Dafür muss man erstmal die grundlegende Frage klären: Ist es denn die Pflicht der Gesellschaft, ein Individuum in sich einzugliedern, oder des Individuums, sich der Gesellschaft anzupassen? Mit anderen Worten: Musste eigentlich die Gesellschaft dem Typen helfen, oder musste viel eher er sich selbst zu helfen wissen?
Das Individuum hat sich der Gesellschaft zunächst einmal soweit anzupassen, wie die Gesellschaft moralisch tragbar ist (siehe Drittes Reich) oder es keinen ernsten Schaden dadurch nimmt. Im momentanen Fall trifft beides nicht zu. Dementsprechend hat man sich der Gesellschaft anzupassen.
Wenn er es aber aus eigenem Antrieb nicht schafft, weil er Probleme im Umfeld hat, psychische Probleme hat oder einfach nicht reif dafür ist, dann ist die Aufgabe, die Pflicht einer Gesellschaft sich um diese Person zu bemühen. Man kann solche Leute doch nicht einfach wie eine tickende Zeitbombe vorsichhin leben lassen ohne sich irgendwie um ihn zu bemühen.
Versagt? Warum denn? Er hat versagt, weil er mit seinem Leben und mit der Gesellschaft nicht klar gekommen ist.
Richtig, das hat er ganz gewaltig, da gibts auch nichts zu diskturien.
Aber die Gesellschaft hat versagt, wir haben versagt, weil uns das pupsegal war, ist und vermutlich sein wird. Und sie (die Gesellschaft; eigentlich ein beschissener Begriff, da viel zu allgemein) war ein wenig zu blind, die Symptome zu erkennen, dass der Junge Hilfe braucht. Stattdessen ist man ihm mit Spott und Mobbing begegnet.
Da stimme ich 100% zu. Es ist einfach krank, welche Schlussfolgerungen die Politiker daraus machen. Eigentlich müsste es in Zeichen sein, dass die Strauss-Taktik, die nach Erfurt eingeführt wurde, keine nennenswerten Ergebnisse bringt. Aber ach ja, die ist ja nur gescheitert, weil man die bösen Killerspiele nicht völlig verboten hat
Konsens ist immer wieder was Schönes
Und welcher quelle entnimmt ihr das? Seinem Abschiedsbrief? Es kann doch auch sein, dass er sich bloß für seine Rache rechtfertigt. Es kann genausogut sein, dass er sich die Beleidigungen ausgedacht hat, bzw. dass er völlig normale Dinge als Beleidigung aufgefasst hat. Sorry, aber ich kann seine Wut nicht nachvollziehen. Es gibt durchaus auch unschöne oder dicke, auch arme Menschen, die dennoch (bzw. was heißt hier dennoch?) gerne in ihrem Freundeskreis gesehen werden, es gibt auch Rollstuhlfahrer, die Beziehungen mit Nicht-Behinderten schließen. Man muss nur mit seinen Mitmenschen umgehen können, und er konnte es nicht, er war schlicht und einfach asozial. Aber dafür sind nicht die Mitmenschen, sondern er selbst schuld. Er könnte ein paar schlaue Bücher lesen, zu einem Psychologen gehen und lernen, mit der Gesellschaft umzugehen, oder zumindest sich mit seiner einzelgängerischen Natur abzufinden. Er bevorzugte, sich in seine dunkle Ecke zu verkriechen und Tränen darüber zu vergießen, wie arm er dran ist, und wie sehr ihn alle hassen. Naja, das hat er dann am Ende.
Behinderte würde ich da jetzt nicht mit vergleichen, das ist ein ganz anderer Maßstab. Ich schlage vor, wir lassen das raus.
Warum sollte er sich vor irgendjemand rechtfertigen, wenn er sowieso vorhatte sich ne Kugel durchs Kleinhirn zu jagen? Es wurde auch schon von anderen Mitschülern gesagt, dass er ein "totaler Spasti" gewesen sei. Ich denke, das wäre eine Beleidigung. Und ich bin ziemlich sicher, dass es sowas öfter gab. Jugendliche können eben brutal sein. Und jemand der das nicht verträgt, kommt evt. in solche Situationen.
Du sagst, er hätte zum Psychiater gehen sollen...Gut, ich schätze mal, du hast noch nie mit Menschen gesprochen, die zum Psychodoc gehen. Es gibt wohl kaum eine größere Überwindung als so etwas von allein fertig zu bringen. Deswegen gehen auch die wenigsten von sich aus zum Psychiater, sie werden meist von Freunden/Verwandten dazu gedrängt. Gut, Freunde hatte er keine, das war sein Problem. Die Verwandten aber haben ebenfalls nichts unternommen. Also hatte er keine Chance zu einem Psychiater zu kommen.
Ich möchte den Kerl Weiss Gott nicht als Opfer darstellen. Allerdings sollte man schon genügend kritisch sein um zu akzeptieren, dass dieser ganze Mist hier multikausal ist.
Mal wieder die lächerliche und absolut feige Ausrede der Verantwortlichen.
Eltern, soziales Umfeld und Lehrer haben natürlich nicht versagt. Nein, es waren die pösen, pösen Videospiele.
Ähm, du hast die Ironie in dem Post aber schon verstanden, oder?