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Sag Bescheid, was du davon hälst, wenn du dir das Spiel zulegen solltest. Meine System-Wechsle-Dich-Runde ist aktuell nicht unbedingt so stark in die Richtung "neue Systeme" zu bewegen.
Ich wollt mal fragen, ob ihr anderen PSW Gamer noch lebt und ob überhaupt noch Interesse an den Abenteuerberichten besteht, die wir immer noch (beinahe) wöchentlich verfassen.
Cthulhu ist wieder angelaufen, Treasure Hunter kommt demnächst aus seiner kleinen Pause, Emmergens und Broken Spine haben einige Abenteuer hinter sich gebracht und ich weiß nicht, ob die Geschichten hier überhaupt noch gelesen werden. Wäre ja schade um Mühe (ja, das Reinstellen macht Mühe ^^) und Speicherplatz, wenn wir das genauso gut auch nur als doc auf der Platte verwahren können (und im Kindle lesen )...
Ich guck hier immer mal rein... Bin in letzter Zeit nicht wirklich zu meinen Hobbies gekommen, daher war auch hier nicht viel von mir zu hören. (Orkael scheint ne ähnliche Phase zu haben... Das hört sich alles sehr, sehr ähnlich an.
also ich lese mir gerne eure berichte durch...
bei uns geht diese woche auch ne dnd kampagne los, mal schauen was sich unser spielleiter ausgedacht hat...
puh kann ich gar nicht sagen, bin der neuzugang und hab auch so gut wie keine erfahrung bei dnd.
nach dem spiel kann ich die eckdaten aber gerne reinstellen.
Ich wollt mal fragen, ob ihr anderen PSW Gamer noch lebt und ob überhaupt noch Interesse an den Abenteuerberichten besteht, die wir immer noch (beinahe) wöchentlich verfassen.
Wie Finarfin schon geschrieben hat: Zu wenig Zeit für vieles. Aber ich bin immer noch gerne am Mitlesen.
Kurze zusammenfassung der aktuellen Ereignisse: Der Malkavianer ist durch einen dummen Unfall (der mit einem Erkrankungsfall meiner Person zusammenhing) in der Menschlichkeit gefallen und mein Waldläufer ist letzten Woche von chaotic-neutral auf chaotic-evil gefallen.
Scheint wohl gerade im Trend zu liegen, das langbespielte Charaktere ins bösere abdriften...
Ich lebe noch, aber ich hab hier noch nichts geschrieben, sondern lese immer nur mit. Ich verstehe nicht so ganz wie man das Zusammenfassen soll. Wir spielen gerade so eine Art Kult.
So eine Art? Was heißt das? Hat der Spielleiter die GRWs des Rollenspiels Kult auf dem Tisch liegen und erzählt euch einen von Pferd? Nehmt ihr den Kult-Hintergrund aber andere Regeln? Habt ihr Teile des Kult-Settings übernommen und spielt derzeit Shadowrun mit übernatürlichen anleien?
Wir spielen mit dem Grundregelwerk Kult / Ok-Kult 1. Edition des Grundwerks, wir haben zum Glück noch eine Limitierte Wiederaufmachung bekommen. Davor haben wir nur DnD und Vampire Maskerade gespielt (eine Mischung aus Requiem und Masquerade), das ist sozusagen unser erster Versuch in der Kult Branche. DnD hab ich gemeistert, beim Vampire hab ich gespielt, und bei Kult werde ich vermutlich auch spielen. Wir haben Kult etwas an den Regeln gedreht, indem wir das Kampfsystem etwas vereinfacht haben, damit man nicht soviel Würfeln muss ansonsten haben wir alles beibehalten. Die letzte Runde bestand überwiegend aus Charaktererstellung. Dann haben wir noch eine stolze Stunde gespielt.
Zum Glück? Ich glaube Kult/Okkult hat sich nicht so gut verkauft insgesamt. (Auch wenn es aufgrund des Hintergrundes eine Menge Möglichkeiten bietet. Aber leider auch potential für eine Menge Mit darstellt.)
Erzähl bei Gelegenheit von den ersten Spielabenden.
Gut... dann muß ich wohl noch einige Berichte nachreichen:
Das Geschichten von Staub und Schatten Finale
Vier Von Helden und Schurken Abenteuer
Ein Abenteuer aus Cromshell Abenteuer
Ein SW Treasure Hunter Abenteuer (bzw ein halbes)
...und dann kommen noch zwei SW Broken Spine/Legacy Berichte und drei Opus Anima Kapitel auf euch zu. Aua, das wird Spam
Dann setz ich doch gleich mal das Finale meiner Geschichten aus Staub und Schatten Kampagne rein, damit wenigstens dieser Bericht nen Abschluß bietet und ich mich dann die Tage mit den anderen beschäftigen kann.
Wir erinnern uns: der Schwertkämpfer Daneel, die Paladin Senji, die Kampfkünstlerin Jira und der Zauberer Helios waren weiter in Richtung des tropischen Zuruls gewandert, um die Quelle der Untotenarmee unter der Kontrolle von Lord Átor ein für allemal unschädlich zu machen, hatten aber dank einiger seltsamer Erscheinungen und Wegetipps Seitens seltsamer Schatten, Mäusen, kleiner Jungen und alter Schamanen nur recht vage Anhaltspunkte. Im Grunde hatten sie keeeeine Ahnung, wo es denn nun hingehen sollte
Enjoy...
Seit Tagen waren die Reisenden im dichten Unterholz des grünen Dschungels unterwegs und während Hitze, Schlamm, Blutegel und Mückenschwärme das Vorankommen zu einer Tortur machten, wurde den müden Helden immer mehr klar, daß sich der Urwald trotz Átors Sith in Cruhn nicht im geringsten von Untoten gereinigt hatte. Immer noch wanderten die lebenden Leichen längst gefallener Krieger durch die Schatten der großen Blätter und nicht selten mußten sich die vier Abenteurer den Angriffen der Unholde erwehren.
Wieder waren die Gefährten durch das Nahen von untoten Kriegern alarmiert worden und als sich die mit alten Farthing-Rüstungen und Lendenschürzen und Kopfschmuck aus Zurul bekleideten Zombies um sie herum aus dem Unterholz schob, entbrannte erneut ein Kampf auf Leben und Tod.
Das Doppelschwert Daneel Giskards und die exotischen Stichwaffen der östlichen Kämpferin Jira Taidar drängten die unheiligen Gegner zurück und auch der Zauber von Helios Aranaar ließ eine Gruppe der wandelnden Leichen in einem Schauer aus Hagelkörnern wanken.
Doch während ein verfaulter Hühne nach vorne sprang und seinen scharfkantigen Holzknüppel gegen die Schulter des Zauberers schlug und dieser schmerzerfüllt aufschrie, fielen schon die nächsten Untoten über Senji Starlight her. Die Paladin wußte aber alle Hiebe und versuchten Bisse mit Rüstung und blau leuchtenden Kriegshammer abzuwehren und mit Hilfe ihres hölzernen Paragon-Symbols in stinkende Schlacke zu verwandeln.
Helios suchte zwischen der Jira und dem auf Belegarma sitzenden Daneel Zuflucht und konnte weitere Übergriffe der geifernden Krieger verhindern, als die Hiebe und Schläge seiner Weggefährten nun auch den letzten Untoten ein jehes Ende bereiteten.
Doch sah die kleine Gruppe wieder keine Krähe, die sonst immer am Himmel über ihnen gekreist hatte und verunsichert berieten sie sich... waren sie auf der richtigen Fährte? Warum hatte das gefiederte Tier nach all den Monaten von ihnen abgelassen?
Während sich Daneel und Jira weiter austauschten, heilte Senji mit ihren gottgegebenen Kräften die Wunden Helios' und vorsichtig machten sie sich auf den Weg weiter Richtung Süden - tiefer und tiefer in den Urwald des Landes, der die Untotenplage über ganz Resham gebracht hatte.
Schwerer und schwerer war ein Weg durch den Dschungel zu finden und während Helios mit seinem Wissen und seinen Zaubern dafür sorgte, daß sich keiner der Gruppe mit tödlichen Beeren und anderen Früchten vergiftete, sorgte Jira für das nötige Frischfleisch, um die Wanderung durch die dampfige Hitze zu ermöglichen. Keiner konnte hier wirklich glauben, daß es erst März war, so heiß war es in diesen Landen und mit schweren Schritten bahnten sich die vollends gepanzerte Senji und eine eher leichtfüßige Jira einen Weg durch die Farne und Hängepflanzen, während Daneel und Helios hoch auf dem Rücken des mit magischen Hufeisen bestückten Belegarmas Senjis Pony Rascal hinter sich herführten.
Über eine Woche später kamen die Reisenden an eine Stelle im Dschungel, an der die Bäume einem steilen Hang Platz machten und zwischen den hohen Bäumen weiter unten hohe Tempestrukturen und Pyramiden zu sehen waren. Ranken und Wurzeln überwucherten die uralten Anlagen der Zuruler.
Doch war der Weg hinab zum gemütlich vor sich hinschlängelnden Fluß zu gefährlich für Belegarma und Rascel und so suchte Jira eine Stelle im Wald, in der der Abstieg weniger Probleme beinhalten würde. Unterdess erklärte Helios Senji, daß die Pyramiden die alten Tempel des Südvolkes waren und man sich nicht sicher sein konnte, welch unterirdischen Verzweigungen tief unter den Gebäuden gegraben worden waren.
Dann rief Jira, die anscheinend nicht allzu weit entfernt einen passablen Hang gefunden hatte, Senji zu sich und Helios, nun auch von einem unweit austretenden Daneel alleine gelassen, grübelte weiter über die architektonische und arkane Natur der alten Stufenpyramiden. War dies eine Wegepunkt auf der langen Reise? Oder gar das Ziel?
Die beiden Frauen kamen zurück und auch Daneel gesellte sich wieder zu ihnen und so wurde von Jira erklärt, daß man die Pferde ohne weiteres zum Fluß führen könnte, würde man nur etwas weiter gen Osten wandern, wo das Gefälle nicht ganz so extrem war.
Schnell war die geeignete Stelle erreicht und während Daneel dank der schwebenden Hufeisen seines Schlachtrosses ohne Unannhemlichkeiten am Fuße des Hanges ankam und auch Jira zu Fuß und Helios auf einer unsichtbaren, fliegenden Zauberscheibe sitzend keine Schwierigkeiten hatten, über den laubübersähten Waldboden zu gelangen, mußte Senji sehr wohl mit all ihrer Kraft kämpfen... Rascal wollte nämlich nicht, wie ihre Besitzerin wollte und so stämmte sich das kleine Pony mit seinen Hufen in die feuchte Erde und die Paladin konnte so feste ziehen und zerren - das Tier rührte sich keinen Schritt.
Schon machte sich Daneel wieder auf den Weg nach oben, um seiner Freundin zu helfen, als sich hinter dem Pony die Blätter zur Seite schoben und mehrere der zweibeinigen Echsen, die der Gruppe schon bei der Ankunft in Zurul aufgefallen waren, aus dem Dickicht sprangen. Ein großes Exemplar schnellte in einem Bogen an Rascal und Senji vorbei, ein weiteres sprang gekonnt und mit ausgestreckten Sichelklauen an den muskulösen Zehen über einen morschen Baumstumpf und zwei weitere warteten weiter oben am Hang zischend, knurrend und schnatternd auf die Reaktion der überraschten Paladin.
Schnell zogen Jira und Daneel ihre Bögen und zwei Pfeile schlugen in die Schulter des ersten großen Reptils, der aufheulte und versuchte, die Projektile mit seinem Maul aus den blutenden Wunden zu ziehen. Rascal hatte sich inzwischen entschieden, daß es nun doch gesünder wäre, sich von der Stelle zu bewegen und stürmte mit einer im Zügel verhedderten und hinter sich herschleifenden Senji Daneel entgegen.
Dann sprach Helios seinen Zauber und wieder knisterte die Luft vor Elektrizität, als kalte Winde und steinharte Hagelkörner die Pflanzen um die angreifenden Echsen zerfetzten. Fluchtartig zogen sich drei in den Schutz des tieferen Waldes zurück. Doch war der Angriff nicht zuende, denn schon sprang die verwundete Echse den immer noch auf seiner Zauberscheibe sitzenden Helios an, der sich gerade noch ducken konnte. Daneel hatte mittlerweile Senji und Rascal erreicht und halbierte die zischende Echse mit seinem Schwert.
Dann stoppte er das panische Pony und wankend konnte sich Senji auf ihre Beine stellen.
Diesen Moment hatten sich die Echsen erwählt, um erneut von allen Seiten anzugreifen. Sie hatten sich mit fiependen Lauten und leisem Schnarren abgesprochen, die Gruppe flankiert und griffen nun mit tödlicher Präzision an. Ein Tier verbiß sich in der Panzerung Senjis und während die Paladin mit ihm rang, stürmte ein weiterer auf Helios zu. Der konterte jedoch mit einem feurigen Spruch aus seinen Händen und laut aufkreischend zog sich die stark verbrannte und aus aufgeplatzten Wunden blutende Echse mit einem verkochten Auge und schäumenden Nüstern zurück. Jira hatte indess die Kämpfenden erreicht und brach mit schnellen Tritten und Schlägen das Rückgrat und den Schädel eines weiteren Tieres und Daneel, der mittlerweile eine unangenehme Bisswunde am Hals erhalten hatte, wollte gerade Senji zu Hilfe eilen, als das eben von Helios verbrannte Reptil zurück in ihre Richtung gelaufen kam und seinen Peiniger zielgenau ansprang.
Die Sichelklauen gruben sich tief in die Seite des Zauberers und er fiel von seiner Zauberplattform, während die Krallen des Reptils Wunden in Rücken und Schultern rissen. Dann biß die verbrannte Echse in das Gesicht der Magiekundigen. Laut schrie er auf und schlug um sich und erst als Daneels Doppelschwert die Bestie durchstach, blieb sie reglos auf dem schwer verwundeten Helios liegen.
Dann landete auch Senji endlich einen wütenden Schlag gegen die Echse, die immer noch mit funkensprühenden Krallen an ihrer schweren Rüstung kratzte und benommen fiel das Tier zurück. Als es in das nahe Unterholz fliehen wollte, konnte Daneel mit einem gekonnten Hieb auch diesen Gegner fällen und mit voller Wucht krachte das tote Reptil aus der Sicht der Helden hinaus in das Dunkle der Büsche und Farne.
Doch hörten sie immer noch das Schnattern und Zischen des Rudels und allen war klar, daß sie es mit weitaus mehr dieser Echsen zu tun hatten, die mit ihren ausgefeilten Taktiken und ihren messerscharfen Zehenklauen eine beachtliche Gefahr darstellten.
Schnell rannte Senji zu Helios, der von den Kameraden unter der toten Echse hervorgezogen wurde und mit leuchtenden Händen heilte sie die Wunden. Mit gezwungenem Lächeln versichterte sie dem Zauberer, daß die Sache noch einige Zeit ziehen und jucken würde und schon sattelten Daneel und Helios auf, um schnellstmöglichst zum Fluß zu gelangen. Jira folgte zusammen mit Senji und Rascal.
Der Fluß war nicht besonders breit und auch nicht reißend. Weiter flußabwärts überquerten weitere der Jagdechsen die Fluten und fluchend machten sich die Helden auf eine weitere Konfrontation auf der anderen Seite bereit. Doch Daneel erspähte etwas anderes am gegenüberliegenden Ufer: zwischen den Schatten der Bäume war ein Schatten zu erkennen, der ihm mit einem Wink signalisierte, den Fluß zu überqueren. Der Krieger machte seine Gefährten auf die Gestalt aufmerksam, doch war sie schon wieder im Dunkeln des Dschungels verschwunden. Sollte dies eine Falle sein? Doch welche Wahl hatte die Gruppe denn sonst, als weiter gen Süden zu reisen und somit diesen Weg einzuschlagen?
Während Daneel mit Hilfe der Hufeisen Belegarmas über das Wasser ritt und Jira feststellte, daß ihr die Wogen nur bis knapp über die Hüfte gingen, führte nun auch Senji Rascal über die teils doch recht glitschigen Steine des Grundes.
Am anderen Ufer angekommen, stellten die Gefährten erleichtert fest, daß weder Echsen noch Untote auf sie warteten, erschraken aber dennoch, als vor ihnen abermals ein Schatten erschien, als wäre er schon immer hier an diesem Ort gewesen. Humanoid sah er aus und Senji, Daneel und Jira konnten sich an ihre erste Begegnung mit diesem Wesen erinnern, das sie vor einigen Monaten aufgefordert hatte, die Sümpfe zu durchqueren und die Berge zu erklimmen, um im Westen Duncan Broin zu stellen, der nun als Lord Átor Tod und Verderben über alle Lande brachte.
Helios konnte keine magischen Spuren an der Gestalt erkennen und flüsterte den anderen zu, daß es sich hier um ein tatsächliches Wesen und keinen Zauberspruch handeln würde. Der Schatten hob eine Hand und deutete weiter in den Wald hinein und als die Helden ihn fragend ansahen, sprach er, daß in dieser Richtung die Ruinen von Cuau lägen und die Gruppe dort finden würde, was sie suchte.
Dann verging der Schatten zwischen den Bäumen...
Schnell machten sie sich auf, der Richtungsweisung der helfenden Erscheinung zu folgen und während Jira ihre Mitreisenden an tückischen, mit Moos überwucherten Teerlöchern und von umgestürzten Baumstämmen hängende fleischfressende Pflanzen in der Größe von Hausschweinen führte, ging langsam die Sonne über dem Urwald Zuruls unter.
Während die Geräusche des Waldes langsam abebbten, kamen die Helden an eine große Lichtung, die von kniehohem Gras überwachsen war und in deren Mitte einer der Pyramiden stand, die sie Stunden zuvor von der Klippe aus gesehen hatten. Ranken und riesige Wurzeln hatten das meiste des alten Gebäudes überdeckt, doch war an der ihnen zugewandten Seite ein großer Eingang sichtbar, aus dem sich gerade ein kleiner Truppe Skelette schob. Die wandelnden Leichen zogen in einer anderen Richtung davon und verschwanden zwischen den Farnen.
War dies Cuau? Und was sollte man hier finden? Sollte jetzt eine Erkundung des Gemäuers durchgeführt werden oder war es klüger, den nächsten Morgen abzuwarten, während eventuell immer noch hungrige Jagdechsen auf sie lauerten? Letztendlich sahen alle erwartungsvoll Senji an, die mit ihrem Status als Paladin (die in den Königreichen Reshams als fähige Anführer und Ratgeber galten) gerade leicht überfordert schien. Letztendlich entschied sie, daß ein Nachtlager unweit der Pyramide aufgeschlagen werden sollte. Sie und Helios mußten sich nach den von ihnen durchgeführten Zaubern und Heilungen erholen und auch Jira und Daneel konnten ein paar Stunden Schlaf nicht schaden.
Leise suchte man sich eine geeignete Stelle im Unterholz.
Während sich Senji und Helios für ihre frühmorgendliche Wache ausruhten und Jira und Daneel die Umgebung im Auge behielten, stapfte ein gigantisches Waldtier ungesehen durch den Jungel, riß einige große Bäume um und verschwand wieder in der Stille der Nacht. Die beiden Abenteurer hielten angespannt weiter Ausschau nach Ärger, wurden dann aber von den beiden mehr oder weniger ausgeruhten Kameraden abgelöst, die ihrerseits die Zeit mit Senjis mitgebrachtem Taktik-Brettspiel verbrachten, in dem eine Schlacht aus längst vergessenen Zeiten mit Helden auf der einen Seite und dunklen Spinnen auf der anderen Seite nachgestellt wurde.
Am nächsten Morgen suchte man den Weg zurück zur Pyramide und beobachtete einige Zeit den dunklen Eingang, bis Senji alle im Laufschritt ins Innere des Gebäudes trieb. Belegarma und Rascal sollten mit in die Ruine kommen, um während der Erkundung nicht Opfer von möglichen Untotenkundschaftern zu werden. Durch Senjis Hammer erleuchtet, der nun unter Helios Magie hell aufflackerte, senkte sich der Weg hinunter in die Erde.
Tief führte ein langer Gang in die Tiefe der Pyramide und als die aufmerksamen Helden endlich einen runden Raum fanden, von dem fünfzehn weitere Tunnel abführten und in dessen Mitte ein gewaltiger Steinbogen thronte, unter dem schwarze Magie unheilvoll waberte, konnte der Zauberer das mystische Feld als Portalzauber erkennen, das in den alten Quadern verankert war.
Doch wohin sollte das Tor führen? In eine andere Dimension? Auf die Ebene, aus der Átor und seine Armeen ihre Kräfte zogen? Helios meinte, daß es eventuell ein Weg nach Cruhn sei, doch war auch dies ungewiss und so entschied man sich, erst einmal die anderen Gänge zu überprüfen... letztendlich hatte der helfende Schatten sie an diesen Ort geschickt.
Schnell war ein Plan erarbeitet, besuchte Gänge mit einem Kreidestrich zu kennzeichnen und als man sich in die Dunkelheit wagte, hörte Jira hinter sich das Nahen mehrerer Krieger. Still beäugte sie die dutzenden Skelette, die sich unter der Führung eines brutal wirkenden Untoten in den großen Raum schoben, dann einen anderen Gang wählten und dort verschwanden.
Sie berichtete dies den anderen, die schon weiter gegangen waren und nun vor einer Gabelung standen. Senji schüttelte den Kopf. Sollte sich die Pyramide in ein Labyrinth verzweigen, war dies nicht der Zeitpunkt, sich im Inneren des Untotenreiches zu verlaufen.
Nach einigem Hin und Her wurde beschlossen, doch das Portal zu testen und im Idealfall zusammen durch den Zauber zu treten. Niemand wußte, wie die Zeit auf der anderen Seite verging oder ob es überhaupt einen Weg zurück nach Cuau gab.
Der Portalraum war wieder frei von den lebenden Toten und nach kurzem Zögern schritten alle mitsamt Belegarma (auf dem wieder Daneel und Helios ritten) und Rascal durch den dunklen Wirbel.
Dann kippte die Welt...
Inmitten eines hohen Saales kamen die Helden stolpernd zum Halt, Helios und Daneel schwer auf dem harten Marmorboden aufkommend.Auf einem hohen Thron im Sonst leeren Saal saß eine hochgewachsene Gestalt in weißer Gewandung, die ein schmales Diadem auf der noblen Stirn trug. Ein schönes Gesicht wandte sich zu den Abenteurern und helle, glänzende Augen blickten sie verwundert an. An der Seite des androgynen Mannes saß eine schwarze Krähe auf der Armlehne und krächzte heißer seinen Ruf.
Die erhabene Gestalt erhob sich und fragte mit süßer Stimme, wer die Neuankömmlinge denn seien und wie sie hier her kämen. Verwirrt sahen sich die Gefährten an. Wer war dies? Und wo waren sie hier?
Jira ergriff als erste das Wort und sagte, daß sie von der Krähe beobachtet worden wären, insofern wisse sie, welche Abenteuer sie erlebt hätten. Auch fragte sie, ob er nicht eventuell ein gewisser Lord Átor sei, der das Land mit Pestilenz und Tod überzog...
Der schöne Mann nickte und sagte, daß die Krähe führ Wahr ihre Geschichte miterlebt hätte und als Daneel, der sich mit Helios erhoben hatte, verwirrt erwiederte, daß der Mann ja dann ihre Identität kenne, nickte dieser wieder lächelnd.
Jira fragte, wo sie seien und der Mann erklärte, daß sie im Palast von Cruhn stehen würden. Alarmiert hoben die Helden ihre Waffen und mit einem Lachen gab der schöne Mann zu, daß er auch nie verneint hätte, Átor zu sein. Gütig sah er den erbleichenden Abenteurern entgegen.
Dann griff Senji fester um ihren Hammer und mit einem Schrei gingen die Kameraden auf den Nekromanten los, der sich vor ihnen im Bruchteil eines Augenblickes in eine hagere, groteske Gestalt verwandelte, deren leere Augenhöhlen und der weit aufgerissene Mund wie tiefe Schlünde in die Schattenebene wirkten. Er zog ein Schwert an seiner Seite und als die Waffe ihre Scheide verließ, vergrößerte sich die Klinge sichtlich.
Daneel, der als erster den Unhold erreicht hatte, wurde durch die Macht einer einfachen Handbewegung mehrere Meter zurück geschleudert und die Schläge von Jira und Senji vergingen wie ungeschehen an der so zerbrechlich wirkenden Erscheinung Átors.
Die Krähe hatte sich laut schreiend an die Decke des Saales geschwungen und Helios, der die Stärke, die Geschicklichkeit und den Mut seiner Kampfgefährten mit seinen Zaubern unterlegt hatte, beschwor nun einen gewaltigen Greifen, der sich mit einem betäubenden Adlerschrei auf den Widersacher stürzte. Doch auch die Krallen und der scharfe Schnabel dieses magischen Tieres konnten Átor nichts anhaben und wieder und wieder wurden die Abenteurer von magischen Schlägen und der eisigen Klinge des Hexenschwertes getroffen.
Dann waren Rufe und das Rasseln von Waffen vor der großen Saaltür zu hören und während sich Helios darauf konzentrierte, die Doppeltüre mit seinen Mächten zu verschließen, warf Átor ihm einen alles penetrierenden Zauber entgegen, der Helios Künste und sogar Teile der Türe zerstörte. Schon waren die Laute der nahenden Untotenwächter zu hören...
...doch löste sich ein kleiner Schatten aus dem Gewand Átors und eine Feldmaus rannte blitzschnell auf den Eingang zum Thronsaal. Jira wollte das Tier noch aufhalten, dachte sie nun, einem weiteren Trick des Hexenmeisters gegenüber zu stehen, doch sprang die kleine Kreatur über die magischen Waffen der Kampfmeisterin.
Als die Maus die sich beinahe öffnende Tür berührte, verschloß sie sich mit einem hell aufflammenden Schein, der Átor nur wütend aufschrien ließ.
Der Greif, der unter den Hieben des Nekromanten zusammengebrochen und zu Helios erstaunen nicht auf seine Heimatebene zurückgekehrt war, erhob sich nun hinter Átor als untotes Spiegelbild seines früheren selbst und griff nun ebenfalls die Gefährten an, die immer mehr zurückweichen mußten, obgleich durch den gleißenden Schein an der Türe keine Verstärkung der Untoten heraneilen konnte.
Einen weiteren Spruch vorbereitend, richtete Helios seinen Zauberstab auf den Nekromanten, doch dieser gestikulierte mit einer klauenartigen Hand und das dicke Holz in Helios' Griff begann zu zittern und beinahe zu bersten. Nur mit all seinen Kräften konnte er verhindern, daß sein Fokus zerbrach und somit sein Fokus vernichtet wurde. Überlegen grinste Átor den in Schweiß gebadeten Zauberer an.
Im hellen Licht des Türsiegels wuchs plötzlich Átors Schatten heran und stand dann abgehoben von Wand und Boden im Raum, formte sich dann in den Körper eines kleinen Jungen, der den Abenteurern schon mehrmals zur Seite gestanden war.
Den erstaunten Blicken der Helden folgend, sah nun auch Átor Malcolm und mit einem gehauchten Seufzen brachte er nur ein "Du?!" heraus. Malcolm blickte ihn traurig an und deutete dann auf die immer noch in der Luft kreisenden Krähe. Mit fester Stimme wandte er sich an die Gefährten und erklärte, daß der Vogel ihr Ziel sein sollte und er somit Erlösung finden würde. Zornig schrie Átor ihm wortlos entgegen, doch Malcolm war wieder mit dem Schatten des Hexenmeisters verschmolzen.
Schnell spannte Jira ihren Kurzbogen und ein zielgenauer Pfeil brachte die Krähe zu Fall. Mit einem aufbäumenden Zittern stockte Átor in seiner Bewegung und die ersten Schläge von Senjis glühendem Hammer und Daneels Doppelschwert trafen nun doch mit sichtbarem Ergebnis.
Doch erneut wehrte sich der verhasste Feind und während sein untoter Greif bereits wieder ohne Kraft zusammen gebrochen war und nun verrottend neben dem Thron lag, fand ein schwerer Schlag mit dem Hexenschwert sein Ziel und Daneel ging zu Boden.
Mit einem schmererfüllten Schrei hob die Paladin ihren Hammer und schmetterte ihn immer wieder gegen die Seite des stürztenden Untotenkönigs. Dann schwang sie die große Waffe über ihren Kopf und zertrümmerte den Schädel Átors. Mit einem elektrischen Schnalzen verging die seit langer Zeit gewobene Magie der Dunkelheit und Senji ging neben ihrem toten Daneel auf die Knie.
Während Helios sie zu trösten versuchte und ein humpelnder Belegarma, der durch eine von Átors Machtattacken schwer verletzt war, neben seinen gefallenen Herren trottete, löste sich die kleine Schattenmaus aus der nun nicht mehr verbarrikadierten Türe, hinter der das Fallen von Knochen und Rüstung zu hören war.
Jira, die die letzten Worte Malcolms immer noch im Kopf hatte und die immer noch gute Seite Duncan Broins nun endlich erlösen wollte, traf das heranflitzende Tier mit einem letzten Schlag. Der Schatten verpuffte in tausende Flocken aus Dunkelheit, die in der Luft leicht zu glimmen begonnen und dann zu Daneels Leiche geweht wurden.
Mit einem tiefen Einatmen erhob sich der Krieger in den Armen seiner weinenden Geliebten und erstaunt sahen sich beide an. Als Daneel fragte, was passiert sei, küßte Senji ihn nur überschwenglich und ließ dann Freudentränen alle Ängste und Sorgen vergessen.
Dann heilte die sich sammelnde Paladin die Wunden ihrer Mitstreiter und das gebrochene Bein Belegarmas, Jira trat noch einmal auf die tote Krähe, die vor ihnen in der Mitte des Saales lag und mit einem immer noch um Senji besorgten, nun aber über alle möglichen Theorien mutmaßenden Helios wankten sie durch die leichenübersähten Gänge des Palastes.
Cruhn war befreit von der Geisel des Totes, die letzten Untoten fielen bewegungslos von den Mauern und verfaulende Drachen fielen wie tote Fliegen vom wolkenbedeckten Himmel. Überall waren die Grauen der letzten Monate zu sehen und lange würde der Aufbau dieses alten Sitzes von Zivilisation und Heldenmutes brauchen.
In einer toten Stadt gingen die siegreichen Freunde einer ungewissen Zukunft entgegen...
Das war also das Ende meiner Kampagne, die dermaßen viel Zeit still gelegen hatte.
Die Sache mit Daneel war ne Kurzschlußreaktion von mir, der hätte da eigentlich wirklich sterben sollen, aber nachdem ich da geschockt weitermeisterte, ist das einfach so "passiert". Aber dann kann Dyesce wenigstens in der Nachfolgekampagne (Geschichten von Tod und Wiedergeburt) weiter Daneel spielen und ich zwinge sie nicht, Garýn Zell als PC zu übernehmen
Ich hoffe, das Ende hat euch gefallen und dann werden wir uns die Tage mal intensiver mit der Von Helden und Schurken Geschichte beschäftigen
Ah, nicht dafür. Das sind Sachen auf die ich gerne Aufmerksam mache, wenn ich drüber stolpere. Mir entgeht ja auch einiges in anderen Bereichen. Von daher ist das einfach nur ein immer wieder mal kurz in dem einen oder anderen Blog und Podcast kurz reinschnüffeln, um mal nachzusehen, was es sonst noch so alles gibt derzeit. (Treib mich ja nicht umsonst in genügend Foren rum.)
Und wenn ich schon mal dabei bin... anscheinend hat das mittlerweile Aufgelöste amerikanische Miniverlagslabel Neoplastic Press das Grundregelwerk für ihr Horrorrollenspiel "Dread: The Books of Pandemonium" kostenlos freigestellt: *Click me* (Dafür muss man sich allerdings bei DriveThruRpg/RPGNow/Onebookshelf registrieren.) Zu dem kann ich allerdings überhaupt nichts sagen.
Sodala, dann werd ich mit den letzten Berichten der Von Helden und Schurken Kampagne weitermachen...
Enjoy...
Das tödliche Geschoß flog von Elenars Sehne, gefolgt von weiteren Pfeilen und auch Ulfgars Axt überschlug sich bereits in der Luft und traf Has'door am Oberkörper. Schwer verwundet kippte er neben die Leiche des erdolchten Königs Samul. Die Gedankenschinder Wachen jedoch schauten nur überrascht von König zu Zauberer zu Abenteurer und ließen die Gefährten gewähren, als sie die breiten Beckenstufen erklommen. Kreiia und Kim waren entsetzt über den Angriff des bärenartigen Barbaren und der Elfin und die Kundschafterin fragte mit zischender Stimme, wie sie denn nun nach Hause kommen sollten, war der einzig Magiekundige mit dem Wissen um Weltenportale auf dieser Ebene nun tot.
Doch Has'door war nicht tot. Blutend lag er am leuchtenden Boden des ausgetrockneten Stufenbeckens und und befühlte verwundert mit Fingern und Mundtentakel seine Wunden. Scirocco war neben ihm gelandet und schleppte mit Stöhnen und Ächzen den Dolch hinfort, der dem Zauberer bei der Tötung seines Königs geholfen hatte. Während der Zauberer mit erhobener Hand die schlagbereiten Helden bat, einzuhalten und das Ganze als unglückliches Mißverständnis betitelte, versuchte Liss ihrem Dämonenbegleiter auf Abyssal klar zu machen, daß sie den Dolch viel besser gebrauchen könnte, als er. Der wollte aber nicht hören und zerrte weiter an der magischen Waffe.
Mittlerweile halfen auch die Wachen Has'door auf die Beine und untersuchten den toten König. Doch dieser hatte die Attacke seines Hofzauberers tatsächlich nicht überlebt. Nun wurde Has'door gefragt, welches Motiv er für den Königsmord gehabt hätte, dieser meinte aber nur, daß es hier so Sitte war, den Regenten auch auf diese Weise loszuwerden. Er hätte nur das getan, was eventuell andere auch schon planen würden. Kim schlug Kreiia als neue Königin vor und Ulfgar senkte bereits unbeteiligt seine Waffen; er meinte, daß es sich hier eh nur um "Monster" handeln würde. Bei zivilisierten Völkern hätte er den ermordeten König eher rächen wollen.
Has'door vesicherte zur Überraschung der Gefährten jedoch immer noch sein Vorhaben, ihnen ein Portal in eine andere Ebene zu erschaffen und nahm das Gehirn des Purpurwurms trotz seines immer noch blutenden Körpers und einiger Pfeile in seinem Leib entgegen und bat alle Anwesenden, ihm doch bitte zu folgen. Dann trat er in den Schatten einer Gesteinssäule und schritt dort auf magische Weise durch die Wand. Die Wachen taten es ihm nach, aber nicht, bevor sich in einem unbeobachteten Augenblick einer der Gedankenschinder noch das Hirn des toten Königs einverleiben konnte.
Kreiia trat an die Leiche Samuls heran und untersuchte den kalten Körper. Außer eines sich wie von selbst bewegenden, königlichen Umhang, eines Siegel-Amuletts mit rotem Edelstein und zwei einfachen Ringen war hier jedoch nichts zu finden und so zog sie Samul die Gewandung aus und sie und und steckten Liss sich die magere Ausbeute ein. Dann folgten auch sie den anderen in den Schatten.
Durch den Schatten gelangten sie in einen schmalen Seitentunnel, den Has'door und die anderen Gedankenschinder bereits weiter entlang gewandert waren, bereits einen neuen Schatten ansteuernd. Scirocco hatte immer noch mit dem Gewicht des Dolches zu kämpfen und hielt die langsam zurückfallenden Abenteurerinnen sichtlich auf, als ein nasser Tentakel Kreiia von hinten am Kopf traf. Als sie sich alarmiert umsah, ließ Kim noch den abgetrennten Mundfangarm Samuls fallen und schaute sich unschuldig eine Moose an, was Kreiia aber nur noch wütender machte. Sie packte sich den immer noch zuckenden Fleischfortsatz und schlug damit nach der Närrin, die sich lauthals zur Wehr setzte.
Ulfgar, der das Gezanke und Sciroccos Sturheit mitbekam, ließ Elenar kurz alleine bei den Wachen und dem Zauberer weiter von Schatten zu Schatten und von Tunnel zu Tunnel schreiten und machte kehrt, um den kleinen Dämonen hochzuheben. Der Versuch, ihm den Dolch wegzunehmen, scheiterte am ganzen Körpereinsatz Sciroccos, der sich mit Händen, Füßen und Zähnen in der Waffe einkrallte. Es reichte Ulfgar und trotz dem Protest seitens Liss schlug er den Dämonen mit einem kräftigen Fausthieb bewußtlos. Dann gab er Liss den Dolch (und den ohnmächtigen Dämonen), befahl Kreiia und Kim, den Blödsinn sein zu lassen und kehrte wieder an seine Position in der wandernden Gruppe zurück.
Als sie nach kurzer Zeit mit Has'doors Hilfe durch viele solcher Gänge und Höhlen Abkürzung um Abkürzung genommen hatten, betraten sie letztendlich die große Grotte, in der die Stadt des unterirdischen Volkes gelegen war. Es waren laute, tiefe Klänge wie aus großen Hörnern zu hören und das Volk Samuls sammelte sich auf den Stufen des Königshauses. Einer der Minister hatte bereits mit seiner Rede begonnen und erklärte allen, daß Samul tot sei und in einer Woche entschieden werden würde, wer als nächstes auf dem Thron säße.
Erstaunt fragte Liss, wie die Nachricht vom Tode des Königs so schnell bis hier her dringen konnte und Has'door erklärte, daß er seine Diener auf dem Wege hier her benachrichtigt hätte. Allem Anschein nach war auch hier Magie am Werke gewesen.
Auch stellte Kim die Frage, wie sich denn nun entscheiden würde, wer der nächste Regent werden würde und der Zauberer erklärte, daß sich eigentlich jeder für diese Position melden könne, die Entscheidung dann aber in einem blutigen Duell fallen würde. Wieder erwähnte Kim, daß Kreiia Königin werden sollte.
Als sie die Menge und die Nachrichten verkündeten Bürokraten hinter sich gelassen und das Innere des Palastes betreten hatten, wollte Kreiia noch wissen, wie lange die Wirkung der Mooskapseln den überhaupt anhalten würde. Seit einem Tag konnten sie sich ja dank dieses Hilfsmittels recht gut mit den Telepathen unterhalten. Als der Zauberer erklärte, daß die Wirkung wohl für immer Bestand hatte, nickte die junge Frau zufrieden.
Da Elenar und Ulfgar immer noch kein großes Vertrauen zu Has'door und seinen Plänen gefasst hatten, begleiteten sie ihn in seine Arbeitszimmer, die tief im königlichen Komplex gelegen waren und sahen mit zu, wie er gekonnt Zutaten mischte, alte Formeln studierte und das Wurmhirn mit Stromstößen aus einer seltsamen Maschine eindeckte. Er versprach, daß er in einigen Stunden die Zutaten zusammengefügt haben würde, die mißtrauischen Gefährten wollten ihn jedoch auf Schritt und Tritt bewachen. Auf die Frage, wie er denn vorhatte, exakt die Heimatebene der Gefährten mit dem Portalzauber zu finden, zuckte er nur mit seinen Mundtentakeln. Er kannte diesen Ort nicht und sollte auch so nur durch Zufall und Glück genau diesen Weg offen legen. Doch hatten die Abenteurer auch in anderen, fremden Welten die Möglichkeit, Kundige aufzuspüren, die ihren Heimweg besser überblicken konnten und an diesen Grashalm sollten sie sich klammern.
Derweil wollte Kreiia die unterirdische Stadt ihrer Gastgeber erkunden und Kim lud sich selbst zum Mitkommen ein, pflegte doch Liss einen immer noch bewußtlosen Scirocco, der von einer Oselle neugieerig beäuft wurde.
Als er doch endlich zu sich kam, quäkte er erbärmlich über sein Leid und Liss, die immer noch im Besitz des magischen Dolches Has'doors war, versprach dem kleinen Unruhestifter, ihm bald eine eigene, von der Größe her passende Waffe zu besorgen. Auch konnte Liss den erbeuteten Dolch als lebenstrinkendes Artefakt analysieren, das die Energie seiner Opfer in sich staute und langsam verdaute. Zu welchem Zweck, konnte Liss nicht feststellen...
Kreiia und Kim waren mittlerweile vor dem Königshaus angekommen und erkundigten sich nach den ersten "Bewerbern" für das Regentenamt, die Wachen, Beamten und Stadtbewohner gaben sich aber äußerst verschwiegen. Während Kreiia sich bei einem ebenfalls eher abweisend wirkenden Gedankenschinder Informationen über die Bestimmung der Uhrzeit in diesen Höhlensystemen einholte (und diese hatte etwas mit dem Schlafrhythmus einer bestimmten Madenart zu tun), lief ihr Kim unaufhörlich nach, fiel ihr ins Wort und nervte sie mit gemeinen Kommentaren und Witzchen, so daß Kreiia ihrer Kameradin plötzlich eindringlich in die Augen starrte und versuchte, sie mit ihren in Bassus erlangten, einschläfernden Fähigkeiten wenigstens solange auszuschalten, bis sie sich in den Straßen der Stadt verloren hatte. Doch Kim starrte nur zurück und fragte verwundert, was denn los sei. Die junge Kundschafterin, nun vollends verzweifelt über ihren Mißerfolg, schüttelte nur den Kopf und wollte wissen, warum Kim ihr folgen und sie quälen würde. Die vergangenen Aktionen wie magisches Weinen, die vergohrene Suppe und der erst heute durchgeführte Tentakelangriff waren gute Beispiele für solche üblen Scherze.
Kim, immer noch nicht verstehend, was Kreiia denn mit ihrem eindringlichen Blick überhaupt vorgehabt hatte, meinte nur grinsend, daß sich ihre Gegenüber nur so anstellen würde, weil sie bis jetzt die einzige der Abenteurergruppe war, die noch nicht mit ihr geschlafen hätte.
Kreiia rollte ihre Augen und fragte, ob Kim nicht Lust auf ein kleines Versteckspiel hatte, doch auch hier wollte Kim nicht so reagieren, wie sie es sich erhofft hatte.
Also zögerte sie nicht mehr länger und rannte abrupt los, ließ die erstaunt dreinblickende Närrin hinter sich im Gewühl der Straße stehen und huschte in die sonst so von ihr gemiedenen Seitengässchen, die sie immer noch an ihre Kindheit und die beiden Männer erinnerten, die sie in den Straßen Emeralds gesellt hatten. Hinter sich hörte sie noch die Rufe der erstaunten Kim, umrundete noch zwei enge Häuserecken und stand dann plötzlich vor einer Gruppe Gedankenschinder, die es sich auf Tonnen und Kisten bequem gemacht hatten. Ein großes, muskulöses Exemplar seiner Art erhob sich und stellte sich mit nacktem Oberkörper vor sie. Seine Mundtentakel zuckten hungrig...
Has'door hatte Elenar mittlerweile erklärt, wo das Ritual durchgeführt werden mußte: im abgelegenen Tempel von Isalish war ein Raum für ein solches Portal errichtet worden, auch wenn ein solcher Zauber noch nie einem seiner Vorgänger gelungen war. Der Tempel läge etwa drei Tagesreisen entfernt in den verwinkelten Höhlensystemen, doch in welchem Zustand sie nun nach all den Jahrtausenden ihrer letzten Benutzung noch waren, wußte niemand. Als Elenar eine Karte der Tunnelumgebung betrachtete und sich die Lokation von Isalish einprägte, ließ Has'door schimmerndes Pulver auf den Ort des Tempels fallen und in der Luft entstand ein sich drehendes Abbild der alten Anlage. Dort sollte also ihr Ziel sein...
Ulfgar hatte sich mittlerweile mit seiner Ausrüstung in den Kammern des Zauberers ausgebreitete und pflegte Waffen und Rüstung, während Liss sich mit einem immer noch gerädert wirkenden Scirocco beschloß, ein Bad in den warmen Quellräumen des Palastes zu nehmen. Sie verließ ihre Kameraden und bekam gerade noch mit, wie sich Elenar und Ulfgar nützliche Zeichen und Symbole erklärten, die sie bei zukünftigen Streifzügen durch die Wildniss sicher einsetzen können würden. Als Elenar dann weiter die Karte studierte, nahm Ulfgar sein ganzes diplomatisches Geschick zusammen und entschuldigte sich bei Has'door für den geschehenen Angriff. Dieser konnte die Falschheit in Ulfgars Worten nicht erkennen und versicherte dem Barbaren, daß er die Verwirrung der Gruppe nach dem Tod Samuls durchaus verstehen konnte, schließlich waren sie nicht Teil seiner Kultur. Er würde Ulfgar keine Vorwürfe desshalb machen. Der Nordmann nickte lächelnd und beobachtete seinen tentakelbewehrten Gegenüber weiter sehr genau... eine suspekte Handlung und er würde den Gedankenschinder ein für allemal beseitigen.
Kreiia lief los. Weg von den halbstarken Gedankenschindern, die doch sehr hungrig aussahen und sie ließ sich nichtmal von einem der gehirnbetäubenden Gedankenschreie ihrer Verfolger aufhalten, als sie um und über Absperrungen und Kistenhaufen, Karren und erschrockene Stadtbewohner preschte. Schnell erspähte sie Kim, die auf eines der flachen Häuser geklettert und dort eine Art Fahnenstange empor geklettert war, um dort nach ihr zu sehen und geschwnd rief sie die nun doch deutlich erleichterte Närrin zu sich und ergriff mit ihr die Flucht in Richtung Palast. Kim wußte zwar nicht, was genau los war, gab dann aber auch Fersengeld, als sie Kreiias Blick folgte, der die boshaften Unholde in der Gedankenschindermenge ausmachte.
In der Zwischenzeit hatte Has'door seinen beiden Aufpassern erklärt, welche politischen Personen denn nun nach Samuls Ableben genauer im Auge behalten werden sollten: Losh, eine doch recht energische Adelige und ihr Rivale Oggun standen an der Spitze der wenigen Leute, die echte Chancen auf das Regentenamt hatten, die anderen Teilnehmer der Arenakämpfe bräuchten mehr Glück und nach ihrem Sieg auch bessere Freunde, um die Sache zu überleben.
Dann hatte sich Has'door weiter seiner Arbeit zugewandt und die beiden Gäste ihren eigenen Aufgaben überlassen, als Elenars spitze Ohren wiederholt leise Geräusche aus dem Gang zu den Arbeitsräumen hörte. Leise schlich sie auf die offene Türe zu und trat aus dem Zimmer. Neben der Tür war ein Gedankenschinder in einfacher Arbeiterkluft an die Wand gepresst und erschrak deutlich, als die Elfin ihn beim Lauschen überraschte. Schnell nahm er seine Beine in die Hand und konnte sogar seine Flucht fortsetzen, nachdem Elenar versucht hatte, ihn mit einem Schlag ihrer flachen Schwertseite zu Fall zu bringen. Doch so leicht sollte er ihr nicht entkommen und mit einem beherzten Hechter warf sie den Spion zu Boden.
Ulfgar, der den Tumult auf dem Gang vernommen hatte, eilte nach draußen und sah, wie Elenar die Gestalt im festen Griff hochzog, schritt dazu und drohte dem Gefangenen lauthals an, die schrecklichsten Dinge an ihm anzustellen. Doch dieser ließ sich nicht beirren, griff mit einem Mundtentakel geschwind in seinen Hemdkragen, zog eine kleine Kapsel hervor und steckte sich diese in den Mund. Dann begann er, von Innen heraus zu verbrennen und schnell ließ Elenar den nun zerbröselnden Gedankenschinder los.
Heiße Asche regnete auf den Boden, als Has'door verwundert aus der Türe lugte. Schnell konnte dem Zauberer erklärt werden, was vorgefallen war und als die Selbstmordkapsel erwähnt wurde, schüttelte er seine Mundtentakel und meinte, daß es sich hier vermutlich um einen diiener Loshs gehandelt hatte, der für seine Herrin die Lage sondieren mußte.
Während Elenar immer noch den Aschehaufen betrachtete, schulterte Ulfgar seine Waffen, fragte Has'door nach dem Wohnsitz von Losh und zog grimmig in Richtung Bäder davon... Liss sollte ihm helfen, Losh ein paar sehr spezifische Fragen zu stellen.
Liss hatte sich unterdess in einem der warmen Becken eines Baderaumes gemütlich gemacht. Neben ihr schlief Scirocco seine Kopfschmerzen aus und als plötzlich die Türe geöffnet wurde und ein nur leicht bekleideter Gedankenschinder herein kam, der sich geschmeidig ins Wasser neben Liss gleiten ließ, lächelte sie neugierig. Ohne viele Worte erkundete sie den exotischen Körper ihres Liebhabers, den die meisten Menschen als abscheulich und albtraum-erregend eingestuft hätten und als sie ineinander verschlungen ihrer Lust freien Lauf ließen, öffnete sich die Tür erneut und Ulfgar schritt ans Becken.
Der Nordmann packte den Kopf des Gedankenschinders und brach ihm mit einem scharfen Ruck das Genick. Als der leblose Körper neben einer augenrollenden Liss ins Wasser glitt, fragte sie Ulfgar vorwurfsvoll, wie sie es nur mit einem solchen Monster treiben könnte und als sie ihm erklärte, daß er doch etwas diplomatischer sein könnte, sah er sie entsetzt an. Er sei doch diplomatisch, behauptete er und trocknete die nun vollends aus dem Becken gestiegene Liss ab, während der Leib des Toten an der Wasseroberfläche trieb.
Dann zog sich Liss, die wirklich erstaunt war, daß Ulfgar sie immer noch als seine Gespielin betrachtete, das Schattenseidenkleid an, packte die Robe Samuls, die sie zuvor in den Bädern gereinigt und geflickt hatte, ein und zusammen machten sie sich zu Losh auf...
Kreiia und Liss waren mittlerweile an den Stufen des Königshauses angekommen und zwischen den Wachen rief sie den Raufbolden entgegen, daß sie doch herkommen sollten, wenn sie sich trauen würden, doch ihre Verfolger warfen ihr nur warnende Blicke zu und machten dann Kehrt, um in der Stadt zu verschwinden. Tief ausatmend machten sich die beiden Frauen auf den Weg, um in die Arbeitsräume Has'doors zu gelangen.
Doch auf dem Weg dorthin liefen ihnen bereirts Ulfgar und Liss über den Weg und schnell warnte Kreiia die beiden vor den Schlägern außerhalb der sicheren Palastmauern. Ulfgar war sichtlich unbeeindruckt, erzählte vom Spion und seinem Vorhaben und nickte nur, als sich Kreiia der Aktion anschließen wollte. Als sich auch noch Kim entschied, die Gruppe zu begleiten, wurde es Ulfgar jedoch zuviel und er log die Närrin an, daß Elenar nach ihr gefragt hatte. Verwirrt machte sich Kim auf, die Elfin zu suchen, während die anderen berieten, ob man Loshs Haus am besten infiltrieren, stürmen oder einfach höflich nachfragen sollte.
Unterdess war Kim bei Elenar angekommen und erfuhr, daß diese gar kein Anliegen hatte und bevor die Waldläuferin sie aufhalten konnte, rannte die wütende Närrin wieder den Gang entlang in Richtung des Haupttraktes, wo sie zuletzt ihre Gefährten gesehen hatte.
Diese verließen gerade das große Gebäude und so schlich ihnen Kim entschlossen nach. Vor einem großen Haus blieben sie stehen und Ulfgar klopfte höflich an der Türe. Ein Gedankenschinder öffnete und als Liss nach Losh fragte, wurde ihm gesagt, daß diese nicht zu sprechen oder gar zu hause sei. Sie war anscheinend nach Isalish aufgebrochen (was keinem der Anwesenden etwas sagte) und wann sie wiederkäme war ebenfalls ungewiss. Liss bedankte sich und so standen sie auf der unterirdischen Straße und sahen sich ratlos an. Kreiia fragte, ob Losh damit die Krönung beeinflussen wollte, doch niemand hatte darauf eine Antwort.
Dann kam die junge Kundschafterin auf die Idee, nochmals einen Stadtbummel zu wagen und auch Liss gefiel dieser Vorschlag sehr, hatte sie doch eigentlich eh vorgehabt, nach dem Bad den örtlichen Markt aufzusuchen. Doch Ulfgar warnte sie witzelnd, daß Kreiia ja anscheinend schon Freunde gefunden hatte und nur Ärger machen würde, woraufhin die junge Frau entsetzt fragte, warum er das denn nun beahauptete.
Diesen Moment nutzte Kim, um hinter einer Ecke hervorzukommen und mit düsterer Miene zu sagen, daß Kreiia sehr wohl böse sei. Auch funkelte sie Ulfgar und Liss an.
Seufzend erklärte Ulfgar, daß es eh zu unsicher sei, in der Stadt umher zu irren und man lieber zu Has'door zurückkehren sollte. Doch davon wollten Kreiia und Liss nicht wissen und so verschwanden sie nach einigen wenigen Schritten in einer Seitenstraße. Schnell bemerkte Kim den Versuch, sie erneut abzuhängen. Sie informierte rasch Ulfgar und zusammen eilten sie den beiden Frauen hinterher.
Mitten in der größten Menge konnten Kim und Ulfgar sie einholen. Mit festen Griff schloß sich die kräftige Bärenhand des immer noch in Hybridform verwandelten Barbaren um den Hals der Kundschafterin und ohne Weiteres hob er sie vom Boden hoch, während Liss' weiterer Versuch, zwischen der Bevölkerung unterzutauchen von Kims glücklichem Blick vereitelt wurde.
Kreiia entschied sich, einen letzten Versuch zu tätigen und projezierte geschriene Gedanken in die breite Gedankenschindermasse: "Hilfe! Er will uns alle umbringen!"
Die Umherstehenden gerieten in Panik und während Ulfgar nun fester zudrückte und Kreiia langsam blau anlief, kam auch Liss zurück zur Gruppe, um Ulfgar von weiteren Gewalttaten abzuhalten.
Der hatte Kreiia mittlerweile losgelassen und hustend versuchte sie Ulfgar zu beschimpfen, was ihr von Seiten Kims nur den Namen "Kreiichza" einbrachte. Auch fragte die Närrin, ob die Gebeutelte eventuell Räubersperma als Halsbalsam benötigte.
Während Kreiia sie giftig anschaute, reichte Liss ihr ein Fläschchen Honig, das ihrem geschundenen Hals doch helfen sollte und Ulfgar ermahnte sie, daß er das nächstemal nicht so sanft mit ihr umgehen würde.
Doch der Plan der beiden Frauen war eh vereitelt: die Läden hatten in der entstandenen Panik ihre Pforten geschlossen und einen wirklichen Markt gab es in der Stadt anscheinend gar nicht und so zogen die Gefährten immer noch mies gelaunt zurück zum Palast, während Kreiia sich erneut über solch brutale Behandlung klagte, Ulfgar sie "kleine Schlampe" nannte und Kim, aus ihrer Erfahrung heraus sich sofort angesprochen fühlend, empört fragte, was sie denn angestellt hätte...
Bei Has'door und Elenar angekommen, besserte sich die Stimmung nur ansatzweise, die Elfin hütete sich aber, nach den jüngsten Ereignissen zu fragen. Sie konnte sich schon denken, was wieder vorgefallen war.
Das Gemisch des Zauberers köchelte immer noch vor sich hin und so informierte Ulfgar Elenar und Has'door erst einmal über den Verbleib von Losh. Doch als die beiden den Namen "Isalish" hörten, wurden ihre Augen groß und Elenar erklärte den anderen schnell, was es mit diesem Ort auf sich hatte. Geschockt wurde die Frage gestellt, was Losh denn dort wollen würde, doch außer der Möglichkeit, daß sie die Abreise der Abenteurer verhindern wollte, fiel den Gefährten nichts ein. Has'door erklärte, daß dies wirklich eine Möglichkeit wäre, gäbe es dort nämlich einen Raum mit einem im Boden eingefassten Kreis, in dessen Rand man die magische Formel schütten mußte, die er gerade zubereitete. Würde dieser Ort beschädigt werden, wäre die Erschaffung des Portals eine Unmöglichkeit.
Immer noch mit heiserer Stimme meinte Kreiia, daß Losh ja eventuell auch in eine andere Realität fliehen wollte. Nun konnte sich Elenar nicht mehr beherrschen und sie fragte erstaunt nach, was denn mit Kreiia passiert wäre. Liss meinte nur kühl, ihr wäre Ulfgar passiert. Elenar nickte und ließ das Thema fallen...
Die Zeit drängte: Has'door kannte keine Abkürzungen durch die Schatten, hatte er selbst doch nie Isalish betreten und die Gedankenschinder hatten auch keine Reittiere, mit denen die Reise schneller bewerkstelligt werden könnte.
Also entschied man sich dazu, die Ressourcen der Gruppe zu nutzen: Ulfgar sollte sich in seine vollkommene Bärenform verwandeln und die Gefährten tragen, während Elenar mit Leichtigkeit neben ihm herlaufen könnte. Die nun bald fertig gebraute Zaubersubstanz würden sie mit sich tragen, Has'door selbst aber auf normalen Wege nachkommen, schließlich hatte er noch einige Vorbereitungen zu treffen und da Samul trotz seines Todes immer noch amtierender Regent seines Volkes war, hielt sich der Hofzauberer auch weiter an seine Befehle, selbst wenn er persönlich für den Tod des Königs verantwortlich war. Somit würde er zwar später eintreffen, die Gefährten hätten dafür aber einige Vorteile: man konnte so Losh abfangen und die Tempelanlage von Isalish erkunden.
Kreiia und Elenar machten sich gleich auf den Weg, um schonmal nach Spuren zu suchen, während die anderen auf das Fertigstellen der magischen Brühe warteten. Liss nutzte die Zeit, einige potente Sprüche in den Ioun Stein Kreiia zu legen, während sich Kim an sie kuschelte.
Elenar hatte bereits in den ersten Gängen, die weiter von der Stadt wegführten, Spuren von Loshs kleinem Trupp gefunden: fünf Personen waren schnellen Fußes durch die Tunnel unterwegs und so legte Elenar geschwind die mit Ulfgar besprochenen Steinhzeichen, um ihn so über ihre Entdeckung zu informieren. Auf diese Weise sollte er nicht selbst nach Spuren suchen müssen und konnte schneller die Verfolgung aufnehmen.
Zwei weitere Wegesstunden später standen Kreiia und Elenar über der Leiche eines einfach gekleideten Gedankenschinders. Die Spuren um ihn herum sprachen für ein Schamrützel mit drei Angreifern, sein aufgerissener Bauch für einen schmerzhaften Tod. Anscheinend wollte eine dritte Partei ebenfalls Losh aufhalten. Weiter den Spuren folgen, grübelten die beiden Frauen über die neu aufgeworfenen Fragen nach...
Liss weckte Ulfgar, der sich, immer noch vom Purpurwurm mächtig angeschlagen, die verbleibende Zeit bis zur Fertigstellung des Elixiers hingelegt hatte. Aber erst nach einem schnell hinunter getrunkenen Heiltrank ging es dem Krieger wirklich wieder so gut, daß er die bevorstehende Reise auf sich nehmen wollte. Dann übergab ihnen Has'door einen Lederschlauch, in dem der frische Trank verstaut war. Diesen sollten sie zum Tempel Isalishs bringen und dort auf den Zauberer warten.
Schnell entkleidete sich Ulfgar gänzlich, verwandelte sich weiter in einen Bären, als er es eh schon war und stand bald als Raubtier vor Liss und Kim, die alle Sachen zusammen gepackt hatten und abreisebereit waren. Die Närrin schwang sich auf den Rücken ihres Gefährten, Liss klammerte sich hinter ihr fest und im Laufschritt verließen sie den Palast und schoßen durch die Straßen der Höhlenstadt, Gedankenschinder panisch in alle Richtungen davonsprintend. Mit warnendem Brüllen gab Ulfgar weiteren Zivilisten zu verstehen, daß er nicht anhalten würde, während Liss den Einwohnern zurief, sie sollten sofort auf die Seite gehen und Kim nur ein beherztes "Yippie!" von sich gab.
Elenar und Kreiia hatten mittlerweile in einem lagen Gang einen gefräßten Tunnel gefunden, der von der Decke in den Weg einbrach und in den Boden weitergebohrt worden war. Elenar identifizierte ohne weiteres die Fraßspuren eines Purpurwurms. Am Rande des Bodenloches waren drei weitere Gednkenschinderleichen zu sehen, die aber definitiv nicht vom Wurm herrührten. Wieder war ein Kampf zwischen der einheimischen Bevölkerung Ursache für den Fund und weitere Spuren führten weiter Richtung Isalish. Die beiden Frauen nahmen sich jeweils eines der breiten, schweren Hiebdolche der Gefallenen und liefen dann weiter.
Nach zwei Stunden hatte sie der immer noch sprintende Ulfgar dann letztendlich doch eingeholt und mit Kims "Brrrrr!" kam er neben den beiden zum Stehen. Die abwertenden Zurufe der Närrin wollte er Barbar aber nicht auf sich sitzen lassen und so schnappte er über seine Schulter hinweg nach dem Ärmel der Witzboldin und zog sie mit einem kräftigen Ruck von seinem Rücken. Während ihn Kim als "böses Pferdi" titulierte, vewandelte er sich zurück in seine Hybridform und ließ sich von Liss beim Anziehen seiner Rüstung helfen.
Elenar informierte den immer noch nach Luft ringenden Barbaren und seine beiden Reisegefährtinnen und während Kim wieder für finstere Blicke sorgte, als sie Kreiia weiterihin "Kreiichza" und Ulfgar "Schnaufgar" nannte und nach einem Versuch von Kreiia, Gedankenschinder mit Hilfe einer ausgefächerten Hand unter ihrer Nase darzustellen (Sprechen tat ihr immer noch weh), was nur dazu führte, daß Kim meinte, daß dies wohl ein unrasierter Ulfgar wäre, wollte sich der Nordmann solches Generve nicht mehr mit anhören und täuschte einen Schlag vor, nach dem Kim auch ausnahmsweise wirklich den Mund hielt.
Elenar schlug nun vor, daß sie und Kreiia weiter nach vorne kundschaften sollten, während sich Kim und Liss bereits zum Schlafen hinlegten. Doch Ulfgar hatte vor, Losh und ihre Schergen so schnell wie möglich noch auf dem Weg auszuschalten und so sollte die Elfin mit ihm die Spitze bilden. Liss, Kim und Kreiia sollten erst im Gang ein Lager aufschlagen und auf die Rückkehr der beiden warten. Mit dem Kah-Phee aus Tanias Magie-Schule wollte sich Ulfgar erfrischen und auch Kreiia nahm ein paar restliche Tropfen zu sich, um Wache zu schieben.
Ulfgar verabschiedete sich mit einem nassen Bärenkuß von Liss, die aus ihrem Schlaf hochschreckte und dabei auch Kim weckte, und ,nachdem Liss wieder ins Land der Träume entschwunden war, zusammen mit Elenar die Spuren der Gedankenschinder zu verfolgen begann. Kreiia, nun unter dem Einfluß der kräftigen Flüssigkeit aus Zurul, setzte sich mit großen Augen neben das kleine Feuer, beobachtete schon beinahe paranoid jeden Schatten und futterte die letzten Trockenfrüchte aus ihrem und Liss' Vorrat.
Über die Hälfte des Weges hatten Ulfgar und Elenar schon zurückgelegt, als zwei weitere Leicchen aus Loshs Trupp (oder ihren Gegnern) gefunden wurden: wieder waren sie entweidet und Tentakel lagen überall abgetrennt umher. Doch die Spuren verrieten auch, daß die Gefährten sich noch keinen Vorsprung erarbeitet hatten und grimmig liefen sie weiter den fünf verbleibenden Personen hinterher, die ihre Abdrücke auf dem leuchtenden Moos hinterlassen hatten.
Viele Wegstunden später verließen sie den engen Gang und betraten eine imense Grotte, in deren fahl erleuchteten Mitte ein stufenförmiger Berg mit einer Tempelruine auf seiner Spitze lag. Isalish lag in Trümmern, hatten sich anscheinend schon vor Jahrhunderten Stalaktiten und größere Felsbrocken von der Decke gelöst und große Teile der Gebäude zerstört.
Und im Eingang des Tempels sahen sie gerade noch einige Gestalten verschwinden...
Schnell setzten sie den Gedankenschindern nach, froh darüber, doch noch aufgeholt zu haben. Doch in den Tempelruinen selbst war erneut ein Kampf ausgebrochen. Zwei tote Vertreter der Tentakelwesen fanden Ulfgar und Elenar dort vor, ein weiterer voller Angst an eine Wand gepresst, während sich zwei sichtbar besser gekleidete Raufbolde gerade an die Gurkel gingen. Vermutlich war eine davon Losh, wer der andere war, konnten die beiden Gefährten jedoch nur vermuten...
Zusammen stürmten sie auf die Kämpfenden zu und warfen sie zu Boden. Zwar konnte Elenar ihren Kontrahenten, den sie bewegungsunfähig machen wollte, nicht wirklich fassen, Ulfgar landete jedoch - sein Gegenüber mit all seinem Gewicht auf den harten Steinfliesen des Tempels verankernd - einen Treffer mit seiner Bärenfaust. Ohnmächtig sackte Elenars Gegner zusammen.
Doch immer noch war ein dritter Gedankenschinder im Raum und der löste sich trotz seiner Angst von der Wand und rannte nun Hals über Kopf eine Treppe hinunter. Elenar folgte ihm geschwind und erblickte gerade noch, wie der Verfolgte in einem Seitengang verschwand. Doch hinter ihr bewegte sich etwas im Schatten des Tempels und als sie sich umdrehte, kam die Dunkelheit auf sie zugeflossen, als wäre sie lebendig. Nach einem kurzen, scharfen Einatmen erkannte die Elfin, daß es sich tatsächlich um eine Art Schleim handelte, der an Boden und Wänden der Kammer langsam auf sie zuschwappte und schnell lief sie wieder die Treppen nach oben, um Ulfgar vor der schwarzen Masse zu warnen.
Dieser hatte unterdess damit angefangen, seinen Gefangenen zu befragen. Es war tatsächlich Oggun, der Rivale Loshs und nach einigem Schütteln und aufblitzenden Zähnen Seitens Ulfgars, der Antworten wie "das geht Ausländer nichts an" gar nicht so prickelnd fand, fing der Adelige tatsächlich zu reden an. Doch erzählte er Ulfgar etwas von Schätzen und Reichtümern, die anscheinend in Isalish verborgen lägen und daß dies der Grund für seine weite Reise zum Tempel gewesen sei. Der Barbar glaubte ihm kein Wort und so versprach er Oggun, ihn nun zu töten. Ogguns Gesichtsfarbe wurde hellviolett und er stammelte, daß nur Losh wüßte, warum sie Isalish aufgesucht hätte. Er wäre ihr gefolgt, um sie für das Rennen auf den Thron schon im Vorfeld auszuschalten. Ulfgar tätschelte seinen Gegenüber, merkte kurz an, daß es doch durchaus klappen würde, die Wahrheit zu sagen und ließ ihn dann laufen. Als Oggun fluchtartig den Tempel verließ, kam Elenar mit ihrer Nachricht über die Schleimkreatur im unteren Teil der Ruinen nach oben und fragte ihren Kameraden verwundert, ob es denn gewollt sei, daß ihr Gefangener gerade die Flucht ergriff.
Ulfgar nickte grinsend und begann dann, Losh zu wecken.
Kreiia war unterdess komplett aufgedreht. Seitdem Liss und Kim aufgestanden waren, sprang sie umher und redete wirre Dinge, was die anderen beiden doch eher beunruhigte. Die wenigen Tropfen Kah-Phee hatten anscheinend eine verheerende Wirkung auf die Psyche der jungen Frau und da Ulfgar und Elenar ohne das Wissen Kims und Liss' abgezogen waren, hatte auch die Diebin schlechte Laune. Wie sollten sie ohne Fährtensucher den richtigen Weg finden? Kreiia war eine Expertin für Kerker und Gewölbe, konnte aber nicht wirklich Spuren verfolgen und in diesem Zustand erst recht nicht.
Kim schlug eine Richtung vor, von der sie sich ziemlich sicher war, daß sie nach Isalish führte. Doch Kreiia hatte eine andere Vorstellung der Lage und da sie immer noch Kundschafterin der Gruppe war, hängte sich Liss an sie. Eine äußerst entsetzte und beleidigte Kim begann, maulend und murrend den anderen zu folgen, während Kreiia die Sorgen der Närrin noch mit Sätzen wie "alle Wege führen nach Cruhn" anheizte...
Als Losh aus ihrem tiefen, traumlosen Schlaf erwachte, starrte sie in die Fratze des haarigen, zähnebewehrten Monsters an, das vor wenigen Tagen noch mit Samul gespeist hatte und sie begann unkontrolliert zu sabbern. Die große Schnauze ihres Peinigers kam nahe an ihre empfindlichen Tentakel heran und mit einem tiefen Grollen fragte er sie, was sie hier wollte. Doch Losh blieb tapfer, wie es ihrem Volke entsprach und erst als eine gewaltige Pranke mit scharfen Pranken an ihr vorbeizischte, um einen Krater in die steinerne Wand neben ihrem Kopf zu schlagen, waren ihr die Pläne und Intrigen am königlichen Hofe vollends egal. Flehend erklärte sie der Bestie, daß es um die Gunst des Volkes ging und würde sie ein funktionierendes Portal in eine fruchtbare Welt finden, wäre ihr Platz auf dem Thron gesichert.
In einem schauerlichen Grinsen seine spitzen Zähne zeigend, wandte sich das Monster zu seiner Gefährtin um, die zierlich, aber dennoch weitaus hässlicher als Losh, in der trümmerübersähten Kammer des Tempels stand und er wies sie an, den Rest der ausländischen Gruppe zu holen. Mit einem Nicken schritt sie davon...
Losh betete, daß der Horror bald vorbei sein würde.