Joya No
Republikanischer Captain
[Tyrius-System | Weltraum | CC9 Ax] Joya No mit Crew; Lioness (Shou Adachi) und Silver Spear (Lin Ke-Derik) in der Nähe
Da die Besatzung der Ax so lange vergeblich nach einem Lebenszeichen der Lioness Ausschau gehalten hatte, war es eine Erleichterung, nun zu sehen, wie sie aus dem Hyperraum fiel. Sie erreichte das Tyrius-System unweit der CC9-Fregatte, was leicht dadurch zu begründen war, dass sie aus derselben Richtung hierher gesprungen war. Also hatten sie sich auch unterwegs offenbar nur verpasst. Doch dass das kein Grund war anzunehmen, dass an Bord des Mon-Calamari-Sternkreuzers alles in Ordnung war, bewies neben dem Hilferuf des Commanders Adachi auch der äußere Zustand. Schon in geringer Vergrößerung konnte man erkennen, dass die Lioness schwer angeschlagen war, mindestens so sehr wie die Ax. Sie hatte im Kampf einer Übermacht standgehalten, so lange es ihr möglich gewesen war. Joya No war mit einigen Entscheidungen, die sein blauhäutiger Kollege getroffen hatte, unzufrieden und der Meinung, dass mehr hätte getan werden können, um den desaströsen Ausgang der Mission zu verhindern, doch zumindest musste er eingestehen, dass es dem Fastmenschen nicht an Einsatz- und Opferbereitschaft fehlte. Die Schäden beschränkten sich offenbar nicht auf die äußere Hülle, sondern hatten sich auch auf tiefer leigende Sektionen des Schiffes ausgewirkt. Es konnte keinen Zweifel geben, dass es auch dort Tote gegeben hatte. Und der Kaminoaner wusste nicht, wie viele ihrer Soldaten und X-Wings sie wieder an Bord genommen hatten, bevor sie gezwungen gewesen waren, das Shinbone-System zu verlassen. Er selbst hatte seine Landeteams zurücklassen müssen - keine leichte Entscheidung, aber eine notwendige, denn alles andere hätte bedeutet, die ganze Besatzung dem Tod zu weihen. Auf diese Weise hatte ein Großteil der Leute auf der Ax und hoffentlich auch auf der Lioness überlebt. Aber das war eigentlich das einzig Positive, was No über den zurückliegenden Einsatz sagen konnte. Denn immerhin hatten sie keines ihrer Missionsziele erfüllt und nun bedurften beide Schiffe fremder Hilfe.
Diese kam von einem republikanischen Kriegsschiff, das sich unweit ihres Sprungpunktes befand. Dessen Kommandant beantwortete kurz nach dem Eintreffen des MC40 die Hilferufe. Sein Tonfall war nicht der eines Menschen, doch No war zu erschöpft und innerlich zu aufgewühlt, um auf solche Details zu achten. Erleichtert nahm er zur Kenntnis, dass Commander Ke-Derik sein Schiff in der Lage sah, nicht nur technische Hilfestellung zu leisten, sondern auch eine große Zahl an Verwundeten zu versorgen. Da noch immer zahlreiche Besatzungsmitglieder der Ax in Lebensgefahr schwebten, war das eine gute Nachricht.
»Meinen Gruß, Commander Ke-Derik - ich danke Ihnen für Ihre Hilfsbereitschaft. Wir sind bereit zum Rendez-Vous-Manöver, allerdings müssen wir das Schiff dafür drehen, denn wir haben nur auf einer Seite noch funktionierende Andockschleusen. Ich lasse meine Mediziner eine Prioritätenliste erstellen, welche Patienten am dringendsten behandelt werden müssen. Allerdings sind ein paar von ihnen nicht transportfähig und müssen weiter auf der Ax behandelt werden. Wenn Sie einige Einheiten Bacta erübrigen können, wären wir Ihnen sehr verbunden, denn unsere Vorräte sind erschöpft.
Ihre Einladung auf Ihr Schiff muss ich aber ablehnen. Solange die Situation an Bord nicht unter Kontrolle ist, werde ich hier gebraucht. Vielleicht ergibt sich später die Gelegenheit.«
Es wäre unvereinbar mit Joya Nos Anspruch an sich selbst gewesen, nun zu einem Höflichkeitsbesuch auf die Silver Spear aufzubrechen. Obwohl er schon viel zu lange im Dienst war und ihm Zeit zur Erholung nicht nur zustand, sondern nach den Bestimmungen der Flotte auch zwingend vorgeschrieben wäre, wollte und konnte er nicht abschalten. Solange er das Gefühl hatte, noch irgend etwas ausrichten zu können, würde er seinen Posten nicht verlassen. Und solange er sich nicht vergewissert hatte, dass alle im Tyrius-System bestehenden Möglichkeiten ausgeschöpft und die Hilfsmaßnahmen vollumfänglich angelaufen waren, würde er die Brücke nur unter Zwang verlassen. Selbst dann wäre es seine nächste Priorität, sich mit dem Flottenkommando in Verbindung zu setzen und vom Verlauf der Shinbone-Mission zu berichten. Und dann gab es natürlich noch Untersuchungen darüber anzustellen, wer die Schuld an dem Fiasko trug, und die Verantwortlichen mussten zur Rechenschaft gezogen werden. Selbst wenn das erledigt war, gab es noch keinen Grund, sich zurückzulehnen: Nicht, solange nicht sichergestellt war, dass die Ax in Zukunft akzeptable - also vorbildliche! - Leistungen erbrachte, die sie in Zukunft gegen solche Niederlagen immun machten. Arbeit für Wochen oder Monate, und jede noch so kleine Pause konnte den Prozess nur verzögern. Joya No hasste sich für die Schwäche, ab und zu Schlaf und Ruhe zu benötigen, und wenn es möglich gewesen wäre, hätte er genug Willenskraft aufgebracht, um das ganze nächste Jahr ununterbrochen im Dienst zu bleiben. Doch das war leider keine Frage der Überzeugung. Längst spürte er die körperlichen Symptome des Schlafmangels, der ihn gnadenlos zu Boden und ins Land der (Alp-)Träume zerren wollte. Er ignorierte sie, so gut er konnte, und machte weiter. Entgegen jeder Vernunft und allen Warnzeichen seines Körpers zum Trotz.
»Kommunikation, stellen Sie eine Verbindung zur Lioness her«, befahl er, und als kurz darauf der Kanal stand und ein Offizier des MC40 sich meldete, verlangte er: »Ich will Commander Shou Adachi persönlich sprechen!«
Als er sich der Aufmerksamkeit des blauhäutigen Humanoiden sicher war, sagte er eindringlich:
»Commander Adachi, ich will Ihnen für Ihre Unterstützung im Shinbone-System danken, auch wenn sie leider nicht ausgereicht hat, um die Mission zu einem Erfolg zu machen. Vor allem will ich Sie aber daran erinnern, dass alle Informationen im Zusammenhang mit diesem Einsatz einer strikten Geheimhaltung unterliegen, die von meiner Seite bereits verletzt wurde, als ich Sie hinzugerufen und einbezogen habe. Es ist unbedint notwendig, dass niemand sonst von der Subjugator erfährt. Sie müssen Ihre... Besatzung... anweisen... ich... es...«
Weiter kam er nicht, denn ihm wurde schwarz vor Augen und ein Schwindelgefühl übermannte ihn. Nicht nur seine Zunge wurde plötzlich schwer, sondern auch sein Kopf und seine Schultern, und die Knie wurden ebenso weich wie die Finger. Er griff nach der Stuhllehne des Kommunikationsoffiziers, hinter dem er stand, doch hätte er alleine einen Sturz nicht verhindern können. Ein Ensign griff ihm im wahrsten Sinne des Wortes unter die Arme und stützte ihn. In dem eingeschränkten Maß, in dem er sich seiner Situation bewusst war, ärgerte sich No darüber, diese Hilfe zu benötigen und dass nicht nur seine eigenen Untergebenen, sondern auch Commander Adachi und seine Brückenmannschaft Zeugen seiner Schwäche wurden. Er versuchte sofort, sich wieder aufzurichten, doch es gelang ihm nicht. Der Ensign geleitete ihn zu seinem Sessel, wo er sich notgedrungen niedersinken ließ.
Sein bothanischer XO reagierte schnell auf die veränderte Situation.
»Hier spricht Lieutenant Commander Tai'oki. Der Commander will sagen, Sie müssen Ihre Besatzung zur Verschwiegenheit ermahnen, Commander Adachi. Fragen der Rettungskräfte und anderer Außenstehender zu den Vorgängen im Shinbone-System dürfen nicht beantwortet werden. Wir werden unsere Leute ebenfalls entsprechend anweisen. Ax, Ende!«
Joya No wollte widersprechen. Er war noch nicht fertig mit dem Kommandanten der Lioness. Als Befehlshaber des Einsatzes hielt er es für seine Pflicht, sich nach dem Status des MC40 zu erkundigen und zusammen mit Adachi einige Analysen durchzuführen, die als Grundlage seines Berichtes an Admiral Stazi dienen sollten. Doch sein Widerspruch versandete in einem unverständlichen Kauderwelsch, als seine Sprachwerkzeuge ihm den Dienst versagten.
»Fürs Logbuch: Commander Joya No ist offensichtlich gesundheitlich nicht in der Lage, sein Kommando weiter auszuüben. Ich übernehme den Befehl über die Ax um 4:39 Standardzeit!« verkündete der Bothaner.
No glaubte, im Blick seiner türkisfarbenen Augen einen gewissen Hauch von Häme zu sehen, doch er konnte nicht sicher sein. Dazu war sein Blick viel zu unscharf. Diesmal gelang es ihm zu sprechen, doch seine Stimme war sehr leise und kraftlos und es fehlte ihr an der Schärfe, die er gerne hineingelegt hätte.
»Dafür gibt es keinen Grund!« behauptete er. »Ich bin meinen Pflichten nach wie vor gewachsen!«
»Tut mir Leid, Sir, die Tatsachen liegen auf der Hand. Sie sind eben beinahe bewusstlos geworden. Sie sind offensichtlich krank oder überarbeitet. Ich muss darauf bestehen, dass Sie sich augenblicklich in ärztliche Behandlung begeben!«
Auf die zornige, aber machtlose Erwiderung des Kaminoaners achtete der Erste Offizier nicht. »Bringen Sie den Commander auf die Krankenstation!« wies er zwei Sicherheitsleute im hinteren Bereich der Brücke an.
Joya No hatte keine Kraft zum Widerstand. Es kam ihm wie eine Meuterei vor, dass er gegen seinen Willen von seiner Brücke entfernt wurde, doch er musste es hinnehmen. Das letzte Bisschen an Würde, das er noch behalten konnte, war, dass er von den beiden Menschen gestützt auf eigenen Beinen von der Brücke schlurfte, anstatt sich tragen zu lassen.
[Tyrius-System | Weltraum | CC9 Ax] Joya No mit Crew; Lioness (Shou Adachi) und Silver Spear (Lin Ke-Derik) in der Nähe
Da die Besatzung der Ax so lange vergeblich nach einem Lebenszeichen der Lioness Ausschau gehalten hatte, war es eine Erleichterung, nun zu sehen, wie sie aus dem Hyperraum fiel. Sie erreichte das Tyrius-System unweit der CC9-Fregatte, was leicht dadurch zu begründen war, dass sie aus derselben Richtung hierher gesprungen war. Also hatten sie sich auch unterwegs offenbar nur verpasst. Doch dass das kein Grund war anzunehmen, dass an Bord des Mon-Calamari-Sternkreuzers alles in Ordnung war, bewies neben dem Hilferuf des Commanders Adachi auch der äußere Zustand. Schon in geringer Vergrößerung konnte man erkennen, dass die Lioness schwer angeschlagen war, mindestens so sehr wie die Ax. Sie hatte im Kampf einer Übermacht standgehalten, so lange es ihr möglich gewesen war. Joya No war mit einigen Entscheidungen, die sein blauhäutiger Kollege getroffen hatte, unzufrieden und der Meinung, dass mehr hätte getan werden können, um den desaströsen Ausgang der Mission zu verhindern, doch zumindest musste er eingestehen, dass es dem Fastmenschen nicht an Einsatz- und Opferbereitschaft fehlte. Die Schäden beschränkten sich offenbar nicht auf die äußere Hülle, sondern hatten sich auch auf tiefer leigende Sektionen des Schiffes ausgewirkt. Es konnte keinen Zweifel geben, dass es auch dort Tote gegeben hatte. Und der Kaminoaner wusste nicht, wie viele ihrer Soldaten und X-Wings sie wieder an Bord genommen hatten, bevor sie gezwungen gewesen waren, das Shinbone-System zu verlassen. Er selbst hatte seine Landeteams zurücklassen müssen - keine leichte Entscheidung, aber eine notwendige, denn alles andere hätte bedeutet, die ganze Besatzung dem Tod zu weihen. Auf diese Weise hatte ein Großteil der Leute auf der Ax und hoffentlich auch auf der Lioness überlebt. Aber das war eigentlich das einzig Positive, was No über den zurückliegenden Einsatz sagen konnte. Denn immerhin hatten sie keines ihrer Missionsziele erfüllt und nun bedurften beide Schiffe fremder Hilfe.
Diese kam von einem republikanischen Kriegsschiff, das sich unweit ihres Sprungpunktes befand. Dessen Kommandant beantwortete kurz nach dem Eintreffen des MC40 die Hilferufe. Sein Tonfall war nicht der eines Menschen, doch No war zu erschöpft und innerlich zu aufgewühlt, um auf solche Details zu achten. Erleichtert nahm er zur Kenntnis, dass Commander Ke-Derik sein Schiff in der Lage sah, nicht nur technische Hilfestellung zu leisten, sondern auch eine große Zahl an Verwundeten zu versorgen. Da noch immer zahlreiche Besatzungsmitglieder der Ax in Lebensgefahr schwebten, war das eine gute Nachricht.
»Meinen Gruß, Commander Ke-Derik - ich danke Ihnen für Ihre Hilfsbereitschaft. Wir sind bereit zum Rendez-Vous-Manöver, allerdings müssen wir das Schiff dafür drehen, denn wir haben nur auf einer Seite noch funktionierende Andockschleusen. Ich lasse meine Mediziner eine Prioritätenliste erstellen, welche Patienten am dringendsten behandelt werden müssen. Allerdings sind ein paar von ihnen nicht transportfähig und müssen weiter auf der Ax behandelt werden. Wenn Sie einige Einheiten Bacta erübrigen können, wären wir Ihnen sehr verbunden, denn unsere Vorräte sind erschöpft.
Ihre Einladung auf Ihr Schiff muss ich aber ablehnen. Solange die Situation an Bord nicht unter Kontrolle ist, werde ich hier gebraucht. Vielleicht ergibt sich später die Gelegenheit.«
Es wäre unvereinbar mit Joya Nos Anspruch an sich selbst gewesen, nun zu einem Höflichkeitsbesuch auf die Silver Spear aufzubrechen. Obwohl er schon viel zu lange im Dienst war und ihm Zeit zur Erholung nicht nur zustand, sondern nach den Bestimmungen der Flotte auch zwingend vorgeschrieben wäre, wollte und konnte er nicht abschalten. Solange er das Gefühl hatte, noch irgend etwas ausrichten zu können, würde er seinen Posten nicht verlassen. Und solange er sich nicht vergewissert hatte, dass alle im Tyrius-System bestehenden Möglichkeiten ausgeschöpft und die Hilfsmaßnahmen vollumfänglich angelaufen waren, würde er die Brücke nur unter Zwang verlassen. Selbst dann wäre es seine nächste Priorität, sich mit dem Flottenkommando in Verbindung zu setzen und vom Verlauf der Shinbone-Mission zu berichten. Und dann gab es natürlich noch Untersuchungen darüber anzustellen, wer die Schuld an dem Fiasko trug, und die Verantwortlichen mussten zur Rechenschaft gezogen werden. Selbst wenn das erledigt war, gab es noch keinen Grund, sich zurückzulehnen: Nicht, solange nicht sichergestellt war, dass die Ax in Zukunft akzeptable - also vorbildliche! - Leistungen erbrachte, die sie in Zukunft gegen solche Niederlagen immun machten. Arbeit für Wochen oder Monate, und jede noch so kleine Pause konnte den Prozess nur verzögern. Joya No hasste sich für die Schwäche, ab und zu Schlaf und Ruhe zu benötigen, und wenn es möglich gewesen wäre, hätte er genug Willenskraft aufgebracht, um das ganze nächste Jahr ununterbrochen im Dienst zu bleiben. Doch das war leider keine Frage der Überzeugung. Längst spürte er die körperlichen Symptome des Schlafmangels, der ihn gnadenlos zu Boden und ins Land der (Alp-)Träume zerren wollte. Er ignorierte sie, so gut er konnte, und machte weiter. Entgegen jeder Vernunft und allen Warnzeichen seines Körpers zum Trotz.
»Kommunikation, stellen Sie eine Verbindung zur Lioness her«, befahl er, und als kurz darauf der Kanal stand und ein Offizier des MC40 sich meldete, verlangte er: »Ich will Commander Shou Adachi persönlich sprechen!«
Als er sich der Aufmerksamkeit des blauhäutigen Humanoiden sicher war, sagte er eindringlich:
»Commander Adachi, ich will Ihnen für Ihre Unterstützung im Shinbone-System danken, auch wenn sie leider nicht ausgereicht hat, um die Mission zu einem Erfolg zu machen. Vor allem will ich Sie aber daran erinnern, dass alle Informationen im Zusammenhang mit diesem Einsatz einer strikten Geheimhaltung unterliegen, die von meiner Seite bereits verletzt wurde, als ich Sie hinzugerufen und einbezogen habe. Es ist unbedint notwendig, dass niemand sonst von der Subjugator erfährt. Sie müssen Ihre... Besatzung... anweisen... ich... es...«
Weiter kam er nicht, denn ihm wurde schwarz vor Augen und ein Schwindelgefühl übermannte ihn. Nicht nur seine Zunge wurde plötzlich schwer, sondern auch sein Kopf und seine Schultern, und die Knie wurden ebenso weich wie die Finger. Er griff nach der Stuhllehne des Kommunikationsoffiziers, hinter dem er stand, doch hätte er alleine einen Sturz nicht verhindern können. Ein Ensign griff ihm im wahrsten Sinne des Wortes unter die Arme und stützte ihn. In dem eingeschränkten Maß, in dem er sich seiner Situation bewusst war, ärgerte sich No darüber, diese Hilfe zu benötigen und dass nicht nur seine eigenen Untergebenen, sondern auch Commander Adachi und seine Brückenmannschaft Zeugen seiner Schwäche wurden. Er versuchte sofort, sich wieder aufzurichten, doch es gelang ihm nicht. Der Ensign geleitete ihn zu seinem Sessel, wo er sich notgedrungen niedersinken ließ.
Sein bothanischer XO reagierte schnell auf die veränderte Situation.
»Hier spricht Lieutenant Commander Tai'oki. Der Commander will sagen, Sie müssen Ihre Besatzung zur Verschwiegenheit ermahnen, Commander Adachi. Fragen der Rettungskräfte und anderer Außenstehender zu den Vorgängen im Shinbone-System dürfen nicht beantwortet werden. Wir werden unsere Leute ebenfalls entsprechend anweisen. Ax, Ende!«
Joya No wollte widersprechen. Er war noch nicht fertig mit dem Kommandanten der Lioness. Als Befehlshaber des Einsatzes hielt er es für seine Pflicht, sich nach dem Status des MC40 zu erkundigen und zusammen mit Adachi einige Analysen durchzuführen, die als Grundlage seines Berichtes an Admiral Stazi dienen sollten. Doch sein Widerspruch versandete in einem unverständlichen Kauderwelsch, als seine Sprachwerkzeuge ihm den Dienst versagten.
»Fürs Logbuch: Commander Joya No ist offensichtlich gesundheitlich nicht in der Lage, sein Kommando weiter auszuüben. Ich übernehme den Befehl über die Ax um 4:39 Standardzeit!« verkündete der Bothaner.
No glaubte, im Blick seiner türkisfarbenen Augen einen gewissen Hauch von Häme zu sehen, doch er konnte nicht sicher sein. Dazu war sein Blick viel zu unscharf. Diesmal gelang es ihm zu sprechen, doch seine Stimme war sehr leise und kraftlos und es fehlte ihr an der Schärfe, die er gerne hineingelegt hätte.
»Dafür gibt es keinen Grund!« behauptete er. »Ich bin meinen Pflichten nach wie vor gewachsen!«
»Tut mir Leid, Sir, die Tatsachen liegen auf der Hand. Sie sind eben beinahe bewusstlos geworden. Sie sind offensichtlich krank oder überarbeitet. Ich muss darauf bestehen, dass Sie sich augenblicklich in ärztliche Behandlung begeben!«
Auf die zornige, aber machtlose Erwiderung des Kaminoaners achtete der Erste Offizier nicht. »Bringen Sie den Commander auf die Krankenstation!« wies er zwei Sicherheitsleute im hinteren Bereich der Brücke an.
Joya No hatte keine Kraft zum Widerstand. Es kam ihm wie eine Meuterei vor, dass er gegen seinen Willen von seiner Brücke entfernt wurde, doch er musste es hinnehmen. Das letzte Bisschen an Würde, das er noch behalten konnte, war, dass er von den beiden Menschen gestützt auf eigenen Beinen von der Brücke schlurfte, anstatt sich tragen zu lassen.
[Tyrius-System | Weltraum | CC9 Ax] Joya No mit Crew; Lioness (Shou Adachi) und Silver Spear (Lin Ke-Derik) in der Nähe