Ring von Kafrene

Ring von Kafrene - Raumstation - Marktplatz - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Nani, Arkadi, NPCs

Die beiden versilberten KYD-21 Blaster rauchten erhitzt auf, als der Kopfgeldjäger sie auf die Feinde richtete, die dem Gesuch Duvals offenbar sogar nachkamen. In Charlies Welt, der Welt der Hutten, der Lügen und des Drecks, wären sie jetzt in diesem Moment der Schwäche allesamt über den Haufen geschossen worden, ehe sie sich auch nur versehen hätten. Was hätte es schon zur Sache getan, den ohnehin ausblutenden Nichtmensch zu verlieren, wenn man dafür den umzingelten Feind aus allen Richtungen für den frechen Versuch eines Tests hätte vernichten können - sang- und klanglos. Er war ein verdammt guter Schütze und hatte eine Menge Jobs hinter sich. Straßenschlachten, Kopfgelder, Raubzüge. Duke war jedoch niemand, der jemals sein Leben leichtfertig aufs Spiel gesetzt hätte. Wann immer es sich anbot, nutzte er die Gelegenheit, um seinen Ruf mit dem Vergießen von noch mehr Blut zu festigen, ganz egal, wie er es anstellte. Keiner von all seinen Partnern, die hier um ihn herum standen, wusste, dass er im Grunde genommen ein kaltblütiger und rationaler Killer war, der immer den Leichtesten und Ungefährlichsten Weg ging, um seinen Auftrag zu erfüllen. Und niemand, der sich wie ein Verrückter an vorderster Front ins Gefecht warf oder auch nur irgendeinen Wert auf faire Duelle, eins gegen eins, gab. Darin waren andere gut, Männer wie Ral, die dieses Spiel beherrschten. Der klein gebaute Söldner aus dem Huttenraum hingegen hatte sein gesamtes Leben lang jede Chance ergriffen, die sich ihm geboten hat. Für ihn zählte nur, den Job zu erledigen und die Furcht seiner Feinde im Angesicht des Todes zu spüren. Der Weg dahin war ihm vollkommen gleich. In der Unterwelt ging es nur um den Ruf. Die Wahrheit hinter diesem war in der Endabrechnung zweitrangig, denn einzig und allein das nackte Überleben zählte. So dachte jedenfalls ein kaltblütiger Killer, der in den Kreisen der gierigen und rückgratlosen Hutten großgezogen wurde und bereits in seiner Kindheit lernen musste, zu töten um zu überleben. Es juckte ihn schlicht nicht mehr. Viel mehr hatte er Gefallen daran gefunden, auch wenn die Wahrheit hinter seinen zahlreichen blutigen Taten kaum jemand kannte.
Die Situation, in der sie nun steckten, konnte ihm folglich nur missfallen. Wie auf dem Präsentierteller standen sie da und boten dem Feind ein leichtes Ziel. Charlie hasste diese Lage in diesem Moment mehr, als alle dachten. Das Hindurchpreschen durch ihre Barrikade war ein Leichtes für ihn, da er hinter Ral, Duval und dessen Leuten gut Deckung gefunden hatte und er aus dem Rückraum heraus all seine Feuerkraft entfalten konnte, ohne wie Ral Treffer einstecken zu müssen. Doch Duvals spontane Idee brachte sie just in dem Moment, in dem sie die Kontrolle im Kampf gewannen, in komplette Lebensgefahr.

Synchron zu Ral reagierte Duke mit einem blitzschnellen Umschwenken der Pistole in seiner Rechten, doch als der schnelle Schütze den Feind überhaupt erst innerhalb weniger Sekundenbruchteile im Visier hatte, der zum tödlichen Schuss gegen Arkadi ansetzte, hatte Ral bereits eingegriffen und mit einer unglaublich schnellen Reaktion noch vor Charlie reagiert. Er war bedeutend schneller als der Kopfgeljäger, der seine "Niederlage" mit einem wilden Zucken in den Augen hinnehmen musste, jedoch im Hinterkopf augenblicklich seine Konsequenzen daraus zog. Der getroffene Mann unter dem Helm verfehlte Duval und ging zwar augenblicklich zu Boden, richtete sich aber schnell wieder auf. Mit lauter Stimme warnte Ral - hoffentlich mit Erfolg - den getroffenen Kerl in der Rüstung, augenblicklich seine Schoßhunde zurückzupfeifen. Noch immer angespannt in beide Richtung zielend vernahm Charlie beinahe schon erleichtert den Befehl des Kerls an seine Männer und wusste, dass sie es für den Moment geschafft hatten. Duval, der es noch immer für nötig hielt, dieses Viech mit dem amputierten Arm festzuhalten, erhob seine Stimme und hielt es offenbar für gut, nun zu einer Rede auszuholen. Charlie folgte dem Rest der Belegschaft, der sich unter der Barriere versammelte, um das Abkommen der beiden Bosse zu verfolgen, zu denen Duval sicherlich nicht gehörte, und ließ seine Blaster vorerst in seinem Holster verschwinden. Ral hatte zum Glück das Talent, sich kurz auszudrücken ohne ihm mit leeren Worthülsen und dummen Geschwätz auf die Nerven zu gehen und wenig später hatte sich die Gruppe bereits in Richtung der Gebäude bewegt, die sich hinter der Barrikade befanden. Während sie durch das aufwendig errichtete Lager geführt wurden, kreisten Dukes Gedanken darum, bald von dieser elendigen Station zu kommen. Es war einfach nichts für ihn, eingeengt und unter so immensen Druck mit lauter Unbekannten zusammenzuarbeiten und sich dabei auch noch zwanghaft am Riemen reißen zu müssen. Sobald er von hier runter käme, würde er zum Rad zurückkehren, seine Belohnung für den Eriadu-Job abholen und dann weitersehen. Charlie vernahm die Anweisung Rals und hielt sich an seine beiden Partner Pumpkin und Bane. Als der Mandalorianer ihnen auftrug, sich langsam auf die Suche nach ihrem Ziel, dem Erzengel zu machen, nickte er den beiden mit einem grausamen Grinsen zu.

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[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Lager der Söldner | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral

Vertrauen war gut, aber Kontrolle war besser. In der Welt der Geheimdienste, dem leisen Krieg der Spione, Verräter, Überläufer, Saboteure und Doppelagenten, konnte man den ersten Teil dieses Satzes getrost streichen. Jeder war eine potentielle Gefahr, jeder war eine potentielle Ressource. Ein guter Agent lernte schnell, stets diskret über die Schulter zu blicken, sich abzusichern und ein Ass im Ärmel zu haben. Das galt ganz besonders, wenn man gerade einem Trupp skrupelloser Krimineller dabei half, in ein streng bewachtes Lager voller bis an die Zähne bewaffneter Söldner zu gelangen, um so einen Vigilanten zu retten, der sich mit einer ganzen Armee besagter angeheuerter Kämpfer angelegt. Und all das, um die Hilfe der Verbrecher beim Kampf gegen eine größenwahnsinnige KI zu erlangen, die sich zur Herrscherin von Kafrene erklärt hatte und die über Fähigkeiten verfügte, die weit über die kühnsten Träume – und Alpträume – einschlägiger Experten hinausgingen. Arkadi befand sich auf einer Mission, die an Wahnsinn grenzte, die Chancen standen eindeutig gegen ihn. Aber es war nicht das erste Mal, dass sich der blonde Mann in einer solchen Situation wiederfand, also griff er auf das zurück, was er bei seinen letzten Einsätzen beim Militär – schon damals in den Diensten des NRGD – gelernt hatte. Aus gutem Grund existierten selbst im Krieg Regeln, gab es geschriebene und ungeschriebene Gesetze, die regelten, was erlaubt waren und was nicht, um die schmutzigsten Exzesse uneingeschränkter Gewalt zu reglementieren. Aber wenn man allein hinter feindlichen Linien war, wenn man keine Ausrüstung hatte außer der, die man am Leib trug, wenn man keinen Kontakt zur Außenwelt hatte und nicht auf Hilfe hoffen konnte, dann tat man Dinge, zu denen man sich selbst niemals für fähig gehalten hätte. Man kämpfte pragmatisch, ohne Rücksicht auf Regeln oder Moral, nackter Überlebensinstinkt und sonst nichts. Arkadi hatte imperiale Soldaten erschossen, die sich ergeben hatten, Sprengsätze an Sanitätsfahrzeugen montiert, sich tagelang zwischen Leichen versteckt, andere als lebende Schutzschilde verwendet. Er hatte all das getan und auch wenn er wusste, dass sie ihn bis ans Ende seines Leben verfolgen würden: Sie waren notwendig gewesen. Das war es, was ihn antrieb, was ihn zum NRGD und schließlich zu seiner wahren Bestimmung in der Sektion Null geführt hatte. Er konnte tun, was andere niemals auch nur wagen würde, und indem er es tat, mussten es andere nicht tun. Arkadi stand abseits, ein stummer Beobachter am Rand einer Gesellschaft, die er verteidigte und zu der doch nie gehören konnte. Manche wären an dieser Belastung zerbrochen, aber der Agent hielt durch. Er hielt durch, und er würde auch hier auf Kafrene durchhalten. Also trieb er den verwundeten Söldner, der immer noch wimmernd seinen Armstumpf umklammert hielt, vor sich her, also nahm er hinter Rals Rücken Kontakt mit Nani auf und würde wenn nötig dem Mandalorianer, der ihm gerade an der Barrikade wohl das Leben gerettet hatte, ohne einen Augenblick zu zögern töten. Er war entbehrlich, die anderen im Team waren es, jeder auf dieser ganzen Station, solange Arianna Trallok aufgehalten werden konnte, war kein Preis zu hoch und kein Verrat zu schändlich.

Für den Moment aber hielt der Pakt, den Arkadi mit den Kriminellen eingegangen war, und zahlte sich sogar aus. Da war es für den kaltblütigen Geheimdienstler nicht allzu schwer, seinen Stolz herunterzuschlucken und anzuerkennen, was Ral geleistet hatte. Der ältere Mandalorianer, gezeichnet von zahlreichen Kämpfen und mit Erfahrung und Instinkt aus ihnen hervorgegangen, hatte die Lage rasch richtig eingeschätzt und entsprechend gehandelt, während Arkadi falsch gelegen hatte. Ein Fehler, der in der Rückschau wohl vermeidbar gewesen wäre, der blonde Mann war sein eigener schärfster Kritiker und auch wenn die Umstände eine gewisse Erklärung boten – enormer Stress und die Notwendigkeit, sofort zu handeln – waren sie doch keine Rechtfertigung für sein Versagen. Er durfte nicht nachlassen, nicht schlampig werden, es stand zu viel auf dem Spiel. Mit dieser Einstellung war es für Arkadi akzeptabel, Ral zuzustimmen, als dieser sich ein wenig zurückfallen ließ und ihm eindringlich riet, in Zukunft lieber zu schweigen und sich nicht noch einmal einen so kapitalen Fehler zu erlauben. Die durch den Helm blechern klingende Stimme des Mandalorianers ließ nur wenige Rückschlüsse darauf zu, was er wirklich dachte, aber die Mahnung war unmissverständlich. Arkadi nickte ruhig, seine kühlen blauen Augen richteten sich für einige Momente auf den älteren Krieger, dann ging er weiter. Worte waren nicht notwendig, im Gegenteil, indem er demonstrativ schwieg, signalisierte er ehemalige Soldat, dass er die von ihm geforderte Zurückhaltung ausüben würde. Ganz in diesem Sinne beschränkte sich Arkadi darauf, zu beobachten und zu analysieren. Das Lager der Söldner war gut ausgebaut und machte einen professionellen, straff organisierten Eindruck, offenbar hatten sich die Truppen für einen längeren Aufenthalt eingerichtet, was dafür sprach, dass sie ihren Gegner ernst nahmen. Feste Unterkünfte, Trainingsbereiche, ein Sicherheitszaun und eine bemerkenswert große Anzahl an Kämpfern, die patrouillierte, Wartungsarbeiten durchführte, Material transportierte und oder zusammen aß oder Pazaak spielte. Arkadi konnte Unterschiede feststellen, einige offensichtlich, andere subtiler. Die Art, wie jemand eine Waffe hielt, wie er sich bewegte und sich umsah, das waren Zeichen, die man deuten konnte. Offenkundiger waren verschiedenen Rüstungen, Uniformen und Zeichen, drei große Gruppen mit jeweils eigenem markanten Stil sowie eine bunt gemischte Anzahl Freischaffender mit zusammengewürfelter Ausrüstung. Profis und Kanonenfutter, wurde Arkadi bewusst. Hier hatte sich eine Allianz gebildet, die eine große Anzahl Credits investiert hatte, um eine formidable Streitmacht aufzustellen, mit der man wohl eine kleine, schwach verteidigte Welt hätte erobern oder zumindest ernsthaft bedrohen können. Stattdessen kämpften diese Söldner, viele von ihnen eindeutig sorgfältig ausgebildet und gut ausgerüstet, gegen eine Gruppe von nicht mehr als einem Dutzend Lebewesen – und es reichte dennoch nicht. Der ganze massive, geradezu disproportionale Aufwand, und es genügte nicht. Sagte das mehr über die Söldner oder mehr über den „Erzengel“?

So oder so, mit etwas Glück würde es nicht notwendig werden, diese Streitmacht herauszufordern. Arkadi plante weiterhin eine stille und heimliche Rettung, das Element der Überraschung und Ablenkung nutzend den „Erzengel“ erreichen und aus dem kritischen Bereich schleusen, so war der Plan. Vieles würde davon abhängen, ob Ral die Söldneranführer lange genug würde beschäftigen können und ob es dem Rest gelang, sich unbemerkt in Position zu begeben. Arkadi war auf die Hilfe anderer angewiesen, insbesondere von Nani, die mittlerweile hoffentlich Zugang zu den Plänen der Station hatte und das Team on der OPZ aus koordinieren konnte. Eine ebenso fordernde wie wichtige Aufgabe, aber die selbstbewusste Slicerin hatte nicht den Eindruck gemacht, als würde sie Angst vor solchen Aufgaben haben. Es wurde Zeit. Ral wandte sich ein letztes Mal an sie, bevor er zum „diplomatischen“ Teil der Mission wechseln würde, und erteilte mit der Gewissheit eines erfahrenen Anführers Anweisungen. Regelmäßige Statusupdates, ansonsten nur absolut notwendiger Kom-Verkehr, und während der Mandalorianer die Söldneranführer ablenkte, sollten die anderen versuchen, einen Weg zum „Erzengel“ zu finden und wenn möglich zu diesem vorstoßen. Es war ein Plan, der sich auf Koordination, Disziplin und Zurückhaltung verließ, angesichts der kapriziösen Persönlichkeiten im Team keine leichte Aufgabe. Aber es war machbar, und allein das zählte.


„Verstanden. Viel Erfolg da drin.“


Gab Arkadi zurück, knapp und präzise, in der angespannten, aber kontrollierten Haltung eines Mannes, der wusste, was seine Rolle im großen Ganzen war. Auch die anderen hatten verstanden, und obwohl den Agenten Charlies maliziöses Grinsen beunruhigte, zählte er zumindest vorerst darauf, dass sich der Blasterschütze im Griff hatte. Ein kurzes Nicken, dann drehte sich der Geheimdienstler um und tippte an die Innenseite seines Kragens, um einen Kanal zu öffnen.


„In Position und bereit für den Empfang weiterer Informationen.“


Meldete er kühl an Nani, bevor er sich zu seinen Untergebenen gesellte und sie leise, aber deutlich in die Lage und ihre Rolle in der Mission einwies, so wie er schon oft zuvor getan hatte. Es mochte eine andere Art Krieg sein, aber es war noch immer Krieg, und Arkadi Duval hatte das Schlachtfeld niemals verlassen. Ein Teil von ihm, ein stummer Teil seiner Persönlichkeit, der vor all dem Schrecken die Augen verschloss, würde für immer dort bleiben. Aber das war ein Preis, den der blonde Mann bereitwillig zahlte. Hier ging es um etwas, das weitaus größer war als er.


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[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Foyer] Moore

Sie stand im Foyer und hatte einen Haufen Arbeit vor sich. Was fehlte war ein sinnvoller Schlachtplan... das wichtigste was Moore benötigte waren ein verschlüsselter Zugang in das Stationsnetz, Rechenleistung und ihre Holowand um ihren Vorteil gegenüber der KI so groß zu halten wie möglich. Ohne das HNAI würde es zwar weitaus schwieriger werden sinnvoll in den Angriffsmodus überzugehen aber ihr würde schon etwas einfallen, immerhin war sie der Verbund dreier Genies und einer aufmüpfigen Adligen. Nanis erster Gang führte zurück in den Besprechungsraum, wo Jarael mit aller Mühe und den Kabelresten die ihre nicht mehr brauchbaren Entwürfe aus ihrem Gepäck noch hergaben, anfing die Holowand mit dem Besprechungstisch zu verkabeln in den Moore wiederrum alle Datapads und Sticks schob die irgendwie auf dem Panel Platz fanden. Sie brauchte Speicher! Je mehr Speicher desto mehr Rechenleistung auch wenn die Hardware Speicherzellen nicht mit einem richtigen Arbeitsspeicher mithalten konnten so halfen sie trotzdem dem System. Ihre Finger flogen geradezu über das Interface, ordneten Daten auf Laufwerken zusammen die sie dann gegen andere Datenspeicher austauschte oder auf virtuelle Maschinen entrückte um so viel freien Speicherplatz zu erreichen wie möglich. Nach einigen weiteren Professionellen Handgriffem startete der Holotisch neu und enthüllte ein komplett neues bootbares Interface, die Kopplung mit der Holowand hatte funktioniert. Im nächsten Step machte sich die Sephi daran die Zuleitungen zu prüfen, Suchprogramme nach Verbundenen Endknoten durchzuführen und sich einen Überblick über das Netzwerk des Hotels zu verschaffen.

Nach einer knappen Stunde Arbeit bootete die Holowand ein Zweites Mal. Nani hatte sich derweil einen Stuhl beim Portier organisiert und sich noch ein wenig Werkzeug aushändigen lassen um weitere Ausbauten ihres provisorischen Computers Hardwareseitig erfolgen lassen zu können. Mainboards konnten bestimmte Dinge prozessieren und verstanden verschiedene Signale nicht wenn man sie nicht vorher einpflegte. Während sich die hübsche Frau also einerseits daran setzte sich einen Überblick über die gebotene Software zu verschaffen und sich möglichst schnell neue Schnittstellen zu programmieren, ging es andererseits darum die Kommunikation über das Terminal online zu bringen, was sie über ihr Datapad zu organisieren gedachte. Einen Ohrstecker hatte sie schließlich bereits. Zu guter letzt musste sie sich noch irgendwie in das Außennetz einklinken... die wahrscheinlich größte Schwierigkeit aber sie würde im Keller bestimmt einen Server finden, der die Holonetverbindung für das Hotel generierte. Der ließ sich bestimmt entfremden... Als sie dann Platz nahmen und zwei Klicks über die Funkfrequenz schickte, wanderte sogleich ein Lolli in ihren Mund, Zucker zum wach bleiben und um den Citratzyklus anzuheizen. Der erste der sich meldete war, oh Wunder, Arkadi Duval, der hoffentlich noch ein ziehen im Schritt verspührte.


„Hallo, Nani. Mittlerweile gut eingerichtet, nehme ich an. Ich würde mich wegen der Szene vorhin entschuldigen, aber erstens entschuldige ich mich nie und zweitens haben wir keine Zeit dafür. Ich brauche eine brillante Slicerin, die mehr kann als die meisten Kriminellen, und genau diese brillante Slicerin sind Sie. Also: Erstens, Informationen über die Söldner in dem Lager – ihre Anführer, ihre Aufstellung, ihre Stärken und Schwächen, alles was nützlich sein könnte. Zweitens, eine Beschreibung der näheren Umgebung – Zugangspunkte, Fluchtwege. Und drittens...irgendetwas von unserer gemeinsamen Freundin?“

Während sich Moore nun also auf den Weg in Richtung Server machte, legte sie sich die Verbindung auf ihr Komlink um den Erstkontakt weiterhin zu halten. Zeitgleich übermittelte sie wie versprochen die gesammelten Daten über Arianna Trallok per Komverbindung an den Mandalorianer um seinen Zorn auf sie nicht noch weiter zu schüren.


"Du kannst aufhören mir Honig ums Maul zu schmieren Süßer, wir haben momentan wichtigeres zu tun. Alles was ich an Infos habe, haben sie beim Mandalorianer bereits gesehen, was glauben sie wer ihm die besorgt hat, kann ihnen aber gerne nochmal ein Update schicken. Wir kennen weder die genaue Zahl, noch sind wir wirklich in der Lage die Situation näher zu definieren als: Da läuft ein bewaffneter Konflikt. Wie gesagt ich schicks ihnen... bei den Zugängen bin ich auch kaum schlauer, wir können zwar miteinander reden aber noch...", Nani hatte den Server gefunden und begann sich mit einer Bootbrücke in das System einzuklinken und die Einstellungen nach ihren Bedürfnissen umzumodeln. "Bin ich zwar nicht mehr taub aber noch immer blind. Hoffen wir einfach das die gute mein Provisorium hier nicht sofort übernimmt und infiziert sobald ich mich ans Netz hänge.", der Lolli poppte ihr aus dem Mund und sie für genüsslich mit der Zunge über die zuckrige Oberfläche bevor sie ihn wieder zwischen Wange und Zähne einklemmte. Während sie etwas gedankenverloren dem Agenten ins Ohr plapperte, tönte Moore die Stimme des Mandalorianers ins Ohr was sie verstummen und den Kanal auf alle ausdehnen ließ.

"Gute Arbeit Miss Nani. Statusupdates alle 10 Minuten, das gilt für alle! Entweder an OPZ oder an mich, Kom-Kanal wenn möglich offen halten um Informationsfluss zu gewährleisten. Umsehen und Möglichkeiten ausspähen. Am besten zum Erzengel vorstoßen, sollte sich die Gelegenheit ergeben. Ich werde die da drin so lange mit dem beschäftigen was wir fabriziert haben wie möglich..."

Klare Befehlsstruktur... sie konnte sich nach allem richten aber erstmal wäre Bild zum Ton ganz schön.

"Ich versorge sie mit Bildern sobald ich kann, derzeit gibt es da noch Komplikationen... ich arbeite dran."

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Keller - Serverraum] Moore
 
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Rasch und effizient, mit der Sicherheit eines erfahrenen Soldaten, wies Arkadi sein Team in die Lage ein. Es war gut, dass er sich zumindest auf einen Teil der Leute, mit denen er zusammenarbeite, im weitesten Sinne verlassen konnte. Die Republikaner waren gut ausgebildet und akzeptierten seine Autorität, für den Fall der Fälle hatte er somit ein Kontingent an Kämpfern, die ihm und nur ihm folgten und sich wenn nötig auch gegen die Kriminellen einsetzen lassen würden. Der blonde Geheimdienstler war sich darüber im Klaren, dass sein Pakt mit ihnen ein Zweckbündnis war, motiviert durch sich momentan überlappende Interessen wie die Rettung des „Erzengels“. Aber was danach passieren würde, stand auf einem gänzlich anderen Blatt. Zwar brauchte Arkadi jede Ressource, die er für den Kampf gegen Arianna Trallok mobilisieren konnte, aber sollten sich die Verbrecher gegen ihn wenden, vielleicht in der Hoffnung, einen Deal mit der „Königin“ bekommen zu können, würde er nicht zögern, sie zu liquidieren. Wie auch sie nicht zögern würden, ihn zu verraten, davon war der Agent überzeugt. So oder so, seine Rückversicherung stand und damit konnte er sich dem nächsten Schritt widmen. Ein letztes Mal nahm er den kommandieren Unteroffizier seiner Truppe zur Seite, ein schneller Blick, um sicherzugehen, dass niemand in unmittelbarer Nähe zuhörte, dann sprach Arkadi, kaum mehr als ein diskretes Flüstern.


„Das Codewort ist „Hydra“, sorgen Sie dafür, dass Ihre Leute wissen, was zu tun ist. Für den Moment mögen diese Leute unsere Verbündeten sein, aber das kann sich rasch ändern, und wir werden bereit sein.“


In einer bewusst kameradschaftlichem Geste klopfte Arkadi dem Soldaten auf die Schulter und nickte dann knapp. Es war unverzichtbar, dass die republikanischen Soldaten den Eindruck hatten, ihrem Anführer würde etwas an ihnen liegen. Aber für solche Sentimentalität war in einem geheimen Krieg um das Schicksal der Galaxis keinen Platz. Wenn es notwendig sein sollte, würde Arkadi diese Leute in den sicheren Tod schicken, um die Mission erfolgreich zu beenden. Ein kleines Opfer, um viele zu retten, und eine der schwierigen Entscheidungen, die ein Agent im Feld treffen musste. Wer lebte und wer starb, die Bürde dieser Verantwortung lag auf dem blonden Mann, aber er trug sie ohne Furcht oder Scham, denn er selbst war in seinen Augen nicht weniger entbehrlich. Sein Leben oder der Fortbestand der Republik, das war keine Abwägung. Ein Teil von fand die Vorstellung sogar ausgesprochen passend. Er hatte solche Schrecke gesehen, so furchtbare Dinge getan, für ihn würde es kein glückliches Ende geben, ein Schicksal, das er akzeptiert hatte. Der Krieg gab ihm eine Richtung, eine Aufgabe, einen Sinn. Ohne ihn würde er nicht mehr wissen, wohin er gehörte. Also suchte er nach Wegen, mit einem glorreichen Hurrah aus dem Leben zu gehen. Wenn er ehrlich war, dann tat er das, weil nach etwas zu suchen, für das es sich zu sterben lohnte, leichter zu finden war als etwas, für das es sich zu leben lohnte. Aber noch war es nicht soweit. Noch hatte er eine Pflicht zu erfüllen, und er würde nicht versagen.

Mit einem mentalen Kopfschütteln streifte Arkadi alle ablenkenden Gedanken ab und konzentrierte sich wieder ganz aufs Hier und Jetzt. Seine Sinne waren geschärft, seine Aufmerksamkeit und Wachsamkeit so hoch, wie es in seinem erschöpften Zustand möglich war, der Blick seiner kühlen blauen Augen klar und fokussiert. Seine ganze Haltung strahlte eine einsatzbereite Anspannung aus, die man früher bei der Armee „Schlachtfeldgeist“ genannt hatte, diese ständige Erwartung von Gefahr und die Bereitschaft, auf sie zu reagieren. In Mitten eines Lagers voller Söldner, die gänzlich andere Ziele als er selbst verfolgte, wohl keine schlechte Einstellung. Nachdem Ral verschwunden war, um sich mit dem Anführer der angeheuerten Kämpfer zu unterhalten, und den anderen so die notwendige Ablenkung zu verschaffen, wartete Arkadi noch, bevor er zu den anderen Kriminellen zurückkehrte, denn er hatte Nani im Ohr, ihre private Komverbindung war nichts, das die anderen mitbekommen sollten. Die Slicerin schien ganz in ihrem Element zu sein und trotz der ernsten Lage konnte Arkadi ein Schmunzeln nicht unterdrücken, als die Sephi ihn ermahnte, mit den Schmeicheleien aufzuhören.


„Wieso, funktioniert es etwa?“


Gab er trocken zurück, hörte dann aber aufmerksam und konzentriert zu, als die Weißhaarige erklärte, dass sie momentan keine neuen Informationen hatte. Immerhin bestand die Aussicht auf Besserung. Nani war ehrgeizig und kompetent, und was noch wichtiger: Sie wusste, was auf dem Spiel stand. An ihrem Eifer hatte Arkadi keine Zweifel.


„Gut. Ich vertraue darauf, dass sich das bald ändern wird. Und ich würde es begrüßen, vor Ral und den anderen die Updates zu erhalten. Ganz besonders, was unsere gemeinsame Freundin angeht.“


Arkadis Stimme war glatt und ruhig, als er in das Mikrofon an seinem Kragen sprach, und sein Gesichtsausdruck ließ keine Rückschlüsse auf seine Gedanken zu. Wenn er vorab informiert war, würde das Position enorm stärken und es ihm erlauben, präventiv tätig zu werden, falls sich die Lage zu seinen Ungunsten entwickeln sollte. Er konnte nicht vorsichtig genug sein, besonders, was Arianna Trallok anging. Als hätte die Slicerin am anderen Ende der Leitung seine Gedanken gehört, erklärte Nani, dass sie derzeit noch blind war und man nur hoffen konnte, dass die „Königin“ nicht sofort in ihr provisorisches Netzwerk eindringen würde. Arkadi vermied es, eine Grimasse zu ziehen, und legte ein wenig Zynismus in seine Stimme.


„Nun, falls sie das tut, werden Sie es immerhin als Erste merken. Seien Sie vorsichtig – ich brauche Ihren hübschen Kopf und den genialen Verstand darin noch. Und damit überlasse ich Sie wieder ganz Ihren eigenen Süßigkeiten, Nani. Halten Sie mich auf dem Laufenden.“


Ein leises, kaum hörbares Lachen, denn die verräterischen Geräusche, die auf den Genuss besagten Süßkrams hinwiesen, waren nicht zu überhören, dann schloss Arkadi den privaten Kanal und wechselte wieder auf die allgemeine Leitung, als er zu den anderen zurückkehrte und ihnen nüchtern zunickte. Nani kündigte an, sie alle baldmöglichst mit Bildern versorgen zu wollen, sobald sie die Probleme an ihrem Ende gelöst hatte, und Arkadi sprach nun weitaus kühler und geschäftsmäßiger, distanziert und mit einem Hauch Ärger, damit die anderen keinen Verdacht schöpften.


„Verstanden. Arbeiten Sie schneller, wir brauchen visuelle Daten. In der Zwischenzeit schlage ich vor, dass wir auf die altmodische Art Aufklärung betreiben. Sehen wir uns im Lager und der Umgebung um. Wenn es einen Weg zur Zielperson gibt, den die Söldner noch nicht gefunden haben, dürfte er gut verborgen und schwer zugänglich sein, also Augen auf.“


Arkadi fiel ganz selbstverständlich in die Rolle des Wortführers und wandte sich an den Droiden Pumpkin, prüfend musterte die ockerfarbene Killermaschine.


„Wie gut sind Ihre Photorezeptoren und sonstigen Sensoren? Wir suchen vielleicht nach etwas, das mit gewöhnlichen Sinnen nicht leicht zu finden ist – einen kaputten Lüftungsschacht mit einer lockeren Platte, durch die Luft dringt und die man öffnen könnte, so etwas.“


Der blonde Agent machte eine kurze Pause und blickte zu den Söldnern, die um sie herum ihren verschiedenen Tätigkeiten nachgingen, und nachdenklich strich sich Arkadi übers Kinn, bevor er seine Teammitglieder fixierte.


„Alternative Vorgehensweise: Die Personen hier im Lager könnten etwas wissen, aber mit ihnen zu reden ist riskant. Hat jemand schon mal Kontakt mit einer der hier anwesenden Gruppen gehabt und weiß, ob sie Bestechung oder anderen Methoden zugänglich sind?“


Von Lebewesen Informationen zu erhalten war eine schwierige und delikate Angelegenheit, aber manchmal konnte man in Gesprächen Dinge erfahren, die keine noch so moderne Technik aufspüren und erfassen konnte. Altmodisch mochte es sein, aber solange ihre Silcerin noch nicht vollständig einsatzbereit war, würde altmodisch genügen müssen.


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[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Ebene 5O - Straßensperre zum Marktplatz] Ral, Bane, Pumpkin, Charlie, Arkadi und Geheimdienstler

Schnell bricht ein Kampf an der Außenmauer des Walls los und die Söldnergruppe prescht vor. Pumpkin klemmt sich an Ral's Rücken und gibt ihm Deckung. Kaum fragt der Droide nach weiteren Instruktionen, erhebt sich der Mandalorianer mit einem Jetpack und erhebt sich auf einen der Mauern, was selbst den Droiden erstaunt. Damit hat er nicht gerechnet. Bevor er weiter 'träumt', wird er auch gleich ins Kreuzfeuer genommen, worauf der Droide geschickt ausweicht und sich hinter einer Ecke verschanzt. Gelegentliche Feuererwiderungen später, scheint der angefangene Kampf auch schon beendet zu sein, jedenfalls scheint die Gegenseite das Feuer eingestellt zu haben. Der HK-Droide schaut sich skeptisch um, sieht in die angespannten Gesichter seiner Kontrahenten und 'Kameraden', bis sie ins Lager geführt werden. Prompt verzeichnet der Droide den Weg, den sie nehmen, da aufgrund unzähliger Abzweigungen es leicht ist, sich hier zu verirren. Eines musste man den Södnern lassen. Sie hatten wirklich einen guten Verteidigungsperimeter aufgebaut, voller Schießscharten, verwinkelter Gänge und Ecken.

Im Lager angekommen, erklärt Ral kurz das weitere Vorgehen. Während er das Gespräch übernimmt, sollen sich die Anderen umschauen und alle gewonnenen Informationen an Ral oder an die OPZ (also Nani) übersenden. Während Ral verschwindet, scheint Duval das Kommando übernehmen zu wollen und posaunt einpaar Befehle umher, doch vorerst wird sich der Droide nicht bewegen. Dazu scheint er auch etwas zu verbergen, was der Droide nur daraus leitet, dass der Geheimdienstler sich kurz absondert und irgendwas flüstert. Der Attentäterdroide sieht nur die Lippenbewegungen, doch den Inhalt kann er nicht ausmachen, da Duval sich immer wieder dreht und das 'Lippen lesen' erschwert. Selbst nachdem Pumpkin seine akkustischen Sensoren erhöht, erfährt er nichts. Die Umgebungsgeräusche sind zu laut und die Menge an Informationen zu verwirrend, als dass er gezielt erfahren könnte, mit wem Duval da redet.

Als Duval wieder kommt, weitere Befehle gibt und sich dem Droiden widmet, schaut dieser nur monoton gen Menschen.


Wie gut sind Ihre Photorezeptoren und sonstigen Sensoren? Wir suchen vielleicht nach etwas, das mit gewöhnlichen Sinnen nicht leicht zu finden ist – einen kaputten Lüftungsschacht mit einer lockeren Platte, durch die Luft dringt und die man öffnen könnte, so etwas.“


Am liebsten würde er den Typen ins nächste Loch stoßen, immerhin scheint der Geheimdienstler Informationen vorzuenthalten. Auch an sich neigen diese Art von Menschen dazu, geheimnistuerisch zu sein und Informationen für sich zu behalten, bzw. Leute zu manipulieren. Als Duval dann an seine Kollegen gewandt fragt, ob sie Ideen hätten, schon mal Kontakt zu den verschiedenen Gruppen hätten oder andere Methoden kennen würden, um an Informationen zu gelangen, hat sich Pumpkin längst umgedreht und ihnen den Rücken gezeigt – symbolisch dafür, dass er mit ihnen nichts zu tun haben will. In Pumpkin's Platine gehen nur die Informationen durch, welche 'Zusammentreffen' er mit den Fists hatte und wusste selbst aus Erfahrung, dass jeder bestechlich sei, sofern das Geld stimmte. Auch könnte man Informationen aus den Leuten foltern, sofern man Einen alleine erwischen würde, was aber hier – aufgrund des 'überfüllt wirkendem' Lager – schwer ist.

Während sich Pumpkin umschaut, bemerkt er die misstrauischen Augen der verschiedenen Rassen. Keiner von Ihnen scheint sonderlich begeistert zu sein, einen bewaffneten Droiden in ihrer Mitte zu haben. Zunächst steckt er seine Waffe auf den Rücken – was nicht heißt, dass er nicht doch noch immer eine Gefahr wäre, da er noch ein Ass im Ärmel hat – und aktiviert alle seine Sensoren, schaut sich aber etwas dezent um. Dabei bemerkt er die unterschiedlichen Gang-Abzeichen und Symbole, die eine gewisse Zugehörigkeit verraten. Ein unbekannter Anteil hat aber keine Symbolik, was heißt, dass diese freischaffend sind. Pumpkin macht einige Fotos mit seinen Photorezeptoren und macht auch einpaar Bilder vom Hintergrund der Szenarie, worauf man ungefähr triangulieren könnte, wo sie sich befinden. Die gesammelten Bilder sendet er dann an Nani, die die Daten empfangen, verarbeiten und auswerten sollte. Sofern er – ein orangener Droide – nicht noch mehr Aufsehen erregt, schaut sich der Droide etwas um und hört im Wirr-Warr des Lagers verschiedene Gespräche, darunter einige Spielzüge aus bekannten Würfel- und Kartenspielen, Urlaubsplänen und vergangenen Geschichten, als auch aktueller Politik und Gesellschaft, doch oft genug bekommt er zu hören, dass 'der verdammte Droide' nicht 'glotzen' soll und 'zur Hölle fahren' soll, worauf er sich wieder weg bewegt. Dabei beobachtet er ab und an einige Gullideckel oder Ent- und Belüftungsgitter, aus denen Dampf austritt. Auch von Diesen macht er Bilder und sendet sie weiter. Doch entweder sind sie allesamt zu klein für einen Menschen oder es hat sich eine große Traube davor gebildet, dass der Zugang unpassierbar ist. Spionagedroiden und -sonden könnten die Zugänge nutzen, doch um sich an diesen Zugängen rein oder raus bewegen zu können, bedürfte es stundenlanger Feuergefechte oder einer Menge Sprengstoff, worauf die Zugänge keine Option darstellten.

Er geht alle Optionen durch, wie ein Belagerungsring auszusehen hat und wie man seinen Kontrahenten mürbe machen kann. Wie es aussieht, scheint der Belagerungsring solide genug zu sein, auch die Mannzahl ist genug, um entweder die Position halten zu können oder einen Sturmangriff riskieren zu können, doch wie sieht es auf der anderen Seite aus?! Wenn die Belagerer schlau sind und es darum geht, seinen Kontrahenten zu töten, klemmt man dessen Versorgung ab, wie Strom, Wasser (Warm-, Kalt-, Trink-, Heizwasser), Essen, Medikamente und Waffen. Somit würde die Belagerung für die Belagerten schlecht sein. Es sei denn, man wollte an Informationen kommen, worauf das Abklemmen von Strom kontraproduktiv wäre. Die Verteidiger selbst müssten – aufgrund limitierter Ressourcen – ihre Mittel sparsam und effektiv einsetzen können, um eine dauerhafte Belagerung standhalten zu können. Was heißt, dass sie ein Mindestmaß an Strom, Wasser, Essen, Medizin und Waffen haben müssten. Die Frage ist auch, warum die Belagerten nicht versuchen, auszubrechen, was final nur eine letzte Chance wäre, wenn alle Ressourcen sich dem Ende neigen. Da dies aber wohl noch nicht der Fall ist, bleibt es auf deren Seite ruhig. Davon ab, würden sie aufgrund Unterzahl auch kaum die Chance haben, es sei denn, sie hätten einen Plan, der beinhaltet, dass die Belagerer angreifen. Während ein Luftangriff oder -flucht gen 0% laufen würde, wäre eine Flucht über den direkten Weg oder ganz 'unter Tage' eine höhersteigende Option.

Während sich Pumpkin etwas umschaut, entdeckt er ein Belüftungsgitter, dass aber mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Zentrum führt, doch aufgrund des Verteidigungsringes um den Eingang, der Vielzahl der aufgestellten Wachen und der Option, dass dieser innen vermient ist, fällt dieser Eingang flach. Doch ihm kommt in den Sinn, dass alle Zugänge innerhalb des Ringes stark befestigt sein werden, aber diese, die außerhalb des Ringes anfangen, wohl zugänglicher sind. Er spielt den Gedanken durch, dass man einen Zugang außerhalb des Belagerungsringes nehmen könnte, der sowohl unter den Belagerungsring, als auch Todesstreifen, bis unter das Zentrum führen könnte. Alternativ wäre noch eine Ablenkungstaktik möglich, worauf mehrere Rauchbomben gezündet werden müssten, damit man vom Ring gen Zentrum laufen kann. Im Schleier des Nebels lässt es sich leichter fliehen, als wenn man frei rüber rennt, wie eine Schießbudenfigur.

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Ring von Kafrene - Raumstation - Marktplatz - Lager - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Nani, Arkadi, NPCs

Just in dem Moment, als dieser elendige Sleemo mit den blonden Haaren wieder dabei war, sich zum Anführer beider Gruppen aufzuspielen und eine weitere große Rede zu schwingen, tat es Charlie seinen Partnern Ral und Pumpkin gleich, drehte sich um und verließ die Szene, bevor noch ein handfester Streit ausbrach. Denn diesem unnützen Gewäsch dieses Staatsdieners ausgeliefert zu sein, strapazierte Charlies Nerven enorm und außerdem war es nichts weiter als eine Verschwendung ihrer kostbaren Zeit. In seinem gesamten Leben hatte er nur die Befehle weniger Personen befolgt: die seines huttischen Bosses und die des unmittelbaren Kreises um diesen herum in dessen Kartell. Als er jedoch von seinen Bossen verraten und beinahe getötet wurde, hatte er sich vorgenommen, seine Einstellung diesbezüglich ein Stück weit zu überdenken. Ral tolerierte er sogar, weil der Mandalorianer nur dann seine Klappe aufmachte, wenn es etwas wichtiges zu sagen gab und er dem skrupellosen Kopfgeldjäger die nötige Freiheiten ließ, die dieser beanspruchte. Außerdem war er ein begnadeter Kämpfer, mit dem sich Charlie in einem fairen Duell niemals angelegt hätte und den er für sein Geschick ein Stück weit respektierte. Doch von irgendwem anders Befehle entgegen zu nehmen, kam ihm nicht in den Sinn. Vor allem nicht, wenn derjenige nicht vertrauenswürdig war. Im Weggehen zog sich Charlie seine Hutkrempe ein Stück weit herunter, um sein Gesicht zu verdecken, genauso wie seine beiden Blaster unter seinem beigen Mantel. Das ganze Lager war voller grimmig drein guckender Nichtmenschen und die Tatsache, dass ein Fremdling in ihrem Lager herumspazierte, erweckte nicht gerade Vertrauen. Spätestens jetzt wurde dem Kriminellen bewusst, dass diese Barrikade und deren Bemannung nur einen Bruchteil der tatsächlichen Stärke dieser Gang ausmachten und das Lager weitaus stärker befestigt war, als gedacht.

Während er sich ein Stück weit vom Rest absetzte und durch das Lager schlenderte, verstand Charlie, dass es momentan keinen Weg für ihn gab, an den Erzengel oder sonst etwas zu gelangen, worauf diese bewaffneten Gangster auch nur irgendwie ein Auge hatten. Irgendwie musste es aber einen Weg geben, an irgendetwas Sinnvolles zu gelangen oder es zumindest den anderen zu ermöglichen, dort ran zu kommen. An der Befestigung entlang lief er nun geradewegs auf eine Art Stand auf, um den herum einige gerüstete Männer standen, die offenbar etwas planten. Charlie griff unauffällig zu seinem Comlink.

Bin vor einem Kommandostand, vielleicht gibt es auf der Ablage draußen etwas zu holen. Kann sie ablenken.

Eine Nachricht einzusprechen wäre gewiss zu auffällig gewesen, also entschied er sich für eine schriftliche Form. Er wusste nicht, ob jemand auf seine Anfrage zukommen würde, doch hatte eigentlich kaum noch einen anderen Weg, als sich der kleinen Truppe zu stellen, die sich dem Kommandotisch abwandte und langsam zu sechst auf ihn zuging.

"Dopo me goola (Ganz mieses Gefühl)"

Murmelte er vor sich hin, ehe er vor der Gruppe aus vier Echsenwesen, einem Rodianer und einem Twillek stand. Ohne den Anschein einer großen Gefahr zu erwecken, gab er seinem Hut einen kleinen Stupser, um sein bärtiges Gesicht zu zeigen.

"Du bist einer der Eindringlinge?"

Fragte der klein gebaute Rodianer ihn. Sie alle hatten Blasterkarabiner umhängen, mehr aber auch nicht und auf ihn gezielt wurde nicht.

"De wanna wanga (Gruß). Unsere Bosse reden miteinander...klären das alles. War nur ein Missverständnis dort unten an den Barrikaden."

Der halbwegs elegante Twilek mit der schwarzen Lederjacke und dem golden gefärbten Halstuch legte seinen beiden nebenstehenden Kameraden ruhig seine Hände auf die Schulter und war wohl derjenige unter diesen elendigen Aliens, der das Wort ergriff, wenn es hart auf hart kam. In den Holstern über seiner schwarzen ledernen Hose steckten zwei DL 44 Blaster und als eine Patrouille die kleine Gruppe passierte und schweres Gerät auf einer mobilen Plattform dabeihatte, fragte sich Charlie spätestens jetzt, wie zum Henker es einer solchen verdammten Armee nicht gelingen konnte, diesen einen Kerl, den Erzengel, dran zukriegen.

"H'chu apenkee, Patessa (Hallo, mein Freund)! Sei so gut und habe etwas Verständnis. Meine raubeinigen Freunde hier sind etwas aufgewühlt, jetzt, wo einer der Kerle vor ihnen steht, die dem armen Watoo den Arm amputiert haben. Wenn du ihn dir genau anguckst, weißt du genau, dass er nicht gerade ein Hit bei den Ladies ist und diesen Arm samt Hand...nun, den wird er unter anderem deshalb vermissen. Es heißt, seine rechte Hand war seine Ehepartnerin."

Der Twilek hatte eine erstaunlich angenehm klingende Stimme, die er so gekonnt modulierte, dass man ihm das etwas hämische Bedauern, das er mit einem bedrohlichen Unterton vermischte, auf der Stelle abkaufte. Mit einem stummen Lächeln entblößte der grünhäutige Nichtmensch ein strahlend weißes Lächeln, das der fremde Kopfgeldjäger mit einem düsteren Grinsen erwiderte.

"Zu schade, aber immerhin lebt er...seid ihre sowas wie ne Bande?"

"Kann man so sagen, mein Freund. Du sprichst huttisch?"

"Tagwa (Ja), uba (du)? My pee kasa Charles Duke. (Charles Duke mein Name)"

"Sherim'ris. Niuta, be cotma (komm rein)!"

Charlie hab dem Nichtmenschen Sherim'ris die Hand, der gar nicht so abstoßend wirkte, wie der Rest der Belegschaft. Die viereckige Metallplatte, die als eine Art Tisch diente, war von einigen Kisten umgeben, die wohl provisorische Stühle waren. Auf dem Tisch lagen Jhabbac karten und ohne weitere Worte mischte der Rodianer die Karten und teilte aus, als sich Charlie mit den anderen gesetzt hatte. Der kleine Kommandotisch hinter halb der Plane, die diese kleine provisorische Zentrale abdeckte, war somit womöglich unbewacht. Vielleicht würde jemand an etwas Nützliches gelangen, während Charlie sich hier mit diesen Söldnern vergnügte. Seine letzte Sabbac Partie hatte er vor dem Eriadu-Job in einer abgelegenen Spelunke, wo ihn dieser mysteriöse Kerl angeheuert hatte. Etwas Ablenkung konnte nicht schaden, um ein paar klare Gedanken zu fassen.


Ring von Kafrene - Raumstation - Marktplatz - Lager - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Nani, Arkadi, Sherim'ris und sein Trupp (Freischaffende) NPCs
 
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So sorgsam es eben ging bürstete sich die kleine unscheinbare Cathar ihr Fell. Nach Wochen ohne eine richtige ausgiebige Dusche kam ihr das ausbürsten fast fast sinnlos vor, am Ende fühlte sie sich vielleicht etwas sauberer... das war es dann aber auch. Immerhin hatten die Söldner draußen nicht die Macht Lebenserhaltung oder Lüftung abzustellen. Sie zweigten zwar in großen Mengen Wasser ab, für jemanden der fast zwei Wochen auf einem Fleck von der Größe eines Quadratmeters mitten in einem Sumpf gelegen hatte, mit nichts als Nahrungspaste und wasserdichter Tarnkleidung gab es am Ende aber weitaus schlimmeres als sich nicht ausgiebig waschen zu können. Gal war durchaus ein vorrausschauender Anführer, wahrscheinlich der einzige Grund warum sie ihre Beute aus den unzähligen Raubzügen nicht an einem Ort gelagert, sondern diese und ihre Versorgungsgüter auf mehrere Verstecke aufgeteilt hatten. Mit ihrer Körperpflege, dem einzigen Luxus den sie sich hier neben dem schlafen in einem richtigen Bett gönnte, halbwegs fertig machte sich die Cathar für ihre nächste Wachschicht fertig. Gal hatte vorgeschlagen das sie sich in Weiß kleiden sollten, der Weiße Tod, sie scheuten nicht das der Feind sie sah, fegten über ihn hinweg wie ein Alsakanischer Blizzard. Mittlerweile hatte sich das Weiß ihres selbstgefertigten Körperpanzers aus schwer entflammbaren Kunstharzfasern und Leder jedoch eher in ein Dreckfarbenes etwas verwandelt, an mehreren Stellen durch Blasterfeuer versengt und mit verschiedenen Schnitten durchsetzt. Nichts was man nicht beizeiten wieder reparieren konnte, solange es ihren Waffen gut ging war alles im Lot, zu welchen sie als nächstes Griff. Für einen Außenstehenden wirkte das Gürtel und Schnallenkonstrukt was insgesamt acht Messer, sowie zwei Dolche unterschiedlicher Größe, Dichte, Klingenform sowie mit Vibro und ohne Vibrounterstützung enthielt. Dazu gesellten sich zwei bisher ungebrauchte kleine Ionensprengkörper sowie drei Blaster unterschiedlichen Kalibers. Jeder war mit mindestens einer alternativen Munitionsart ladungsfähig. Wenn man die Cathar mit ihrer damals von ihren Arbeitgebern eigens für sie angefertigten Bewaffnung so ansah dann war unverkennbar wo ihre Wurzeln lagen. Das Emblem des Huttenrats hatte sie nicht aus jeder Waffe herausschleifen können... etwas was sie noch immer störrte. Auf ihrem Weg nach oben kam sie am provisorischen Lazarett vorbei... ihre Gruppe zählte mit allen Neuzugängen mittlerweile vierundzwanzig Personen, davon waren neunzehn derzeit einsatzfähig. Locutus hatte ein gebroches Bein und musste sich schonen, gleiches galt für Caeda, Fornell und Larsa die allesamt mehrere Blastertreffer hatten einstecken müssen. Mit ihnen waren auch ihre letzten Medizinischen Güter ausgegangen als sie während des Stromausfalls auf der Ebene einige Stunden früher den ersten Ausfall seit einigen Wochen versucht hatten. Als letztes war da ihr Sorgenkind, Zulfar Harrish der einzige andere Cathar in ihrer Truppe und in den Augen von Menyalls Volk fast noch ein Junges, kaum alt genug um hier schlussendlich zu sterben und die einzig wirkliche Buße für all die Dinge die sie ihrem eigen Fleisch und Blut angetan hatte. Er hatte eine schwere Kopfverletzung erlitten und lag im Koma... Yulzapp ihr trandoshanischer Arzt war sich aber sicher das der Kleine wieder auf die Beine kommen würde.

Forschen Schrittes nahm das Katzenwesen die letzten Stufen bevor sie sich im zweiten Stock wiederfand, das Licht der Stationsbeleuchtung fiel durch die hier und da zerfledderten und zerschossenen Lamellen der Verdunklung. Alle anderen waren bereits schlafen oder anderweitig meditieren gegangen. Je tiefer und ruhiger der eigene Puls war, desto länger konnte man von den eigenen Reserven zehren. Einzig ihr Vertrauter lehnte an der Wand neben dem großen Fenster, sein Gesicht nur von dem glimmen seiner Zigarette erhellt. Warum sich jemand mit solch einer augezeichneten Form solch einem Laster hingab war Menyall sowieso rätselhaft... außerdem hasste sie den Gestank der dann stundenlang an ihm haftete, zwar konnte er ihren Blick nicht sehen, dennoch löschte er das Feuer als sie näher heran trat um einen Blick aus dem Fenster zu werfen.
"Sie sind unruhig. Schaffen neues schweres Kriegsgerät heran nachdem wir ihre letzten Geschützstellungen ausgeräumt haben. Der Wachwechsel hat sich in den letzten Tagen ebenfalls geändert falls es dir nicht aufgefallen ist. Irgendwann mussten sie ja dazu lernen... nicht gerade ein Vorteil für uns.", eine Worte wurden von einem Wink mit den Augen begleitet, selbst nachzusehen. Die etwa zwei Dutzend Scharfschützengewehre unterschiedlicher Konfiguration standen auf Tischen im Raum. Menyall konnte schießen, das töten mit Gewehren hatte ihr jedoch nie gelegen, sie wollte nah ran an den Feind, wollte seine Bestürzung in den Augen sehen und wie sich sein Körper gegen den herannahenden Tod sträubte. Erst als Mitglied dieser Gruppe hatte sie gelernt das ein guter Scharfschütze immer aus der Tiefe des Raumes schoß und grundsätzlich Positionen wählte in denen seine Silhouette als Teil der Umgebung wirkte und niemals aus ihr hervorstach. Ihr Blick bestätigte nur was Varrus gesagt hatte, sie konnte zwar nur die Schneise des Lagers einsehen, das dort jedoch rege Aufbauarbeiten im Gange waren war unverkennbar. Als hätte Gal Varrus den nächsten Gedanken der Klinge vorrausgeahnt, stieß er sich von der Wand ab und trat an ihre Seite. "Ruusaan und Ordo sind bereits im Keller und prüfen die Barrikaden. Danach wollen sie weiter an dem Wanddurchbruch arbeiten."

Pflichtbewusst machte Menyall ihrem Partner platz und ließ sich auf dem Boden nieder, während Varrus nun mit ein paar Schwenks der Waffe sich erneut einen Überblick verschaffte. "Die Ruhe vor dem Sturm.", vielleicht war es nur eine Art pessimistische Weissagung aber die ganze Atmosphäre seit dem Stromausfall fühlte sich geladen an... so als stände man kurz vor einer donnernden Entladung: "Wir haben noch Vorräte für Zwei Wochen..." eine wichtige Feststellung. Wenn sie wirklich ausbrechen wollten dann schwand langsam ihre Zeit. Zeit in der ihr Gegner immer erfahrener und mächtiger wurde. Vielleicht aber auch genau das Quäntchen Zeit das die Republik brauchen würde um die hier rauszuholen, ein wenig schämte sich die stolze Cathar ihren Partner darüber im unklaren gelassen zu haben... und natürlich auch dafür überhaupt nach Hilfe verlangt zu haben. Sie hatte sich stellen wollen, selbst ausliefern an ihr Volk um für ihre Verbrechen zu sühnen. Die Idee mit den Erzengeln eine private Söldnertruppe zu schaffen die für die gerechte Sache eintrat, dem Organisierten Verbrechen den Krieg erklärte... nein sie war nicht gescheitert, aber der Rückschlag war hart gewesen. Sie wurde hier nicht mehr zwingend gebraucht, es hatte gute Neuzugänge gegeben und Gal wusste die meisten weit besser zu nehmen als Menyall. Nein wenn das hier vorbei war würde sie dafür Sorgen dass Zulfar die Heimat wiedersah...

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[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Lager der Söldner | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral

Arkadi hatte nicht unbedingt damit gerechnet, dass man seine Autorität akzeptieren würde. Die Leute, mit denen der Geheimdienstler auf Kafrene zusammenarbeitete – zusammenarbeiten musste – waren Kriminelle, stets auf ihren eigenen Vorteil, ihr Überleben und ihre Unabhängigkeit bedacht. Von einem Repräsentanten des oft verhassten Staates ließen sich diese Männer und Frauen ohnehin nur etwas sagen, wenn leichte Credits winkten, und die hatte der blonde Mann momentan nicht anzubieten. Man tolerierte seine Gegenwart, weil er mit seinen Untergebenen den Trupp verstärkte und zumindest Ral seine Warnungen vor Arianna Trallok einigermaßen ernst zu nehmen schien, aber man akzeptierte ihn nicht und von Respekt konnte erst recht keine Rede sein. Emotional ließ das den Agenten völlig kalt, er war nicht hier, um sich die Zuneigung dieser Lebewesen zu verdienen, sondern um eine Mission von höchster Wichtigkeit zu erledigen. Hier stand weitaus mehr auf dem Spiel, als diese beschränkten Geister überhaupt ahnen konnten, aber es brachte ihn nicht weiter, darüber zu lamentieren. Er brauchte die Verbrecher, mochten sie auch noch unsichere Kantonisten sein, und so hielt sich Arkadi merklich zurück und startete nach Rals Abschied einen ersten Versuchsballon, indem Vorschläge und Optionen ins Spiel brachte, die weniger nach direkten Befehlen klangen und die Fähigkeiten der Anwesenden nutzbar machen sollten. Der Droide Pumpkin könnte mit seinen Sensoren sehr nützlich sein, und falls jemand schon mal Erfahrungen mit den Söldnern im Lager gemacht hatte, wären das weitere nützliche Informationen. Wäre dies ein NRGD-Team, hätte diese Vorgehensweise – Stärken der eigenen Leute nutzen, Daten sammeln und zusammentragen und darauf basierend abwägen und handeln – sicherlich funktionieren können, aber es war nun mal kein Team des Geheimdiensts und das machten seine Mitglieder auch mehr als deutlich. Pumpkin starrte ihn aus ausdruckslosen orangenen Photorezeptoren an, er hätte genauso gut eine Statue sein können, dann drehte er sich um und wandte Arkadi demonstrativ den Rücken zu. Bei Charlie sah es nicht viel anders als, der Blasterschütze machte bereits kehrt, als Arkadi ansetzte, und marschierte davon, den Hut tief ins Gesicht zogen. So stand der republikanische Agent im wahrsten Sinne des Wortes allein auf weiter Flur, aber er schluckte seinen Ärger herunter, sein Gesichtsausdruck blieb ruhig und glatt und seine Haltung angespannt, aber nicht zornentbrannt. Damit hatte er rechnen müssen, diese Leute ließen sich nicht wie professionelle Soldaten oder Geheimdienstler einsetzen und führen. Ordnung, Struktur, eine klare Kommandokette und das notwendige Maß an Selbstdisziplin, all das fehlte. Damit blieben Arkadi zwei Optionen: Er konnte die Kriminellen ganz abschreiben und sich nur noch auf seien Leute verlassen, ein erheblicher Verlust an Ressourcen. Oder er konnte sich anpassen und die Kath-Hunde von der Leine lassen, ihnen größtmöglichen Spielraum gewähren und auf der Autorität von Ral und seiner eigenen diskreten Verbindung zu Nani mitschwimmen, um an die Informationen zu gelangen.

Einen Moment hielt der schlanke blonde Mann inne, seine kühlen Augen blickten nachdenklich drein, dann traf er seine Entscheidung. Er würde nicht aufgeben, er würde nicht verzweifeln, und er würde nicht sagen. Einige kurze Anweisungen, dann setzte sich Arkadi in Bewegung, begleitet von einem Teil seiner Leute. Die republikanischen Soldaten und er hatten ihre Waffen demonstrativ geholstert oder über den Rücken geschwungen, sie bewegten sich ruhig und aufmerksam, aber nicht feindselig durch das Lager. Arkadi war ein gut geschulter Beobachter und ohne zu starren oder anderweitig aufzufallen saugte er sämtliche Eindrücke wie ein Schwamm auf, notierte sich mental die Anzahl der Söldner, ihre Bewaffnung und Ausrüstung, die gesprochenen Sprachen und das Verhalten der angeheuerten Kämpfer. Sie bereiteten sich eindeutig auf etwas vor und geschickt wich der Agent zwei bulligen Nikot aus, die Kisten mit Raketenwerfern und Munition schleppten. Genügend Feuerkraft, um eine kleine Armee aufzureiben, und all das für kaum ein Dutzend Kämpfer. Der „Erzengel“ und seine Leute hatten diesen Leuten einen Heidenrespekt eingeflößt und als Arkadi eine Gruppe Freischaffender passierte, schnappte er einige Wortfetzen auf. „...wenn die Bezahlung nicht so gut wäre...ja, mehr Leute und schwere Waffen...schon wieder auf Trab...“. Es wurden eindeutig Vorbereitungen getroffen, die rege Aktivität in dem Lager sprach Bände. Der Agent hielt kurz inne und unterhielt sich zum Schein mit seinen Leuten, lebhafter als sonst gestikulierend und etwas lauter als sonst. Ein Freischaffender, Kommandant einer kleinen Gruppe, der hoffte, auch ein Stück vom Kuchen abzukommen, diesen Eindruck wollte Arkadi vermitteln. Während er also über die Vorzüge von Blasterkarabinern in beengtem Gelände fachsimpelte, behielt er unauffällig einige Mitglieder der Crimson Fists im Auge, die in der Nähe standen und ihre Ausrüstung überprüften. Diese Organisation war dem Agenten ein Begriff, ihre straffe Führung und strikte Disziplin in Verbindung mit einem hohen Anteil an militärisch geschultem und erfahrenem Personal machten sie zu einer ebenso begehrten wie gefürchteten Truppe.


„...und dann wären wir beinah im Kreuzfeuer erledigt worden, als die Imperialen auf kurze Distanz mit den E-11ern angriffen. Von wegen, die treffen nichts, hat den Corporal neben mir keine Sekunde nach der ersten Warnung erwischt. Denkt also dran, wenn wir hier an Karabiner kommen können, leisten wir uns das. Wer auf einer Raumstation mit sperrigen Waffen rumläuft, hat es verdient, einen Energiebolzen abzubekommen.“


Beendete Arkadi seine Schilderung eines fiktiven Feuergefechts und nickte seinen Leuten demonstrativ zu, er wollte sich gerade umdrehen, als er aus den Augenwinkeln mitbekam, wie zwei der Crimson Fists zu ihm herübersahen, kurz miteinander sprachen und ihm dann etwas zuriefen.


„Ihr da, Freischaffende! Kommt mal rüber.“

Der angesprochene Agent ließ kurz gespielte Überraschung aufblitzen und mischte ein wenig respektvolle Bewunderung in seinen Blick, als innehielt und sich umwandte, die beiden Crimson Fists – Menschen, ein Mann und eine Frau und bis auf Blasterpistolen an den Hüften unbewaffnet – nickten ihm bestätigend zu und so ging Arkadi herüber, sein Gang strahlte Vorsicht und Professionalität aus, er legte antrainierte Verhaltensweisen beim Militär darin, die ihm in Fleisch und Blut geblieben waren. Der Mann, der ihn angesprochen hatte, war ein wenig kleiner als der ehemaliger Sergeant, dunkle Bartstoppeln umrahmten ein hartes, von einer gezackten Narbe dominiertes Gesicht. Der Crimson Fist musterte seinen Gegenüber und befand ihn offenbar seiner Aufmerksamkeit für würdig.


„Ihr seht weniger nach Kanonenfutter aus als die anderen Freischaffenden. Was meinst du,
Mylis?“

Die Söldnerin neben ihm, deren kurze Haare markant blau gefärbt waren, musterte Arkadi von oben nach unten, grinste schief und zuckte dann mit den Schultern, bevor sie sich wieder ihrer Blasterpistole widmete, die sie gerade reinigte, ihre dunklen Augen funkelten schelmisch.


„Süß. Wenn er Glück hat, ist er ein paar Stunden keine süße Leiche, aber bei den Anfängern weiß man ja nie, wie lange sie durchhalten.“


Das ließ ihren Gefährten trocken lachen, er überlegte einen Moment und hielt Arkadi dann die rechte Hand hin, der Agent griff sie und schüttelte sie, wobei beide fest zugriffen, sich aber kein Armdrücken lieferten. Das schien Arkadi Bonuspunkte einzubringen, die Miene des vernarbten Mannes hellte sich ein wenig auf.


„Nimm´s ihr nicht übel, sie mag immer noch keine Reps, auch wenn wir beide schon seit Jahren nicht mehr im Sold den glorreichen Streitkräften des Imperators stehen. Kamen nicht umhin, die Unterhaltung grad zu hören. Wo hast gedient?“


Demonstrativ hielt Arkadi inne und er blickte ein wenig misstrauisch und vorsichtig, dann nickte er langsam. Die Akzente seiner beiden Gegenüber waren nicht allzu ausgeprägt, aber immer noch hörbar. Basic mit Bastioner Zungenschlag. Ehemalige imperiale Soldaten. Ehemalige Feinde. Und nun?


„Marines, 524. Division. Wartet, nicht antworten: Flottenregiment? Ihr seht ja noch beschissener aus als damals...wobei zumindest eure Dienstkleidung nicht mehr so wirkt, als hätte sie ein blinder Rodianer entworfen.“


Für einen Moment herrschte Stille, als Arkadi süffisant grinste, er sprach in einem breiten Akzent, der sich relativ deutlich dem Raum um Lianna zuordnen ließ. Die beiden ehemaligen Imperialen hoben die Köpfe, funkelten ihn an...und dann brach Mylis in schallendes Gelächter aus.


„Scheiße, der Rep hat´s erfasst. Hab immer gesagt, dass Grau keiner Sau gefällt.“


Das lockerte die Stimmung deutlich und auch Arkadi lachte nun, der vernarbte Crimson Fist kramte ein paar Zigaretten hervor und bot sie ihm an, was der blonde Agent dankend annahm, genüsslich sog man den beißenden Rauch ein und schließlich senkte der männliche Söldner ein wenig die Stimme.


„Schaut, auch wenn wir´s nie zugeben würden: Ist gut, dass zumindest ein paar Freischaffende Ahnung haben, wie das Bantha läuft. Wir brauchen jeden Mann und jeden Blaster, um den Mistkerl und seine Bande von verdammten Helden da drüben zu erwischen. Der beschäftigt uns schon viel länger, als halbwegs erklärbar ist. Also, ihr wollt Blasterkarabiner, hm? Stellt euch gut an und vielleicht fallen ein paar zum Freundschaftspreis für euch ab. Überlegene imperiale Kriegstechnik zum kleinen Preis.“


Arkadi wölbte eine Augenbraue und zog an seiner Zigarette, als müsse er überlegen, dann nickte er langsam.


„Wir sind knapp bei Kasse, weshalb wir überhaupt hier gelandet sind. Knallerei vorhin an der Barrikade? Waren wir, weil unser Boss meint, wir müssten unbedingt hier was abkriegen. Will Premiumleistung, zahlt aber nur so wenig wie möglich. Hutte in Mando-Rüstung, wenn ihr mich fragt. Ich klär es ab, das Kanonenfutter dankt. Aber so wie´s aussieht, kommen wir vielleicht gar nicht mehr zum Schuss. Da wird ja genügend schweres Geschütz aufgefahren, um die halbe Station in die Luft zu jagen.“


Dieser Satz sorgte dafür, dass die beiden Söldner einhellig die Gesichter verzogen und Flüche murmelten, sie schienen von der Situation nicht allzu begeistert zu sein.


„Kann schon sein. Die Bosse planen wohl eine Art Großoffensive, letztes Hurra für den „Erzengel“, bevor ihn in die Hölle schicken. Vermutlich der Grund, warum man euch reingelassen hat, man will wohl wirklich sicher gehen. Okay, das war´s dann auch schon. Schaut vorbei, wenn ihr Credits habt, das Angebot steht.“


Arkadi nickte zustimmend und schnippte seine Zigarrette weg, Mylis verstaute geräuschvoll ihre Blasterpistole und warf ihm einen amüsierten Handkuss zu, als er sich umdrehte.


„Hinterlass ne schöne Leiche, wenn´s dich erwischt, Rep. Und falls du wieder erwarten überlebst, schau mal vorbei.“


Das ließ den republikanischen Agenten schmunzeln und er setzte zu einem spöttischen Salut um, bevor er zu seinen Leuten zurückkehrte. Eine große Aktion, angesichts der ganzen Vorbereitungen konnte diese nicht mehr allzu weit sein. Ihnen lief die Zeit davon, sie brauchten Fortschritte. Wie auf Stichwort zeigte Arkadis Komlink eine Nachricht an und obwohl er sich nichts anmerken ließ, als er sie las, witterte der blonde Mann sofort eine Gelegenheit. Charlie sorgte also gerade für eine Ablenkung, das klang vielversprechend. Arkadi sah sich um und entdeckte rasch das gemeinte Zelt, während er seinen Leuten bedeutete, sich zurückzuhalten, schlenderte er unauffällig herüber, nur ein weiterer Freischaffender unter vielen, er tat so, als würde er konzentriert auf sein Datapad starren. Ein kurzer Blick bestätigte ihm, dass tatsächlich keine Wachen dort standen, und er tippte rasch die knappe Anweisung, weiter für Ablenkung zu sorgen. Der Geheimdienstler war genau für Situationen wie diese ausgebildet worden, sein Körper spannte sich an und seine Sinne schienen geschärft. Gelächter, Sätze auf Huttisch, das Geräusch von Stühlen und Karten. Eine Partie war im Gange, genau die richtige Tarnung. Arkadi wartete auf eine günstige Gelegenheit, trat einen Schritt zurück und verschwand hinter einer großen Munitionskiste. Niemand beachtete hin, und so ging der Agent in die Hocke und arbeitete sich vorsichtig, Schritt für Schritt, an dem Zelt entlang. Er hielt inne, lauschte...weiter. Langsam, quälend langsam, hob er die Plane, schlich geschickt unter ihr durch und fand sich hinter einem großen Schreibtisch wieder. Ein Datapad lag prominent dort platziert. Anfängerfehler, dachte sich der Republikaner, und das Möbelstück als Tarnung nutzend verband er das Datapad mit einer Hand mit seinem und aktivierte die eingebaute Software zur Passwortüberbrückung. Alle Agenten des NRGD waren Grundlagen des Slicing vermittelt worden und Arkadi hatte an einigen intensiven zusätzlichen Schulungen teilgenommen. Er war gut, aber kein Genie, aber das genügte, um das Passwort des Geräts zu knacken und ihm Zugriff zu verschaffen. Rasch lud er sämtliche Dateien im Verzeichnis herunter, ihre Verschlüsselung zu knacken war ein anderes Kaliber, dann stöpselte er das Gerät wieder aus, kroch unter der Plane durch, huschte vorsichtig an dem Zelt entlang und trat in einem günstigen Moment wieder hinter der Kiste vor. Ein prüfender Blick, niemand schien ihn bemerkt zu haben, und so öffnete Arkadi einen Komkanal zu Nani und schickte ihr die Daten herüber. Das war nun ihre Spielwiese, sie war die Expertin.


„Ein kleines Geschenk, mit dem Sie sich hoffentlich ein wenig amüsieren können. Idealerweise nicht zu lange.“


Fügte er trocken als Textnachricht an, verstaute dann sein Datapad wieder und ging an dem Zelt vorbei, so, dass Charlie ihn wahrscheinlich aus den Augenwinkeln bemerken würde.


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Ring von Kafrene - Raumstation - Marktplatz - Lager - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, Arkadi, Sherim'ris und sein Trupp (Freischaffende) NPCs


"Bonapa keesa. Tolpa da bunky na booty cha naga o wanna meete chobodda (Sag deinen Freunden sie sollen aufhören zu setzen, sonst sind sie als nächstes dran)."

Mit einem herben Fluch schmiss der Rodianer seine Karten weg. Die erste Hand und gleich ein Wert von 21, was der unbekannte Kopfgeldjäger nur knapp mit einer 22 zu übertrumpfen vermochte. Der unangenehm riechende Nichtmensch, der All in ging, war also draußen und mit einem Grinsen sah Charlie hinüber zu Sherim'ris, der das Geschehen ebenfalls mit einem breiten Grinsen würdigte. Nun war einer Echsen mit dem Austeilen dran und während gemischt wurde, wandte sich Charlie wieder zum Twi'lek neben ihm.

"Ihr gehört zu den Freischaffenden dieser Belagerung? Wie lange wartet ihr schon darauf, dass dieser Wermo (Idiot) raus spaziert und ihr ihn drankriegt?"

Während der Rodianer austeilte, warf Charlie einen flüchtigen Blick nach draußen und unter dem Tisch einen noch viel flüchtigeren auf das Comlink. Seine kurze Textnachricht wurde also gelesen, somit lag es nun an den anderen, etwas aus dem Tipp zu machen. Der Kopfgeldjäger hätte noch länger hier sitzen und in alten Erinnerungen schwelgen können. Seine Zeit bei den Hutten war wirklich wertvoll gewesen, bis diese Hurensöhne in verraten haben.

"Tagwa, jee-jee(Ja, sind wir). Toooh long mah pateess (Zu lang mein Freund). Bu moneee easee (Einfaches Geld, dachten wir). Uba an uta-sha kikyuna-yuna (Du und deine Kollegen)?" (Etwas zusammengezweckter Akzent des Twi'lek, der nicht fließend huttisch spricht und es sich mit Basic zusammenreimt)

"Mercenaree (Söldner). A ndoba-doba normah oom-public (Viele von ihnen früher bei der Republik). Ahh, schutta! (Fu**)!"

Fluchte Charlie, der den Tod als Negativkarte auf der Hand sah, als er die Karten aufnahm und ein lautes Lachen brach aus, gemischt mit einigen hämischen huttischen Flüchen. Er passte und ließ die anderen weitermachen, die sich auf huttisch fluchend gegenseitig in ihren Einsätzen überboten und lehnte sich entspannend nach vorne auf den Tisch. Langsam musste sich doch etwas tun! Die Freischaffenden gehörten nicht unbedingt zu den wertvollsten Söldenrn, die an dieser Belagerung teilnahmen, doch irgendwie hatte Charlie den Eindruck, dass Sherim'ris mehr wusste als seine Wermo-Freunde, die neben ihm saßen. Dann tat sich plötzlich vor dem Lager etwas und aus dem Augenwinkel erkannte er den blonden Lt. Commander Duval. Charlies Augen zuckten nervös, als er unter dem Tisch unauffällig ein Alibi in das Comlink eintippte und den Piepston aktivierte. Der Kopfgeldjäger tat überrascht und zeigte seinem twilekschen Nachbar die Nachricht.

Lorda: >>Alle am Treffpunkt erscheinen, wir haben bald die Abmachung mit den anderes Bossen<<

"Come bata, pateesa (Komm dann zu uns zurück, Freund)"

"La pim nallya so bata de wompa (Ich werde darauf zurückkommen). Chut-Chut, Peedunky (Keine Sorge ihr Penner)."

Charlie schlug mit Sherim'ris ein, verließ dann das kleine Zelt und sah sich draußen nach Duval um. Er lief weiter vorne und gab sich unauffällig, also schloss der Kopfgeldjäger schnellen Schrittes zu ihm auf. Er vergewisserte sich dessen, dass ihnen niemand zuhörte oder dicht auf den Fersen war.

"Und? Fündig geworden?"



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Ein erster greifbarer Erfolg in dem Lager, und das auch noch zustande gekommen durch etwas, das bei der Gruppe Krimineller Teamwork wohl am nächsten kam. Arkadi konnte mit der Ausbeute zufrieden sein, taktische Daten der offenbar kurz vor einem Angriff auf den „Erzengel“ stehenden Söldner waren Gold wert. Ein guter Agent operierte nie blind, versuchte immer, sich ein möglichst genaues Bild der Lage zu machen. Immerhin war das die ureigene Aufgabe von Geheimdiensten, das Beschaffen und Auswerten von Informationen, damit die politischen Entscheidungsträger darauf basierend ihre Entscheidungen treffen konnten. Aber hier auf Kafrene ging es um mehr als um im Vorfeld von Handelsgesprächen besorgte Strategiepapiere der Gegenseite, es stand nichts geringeres als die nationale Sicherheit der Neuen Republik auf dem Spiel. Wenn er Arianna Trallok aufhalten wollte, dann brauchte Arkadi mehr Daten, mehr Ressourcen, mehr von allem, er konnte es sich nicht leisten, auf irgendeine Quelle zu verzichten, mochte sie auch noch so gefährlich sein. Für den Moment war der blonde Mann durchaus zufrieden mit dem, was er hatte herausfinden können, er hatte nun eine grobe Übersicht über die aktuelle Lage und konnte das ergänzen, was Ral beim Briefing mitgeteilt hatte. Gedanklich ging der ehemalige Soldat verschiedene Szenarien durch, erwog und verwarf Optionen und Handlungsweisen. Angesichts der Tatsache, dass zwischen ihm und seinem derzeitigen Ziel drei verschiedene und durchaus miteinander rivalisierende Gruppen standen, wäre eine klassische Taktik, Desinformationen zu streuen, bestehende Rivalitäten und Feinschaften anzuheizen und die Söldner mit internen Streitigkeiten zu lähmen. Eine klassische Taktik, im Moment aber nicht wirklich praktikabel, dafür fehlten schlicht die Zeit und die Mittel und Arkadi bewertete das Risiko für zu groß. Eine diskrete, unauffällige Vorgehensweise war gefragt, schnell und lautlos. Idealerweise würden sie verborgen zur Zielperson vorstoßen, sie evakuieren und dann Arianna Trallok konfrontieren, bevor die Söldner überhaupt bemerkten, dass etwas nicht stimmte. Das hier war ein Nebenkriegsschauplatz, die Zeit und den Aufwand nicht wert, wenn eine größenwahnsinnige KI frei herumlief. Je eher und je sauberer die Sache erledigt werden konnte, desto besser. Immerhin, es gab Fortschritte, und die hauchdünne Andeutung eines Lächelns zupfte an Arkadis Mundwinkeln. Er war dazu ausgebildet worden, in solchen Situationen zu bestehen, und dank der gelungenen Ablenkung durch Charlie und seinen eigenen Fähigkeiten die die lautlose Fortbewegung betreffend war das Team – in erster Linie Nani – nun im Besitz von Daten, die ihnen weiterhelfen würde. Wie gesagt, ein Fortschritt, und wenn die Sephi schnell und gründlich arbeiten würde, wovon der ehemalige Soldat ausging, würden sie schon bald verwertbare Daten haben. Arkadi lockerte seine Haltung noch ein wenig, schlenderte ruhig und gelassen weiter durch das Lager, er hatte einen bewundernden, ein wenig irritierten Gesichtsausdruck aufgesetzt, ganz so, wie man es von einem Freischaffenden erwartete, der mit einer veritablen Armee kampfkräftiger Söldner konfrontiert wurde. Eine Armee, die schon bald gegen den „Erzengel“ ausrücken würde...

Das geschulte Gehört des Agenten und der berühmte „sechste Sinn“, den man in seinem Metier entwickelten, verrieten ihm, dass das sich schnell nähernden Geräusch von Stiefeln von Charlie verursacht wurde, der aufmerksame Blasterschütze hatte ihn also offenbar bemerkt und beeilte sich nun, zu ihm aufzuschließen. Der drahtige Mann mit dem markanten Hut mochte eine ausgeprägte sadistische Ader besitzen, aber er war clever und anpassungsfähig, Eigenschaften, die Arkadi bei seinen Leuten gut gebrauchen konnte. Nachdem sich auch der Geheimdienstler diskret vergewissert hatte, dass niemand ihnen folgte oder sie beobachtete, nickte er als Reaktion auf Charlies Frage knapp, eine unauffällige, kaum sichtbare Geste, die Stimme des blonden Mannes war glatt und ebenmäßig, sorgfältig so moduliert, dass nur sein Gesprächspartner ihn verstand.


„Ja. Gute Arbeit. Ich rechne noch binnen der nächsten zehn Minuten mit einem Update. Offenbar planen die Söldner eine baldige Großoffensive, einen finalen Vorstoß, um die Belagerung erfolgreich zu beenden. Schwere Waffen werden in Position gebracht. Ich gehe davon aus, dass man die Freischaffenden als erste Angriffswelle losschicken wird, damit die anderen Kräfte ungesehen in Position gehen können. Der „Erzengel“ hat nicht mehr viel Zeit.“


Diese nüchtern vorgetragenen Worte waren gänzlich unverfänglich, nicht mehr als das, was ein aufmerksamer Beobachter und Zuhörer – und Freischaffender, der sich um seine Haut sorgte und etwas klügerer war als der Durchschnitt – nicht auch hätte bemerken können. Sich an die Umgebung anpassen, nicht auffallen, nicht preisgeben, dass man mehr wusste, das waren die Grundsteine für eine gute Tarnung. Arkadi verzichtete auf Gesten oder irgendwelche Betonungen, er sprach nicht aus, was Charlie sich auch selbst denken konnte. Für einen Beobachter – ob zufällig oder nicht – würde es so wirken, als tauschte sich der Kommandant der Gruppe Freischaffender lediglich mit einem Untergebenen aus, ein ebenso banaler wie selbstverständlicher Vorgang vor einem Gefecht. Arkadi machte eine kurze Pause, ging aber währenddessen ganz normal weiter und tat so, als würde er schwer beeindruckt ein Repetiergeschütz bewundern, das gerade von einem Kran in die Höhe gehoben wurde.


„Uta-sha huttese hat gooddé. Lorda gooddé.“ (Ihr Huttese ist ausgezeichnet. Den Boss wird es gefreut haben.)


Arkadi sprach die Sprache der Hutts und ihrer vielen Diener fließend, der Geheimdienst legte bei der Ausbildung sehr großen Wert auf linguistische Kenntnisse und ihre Anwendung. Huttese war härter und gutturaler als Basic, beinah gurgelnd, und der sonst so glatte Tonfall des Agenten passte sich entsprechend an. Es war keine Frage, sondern eine Aussage, es war nicht schwer, eins und eins zusammenzuzählen. Charlie hatte im Zelt hervorragend Huttese gesprochen und keinerlei Berührungsängste mit den Freischaffenden dort gehabt, er war ein guter Schützer und ein skrupelloser Krimineller. Die Anzeichen für eine Vergangenheit beim Hutten-Kartell oder einem ihrer unzähligen Ableger und Unterorganisationen. Arkadi präsentierte ein schmales, beinah kollegiales Lächeln, das signalisierte, dass er sich daran nicht störte. Im Moment konnte er so jemanden durchaus gebrauchen.


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Es dauerte nicht lang, ehe Charlie den Agenten eingeholt und sich nach dem Erfolg oder Misserfolg ihrer Aktion erkundigt hatte. Vorhin war er noch der festen Überzeugung, dass Duval keinen Gedanken daran verschwendet hätte, sich selbst die Hände schmutzig zu machen und seinem Hinweis nachzugehen. Der Kopfgeldjäger hätte gelogen, wenn er behauptet hätte, nicht über das Auftauchen des blonden Sleemos vor dem Zelt überrascht gewesen zu sein. Er hatte ihn schon vorhin während des Scharmützels ein Stück weit überrascht, doch diese Aktion ließ letztlich endgültig den Gedanken aufkommen, ob sich Charlie nicht grundlegend in diesem Kerl getäuscht hatte. Noch nie hat er sich darüber Gedanken gemacht, einem Staat zu dienen und legales Mu-Moolee (Cash) zu verdienen. Es widerstrebte seiner Natur, die sich dem Leben als Gesetzloser in der Wildnis ganz und gar hingab und seinem inneren Kodex, der für den Staatsdienst zu wenig Moral beinhaltete. Früher hätte er jeden Soldaten oder Agenten pauschal als Wermo und Weichling abgestempelt, doch vielleicht bot sich noch die ein oder andere Möglichkeit, einen eigenen Nutzen aus Duval zu ziehen.
Mit einer unscheinbaren, sorgsam leisen Stimme meinte Duval, dass ihre Aktion erfolg hatte und lobte Duke für die gute Arbeit. Nicht das dieser auf ein Lob viel gab, doch die Worte des Agenten entlockten ihm ein schiefes Grinsen, während sie sich schnellen Schrittes vom Ort der Szene gerade eben entfernten. Er sprach auch von einer geplanten Offensive der Söldner, die diese Belagerung organisierten und die schwere Plattform mit dem schweren Blaster und die schwer gerüsteten Freischaffenden, mit denen er eben gesprochen hatte, sprachen für Duvals Vermutung oder Erkenntnis. Charlie konnte sich nur schwer vorstellen, dass ein solches Unterfangen scheitern würde. Es waren zu viele der hier versammelten Söldner verschiedenster Fraktionen, als dass sich dieser Erzengel auch weiterhin ihrem Zugriff hätte widersetzen können.

"Die werden ihn drankriegen. Ohne Zweifel."

Antwortete er also, während sie ein durch einen mechanischen Kran empor gehobenes Geschütz passierten. Er fühlte sich längst nicht mehr so misstrauisch beobachtet wie vorhin noch, als er sich zum ersten mal in diesem gewaltigen Lager bewegt hatte. Duval würde verstehen, was er mit diesen Worten meinte. Sie müssten sich verdammt schlau anstellen, um vor dieser schwer bewaffneten Armee an ihr Ziel zu kommen. Er wollte diesen Job erfolgreich hinter sich bringen und von dieser gottverdammten Station verschwinden, außerdem gab es noch die Geschichte um diese KI namens Trallok, um die sie sich auch noch kümmern wollten. Genauso wie Duval blickte der Kopfgeldjäger nach oben und bewunderte die schwere Waffe für einen Moment, ehe sie weitergingen und der blonde Mann ihn für sein Huttisch lobte. Mehr als ein Lob, denn er ließ noch eine kleine aber feine Aussage mitschwingen, die sich auf Charlies Vergangenheit bezog. Etwas überrascht lief er weiter neben Duval, der zu seiner Überraschung fließendes Huttesse sprach. Der Kerl hatte echt die ein oder andere Überraschung intus...

Soong peetch alay, Bukee (Dafür ist es jetzt zu spät, Boy). Um fa gee, uba gee mah cohai (Aber das hat es ihn, darauf kannst du Gift nehmen)

Entgegnete er bezogen auf seinen Lorda. Jede Freude und jeder Dienst, den er ihm erwiesen hatte, war bedeutungslos angesichts der Verrats seiner ehemaligen Brüder an ihm. Er hatte jede Prüfung bestanden und jeden Auftrag erledigt, der ihm seit seiner frühen Jugend aufgegeben wurde. Und doch wurde er von ihnen beinahe getötet, weil er sich einiger unfähiger Untergebener entledigt hatte. Er erwiderte das Lächeln Duvals, der vielleicht eine ähnliche Vergangenheit wie er selbst hinter sich hatte und langsam näherten sie sich ihrem Startort. Charlie hatte in den letzten Minuten seit sie sich das Gefecht mit den Wachen an der Barrikade geliefert hatten eine neue Euphorie für den Erfolg ihrer Mission geschöpft und es interessierte ihn brennend, wie es Pumpin und Bane in der Zwischenzeit ergangen ist.

"Peee doth bu baua (wo bleiben die anderen)? Jeejee lwaa te konpa bu chalata, heoi pee meecooda tee wantabai neu heee rulya du chalata. (Wir sollten die Action nicht verpassen, denn ich kann es kaum erwarten diese schweren Waffen in Action zu sehen)."

Es war eine wahrhaftige Freude für Charlie, sich mit jemandem im fließenden Huttesse unterhalten zu können. Er wirkte unter anderem deshalb oftmals so wortkarg und sein Basic so undeutlich und leise, weil er mit der huttischen Sprache ab dem achten Lebensjahr großgezogen wurde. Basic hatte er in den Folgejahren nur noch selten sprechen müssen, das meiste war noch aus seiner frühen Kindheit und den wenigen Basic Konversationen die er danach noch hatte übrig geblieben. Außerdem hatte es den Vorteil, dass sie hier mit geringerer Wahrscheinlichkeit von irgendwo belauscht werden konnten.

"In ting jeejee Iwaa cohkamham du bu whoma an yoieu cat bu bidchkap (Vielleicht sollten wir beim Sturm dabei sein und irgendwie hinter die Linien kommen)? Baua la hatkocanh keepuna jen du cag (Ansonsten werden die ihn in Stücke schießen)."

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Die Zeit arbeitete eindeutig gegen den „Erzengel“ und damit auch angesichts gegen die zu seiner Rettung aufgebrochene bunt gemischte Truppe aus republikanischen Soldaten unter Arkadis Kommando und der Söldnertruppe um Ral. Angesichts der gewaltigen materiellen und personellen Überlegenheit der Belagerer schätzte der Arkadi, dass seiner Zielperson nur noch wenige Stunden blieben, trotz aller Fähigkeiten des Vigilanten und seiner Gefolgsleute und ihren beeindruckenden, geradezu heroischen Leistungen würden sie einem entschlossenen, ohne Rücksicht auf Verluste vorgetragenen Angriff nicht standhalten können. Das hier war die Realität, kein klischeehaftes Holodrama, in dem die kleine Truppe mutiger Helden dank Cleverness und Wagemut über die endlosen Horden des Bösen triumphierte. Nein, für irgendeine Romantik war hier kein Platz, schlussendlich würden Feuerkraft und genügend in den Kampf geworfene Körper den Ausgang entscheiden. Umso wichtiger war es für den Geheimdienstler, möglichst bald einen Weg zum „Erzengel“ zu finden, mit jeder verstreichenden Minute wuchs die Schlagkraft der Angreifer. Nicht zum ersten Mal fragte sich Arkadi, ob seine Zielperson einen Fluchtplan hatte, irgendein Ass im Ärmel, oder ob er sich bewusst oder unbewusst in diese Lage manövriert hatte und nun in einem epischen letzten Gefecht tapfer sein Ende finden wollte. Zweifellos hervorragender Stoff für Lieder und Geschichten, aber der schlanke Agent braucht den „Erzengel“ und seine Leute lebend. Er brauchte Kämpfer, die er verwenden konnte, keine toten Helden. Denn tot waren sie, wenn nicht bald etwas passierte. Es überraschte Arkadi nicht, dass Charlie zu einer ähnlichen Einschätzung kam, dem Blasterschützen schien jeder Anflug von Sentimentalität fremd zu sein und seine nüchterne Beurteilung quittierte Arkadi mit einem knappen Nicken, der Agent verschränkte die Arme hinter dem Rücken, während sie das Geschütz dabei beobachteten, wie es in die Höhe gezogen wurde. Es stand exemplarisch für die ganze Situation auf Kafrene, mit minimalen Ressourcen mussten Arkadi und seine „Kameraden“ gegen einen hochgerüsteten Feind bestehen. Eine direkte Konfrontation war sinnlos, selbstmörderisch. Nein, sie mussten aus den Schatten zuschlagen, die Stärken des Feindes zu ihren eigenen machen, indem sie sich Material und Informationen aneigneten und schlussendlich so schnell und unauffällig sein, dass sie verschwunden waren, bevor man überhaupt wusste, was geschah. Diese Maxime galt für die Rettung des „Erzengels“ und sie galt für den Kampf gegen Arianna Trallok. Die Erinnerung an den ungeheuer robusten „Körper“ der größenwahnsinnigen KI war noch ausgesprochen frisch, und das war noch das geringste Problem. Solange die Station unter ihrer Kontrolle befand, waren die Kameras und Sensoren ihre Augen, lief jede Bewegung Gefahr, bemerkt zu werden. Das nächste Problem, um das er sich würde kümmern müssen, doch eins nach dem anderen. Arkadi wandte sich von dem Geschütz ab und ging weiter, Charlie an seiner Seite.

Der skrupellose Kriminelle mit dem markanten Hut zeigte sich überrascht, als Arkadi ihn auf Huttese ansprach, offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass der Agent aufmerksam genug sein würde, die Unterhaltung in dieser Sprache mit den Freischaffenden zu bemerken und sie seinerseits fließend zu sprechen. Andere hätten ihrem Gesprächspartner diese Tatsache vielleicht triumphierend unter die Nase gerieben, aber das tat der blonde Agent nicht. Die Handbücher des Geheimdiensts ordnete eindeutig an, dass man Verhöre und Gespräche mit Verdächtigen, Quellen oder Zielpersonen wann immer möglich in deren Muttersprache führen sollte, entweder, indem der zuständige Agent diese selbst sprach oder indem er einen Dolmetscher hinzuzog. Die Begründung dafür war ebenso simpel wie einleuchtend: Die Sprache war das einzig wahre Vaterland, mit ihr war man aufgewachsen, wenn man sie hörte oder mit jemanden sprechen konnte, fühlte man sich daheim, in ihr drückte man sich in der Regel am flüssigsten und direktesten aus. Das Ausweichen auf Fremdsprachen stellte immer mentale Barrieren auf, hemmte das Gespräch, und genau das sollte vermieden werden. Arkadi hatte zu den fleißigsten Schülern gezählt, was die Lehrgänge des NRGD für die vielen Sprachen der Galaxis anging, er hielt diese Kenntnisse für überaus nützlich. Ein Gespräch zu belauschen, indem man vorgab, die Sprache nicht zu verstehen, das Vortäuschen einer anderen Herkunft samt dazugehörendem Akzent, geheime Unterhaltungen in Sprachen, die nicht alle Beteiligten verstanden, die Anwendungsmöglichkeiten waren schier endlos. Wie zum Beweis zeigte sich Charlie prompt deutlich redseliger und offener als zuvor, dem drahtigen Menschen schien es geradezu Freude zu bereiten, mit jemandem Huttese sprechen zu können, sogar ein schmales Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln. Arkadi baute auf diesem Erfolg auf, entspannte demonstrativ und doch ganz natürlich wirkend ein wenig seine Haltung, änderte seine Stimmlage minimal, zeigte etwas mehr Mimik und Gestik als zuvor, schuf so eine vertraute Atmosphäre, ein Gespräch unter Gleichgesinnten und auf Augenhöhe. Interessiert vernahm er die Antwort Charlies, sie sprach eindeutig für eine Karriere im Dienst der Hutten oder ihrer Helfershelfer. Eine Karriere, die offenbar nicht reibungslos verlaufen war,


„Jee chawaha kahka cay keepuna. (Ich ziehe den Tod durch einen Blaster vor.) Tee dodi tee du bu wuee soong. (Nicht unwahrscheinlich in der jetzigen Situation).“


Gab der Agent trocken und mit einem leisen, grimmigen Lachen zurück. Draufgängerische Prahlerei und Fatalismus, eine Aussage, die in erster Linie für mögliche Beobachter und Zuhörer gedacht war. Ein Freischaffender, der sich kurz vor dem Sturmangriff Mut anredete, diesen Eindruck vermittelte Arkadi gerne, Charlie wiederum würde wissen, was gemeint war. Sie waren mittlerweile fast wieder bei ihrem Ausgangspunkt und dementsprechend wollte der Agent keine unnötige Aufmerksamkeit erregen, er blieb ganz in seiner Rolle. Wenn man eine Tarnidentität erst einmal angenommen hatte, musste man sie mit Haut und Haar leben, man musste sie zu seiner eigenen machen, sonst würde man andere nicht überzeugen können. Zumindest schien es so, als wäre Charlie mit neuer Energie am Werk, der Blasterschütze machte einen eifrigen Eindruck und schien sich auch besser mit Arkadis Gegenwart anfreunden zu können. Prüfend sah sich der Geheimdienstler um, konnte aber die anderen im Moment nicht ausmache
n.

„Bancaie pauapka kanwahca du bu hanboha, Jee bimapa. (Sammeln wahrscheinlich immer noch Informationen im Lager, nehme ich an.) La cua dan yoian mee um baw wah bapionh fetbokesa (Sie melden sich besser vor dem nächsten Update) Coo bla, in ting la wuisa bai bu ciken (Wer weiß, vielleicht sind sie zu der Schlampe geflohen).“


Arkadi warf einen beiläufigen Blick auf sein Chrono und präsentierte eine geringschätzige Grimasse. Nicht vieles vereinte mehr als gemeinsame Antipathie und dass Charlie nicht viel von Nani oder Rals Ansichten über die Gleichberechtigung von Frauen hielt, war offensichtlich gewesen. Arkadi war in dieser Hinsicht gänzlich frei von Vorurteilen, aber es war für ihn kein Problem, Sympathien für die Positionen des Kriminellen vorzuspielen. Als angenehmer Nebeneffekt verschleierte er so zusätzlich seinen Nebendeal mit der Slicerin, die Konfrontation vor dem Aufbruch zum Lager nährte die Glaubwürdigkeit dieses Tricks sicher schon jetzt in großem Maß. Jetzt, da das Eis zumindest etwas gebrochen war, erwies sich Charlie nicht nur als aufmerksamer Beobachter, sondern sogar als sehr an Unterhaltung interessiert. Der Vorschlag des Blasterschützen, sich dem Angriff anzuschließen, war keineswegs abwegig, Arkadi hatte ebenfalls darüber nachgedacht, ebenso wie seine Folgerung, dass der „Erzengel“ geliefert war, wenn sie nicht irgendwie zu ihm durchbrechen konnten. Nachdenklich strich sich der Agent übers Kinn, seine Stimme wurde ein wenig leiser.


„Jee canta vehpobaee da bom bom. T'chuta du bu lhima bai bankobaaney. (Daran habe ich auch gedacht. In der Menge verstecken, um vorzustoßen.) Um jeejee gee bai chess ko, mo jeejee hatkocanh banka bu lhonu wanga cuee ai jeejee bacaka. (Aber wir müssen vorsichtig sein, sonst werden wir von der Action mehr abbekommen, als uns lieb ist.) Aber vorher brauchen wir mehr Informationen. Mal sehen, was unsere Slicerin und unser mandalorianischer Anführer angestellt haben. (Koo, jeejee dayan cuee sokie. Jot ten neu haku tee poy hhonvola und tee Konbouaheon panbipa gee boonowa doptkee.)“


Arkadi legte eine Mischung aus Respekt und Abneigung in seine letzten Worte, vermittelte so den Eindruck, dass er die beiden erwähnten Personen zwar aufgrund ihrer Fähigkeiten achtete und in Fall des Mandalorianers diesen auch als Anführer akzeptierte, er aber keine tiefer gehende Bindung zu ihnen pflegte. Sie waren nützliche Verbündete, ohne Zweifel hilfreich und im Moment auch notwendig, aber das war es auch und der Geheimdienstler hatte den Eindruck, dass Charlie diese pragmatische Sichtweise teilte. Er war hier, um den Job zu erledigen und bezahlt zu werden, nicht aus höheren Motiven, und das machte es leichter, ihn einzuschätzen. Jedenfalls zum Teil.


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Während der Droide sich im Lager etwas umschaut, dabei allerlei Rassen und Gruppierungen beobachtet, bekommt er – etwas Abseits vom Trouble – eine kleine Szenarie mit, an die sich der Droide zurückversetzt sieht. Die Szene ist, wie eine Gruppe verschiedenster Gestalten, einen PK-Arbeitsdroiden umzingeln und lachend um diesen herum schießen, sich einen Scherz daraus machen, diesen zu schikanieren und mit der Vernichtung zu bedrohen. Natürlich versucht der Droide den Schüssen – auf seiner Konstruktion und daher kindlichwirkenden Gangart – auszuweichen. Immer wieder zischen einige Blasterschüsse am Gehäuse des kleinen Wartungsdroiden vorbei und vereinzelt erpiept ein Geräusch vom Droiden, die Kampfhandlungen doch bitte einzustellen. Natürlich verstand keiner der Anwesenden den Droiden, da dieser über keine Soundbox verfügte. Schlussendlich zerschossen sie den Droiden, bis der letzte Funke erstickte und sie sich lachend gen Pumpkin drehten, der mit etwas Abstand die Szenarie betrachtete.

Er erinnert sich daran, wie er einst für für die Sith-Anhänger arbeitete. Oft genug wurde er als 'Arbeitsdroide' missbraucht, beschimpft, mit Essensresten beworfen oder Befehle gegeben, die sowohl gegen seiner Programmierung, als auch Bauart waren, so zum Beispiel, Seil springen. Somit legte sich der Droide auch nur bei den Versuch auf die 'Nase', was immer ein schallendes Gelächter der den Anwesenden auslöste. Da sie anfangs Pumpkin's Speicher regelmäßig löschten, konnten sie sich all die Späße erlauben, wer weiß, was er noch alles tun musste. Doch aufgrund ihrer Nachlässigkeit, kann er sich an die eine oder andere Schikane erinnern. Was nur Wasser auf den Mühlen seiner Rache war und in den unausweichlichen Tod derer führte.

Die fünf Freischaffenden fangen langsam an, den HK-Droiden zu umrunden und zu lachen, zu scherzen, was für ein knallig orangener Droide Pumpkin doch sei, so hell wie eine Reklametafel und sich fragten, ob er nicht für sie tanzen könnte. Pumpkin's Photorezeptoren glühen schon – seit dem Betreten des Walls – feuerrot, wobei die Söldner keinen Unterschied kennen und den orangenen Droiden als Lachnummer und 'Feuerhydranten' sehen. Noch bevor die Lage eskalieren kann, ertönt eine Stimme warnend aus einer kleinen Bretterhütte:

"Hey! Legt euch nicht mit den HK-Droiden an oder er legt euch schneller um, als ihr glaubt."

Im Türrahmen der Bretterhütte steht ein älterer Mensch, um die Ende 40, Drei-Tage-Bart, zerfurchtes Gesicht, schmutzig, sichtlich gezeichnet wohl von harter, körperlicher Arbeit. Amüsiert dreht sich eine der Söldner – ein Barabel – um und witzelt amüsiert:


"Was will er machen, mich zu Tode quatschen? Son Protokolldroide ist die Schraube nicht Wert?!"


Großspurig dreht er sich zu Pumpkin um und muss erschreckend feststellen, wie eine Klinge unter sein Kinn gehalten wird. Pumpkin hat in Windeseile seinen Blaster unter die Nase einer der Söldner gehalten, als auch seine ausfahrbare Klinge unters Kinn des Belabar. Zwar mag es fünf gegen einen stehen, doch mit Blaster und Klinge wird er mehr Probleme machen, als sich die fünf zu glauben gedenken.


"HK-Droiden können auch als Protokolldroiden arbeiten, doch diese Einheit scheint eher ein Attentäterdroide zu sein. Was glaubst du? Wie wahrscheinlich ist es, dass ein unscheinbarwirkender Droide mit Blaster und ausfahrbarer Klinge, hier im Lager nur ein Protokolldroide ist?"


Im Bruchteil einer Sekunde hat sich nicht nur das Blatt gewendet, sondern auch die Stimmung ist um einiges bedrohlicher geworden. Entweder endet das hier in einem hässlichen Blutbad, wobei die Fünf nur Spaß haben wollten oder die Situation deeskaliert noch. Während die anderen vier Söldner nervös ihre Karabiner gen Droiden richten, beäugen sie sich gegenseitig und den Droiden, hin und her wechselnd, wie sie nun weiter verfahren sollen. Herunterspielend und künstlich lachend, spielt der Belasar die Lage herunter und meint, dass er nur Spaß macht und das alles OK sei, worauf er seine Hände abwiegelnd hoch hält und wedelt.

"Kommt, Jungs. Wir werden gerufen.",

und tut so, als würde jemand aus weiter Ferne nach sie rufen. Erstarrend, fast eingefroren, bewegen sich die Fünf langsam von Ort und Stelle und verdrücken sich murmelnd. Der HK-Droide behält seine Drohgebärde bei, bis diese außer Reichweite sind, um dann seine Klinge in den Unterarm einzufahren und den Blaster zu verstauen. Der Mensch schaut nun etwas lockerer zu Pumpkin und winkt ihn herein.

"Komm und hilf mir mal."

In wenigen Schritten betritt er die Hütte und fragt, woran er erkannt habe, dass Pumpkin kein bloßer Protokolldroide sei, worauf er erwidert:

"Ein Protokolldroide mit Blaster auf den Rücken? Ganz alleine ohne Meister? Dazu noch ein Reparaturkit auf den Rücken? Neee... ich hab schon so einiges gesehen und so wie du aussiehst, bist du kein bloßer 'Protokolldroide'."

Der Mensch winkt den Droiden heran, diesem beim Tragen einiger Kisten zu helfen. Etwas in Redelaune erkärt der Mensch, dass er Trevox heißt und sich mit Droiden etwas auskennt. In eine seiner Leben war er Mechaniker und hat verschiedene Droiden und Speeder repariert. Er wurde hier her angeheuert, um sich um die Wartung einiger Maschinen zu kümmern. Ungewöhnlich, dass ein 'Zivilist' hier arbeiten soll, doch gewiss ließ sich Trevox auch nicht in die Karten schauen. Während sie zwei, drei Kosten umlagerten, meinte er nur amüsiert:


"Ja, wir alle haben unsere Geheimnisse und Geschichten, Hehe."


Trevox wirkt wie eine der Personen, die keine Ressentiments gegenüber Droiden haben und unterhält sich locker mit ihm. Während sie am verladen sind, bemerkt Pumpkin, was sie da verladen, darunter einige Blaster, Energiezellen, Sprengsätze und Raketen. Es scheint so, als wäre Trevox nicht nur Mechaniker, sondern auch Depotchef, da dieser zumindest sich um die Lagerlogistik einiger Waffen kümmerte. Da immer mehr Kisten aufgebracht werden, scheint langsam etwas in Bewegung zu kommen, da um sie herum immer mehr Leute in Bewegung kommen. Ganz nebensächlich versucht Trevox etwas über den Droiden zu erfahren, doch dieser ist recht einsilbig und verrät nur, dass er hier ist, der Credits wegen, was ja auch stimmt, doch es scheint so, als würde sich der Mensch mit der Antwort vergnügen. Unverblühmt fragt der Droide, ob er sich eine Energiezelle nehmen könnte, da seine (angeblich) bald aufgebraucht sei. Desinteressiert zuckt der Mensch mit den Schultern und macht eine Handbewegung, dass er sich ruhig umschauen solle, worauf er einige Kosten betrachtet, um dessen Inhalt zu erfahren. Dabei macht er eine kleine Bestandsaufnahme, was für verschiedene Waffentypen, Sprengstoffe, Kampfmittel und Technik hier zwischengelagert werden. Dabei ähnelt es fast einem Paradies für Waffennarren. Während des Herumgehens, des Durchsuchens der Kisten und allgemeinen Troubles, stößt Pumpkin eine Lampe um, die – aufgrund ölgetränkter Stoffe – bald Feuer fangen und somit etwas für Ablenkung schaffen. Diesen Augenblick ausnutzend, schnappt sich der Droide einen Fernzünder und zwei Sprengsätze (darunter eine Rauchgranate und einen Ionen-Detonator), platziert einen Sprengsatz in der hintersten Ecke an der Rückseite einer Kiste und hilft dann bei der Feuerbekämpfung, die schneller wieder aus ist, als dass er hätte aktiv helfen können. Aufgrund der herumwuselnden Leute, waren gleich genug Hände zum Helfen da, um das 'größerwerdende' Feuer u bekämpfen.

Dezent macht sich der HK-Droide aus den Staub und macht sich langsam auf den Weg gen Ausgangspunkt, wobei er vom weiten Duval – der Mensch mit den auffallend blonden Haaren – erkennt.

[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Lager der Söldner | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Ebene Five-O - Marktplatz - Lager der Söldner - Vor dem Raum der Kommandanten] Ral

Kurz nachdem Ral die letzten Anweisungen an die Gruppe hatte richten können wurde er herein gebeten. Nach ein paar Treppen und einer sich öffnenden Doppeltür stand er schließlich vor den Triumvirat von Kafrene, den Anführern der mächtigsten Organisationen des Systems, nein wahrscheinlich des Sektors. Zwischen Gal Varrus, dem Erzengel von Kafrene und Ral A'kazz dem letzten der Supercommandos standen nun nur noch diese drei. Sie waren die die zu entscheiden hatte wie Ral diese ganze Farce beenden würde. Während der Mandalorianer bis eben in all der Arroganz davon ausgegangen war hier einen sicheren Sieg einfahren zu können, führte ihm das Universum erneut vor Augen wie wenig es von seiner Haltung hielt. Während die Stimmen verstummten und die Türen sich hinter Ral schlossen wandten sich die drei, jeder auf seine Weise beeindruckenden, Gestalten von dem Planungstisch zu ihm um. Dem Gesichtsausdruck des Nikto nach zu urteilen hatte Ral eine hitzige Diskussion gestört. "Was willst du?", blaffte der Duros dessen gewaltige Pranke auf seinem Helm ruhte, den er auf dem Tisch abgestellt hatte. Bevor der Mandalorianer antwortete, ließ er den Blick über jeden der drei schweifen. Da war Tarak Boule ganz links, der Nikto war in einen formidablen Kampfpanzer gekleidet, trug die Markierungen des Slayers Moon mit stolz, ebenso wie den gewaltigen Blasterkarabiner der vor Urzeiten vielleicht einmal ein E-11 gewesen sein könnte. Mittig stand Jared Nimor, vollständig gehüllt in seine schwarze Rüstung, was es durchaus schwer machte ihn als einen Quarren zu identifizieren. Mit dem Umhang und der goldgelben Markierung auf seinem Helm wirkte er ein wenig wie dunkler König aus republikanischen Holodramen. Überragt wurden die beiden jedoch von dem Gigantischen Duros in Rot-Grau, eine Farbkombination die nicht so recht mit seiner blauen Haut harmonieren wollte. Statt jedoch einen Satz zu sagen, griff Ral langsam an seinen Gürtel, löste von dort einen kleinen Beutel mit Credits und warf diesen Gorn vor die Füße, der zusehens den Griff um seinen Helm verkrampfte. "Was zum...", Tarak viel ihm ins Wort und ließ sich ebenso wie Nimor zurück in seinen Stuhl sinken. "Wenn man eins und eins zusammenzählt dann sind das deine verschwundenen Credits. Zumindest ein Teil davon.", der Duros gab ein schnauben von sich bevor er sich den Sack angelte und auf dem Tisch ausgoss. "...Es wäre besser wenn du Mandalorianischer Wichser den rest auch noch hast oder du kommst hier nicht lebend raus!", wenn die anderen beiden nicht so ruhig dagesessen hätten, wäre Ral versucht gewesen seine Waffe zu ziehen. Egal wie kampfgestählt er war, dieses Monster würde ihn sehr wahrscheinlich ins Jenseits befördern. "Wenn du Gorns Credits präsentierst dann gehe ich recht in der Annahme das dass verschwinden meiner Lieferungen und der Einbruch auf Helyme wahrscheinlich ebenfalls auf dein Konto gehen? Valero hat gesagt jemand wollte uns sprechen, besser du fängst an zu reden oder wir lassen Gorn freie Hand sich mit dir zu vergnügen Blechmann.", Tarak lächelte boshaft, behielt den Arm aber weiter in einer Geste ausgestreckt die dem Roten Sturm bedeutete sich noch zurückzuhalten. Ral wusste mittlerweile das er hier mit seinem Leben spielte, diese drei hier waren an Erfahrung auf einer Augenhöhe mit ihm, diese drei spielten in seiner Liga. Unvermittelt musste der Alte Mann lächeln und löste die Schnallen seines Helmes. Solchen Gegnern konnte man Auge in Auge entgegentreten. Wenn er hier sein Ende finden würde, dann wäre dieses wenigstens ehrenvoll. Nicht das er vorhatte zu sterben, sein Feuer für den Erzengel war nun erst richtig entfacht worden. Die letzte große Prüfung bevor er das kostbare Gut in den Händen hielt. "Ich bin hier um einen Tauschhandel vorzuschlagen.", als sein weißes Haar unter dem Helm hervorkam und er seine Gegenüber nun ungefiltert in Augenschein nehmen konnte, verengten sich sowohl die Augen des Duros als auch die des Nikto.

Schließlich war es der Quarren der die erneut aufgekommene Stille brach.
"Wie ist dein Name?" "Ral aus der Familie und dem Clan A'kazz." "Du hast meine Aufmerksamkeit. Wer fast drei Dutzend meiner Männer auf meinem Grund und Boden auf dem Gewissen hat, dem bin ich geneigt zuzuhören...", was nicht bedeutete das der Quarren in Schwarz ihn auch nur ein kleines bisschen weniger Tod sehen wollte, eine Drohung die zwischen den Zeilen des Soldaten stand. Überraschenderweise bedeutete Tarak ihm sich einen Stuhl zu nehmen und sich mit an den Runden Tisch zu setzen. Seiner Geste folgend nahm Ral Platz, während sich der Quarren von seiner Kopfbedeckung löste und sie nun in einer Kreuzartigen Formation am Tisch saßen. Jedem der sitzenden war klar, keiner traute hier den anderen auch nur ein bisschen über den Weg... am Ende hatten alle drei einen gewissen Hass auf Ral vorzuweisen. Rals Faustpfand war ein mehr als zweischneidiges Schwert, einerseits hatte er vom jeder der drei Gruppen etwas was sie wiederhaben wollten, andererseits sicherte ihm das nur so lange Schutz wie ihnen ihre Güter wichtiger waren als ihrem Hass auf den Mandalorianer nachzugeben. "Ich bin bereit alle von mir erworbenen Güter ihren Besitzern zurück zu führen, sollten wir uns einig werden. Sollte es ihnen lieber sein mich zu töten, wäre das verständlich würde sie alle jedoch Personal im Kampf gegen den Erzengel kosten und ihre Positionen gegenüber den Tralloks noch weiter schwächen als ich es eh schon getan habe. Meine Leute haben das Schutzgeld mehrerer Blocks und einige der Zahlungsvorräte für die Schläger der Fangs, eine komplette Lieferkarawane Spice unter der Flagge von Slayers Moon, sowie ein Großteil der illegalen Aktivitäten der Fists auf Imperialem Territorium erbeutet. Wenn ich sterbe übernimmt mein Nachfolger und übergibt alles an Trallok. Eine Alternative für sie drei wäre mir die Angelegenheit mit Gal Varrus zu überlassen und das hier blockierte Territorium mir und meinen Leuten zu überlassen."

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Ebene Five-O - Marktplatz - Lager der Söldner - Raum der Kommandanten] Ral, Tarak Boule (NSC), Jared Nimor (NSC), Gorn der Rote Sturm (NSC)
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Keller - Serverraum] Moore

„Wieso, funktioniert es etwa?“, soviel also zur hochgelobten Proffessionalität eines Geheimdienstagenten... ach er war ja doch ganz schnuckelig und solange er Nani weiterhin an die Wäsche wollte hatte Moore nicht um ihre Tarnidentität kaum zu bangen. Auch um seine Flirterei ein wenig auflaufen zu lassen gluckste sie lediglich kurz und behielt die Nerven ganz bei ihrer derzeitigen Arbeit. Dass hier unten ein Haufen ungenutzter Kabel rumlagen und der Datenverteiler höchst wahrscheinlich von einem Laien aufgesetzt war, vereinfachten zumindest den gesamten "Access gain" enorm und ließen den vormals isolierten Besprechungsraum an der Kommunikation mit der Außenwelt teilhaben. Im Eiltempo ging es dann die Treppen wieder hoch an das Verbindungsterminal...

„Gut. Ich vertraue darauf, dass sich das bald ändern wird. Und ich würde es begrüßen, vor Ral und den anderen die Updates zu erhalten. Ganz besonders, was unsere gemeinsame Freundin angeht.“

Wie viele Extras wollte der Typ denn eigentlich? Am besten sollte sie jetzt noch ein Kaffeekränzchen mit ihm halten und noch einhundertmal beteuern wie sehr sie ihm und der Sache und wie wenig dem Mandalorianer als einfachem Geldgeber verfallen war?

„Nun, falls sie das tut, werden Sie es immerhin als Erste merken. Seien Sie vorsichtig – ich brauche Ihren hübschen Kopf und den genialen Verstand darin noch. Und damit überlasse ich Sie wieder ganz Ihren eigenen Süßigkeiten, Nani. Halten Sie mich auf dem Laufenden.“

"Ich würde ja gern quatschen, hab aber zu arbeiten."


Zucker für ihr Ego, mehr in dieser Situation aber nicht. Moore war nun vollends im Arbeitsmodus angekommen, ihre Finger hasteten über die Tastatur, ein leichter Schweißfilm bildete sich auf den Handflächen und gefühlt bei jedem zweiten Wort benötigte sie die Rücktaste um sich nicht zu vertippen. Ihre Aufregung rührte keinesfalls daher das sie eine körperlich zeerende Arbeit vor sich hatte... die beiden Schleifen die sie hier jedoch abarbeiten musste hatten zweigänzlich verschiedene Aufgabenbereiche. Einersets hatte sie sich nun in das Stationsnetz eingewählt und der Kampf um Kameras und einfach zu sichernde Daten ohne das der Feind es mitbekam hatte begonnen, andererseits suchte sie nach gleich mehreren Wegen eine Entdeckung durch Arianna Trallok zu vermeiden. Beides kein leichtes Unterfangen und wenn viele Dinge nicht Routine gewesen wäre, sie wären kläglich an der Scripcodierung in dieser straffen Zeitfolge gescheitert. Nicht jeder Slicer war ein guter Programmierer, einfach weil tatsächliche Kenntnisse von Programmiersprachen oder Frameworks nur sehr am Rand mit dem Beruf eines proffessionellen Slicers zu tun hatten. Neben einer guten Sozialinteraktion gehörte vor allem eine recht umfassende Kenntnis von Betriebssystemen, Sicherheitsprogrammen oder gängigen Standardprogrammen zum Grundrepertoire. Commandaktionen die bestimmte Schlupflöcher ausnutzten, unwissentlich nicht gepatchte Hintertüren oder ganz einfache Strukturschwächen bei denen die Hersteller hatten sparen wollen... Wenn ein Gleiter auf den Markt gebracht wurde dann erwartete man das er fehlerfrei lief, eine Attitüde die bei Computerprogrammen zum Glück keine Anwendung fand, vielleicht auch einfach deshalb weil jemand außerhalb des Betätigungsfeldes überhaupt nicht ermessen konnte wie gravierend diese Einsparungen und mangelnden Überprüfungen oft waren. Nicht umsonst gab es zum Teil wöchentliche Sicherheitsupdates für bestimmte Arten von Software... nur ein geringer Teil dieser Updates war dazu da vor neuentwickelten Methoden zu schützen. Während ihre Gedanken also um ihre Arbeit kreisten stellte Moore mit Freude fest das sich in der ZCOIL-executable tatsächlich ein noch offenes Türchen finden ließ durch das man schlüpfen konnte.


Um ihre Finger zu entspannen nahm sie kurz die Finger von der Tastatur dehnte die Gelenke, lockerte alles ein wenig und wartete gespannt darauf das sich das Bildinterface aufbaute. Moores Sicherheitsmechanismen blieben ruhig, sie war also drin! Das war das angenehme an einer Backdoor: wenn man nicht aktiv nach einer suchen ließ dann würde man sie auch nicht entdecken. Zumindest wenn die Grundanlage des digitalen Türchens professionell durchgeführt worden war. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr dass sie tatsächlich recht lange gebraucht hatte. Personal Best sah bei sowas aber ganz klar anders aus. Naja gut, hier war immerhin noch eine wild gewordene und technisch hoch brisante KI im Spiel! Endlich konnte sie die Ebene Five-O einsehen und begann sogleich alle möglichen Kamerawinkel auszuloten um ein valides 3 dimensionales Bild zusammen zu stellen. Der Platz war riesig, das Lager von innen nach außen in relativ konzentrischen Kreisen angelegt. Barracken von Freischaffenden und den Söldnergruppen waren getrennt, es gab eine Amphitheaterartige Arena und nur eine handvoll Straßen die vom Platz wegführten. die prominenteste war die Gigantische Brücke im Nordosten die sich über den Zentralgraben spannte der den Oberen Stationsteil intern in eine Nord und eine Südhälfte. Auf Söldnerseite waren Barrikaden mit Schießscharten aufgestellt und ein ganzer Haufen Schwerer Laser-MMGs und ein paar Ballistische Waffen wurden aufgestellt... das sie auf die alte aufragende Neo-Futurstil Villa zeigten in der sich augenscheinlich der Erzengel versteckt hielt war dabei irgendwie logisch. Die Wohnviertel die sich um den Marktplatz erstreckten waren, außer dem im Westen liegenden Raumdock und die umliegenden Häuser und Lagerstätten, anscheinend leergeräumt worden, wurden aber wohl nicht so frequentiert benutzt. Hier hatte eine ganz schöne Plünderung stattgefunden. Die zwei weiteren Brückenübergänge waren ebenfalls recht ungesichert... Aufnahmen der Nordseite der Ebene verrieten aber das es keinen wirklich natürlichen Zugang zur Villa gab, die wahrscheinlich ins Kernachsenfundament eingeschlagen worden war. Nach einiger weiterer Suche bekam sie dann auch Charlie und Arkadi ins Bild, der Droide allerdings war nicht auszumachen, vielleicht befand er sich in einer der Toten Winkel der Kameraüberwachung. Ebenfalls fehlte von Ral jede Spur, ein Umstand den auch ein Tracking über die Sensorfrequenz nicht beheben konnte...

"Gott Jungs ihr steckt ja echt ganz schön in der Scheiße. Wie es scheint stehen bei euch alle Zeichen auf Feuergefecht. Pumpkin begib dich mal auf Charlies und Duvals Position, oder zumindest in die Richtung. Ich kann dich nirgends ausmachen, habe aber auch keine Vollfeldüberwachung.", gab die Slicerin auf dem Gesamtkanal zum besten. Kein Grund die Gruppe mit dem Verschwinden des Mandalorianers von all ihren Sensoren zu belästigen wenn sie nicht vorher ausgeschlossen hatte dass das Problem nicht vielleicht auf ihrer Seite lag. "Ich schicke euch ein Datenupdate, Position und Anzahl der derzeitig aktiven Kontakte in meinem Sichtfeld und eine Aufstellung über alles was ich an Waffenvorräten lokalisieren konnte. Entsprechend der Infos die hier bei mir eintrudeln sieht es wohl so aus als würden die sich für einen weiteren Frontalangriff über die Brücke bereit machen. Die Aufzeichnungen der letzten 36 Stunden laufen noch durch mein Filterprogramm, vielleicht finde ich ja noch was was uns weiterhilft. Wie gedenkt ihr vorzugehen?", wenn sie helfen sollte musste sie schließlich wissen was abging. Das hier war wie früher bei Jarael im Team... sie war Augen und Ohren und die Jungs die Ausführenden chirurgischen Instrumente. Mit dem Unterschied das sie hier kein mit Jarael in Personalunion stehendes Phantom sondern ein tatsächliches Ziel jagten. Während nun am andern Ende diskutiert wurde hatte Nani weiter Zeit das Material zu sichten. Das erste wirkliche Detail was ihre Aufmerksamkeit erregte waren vier Söldner die anscheinend einen Aufzug reparierten... einen aufgesprengten Aufzug zu einer der Zwischenebenen in die sich Moore selbst verirrt hatte. Dem Anblick nach war das Schott komplett aus den Angeln gerissen worden. Warum sollten sich Söldner die höchstwahrscheinlich eh Zugang hatten den Weg freisprengen müssen? Vielleicht war das ja eine Möglichkeit? Gründlichkeit konnte nicht schaden... "Jungs eventuell hab ich da was, gebt mir mal ne Minute."

Zu allererst ließ sie die Aufzeichnung zurücklaufen bis das Bild plötzlich stockfinster wurde und lediglich ein rotes Leuchten aus dem Schacht ohne aufzug die Szenerie erhellte. Mit einem Mal kletterte ein Söldnertrupp aus dem Loch und das Bild spulte eine Explosion rückwärts ab die das Schott geöffnet hatte. Freischaffende unter dem Kommando eines Fists, soviel ließ sich anhand der Rüstungsfarbe ausmachen. Interessiert flogen ihre Finger über die Tastatur, suchten nach weiteren Aufnahmen bis sie schließlich an einer Verteilerschaltzentrale hängen blieb an der ein sehr vertrautes Gerät an die Konsole angeschlossen war. Ein Gerät das sie irgendwo schon einmal gesehen hatte... nur wo... weitere Aufnahmen förderten zwei Dinge zutage die höchst interessant waren und auf die sie sich keinen Reim machen konnte. Vermummte Red Fangs sabotierten die Stromversorgung der Ebene, was den Stromausfall auf den anderen Aufnahmen erklärte, und schlossen ihr Gerät an die Zugangskonsole an... Schließlich wurden sie durch die Gruppe um den Fist Offizier überrascht und nach einigen Schusswechselaufnahmen hatte sie kein Bild mehr. Während sie das Video zurückspulte um das komische fast bis zur Brust reichende Gerät in Augenschein zu nehmen, piepte es auf einmal. Ihre Störsignalerkennung hatte angeschlagen?

"Charlie, Pumpkin, Duval könnt ihr mich noch hören?"
, ja konnten sie... Moore schaltete auf den Kontakt zu Ral um. "Boss was ist bei ihnen los, ich habe ihr Signal nicht auf dem Schirm?", nach einigem warten piepte das Skript erneut. Irgendwas oder jemand störte eingehende und ausgehende Verbindungen... scheinbar jedoch in einem lokal begrenzten Phänomen.

"Sagt mal, ich bekomme keine Verbindung zum Mandalorianer, wo ist A'kazz?"

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum - Konstruierte OPZ] Moore
 
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Es hatte ohne Zweifel seine Vorteile, mit Profis zu arbeiten - oder zumindest mit Lebewesen, die intelligent und diszipliniert genug waren, sich annähernd wie Profis zu verhalten. Arkadi sah sich dazu veranlasst, seine Einschätzung über die Gruppe Krimineller, mit denen er mehr oder weniger notgedrungen kooperierte, zumindest in Teilen zu revidieren. Insbesondere Charlie erwies sich im Rahmen ihres auf Huttese geführten Gesprächs als weitaus aufmerksamer und beherrschter, als der blonde Geheimdienstler zuvor angenommen hatte. Das hieß nicht, dass der Blasterschütze kein ausgemachter Sadist war, der offenbar Gefallen am Töten fand und wenig von denen hielt, die er für schwach und minderwertig erachtete, aber war zumindest in der Lage, seinen Blutdurst im Zaum zu halten und sich in ein Team einzufügen. Ein skrupelloser Killer, der wenn nötig auch Taten begehen würde, an die andere nicht einmal zu denken wagten, war in der aktuellen Situation damit aus Arkadis Sicht durchaus als Vorteil zu werden. Falls es erforderlich sein sollte, dass sich jemand besonders die Hände schmutzig machte, und das, ohne zu zögern oder danach von Reue gepeinigt zu werden, wusste er nun, wen er einzusetzen hatte. Gleichzeitig hieß das natürlich auch, dass Arkadi im Umgang mit Charlie vorsichtiger sein musste, der Mann mit dem markanten Hut sah, hörte und dachte mehr als ursprünglich angenommen und damit bestand auch die Gefahr, dass er zu viel erfuhr. Es gab Leute, die Intelligenz für gefährlich hielten und tumbe, aber dafür absolut loyale Handlanger bevorzugten, aber der zum Geheimdienst gewechselte ehemalige Soldat war anderer Ansicht. Auch wenn es ein Balanceakt war, ein wirklich erfolgreiches Team konnte nicht auf Kreativität, eigenständiges Denken und eine gewisse unkonventionelle Ader verzichten. Solange man via Zuckerbrot und Peitsche dafür sorgen konnte, dass alle in der Spur blieben, war eine solche Einheit weitaus wertvoller als ein Trupp stumpfer Befehlsempfänger. In dem geheimen Krieg der Spione und Agenten konnte man es sich nicht leisten, Talent zu ignorieren, so einfach war das. Was diese Ansicht anging, war Nani ihre fleischgewordene Bestätigung. Arkadi traute der Slicerin nicht ein Stück, aber er wusste, dass sie klug genug war, ihre Haut retten zu wollen und sich deshalb an ihre Abmachung zu halten, und zudem war die weißhaarige Sephi begabt, außergewöhnlich begabt. Ein Rohdiamant im Dreck von Verbrechern, Söldnern und anderen zwielichtigen Gestalten, noch ungeschliffen, aber eine Koryphäe auf ihrem Gebiet. Arkadi brauchte sie, ihre Fähigkeiten und Expertise, weshalb eine Selbstverständlichkeit war, dass er einen guten Draht – und mehr – zu ihr pflegte, ihr schmeichelte und ihre körperliche wie geistige Anziehung ausreichend würdigte. Die Slicerin besaß ein erhebliches Ego und solange sie davon ausging, dass der skrupellose und korrupte Agent, den er mimte, in mehr als nur einer Hinsicht von ihr fasziniert und ihr verfallen war, würde sie wohl nicht tiefer graben und sich damit zufrieden geben, umschwärmt und bewundert zu werden und ihre Arbeit zu erledigen. Eine Arbeit, die sie überaus gewissenhaft abhakte, abgesehen von einem amüsierten und in seinen Ohren ausgesprochen angenehm klingendem Glucksen quittierte sie Arkadis Flirtereien nicht weiter, sondern konzentrierte sich auf ihre Aufgabe und beendete mit einem Hinweis auf ihre Pflichten die Unterhaltung. Arkadi gestattete sich ein schmales Lächeln, die spitzohrige Nichtmenschin wusste ihrerseits sehr genau, wie sie interessant blieb. Ein Spiel, das den Agenten hervorragend unterhielt, ihn bei jedem Wort wach und aufmerksam bleiben ließ.

Geduldig wartete der blonde Mann auf weitere Informationen und die Rückkehr der anderen Teammitglieder, ein prüfender Rundumblick, so natürlich wie das Atmen für den Agenten, sorgte dafür, dass er in der Ferne Pumpkin erkennen konnte. Der Droide näherte sich langsam dem Ausgangspunkt, offenbar doch bestrebt, zumindest ein Minimum an Teamwork aufrecht zu erhalten, und als Konsequenz nickte Arkadi ihm von weitem knapp zu, ein kurzes Signal, dass seine Anwesenheit erwünscht war, aber kein Versuch, der Killermaschine Kommandos zu erteilen wie vorhin. Das war ein Fehler gewesen, und Arkadi lernte aus seinen Fehlern. Für den Umgang mit dem ockerfarbenen Attentäter war eine andere Herangehensweise erforderlich, das hatte er erkannt. Arkadi brauchte auch ihn, konnte sich Pumpkin als Feind nicht leisten, also würde er versuchen, mit ihm respektvoller umzugehen. In der jetzigen Situation gab es keinen Platz für Eitelkeiten und Irritationen. Wie auf Stichwort knackte just in diesem Moment das Komlink und Nanis Stimme erklang, die Slicerin nahm kein Blatt vor den Mund und schilderte die Situation ebenso eindringlich wie ausführlich. Arkadi behielt eine kühle, konzentrierte Miene aufrecht, ließ sich kein Zeichen von Anspannung oder gar Panik anmerken, und hörte aufmerksam zu. Immerhin hatte die Sephi nun im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild von der Situation, konnte sich einen Eindruck verschaffen und diese Informationen weitergeben. Ein lückenhafter Eindruck, ja, beispielsweise befand sich Pumpkin noch im toten Winkel, aber es war ein Anfang. Daten trafen ein, ein Strom von Informationen in Form von Bildern, Zahlen, Positionsangaben, aktive Kontakte, die Position von Vorräten und Ausrüstung. Arkadi rief über sein Datapad die gesammelten Daten ab und aktivierte den Holoprojektor, den er geschickt zum Großteil mit seinem Körper verbarg. Notfalls konnte man immer noch behaupten, sich lediglich für die Teilnahme am Angriff vorzubereiten, aber würde jemand die ausführlichen, detaillierten Angaben genauer in Augenschein nehmen, würde er gewiss Verdacht schöpfen, dass mehr dahintersteckte. Ein weiterer Frontalangriff auf die Brücke also, mehr Futter für die Blaster der diese Engstelle verteidigenden Vigilanten des „Erzengels“, aber diesmal unterstützt von massiver Feuerkraft und dem Willen, Verluste einfach hinzunehmen. Arkadi, ruhig und nachdenklich, tippte an das an seinem Kragen befestigte Komlink, seine Stimme war glatt und gleichmäßig, geprägt von einem nüchtern-analytischen Charakter.


„Gute Arbeit, ich habe das Update empfangen. Visuelle Darstellung und vor Ort gesammelte Informationen lassen mich Ihrer Einschätzung zustimmen, Nani – die Söldner bringen Truppen und schwere Waffen in Stellung, um die Brücke anzugreifen. Offenbar sind sie diesmal entschlossen, um jeden Preis durchzubrechen. Freischaffender in der ersten Welle, um für Ablenkung zu sorgen und die wertvolleren Truppen in Position zu bringen, so würde ich es machen und sie offenbar auch. Sehe für uns zwei Optionen: Erstens, wir schließen uns der ersten Angriffswelle an und versuchen, zu unserem Ziel durchzubrechen. Hohes Risiko, dass wir ins Kreuzfeuer geraten, aber machbar. Zweitens, wir versuchen, unter einem Vorwand näher herankommen zu können. Aufklärungsarbeit oder ein letztes Kapitulationsangebot zu überbringen wären denkbare Aufhänger. Ist davon abhängig, was Ral erreichen kann und wie viel Zeit wir haben.“


Tatsächlich wusste Arkadi nicht, was genau der Mandalorianer plante, und die Versuchung war groß, ihn zu kontaktieren. Für den Moment verzichtete er aber noch darauf, zu groß war das Risiko, mitten in einem ohnehin schon delikaten Gespräch mit den Anführern der Söldner für weitere Spannungen zu sorgen. Es gab Situationen, in denen man nicht viel mehr tun konnte als abzuwarten, die vorhandenen Daten auszuwerten und grobe Pläne zu entwickeln, die man später an die veränderte Lage anpasste. Das war einer dieser Momente. Auch wenn die Zeit drängte, der Geheimdienstler würde nichts überstürzen, denn sie hatte nur diese eine Chance. Also wartete er geduldig ab, Nani ging noch die Aufzeichnungen der letzten 36 Stunden durch und es war gut möglich, dass sie etwas finden würde. Ruhig, in natürlicher, entspannter Haltung blieb Arkadi an Ort und Stelle, nur einer von vielen Freischaffenden, der die Ruhe vor dem Sturm nutzte, und tatsächlich wurde seine Geduld belohnt, die Slicerin des Teams schien etwas gefunden zu haben.


„Verstanden. Warten auf weitere Informationen.“


Bestätigte er knapp und ließ die Sephi dann in Ruhe ihre Arbeit machen. Wenn er eins gelernt hatte, dann, dass es wenig brachte, technisches Personal über Gebühr zu drängen. Es schlichen sich Fehler ein, überhastete Analysen, falsche Schlüsse, und das war verdammt gefährlich. Wenn Nani an etwas dran war, dann würde sie es auch ohne seine mahnende Stimme im Ohr gründlich unter die Lupe nehmen. Die Zeit verstrich, Sekunden, Minuten, dann eine Meldung. Keine neuen Informationen, sondern eine doch ein wenig alarmiert klingenden Frage. Arkadi prüfte rasch sein Komlink, die Worte waren klar und deutlich angekommen, aber das musste nicht zwingend heißen, dass die Verbindung in Ordnung war, doch es schien alles zu funktionieren. Auch jetzt blieb der Agent beherrscht, seine Stimme ruhig und klar.


„Laut und deutlich. Signalstärke im akzeptablen Bereich, Datenübertragung stabil.“


Zumindest, was ihn, Charlie und Pumpkin anging, und damit hegte Arkadi bereits einen Verdacht, was los sein könnte. Seine Ahnung bestätigte sich, als nach einigen Momente der Stille die Slicerin wissen wollte, wo sich Ral aufhielt, sie bekam offenbar keine Verbindung zu ihm. Arkadi hielt einen Moment inne und sah sich unauffällig um, er wollte herausfinden, ob der Mandalorianer vielleicht gerade den Bereich um die Zentrale der Söldneranführer verließ oder sich bereits wieder unter den Leuten befand, sein Signal eventuell beeinträchtigt von den zahlreichen Geräten um ihn herum. Aber der ältere Mann war nicht zu entdecken und so tippte Arkadi wieder dezent gegen sein Komlink, ein schwaches Funkeln in seinen kühlen blauen Augen der einzige Hinweis darauf, dass er alarmiert war.


„Soweit von hier aus erkennbar befindet er sich noch immer in der Besprechung mit den Anführern der örtlichen Söldner. Wenn er nicht auf der Überwachung auftaucht, würde ich von der Prämisse ausgehen, dass er sich tatsächlich noch in der Zentrale befindet, wir haben keine Hinweise auf ungewöhnliche oder feindselige Aktivitäten. Das Signal – feststellbar, ob es sich um einen technischen Defekt oder um eine gezielte Störung handelt?“


Unnötig zu erwähnen, dass sich in letzterem Fall zwei Szenarien auftaten: Entweder steckten die Söldneranführer dahinter und wollten den Mandalorianer von seinen Leuten isolieren, kaum ein gutes Zeichen, oder eine dritte Macht mischte sich gerade in das Geschehen ein. Es gab nur eine Kreatur auf Kafrene, die Arkadi dabei in den Sinn kam, und ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken. Arianna Trallok war auffällig ruhig geblieben, hatte keine erkennbaren Anstrengungen unternommen, das Team zu finden und zu eliminieren. Zu ruhig? Rasch ging Arkadi seine Optionen durch und öffnete dann den Gruppenkanal, damit ihn alle hören konnten.


„Achtung, wir haben momentan keine Verbindung zu Ral und wissen nicht, ob es sich um einen gezielten Störangriff handelt. Erhöhte Wachsamkeit, aber verhaltet euch unauffällig. Wenn wir wir keinen Kontakt herstellen können, bevor der Angriff beginnt, wir aber nicht von den Söldnern attackiert werden, schlage ich vor, sich der ersten Angriffswelle anzuschließen und zum Ziel vorzustoßen.“


Ein Vorschlag, kein Befehl, nüchtern begründet und ohne irgendwelche Plattitüden oder heroischen Anwandlungen. Mittlerweile verstand Arkadi, wie er mit den Kriminellen umgehen musste. Er konnte ihnen nicht sagen, was sie zu tun hatten, aber der Agent konnte eine grobe Richtung vorgeben, konnte Vorschläge äußern und Optionen ins Spiel bringen. Solange sie von ihrem mandaloriaschen Anführer isoliert waren, war das die einzig vernünftige Vorgehensweise, damit nicht alles auseinander brach.


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Langsam durch die umher wuselnden Wesen wandelnd, sieht er Duval, der ihn auch bemerkt und ihn zunickt. Ein deutliches Zeichen für Pumpkin, dass dieser ihn bemerkt hat. Pumpkin mag zwar nur ein Droide sein, der selbst nicht über Mimik verfügt, doch auch er kann nonverbale Signale verstehen und zum – wenn auch nur sehr gering – Teil senden. Ein Nicken reicht dementsprechend aus.

Als sich Nani dann zu Wort meldet und aufgrund ihrer lockeren, plappernden Art erklärt, dass die Jungs ganz schön in der Scheiße wären, kommentiert er dies nicht weiter. Organische neigten oft dazu, in der Hitze des Gefechtes viel zu erzählen, wohl aufgrund von Nervosität oder Anspannung. Eine menschliche Schwäche, die der Droide nicht hat. Der Hinweis von Nani, dass er sich gen Charlie oder Duval bewegen soll, da sie ihn nicht sehen kann, bzw. Er sich wohl in eine Art 'toten Winkel' befinde, nimmt er wohlwollend zur Kenntnis. Immerhin ist es auch in seiner Programmierung, nicht noch auffälliger zu sein, als dass ein orangefarbener Protokolldroide es eh schon ist. Doch sie gibt ihn dadurch unwissentlich einen Hinweis. Der Blick des Droiden geht hoch und sucht dezent nach Kameras, Mikrofonen und Sendeantennen, von wo aus sie ihn hätte auch sehen können. Dabei bemerkt er, dass die Belagerer sich die normale Infrastruktur der Station zu nutze machen. Abgesehen von einigen extra aufgestellten Verstärkern, Verteiler oder anderen Antennen, die wohl entweder einen Störsender mimen sollen oder dafür da sein sollen, um die eigene Lager-Kommunikation selbst zu verwalten, kommt ihm eine Idee. Gleichzeitig übersendet Nani allen ein Datenupdate, die er just auch gebrauchen kann. Still und stumm, steht er herum und verarbeitet alle übersendeten Daten, anstatt sich gen Charlie zu bewegen, damit Nani ihn auch sehen kann. Zu sehr ist er mit der Auswertung der Daten beschäftigt und bemüht sich um eine Vervollständigung seiner und Nani's Daten, die für alle Beteiligten interessant oder nützlich sein werden. So zum Beispiel der Hinweis, dass ein Teil der Antennen keine Stationsantennen (und zur allgemeinen Infrastruktur) gehören, sondern Extra-Antennen sind. In wie weit diese Information wichtig ist, sollte Nani bewerten. Fakt ist aber, dass die Stationsinfrastruktur als Grundmodell verwendet wird, um darüber hinaus alles zu koordinieren. Dementsprechend weist deren erweiterte (Informations-)Infrastruktur die allgemeinen und Standard-Fehler und Probleme auf, die Nani schon für sich genutzt hat.

Kurz fragt sie, wie sie weiter vorgehen soll, doch die Planung überlässt er anderen, worauf er sich nicht groß meldet. Er merkt nur, dass langsam die Zeit drängt, da immer mehr Bewegung im Lager zu sehen ist und es nur eine Frage der Zeit ist, bis es richtig los geht. Duval bestätigt Nani's Vermutung, dass der Angriff gen Brücke langsam los geht. Auch, dass er diesen Plan gehabt hätte. Er schlägt zwei Optionen vor, worauf die eine das 'Untertauchen im Strom' ist und damit das voran preschen und das andere, das 'Vorpreschen als Vorbote'. Die zweite Option wäre die angenehmste Form, schon alleine deswegen, weil sie das geringste Risiko birgt, doch so wie der HK die Lage einschätzt, glaubt er dies am wenigsten. Sonst würden die Angreifer nicht so schweres Kriegsgerät heran schaffen. Nicht, um dann sich wegen einer Kapitulation abspeisen zu lassen. Das ganze Aufbegehren hier zeigt eher, dass heute Blut fließen soll.

Gerade, wie Nani anmerkt, etwas gefunden zu haben, fragt sie mit einer gewissen Unsicherheit im Unterton nach, ob alle sie hören können. Pumpkin analysiert seine eigenen Systeme und stellt fest, dass auf seiner Seite keine Probleme sind. Auch ein kurzer Blick gen oben verrät, dass derzeit nichts auffälliges ist. Wurden sie entdeckt? Ein dezenter Blick in die Masse verrät erstmal nichts auffallendes. Niemand scheint sich auffällig der neuen Gruppe oder dem Droiden zu widmen. Pumpkin glaubt immer weniger an Zufälle – besonders nicht in all den Jahren seiner Berufsausübung. Dass sie keinen Kontakt zu Ral hat, kann alles mögliche heißen, doch Pumpkin wollte nicht darauf warten, bis hier die Hölle los ist, worauf er in der Masse wieder verschwindet und sich – Abseits der Front – in eine der hinteren Gebäude begibt, von wo aus die zusätzlichen Antennen aufgestellt und gewartet werden. Das Ziel ist es zu erfahren, ob diese 'Störung' nur bei der Gruppe ist oder auch im Lager selbst, worauf er sich – soweit wie möglich – in eine der Kommunikationslager schleicht und diese mit seinen Sensoren ausspioniert. Hier scheinen einige Kontakte, Befehle und Nachrichten durchzugehen, empfangen, verarbeiten und weitergeleitet werden, doch soweit der Droide feststellen kann, soll an diesem Posten nur die Aufstellung koordiniert werden, welche Gruppe wo hin geht und wie es erwähnt wurde, die Freischaffenden werden gen Brücke beordert. Dabei hört er Duval's Vorschlag an, dass – sofern sie nicht angegriffen werden – sie sich der ersten Angriffswelle anschließen sollen. Misstrauisch darüber, ob ihre Verbindung sicher ist, sendet der Droide nur sehr kurze Textnachrichten, von wo man aufwendig triangulieren könnte, an welchem Mast er stand, doch hat dann längst die Position verlassen.

Kurz geht Pumpkin die Information durch den Speicher, dass er hier gut Sabotageakte durchführen könnte, sofern er dafür Zeit hätte. Dabei geht er allerlei Methoden durch, wie zb. Wasser und Essen vergiften, Medikamente, Waffen und Werkzeuge zerstören oder sabotieren, doch für die meisten Methoden war einfach keine Zeit. Doch der Droide war mit allen Wassern gewaschen und wusste, dass Sabotage auf vielerlei Ebenen funktionierte, so auch in der Störung der feindlichen Kommunikation, Fehlinformationen, Irreführungen, Lügen, Tarnungen, Täuschungen und Halbwahrheiten. Einem ausgebildeten Spion wäre dies wohl nur Grundlagenwissen und nicht der Erwähnung Wert, doch dass der HK-Droide das eine oder andere Wissen hat, macht aus ihm viel mehr als nur einen Protokoll- und Attentäterdroiden. Während er ein Kommunikationslager umrundet, versteckt er sich zwischen einigen Kisten, damit er seine Sensoren ungestört gen Raum drehen kann, um dessen Nachrichten, Gespräche und Informationen belauschen und abgreifen kann. Ein Krieg wird nicht nur mit bloßer Kampfkraft geschlagen, fast, wenn nicht sogar wichtiger waren die Informationen, die kriegsentscheidend waren. Das hat der Droide oft genug erfahren. Immerhin konnte kein Attentat durchgeführt werden, wenn man nicht grundlegende Informationen über seinen Feind wusste. Dabei galt es seinen Feind zu wissen, zu kennen, manchmal besser, als er sich selbst, um somit zukünftige Schritte voraus ahnen zu können und sein Opfer in eine Falle zu locken, geschweige in Sicherheit zu wiegen. Natürlich dahinter stehend, seine eigenen Schritte zu verschleiern und den Feind auf 'kaltem Fuße' zu erwischen.

Der Droide schaut sich etwas um und scheint an den Transportkisten der Sendemasten zu knien. In den Kisten selbst liegen noch allerlei Kabel, Panele, Teil-Konsolen und Antennen, was nur heißen kann, dass die jetzig stehenden Masten hier drin gelagert wurden. Aufgrund Pumpkin's mechanischem Know-How, kramt er in den Kisten herum, sammelt sich einpaar Teile zusammen und baut eine provisorische Schüssel zusammen. Dank seines eigenen Reparaturkits auf den Rücken, kann er die Arbeit erledigen, bis er eine Verbindung gen Nani aufbaut und ihr somit einen neuen Sendekanal ermöglicht, Informationen nach innen und außen zu senden. Mechanisch ist es eine originelle, gar geniale Idee, aus Einzelteilen eine neue Sendeschüssel zu bauen, doch die Software war ein anderes Problem. Da der HK-Droide nicht sonderlich bewandert ist in diesem Bereich, schließt er sich einfach mit der Schüssel selbst zusammen und benutzt seinen Körper selbst als Sende- und Kommunikationsrelais. Dabei will er Nani die Möglichkeit geben, die Verbindung herzustellen und zu sichern, bis er sich davon lösen kann. Über diesen Kanal hätten sie vielleicht eine Alternative, nicht ausspioniert zu werden, doch davon ab, teilt er ihr noch mit, dass Nani eine Botschaft fälschen solle. Inhalt der Botschaft: ein abgefangenes Gespräch zwischen zwei Fists, die den Plan erörterten, die Freischaffenden nicht zu bezahlen, da diese eh geopfert werden sollten und dann die Red Fangs als nächstes im Kreuzfeuer zu entledigen.

Ziel dahinter ist es, die ursprüngliche Zwietracht zwischen den Söldnergruppen aufflammen zu lassen, dass diese – zur richtigen Zeit – sich bekämpfen, worauf Ral's Gruppe diesen Augenblick für sich nutzen kann.

[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Lager der Söldner | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum - Konstruierte OPZ] Moore

Ein schneller Durchlauf durch die Aufnahmen zeigte Moore zumindest grob das Gebäude was der Mandalorianer betreten hatte. Er befand sich in einer Besprechung, vielleicht war die Kommandobrücke der Söldner absichtlich mit Störsendern ausgestattet... Noch während ihre Gedanken das Problem des Sensorschattens umkreisten wanderte ihr Blick über die verschiedenen Bilder die ihr sonst noch von ihrem Suchalgorithmus präsentiert wurden, am Ende kehrte ihr Bewusstsein jedoch zu diesem eigenartigen Gerät zurück... wo hatte sie das schonmal gesehen?

"Ich kann nicht genau feststellen was die Störung verursacht aber wenn der Mandalorianer in der Kommandozentrale der Söldner ist dann wäre es zumindest nicht verwunderlich wenn sie sich gegen mögliche Lauschangriffe absichern und sich abgeschirmt haben. Ohne irgendeine Bestätigung von innen kann ich aber kaum ausmachen was da abgeht also sind wir ganz klar blind was den Boss angeht."

Ein piepsen ließ Moore zusammenfahren. Man war auf sie aufmerksam geworden! SCHEIßE! Jemand führte einen Systemcheck durch, war sie nicht vorsichtig genug gewesen? Bisher schien ihr System durch die Modulation soweit entrückt zu sein das es sicher war sich zu bewegen. Oder jemand hatte die Aufnahmen geöffnet durch die sich ihr Algorithmus gerade schlängelte und ihm war aufgefallen das er nicht derjenige war der da gerade durch die Datenbanken flitzte. Oder Arianna hatte sie gefunden... der Umfang in dem diese Frau parallel Dinge abarbeiten konnte war Moore nicht gänzlich klar. Die Frage wie viel von ihrem Bewusstsein aus Automatismen und wie viel aus aktiven Aktionen und Handlungen bestand. Immerhin hatte sie Moore erst wirklich entdeckt nachdem sie in dem Serverraum das HNAI ausgenutzt hatte um sich in diesen eigenartigen Computer... DER COMPUTER! Mit einem Mal fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, dieses Ding in dem Serverraum unter der Ebene Five-O war dieselbe Art von Gerät welches sie auch in dem anderen Serverraum befunden hatte. Mit einem Mal ergab das alles einen Sinn. Die Abzeichen die die Barabel und der Dashade getragen hatten, die unbedingte Aggressivität mit der sie dieses Teil verteidigt hatten. Der Grund für die Schießerei in den unteren Ebenen sowie der herbeigeführte Stromausfall.

Die Söldner waren Arianna Trallok auf den Fersen, wahrscheinlich war ihnen noch nicht klar das sie eine KI jagten die mit der Herrin der Station identisch war, denn das eingesetzte technische Gerät war ein Locator für Netzknoten... genauer zur direkten Ansteuerung von Clustercomputern, landläufig als Supercomputer bezeichnet. Wahrscheinlich versuchten sie das Programm oder die Maschine zu finden auf der Ariannas Überwachungssysteme liefen weil niemand solch ein umfassendes Wissen über die Geschehnisse der Station haben konnte ohne ein ausgeklügeltes Softwarespionagenetz zu nutzen. Ein Supercomputer erklärte auch diese unglaubliche Geschwindigkeit mit der die KI Prozesse verwaltete und jede Information gefühlt aus dem nichts zog, gegen so eine geballte Macht an Rechenleistung hatte jedes noch so fein und auf Effizienz konstruierte Gerät keine realistische Chance. Es gab nicht viele Modelle die zu dem Regeln einer Station dieser Größe in der Lage waren, eine überaus wichtige Erkenntnis die...

Während sich die Slicerin weiter dem Problem zuwandte sich zu maskieren um einer vollständigen Entdeckung durch ihren unbekannten Verfolger zu entgehen, als sich auf ihrem Endgerät mit einem Mal die Frage nach einem Verbindungsaufbau ins Bild schiebt.
"Was zum..?", platzte die Sephi etwas unkontrolliert heraus während sie versuchte herauszufinden wer ihre genaue IP ermittelt hatte um eine solche Anfrage zu senden nur um schockiert festzustellen das diese Initiative von dem Droiden ausgegangen war... von einer bewaffneten Maschine die ihr gerade auf einer neuen, nicht von ihr modulierten oder überwachten Frequenz einen Datenaustausch anbot! Wenn Arianna Trallok die HK- Einheit vorher noch nicht hatte übernehmen können weil er nun einmal keinen direkten Zugang zum Netz hatte dann hatte er ihr gerade ein Leuchtfeuer angezündet um auf sich aufmerksam zu machen. "Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße!!!!!!!!!!!", vielleicht nutzte er ja auch ein Endgerät aber in jedem Fall war das ein Risiko was Moore auf keinen Fall eingehen wollte, sie hatte versucht so wenig aktiv einzugreifen wie möglich um unbemerkt zu bleiben und dann sowas! Die Nachricht die der Droide übermittelte war zwar kein schlechter Einfall dennoch würde sie die Verbindung nicht anfassen solange nicht klar war ob das Droidenhirn nicht bereits infiziert war. Im Geheimen schaltete sie zu dem Agenten um... jetzt brauchte sie den Republikaner definitiv.

"Wo auch immer der Droide ist. Findet ihn und schaltet ihn wenn nötig aus und folgt meinen Anweisungen. Was auch immer er da macht, er bietet sich gerade mit fliegenden Fahnen der Stationsherrin an. Wir können nicht sicher sein das er nicht korrumpiert ist. Ich melde mich wenn es wieder sicher ist, Moore Ende."

Damit schloss sie ihren Frequenzzugang und löschte diesen Eingang aus dem System womit sie nur noch ein Endgerät an der Frequenz hängen hatte. Mit ein paar geschickten Handgriffen maskierte Moore noch schnell ihren Netzzugriff über die IP des möglicherweise kompromittierten Droiden um sich gänzlich abzusichern, zog ihren Holowand vom System ab, zog den Blaster und durchsiebte den Holotisch mit mehreren Blasterschüssen bevor sie hastig ihre Sachen packte und sich aufmachte um zu verschwinden. Diese Position war nicht mehr sicher...

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum - Konstruierte OPZ] Moore
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Ebene 5O – Lager der Söldner | Lieutenant Commander Arkadi Duval, NRGD-Team, Bane, Charlie, Pumpkin, Ral

Wenn man lange genug in der zwielichtigen Welt der Geheimdienste aktiv war, lernte man eine Menge über sich selbst. Darüber, wo sich die eigenen moralischen Grenzen befanden, darüber, wie weit zu gehen man wirklich bereit war. Würde Arkadi lügen, um an eine wichtige Information zu gelangen? Einen Verbündeten verraten, wenn es einem höheren Zweck diente? Selbstverständlich. Den Wunsch eines Lebewesen nach dem Klang einer vertrauten Sprache und einem Gesprächspartner ausnutzen, wie er es mit Charlie tat? Ja und wieder ja. Spione er wurden nicht dazu ausgebildet, fair zu kämpfen oder mit offenen Karten zu spielen, sondern zu gewinnen, und genau das hatte der blonde Mann im Sinn. Nach außen hin wirkte Arkadi demonstrativ ruhig, beinah kollegial in seiner Art, zugänglich und aufmerksam, aber doch professionell und verlässlich. Es war eine Maske, die er wie eine zweite Haut trug und dankenswerterweise mit seiner für die Bewohner des Lagers vorgespielten Rolle als halbwegs intelligenter, ansonsten aber nicht weiter auffälliger Kommandant eines Trupps Freischaffender deckte. So banal es auch klingen mochte, aber absolute Durchschnittlichkeit brachte zwar Unauffälligkeit, konnte aber auch hinderlich sein. Mit der Schießerei an der Barrikade hatten der Agent und sein Team bereits demonstriert, dass sie ein wenig anders tickten, und diesen Eindruck wollte er weiterhin vermitteln, hatte er doch nützliche Informationen im Gespräch mit den Söldnern hier gebracht. Informationen, das war das Stichwort. Die Muster waren da, verborgen in den Daten, in all den Schnipseln, die er und die anderen zusammengetragen hatten und die nun langsam ein Bild der Lage formten. Die Zeichen standen auf Sturm, der Angriff – nach dem Willen der Söldneranführer das Finale dieses blutigen Dramas – auf die Stellung des „Erzengels“ stand kurz bevor. In dieser kritischen Situation mussten sie alle einen kühlen Kopf bewahren, nüchtern abwägen und dann entschlossen und rasch handeln, das galt umso mehr, weil kein Kontakt mit Ral möglich war. Das Schicksal des älteren Mandalorianers war zwar für Arkadi nicht irrelevant, er betrachtete es aber gänzlich ohne Sentimentalität. Entweder funktionierte seine Ablenkung und er lebte noch oder er war tot, eine Trophäe für die drei Anführer der Söldnertrupps hier. So oder so, Geheimdienstler wurden dazu trainiert, sich anzupassen und auch ohne Kommandostruktur zu operieren, also war Arkadi in die Rolle des Anführers geschlüpft und seine Autorität wurde – zumindest vorerst – weitestgehend akzeptiert. Das konnte sich natürlich schnell ändern, aber auch damit musste der ehemalige Soldat fertig werden. Es wurde Zeit, sich vorzubereiten, die Strategie, sich der ersten Angriffswelle anzuschließen, schien im Moment die einzig machbare zu sein. Nicht unbedingt ideal, aber wann waren Pläne unter Einsatzbedingungen das schon jemals?

Geduld warf Arkadi einen raschen Blick auf sein Chrono und lauschte mit unbewegter Miene Nanis Worten in seinem Ohr, die Slicerin – ganz in ihrem Element – bestätigte noch einmal, dass zu Ral kein Kontakt möglich war. Ein Störsender, der für entsprechende Abschirmung wichtiger Gespräche sorgen sollte, das war eine durchaus logische Schlussfolgerung, der blonde Mann mit den kühlen Augen hätte es an Stelle der Söldneranführer nicht anders gemacht. Es konnte auch andere Gründe geben, doch augenblicklich war es nicht möglich, das genauer herauszufinden, also mussten sie mit der Situation leben. Arkadi kam es sogar durchaus ein wenig entgegen, dass ohne den weißhaarigen Mandalorianer seine eigene Bedeutung für das Team gewachsen war. Schlussendlich war auch der erfahrene Söldner nur ein Mittel zum Zweck und wenn nötig entbehrlich. In der glatten Stimme des Agenten war von diesen Überlegungen allerdings nichts zu hören, als er knapp antwortete, er wollte Nani nicht unnötig ablenken.


„Verstanden. Halten Sie Augen und Ohren offen, wenn wir wieder Kontakt bekommen, muss die Verbindung sicher sein. Ende.“


Der Geheimdienstler hatte kein Interesse daran, dass aus lauter Sorge um Ral Fehler gemacht wurden, sollte man wieder mit ihm sprechen oder anderweitig kommunizieren können, musste die Leitung erst mal überprüft werden. Derzeit jedoch bestand die einzige Kommunikation im Team, von dem Gespräch mit der Sephi in der OPZ einmal abgesehen, aus kurzen, trockenen Textnachrichten von Pumpkin. Arkadi warf einen unauffälligen Blick in Richtung des ockerfarbenen Droiden, er schien etwas vorzuhaben und verschwand in einiger Entfernung hinter einem Zelt. Die blauen Augen des Agenten wurden ein wenig schmaler, aber er sah keinen Grund, die Killermaschine wie einen Kath-Hund herzubeordern, jedenfalls noch nicht. Sie hatten noch eine kleine Galgenfrist, bis der Sturmangriff begann, und wenn Pumpkin bis dahin Untersuchungen anstellen wollte, war das seine Sache. Ein Team mit so volatilen Persönlichkeiten wie dieses ließ sich nicht nach militärischen Prinzipien von Befehl und Gehorsam leiten, man musste mit Lockungen und Respekt arbeiten, mit subtiler Manipulation. Früher oder später würde...Arkadi kam nicht dazu, den Gedanken zu vollenden, mit einem leisen Piepen, das eine nur für ihn bestimmte Nachricht ankündigte, meldete sich Nani über ihren privaten Kanal. Arkadi blieb vollkommen ruhig und wandte sich unauffällig ab, eine in der Nähe aufgebaute Feldküche, an der zwei Söldner gerade lauthals über die Konsistenz von Fertignudeln stritten, als Vorwand und Ablenkung nehmend. Eine gute Entscheidung, denn entgegen ihrer sonst so selbstbewussten Art klang die Slicerin am anderen Ende aufgeregt und nervös, und das mit gutem Grund, wie rasch klar wurde. Offenbar sorgte Pumpkin gerade für Schwierigkeiten – der Droide hatte bewusst oder unbewusst eine digitale Signalrakete gestartet, die Arianna Trallok wohl kaum entgehen würde. Verrat oder Versehen? Beides nicht ausgeschlossen, beides auf eigene Art ausgesprochen gefährlich. Für einen winzigen Moment fletschte Arkadi wütend die Zähne, aber er fing sich rasch wieder und tippte an seinen Kragen.


„Bestätige, sind auf dem Weg. Ich sorgte für die Deaktivierung, damit wir Zeit gewinnen. Nani, kontaktieren Sie mich wirklich erst wieder, wenn Sie eine sichere Verbindung haben – riskieren Sie auf keinen Fall, dass Trallok Sie lokalisiert. Falls doch, schicke einen Teil des Teams vorbei, um Sie zu evakuieren. Duval Ende.“


In diesen nüchternen, kühlen Worten schwang tatsächlich ein Hauch Sorge um das Wohlergehen der weißhaarigen Frau mit - die, wie dem aufmerksamen Agenten selbst in diesem angespannten Moment aufgefallen war, einen anderen Namen als zuvor benutzt hatte. Es war weitaus weniger ein Anflug von Sentimentalität, auch wenn dieser Eindruck wohl auch seine Vorteile hatte, sondern die rationale Abwägung, dass er die brillante Slicerin auf jeden Fall brauchte. Noch im Gehen griff Arkadi unauffällig an sein Holster und entsicherte die Blasterpistole darin, wenn es hart auf hart kam, würde keine Zeit bleiben. Ein knappes Nicken Richtung Charlie, Arkadi sprach wieder Basic, glatt und klar, aber mit einer gewissen Dringlichkeit.


„Kommen Sie mit – Problem mit unserem mechanischen Freund. Ich erkläre es später. Da drüben, bei dem Zelt, habe ich ihn zuletzt gesehen, mit etwas Glück ist er noch da.“


Der Agent verschwendete keine Zeit, um anzuhalten, Charlie würde ihm entweder folgen oder nicht. Zielstrebig und so schnell es möglich war, ohne unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen, steuerte Arkadi auf sein Ziel zu, den Kopf leicht gesenkt und sich wachsam umsehen erreichte er das Zelt, schlug die Plane zur Seite und trat ein. Ein schneller Kontrollblick versicherte ihm, dass sie alleine waren, eine glückliche und auch bitter notwendige Fügung. Arkadi schaltete schnell, als er die improvisierte Signalschüssel erkannte, die Pumpkin gebaut hatte, und in einer fließenden Bewegung zog der blonde Mann seine Blasterpistole und richtete sie aus der Hüfte auf den Droiden. Die Stimme des Agenten ließ keinen Widerspruch zu, als er Anweisungen gab.


Pumpkin, sofort von dem System trennen und dann Notfallabschaltung all Ihrer Systeme. Wir wurden kompromittiert – das Signal, das Sie gesendet haben, wurde möglicherweise abgefangen und Sie lenken massiv Aufmerksamkeit auf sich. Wenn das keine Absicht war – was ich hoffen will, tun Sie jetzt, was ich sage. Ansonsten schalte ich Sie auf andere Weise aus.“


Arkadi war nicht in der Stimmung für Tricks und seine kühlen blauen Augen boten das Versprechen, dass er nicht zögern würde, den Droiden Stück für Stück auseinander zu nehmen, wenn das nötig sein sollte. Er konnte nur hoffen, dass die Herrscherin der Station ihnen noch nicht auf den Fersen war oder – auch das eine ernste Gefahr – bereits die Kontrolle über den Killerdroiden besaß. In diesem Fall würde Arkadi erst recht nicht zögern, das zu tun, was notwendig war. Jetzt lag es an der Maschine vor ihm, wie es weitergehen würde, und mit einem diskreten Tippen gegen seinen Kragen forderte der blonde Mann Verstärkung in Form seiner eigenen Leute an. Für den Fall der Fälle...


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Mit Pumpkin's armseligen Software-Wissen, versucht er eine direkte Verbindung zu Nani aufzubauen. Diese empfängt die Anfrage auch, was der Droide verfolgen kann. Doch anstatt angenommen zu werden, bricht diese den Kontakt recht rabiat ab, was den Droiden mehr als verwundert. Noch bevor er sich darüber aufregen kann, was Nani einfällt, bemerkt er ein Auslesen seiner Festplatte, Speicher und Systeme. Vorsorglich – und fast damit rechnend – hat der Droide Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um ein gewisses Risiko vorzubeugen. Darunter das Partitionieren und Separieren seiner Speicher, Prozessoren und Systeme. Ziel war es, die Antenne und einem Teil seines Körpers zu verbinden, damit eine Verbindung hergestellt werden kann ohne dass sein ganzer Körper und Prozesse/Prozessoren involviert sind. Pumpkin vertraut Nani, zwar nur bedingt, aber aufgrund ihrer Fähigkeiten, weiß er ihr Talent zu schätzen. Wobei man eher sagen müsste, aufgrund eines paranoiden 'Gefühls' wissend, ihr nicht vollständig alles zu offenbaren und ihr jedes offene Tor seines Körpers anzubieten.

Da Nani den Kontakt und Zugang recht zügig verschlossen hat, konnte der Datenzugriff auf seine Internas nicht von Nani ausgehen. Seine 'Sicherheitsmaßnahme', mit allen internen Vorkehrungen, Verschlüsselungen, Begrenzungen und Abwehrprogrammen, waren ein Witz. So schnell wie dies überwunden wurde, zeigt ein unglaubliches Potenzial, dass kein einfacher 'Hacker' vollbringen kann. Geistesgegenwärtig zieht der Droide das Kabel vom Steckplatz seines Körpers – zwar sich nicht das gesamte Ausmaß der Gefahr bewusst – tut er genau das Richtige. Bevor schlimmeres passiert ist, ist die Verbindung unterbrochen. Kurz analysiert der Droide sein Innerstes, um das Ausmaß des Schadens klar zu machen und die Situation zu verstehen. Glücklicherweise konnte er schlimmeres verhindern, wie zum Beispiel den Verlust seiner gesamten Persönlichkeit oder Autonomie. Fazit ist aber, dass circa 89% seines Speichers ausgelesen wurde, darunter alle Sprachdatenbanken, fast 75% seiner Mechanik-, Kampf- und Sprengmeisterprogrammierung und -Datenbanken, Fast 50% seiner Persönlichkeitsmatrix und -strukturen, als auch seine Prozessoren, Software und ein Großteil seiner Infrastruktur, die es ihm ermöglichen, eine Persönlichkeit zu entwickeln.

Für jemand Anderen, wäre dies kaum ein Schaden, doch für Pumpkin ist dies eine große Verwundbarkeit. Immerhin hat jemand einen tiefen Einblick seines 'Inneren' nehmen können – fast als würde jemand in einen Lesen, wie in einem Buch und dessen Geheimnisse kennen. Nach einer kurzen Systemanalyse stellt er fest, dass er keine äußeren Schäden davon getragen hat und auch noch die volle Kontrolle über seinen Körper hat. Es scheint so, als hätte – wer auch immer sich in ihn eingeklinkt hat – es nur einen Datendown- aber keinen -upload gegeben. Was mehr oder minder gut ist. Immerhin hätte man ihn Programme einflößen können, die einem Haltebolzen gleich kämen. Was für ein Graus. Gefangen im eingenen Körper und nur dies zu tun, was man aufgetragen bekomme. Eine Marionette ohne freiner Autonomie. "Nie wieder!", schwörte sich der orangene Blechkasten nach seiner Flucht seiner früheren 'Meister'. Wobei er sie eher als 'Sklaventreiber' bezeichnen würde. Jedenfalls hatten diese sehr teuer mit dem Leben bezahlt.

Nichtsdestotrotz besitzt nun die Person – oder was auch immer ihn gehackt hatte – eine Menge Informationen über den Droiden, worauf sich eine Menge Informationen und Schlüssfolgerungen daraus ziehen lassen können. Wie ein Psychoanalytiker aus dem Tagebuch seines Patienten.

Wie konnte er nur so dumm sein und sich dieser Blöße geben. Für einen arroganten und selbstgefälligen, gar überheblichen HK-Droiden wie Pumpkin, durfte dies niemand erfahren. Doch erst so langsam wird ihn der Fehler immer mehr bewusst. Nicht nur, dass Etwas oder Jemand viel über den Droiden erfahren hat, sondern auch viele Daten wurden gedownloadet. Noch einmal analysiert er den Download, was genau über ihn und von ihn gedownloadet wurde, um darüber eine Schadensregulierung einzuleiten. Eines ist klar. Diesen Fehler darf der Droide nie mehr machen. Doch das Ganze hatte den Vorteil, dass er zur Erkenntnis kommt, sich eine Art Virus zu besorgen, die alle Daten die es über ihn gibt, löschen. Ein 'Attentäter' muss stets aus dem Dunklen heraus operieren und dufte nicht so bekannt sein wie ein bunter Hund. Darüber hinaus ist es immer ein Vorteil, wenn die Gegenseite nichts über einen weiß. Das heißt also, dass er auf kurzer Sicht ein Virus braucht, der an seinen Daten mit anheftet. Sollte jemand eine Datei stehlen, würde er sich auch gleich wieder löschen. Dies ist – zwar im nachhinein – die beste Lösung, für die Zukunft, doch im Augenblick steht der Umstand im Raum, dass die verlorenen Daten bei jemand anderen vorliegen.

Während er im Ruhigen seine Datenanalysen durchführt, öffnet sich hinter ihm die Zelt'tür'. Duval sieht nur den Rücken des Droiden, wie er dort sitzt. Da Duval mit gezogener Waffe gleich spricht, was er will, muss der Droide nicht sofort zur Waffe greifen. Was in diesem Augenblick so oder so nicht sinnvoll wäre. Sofern es nicht Duval wäre, hätte es der Droide drauf ankommen lassen, erst 'dumm stellen und dann rebellieren'. Mit den einen oder anderen Fleischsack wäre er schon klar gekommen. Zwar ist der Droide nicht sonderlich begeistert, dass ausgerechnet Duval hinter ihm steht, den der HK-Droide nicht sonderlich mag, doch er sieht keine wirkliche Gefahr in diesen. Immerhin hätte er auch den Detonator aktivieren können, um Duval etwas in Schach zu halten, doch dieser Plan wäre absurd. Eher hebt der Droide langsam den linken Arm, in der Hand einen Stecker, um zu zeigen, dass die Verbindung bereits getrennt wurde.

"Beschwichtigende Aussage: Die Verbindung wurde bereits vor wenigen Sekunden unterbrochen. Erfreuliche und beschwichtigende Aussage: Wäre ich kompromitiert, wärest du bereits beim Betreten des Zeltes tot. Da dies aber nicht der Fall ist, kannst du deine Waffe senken."

Die Situation ist zwar angespannt, doch der arrogante Droide lässt sich nicht einschüchtern. Langsam senkt er die Hand und erhebt sich gemütlich, worauf man das Ausmaß seiner improvisierten Konstruktion sehen kann.

"Empörte und beunruhigte Aussage: Jemand oder Etwas, hat mühelos all meine Sicherheitssysteme überwunden und ein Großteil meiner Daten gedownloadet. Nachtragende Korrektur: 'gestohlen'."

Der Droide schaut mit orangenen Photorezeptoren zwischen Duval, seinem Blaster und seiner Antenne und erklärt:

"Erklärung: Aufgrund Nani's unsicheren Frage, ob wir sie hören, zweifelte ich an der Sicherheit ihrer Verbindung und versuchte eine Neue aufzubauen."

Dabei sucht er die passenden Worte, um sich aus der Affäre zu ziehen. In Bruchteil einer Sekunde gehen die Sätze durch seinen Prozessor:


Irrtümlicherweise habe ich meine Schutzmaßnahmen überschätzt. Negativ.

Irrtümlicherweise habe ich die Notwendigkeit des technischen Know-Hows, um eine neue und sichere Verbindung aufzubauen, unterschätzt. Negativ.

Dummerweise habe ich das feindliche Potenzial unterschätzt. Negativ.

Leider scheiterte der Versuch kläglich, aufgrund äußerer Umstände. Positiv.


Egal wie er es ausdrückt, er müsste unweigerlich gestehen, dass er einen Fehler gemacht hat.

"Missmutige Aussage: Aufgrund äußerer Umstände scheiterte der Versuch kläglich. Feindseelige Aussage: Dieser Umstand wird mir nie wieder passieren und wer auch immer dafür verantwortlich ist, ich werde meine Daten neutralisieren."

Dass Duval dabei aber das Wort 'Wir' benutzt und somit auch andeuten könnte, dass es nicht nur Pumpkin's Schuld ist, nimmt der Droide gar nicht so wahr. Eher sieht er seinen eigenen Rachefeldzug gegen die Identität, die es sich erdreistet hat, ihn so mühelos auszulesen. Dabei erklärt er nur beiläufig – was viel früher und wichtiger ist:

"Beiläufige Erklärung: Es wurden keine Programme ge-uploadet. Wirklich wichtige Informationen über unser Vorgehen wurden nur minimal kopiert."

Selbst das kleinste Mü an Informationen über die Gruppe, könnte das gesamte Vorhaben scheitern lassen. Die Frage ist nur, welche Informationen der Droide 'verloren' hat. Dies teilt er aber derzeit noch nicht mit. Eher war er damit beschäftigt, die Situation herunter zu spielen und Duval davon zu überzeugen, seine Waffe zu senken. Seine Photorezeptoren bleiben aber weiterhin orange, die auf keine Kampfbereitschaft hindeuteten, auch sein Blaster ist fest am Rücken fixiert.

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