Benutzt wurde er wie gesagt ähnlich wie so ziemlich jedes SW-Geschwurbel bislang (Midichlorianer, Vergenz der Macht, Prophezeihung, bis zuletzt das Hintergehen des Todes): schwammig angerissen, grundsätzlich sinnstiftend - wenn auch nicht befriedigend nach meinem Ermessen. Und zum warum: welches Logikloch musste er denn stopfen? Der Zweiklang war ja jetzt auch kein perfekt geformtes Puzzleteil, welches exklusiv ein bestimmtes Problem beseitigt, oder? Das Machtabsaugen von Palpatine hätte dieser in dem Moment ja auch anders erklären können (und der Zuschauer hätte es schlucken müssen). Oder meinst Du eher die Tatsache, dass Rey und Ben diese Verbindung an sich haben und beispielsweise Gegenstände über Distanzen hinweg bewegen können und so weiter? Ernstgemeinte Frage: Wäre es Dir denn lieber gewesen, man hätte das (noch) mysteriöser geklärt, vielleicht im Sinne von „Ich weiß nicht, was das zwischen uns ist, aber wir sollten es nicht unterschätzen“ oder doch lieber eine ganz detailierte Erklärung? Ich selbst kann so gerade mit der Zweiklang-Erklärung leben. Gut, es ist halt erneut das absolute Mindestmaß an Info (das ist der Stil von Episode IX), aber so kann man zumindest die Fantasie in die (wohl) gewünschte Richtung lenken und steht nicht völlig blank da. Da sind zwei Wesen auf irgendeine kosmische Weise durch die Macht verbunden. Die sind zusammen stärker, diese Stärke kann aber wohl auch ausgenutzt und abgesaugt werden. So. Seeehr schwammig. Der Rest entsteht im eigenen Kopf. Diese Handhabung muss man nicht mögen und sie darf als faul kritisiert werden - mache ich ja auch. Würde ich den Film ansonsten nicht so mögen, würde ich diese Faulheit auch sehr viel strenger kritisieren.
Unsere Diskussionen sind ja auch immer ähnlich: Probleme, die wir beide mit dem Film haben, fallen für uns unterschiedlich ins Gewicht und Probleme, die nur Du hast, sind für mich keine (erheblichen), da ich Lösungen/Erklärungen dafür sehe/(er)finde. Es geht immer darum, wie man damit umgeht. Ich bin ja nicht blind für problematische Punkte. In TLJ haben wir, wenn ich mich recht erinnere, ja doch sehr ähnlich empfindlich auf kritische Punkte reagiert.
Ja, in TLJ war es bei Dir genauso. Und bei mir ging es in TROS sogar Nichtweiterwissen während bei Dir eine Emotion getroffen wurde/bei mir auch, aber leider eine sehr negative.
Aber zu den Argumenten:
Die Dyade wurde erstens benutzt, um die diese besonderen Fähigkeiten (Machtskype, Machttelekinese, Machtteleportation, gegenseitige Heilungen, Fähigkeiten können und abwenden ohne jegliches Training) zu erklären, also um diese tollen Effekte zeigen zu können und natürlich Plotholes: wieso Rey jetzt auf Kylos Schiff kam, wieso sie ihm die Waffe reichen konnte, warum jetzt jemand sogar Tote auferwecken kann, damit Rey ein Opfer bringen kann aber dann doch nicht stirbt. In diesem Film ist anscheinend nichts, was sie betrifft endgültig.
Und die Macht/Energie der Dyade ist so groß, dass Palpatine sich sogar wieder regenerieren kann. Also sogar jenseits seiner Fähigkeiten. Da wäre es doch nur halbwegs folgerichtig gewesen, wenn diese mächtige Dyade zusammen mit den Jedi den Endkampf gewonnen hätte. Stattdessen dann dieses Aussaugen, als wären es zwei Betschwestern, die vor ihm knien. Da gab es ja noch. Ich mal einen Hauch Gegenwehr. Das ist für mich einfach unglaublich inkonsistentes Storytelling.
Zumal dieses Verbindung ja erst angeblich erst durch Snoke erschaffen wurde, und dann später zur Dyade wurde, weil man damit noch mehr Möglichkeiten hatte. Und die ganzen Erklärungen hat man sich ja auch gespart, selbst in der Enzyklopädie. Da wurden die Midis zumindest ausreizen erklärt, ob man das jetzt gut findet oder nicht.
Bei der Prophezeiung musste das ja so schwurbelig gehandhabt werden, weil ja bis zum Ende von 6 nicht klar sein durfte, ob Anakin es jetzt ist, oder sie nur falsch interpretiert wurde.
Und selbst diese Prophezeiung wurde noch auf Rey umgemünzt, weil Anakin ja nur ein „Teilzeit-Gleichgewicht“ geschafft hat.
Also ist entweder Rey die Auserwählte und war es schon immer und die Skywalker waren nur Wegbereiter, dann ist es aber die Rey Saga und man hätte dieses Dyadenkram auch nicht gebraucht, weil sie einfach die Auserwählte war.
Man merkt meiner Argumentation an, dass man mit dieser Geschichte in alle möglichen Richtungen gehen kann, irgendwo endet es stets in einer sinnfreien Sackgasse und man merkt leider, dass das große Finale unglaublich inkonsistent in sich selber und auch zum Rest der Saga ist.