
Commander Anwar Bolton und Captain Avalosh`ari`nuruodo.
Mengsk stellte sich und die anderen Anwesenden dem Major der Reihe nach vor.


"Angenehm.", entgegnete ihm Strickland mit einem respektvollen und doch eher routinierten Nicken.
Er hatte in dem Moment ganz andere Sorgen, als militärische Sitten einzuhalten.
Abgesehen davon hatte Strickland seine gesamte militärische Karriere im Heer gedient und hielt nie viel von den imperialen Flottenverbänden - seiner Meinung nach fand das wirklich Gefährliche
und zugleich Heroische am Boden statt.


Mengsk kam daraufhin gleich zur Sache:
"Eines unserer Schiffe wurde von dem Hyper-V Geschütz an der Oberfläche zerstört und wir haben uns
zurückgezogen, um einen weiteren Schuss nicht herauf zu beschwören. Damit wir Ihnen Luftunterstützung bieten können, muss das Geschütz zerstört werden. Major Strickland, haben Sie Kontakt zu Truppen im Stadtinneren oder können Sie Truppen dort hinein bringen?"
.
Der Major nickte: "Der Funkverkehr hier unten ist eine Katastrophe - etwa siebzig Prozent aller Einheiten sind entweder in ungeplanten Zonen gelandet und über den gesamten Marktdistrikt verstreut, oder wurden gar von Luftabwehrgeschützen abgeschossen. Es besteht jedoch Kontakt mit einigen Squads. Wir vermuten das Geschütz im östlichen Bereich, aus dem wir auch den Söldneranführer Al-Rezaani zu extrahieren versuchen. Ich kann meine Truppen dort für einen gemeinsamen Schlag massieren, doch das braucht seine Zeit. Die Problematik dabei ist, dass wir die Zielperson dort nicht herausbekommen, wenn unser Konvoi nicht auch dorthin gelangt und meine Männer dort allein zahlenmäßig unterlegen sind und unmöglich lange überleben würden.".
Strickland musste sich vollständig auf die Flottenverbände über Rendili V verlassen können. Sollten sie ihren Beitrag nicht leisten, wäre nicht nur die Operation fehlgeschlagen, sondern die Überbleibsel des 134. Infanterieregiments Geschichte, "Commander, geben Sie mir Ihr Wort als Offizier, dass Sie uns durch Luftunterstützung so schnell wie möglich Zugang zur Stadt verschaffen, dann lasse ich jedes Geschütz aus dem Weg räumen, das Ihnen Probleme bereitet.".


[: Rendili-System | Rendili V | Südlich von Daanon - Major Han Strickland, Konvoi mit Elementen des 134. Infanterieregiments :]
 
[: Rendili-System | Rendili V | Daanon | Ashaara-Markt - Sergeant Jorax Kevora, Private Nex Hunt, Sharpshooter Squad:]

In der Hauptstadt der kleinen Mondkolonie herrschte totales Chaos, nicht zuletzt nachdem ein Hyper-V-Geschütz ein imperiales Schiff vom Himmel geholt hatte!
Verzweifelt versuchte Kevora eine Funkverbindung zur Heeresleitung auf dem kleinen Mond herzustellen.
Nach einigen Minuten erschien endlich das Bild eines Offiziers:
"Captain Kenway hier! Mit wem spreche ich?".
"Sir!", grüßte der Sergeant den Mann am anderen Ende, "Sergeant Jorax Kevora, Sharpshooter Squad, Easy Company, 134. Infanterieregiment! Wir sind außerhalb unserer Dropzone runtergekommen und haben soeben eine Luftabwehrstellung in einem mehrstöckigen Gebäude ausgeschaltet. Wenige Augenblicke zuvor haben besagte Söldner jedoch ein IDT getroffen, welches daraufhin abgestürzt ist, etwa zwei Straßen von hier. Es hat keine Explosion stattgefunden und ich beantrage eine Such- und Rettungsaktion für meinen Squad.".
"Genehmigt!", bestätigte Captain Kenway, "Danach haben Sie Befehl, mit sämtlichen anderen Squads auf Al-Rezaanis Stellung im Osten vorzugehen. Wir vermuten dort das Hyper-V-Geschütz. Sobald Sie dieses zerstört haben, können wir Luftunterstützung erhalten, damit der Konvoi Sie und die Zielperson dort herausholen kann - Major Strickland befindet sich gerade in einer Holo-Konferenz mit unseren Flottenverbänden im Orbit. Sergeant Kevora, wir brauchen sämtliche Kräfte für diesen Angriff, die wir kriegen können - holen Sie die Männer lebend aus ihrem IDT und erfüllen Sie Ihre Pflicht!".
"Sir.", bestätigte Kevora und trennte die Verbindung.
Die Mitglieder des Sharpshooter-Squads überprüften erneut ihre Waffen, luden gegebenenfalls noch ein Mal durch und verließen das mehrstöckige Gebäude.

Die Straßen waren überraschenderweise leer. Jedoch waren Detonationen und Blasterschüsse aus der Ferne zu vernehmen.
Scharfschützen Nex Hunt und Riven sicherten mit präzisen Blicken durch ihre Zielfernrohre die Straße und sämtliche mögliche Schützenpositionen in den mehrstöckigen Gebäuden auf beiden Seiten.
Die Deckung des aufgewirbelten Sandes konnte der Squad nun nicht mehr genießen, da sämtliche IDTs entweder abgeschossen worden waren oder das Einsatzgebiet verlassen hatten.
Sie mussten sich nun also auf ihr Soldatentraining und ihre Instinkte verlassen.
Mit schnellem und zugleich vorsichtigem Schritt, überquerten die Squadmitglieder in einer Einerreihe die Straße und gingen hinter einem verlassenen Marktstand in Deckung, um die sich nun vor ihnen befindende Kreuzung zu überblicken.
Über ein Gebäude hinweg konnte Kevora eine Rauchsäule ausmachen, was darauf schließen ließ, dass es nur noch wenige Meter bis zum Wrack waren.
Vorsichtig tasteten sie sich an die Absturzstelle heran, bis plötzlich Blasterfeuer aus direkter Nähe ertönte.
Kevora hob blitzschnell seine Faust und gab dem Squad damit zu verstehen, in Deckung in die Hocke zu gehen und weitere Befehle abzuwarten.
Zu seiner Überraschung, war das Blasterfeuer jedoch nicht für sie bestimmt.
Der Sergeant machte einige Schritte in Richtung einer Häuserkante und machte Blickkontakt mit dem Wrack.
Ganz offensichtlich hatten sie sich diese Rettungsaktion wesentlich einfacher vorgestellt: Das Wrack des IDT befand sich mitten auf einer großen, offenen Marktfläche, umgeben von Gebäuden, die perfekte Positionen für Scharfschützen und Raketenwerfer boten.
Aus verschiedenen Gebäuden und Stellungen rund um das Wrack herum, wurde auf die sich im Inneren des IDT befindenden Soldaten geschossen.
Sie befanden sich auf dem Präsentierteller und die einzige Möglichkeit, diesem Squad aus seinem Wrack zu helfen, ohne dabei das Leben beider Squads auf's Spiel zu setzen, war eine Ablenkung der Truppen am Boden und gleichzeitig die Auslöschung sämtlicher Scharfschützen in den Gebäuden.
Kevora dachte kurz nach und erkannte plötzlich eine Beschriftung am IDT: es handelte sich um den Alpha-Squad!
Sofort nahm er seinen Holoemitter aus einer Tasche und versuchte die Frequenz dieses Squads anzuwählen.


"Ich weiß nicht, ob Sie mich hören. Hier spricht Sergeant Jorax Kevora. Mein Sharpshooter-Squad und ich sind hier, um Ihnen aus Ihrem Wrack zu helfen. Doch leicht wird es sicherlich nicht, denn Sie sitzen hier auf dem Präsentierteller. Ich benötige Ihre Kooperation.."

[: Rendili-System | Rendili V | Daanon | Ashaara-Markt | Absturzstelle - Sergeant Jorax Kevora, Private Nex Hunt, Sharpshooter Squad:]
 
Rendili System | Rendili V | Daanon | Ashaara Markt | Abgestürztes IDT | mit SergeantbWain und dem Alpha Squad.

Ein Private neben ihm war zu Boden gegangen, anscheinen hatte ihn ein Schuss in den Genitalbereich getroffen. Autsch...
Sergeant Wain kam schnell rüber und presste seine Hand mit aller Kraft auf die Wunde. Tavers, checken sie die westliche Seite, vielleicht entdecken sie jemanden! Auf dem Boden liegend kroch Avvin in Richtung Cockpit und versuchte durch ein Loch etwas zu erspähen. Über die Straße liefen jede Menge Zivilisten und größtenteils sah er nur jede Menge Beine von verschiedenen Spezies. Doch aufeinmal glaubte er mehrere Imperiale Soldaten zu sehen. Einmal rieb er sich den Staub aus den Augen und sah nochmal auf die Straße. Sie waren weg. Gerade wollte er zurück kriechen, da hörte er Stimmen. Tavers!, rief Wain. Gehen sie ran! Wain hielt immer noch mit beiden Händen die Wunde bedeckt. Mit zitternden Händen riss Avvvin sein Holoemitter vom Waffengürtel runter:
Hier spricht Private Avvin Tavers. Wir sind in dem abgestürzten Shuttle und haben einen toten und einen schwer Verwundeten. Ich habe sich westlich unseres Absturzortes gesehen. Nördlich von uns ist ein Scharfschütze auf dem Dach. Wir sind nur begrenzt einsatzfähig, sind aber bereit zu kooperieren! Haben sie einen Plan?

Rendili System | Rendili V | Daanon | Ashaara Markt | Abgestürztes IDT | mit Sergeant Wain, Alpha Squad und ankommender Unterstützung.
 
Rendili System | Rendili V | Daanon | Ashaara Markt, abestürztes IDT | mit Sergeant Wain und dem Alpha Squad

Tja, dass hatte man also davon. Kaum hatte er seinen Satz zu Ende gesprochen, da krachte es mächtig und die Rakete, die ein Pirat auf ihr Shuttle abgschossen hatte, explodierte an der Laderampe. Die Laderampe war durch Schüsse schon sehr in Mitleidenschaft gezogen worden und der Raketenwerfer gab ihr den Rest. Fast noch alle Explosionskraft konnte sich in den Innenraum entladen und es war nicht zu Wains Vorteil, dass er mit dem Verwundeten direkt an der Laderampe lag. Er hatte wohl nicht mehr mitbekommen, wie die Explosion ihn erfasst und seinen Körper zerrissen hatte. Avvin lag flach auf dem Boden des Cockpits und so bekam er glücklicherweise nur die Hitzewelle ins Gesicht gedrückt. Jetzt gab es ein Problem:
Nur ein Mitglied seines Squads hatte die Explosion schwer verletzt überlebt und die Laderampe stand jetzt offen. Die lauten Schreie die Avvin jetzt vernahm, kamen eindeutig von Piraten, die ihr Shuttle stürmen wollten. Der Verwundete Soldat schrie um sein Leben. Seine Beine und ein Arm waren abgerissen und es würde nicht mehr lange dauern, bis der Boden des IDT endgültig versaut und der Soldat tot war. Schnell richtete er seine Waffe auf den Ausgang, um eventuelle Piraten abzufangen. mit der linken Hand griff er wieder zum Holoemitter:
Ich korrigiere: Ich bin der einzige Überlebende: Wenn ich nicht sofort Hilfe kriege, leg ich ihnen mein Testament hin!!!

Rendili System | Rendili V | Daanon | Ashaara Markt, abgestürztes IDT | mit Schwerverletztem.
 
[ Rendili-System – Orbit von Rendili V – VIN „Valkyrie“ – Kommandobrücke ] Sharin, Brückenbesatzung, über Holoverbindung Anwar Bolton, Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk

Auf die überstürzten und unüberlegten Vorschläge der beiden untergeordneten imperialen Offiziere reagierte Mengsk mit einer klaren Absage. Der blauhäutige Captain musste ihm da zustimmen. Die vier übriggebliebenen Schiffe durch eine voreilige und zum großen Teil sogar unnötige Rettungsaktion zu riskieren passte vielleicht zu dem sehr emotionalen Aaronson, doch musste man hier eher mit dem Kopf als mit dem Herzen denken. Das konnte er seiner Einschätzung nach deutlich besser. Gleichsam sah es offenbar im Moment auch bei dem bärtigen Menschen aus, der sich sogar einen kurzen Moment den Respekt des Chiss verdient hatte. Um eine klare Abfuhr an seinen Kollegen und seinen scheinbaren Bruder im Geiste zu verteilen, brauchte man schon einiges an Rückgrat, was der aus einer bekannten Offiziersfamilie stammende Commander sogar wenigstens zu haben schien. Vielleicht konnte er den ranghöheren Humanoiden sogar noch anderweitig positiv beeindrucken.

Anwar Boltons Vorschlag hingegen war töricht, daran bestand kein Zweifel. Rein objektiv betrachtet war es kompletter Irrsinn, einfach blindlings in Blaue – oder eher ins Ockerfarbene, schließlich sah so der Mond aus – zu feuern. Die Bewaffnung der vier Schiffe war darauf ausgelegt, im Weltall gegen Kolosse vergleichbarer Größe zu kämpfen, nicht, Luftverstärkung zu geben. Sicherlich konnte man dies auch erfüllen, doch wäre es ein komplettes Scheitern der Mission gewesen, die ganze Stadt auf Renili V in Schutt und Asche zu legen. Und das konnte niemand ernsthaft wollen.

„Meine Herren, ich muss Commander Mengsk leider Recht geben. Im Moment ist es zu riskant unsere Schiffe in Nähe des Hyper-V-Geschützes zu bewegen. Sowohl ein Rettungsversuch der Überlebenden, als auch ein halbwegs präzises Flächenbombardement, das aufgrund der ungenauen Aufklärung sowieso nicht infrage kommt, setzen voraus, dass wir uns dem Mond nähern. Deshalb muss ich Ihre Vorschläge, seien sie noch so gut gemeint, leider ablehnen.“

Als dann der Commander mit den grauen Haaren, der offenbar auch ein sehr heißes Temperament hatte, offenbarte, er habe noch über 8.000 Mann in seinem Schiff stationiert, atmete Sharin kurz auf. Mit dieser starken Bodenunterstützung im Rücken konnte es tatsächlich recht einfach gelingen, die Piraten auszuschalten. Wichtig war dabei nur, dass man sie auf den Boden brachte und dort konzentrierte. Eine Aufgabe, der der derzeitige Befehlshaber scheinbar nicht gewachsen war.

Dieser wurde plötzlich auch als vierte Person auf dem Hologrammprojektor sichtbar. Major Strickland war nicht so gut zu vernehmen wie die restlichen Männer und die bläuliche Vision flackerte auch gelegentlich. Allerdings hielt die Verbindung glücklicherweise. Ein Umstand, der zum Teil auch auf die Kommunikationssperre beruhte, da war sich der schwarzhaarige Captain sicher. Sicher war er sich auch, dass Menschen wie Mengsk es wohl nie schaffen würden, seinen richtigen Namen korrekt auszusprechen. Allerdings würde er ihm nie anbieten, die Kurzform zu benutzen. Mit Menschen wie den bärtigen Offizier wollte Sharin sich nicht duzen. Nach der kurzen Vorstellung fragte der Commander bei dem Befehlshaber der Bodenstreitkräfte nach dem Status dieser, worauf der Major ungeschönt darstellte, dass er praktisch kaum Befehlsgewalt über die Truppen in der Stadt habe und diese größtenteils verstreut um ihr Überleben kämpften. Zudem würde die zahlenmäßige Unterlegenheit der imperialen Armee stark zusetzen. Diese Tatsachen hatten die Flottenoffiziere auch schon vorher gewusst ohne auf der Oberfläche anwesend zu sein. Die Worte Stricklands unterstrichen nur wieder, dass er nicht in der Lage war, wirksam gegen die Piraten vorgehen zu können. Zuletzt forderte er seinen Hauptgesprächspartner auf, ihm zu versprechen, Luftunterstützung zu leisten, falls er das Hyper-V-Geschütz ausschalten würde. Das war wohl die Höhe. Zuerst schaffte es dieser Wicht nicht, eine Landung auf einem Mond zufriedenstellend auszuführen, dann konnte er keine Ordnung in seine Reihen bringen und schlussendlich verlangte er auch noch das Ehrenwort von Mengsk, bevor er irgendwelche Schritte unternahm, um dem Chaos unter seinen Männern entgegenzutreten und die Piraten zu besiegen. Das ging wirklich zu weit. Mit eiskalter Stimme mischte sich der blauhäutige Offizier ein und taxierte mit seinen rot-glühenden Augen den Mann von der Armee.

„Verzeihen Sie, Major, aber ich kann Ihnen nicht folgen. Sie haben bisher keine Schritte unternommen, um auch nur in irgendeiner Weise Ihre Männer zu sammeln und gegen die Piraten vorzugehen. Sie haben bisher nichts getan, um die Luftverteidigung der Aufständischen zu zerschmettern. Sie haben bisher vollkommen versagt. Und nun fordern Sie in so dreister Form von meinem Kollegen, er solle endlich etwas tun, um Ihre Situation zu retten?“

Die Stimme des Chiss war recht ruhig und neutral geblieben, doch zwischen seinen Augen bildete sich eine tiefe Furche die seinen Zorn deutlich wieder spiegelte.

„Major, wir würden Sie und alle Ihre Männer auf diesem Mond elendig krepieren und die Piraten und den Wüstenwind das Fleisch von Ihren Knochen schälen lassen, um diese Mission erfolgreich abzuschließen. Wie können Sie da nur daran zweifeln, dass wir Ihnen nicht sofort Unterstützung schicken würden, wenn wir es könnten?“

Er schaute kurz aus dem Fenster. Von der „Aurora“ war schon lange nichts mehr zu sehen.

„Wir haben durch unser Vertrauen in Ihre stümperhaften Fähigkeiten schon unnötig hohe Verluste erlitten. Seien Sie sich gewiss, dass Sie dafür später zur Rechenschaft gezogen werden.“

Nachdem seine Tirade mit dieser offenen Drohung geendet hatte, nahmen seine Gesichtszüge wieder den normalen recht ausdruckslosen Ausdruck an, den er deutlich bevorzugte. Von Mengsk wurde er gefragt, welche Staffeln ihm zur Verfügung standen. Es war offensichtlich, was dieser damit bezwecken wollte, doch waren T-Fighter und T-Interceptors leider nicht wirklich in der Lage, ein ordentliches Bombardement durchzuführen.

„Nun, Commander, mir stehen je eine Staffel an T-Fightern und T-Interceptoren zur Verfügung. Zur Luftaufklärung und eventuellen Eskortierung von Landungsbooten sind sie sicher geeignet, jedoch nicht zu einem Bombardement.“

Aus dem Augenwinkel wurde er auf einen Wink seines XOs aufmerksam. Er trat zu seinem Vorgesetzten und flüsterte ihm ins Ohr.

„Sir, wir haben gerade einen Funkspruch aufgefangen, der augenscheinlich von einem der Rettungskapseln ausgegangen ist. Der erste Offizier der ‚Aurora‘ meldet sich darin und fragt an, ob wir ihnen Landeerlaubnis geben.“

Während er mit der einen Hand nachdenklich über sein stoppelloses Kinn strich, überlegte Sharin kurz. Wenn die Rettungskapseln im Hangar landeten, konnten sie dort für so viel Chaos sorgen, dass die Staffeln und Landungsboote nicht sofort einsetzfähig sein würden. Doch nahm er dieses Risiko durchaus auf. Kameraden, denen man helfen konnte ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, musste man helfen.

„Geben Sie die Landeerlaubnis und setzen Sie die Traktorstrahlen zur Unterstützung ein“, lautete deshalb auch seine knappe Antwort, wobei er sich selbst noch ergänzte. „Ich möchte den XO der ‚Aurora‘ schnellstmöglich aber auch auf der Brücke sprechen. Nehmen Sie ihn im Hangar in Empfang.“

Torati nickte ergeben und wandte sich zu den Schotttoren. Der Captain beachtete ihn nicht länger, sondern richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Holofiguren vor ihm.

„Meine Herren, insbesondere Lieutenant-Commander Aaronson, ich darf freudig verkünden, dass wenigstens einige wenige Überlebende der ‚Aurora‘ um Landeerlaubnis gebeten haben, die ich ihnen auch gestattet habe. So werden wir wenigstens einige Kameraden retten können.“

Halbwegs erfolgreich versuchte er die Genugtuung aus seiner Stimme herauszuhalten, die sich seiner zu bemächtigen drohte. Die Bitte des Lieutenant-Commanders war somit größtenteils hinfällig geworden ohne dass man sich unnötig in Gefahr gebracht hatte. Und im Gegensatz zum Major konnte er nun schon einen kleinen Erfolg verbuchen. Dermaßen ermutigt breitete er sofort seinen nächsten Vorschlag aus.

„Ich denke, dass wir nicht darauf warten können, dass die Soldaten auf der Oberfläche sich irgendwann gegen die zahlreichen Gegner durchsetzen. Wir müssen selbst handeln. Deshalb schlage ich vor, dass wir alle zur Verfügung stehenden Reserven, insbesondere die 8.000 Mann der 124. Infanteriedivision auf der ‚Widowmaker‘, unter dem Geleitschutz unserer Staffeln auf die Oberfläche schicken. Dabei ist natürlich zu beachten, außerhalb der Luftabwehrstellungen des Feindes zu landen. Allerdings ist für solch kleine Schiffe die Hyper-V-Kanone keine allzu große Bedrohung, da bei einem Einsatz dieser unsere kapitalen Schiffe uns dem Mond für einen Moment nähern können. Was sagen Sie dazu, meine Herren?“

Er richtete seine Worte an die drei Flottenoffiziere. Der Major war seiner Meinung nach nicht würdig, sich einen weiteren Kommentar zu erlauben.

[ Rendili-System – Orbit von Rendili V – VIN „Valkyrie“ – Kommandobrücke ] Sharin, Brückenbesatzung, über Holoverbindung Anwar Bolton, Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk, Han Strickland
 
[Rendili-System | Weltraum | Orbit über dem Mond Rendili V | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson, Noak Fremyn, NPCs; Arcturus Mengsk, Anwar Bolton, Avalosh'ari'noruodo über Holo

Gordon Aaronson brannte nicht darauf, sein Schiff und seine Mannschaft in Gefahr zu bringen. Doch seines Erachtens war die schnelle Rettung der Schiffbrüchigen von der Aurora ein gewisses Risiko wert. Er war der Ansicht, dass er durchaus einige dutzend Kilometer näher an den Mond heran konnte, ohne sofort einen Abschuss der Silver Bullet zu riskieren. Oder war den Leuten unten auf Rendili V etwa zuzutrauen, dass sie ein so komplexes technisches Gerät auf maximale Reichweite und gegen ein so kleines Ziel präzise genug einsetzen würden? Schwer zu sagen - dennoch schätzte Aaronson die Gefahr als akzeptabel ein. Allerdings hatte er es nicht zu entscheiden. Arcturus Mengsk erteilte seinem Anliegen eine klare Absage und Captain Avalosh'ari'noruodo bestärkte den Commander in seiner Auffassung.

»Zu Befehl«, sagte er gehorsam.

Zwar war er noch immer anderer Meinung, doch die Entscheidung war gefallen. Er war kein Mann, der Vorgesetzten widersprach oder eindeutige Befehle in Frage stellte. Also akzeptierte er, dass er und sein Kanonenboot vorläufig zur Tatenlosigkeit verdammt waren - auch wenn das unter Umständen bedeutete, den Tod derjenigen in Kauf zu nehmen, die sich nicht selbst retten konnten. Dass zumindest manche von denen, die den Untergang der Aurora überlebt hatten, es aus eigener Kraft aus dem Gefahrengebiet und an Bord der Valkyrie schafften, war natürlich eine gute Nachricht. Aber andere, die in beschädigten Kapseln saßen, in Druckanzügen oder atmosphärengefüllten Trümmerteilen durchs All trieben oder schnelle medizinische Hilfe benötigten, waren so gut wie verloren. Die brutale Realität des Krieges.

Als endlich Kontakt zur Mondoberfläche hergestellt werden konnte, war Aaronson überrascht über die Schärfe, mit der Captain Avalosh'ari'noruodo den Major kritisierte. Ob die harsche Zurechtweisung gerechtfertigt war oder der Chiss nur Frust bei Strickland ablud, konnte er nicht beurteilen. Jedenfalls wurde deutlich, dass die Situation auf Rendili V keineswegs rosiger war als hier oben, eher im Gegenteil - wessen Schuld das auch immer sein mochte. Und mit jeder verstreichenden Minute drohte die Lage noch schlimmer zu werden. Es war Zeit, dass sie etwas unternahmen. Nachdem sein Vorschlag abgeschmettert worden war und ebenso (glücklicherweise!) auch das radikale Ansinnen von Anwar Bolton, lag es nun bei Mengsk und Sharin, zu entscheiden, wie es weiter gehen sollte.

Der Captain formulierte schließlich den Plan, die Bodentruppen der Widowmaker unter Jägereskorte in die Atmosphäre zu bringen und außerhalb des Kampfgebietes zu landen. Von dort sollten sie Stricklands eingeschlossenen Einheiten zu Hilfe kommen. Gordon verkniff sich den Vorschlag, die Silver Bullet könnte ebenfalls die Landungstruppen begleiten. Sie war atmosphärentauglich, wendig und gut bewaffnet, so dass sie dort unten von großem Wert sein könnte. Aber da sein Vorgesetzter und der Captain schon klargemacht hatten, was sie davon hielten, das Kanonenboot näher an den Mond zu bringen, behielt er den Gedanken für sich. Stattdessen antwortete er:


»Sirs, ich möchte respektvoll daran erinnern, dass sich vermutlich ein Kanonenboot der Braha'tok-Klasse und vielleicht auch weitere gegnerische Schiffe in der Nähe befinden. Sofern das Piratenschiff nicht gelandet ist, könnte es sich in den Polregionen oder auf der anderen Seite des Mondes vor unseren Sensoren verbergen. Da die Jäger für die Eskorte der Bodentruppen verplant sind, die Silver Bullet jedoch bislang keinen Platz in Ihren Plänen hat, möchte ich anbieten, die Aufklärung zu übernehmen.«

[Rendili-System | Weltraum | Orbit über dem Mond Rendili V | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson, Noak Fremyn, NPCs; Arcturus Mengsk, Anwar Bolton, Avalosh'ari'noruodo, Han Strickland (NPC) über Holo
 
Zurück
Oben