Slayer Abenteuer 5 "Erste Schritte"
Nur wenige Tage waren seit der Aufdeckung des "Mordfalles" rund um Eringas Frau Salla ins gallische Land gegangen und wieder stand ein großes Fest bevor, was einigen Bewohnern der Hafenstadt Tarnagh ein eher ungutes Gefühl verschaffte. Shira konnte sich noch genauso an die alptraumhafte Samhain-Nacht erinnern, wie Tarix, Brogia und Ash. Sollte an der Wintersonnwendfeier nun ähnliches passieren?
Das Fest an sich verlief jedoch ideal. Während die Hexe Úna etwas abseits von der Menge an ihrem eigenen kleinen Feuer saß und mit den Flammen redete, stolzierte Tarix mit seiner Sklavin über den großen Platz im Wald, der für die Festlichkeiten hergerichtet wurde und er bemerkte erst nach einiger Zeit, daß Brogia mittlerweile Hand in Hand mit dem jungen Javeed ging. Anscheinend entwickelte sich hier wirklich etwas.
Ashling hatte weniger Erfolg, bei Xanja zu landen (genauso wie Alasdair, der mittlerweile bei Ashling untergekommen war, von der kräftigen Kriegerin zurückgewiesen wurde), wurde dann aber von einer barmherzigen Shira gerettet, die mit dem erstaunten und dankbaren Barden auf der Festwiese tanzte, während ein grummeliger Alasdair die ins Feuer gestreckte Hand von Úna zu verbinden versuchte, die gleich mit Verband erneut brannte und von der verrückten Hexe dann per eigenem Zauberspruch auf Eis gelegt wurde ^^
Insofern war alles harmonisch und ruhig und als Alasdair im Wald pinkeln war, Ashling seiner edlen Begleitung gerade den Witz mit den beiden Goten erzählte und sich alle gerade in tiefster Sicherheit glaubten, erklang aus dem südlichen Unterholz ein gellender, unmenschlicher Schrei!
Ashling protestierte, daß der Witz doch garnicht sooo schlimm gewesen sei, doch da sprinteten Shira, Xanja und Tarix schon los, dicht gefolgt von Brogia und dann dem heldenmutigen Ashling, der der Menge versichtert, daß sie alles im Griff hätten.
Im Wald traf man dann auf den etwas verwirrten Alasdair, der nicht genau wußte, wohin er denn jetzt gehen sollte und sich der kleinen Gruppe anschloß. Der Lauf durch den verschneiten Wald ging weiter und nach kurzer Zeit gelangten die Helden auf eine weitere Lichtung, in deren Zentrum ein Altar aufgebaut war, auf dem ein ausgeweidetes Kind lag, umringt von drei behörnten Dämonen.
Diese wurden auch schnell auf die Neuankömmlinge aufmerksam und während Xanja wie gewohnt ihren Met rituell verschüttete, um ihrem Kriegsgott zu huldigen und Alasdair wie gewohnt dem schönen Met nachweinte, begann ein kleines Scharmützel, das damit endete, daß Tarix erneut von Dämonenkrallen verletzt war und sich Ashling mutig in den Ringkampf eines Dämonen mit Xanja geworfen hatte, zuerst seine Harfe über des Untiers Haupt geschlagen und dann den Unhold würgend mit allen zu Boden gegangen war.
Nachdem sich alle wieder gesammelt hatten und sich die meisten dem Opferaltar näherten, kotzte sich Ashling erstmal die Seele aus dem Leib, während sich Alasdair die Sache genau anschaute... er kannte sich als Druide letztendlich mit solchen Dingen doch etwas aus. Doch genau sagen, was Sache war, konnte er nicht und so gab er dem gebeutelten Ashling erstmal etwas starkes zu trinken (was Ashling auch sofort ausschaltete und er getragen werden mußte), während die anderen die Leiche des Jungen (Harax, der Sohn eines Bauerns der Umgebung) in Tarix Umhang einwickelten.
Doch keiner hatte bemerkt, daß sich Brogia während dieser ganzen Zeit außer Atem (sie hatte mit einem abgebrochenen Ast - ihren Dolch hatte sie zu Tarix Mißfallen nicht mitgenommen - im Kampf tatkräftig mitgeholfen) weiter am Waldesrand gesessen und ein übles Gefühl bekommen: Angst um die Sicherheit Javeels hatte ihren Verstand umnebelt und nach kurzem Abwiegen der Konsequenzen hatte sie sich still und leise aufgemacht und war durch den Wald in Richtung Feier gelaufen.
Die Bewohner Taranghs hatten nach dem lauten Schrei die Lust an der Feier verloren und waren im Aufbruch, doch konnte einer der Nachzügler Brogia Auskunft über den Waisenjungen geben: er sei zurück nach Tarangh gegangen.
Brogia machte sich sofort auf den Weg und erreichte das Haus der alten Frau, bei der Javeed untergekommen war. Sie schlich sich durchs Fenster in die Schlafstube und versicherte sich, daß der durch ihren Besuch etwas verwirrte Javeel wirklich in Sicherheit in seinem Bett befinden würde. Erleichtert schlich Brogia zurück ins Freie und überlegte dann, ob sie nach hause oder zurück zur Gruppe laufen sollte, entschied sich dann für letzteres und machte sich zurück auf den Weg in den nächtlichen Wald.
Während dessen hatte die kleine Gruppe ihren Gang zurück zur Stadt beendet (Ashling hatte zwecks seines Zustandes leider nur ansatzweise den Dankeskuß auf seine Wange von Xanja mitbekommen) und es wurde entschieden, daß Shira und Alasdair die Leiche des Kindes zurück zu den Eltern bringen sollte. Diese waren verständlicherweise zutiefst erschüttert über ihren Verlust, die Frage, warum das Kind an erster Stelle denn überhaupt nicht vermisst worden war, entfiel den beiden Boten. Alasdair fragte dann noch nach, warum Shira eine Lüge um Wildtiere konstruiert hatte und nicht Dämonen erwähnte, aber die junge Slayer teilte ihm mit, daß man hier solche übernatürlichen Dinge nicht ganz so breit treten sollte.
Alasdair wollte zudem immer wieder die Wunde an Tarix Arm untersuchen, dieser hatte aber die bereits heilende Stelle gut verpackt und wollte sie dem sturen Druiden nicht zeigen.
Dann ein erneuter Schrei... diesmal aus Richtung Hafen. Die Freunde machten sich zugleich auf und auch Brogia im Wald hörte den schrecklichen Laut. Doch wußte sie nicht, wo ihr Herr war und so öffnete sie sich ihrer zweiten Natur und streckte ihre feine Nase in den Wind... da, der Geruch Tarix war aus Tarangh zu vernehmen und so machte sie sich auf, zurück in die Richtung, aus der sie gerade gekommen war.
Am Hafen angekommen sah die kleine Gruppe Helden sofort ein kleines Boot am Dock, auf dem mehrere Vertreter der eben schon begegneten Dämonenart um eine kleine, am Mast angebundenen Mädchenleiche (noch nicht völlig ausgeweidet) standen und beim Angriff der erzürnten Kämpfer sofort ins Wasser sprangen. Tarix nahm die Verfolgung im eiskalten Flußwasser auf, während sich Ashling erneut zusammensackte und fast Alasdair ins Wasser zog und sich Xanja wie versteinert am Wasser stehenblieb und garnichtmehr auf irgendwas reagierte. Shira trug sie dann in Sicherheit..
Nun kam dann auch Brogia am Schauplatz an und tigerte verstört am Dock entlang, auf die Rückkehr ihres Herren wartend. Ein zurückgekehrter Alasdair konnte sie dann doch aus ihrer Angst reißen und ihr befehlen, mit ihm zusammen die Leiche wegzuschaffen.
Brogia schaute noch ein weiteres mal nach Javeed, da sie wieder ein ungutes Gefühl verspürte und das mit ihm verband, doch auch jetzt war keine Gefahr in Verzug.
Ein komplett durchnässter und durchfrohrener Tarix hatte am anderen Ufer des Flusses die Spuren der Dämonen verloren und wankte dann müde nach Hause.
Dort wurde er dann nackt von den anderen zur Tür geklopft und zog sich widerwillig etwas an, um ein weiteres vorgehen zu besprechen, während er dann auch erstmal Brogia nach ihrer Aktion fragte und nichtmal sooo wütend war, wie man das zuerst annehmen würde. Er sagte ihr einfach, sie sollte solche Dinge in zukunft lassen und sie würde halt nicht ihr Geburtstagsgeschenk bekommen, das er für den heutigen Tag vorbereitet hätte. Ja, Brogia hatte an diesem Morgen ihr 12. Lebensjahr vollendet...
Den Eltern der kleinen Doria wurde der leblose Körper ihrer Tochter von Tarix überbracht und die Fischer waren ebenfalls am Boden zerstört über den Tod ihres Kindes.
Alasdair konnte in einigen seiner Bücher Informationen über diese "Shilaren" auftreiben, genauso wie über das Ritual, das sie anscheinend durchziehen und damit eine Beschwörung bewirken wollten.
Man entschied sich, die Spuren am nächsten Tag erneut zu untersuchen und gegebenenfalls zu verfolgen. Letztendlich wollte keiner, daß das Ritual zuende geführt wird und die Dömonen irgendetwas gefährliches in diese Welt ziehen würden...
Alasdair und Ashling hatten auch ihren Weg zurück ins Haus des Bardens gefunden und Xanja war zurück zu Eringas Haus gegangen (sie versuchte seit den letzten Ereignissen den Zimmermann mit allen Mitteln zu umwerben, wohnte bei ihm und machte seinen Haushalt). Doch die Nacht war kurz und im noch dunklen Morgen fanden sich wieder alle Helden bei Ashlings Haus ein, wo ein wieder an Xanja grabschender Alasdair wieder ein bisschen von der Kriegerin gehauen wurde und ein total verkaterter Ashling sagte, er könne nicht an der Suche nach den Dämonen teilnehmen.
Also zog man zu fünft los, diesmal gut ausgerüstet und für die meisten Unannehmlichkeiten gewappnet. Doch das erste Problem war schneller da, als Gedacht: beid er Überquerung des Flusses setzte wieder Xanjas Erstarren ein und sie bat dann Alasdair, ihr ein Beruhigungsmittel zusammenzumischen, daß ihr Ermöglichte, ihre übernatürliche Angst vor solchen Wassermassen zu überwinden.
Da Alasdair auf diesem Gebiet aber wirklich gut unterwegs war, konnte die Gruppe per Fähre schnell übersetzen und mit einer nun etwas bedrogten Kriegerin die im Schnee gefrohrenen Spuren der dämonischen Sektierer ausfindig machen.
Die Spuren führten in den Sumpf, in dem sie vor einigen Tagen bereits die vermeindliche Leiche Dallas gesucht und eine Sumpfhexe gefunden hatten, glitten dann aber wieder in Richtung Wald ab und führten letztendlich zu einer kleinen Höhle im Hügelland, die doch recht steil in den Boden kroch.
Nach einer kurzen Vorbereitung begaben sich dann auch alle in die Dunkelheit der Erde und als im engen Gang ein weiterer dieser nervenzerfetzenden Schreie zu hören war, begannen die Gefährten (alle, außer Alasdair) schneller zu laufen, dabei Wurzeln und Vorsprüngen auszuweichen und so schnell wie möglich in eine große Kammer zu stolpern, in der ebenfalls ein Altar mit einem toten Kind zu finden war, um den diesmal fünf Shilaren standen.
...und an einer Wand lagen gut verschnürt zwei weitere Kinder... Brogia erkannte Javeel und während Xanjas erster Pfeil den Kopf eines Dämonen nur knapp verfehlte und die Aufmerksamkeit der Shilaren nun auf den Helden lag, rannte Brogia los, um ihren Liebsten zu befreien.
Der Kampf war brutal und während schon die ersten Köpfe durch Tarix Kriegshammer abgerissen wurden und Shiras Schläge den Unholden zusetzten, griff ein Dämon die abgelenkte Brogia an und verletzte sie an der Schulter.
Während die anderen immer noch um ihr Leben kämpften und nicht wirklich der Sklavin zu Hilfe eilen konnten, geschah aber etwas unerwartetes: Brogias Körper zog sich in die Länge, wurde muskulöser, haariger... innerhalb weniger Sekunden stand ein gewaltier Werwolf vor dem verdutzten Shilaren, der aber dennoch versuchte, seinen Gegenüber in einem gewaltigen Griff zu pinnen.
Der Werwolf biß beim ersten Versuch, den Kopf des Shilaren zu zerquetschen daneben, nachdem Shira aber einen brutalen Tritt in den Rücken des Dämonen erzielt hatte, umschloßen die gewaltigen Kiefer den Kopf des Dämonen und Blut spritzte.
Der Kampf war zuende und während Alasdair heimlich versuchte, hinter dem großen Werwolf an die Kinder zu gelangen und Xanja schon zum Angriff ansetzte, stellte sich ein schützender Tarix zwischen seine Gefährten und den Werwolf. Er sagte, daß es sich hier um Brogia handeln würde und keiner etwas von ihr zu befürchten hatte. Die verdatterte Shira überlegte kurz und Xanja, mit ihrem Hass auf alle Dämonen durch ihre frühe Kindheit schon im Kampf äußerst brutal aggierend (den letzten Gegner hatte sie sogar die Nase abgebissen, bevor er tot zu Boden sackte), starrte erstaunt auf die junge Jutländerin.
Doch der Werwolf war schon nichtmehr im Raum und eine blutverschmierte Brogia saß lethargisch an der Wand, ins Leere blickend und mit den Tränen ringend.
Xanja hüllte die Sklavin in ihren Mantel, während Tarix Javeed eindringlich musterte und eine Aura der Göttlichkeit bei ihm erkannte und Alasdair die beiden Kinder befreite. Xanja, die sich schützend um die beiden kümmerte, gefiel Tarix starrender Blick überhauptnicht und sie erwiederte ihn mit Unmut, während die dritte Leiche (die junge Elixia, Tochter eines phönizischen Händlers) eingehüllt und aus der Grotte getragen wurde.
Nach einem langen Marsch zurück (wieder mit Beruhigungsdrogen für Xanja) konnte auch die Leiche von Elixia ihren Eltern übergeben werden und Brogia bekam doch noch ihr Geschenk: einen Tag Freiheit mit einer angemessenen Summe Taschengeld. Tarix war stolz auf seine Sklavin und erlaubte ihr auch, weiterhin mit Javeed Kontakt (und alles andere) zu halten, während die anderen Gefährten immer noch an den neuesten Erkenntnissen knabberten. Es war ja nicht alltäglich, einen Werwolf als "Kameraden" zu haben.
Und alle hatten beim Gedanken an die nächsten großen Feste ein überaus flaues Gefühl im Magen -.-
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Ein lustiges Abenteuer, das wirklich Spaß gemacht hat und bei dem Raidi und ich leider etwas zu viel spammten. Lain hat uns angedroht, uns auseinanderzusetzen
Wir geloben Besserung *shy*
Am genialsten war der Dialog zwischen Alasdair und Xanja in der Opfergrotte, bei dem die Religion der Kriegerin Thema war:
Xanja: "Mein Kriegsgott ist streng und hart."
Alasdair: "Willst du mal meinen harten Kriegsgott sehen?"
Xanja: -.-
Böse, weil ich da gerade getrunken habe und Wasser in der Nase ist unschön
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Und morgen spielen wir dann sogar schon das erste Abenteuer unserer brandneuen Legacy "Broken Spine" Kampagne!!
Freut euch jetzt schon auf das erste Kapitel: "Saat"