Serenno

Serenno / Raumhafen von Carannia / 720er Frachter "Kwee-Kunee" /Laderampe / Sam, Nevis

Nevis hatte sich wie gewünscht ihr Kleidchen angezogen und sah wirklich herzlich aus. Sam hatte es etwas schlichter gehalten: Sie hatte sich eine weiße Bluse und schwarze Hosen gekauft, wollte aber gleichzeitig auf ihren Mantel nicht verzichten. Das Teil war einfach zu cool, um es nicht anzuziehen. Hinzu kam, dass er den Blaster in ihrem Schulterholster gut verdeckte. Es könnte zwar zu unangenehmen Fragen kommen, wenn die Sicherheitsbehörden von Serenno die Waffe entdeckten, aber noch unangenehmer wäre es für Sam, unbewaffnet den Raiders in die Arme zu laufen. Sie lag lieber im Streit mit den lokalen Behörden als zerstückelt in der Gosse.

Mit der Kleinen Traf sie sich im Frachtraum bei ihrem Speeder, der ihnen bis jetzt gute Dienste geleistet hatte. Sam hatte den Viersitzer seit dem ersten Einsatz auf Nar Shaddaa gepflegt und gewartet. Das Fahrzeug sah mindestens wie neu aus.

"Ein Motel ist übrigens eher etwas für die Durchreise. Leute wie wir sind dort besser aufgehoben als in Luxushotels."

Sam überlegte kurz, ob sie Nevis nochmal klar machen musste, wie gefährlich es für sie hier auf Serenno werden konnte. Die Regeln hier waren anders als im Hutt-Raum und dennoch legten sie sich mit brutalen Leuten an. Doch dann verwarf die Blondine wieder den Gedanken. Das Kindchen sollte selbst sehen, wie es zurecht kam. Sie würde schon merken, wenn es brenzlig wird.

"Dann wollen wir mal."

Sie schwang sich mit wehendem Mantel auf den Fahrersitz und aktivierte von dort die Laderampe der Königin, die sie langsam nach unten fuhr. Es war ein sonniger Tag in Carannia. Sobald Nevis in den Speeder geklettert war, startete sie den Motor und sie schossen davon. Sam war zuvor nie auf Serenno gewesen. Als sie erfahren hatte, wohin die Reise für Julio gehen würde, hatte sie sich nur einen kurzen Überblick darüber verschafft, für was der Planet bekannt war: Prunk. Es war das komplette Gegenteil von Nar Shaddaa. Die Gebäude hatten eine helle und freundliche Ausstrahlung und waren mit Schnörkeln und mit vielen Details versehenen Figuren und Statuen verziert. Die anderen Fahrzeuge, die heute unterwegs waren, gehörten allesamt zu teuren und galaxisweit bekannten Marken, die Sam blass vor Neid werden ließen. Selbst, als sie sich langsam vom Stadtzentrum entfernten, nahm der Prunk kein Ende.

"Etwas vergleichbares habe ich noch nicht gesehen", kommentierte Sam ihre Beobachtungen. Dass Serenno in einer Krise steckte, war nirgends zu entdecken. Apropos Krise.

"Das imperiale Kriegsschiff am Himmel sollte uns beunruhigen. Es war zwar kein Sternenzerstörer, aber wenn das Imperium seine Fühler hier ausstreckt, bedeutet das nichts Gutes. Wenn das Imperium eine Invasion vorbereitet, sitzen wir hier schnell in einem Kriegsgebiet fest."

Klar, Sam war schon einmal aus einem Kriegsgebiet geflohen. Man konnte also ohne schlechtes Gewissen behaupten, dass sie mit so etwas Erfahrung hatte. Damals war sie allerdings noch Teil der Streitkräfte. Ihre Uniform und die Panzerplatten hingen immer noch in ihrem Schrank auf der Königin, zusammen mit dem E-11. Vielleicht würden die Sachen tatsächlich nochmal nützlich werden. Sam fühlte keine Reue für ihre Taten auf Widek, im Gegenteil: Sie war davon überzeugt, das richtige getan zu haben. Wenn man den imperialen Nachrichten trauen konnte, dann wurde auf der Festungswelt immer noch gekämpft. Anders als Galantos, wurde Widek nicht einfach von den Yevethanern überrannt. Ob Zakev dort auch noch auf der Jagd war? Oder ob die Bastarde ihn erwischt hatten? Das war ihr einziger wunder Punkt, wenn sie an Widek dachte: Den Scharfschützen hätte sie schon ein paar mal wirklich gut gebrauchen können.

Die Wolkenkratzer verschwanden mittlerweile aus dem Stadtbild und auch der Verkehr wurde weniger. Immer öfters taten sich zwischen den kleineren Wohnkomplexen große Lücken auf. Anscheinend hatten sie die Vorstadt von Carannia erreicht.

"Da vorn muss der Kleine Kelch sein."

Serenno / Raumhafen von Carannia / 720er Frachter "Kwee-Kunee" /Laderampe / Sam, Nevis
 
[Serenno-System | All in der Nähe von Serenno | MC80b „Rusty Reaver“ | Brücke | Etara, Leyla, Besatzung (NSC)

Angesichts des massiven Feuers, das aus den Geschützen der „Rusty Reaver“ auf das imperiale Kriegsschiff einprasselte, schmolzen dessen Schilde dahin wie Butter unter den Zwillingssonnen von Tatooine. Mit steigender Zufriedenheit betrachtete Etara die taktischen Anzeigen und warf ab und an einen Blick aus dem Brückensichtfenster, um das Spektakel zu verfolgen und – zu einem gewissen Grad – auch genießen zu können. Es hatte etwas ungemein befriedigendes, über so gewaltige Feuerkraft und damit Macht zu verfügen, jede Salve fühlte sich an wie Applaus zu ihren Ehren. Die junge Chiss war durchaus eine stolze Person, die es mochte, die Kontrolle zu haben und zu zeigen, dass sie etwas besser konnte als andere, und somit kam ihr die Situation durchaus gelegen. Das war ihre Chance, sich einen Namen in der Black Sun und darüber hinaus zu machen, und Chancen zu ergreifen war etwas, das man auf dem Schmugglermond entweder schnell oder nie lernte. Ein oder mehrere zerstörte oder gekaperte imperiale Schiffe waren ein Ausrufezeichen in der galaktischen Unterwelt und eine Empfehlung für höhere Weihen, etwas, das in Etaras Kopf ausgesprochen gut klang. Würde die feindliche Kommandantin ihr den Gefallen tun und die Stellung halten oder sich lieber doch zurückziehen? Imps waren in der Regel arrogant und eitel, aber es gab keine Regel ohne Ausnahme, in den olivgrauen Uniformen steckten auch Feiglinge, Pragmatiker und Opportunisten. Persönlich bevorzugte die hübsche Frau den anpassungsfähigen Typ, korrupte Zollbeamte insbesondere, mit denen konnte man geschäftlich und privat viel anstellen. Die Marine war allerdings ein anderes Kaliber, das waren nicht bloß ein paar kleine Leuchten mit kleinen Schiffen, sondern Kommandanten, die über echte Stärke verfügten. Solche Personen waren mit Vorsicht zu genießen und als Schmugglerin hielt man vorzugsweise großen Abstand zu ihnen. Aber heute, und bei diesem Gedanken blitzten die weißen Zähne der Chiss auf, war sie keine Schmugglerin. Sie war eine Piratin und hatte fette Beute im Visier. Und passenderweise beschleunigte die „Rusty Reaver“ wie ein hungriges Raubtier, das ein verletztes Opfer vor sich hatte, als das Kriegsschiff sich auf Etaras Befehl der „Invincible“ näherte. Zufrieden verschränkte Etara die Arme hinter dem Rücken, als das feindliche Schiff im Sichtfenster größer wurde.


„Status der Jägerkämpfe?“


Erkundigte sie sich mit glatter, kühler Stimme und das zufriedene Lächeln des verantwortlichen Flugleitoffiziers fand seine Entsprechung auf ihrem Gesicht, als der uniformierte Mann antwortete. Ein appetitlicher Zeitgenosse, der sie angenehm an Sabar Muraenus erinnerte, groß und kräftig, aber Etaras Konzentration war nur für einen kurzen Moment abgelenkt, bevor sie wieder aufmerksam zuhörte.


„Die imperialen Maschinen von der „
Invincible“ haben schwere Verluste erlitten, die wenigen Überlebenden ziehen sich zu ihrem Mutterschiff zurück. Der Staffelführer bittet um Erlaubnis, sie zu verfolgen.“

Einen Moment hielt Etara inne und wägte ab. Die beiden Staffeln des feindlichen ESD waren stark dezimiert worden und keine wirkliche Bedrohung mehr, und für einen Augenblick war sie geneigt, dem Jagdeifer des Staffelführers freien Lauf zu lassen. Aber ein rascher Blick auf das taktische Holo erinnerte sie daran, dass da noch ein Strike-Kreuzer in Kürze in Reichweite kommen, und seine Staffeln waren frisch und vollzählig. Also schüttelte die blauhäutige Nichtmenschin den Kopf.


„Bedaure, Erlaubnis verweigert. Die StarViper sollen sich bei uns neu formieren und auf den Kampf mit den Staffeln des Strike-Kreuzers vorbereiten. Ich brauche dafür alle Maschinen, die ich habe.“


Gehorsam nickte der Flugleitoffizier und gab den Befehl weiter, Etara konnte sich die Frustration des Staffelführers bildlich vorstellen, aber für persönliche Ambitionen war nun mal kein Platz. Etaras Instinkt erwies sich als der richtige, der Strike-Kreuzer hatte Jäger ausgeschleust und diese näherten sich mit hoher Geschwindigkeit der „Rusty Reaver“. Ein warnendes Piepen meldete, dass die feindlichen Maschinen im Angriffstempo flogen und ihr Ziel in Kürze erreichen würde. Angesichts des fragenden Blicks des Flugleitoffiziers genügte ein Nicken, der menschliche Offizier erteilte Anweisungen und die Staffel StarViper der Black Sun beschleunigte, um die imperialen Maschinen zu stören und wenn möglich abzufangen. Laserfeuer und mit Buzz-Droiden bestückte Raketen wurden abgefeuert und erhellten die Schwärze des Alls, aber die Imperialen waren nah, verdammt nah.


„Schilde in dem bedrohten Bereich verstärken, sofort! Auf Einschläge vorbereiten – unsere Piloten sind gut, aber etwas kommt da sicher durch.“


Befahl die angehende Piratin und war froh über die Tatsache, dass MonCal-Schiffe über so hervorragende Schilde verfügten. Die Fischköpfe mochten nicht sonderlich hübsch sein, aber sie wussten, wie man Schiffe so konstruierte, dass sie einstecken konnten. Wer hingegen nicht mehr viel einstecken konnte war die „Invincible“, wie die Anzeigen und eine hörbar zufriedene Sensoroffizierin meldeten, standen die Schilde des imperialen Schiffs unmittelbar vor dem Kollaps. Mehr und mehr Bereiche des blauen Felds flackerten und verschwanden, Lücken in der Verteidigung, und erste Treffer erwischten die Hülle des Kreuzers, fraßen sich wie hungrige Raupen in die Panzerung und schlugen Wunden. Turbolaserfeuer schuf Explosionen, während Ionenkanonen dafür sorgten, dass Lichter erloschen und Geschützbatterien verstummten. Während die „Rusty Reaver“ und die „Invincible“ einander näher und näher kamen – offenbar suchte die imperiale Kommandatin ihr Heil in dem Versuch, an dem Schlachtschiff vorbei zu manövrieren – schossen die Geschütze des MonCals aus allen Rohren und auf kürzeste Distanz. Es dauerte nicht lange, bis die Schilde des imperialen Schiffs in einem letzten funkensprühenden Flackern endgültig versagten. Etara gestattete sich ein zufriedenes Lächeln, einer der Generatoren des ESD musste den Geist aufgegeben haben. Blutgier mischte sich in die Stimme der Chiss, als sie noch einmal die Anzeigen prüfte und dann ihre nächsten Befehle gab.


„Die Nahverteidigung der „Invincible“ bricht gerade zusammen, ihre Schilde sind unten und wir sind in Schlagweite. Angriffserlaubnis für das Enterkommando, ich will dieses Schiff entweder zerstört oder erobert haben. Starten auf mein Kommando...jetzt!“


Als sich die beiden kapitalen Schiffe beinah parallel zu einander befanden und jenen Punkt erreichten, an dem die Entfernung zwischen ihnen sehr kurz war, bahnte sich ein Schwarm von Landungsbooten, Shuttles und Transportkapseln seinen Weg aus den Hangars der „Rusty Reaver“ und hielt direkt auf die „Invincible“ zu. Im Stillen wünschte Etara Spectre eine ebenso blutige wie gute Jagd, ihre Abneigung gegen das Imperium, das ihr die Kindheit gestohlen und sie versklavt hatte, würde dort sicher reichlich Ziele finden, an denen sie sich austoben konnte. Der Gedanke machte allerdings anderen Überlegungen Platz, denn erneut ertönte das warnende Piepen – die imperialen Maschinen, die es geschafft hatten, intakt nah genug heran zu kommen, feuerten ihre Raketen ab. Jetzt würde sich zeigen, wie gut die Schilde des MonCal-Schlachtschiffs wirklich waren.


[Serenno-System | All in der Nähe von Serenno | MC80b „Rusty Reaver“ | Brücke | Etara, Leyla, Besatzung (NSC)
 
Serenno, auf der Königin in der Landebucht im Raumhafen: Nevis, Yui, Paul und Sam


Sam hatte ihre Frage, ob sie das Kleid anziehen sollte, bejaht und Nevis fand es mal toll, sich richtig hübsch gemacht zu haben. Ihren kleinen Revolver trug Nevis unterm Rock, festgemacht an einem Strumpfband. Das war Yui`s Idee gewesen. Man konnte es nicht sehen, auch wenn sie lief. Das war aber ungewohnt. Es drückte etwas, doch es durfte ja auch nicht zu locker sein und runter rutschen! Sie würde sich schon daran gewöhnen! Doch sie brauchte ihre Waffe! Immerhin war der Auftrag gefährlich! Zum Kleid hatte Nevis erst ihre schwarzen Lackschuhe angezogen, doch sie drückten schon nach wenigen Sekunden wie irre. Daher trug Nevis einfach ihre braunen Mädchen-Boots dazu. Mit denen konnte sie wenigstens gut rennen und springen. Schließlich konnte man ja nicht wissen, was einen so erwarten würde?

Sam hatte sich selber auch aufgehübscht. Sie sah richtig anders aus als sonst, auch, wenn sie den gleichen Mantel wie immer darüber zog. Und, natürlich war auch sie bewaffnet!

Nevis war gespannt auf Serenno, war vergnügt und sie hüpfte im Hopserlauf in den Frachtraum, dass ihre Lekkus hin und her sprangen. Das ist natürlich ein Test, dachte sie innerlich lachend, ob ihr Strumpfband an Ort und Stelle bleiben würde und nicht verrutscht. Es blieb da, wo es sein sollte! Aber, sie hopste, weil sie sich freute. Sie freute sich auf diese Abwechslung.


Nevis nahm nach Sam auf dem Beifahrersitz des Gleiters Platz. Gut das Paul nicht mitkam, sonst hätte er hier sitzen wollen. Sam öffnete die Rampe. Die Sonne schien und Nevis musste blinzeln. Es war richtig warm.

Es ging los. Nevis kam aus dem Staunen nicht heraus. Das fing beim Raumhafen an, ging bei den Straßen, Häusern und etlichen großen Einkaufszentren weiter. Auch die wundervollen Gärten und Parkanlagen! Dort stand eine Eishalle, dort war ein Wasserpark. Das bedeutete also reich! Nevis schenkte den Flitzern neben sich auf der Luftstraße Beachtung und staunte erneut. Keines war älter als zwei Jahre! Was war Nar Shaddaa nur für ein Schrottplatz gewesen!?

Sam sprach aus, was sie dachte, dass sie dergleichen noch nie gesehen hätte.


“Ich auch nicht!”

Doch plötzlich sprach Sam von einem möglichen Krieg? Verstand sie das richtig?

“Wieso, wäre ein Krieg möglich? Ist die Gefahr dafür gerade hoch?”,

wollte Nevis wissen. Sie wusste, Krieg war etwas Schlimmes, ein einziger Alptraum! Alles würde kaputt gehen! Viele würden sterben! Tod und Zerstörung! Das wäre furchtbar! Ein riesiges Unglück!

Endlich kamen sie wohl am Ziel an!? Sam meinte, da wäre der “Kleine Kelch” und meinte wohl damit das Hotel, ähm, das Motel! Ein Schild wies auf das Motel hin.


Serenno, im Speeder kurz vorm Motel “Kleiner Kelch”: Sam und Nevis
 
Serenno / Außenbezirke / auf dem Weg zum Motel Kleiner Kelch / Speeder / Sam, Nevis

Ob die Gefahr für einen Krieg auf Serenno hoch sei, fragte die Kleine auf dem Beifahrersitz. Mittlerweile vergaß Sam manchmal, wie jung sie noch war und in welchen Verhältnissen sie aufgewachsen sein muss. Sam hatte selbst keine Ahnung von Politik oder Kriegsführung, aber das Imperium kannte sie gut - und gewisse Grundregeln, die in dieser Galaxie herrschten.

"Das Imperium ist ein bisschen wie ich: Wenn es etwas will, dann nimmt das Imperium sich es. Wäre aber wirklich interessant zu wissen, was dieses Etwas genau ist."

Würden sie mit der Flotte ärger bekommen wäre es natürlich gut, etwas in der Hinterhand zu haben. Informationen oder womöglich Dienste anbieten konnte ein wirksames Mittel sein, um Offiziere gefügig zu machen. Als Plan B könnten sie das sicher im Auge behalten. Wichtiger war aber, was nun direkt vor ihnen lag: Mankor. Sam erhoffte sich von ihm entscheidende Informationen zu bekommen, mit denen sie schnell ihren Auftrag erfüllen könnte. Das war schnelles und leicht verdientes Geld, so wie sie es am liebsten hatte. Sie konnten schnell wieder von diesem Planeten verschwinden, die imperialen Kriegsschiffe hinter sich lassen und zurück nach Nar Shaddaa fliegen, wo Sam sich deutlich wohler fühlte als auf dem versnobbten Serenno. Doch eins nach dem anderen.

Sanft landete Sam den Speeder auf dem Parkplatz im Hof des Motels "Kleiner Kelch". Das Gebäude hatte mehrere Stockwerke, die Eingänge waren alle dem Hof zugewandt. Schnell entdeckte die ehemalige Späherin den kleinen offenen Lift, mit dem man die einzelnen Etagen erreichen konnte. Ein kleines Schild am untersten Stockwerk wies den Weg zur Rezeption. Im Vergleich zu den Gebäuden im Zentrum von Carannia war das hier natürlich eine Bruchbude. Wenn Sam an den Prunk zurückdachte, den sie noch vor wenigen Minuten bestaunt hatte, war es fast schon verwunderlich, dass so etwas verwahrlostes auf Serenno überhaupt Bestand hatte. Dass sich das Motel finanziell lohnt, bezweifelte sie außerdem. Als sie die Motoren des Speeders deaktivierte und vom Fahrersitz sprang fiel ihr auf, dass der Parkplatz wie leer gefegt war.

"Fünfter Stock, Zimmer 511. Wir melden uns besser nicht als Besucher an. Falls jemand fragen sollte: Wir besuchen einen guten Freund, den wir auf Numidian Prime beim Kartenspielen kennengelernt haben."

Das war natürlich ausgedacht. Sam war nie auf Numidian Prime gewesen, hatte aber gehört, dass es eine zwielichtige Spielhölle sein soll. Auf den ersten Blick würde diese Geschichte Bestand haben und hoffentlich dazu führen, dass es keine weitere lästigen Fragen gab.

Entschlossen ging Sam auf den Lift zu, stieg auf die Plattform und drückte auf der Kontrollkonsole auf eine kleine "5". Etwas ruckartig bewegte sich der Lift nach oben.

"Gleiche Regeln wie immer, Kleine: Klappe halten und mir das Reden überlassen. Dafür hältst du die Augen offen. Wenn dir etwas merkwürdig vorkommt, will ich davon wissen, sobald wir wieder unter uns sind. Entdeckst du etwas Gefährliches, schlägst du sofort Alarm. Verstanden?"

Auf der fünften Etage kam der Lift schließlich zum Stehen. Die Absperrung glitt zur Seite und Sam ging entschlossen den schmalen Balkon entlang. Da war Zimmer Nummer acht, da die neun, die zehn... Sam machte einen Satz zurück und zog ihren Blaster aus dem Schulterholster. Ihr Puls machte einen gewaltigen Satz und ihr Herz hämmerte in den Ohren. Das Zimmer war offen. Die Metalltür lag am Boden und wies mehrere Beulen auf, als hätte sie jemand mit viel Kraftaufwand eingetreten. Sam presste sich an die Wand neben dem Eingang und versuchte mit hektischen Handzeichen Nevis klar zu machen, das selbe zu tun. Angestrengt lauschte sie: Waren die Verursacher noch da drin? Angespannt wartete sie darauf, dass sich etwas regte. Doch auch nach mehreren Sekunden: nichts. Langsam näherte die Blondine sich dem Türrahmen, warf einen schnellen Blick in den Raum. Er war sichtlich verwüstet, aber sie hatte keine Person gesehen. Sie atmete tief ein, dann stürmte sie mit erhobenem Blaster in die Wohnung.

Mit einer schnellen Bewegung trat sie über die Schwelle. Ein kurzer Ruck nach rechts, um das Badezimmer zu überprüfen, dann sofort weiter in den Wohnbereich. Sie ließ die Waffe wieder sinken. Zimmer Nummer 511 musste dringend renoviert werden. Das kleine Tischchen in der Ecke war zertrümmert. Ein Bildschirm lag mitten im Raum auf dem Boden, die Deckenleuchte war halb heruntergerissen und die linke Tür des Kleiderschranks hatte eine beachtliche Delle. Auf dem Bett in der Nische lag leblos ein blutüberströmter Kaleesh.

"Verdammte Scheiße."

Serenno / Außenbezirke / Motel Kleiner Kelch / Zimmer 511 / Sam, Nevis
 
Hyperraum | Serenno-System | MC80b „Rusty Reaver“ Spectre + NSCs




Der Nikto machte sie noch mit ein paar Leuten des Trupps bekannt und erkundigte sich nach den Fähigkeiten der Maritima.


„Ich bin als Scharfschütze und Attentäter ausgebildet, Ex-Imperium.“


"Kennen Sie sich auf dieser Schiffsklasse aus?“

Spectre verneinte wahrheitsgemäß. Schiffe waren nie so ihr Ding gewesen, ganz anders als Etara, die vermutlich den Bauplan halb auswendig kannte. Der Nikto, der sich als Himeko vorgestellt hatte, seufzte.


„Gut, dann gehen sie mit Mastersen.“


Und zeigte auf einen vernarbten Menschen.


„Er weiß wie das abläuft und kann ihren hübschen Hintern sicher wieder hierherbringen. Wir wollen ja nicht riskieren, dass unser neuer Captain sauer wird.“

Dabei grinste er und seine Leute lachten.


„Enterkommando, Achtung! Landungsboote starten in 3…2…1…“


Ein Ruck ging durch das Schiff als es beschleunigte und die Männer und Frauen wurden still. So viel es keinem auf, dass die Chiss in Ihrer Mitte zitternd und wie zur Säule erstarrt in ihrem Sitz saß. Mastersen legte Ihr die Hand auf die Schulter.


„Wird schon Kleines…“


Kleines…. Der Kopf der Chiss ruckte zu dem Menschen herum und funkelte ihn an.


„Ich bin nicht ihr Kleines! Pass ja auf, dass du zurückkommst, wenn du noch so einen Spruch riskierst.“


flippte die Chiss plötzlich und unerwartet aus. Mastersen hob beschwichtigend die Hände.


„Ist ja gut…ist ja gut…“


Spectre sah an die Decke und atmete tief ein und aus um die Kontrolle zurückzugewinnen. Ohne darüber nachzudenken griff sie Ihren schweren Blaster und checkte ihn erneut, genau wie den geliehenen Karabiner. Die beiden Scharfschützengewehre waren zu unhandlich und somit unbrauchbar für ein Enterkommando. Mann konnte zwar einen Trupp mit einem lochen gut auf einem Planeten unterstützen, aber in den engen Gängen eines Schiffes? Nein. Sie hatte sich aus der Waffenkammer einen Karabiner ausgeliehen.

Noch einmal wurde sie, genau wie alle anderen grob durchgeschüttelt, als das Landungsboot unsanft im Hangar des imperialen Schiffes landete. Eine schwere Explosion erschütterte das Schiff und als sich endlich die Laderampe senkte, konnte man die brennenden eines weiteren Landungbootes sehen, dass wohl weniger Glück beim Anflug gehabt hatte.

Jede Deckung ausnutzend stürmten die Piraten aus dem Boot und erwiderten das Feuer der Imperialen. Spectre biss die Zähne zusammen. Auf gings zu dem was sie am besten konnte, Lebewesen töten…



Hyperraum | Serenno-System | ESD „Invicible“ Spectre + NSCs
 
[Serenno | Tagseite | Insel | Republikanischen Basis “Geisterburg” | Verteidigungsposition | Felsen nördlicher Bereich] Shandora, Republikanische Soldaten

Es war immer wieder eine Zerreißprobe. Das Warten auf den Feuerbefehl und die Ungewissheit ob man dieses Gefecht übersteht. Warum genau jemand diese Insel angreifen sollte war dem Chiss allerdings ein Rätsel. Eigendlich sollte keiner wissen was diese Insel wirklich verbarg. Es war sorgfältig darauf geachtet worden, dass der Aufbau der Basis nicht auffiel und niemand davon Wind bekam das es überhaupt so etwas wie einen Militäraußenposten gab. Warum also sollten diese Leute dort draußen sie angreifen? Während er noch durch das Makrofernglas die näherkommenden Fahrzeuge betrachtete knackte es in seinem Comlink und seine Konzentration wandte sich dem Befehl zu der nun Unweigerlich kommen würde.


„Meldung Sergeant Shandora. Wie ist die Lage bei ihnen? Die Sensoren melden fünf Objekte im Anflug. Sie halten sich nah über dem Wasser weswegen wir annehmen dass es sich um Speeder handeln muss. Können sie das bestätigen?“

Shandora warf noch einmal einen Blick durch sein Fernglas und schwekte einmal grob den Horizont in der Richtung der Fahrzeuge ab. Es waren tatsächlich nur diese zu sehen und nicht einmal Boote oder dergleichen waren auszumachen. Noch immer rasten die Speeder und das Gepanzerte Fahrzeug auf die Insel zu und schienen Tatsächlich die Bucht anzuteuern die im Blick seines Trupps lag und die zu schützen ihre Aufgabe war. Strategisch war das auch Sinnvoll. Wer auch immer bei denen das Kommando hatte ging offensichtlich davon aus hier Verteidiger vorzufinden. Die Bucht war der Sicherste Landeplatz wenn man vom Meer aus kam und die Fellswände boten etwas Schutz. Es gb nicht viel Wand oder dergleichen an dieser Bucht was die Deckung der Verteidiger Minimierte. Tatsächlich waren die Positionen die der Trupp des Chiss bezogen hatten die einzigen die etwas Deckung brachten. Das Fernglas senkend betätigte er die Senden-Taste um dem Comruf zu antworten.

„Bestätige. Die Sensordaten Stimmen. Die Fahrzeuge steuern die Bucht an der Nordöstlichen Seite der Insel an. Sollten sie tatsächlich die Insel angreifen wollen haben sie Gute Chancen zu landen. Sollen wir versuchen sie daran zu hindern?“

In dem kurzen Moment der Stille, der bei der Kommunikation über Funk immer eintrat schweiften die Gedanken des Chiss wieder ab. Es verwirrte ihn noch immer das jemand diese Insel, auf der sich offiziell nur eine Forschungsanlage befand, angreifen wollte. Es ergab einfach keinen Sinn außer jemand der Wusste das die Republik hier war hatte das eingefädelt. Vielleicht Feinde der Adelsfamilie die die Republik um die Errichtung dieses Postens gebeten hatte, oder aber Pro-Imperial eingestellte Leute die die Republik vertreiben wollten. Die Wahrscheinlichste Variante war allerdings, dass es sich um Kriminelle handelte die hier Schutz suchen wollten. Wenn das so war steckte die Republik in einem Ethischen Dilemma. Wieder knackte es in der Leitung und die Stimme des Basiskommandanten war zu vernehmen.

„Wir schicken noch ein paar Männer zu ihrer Position. Schießen sie nicht bevor nicht definitiv sicher ist das diese Leute feindlich sind. Es befindet sich auch schon ein Trupp in der Uniform der Sicherheitskräfte die bis zur Schließung dieser Forschungseinrichtung hier stationiert waren auf dem Weg zu der Bucht. Wir werden erst einmal versuchen sie so los zu werden. Sollten sie sich feindlich verhalten haben Erlaubnis zu feuern.“

Mit einem dreifachklicken bestätigte Shandora das er Verstanden hatte und sah sich noch einmal um. Alle waren an ihrem Platz und einige überprüften noch einmal ihre Waffen. Nithrillir war sogar in einen Baum geklettert und hatte ihren Bogenspanner in der Hand. Diese Waffe war zwar nicht die Standartausrüstung der Republikanischen Armee aber die Wookie hatte eine Sondererlaubnis bekommen diese zu tragen. Als er sie ansah schenkte sie ihm ein Wookielächeln und ein brummen. Alle waren einigermaßen Getarnt und auch Schandora legte sich nun auf den Bauch und brachte das Gewehr in Anschlag.


„Also Leute. Ihr schießt nicht bevor ich es sage. Wir beobachten ersteinmal nur. Haltet euch bedeckt.“


[Zeitsprung: Etwa Sechs Minuten später…]

Das dröhnen der Repulsorlifte war nun deutlich zu hören und die Fahgrzeuge waren nur noch etwa fünfzig Meter vom Ufer der Bucht entfernt. Von so nah betrachtet sahen die Fahrzeuge alt und fast schrottreif aus. Auch die Lautstärke verriet das diese Transporter und auch das Panzerfahrzeug schon lange hätten gewartet werden müssen. Jetzt schob sich das Gepanzerte Fahreug auf den Sandstrand der Bucht und sackte dann schwer zu Boden. Etwas Sand wirbelte auf und die Transporter gingen um den Panzer herum nieder. Auch sie wirbelten etwas Sand auf und nun flogen die Türen auf und aus jedem der Transporter sprangen acht Bewaffnete. Sie trugen im Großen und Ganzen normale Kleidung und es waren keine Uniformen und dergleichen zu sehen. Die Bewaffneten schwärmten allerdings sofort aus und begannen den Strand zu sichern. Währenddessen öffnete sich auch an dem Panzer eine Luke. Es war ein GAP und er war offensichtlich alt. Heraus trat ein stattlicher Mensch der von zwei weiteren Begleitet wurde. Offenbar war er der Anführer der Gruppe und Shandora behielt ihn genau im Fadenkreuz. Einer der Bewaffneten, der wesentlich besser ausgerüstet war als der Rest trat an den Dunkelhaarigen Mann heran und sie sprachen über etwas. Plötzlich zuckte Shandora etwas zusammen als ihm jemand auf die Schulter Tippte. Er wandte sich zur seite und war nicht überrascht das es Ras’kar gewesen war.

„Schau mal Dort Sarge. Das muss unser Trupp sein.“

Der Twi’lek deutete auf eine Gruppe von Uniformierten die sich im Laufschritt aus Richtung der Basis über den Strand den soeben angekommenen näherte. Shandora nickte ihm zu und wandte sich dann wieder seinem Zielfernrohr zu. Wie er durch die Vergrößerung erkennen konnte deutete der Dunkelhaarige auf die Gruppe und dann rief der andere etwas und die ganze Gruppe Richtete sich neu aus. Dann fing es an. Rote Blasterblitze flogen auf die Uniformierte Gruppe zu in der Sich fast alle geistesgegenwärtig auf den Boden warfen und ihrerseits begannen zu schießen. Das war es also mit den Worten.

„Feuer frei!“

Auch um ihn herum erwachten die Waffen seiner Kameraden zum Leben und mähten einen der Bewaffneten nieder. Shandora holte unterdessen tief Atem und versuchte einen guten Schuss auf den Anführer abzugeben. Doch dieser Sprang hinter den Panzer und dort wo er eben noch gestanden hatte spritzte Sand auf. Jetzt hatten die Piraten, wie Shandora sie in seinem Kopf kurzerhand getauft hatte, bemerkt das sie auch von weiter oben Beschossen wurden. Wieder öffneten sich die Türen der Transporter und jeweils acht weitere Leute Sprangen heraus und begannen auch die Scouts unter Beschuss zu nehmen. Shandora öffnete einen Kanal zum Kommando.

„ Bucht hier! Unsere Gäste scheinen nicht besonders Freundlich zu sein. Melde Feuergefecht. Brauchen Verstärkung.“

„Basis hier! Wir schicken sofort verfügbare Einheiten zu euch Halten sie durch!“

Shandora beendete die Übertragung und rutschte ein wenig nach vorne. Einer der Uniformierten war zusammengesackt und offenbar hatten Republikaner einen Mann verloren. Mit klater Präzision begann der Chiss zu schießen. Einer der Piraten an einem Transporter war im Begriff eine Granate zu werfen und Shandora vereitelte dies durch einen Kopfschuss. Der Mann sackte in sich zusammen und die Aktivierte Granate detonierte und jagte den Transporter mit in die Luft. Jetzt strömten immer mehr Republikanische Soldaten dazu und die Piraten suchten Deckung. Die obere Luke des Panzers öffnete sich und das Geschütz richtete sich auf die über den Strand auf das Geschehen zulaufenden Soldaten aus. Shandora nahm den Schützen ins Visier. Ein Schuss und er sackte zusammen wie ein schlaffer Sack. Dann brüllte Ras’kar auf und ging neben ihm zu Boden. Ein verkohltes Loch war in seiner Schulter zu sehen. Shandora suchte nach dem Schützen der seinen Freund getroffen hatte und schickte ihn mit drei schnell abgefeuerten Schüssen ins Jenseits. Er schaute sich nach dem Twi’lek um und sah das der Schon wieder auf den Beinen war. Gut dann war der Treffer nicht schlimm gewesen. Fast im selben Moment spürte der Chiss wie er in die Luft geschleudert wurde. Sein gesamter Körper fühlte sich mit eine Mal verbrannt an und er spürte das ein oder Zwei Rippen gebrochen waren. Während er noch auf den Strand Zehn Meter unter ihm zustürzte wusste er was passiert war. Der Panzer hatte auf ihn geschossen ihn aber verfehlt. Doch die Explosion hatte ihn getroffen und wegeschleudert. Dann krachte er in den Sand und ein unfassbarer Schmerz durchzuckte seinen Rücken. Er sah noch wie sein gesamter Trupp hinter ihm her sprang und dabei ein wahren Hagel aus Gechossen auf den Feind regnen ließen. Dann wurde die Welt um ihn schwarz und er dachte nur noch: „Scheiße kann Sand hart sein.“

[Serenno | Tagseite | Insel | Nähe der Republikanischen Basis “Geisterburg” | Nordöstliche Bucht] Shandora (schwer verletzt, Bewusstlos), Republikanische Soldaten (NSC), Angreifer (NSC)
 
[Serenno-System | All in der Nähe von Serenno | MC80b „Rusty Reaver“ | Brücke | Etara, Besatzung (NSC)

Grimmige Befriedigung ließ Etaras Mundwinkel nach oben wandern, als die Schadensberichte von dem feindlichen Kreuzer eintrafen. Auf kurze Distanz und in beinah optimaler Position konnte die „Rusty Reaver“ ein tödliches Inferno entfesseln, jede Salve glich einem Hammerschlag. Und als wäre das nicht genug, wurde die schildlose „Invincible“ von einer Invasion heimgesucht, wie ein Schwarm hungriger Insekten, die sich zu den Innereien eines weitaus größeren Tieres vorarbeiteten, um es zu verschlingen, kämpften sich die Entertrupps der Black Sun vorwärts. Die Befehle für die Kämpfer, zu denen auch Spectre zählte, waren klar: Auf ihrem Weg zu kritischen Bereichen wie Maschinenraum und Brücken sollten sie so viel Schaden wie möglich verursachen. Etaras Lächeln nahm einen sadistischen Zug an, die Vorstellung, wie Sprengladungen, Blaster und Thermaldetonatoren Stück für Stück Fleisch und Durastahl vernichteten, war zweifellos unterhaltsam. Es geschah den arroganten Imperialen, die glaubten, die ganze Galaxis müsse nach ihrer Pfeife tanzen, nur recht. Die blauhäutige Kriminelle mochte es milde formuliert nicht, wenn andere ihr Vorschriften machen wollten, und so war dieses Gefecht in gewisser Weise auch persönlich. Persönlich, aber nicht so sehr, dass Etara die Situation aus den Augen verlor, es ging in erster Linie darum, den Kampf zu gewinnen, nicht um das Vergnügen. Konzentriert kniff die Chiss ihre roten Augen zusammen und lehnte sich etwas nach vorne, um das taktische Holo genauer zu betrachten.


„Batterie 12 soll ihr Feuer verlagern, das ist zu nah an den Entertrupps. Alle anderen Geschützen, gute Arbeit.“


Befahl sie mit ruhiger Stimme und ohne große Verzögerung wurde ihre Anweisung umgesetzt. In Abstimmung mit den Führern der Kämpfer an Bord des feindlichen Schiffs ebneten die Turbolaser und Ionenkanonen ihnen den Weg, tauchten Abschnitte der „Invincible“ in Dunkelheit, indem sie die Systeme durchbrennen ließen, oder schnitten Wege für imperiale Verstärkung ab. Trümmerteile lösten sich aus der Hülle des Kreuzers und in Abschnitten, in denen noch Atmosphäre vorhanden war, brachen Feuer aus. Kein Zweifel, es würde nicht mehr lange dauern, und das erlaubte Etara und der „Rusty Reaver“, sich auf die anderen imperialen Schiffe zu konzentrieren. Zwei Raider-Korvetten und ein weiteres Kriegsschiff waren nicht zu unterschätzen, auch weil die Schilde des MonCals nach dem Bombenangriff angekratzt waren. Sicher, sie funktionierten noch und es gab Reservesysteme, aber Etara war nicht in Stimmung, unnötige Risiken einzugehen. Nachdenklich strich sie über ihr Kinn und nickte dann, mehr zu sich selbst als zu der Brückencrew, bevor sie einen Finger ausstreckte und auf die Anzeige für eine der Raider-Korvetten deutete.


„Das ist unser neues Primärziel. Die Entertrupps sollen noch möglichst viel Schaden anrichten und sich dann zurückziehen, ich will sie zeitnah wieder an Bord haben. Die „Invincible“ ist so gut wie tot, und ob sie zerstört oder nutzlos durch das All treibt ist mir einerlei. Verstanden? Ausführung, Gentlemen.“


Mit dem gebotenen Eifer setzte die Crew diesen Befehl in die Tat um, Geschütze wurden neu ausgerichtet und eröffneten das Feuer, während die verbliebenen Jäger der „Rusty Reaver“ sich erbitterte Duelle mit den imperialen Maschinen lieferten. Bei dem Versuch, ihr Flaggschiff zu verteidigen, gingen die Imps aufs Ganze und wagten sich näher an den MC80b heran, als wohl gesund für sie war, und der nahende Verlust der „Invincible“ und das daher rührende Chaos in der Kommandostruktur machten sich bemerkbar. Während der schwer beschädigte imperiale Kreuzer brennend und mit letzter Kraft davon schlich und die Entertrupps zurückkehrten, unternahmen die Raider-Korvetten einen Versuch, den Rückzug des Kreuzers zu decken. Nobel, aber dumm, trotz ihrer hohen Geschwindigkeit geriet eines der kleineren Schiffe in das tödliche Netz aus Turbolasern und Ionenkanonen. Vielleicht wäre einer der Korvetten noch entkommen, aber ein Glückstreffer erwischte die Triebwerke und nahm ihr das Tempo, so dass die Turbolaser der „Rusty Reaver“ sie in Stücke reißen konnten. Angesichts dieses Schicksals brach die zweite Raider ihren Angriff nach einigen Salven ab und zog sich zurück. Das war das Signal für die übrigen Imperialen, sich ebenfalls neu zu gruppieren.


„Sollen wir die Verfolgung aufnehmen, Ma´am?“


Erkundigte sich der Erste Offizier angesichts dieser Entwicklung und Etara konnte den Blutdurst in seiner Stimme hören. Für einen Moment war sie geneigt, ihm zuzustimmen, das leichte Kribbeln auf ihrer blauen Haut schrie förmlich danach, die Sache in einem spektakulären Massaker enden zu lassen, obsiegte schlussendlich ihre rationale Seite. Das imperiale Flaggschiff war ein brennendes Stück Schrott und hing am seidenen Faden, eine der Raider-Korvetten war zerstört, aber die beiden anderen Schiffe waren noch intakt und konnten ihre Jäger und Bomber ins Feld führen. Die Primärschilde der „Rusty Reaver“ waren angekratzt und ihre Jäger zahlenmäßig unterlegen. Etara war zuversichtlich, dass sie gewinnen konnte, aber es würde einen Preis haben und Imperiale zu vernichten war nicht ihre Mission. Also schüttelte die hübsche Piratin langsam den Kopf und schenkte dem Offizier ein dünnes Lächeln.


„Bedaure, aber nein. Die Imps haben sich eine sehr blutige Nase geholt und wissen jetzt, dass mit uns nicht zu spaßen ist. Das genügt vorerst, um unsere Mission zu erfüllen. Kommunikation, einen allgemeinen Kanal öffnen...Imperiale Schiffe, hier spricht die Kommandantin der „Rusty Reaver“. Ich bin bereit, ihnen Gnade zu gewähren, wenn sie sich jetzt zurückziehen und uns nicht weiter belästigen. Es wird keine zweite Chance geben.“


Etara legte ihre ganze Autorität und Stärke in diese Worte, ihre roten Augen funkelten und niemand, der die so sah, konnte an ihrer Entschlossenheit zweifeln. Einen Moment ließ sie den Kanal noch offen, dann endete die Botschaft und die Chiss entspannte sich ein wenig, während sie zufrieden lächelte.


„Schiffsweite Botschaft: Guter Job, Leute. Wir haben den stolzen Imps so sehr in den Arsch getreten, dass sie heulend zu ihren Müttern zurückkriechen.“


Die Brückencrew gestattete sie einen kurzen, energischen Jubel und widmete sich dann wieder konzentriert ihren Aufgaben. Etara ordnete an, ein Shuttle für sie, Spectre und eine Eskorte vorzubereiten, damit sie sich auf die Oberfläche von Serenno begeben konnten. Es wurde Zeit, die Sache anzugehen, und ganz mit diesem Gedanken beschäftigt machte sich Etara auf den Weg zu den Hangars der „Rusty Reaver“. Als sie dort eintraf, tat sie es ganz in der Haltung der siegreichen Kommandantin, stolz aufgerichtet, ein verwegenes Lächeln auf den Lippen und energischen Schwung in ihrem Gang.


[Serenno-System | All in der Nähe von Serenno | MC80b „Rusty Reaver“ | Hangar | Etara, Spectre (?), Besatzung (NSC)
 
Serenno, im Speeder kurz vorm Motel “Kleiner Kelch”: Sam und Nevis


Sam hatte eine ihrer komischen Erklärungen losgelassen, aus denen Nevis nicht wirklich schlau wurde, doch war des Nachfragens müde, denn sie waren gerade an ihrem Ziel angekommen. Sie waren an so manchem schicken Hotel auf dem Weg hierher vorbeigekommen, doch mit denen hatte das kleine Motel nichts gemeinsam. Hier sollten sie also ihren Informanten treffen!? Sam wusste die Zimmernummer, wollte aber nicht offiziell den Besuch abstatten, sich also nicht durch den Haupteingang hineinbegeben und sich bei der Rezeption anmelden. Sam impfte ihr ein, was sie zu sagen hätte, wenn sie jemand anquatschen bzw. aufhalten sollte. Dann ging sie schnurstracks auf den Lift zu. Ein Außenlift. Nevis folgte ihr zügig. Dabei schaute sich Nevis um, ob sie jemand beobachtete oder ihnen gar folgte. Dem war zum Glück nicht so. Ganz im Gegenteil. Hier wirkte alles ruhig, fast wie ausgestorben. Auch der Parkplatz war so gut wie leer. Es war fast etwas gruselig. Offenbar hatte das Motel kaum Gäste.

Nevis erschrak leicht, da der Fahrstuhl sich so ruckartig in Bewegung setzte und hielt sich besser fest. Dann kamen einige Anweisungen. Es war nichts Neues. Nevis kannte das schon und antworte kurz, fast genervt:


“Klar wie Gorakbrühe!”

Sie hielten im fünften Stock und stiegen nacheinander aus. Nevis trabte Sam hinterher. Sie liefen einen schmalen Balkon entlang, von dem die Zimmertüren abgingen. Mittlerweile dämmerte es und die Außenbeleuchtung schien kaputt zu sein.

Endlich erreichten sie Zimmer 511, doch es war wohl schon jemand vor ihnen da gewesen. Und man hatte sich gewalttätig Zugang verschafft. Die Tür war völlig kaputt. Nevis`Herz fing aufgeregt zu hämmern an. Sie begann automatisch ihre Machtfühler auszustrecken, wie sie es damals auf Lianna und Taris gelernt und geübt hatte. Im Zimmer war keine lebende Seele. Wenn darin kein Sprengsatz war, dürfte keine Gefahr in dem Zimmer lauern. Doch das wollte und konnte sie Sam nicht sagen, obwohl das ziemlich unfair und gemein war. Immerhin stand Sam gerade völlig unter Stress und Nevis könnte längst Entwarnung geben. Nevis fühlte sich mies deswegen. Sie hatte sich immer noch nicht dazu durchringen können, ihr reinen Wein ein zu schenken. Es war nicht mehr so, dass sie ihr nicht traute. Es war eher so, dass Nevis nicht wusste, wie sie es ihr sagen und wie sie es ihr verklickern sollte. Und vor allem nach dieser langen Zeit!


Daher folgte Nevis den hektisch gestikulierten Anweisungen von Sam und stellte sich mit ihrem Blaster auf die andere Seite der Tür hin. Holofilmartig wie zwei Polizisten betraten sie dann den Raum. Das Zimmer war total verwüstet. Eine männliche Leiche lag blutüberströmt auf dem Bett. Sam fluchte laut. Nevis wurde blass. Es drehte ihr fast den Magen um. Kein Vergleich zu der Leiche, die keine gewesen war, mit der sie die Kabine auf Hybris`Schiff geteilt hatte. Wenn sich Nevis richtig erinnerte, war das die erste Leiche, die Nevis in ihrem Leben zu sehen bekam bzw. die sie so richtig betrachten konnte. Angst kroch in ihr hoch. Sie begriff, dass der Auftrag mordsgefährlich war. Und, wo bekamen sie nun ihre Infos her?! Nevis wusste nicht, was hier abging und wer den Informanten getötet hatte, wollte aber nicht länger als nötig hier bleiben, im Falle der oder die Mörder nochmal zurückkommen würden, um vielleicht die Leiche weg zu schaffen, und selbst wenn nicht, sie wollte nur noch hier weg und das schnell.

“Lass uns bloß schnell wieder abhauen!”,

sagte sie mit dringlichem Unterton in der Stimme. Dann kam ihr noch ein übler Gedanke und ein Grund mehr, rasch hier zu verschwinden:

“Nicht, dass man uns noch den Mord in die Schuhe schiebt!”

Da sah Nevis links neben, halb unter dem Bett, etwas liegen. War das ein Com-Link?

“Schau mal dort!?”,

sagte Nevis darauf zeigend zu Sam und wies sie darauf hin.


Serenno, im Motelzimmer 511 im “Kleinen Kelch”: Sam, Nevis und ein toter Informant
 
[Serenno-System | All in der Nähe von Serenno | ESD “Invincible” | Brücke] Naya Mendes, Alexey Šlavs, Brückenoffiziere/Unteroffiziere

Der Angriff der Bomber des Strike – Kreuzers war wunderbar an zu sehen, ein Gewitter aus Explosionen brach auf den MC80b hinab. Allerdings hatte dieses Gewitter nicht den gewünschten Effekt von Naya, da die Bomber nur an der Oberfläche des MC80b kratzten. Ebenso das Manöver dem MC80b noch in den Rücken zu fallen ging schief, die beiden Schiffe kamen sich immer näher und die Schilde und die Generatoren der Invincible wurden immer weiter strapaziert, auf der Brücke herrschte koordiniertes Chaos, während die Schadensbegrenzung alles tat um das Schiff in Takt zu halten.

„Ma´am, der Hyperraum antrieb versagt, so wie Schilde und Nahverteidigungssysteme.“

„Versetzen sie alle Soldaten in Alarm Bereitschaft und riegeln sie alle Kritischen Stationen ab!“

„Ma´am, es werden Rumpfdurchbrüche gemeldet, die betroffenen Sektionen werden Evakuiert.“

„Verstanden, schließen sie die Notfall Schotts, sobald alle Evakuiert wurden.“

Nayas stimme war ziemlich laut und ruhig, allerdings sah es in ihr komplett anders aus, sie überlegte wann sie wohl das Schiff aufgeben müsse.

„Mehrere kleine Signale die auf uns zu halten, wahrscheinlich Enterkommandos.“

„Sichern sie sofort den Hangar, die Enterkommandos dürfen nicht durchbrechen.“

Nach einer kurzen zeit in der Naya versucht hat sich einen überblick zu verschaffen welche Schäden ihr Schiff hat hörte sie über Com befehle brüllen.

„Hier Ross, Enterkommandos an Bord des Schiffes, wir haben sie im Hangar festgenagelt.“

„Gute Arbeit, sie dürfen nicht an ihnen vorbei.“

Naya war fast schon erleichtert, dass er einen ziemlich fähigen Kommandanten des Flottenregiments hat, da Ross wusste wie man ein Schiff verteidigen muss. Naya bemerkte das der MC80b sein Feuer verlagerte, und ihr dadurch zeit gab sich aus der Schusslinie zu manövrieren.

„Navigation, Manövrieren sie uns hier raus, und befehlen sie den Raider – Korvetten das sie unseren Rückzug decken sollen, sie sollen aber keine Risiken eingehen.“

Die Stimme von Naya war in der Menge sehr gut zu hören, auch wenn jeder durcheinander redete um sich gegenseitig auf dem Aktuellsten Status zu halten. Die Raider lenkten den MC80b gut ab, und auch die Jägerstaffeln lieferten sich erbitterte kämpfe mit den feind Jägern, als eine der Raider unter dem Beschuss des MC80b unterging und Explodierte fasste sich Naya an die Stirn.

„Öffnen sie einen Kanal zu allen Imperialen Kräften hier im Orbit… Totaler Rückzug, Die Jäger bilden das Schluss licht, wir werden so weit weg wie nur möglich, wir haben nicht die Kräfte diesen MC80b zu besiegen“

Naya beobachtete den koordinierten Rückzug ihres kleinen Verbands. Dies ist wahrlich ein schwarzer tag für sie, dennoch wird sie auf eine zweite Chance offen, und dann wird sie nicht mehr mit einem solch Schwachen schiff gegen diesen MC80b kämpfen. Zum erstaunen von Naya wurden sie nicht von diesen Verbrechern verfolgt oder gar zerstört. Nein, die Kommandantin nahm sogar Kontakt zu ihr auf.

„Imperiale Schiffe, hier spricht die Kommandantin der „Rusty Reaver“. Ich bin bereit, ihnen Gnade zu gewähren, wenn sie sich jetzt zurückziehen und uns nicht weiter belästigen. Es wird keine zweite Chance geben.“

„Hier spricht die Kommandantin der „Invincible“. Ich werde bei unserem erneuten aufeinander treffen berücksichtigen das sie uns leben haben lassen, doch dies ist nur eine vorübergehende Waffen Pause.“

Naya war der Kommandantin dankbar, dass diese sie und die Crew der Invincible leben lassen hat, dennoch wird dies ein Nachspiel haben, sobald die Invincible wieder einsatzfähig ist. Die gesamte Invincible war aufs Massivste ramponiert, und kurz vor der endgültigen Zerstörung, also musste sie, bevor sie in eine Werft kommt vorerst Provisorisch geflickt werden.

„Alexey, ich werde demnächst auf die Planeten Oberfläche begeben, und einige Soldaten mit mir nehmen, sobald die Invincible eine Reise zur nächsten Imperialen Werft übersteht, werden sie sofort dorthin springen.“

„Verstanden, ich müsste mit dir allerdings davor noch einmal unter vier Augen sprechen.“

„Okay, dann gehen wir am besten in mein Quartier, dort sind wir ungestört.“

Naya wies Alexey an vor zu gehen und sie auf ihr Quartier zu begleiten damit sie ungestört miteinander reden konnten, sofern das auf einen so demolierten Schiff möglich ist.

[Serenno-System | All in der Nähe von Serenno | ESD “Invincible” | Brücke] Naya Mendes, Alexey Šlavs, Brückenoffiziere/Unteroffiziere
 
Hyperraum | Serenno-System | ESD „Invicible“ Spectre + NSCs


Das Blastfeuer zischte nur so durch die Luft des Hangers und lies den typischen Ozongeruch in die Nase steigen. Spectre und das Enterkommando gaben ihr beste, aber der Kommandant der Imperialen, der für die Verteidigung des Hangars zuständig war verstand sein Geschäft. Und er verstand es sein Gesicht nicht zu zeigen. Immer wieder suchte die Chiss den Offizier, dessen laute Befehlsstimme sogar bis zu ihr drang. Aber vergebens, er ließ sich nicht blicken. Dann war es plötzlich vorbei.


„Feuer einstellen!“


Brüllte der Nicto und sah auf den kleinen Holocommunikator in seiner Handfläche, auf dem sich das Gesicht eines Brückenoffiziers der Rusty Reaver zeigt. Er unterbrach die Übertragung und da zu seinen Männern und Frauen.


„Befehl von der Brücke, Rückzug.“


Gab er weiter. Noch immer gab es einzelne Schüsse, die aber schnell aufhörten. Auch die Imperialen hatten wohl einen vergleichbaren Befehl erhalten und ein Blick sagte Spectre, dass diese sich langsam aus dem Hangar zurückzogen.

Vorsichtig betrat ein Pirat nach dem anderen, dem Waffenstillstand nicht vertrauend, die Fähre, deren Außenhaut gezeichnet war von dem Blasterfeuer der Imperialen. Aber selbst die Karabiner der Imperialen Armee konnten einem Schiff, auch wenn es nur ein Shuttle war, nichts anhaben.

Schließlich hob sich die Rampe und das Shuttle hob ab. Spectre hoffte, dass sich die Kommandantin des Imperialen Schiffes an die Absprache halten würde. Sie hatte genug gesehen, gehört und gelesen, um entspannt in ihrem Sitz zu sein. Aber schließlich kam das leichte Rumpeln, als das Shuttle wieder im Hangar der Rusty Reaver aufsetzte. Der Nikto ließ alle aussteigen und antreten. Nun ja, was Piraten eben wohl unter ‚Antreten‘ verstanden. Da war dann doch ein erheblicher Unterschied zwischen der Black Sun und dem Imperium. Nach der kurzen Nachbesprechung und Kritik wurden alle entlassen. Spectre entschied sich in ihre Kabine zu gehen und zu duschen. Auch wenn der Einsatz nur kurz gewesen war, hatte das Gefecht seine Spuren hinterlassen. Schweiß lies ihre Haare ankleben und machte die Haut klebrig.

Mit schnellen Schritten ging sie den Flur zu dem Quartier entlang und betrat schließlich das Zimmer. Sie verriegelte und hüpfte aus den Einsatzkleidern um in der Nasszelle zu verschwinden. Nachdenklich ließ sich die Maritima das kalte Wasser in den Nacken laufen, während sie über die Worte von Mastersen nachdachte.


„Nicht schlecht für das erste Mal…“


Pff, was bildete er sich denn ein! Sicher, es war etwas anderes direkt in der ersten Linie zu stehen, als mit einem Scharfschützenblaster den ahnungslosen Feind zu erledigen, aber wozu gehörte mehr? Sie seufzte und strich das Wasser aus den mittlerweile länger gewordenen Haaren. Eigentlich hatte sie sie wieder kürzer schneiden wollen, aber Etara hatten die längeren Haare gefallen, die sie von Malastare wieder zurückgebracht hatte. Und jetzt, da sie keinem imperialen Standard mehr folgen musste… warum auch nicht. Sie zog frische Kleidung an und verfrachtete den Alten in die Schnellwäsche. Zeit sich wieder bei Etara zu melden…


Hyperraum | Serenno-System | MC80b „Rusty Reaver“ Spectre
 
[Serenno-System | All in der Nähe von Serenno | MC80b „Rusty Reaver“ | Hangar | Etara, Spectre, Besatzung (NSC)

Noch immer rauschte angenehm das Adrenalin in Etaras Ohren, auch wenn die appetitliche Mischung aus Aufregung, Anspannung und Zufriedenheit, die der spektakuläre Raumkampf mit sich gebracht hatte, langsam ein wenig nachließ. Das Herz der jungen Chiss schlug wieder ein wenig langsamer und als sie auf das wartende Shuttle zuging, streckte sie sich genüsslich. Sie war bester Stimmung, immerhin hatte sie den aufgeblasenen Imperialen gezeigt, dass man sich lieber nicht mit der Black Sun im allgemeinen und mit ihr im speziellen anlegte. Das war ein Erfolg, auf den die Blauhäutige definitiv stolz war, und mit einem leichten Grinsen malte sie sich die Demütigung aus, die ihre Feinde in diesem Moment empfinden mussten. Zum Rückzug gezwungen und nur dank der „Gnade“ einer Piratin noch am Leben, das kratzte sicher ganz gewaltig am Ego. Alles in allem ein erfreulicher Einstieg bei Serenno, und angesichts des Durcheinanders auf der Welt lag das Versprechen im Raum, dass es noch weitaus besser werden würde. Etara blühte unter chaotischen Umständen regelrecht auf, das war ihr Element und daran erfreute sie sich. Wer graue Monotonie wollte, konnte ja im Imperium leben, dachte sie sich mit einem Hauch Geringschätzung und zuckte dann mental mit den Schultern. Nicht ihr Problem, sie hatte einiges zu tun. Es wurde Zeit, den Spaß vom All auf die Oberfläche zu verlegen. Zu diesem Zweck stand bereits ein vollgetanktes und aufmunitioniertes Shuttle bereit, ebenso zwei Jäger der „Rusty Reaver“, die eine kleine, aber effektive Eskorte bilden würden. Auch wenn die Imps vorerst den Schwanz eingezogen hatten, traute Etara dem Frieden nicht, die hübsche Piratin wusste, dass die Kettenhunde des Imperators eine Niederlage nicht lange auf sich sitzen lassen würden. Ein Problem für später. Schwungvoll, energiegeladen und voller Tatendrang marschierte Etara also auf das wartende Shuttle zu, vor dem eine Ehrenformation – mehr oder weniger – Aufstellung genommen hatte. Diese hartgesottenen Männer und Frauen verschiedener Spezies, bewaffnet mit einer Vielzahl von todbringenden und exotischen Waffen und gehüllt in leichte Körperpanzer, würden die Chiss auf die Oberfläche begleiten. Für den Fall der Fälle baumelten an den Hüften der rothäugigen Nichtmenschin ihre beiden treuen Merr-Sonn 44er und ein kompaktes Vibromesser war dort versteckt, wo die meisten Sicherheitsleute nicht sofort suchten. Es schadete schließlich nicht, vorbereitet zu sein, und so strich Etara noch rasch ihre weiße Wildlederjacke zurecht, bevor sie sich von einem hilfsbereiten Crewmitglied ein Datapad reichen ließ. Darauf waren kompakt die Berichte über die aktuelle Lage zusammengefasst und besonders zufrieden las die Blauhäutige, dass Spectres Team sich wacker geschlagen hatte und wieder heil auf der „Rusty Reaver“ angekommen war.

Es dauerte auch nicht lange, bis die andere Chiss im Hangar auftauchte, offenbar frisch geduscht und eingekleidet, wie Etara mit einem dünnen Schmunzeln feststellte, als ihre Freundin näher kam. Wenn sie so mit ihrer kühl-professionellen Haltung auf einem zumarschierte, konnte Spectre recht einschüchternd sein – eine von vielen Eigenschaften, die Etara an der anderen Frau gefielen. Und auch wenn Spec zum Anbeißen aussah und eine kleine Siegesfeier lockte, quittierte die Piratin die Ankunft lediglich mit einem knappen Nicken, bevor sie mit der Hand beiläufig Richtung Shuttle deutete. Ihre Stimme war ruhig und glatt, klang ein wenig weicher als sonst, als der melodische Akzent ihrer Muttersprache durchschien.


„Keine Rast für die Unanständigen, Pateessa. Während die Imperialen ihre Wunden lecken, werden wir runter fliegen und ein paar Tatsachen schaffen. Wird Zeit, dass ein bisschen Ordnung in das Chaos da unten kommt – unsere Ordnung. Sie bleiben schön in meiner Nähe und passen auf, dass keiner auf dumme Ideen kommt. Alles klar? Dann Abflug. Sie können mir an Bord Bericht über die Enteraktion erstatten. Wie lief die Sache?“


Schwungvoll drehte sich Etara um und stieg die Einstiegsrampe des Shuttles hinauf, drin angekommen nahm sie Platz, schlug in aller Seelenruhe ihre langen Beine übereinander und lehnte sich entspannt ein wenig zurück. Eigentlich hatte sie durchaus Lust, das kleine Schiff selbst zu fliegen, aber als Kommandantin wurden solche Aufgaben delegiert und so konnte sich die Chiss ein wenig erholen und auf die bevorstehende Aufgabe vorbereiten. Ein paar Mitglieder, Handlanger und Kontakte der Black Sun waren schon in Position und je nach Lage würden das pronto mehr werden. Immerhin hing ein vollgepacktes Kriegsschiff des Syndikats nun im Orbit. Ein Ruck ging durch das Shuttle, als es seine Triebwerke hochfuhr und aus dem Hangar flog, kurze Zeit später gefolgt von einem weiteren Transporter, gut gefüllt mit zusätzlichen Kämpfern zu denen, die Etaras Eskorte bildeten. Nach einigen Sekunden gesellten sich elegant zwei Jäger der „Rusty Reaver“ dazu und sorgten für Schutz während des Landeanflugs. Dankenswerterweise war schon einiges an Vorarbeit geleistet worden und so konnte die „Delegation“ der Black Sun mit Einverständnis der lokalen Behörden – oder was davon noch übrig war – in der Großstadt Saffia landen. Etara trug eine demonstrativ seelenruhige Miene zur Schau und zwinkerte kurz Spectre zu, als das Shuttle aufsetzte.


„Jetzt fängt der Spaß erst richtig an. Mal sehen, was unsere örtlichen Freunde so drauf haben.“


Die Landerampe wurde ausgefahren und ein Vorauskommando eilte heraus, um das Landefeld zu sichern, und nachdem grünes Licht gegeben worden war, stieg Etara aus, wobei sie – rein zufällig natürlich – die andere Chiss streifte, eine Berührung, die von einem leisen, kaum hörbaren Lachen und einem Funkeln ihrer roten Augen begleitet wurde. Neugierig blickte sie sich um und sog die frische Luft ein. Etara mochte das Gefühl einer neuen Atmosphäre in ihren Lungen, es verhieß neue Welten und neue Abenteuer. Während ihre Eskorte die Umgebung im Auge hielt, tippte die Piratin rasch auf ihrem Komlink, um die schon aktiven Verbündeten des Syndikats wissen zu lassen, dass ein neuer Sheriff in der Stadt war und man sich mit ihr besser gut stellen sollte. Nun, etwas verlockender formulierte sie es schon, Etara versprach jedem, der sich als fähig und loyal erwies, reichen Lohn und die Wertschätzung der Black Sun – und ihre eigene, natürlich – und sparte auch nicht mit einer Botschaft an Freischaffende und Söldner, die sich was dazuverdienen wollten. Wer wusste schon, vielleicht würde die attraktive Nichtmenschin für sich selbst auch noch etwas nettes abgreifen können. Immer vorausgesetzt, Spectre riss ihrem potentiellen neuen Spielzeug nicht schon bei bloßem Augenkontakt den Kopf ab.

[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Etara, Spectre, Eskorte (NSC)
 
Serenno / Außenbezirke / Motel Kleiner Kelch / Zimmer 511 / Sam, Nevis

Ratlos stand Sam in dem verwüsteten Zimmer. Ihre einzige heiße Spur zu den Waffen lag blutüberströmt vor ihr. Irgendwie mussten es die Raiders geschafft haben, Wind von der Sache zu bekommen. Dann haben sie mit dem Informanten offensichtlich kurzen Prozess gemacht. Sie trat näher an den Kaleesh heran: Seine Augen waren weit aufgerissen, an den Armen hatte er mehrere Wunden. Offenbar hatte er sich gegen die Angreifer gewehrt. In seiner Brust steckte ein Messer mit einem schlichten, schwarzen Griff.

"Da können wir wohl nicht mehr viel machen. Der ist hinüber", stellt sie nüchtern fest. Sie tastete noch schnell seine Hosentasche ab, konnte aber hier nichts interessantes finden. Währenddessen machte sich Nevis berechtigte Sorgen darüber, dass sie hier schnell verschwinden sollten.

"Du hast recht. Der Polizei sollten wir hier nicht in die Arme laufen. Wir müssen uns aber trotzdem kurz umsehen."

Das war leichter gesagt als getan. Das Zimmer war ein heilloses Chaos und sie wusste nicht einmal, nach was genau sie jetzt noch Suchen konnten. Vorsichtig schritt sie den kleinen Raum ab, hob den Bildschirm vorsichtig an und durchsuchte auch das Bad. Schließlich war es Nevis, die tatsächlich etwas gefunden hatte: Ein Comlink. War das der kleine Hoffnungsschimmer, den sie brauchten? Sam nahm das kleine Gerät in die Hand und musterte es. Ein handelsüblicher Zylinder, nichts besonderes. Ob er dem Informanten gehörte, oder einem der Angreifer? Sie versuchte, das Gerät zu aktivieren. Es piepte kurz auf, sonst passierte aber nichts. Passwortgeschützt.

"Ohne den Sicherheitscode wird das Ding wertlos für uns sein."

Ob Paul den Code knacken könnte? Auch wenn der durchgeknallte Droide sich für einen Menschen hielt, hatte er dennoch nützliche Fähigkeiten. Vielleicht gehörte das dazu? Sie musste zugeben: Obwohl sie ihn nun schon lange kannte, hatte sie ihn noch nie danach gefragt. Doch bei dem Wort "Sicherheit" klingelte noch etwas anderes bei ihr. Sie steckte das Comlink ein und ging mit raschen Schritten vor die Tür, zurück auf den balkonartigen Eingang. Ein kurzer Blick nach links und rechts: Tatsächlich!

"Kameras", flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu Nevis. Das könnte sowohl zum Problem für sie werden, als auch einen Vorteil bringen. Womöglich hatten die Kameras auch den oder die Mörder gefilmt? Wenn sie nur ein Gesicht hätten, nachdem sie auf Serenno suchen konnten, wären sie schon ein ganzes Stück weiter. Aber wo wurden die Aufnahmen gespeichert? Sam ging auf das kleine Gerät zu und musterte es etwas genauer. Es war ein älteres Modell, vermutlich nur mit einem kleinen Sender ausgestattet. Der Empfänger, vermutlich mit einem entsprechenden Speichermodul, musste hier im Motel sein. Womöglich bei der Rezeption? Viel mehr private Räume, die keine Gästezimmer waren, sind ihr hier zumindest nicht aufgefallen.

"Das könnte funktionieren! Komm mit", sie eilte zurück zu dem Lift, der sie wieder ins Erdgeschoss bringen sollte. "Die Kamera kann ihre Aufnahmen nur über eine kurze Strecke senden, das heißt irgendwo hier im Motel muss es einen Überwachungsraum mit einem Speicherblock geben. Ich vermute, dass sich so ein Raum hinter der Rezeption befindet, immerhin ist das der einzige Ort, der Tag und Nacht besetzt ist. Wir machen folgendes: Hast du dein Datapad bei dir? Du kannst dich mit deiner Größe durch die Rezeption in den Sicherheitsraum schleichen, die Aufnahmen auf dein Datapad kopieren und anschließend auf dem Speicherblock löschen. Verstanden?"

Serenno / Außenbezirke / Motel Kleiner Kelch / Lift / Sam, Nevis
 
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Serenno Ɵ System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Raumhafen Cantina "Zur lockeren Luftschleuse" Ɵ Harkon Tanaka, Noorah Tylah und Crew der "Crimson Dawn"
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Wo auch immer Handel existiert gibt es jene, die Güter von anderen an sich reißen. Generell entsteht Piraterie schnell, nachdem eine Zivilisation Handelswege für sich erschlossen hat. Besonders im Zeitalter der ersten Raumfahrer, war Piraterie weit verbreitet. Antike Bith Aufzeichnungen sprechen von den „Plünderern von den Sternen“, die ihre Zivilisation heimsuchten. Im Gegensatz zu so vielen Welten die vom galaktischen Kern erkundet, erforscht und besiedelt wurden, hatte Serenno nie einer eigenen Spezies die Chance gegeben, mehr als nur eine Fußnote der galaktischen Geschichte zu werden und eine eigene Spezies zur Blüte zu bringen. Farmer, Fischer, planetare Händler, sie alle waren eigentlich Fremde und doch mittlerweile Einheimische und bestimmten das Bild des Planeten. Auch ihre heutige Kultur zeugte noch von den Gepflogenheiten der präastronavalen Epoche des Planetens, befand man sich doch am Rande eines Krieges, ausgelöst von der Frage, welcher Hintern einer alteingesessenen Familie einen Stuhl wärmen sollte, dem ein Großteil der Galaxis mehr Gravitas zuerkannte, als anderen Stühlen. Wenn man genauer darüber nachdachte, waren diese gekrönten Häupter und ihre Nachfahren dem Haupt des roten Korsaren nicht unähnlich. Sie waren Räuber gewesen und hatten es geschafft ihre Beute lange genug zu verteidigen, bis aus gebrochenem Recht ein Gewohnheitsrecht wurde und die Beute als Besitz allgemein anerkannt wurde. Sie hatten sich gegenüber anderen Räubern durchgesetzt und einen Habitus zugelegt, der sie als wackere Helden erscheinen ließ, als Kämpfer für Recht und Ordnung. Dabei wurde außer Acht gelassen, dass es sich dabei um ihr eigenes Recht und ihre eigene Ordnung handelte. Auch in diesem Punkt unterschieden sich Adelige nicht unwesentlich von Piraten. Auch die Crew der „Crimson Dawn“ sowie andere Piratenschiffe verfügten über einen Ehrenkodex. Die Kodifizierung von Regeln und Statuten machte also selbst vor denen nicht halt, die in den Augen des Galaktischen Imperiums und der Neuen Republik eigentlich Brecher einer Rechtsform angesehen werden. Dabei verstanden beide Herrschaftssysteme nicht, dass sie nicht Recht brachen, sondern lediglich über eine andere Auffassung von Recht und Ordnung verfügten. Sie verteilten die Güter dieser Galaxis um, von denen die etwas zu viel haben zu denen, die etwas nicht haben. Wenn man sich sogar auf ganz dünnes Eis bewegen wollte, konnte man sagen, man betrieb eine besonders körperlich intensive Form der Armenfürsorge.
Soweit ging in der Crew der „Crimson Dawn“ niemand. Zumindest fast niemand. Seit geraumer Zeit schon, saßen sie auf Serenno fest. Die mit Waffengewalt ausgetragene Fehde zwischen den Herrscherhäusern hatte mit dem Auftauchen imperialer Streitkräfte eine neue Dimension angenommen. Der bewaffnete Konflikt war gut fürs Geschäft, schlecht allerdings, wenn man genau in diesem Moment die Planetenoberfläche aufgesucht hatte, um den eigenen Proviant aufzustocken und Ersatzteile zu besorgen. Seitdem verblieb nur noch eine Rumpfcrew auf der „Crimson Dawn“ während der Rest der Crew sich in der Cantina in der Nähe der Landebucht befand, in der ihr fliegendes Zuhause auf sie wartete. Wie sonst sollte man sich die Zeit verteiben, als mit Alkohol, Frauen und einer guten Piratengeschichte?


„Wie ich in dieses Leben hineingeschlittert bin?“ Dutsa Gung ließ die für Sullustaner typisch charismatische Lache erschallen. „Ich war Navigator auf einem Systemspringer, eine ganz kleine Operation. Handel entlang des Callos Perimeters, unweit des Bortas Systems. Schlechte Zeiten, sag ich dir. Der Handel ging dank des Krieges den Bach runter. Die Steuern des Imperiums machten den Handel zunichte, die Abgaben an die Neue Republik machten die Sache nicht einfacher. Allerdings machten es die idiotischen Moffs und später republikanischen Zollbehörden einfach zu schmuggeln. Allerdings kamen meine Crew und ich einige Male zu kurz, sodass wir und andere Schmuggler uns gelegentlich für eine kleine, sagen wir mal dreckige Operation zusammentaten.“


Der Sullustaner sah die Entrüstung in den Augen der beiden Damen, die er versuchte zu bezirzen. Harkon lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und kniff die Augen zusammen. Ihm gefiel es nicht, wenn sein Navigator nach ein paar Drinks zu redselig wurde. Sie waren immer noch Handelsstörer, gefangen auf einer unter Blockade stehenden Welt, die kurz davor war in Chaos auszubrechen. Chaos war gut fürs Geschäft, aber nur solange man sich in den Wirren verstecken konnte und nicht schlafende Kath Hunde weckte.



„Hey, was sollen die Blicke? Wir nahmen nur von denen, die sowieso schon mehr als andere hatten. Man könnte es eine Umverteilung der Güter nennen. Wir haben nur was gutes getan.“


„Ihr habt euch was gutes getan, meinst du wohl.“ warf Harc Aymeric, Waffenoffizier der „Crimson Dawn“ mit einem klickenden Geräusch seines Schnabels ein. Der Ishi-Tib prostete daraufhin dem Sullustaner lachend zu.

„Wir haben uns was gutes getan, also haben wir auch generell was gutes getan, nicht wahr?“ entgegnete der Sullustaner mit einem humoristisch gemeinten Achselzucken ein. „Jedenfalls ging das alles so lange gut, bis wir auf eine republikanische Patrouille trafen.“

„Uh-oh“ äfften einige Mitglieder der Crew ihren Co-Piloten nach, der einen unvergleichlichen Sinn für Situationskomik hatte.

„Uh-oh trifft es gut! Ich versuchte ein schmales Profil zu halten, trieb eine Weile im Raum, doch die republikanische Patrouille fand meine wahren Transpondercodes trotz eines Störers heraus. Wir konnten zwar entkommen, doch fanden wir keine Arbeit mehr, nachdem dieses ansehnliche Gesicht auf der Liste der „gesuchten Personen zu einer persönlichen Befragung“ stand. Nicht mal auf einem SoroSuub Transporter in Richtung des Imperiums hätte man mich engagiert. Ich heuerte bei verschiedenen Schiffen an. Immer wieder. Immer wieder nurz kurz Persona non grata, wie die schlauen Köpfe zu sagen pflegen, meine Karriere war im Αrsch.“


Ein allseits angestimmtes „Awwww“ erfüllte den Tisch. Den Damen, die auf dem Schoß des Sullustaners saßen, dämmerte wohl endlich, dass Dursa Gung diese Geschichte nicht zum ersten Mal erzählte. Höchst wahrscheinlich auch nicht zum ersten Mal, um die Gunst schöner Frauen zu gewinnen.


„Doch dann fand ich sie, meine Bestimmung. Hier, an der Seite meiner Brüder und Schwester, unter der Führung unseres großartigen Captains. Nun bin ich wirklich frei. Ich bin niemandem etwas schuldig, außer der Crew und unserem Captain. Vielleicht hätte ich etwas… zivilisiertes tun können, aber ich bin verdammt froh hier zu sein.“

Es erschall ein allgemeines „Hört, hört!“, gefolgt von einem rhythmischen Stoßen des Bodens der verschiedenen Getränke auf dem Tisch von fragwürdiger Sauberkeit vor ihnen. Während seine Crew sich solcher Räuberpistolen hingab und versuchte Zerstreuung zu finden um sich von den Grauen abzulenken, die sie alle in ihrem Leben erlebt hatten, studierte Harkon Tanaka mit penibler Genauigkeit die Worte, die sich vor ihm auf einem Datapad widerspiegelten. Neugierige Augen hatten bemerkt, dass der Captain der „Crimson Dawn“ selbst für seine Verhältnisse ungewöhnlich still gewesen war.

„Sind sie sich ihrer Informationen sicher, Captain?“ fragte Ohwun Ran argwöhnisch. Der erste Maat der Crimson Dawn schwitzte aus den für Gabdorin großen Schweißdrüsen besonders stark, wenn er nervös war. Nichts konnte für gewöhnlich den phlegmatischen Ran aus der Ruhe bringen, abgesehen von dem Eintreiben überfälliger Schulden, welche er mit energischen Eifer einsammeln konnte.

„Nein“ antwortete der rote Korsar bestimmt. „Ich verfolge lediglich eine Spur.“

„Eine Spur die wir von einem unloyalen Belmiri, der mir seinem König einen Haroot zu rupfen hat.“ knurrte der Gabdorin missmutig. Die Situation behagte diesem und das versteckte der erste Maat in keinster Weise vor seinem Captain.

Die Crew, welche um einen mehr oder weniger sauberen Tisch, man könnte ihn eher schmierig nennen, versammelt war, wurde leicht angespannt. Der rote Korsar blickte seinen ersten Maat einen Moment ruhig an, die starre Maske, eine Enigma für jeden darstellend, der versuchte eine Regung im Gesicht des Piraten zu erkennen, verriet nicht, was in seinem Kopf vorging. Seine Kritik war nicht ungerechtfertigt, doch missfiel ihm, dass es vor versammelter Mannschaft geschah. Das war keine bloße Äußerung seiner Bedenken, sondern ein Schachzug im Ringen um die Krone auf dem Schiff. Ein Piratenkapitän konnte nur länger Piratenkapitän bleiben, wenn er gerissener und verschlagener, aber auch beliebter war als potenzielle Nebenbuhler. Dennoch, Ohwun Ran hatte Recht. Die Quelle ihrer Informationen war nicht vertrauenswürdig. Es war schwer gute Informationsmakler zu gewinnen, noch schwieriger war es diese Informationsmakler zu halten. Sie mussten die Schwachstelle in seiner Geschichte finden. Welche Interessen verfolgt der Anhänger „seiner Majestät Otrys Belmir, Eminenz der tausend geschliffenen Juwelen von Saffia und Kopf des Hauses Belmir“, nachdem dessen Vater ein unrühmliches Ende fand? Besaß der Informant Spielschulden oder – noch schlimmer – Schulden bei einem Kredithai? Manche dieser Probleme können gelöst werden, besonders Kredithaie. Es gibt immer einen größeren Fisch. Andere erfordern eine subtilere Natur, die nicht unbedingt in das Portfolio der „Crimson Dawn“ hineinpasst.

„Ich bin immer bereit auf Vorschläge meiner Crew zu hören, Ohwun. Solange man Teil meiner Crew sein möchte.“

Die Anspannung stieg leicht. Der Friede innerhalb einer Crew von außergewöhnlichen Wesen wie einer Piratencrew war so spröde wie camarianische Kristalle. Doch scheinbar hatte Ran auch keine bessere Idee. Der Pirat sah es ihm nach. Eine Piratencrew, die sich am Boden befand, war wie ein Fisch außerhalb des Wassers. Am Ende. Sie konnten zwar auch hier auf die ein oder andere Weise Credits verdienen, doch das hatte nichts mit dem Nervenkitzel zu tun, den man verspürte, wenn man seiner Beute auflauerte und schließlich die Beute eroberte. Seine Crew war durstig und begierig das zu tun, was sie am Besten konnten: Profite auf dem freien Markt der Beute erwirtschaften. Die Schiffe im All waren wie Früchte, die sie einfach vom Horizont pflücken mussten, eine reifer als die andere.

Plötzlich piepten die HoloComms aller Crewmitglieder auf. Die Nachricht stammt von ihrem Netzwerk. DEM Netzwerk. Ihr Name war weitbekannt, und doch raunten ihn viele nur, in Furcht davor, wie einen Geist, Unheil zu beschwören. Doch es waren keine Geister, die man rief, sondern Geschäftsmänner und Geschäftsfrauen. Wesen mit dem Ziel des Profits, der einfachsten Triebfeder intelligenten Lebens neben dem Urinstinkt der Angst. Tanaka grinste verschmitzt hinter seiner roten Maske aus Duraplast. Mit dieser geschäftlichen Gelegenheit hatte er die Chance gefunden seine umtriebige Crew zu beschäftigen und weitere negative Gedanken seines ersten Maates zu zerstreuen. Diese Informationsquelle war weitaus glaubwürdiger, ja geradezu einladender, als jeder verschrobene Neider des Hauses Belmiri. Umgehend begab sich der Captain der „Crimson Dawn“ daran eine Nachricht zu verfassen und diese mit internen Verschlüsselungen zu versehen, die ihm damals bei seiner Annahme in den Rängen der Black Sun mitgegeben wurde.


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#Absender: Bechesmy "Der rote Korsar"
#Empfänger: Ad'ika "Two Hands"

Habe die Einladung empfangen, meine Crew und ich würden mit Freude an Ihrer Party teilnehmen. Wo sollen wir uns zum Vorglühen treffen?

Möge die Sonne blutrot aufgehen.

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Nachdem der rote Korsar seine Nachricht abgeschickt hatte, sah er wie die Mitglieder seiner Mannschaft ihn ansahen. Sie warteten auf sein Zeichen. Das war gut. Sie standen also noch fest hinter ihm, trotz dieser Trockenphase. Sie hatten wieder Hoffnung geschöpft. Umso besser. Jetzt musste er zusehen, dass es dabei blieb, sonst würde es ihm wie vielen anderen Kapitänen von Piratenschiffen ergehen, die von ihrer Hybris gefressen wurden.

„Ich denke, ihr wisst was das heißt. Die „Crimson Dawn“ ist wieder im Spiel! Lasst uns unseren Freunden zeigen, wieso der rote Korsar und seine Crew die Besten in ihrem Geschäft sind!“

Ein allgemeiner Jubel brach unter den Mitgliedern der Crew aus, neue Drinks wurden bestellt und heimlich, nur heimlich, wurde der ein oder andere Blaster wieder entsichert.



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Serenno Ɵ System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Raumhafen Cantina "Zur lockeren Luftschleuse" Ɵ Harkon Tanaka, Noorah Tylah und Crew der "Crimson Dawn"
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Serenno, im Motelzimmer 511 im “Kleinen Kelch”: Sam, Nevis und ein toter Informant


Damit das Com-Link, was Sam nun in der Hand hielt, Infos preisgeben könnte, musste es entsperrt werden. Tja!? Und damit könnte es wertlos, nicht mehr wert als ein Stück Altmetall, sein.

Yui kann gut hacken. Das bekommt sie sicher auch hin!”,

versuchte Nevis behilflich zu sein. Paul könnte es wohl auch, ging ihr danach durch den Kopf, doch den konnte Nevis nicht ausstehen und dazu hatte sie ja wohl auch allen Grund. Daher erwähnte sie Paul auch nicht. Für Sam jedoch, würde wohl sicher Paul die erste Wahl sein!? Nevis hatte das Gefühl, dass sie mit Yui nicht richtig warm wurde. Sie erschien Sam wohl öfters seltsam und suspekt. Sam wusste immer noch nicht, was Yuis Geheimnis war. Nevis`Geheimnis kannte sie ja auch nicht!

Sam hatte dann eine Aufgabe für sie. Eine Kamera könnte den Täter aufgenommen haben. Es war nicht uninteressant für sie, den zu kennen, da er auch ihnen gefährlich werden konnte. Nichts war schlimmer, als ein unbekannter Feind! Irgendwer wollte ihr Geschäft verhindern!? Und, das hieß, irgendwer hatte Wind davon bekommen und etwas schwer dagegen! Nevis lauschte den Anweisungen von Sam ganz genau. Sie nickte:


“Klar doch! Und, was machst du in der Zeit?”

Nevis huschte, als sie wieder unten waren, zur Rezeption. Sie schaute nun selbst nach Kameras. Der Nachtwächter, ein junger Twi`lek mit blauer Haut, war auf seinem Stuhl vor seinem kleinen Holofernseher, ein altes unmodernes Ding, eingeschlafen. Die kleine Togruta konnte ihn beobachten, da die Tür und das drumherum aus Glas war, eine Glasfront, und die Tür obendrein offen stand. Nevis passte auf, bis die Kamera wegschwenkte und krabbelte auf allen Vieren zum Tresen. Sie war so dicht davor, dass er sie nicht mehr sehen könnte. Ganz leise krabbelte sie weiter. Nun kam der schwere Part. Nevis musste darüber klettern und dahinter in den kleinen Raum gelangen. Dort sollte sich laut Sams Aussage ein Speicherblock befinden. Hoffentlich hatte Sam recht? Nicht nur damit, dass sich der Speicherblock auch dort befand, sondern dass dem überhaupt so war!? Was, wenn die Kameras die Aufnahmen selbst auf einem Mikrochip speicherten. Für drei Stunden oder so? Was, wenn die Kameras das ihm gleich auf seinen Holo-Datapad am Tresen sendeten? Dann wäre das hier gerade umsonst! Nevis hatte keine Ahnung, aber in Erwägung zog sie es doch. Und, wie über den Tresen kommen, ohne ihn zu wecken? Schlief er überhaupt noch? Ihr Herz hämmerte! Vorsichtig lugte sie über den Tresen. Ja! Zum Glück! Die Tür ins Hinterzimmer stand offen. In dem Moment klingelte es laut. Ein Anruf. Nevis fuhr zusammen und hing nun fest. So ein Mist! Er war nun wach! Der Typ lief unruhig hinter dem Empfangstresen hin und her und telefonierte mit einem potentiellen Gast, da es sich hier um eine Reservierung handelte, während Nevis davor kauerte und kaum zu atmen wagte und dann ging er durch die offene Tür nach hinten. Endlich.

Nevis flüchtete nach draußen hinter einen Busch, der unbeleuchtet war. Die Kamera hatte sie allerdings erfasst. Mist! Obwohl, sie könnte das ja auch löschen! Hauptsache, er hatte keine Überwachungsmonitore dort hinten!? Aber, das war wohl eher unwahrscheinlich! Warum sollte es das geben?! Aber, wie sollte sie dort rein kommen? Er war jetzt putzmunter! Er setzte sich gerade wieder auf seinen Drehstuhl. Sie hätte schneller sein müssen! Dann hätte sie jetzt schon alles auf ihrem Pad und hätte die letzten drei Stunden gelöscht. Überwachungsmonitore schien es aber nicht zu geben! Damit konnte sie jetzt sicher sein! Oder, er hatte nicht drauf geschaut!? Dennoch hatte sie keinen Plan, wie sie wieder hineinkommen könnte? Sie grübelte. Dann sah sie die Mülltonnen, ein ganzes Stück entfernt. Das könnte gehen!? Nevis zog ihre Kapuze über den Kopf. Das machte man doch so, um besser getarnt zu sein! Sie huschte vorsichtig und achtsam, damit sie nicht gesehen wurde, dorthin. Dann stieß sie die Tonnen um und ging wieder rasch in Deckung. Es rumpelte laut und der Müll fiel auf den Weg. Natürlich stand der Typ vom Empfang kurz darauf draußen, rief in die Gegend, ob wer da sei, leuchtete hektisch mit seiner Luma, doch das hatte Nevis voraus gesehen und verbarg sich gut. Während er ihr nun entgegen kam, huschte sie hinter den zierenden Büschen, Hecken und billigen Blumenarrangements des Vorgartens vorm Haupteingang zu genau diesen zurück, dabei unbemerkt an ihm vorbei, und huschte ebenso unbemerkt, nach einem prüfenden Schulterblick, hinein und sprang auch sofort leichtfüßig über den Tresen, während er schimpfend draußen die Tonnen wieder hinstellte.

Sie begab sich sofort in den besagten Raum dahinter. Nevis wünschte, dass Yui jetzt hier wäre. Wie sah ein Speicherblock eigentlich aus? Da sich Yui sonst immer um all`dies kümmerte, hatte sie keine Ahnung davon. Hier stand etwas herum, was es sein könnte!? Nevis kramte ihr Pad aus ihrem Rucksack. Schnell stellte Nevis eine Bluetooth-Verbindung her. Es dauerte eine Weile, eine gefühlte Ewigkeit, ehe sie fand, nachdem sie suchte. Schließlich war es auch nicht die einzige Kamera! Der Typ war wieder hinterm Tresen, das konnte Nevis spüren. Sie machte sich lieber klein, bereit jederzeit unterm Tisch zu verschwinden. Es war ein großer Schreibtisch, der nach vorne einen Sichtschutz für die Beine hatte. Dies war günstig.

Dann hörte Nevis einen Gleiter direkt vor der Rezeption halten. Er musste die Tür weiterhin offen gelassen haben. Kamen Gäste? Ihr Herz klopfte mehr als zuvor. Sie sah ungeduldig auf den Balken. Die Übertragung war gleich fertig. Sie musste nur noch löschen. Von draußen hörte sie eine Frauenstimme. Sie klang anzüglich. Er lachte, aber nicht spaßig, eher vulgär. Plötzlich standen beide, der Rezeptionist mit einer jungen Twi`lek, so blau wie er, ineinander verschlungen und herum knutschend in der Tür. Nevis blieb fast das Herz stehen. Sie ließ sich förmlich unter den Tisch fallen. Dann hockte sie herzklopfend und schweißgebadet, das Datapad fest an die Brust gepresst, unterm Tisch, auf dem es heiß herging und sie Geräusche hörte, die sie nicht hören wollte. Sie überlegte krampfhaft, ob sie es wagen könnte, dabei zu verschwinden, während die Zwei derart beschäftigt waren? Sie konnte sich einfach nicht durchringen, wann ein guter Zeitpunkt wäre und ob das überhaupt so eine gute Idee war, und harrte lieber aus. Es kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor!

Endlich ließen sie voneinander ab und gingen hinaus. Nevis spürte und hörte, dass er sie verabschiedete und hinaus zum Auto brachte. Nevis nutzte die Chance. Sie huschte erstmal bis zum Tresen. Jetzt kam es drauf an, wo ihr Wagen stand? Direkt vor der Tür? Nein! Glück gehabt! Eine Hecke war dazwischen! Sie küssten sich innig. Das nutzte Nevis. Sie sprang über den Tresen, machte sich klein und krabbelte hinaus und rasch hinters Gebüsch. Geschafft! Dann machte sie sich auf zum Gleiter, zu ihrem Gleiter, der um die Ecke stand! Zu Sam! Sie wartete schon!


“Ich hab`s! Es war nicht so einfach! Glaub mir, was ich unterm Tisch mitbekommen musste, willst du gar nicht wissen! Es war einfach nur ekelhaft!”


Serenno, am Gleiter vorm Motel Kleiner Kelch im Hof: Nevis, Sam
 
[Serenno-System, Serenno, Saffia Raumhafen, Crimson Dawn, Noorah Tylah]



Langsam kam erwachte sie auf einem tiefen Schlaf. Noorah hatte irgendwann scheinbar doch den Weg in ihre Koje gefunden. Ihr müder Blick wanderte im Raum umher. Es war still… Nicht zu still… Aber still… Also entweder schliefen alle oder… Ein Blick auf die Uhr verriet Noorah wo ihre Familie sein musste. Immerhin war alles noch mehr oder weniger so wie bei ihrem letzten, nüchternen Kontrollblick. Langsam trabte die Pilotin der Crimson Dawn in die Nasszelle des Schiffes und genoss erst einmal die Ruhe und die wenigen Momente der Privatsphäre an Bord des Piratenschiffes. Normalerweise gab es kaum Gelegenheit länger als ein paar wenige Minuten mal für sich bleiben zu dürfen. So zog Noorah die dusche auch etwas mehr in die Länge als es sonst bei ihr üblich wäre. Dennoch nicht zu lange. Schon fast enttäuscht verließ die Pilotin den wohltuenden Tempel der Entspannung und trocknete sich ab. Die letzten Monate, nein, inzwischen war es gar ein Jahr, sind verrückt gewesen. Nie hatte sie sich erträumen lassen einmal so viel Glück zu haben. Eigentlich hatte sie alles was sie wollte. Eine Familie, einen Job, ja irgendwie einfach alles was ihr wichtig war. Erst als ihre Hand über den Nacken fuhr verzog sie ein wenig angesäuert das Gesicht und starrte ihrem Spiegelbild tief in die Augen. „Irgendwann kriege ich euch und dann werdet ihr euch noch wünschen dass euch einer eurer geliebten Sith filetieren würde!“ Sie grinste und atmete einmal tief durch. Noorah verließ dann die Sanitären Einrichtungen nachdem sie ihre Sachen angezogen hatte. Ja, sie würde zu ihnen stoßen. Aber nicht ohne vorher einen Kaff zu trinken. Ein kleiner Rundgang verriet schließlich auch dass sie alleine war. Langsam setzte sich Noorah in den Stuhl des Piloten und rief die derzeitigen Daten des Schiffes ab während sie ihre Füße unter dem Pilotenpult streckte. Verträumt schaute sie nach draußen. Sie liebte dieses Schiff. Die Crimson Dawn war zu ihrem Baby geworden. Und ihr Baby wollte nicht mehr auf dem Boden sein. Es wollte fliegen. So bald wie möglich. Noorah wollte Imperialen in die Suppe spucken. Auch so bald wie möglich. „Bald...“ flüsterte sie daher leise mehr zu sich selbst.

Sobald der Becher geleert war kehrte Noorah zu ihrer Kiste zurück. Jetzt wo sie die Gelegenheit hatte würde sie diese Nutzen und ihre alte Ausrüstung pflegen. Sie untersuchte die Chestbox und den helm, genauso den alten Flightsuit. Genauso zerlegte und putzte sie den Handblaster ehe sie diesen wieder zusammen setzte. Es war nur selten Zeit dafür. Noorah wusste auch nicht ob und wann, aber am Ende freute sie sich schon darauf vielleicht irgendwann den Imperialen einen ihrer geliebten Jäger zu klauen. Man wusste ja nie ob und wann sich die Gelegenheit ergab. Es wäre ein Abschluss mit ihrer Vergangenheit. Eine Vergangenheit von der die anderen nichts wussten. Noch immer vertrauten einige noch nicht. Einfach wegen dem Versuch damals das Schiff zu klauen. Was passieren würde sollte jemand von ihnen die Imperiale Ausrüstung finden, oder aber das Tattoo sehen… Noorah wollte sich nicht ausmalen was dann passieren würde. Gerade wenn es stimmte dass auch hin und wieder Imperiale gab die als Schläfer in Piratencrews eingeschleust wurden um als Schläfer zu dienen. Auf der anderen Seite wusste Noorah nicht ob überhaupt was an dieser Story dran wäre.


Erst als sie mit allem zufrieden war verstaute Noorah die Sachen in den Tiefen ihrer Kiste unter Handtüchern, Klamotten und anderen Dingen. Sie schloss die Kiste und schloss diese standardmäßig ab. Erst als sie sicher war dass man nur mit Gewalt an den Inhalt käme. Langsam richtete Noorah sich schließlich auf und machte sich langsam auf den Weg in die Cantina. Auf der Landeplattform war es seit dem Theater der da draußen abging etwas ruhiger geworden. Die Arbeiter im Raumhafen standen beisammen und redeten miteinander oder spielten Pazaak. Einen Moment stellte sich Noorah zu diesen und sprach mit den Leuten. Zumindest bisher gab es nichts neues. Also hieß es wohl weiter warten. Langsam schlenderte sie weiter. Dieser Raumhafen war ganz anders als Nar Shadaa. Nicht zwingend schöner. Aber zumindest sauberer. Hier und da blieb Noorah kurz stehen und lauschte verschiedenen Gesprächen deren Inhalt weder neu, noch besonders wertvoll gewesen wären. So wurde der Weg von wenigen Minuten zwar deutlich länger, dafür konnte man vielleicht mal etwas „zufällig“ aufschnappen. Und auch möglicherweise einen ungebetenen Schatten los werden… oder in den Wahnsinn treiben. Aber auch heute war alles ruhig.



Schon bald betrat Noorah die Cantina und ließ den Blick über das Treiben schweifen. Es war wie so oft ein gut besuchtes Etablissement. Nicht sauber aber schon für sie ein angenehmerer Ort der Galaxis. Noorah musste auch nicht lange Suchen um die anderen zu finden. Dutsa Gung war durch seine Lache schon durch die halbe Einrichtung zu hören. Lächelnd kam Noorah dazu und setzte sich zu ihrer Crew. Sie waren ein zusammengewürfelter Haufen. Doch es war ihr zusammen gewüfelter Haufen. Ihr Blick wanderte zum Korsaren. Ihrem Captain. Selbst ohne etwas zu hören, war er wie ein Leuchtfeuer. Nicht nur durch das Aussehen. Die Ausstrahlung trug ihren Teil dazu bei. Gebannt lauschte den Gesprächen und nickte nur hin und wieder zustimmend. Sobald sich die Gelegenheit ergab bestellte sich Noorah etwas zu trinken. Sie schloss sich auch dem „Awwww“ an während der Co-Pilot erzählte. Eine der Damen schaute Noorah immer wieder an um zu prüfen ob sie eine Konkurrenz wäre. Sie warf dieser einen angedeuteten Luftkuss zu und schloss sich dann direkt dem „Hört, hört!“ an. Genau richtig kam auch ihr Getränk an. Als sich wieder der Blick einer der Damen sich mit dem ihren Kreuzte zwinkerte sie der Dame grinsend zu. Ihr Blick wanderte dann langsam zu dem Captain der scheinbar beschäftigt war.

Sie ignorierte die Diskussionen und Gespräche die nun entstanden und fischte ihr Datapad hervor. Es gab nicht vieles was Noorah im Imperium gelernt hatte. Aber eine Sache war wann man besser seine Nase und Ohren aus Gesprächen raus hielt. Sie war in Ladelisten und Wartungsprotokollen vertieft bis sich ihr Com meldete. Sie schaute auf die Nachricht, dann direkt zum Captrain. Ein Grinsen lag auf ihren Lippen. Bald würde sie mit ihrem Baby also wieder tanzen dürfen! Aufgeregt wartete sie auf die Worte. Und wie so oft spürte sie schon den Nervenkitzel der durch die Worte ihres Captain nur noch mehr angefeuert wurde.

„Zeigen wir denen wozu die Crimson Dawn in der Lage ist!“ Rief sie laut und packte das Datapad weg und schloss sich dem allgemeinen Jubel an. Es würde los gehen. Es würde ein Fest. In Momenten wie diesen waren sie alle Brüder und Schwestern. Egal welche Streitigkeiten bestanden. Egal ob einige der Crew ihr nicht wirklich voll vertrauten. Jetzt waren sie ein Team. Eine Einheit. Und zumindest für Noorah war die Crew der Crimson Dawn die Beste in der Galaxie.





[Serenno-System, Serenno, Saffia Raumhafen, Cantina „Zur lockeren Luftschleuse“, harkon Tanaka, Noorah Tylah und Crew der „Crimson Dawn“]
 
Serenno / Außenbezirke / Motel Kleiner Kelch / nahe der Rezeption/ Sam, Nevis

"Ich halt dir den Rücken frei, und jetzt geh schon!"

Sam sah Nevis hinterher, die sich nun an die Rezeption heran pirschte. Es wäre nur auffällig, wenn die kleine Blondine hier herum stand und darauf wartete, dass das Kind seinen Auftrag erfüllte, oder dabei erwischt wurde. Aus diesem Grund entschloss sie sich, zurück zum Speeder zu gehen. Der Parkplatz war immer noch so verlassen wie zuvor. Sie holte eine Zigarettenschachtel aus den Tiefen ihrer Manteltasche, holte einen Glimmstengel heraus, steckte ihn sich in den Mund und zündete die Zigarette an. Genüsslich nahm sie einen Zug und pustete eine hellgraue Wolke in die Luft. Erst dann holte sie das ComLink hervor und studierte das kleine Gerät. Es war kein handelsüblicher Kommunikator, da war sich Sam sicher. Jemand hatte daran Modifikationen vorgenommen. Aber welche Art und was sie bezwecken sollten, konnte sie nicht sicher sagen. Sie aktivierte das Gerät, worauf es nur einmal leise piepte. Ansonsten passierte nichts. War es mit einer Art Code gesichert? Sie drückte nochmal auf den kleinen Knopf, aber es piepte nur ein weiteres Mal. Ob ihr das Teil um die Ohren flog, wenn sie das noch ein paar Mal machte? Vermutlich schon. Ziemlich sicher sogar. Sie musste an die Worte von Nevis denken: Yui konnte gut hacken. Wollte sie wirklich einem Kind eine so heikle Sache anvertrauen? Falls tatsächlich ein Sprengsatz eingebaut war, hatte Sam nichts davon, wenn die überhebliche Göre sich mitsamt der Königin in die Luft sprengte. Sam würde das Mädchen nicht einmal in die Nähe ihres Funds lassen. Paul vermutlich auch nicht. Ob sie auf Serenno jemanden finden konnte, der ihr entweder verriet, wie sie sich Zugang zu dem Gerät verschaffen konnte oder aber wusste, wer die Modifikationen eingebaut hat? Nachdenklich drehte sie das ComLink in ihren Händen. Vor Schreck wäre es ihr beinahe aus der Hand gefallen, als plötzlich ihr eigenes ComLink piepte.

Sam fluchte laut, nahm nochmal einen kräftigen Zug an der Zigarette und kramte ihren eigenen Kommunikator hervor. Vermutlich war es Paul mit Neuigkeiten. Sam hoffte, dass er den Hafenmeister in einem Stück gelassen hatte. Als sie die Nachricht las, fiel ihr jedoch fast der Zigarettenstummel aus dem offenen Mund. Hatte sie wirklich so viel Glück? Oder war das eine Falle der Raiders die bemerkt hatten, dass sie ihnen auf der Spur war? Nachdenklich las sie die Nachricht ein weiteres Mal und schnippte dabei den Zigarettenstummel weg. Es könnte eine Chance sein, die sie sich nicht entgehen lassen sollten. Dann kam endlich Nevis.

"Sehr gut, spring rein. Was war denn los?"

Nur mit einem halben Ohr hörte sie den Ausführungen der Kleinen zu. Dass sie die Daten hatte war gut. Es war ein Puzzleteil, mit dem sie womöglich arbeiten konnten. Vor Sams geistigem Auge formte sich ein Plan, der vorerst funktionieren könnte. Es war zwar gefährlich, aber wenn alles einigermaßen hinhaute und niemand dabei drauf ging, konnten sie so an ihr Ziel gelangen. Sie aktivierte ihr ComLink.

"Paul, ich bin's. Nevis schickt gleich Aufzeichnungen einer Überwachungskamera an die Königin. Darauf müsste zu sehen sein, wie ein Killerkommando den Unterschlupf unseres Informanten gestürmt hat. Der Typ hat's nicht überlebt. Wir haben allerdings ein ComLink gefunden, dass vielleicht einem der Killer gehört. Das könnte unsere Spur zu den Raiders sein und somit auch zu den Waffen. Wir haben allerdings ein Problem: Das Ding ist modifiziert und ich kann nicht genau sagen, wie. Ich habe allerdings jemanden gefunden, der es wissen könnte. Die Black Sun macht sich wohl gerade nicht weit von hier breit. Wir sollten denen Mal einen Besuch abstatten, vielleicht können wir etwas aushandeln. Wir holen die mit dem Speeder ab. Ist Yui schon wieder bei dir?"

Serenno / Außenbezirke / Speeder / Sam, Nevis
 
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Serenno Ɵ System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Raumhafen Cantina "Zur lockeren Luftschleuse" Harkon Tanaka, Noorah Tylah und Crew der "Crimson Dawn"
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Mit der Moral einer Crew steht und fällt das gesamte Geschäft eines Freibeuters. Eine motivierte Crew ist in der Lage auch die der eigenen Stärke überlegenen Kath-wachhunde einer Beute zu bezwingen. Je länger also eine Freibeutercrew sich im Stillstand befand, desto schneller kam sie auf dumme Gedanken, zum Beispiel Meuterei. Langeweile konnte eine wirklich effiziente Triebfeder für solche Gedanken sein. Daher beschloss der rote Korsar keine Zeit zu verlieren. Die meisten seiner Crewmitglieder wussten bereits, was nun zu tun war. Sowohl Waffen als auch Ausrüstung und das Schiff selbst mussten in Gefechtsbereitschaft gebracht werden. Das Abenteuer wartete!

„Wir brechen auf.“

Während sich die Crew vom Alkohol leicht behäbig geworden erhob, machte auch ein weiterer Akteur seinen Auftritt. Seine treue kowakianische Affeneidechse „Firlefanz“ war eingetroffen. Die agile Kreatur hörte man meist bevor man sie sah, denn die für sie typische Lache war für den einen ein Hort der Belustigung, für andere wahrgewordener Albtraum. Der rote Korsar hatte eine innige Beziehung zu der Kreatur, die wohl auf Gegenseitigkeit basierte. Firlefanz suchte sich flink seinen Weg an dem Mantel des roten Korsaren hoch auf seine Schulter. Das inoffizielle Maskottchen der Crimson Dawn wartete und schaute sich mit einer für Tiere ungewohnten List um, bevor Tanaka der Kreatur ein Leckerli gab.

„Tylah, Neesh, ihr begleitet mich. Ran, die Crimson Dawn gehört dir. Mach‘ sie nicht kaputt, bis ich wieder da bin.“

Ich versuche es.

Mit einem kleinen Wink verabschiedete sich Harkon von seiner Crew, sie würden nun vorerst getrennte Wege gehen, bis er die Besprechung mit der ominösen Ad’ika abgeschlossen hatte. Im Schlepptau hatte er seine Pilotin sowie seinen ersten Waffenoffizier, um sicherzugehen, dass die beiden wichtigsten Komponenten einer Operation – Mobilität und Kampfkraft – abgestimmt waren und seine Offiziere ihn darin beraten oder empfehlen konnten, wie die Crimson Dawn sich am besten würde beteiligen können. Die Offiziere einer Piratencrew waren ein sonderbarer Haufen. In einem Gefüge, in dem es keine ordnende Macht außerhalb des Captains gab, der wiederum auch auf die Loyalität seiner Männer und Frauen angewiesen war, bildete sich eine Hierarchie von Wesen, die dem Captain zur Seite standen und somit sich über andere erhoben. Diese Offiziere wurden entweder gewählt, erhoben oder gaben sich selbst den Titel und trafen auf keinen Widerstand der Crew, was auch eine Form der Wahl sein konnte. Die Position behielten sie so lange, wie sie sich auf dieser auch behaupten konnten. Mal länger, mal kürzer. Dabei beginnen nur wenige Offiziere einer Piratencrew ihre Karriere als einfache Crewmitglieder, darin unterschied sich eine Freibeutergemeinschaft von den Laufbahngruppen des Militärs. Obwohl ein Captain der gewiefteste und durchsetzungsfähigste Offizier einer solchen Crew ist, überrascht es niemanden, dass auch ein Captain sich den Gelüsten nach Macht seiner Offiziere stellen muss. Man musste also die richtige Balance aus Fähigkeit und Speichellecker in seinen Offizieren finden, um nicht zu ambitionierte Offiziere zu haben. Die weniger ambitionierten Offiziere allerdings waren manchmal aber auch einfach nicht gut. Die Waagschale musste also stimmen.
Bei Hako Neesh musste der rote Korsar Acht geben. Dieser Rodianer war verschlagen und intelligent, eine gefährliche Mischung. Obwohl er dem raubeinigen Waffenoffizier das Leben gerettet hatte, konnte man sich in diesem Geschäft nie sicher sein, wann man mit einem Vibrodolch im Rücken rechnen musste. Auch Noorah Tylah stellte für ihn ein Enigma dar. Sie war gerne für sich, zurückgezogen und nicht unbedingt eine Offizierin, die mit Worten glänzte, dafür aber umso mehr mit Taten. Sonst hätte er ihr auch nicht die Steuerkonsole der Crimson Dawn überlassen.

Auf Serenno, besonders hier in Saffia gibt es eine Menge Händeschütteln und Verrat, allerdings ist es auch nicht viel gefährlicher als in anderen Freiraumhäfen. Die Blockade des Raumes war natürlich ein Aspekt, der das ganze erschwerte, doch auch hierfür würde sich ein Weg finden lassen. Freibeuter, die auf Planeten gestrandet sind, stellen leichte Beute dar. Jeder, der als freischaffender Löscher fremder Ladungen arbeitet weiß, dass leichte Beute auch sehr schnell gelöschte Beute sein wird. Harkon Tanaka wollte es vermeiden, dass sie zu einer solchen leichten Beute werden würden. Schmuggel, unsichtbare Wirtschaft, man konnte alles in diesen Raumhäfen finden, wenn man wusste wen man anzusprechen hatte. Ein florierender Handel gebrauchter Schiffe war auch immer ein gutes Indiz für einen erfolgreichen Kopfgeldjägermarkt.

Die dem Aufruf beiliegenden Koordinaten hatten eine Landebucht ausgezeichnet, die unweit von der Cantina "Zur lockeren Luftschleuse" gelegen war, die sie benötigten. Sie schafften den Weg mit einem gemieteten Landspeeder, der sie ins unweit gelegene Arbeiterviertel und die dortigen Landemöglichkeiten des Raumhafens brachte. An der entsprechenden Landebucht war das Sicherheitsaufkommen stark. Hätten die drei Piraten sich nicht als Mitglieder der Black Sun zu erkennen geben können, sie wären einmal aufgefordert worden umzudrehen, bevor die nächste Antwort aus den Mündungen der zahlreichen Blastergewehren gekommen wäre. Es war nicht so, dass sie nicht hätten zurückschießen können, alle drei waren auch zu ihrem Teil bewaffnet, aber man begann kein unnötiges Feuergefecht in einer Stadt, in der man untertauchen wollte. Besonders wenn man komplett unterlegen war.
Vor dem in der Landebucht geparkten Shuttle befanden sich mehrere Personen. Wer von ihnen das sagen hatte, konnte man leicht an der Blickrichtung der Eskorte erkennen. Ein Paramilitär drehte nur denjenigen den Rücken zu, die er als eigene Kombattanten erkannte, bildeten sie als so einen engen Perimeter, konnte man sicher sein, dass die Person die sie wie Trabanten einen Planeten umgaben auch die Person war, die ihre Schecks schrieb. Er hätte sich unter Adi’ka Two Hands viele Personen vorstellen können. Eine kriegsversehrte Besalisk, eine Crolute, aber nicht so eine filigrane und attraktive Person, wie der rote Korsar sie erblickte. Ihr Gesicht war mit weichen Gesichtszügen gesegnet worden, drei lange Narben kontrastierten ihr weiches Äußeres und gaben einen Hinweis auf ihre kampferprobte Natur. Die zierliche Frau mit der exotischen Hautfarbe musste wohl eine Pantoranerin sein. Doch ihre Augen waren nicht gelb sondern glichen den sich im Untergang befindlichen Zwillingssonnen von Tatooine.


„Ah, Two-Hands!“ rief Harkon Tanaka aus. „Euer kämpferischer Ruf wird nur von eurer Schönheit übertroffen.“ Der in Rot gekleidete Freibeuter machte eine weitschweifende Handbewegung, bevor er den linken Arm auf den Rücken legte und den rechten Arm mit einer wegwischenden Bewegung ausstreckte, während er sich vor der blauhäutigen Ad’ika verbeugte. „Erlaubt mir mich vorstellen zu dürfen. Ich bin der rote Korsar und das hier ist ein Teil der illustren Crew der Crimson Dawn, bereit eurem Ruf zu folgen.“

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Serenno Ɵ System Ɵ Serenno Ɵ Saffia Ɵ Arbeiterviertel Ɵ Landebucht eines Raumhafens Ɵ Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC), Etara, Spectre und Eskorte"
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[Serenno-System || Serenno || Saffia Raumhafen || Cantina „Zur lockeren Luftschleuse“ || Harkon Tanaka, Noorah Tylah und Crew der „Crimson Dawn“]

Noorah hatte abgesehen von ihrem Spruch wieder geschwiegen. Manchmal schmerzte noch das Tattoo in ihrem Nacken. Sie war derzeit einfach dankbar dass es niemand sehen konnte da ihre schwarze Mähne es sehr gut verbarg. Niemand hatte es gesehen. Hohe Kragen verdeckten selbst darunter zusätzlich den größten Teil davon. Manchmal tat es ihr weh wenn Noorah daran dachte was sie zurück gelassen hatte. Ihre große Liebe. Nachdenklich schaute Noorah in die Tiefen ihres Bechers und fragte sich was aus ihr geworden war. Derzeit wusste Noorah lediglich dass sie, wäre ihr Weg im Imperium fortgesetzt worden, vermutlich diese Leute hier hätte irgendwann jagen müssen. Was würden wohl die wenigen Freunde sagen wenn sie wüssten was aus ihrer Staffelführerin geworden war? Mit einem kräftigen Zug leerte sie den Becher, bestellte aber nicht mehr. Wenn es wirklich bald los ginge wollte Noorah fit im Kopf sein. Es könnte zu leicht eskalieren. So schaute sie erst auf als der Kapitän sie anwies mit zu kommen. Von ihr kam nur ein knappes Nicken. Der Gedanke an die Vergangenheit verhinderte auch dass sie sich an Firlefanz erfreuen konnte. Irgendwie konnte sie sich nur gezwungenermaßen ein angedeutetes Lächeln abringen.

Sie winkte auch noch einmal der Crew zu und schob ihre Hände in die Taschen ihrer Hosen. Ihre Augen wirkten gerade auf kleinere Wesen bedrohlich. Sie neigten nicht selten dazu schon fast zu leuchten. Dazu schien ihre Spezies nur recht selten die Heimat zu verlassen. Am Ende war es aber nichts neues. Die Blicke, das schnelle Abwenden wenn man die Wesen anschaute. In der Armee war es nicht anders gewesen. Eines war sich Noorah aber sicher. Egal was kommen würde. Sie würde Twinkle nichts antun. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit einander wieder zu sehen, geschweige denn im Job, gerade zu null war, so würde sie ihre Geliebte beschützen. Auch wenn der Kapitän was anderes von ihr verlangen würde. Ursprünglich hatte sie einen Com mit genommen. Verschlüsselt und nur mit einer Verbindung. Nämlich zu ihr. Doch der war komplett zerstört worden als sie mit der Jacht damals auf Nar Shaddaa abgestürzt war. Bis sie sich dem roten Korsaren angeschlossen hatte, hatte sie mehrere Techniker aufgesucht. Keiner war noch in der Lage die Daten zu sichern. Ein normaler Com käme nicht in Frage. Noorah wollte nicht riskieren ihre neue Familie zu verraten indem sie sich bei ihrer Freundin meldete. Dazu war die Pilotin der Dawn nach wie vor ein wenig misstrauisch was gewisse Crewmitglieder anging. So war es stets möglich, dass man ihren Com abhörte. Irgendwie müsste sie ein extrem gut abgesichtertes Gerät finden. Eines das sicher wäre. Dann könnte sie ihrer Geliebten vielleicht eine kurze Nachricht schicken. Aber solche Technik, gerade die benötigte Sicherheitsstufe war auf dem Schwarzmarkt alles andere als günstig und häufig genug auch nur Betrug.



Während sie zum Treffen gingen und Noorah den anderen beiden folgte kratzte sie sich ein wenig im Nacken, ließ dann aber sofort die Hand unauffällig sinken. Sie hatte immer das Gefühl dass am Ende jemand verdacht schöpfen konnte. Dass am Ende einer von ihnen darauf aufmerksam würde. Nur hin und wieder wenn sie nachdachte passierte es. Am Ende musste Noorah sich wohl eingestehen dass es die übliche Paranoia war die sie in den Wochen nach dem desertieren irgendwie angenommen hatte um zu überleben. Immerhin schienen die Kopfgeldjäger sie nicht haben zu wollen. Sie hatte sogar vor zwei Tagen mit einem von ihnen geredet. Scheinbar gab es keine Gründe sie zu jagen. Also Glück gehabt. Immer wieder wanderte ihr Blick wachsam in die Gassen. Sicherte schon unbewusst alles um sie herum recht unauffällig an. Scheinbar war alles sicher.



Zusammen erreichten die drei eine Landebucht unweit der Cantina. Dennoch bemerkte Noorah gut dass dieses Viertel nun anders war. Bis heute fiel es ihr schwer einzuschätzen wie der rote Korsar wirklich war. Was er wirklich in Kopf hatte. Er schien immerhin zu wissen was er tat. Ihr Kontakt erwartete sie bereits so wie es schien. Unbewusst hatte sie den selben Schluss wie ihr Vorgesetzter. Diese Person vertraute den Leuten an ihrer Seite. Niemand sonst wäre so lebensmüde Fremden den Rücken zu zu drehen. Doch was sie erwartete überraschte Noorah dennoch. Auf den ersten Blick wirkte die Frau wie nichts besonderes. War deutlich kleiner als Noorah. Dennoch erkannte eine ehemalige Angehörige anhand der Körpersprache dass diese Frau gefährlicher war als der erste Blick vermuten ließ. Sobald sich die Frau umdrehte stellte sich Noorah aufrecht hin, sodass sie in voller Größe vor ihr stand. Als dann noch derKapitän Noorah und ihren Kameraden vorstellte musste sie sichtlich den Drang unterdrücken stramm zu stehen, zu salutieren und ihre Herkunft damit nicht nur dem Kontakt, sondern auch ihrer Crew zu offenbaren. Innerlich erschauderte Noorah als sie sich an den Teil ihrer Grundausbildung erinnerte. Strammstehen... Mit einem verdammten Schockhalsband hat man es ihr antrainiert. Kurz verfinsterte sich ihr Blick. Nur für wenige Augenblicke. Dann lächelte sie höflich und deutete höflich noch eine leichte Verbeugung an. Sie wären im Ernstfall eine leichte Beute. Daher musterte sie bis ins kleinste Detail Ad'ika, dann die Paramilitärs. Bereit sich zu verteidigen sollten die Paramilitärs oder sonst jemand versuchen ihnen was zu tun. Es wäre viel zu riskant unaufmerksam zu sein.


[Serenno || System || Serenno || Saffia || Arbeiterviertel || Landebucht eines Raumhafens || Harkon, Noorah, Hako (NPC), Etara, Spectre und Eskorte]
 
[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Landebucht eines Raumhafens | Etara, Spectre, Eskorte (NSC), Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC)

Eine unter Schmugglern weit verbreitete Binsenweisheit besagte, dass wenn man einen Planeten gesehen hatte auch alle anderen gesehen hatte. Das traf natürlich nicht ganz zu, wer glaubte, der urbanen Dschungel von Coruscant würde dem endlosen Wüstenmeer von Tatooine eins zu eins gleichen, litt entweder unter akuter Dummheit oder einer schweren Augenentzündung. Aber gewisse Parallelen zwischen Welten in ähnlichen Kategorien gab es natürlich. Auf Stadplaneten kämpften Wolkenkratzer um den Platz an der Sonne und es lohnte sich, für Kämpfe in den dreckigen Häuserschluchten eine kompakte Blasterpistole in der Hinterhand zu haben, während man auf von Sand oder Botanik bedeckten Welten lieber genügend Wasser und Insektenspray einpacken sollte, wenn man nicht als Dünger oder Mumie enden wollte. Jede Welt hatte ihre eigenen Herausforderungen und Geheimnisse, und Etara liebte diese Tatsache. Es gab ständig etwas zu entdecken, auszuprobieren und zu erleben. Stellte man sich dabei nicht dämlich an, konnte man oft sogar noch einen netten Bonus abgreifen. Serenno versprach, interessant zu werden, auch wenn die Welt auf den ersten Blick nicht unbedingt den Preis für exotische Optik gewann. Okay, wenn die Chiss auf die Binsenweisheit zurückgriff, dann glichen sich zumindest die meisten Raumhäfen in der Galaxis. Die roten Augen der hübschen Kriminellen erspähten die übliche Ansammlung von Droiden, Wartungspersonal und technischen Geräten, es lag der leicht ölige Geruch in der Luft, den die meisten Raumschiffe verursachten, gemischt mit Abgasen und Reinigungsmittel. Etwas, bei dem die auf den Schmugglermond großgewordene Frau nicht mal mit der Nase zuckte, sie war weitaus schlimmere Gerüche gewohnt. Tatsächlich machte Serenno sogar einen recht manierlichen Eindruck, nicht ganz so geleckt wie viele anderen Welten. Es gab noch einen gewissen rauhen, unverfälschten Charme, zumindest im Raumhafen dieses eher für Arbeiter gedachten Viertels. Hatte doch was, dachte sich Etara und verschränkte geduldig die Arme hinter dem Rücken, während sie auf Rückmeldung auf ihre Nachricht wartete. Ihre Eskorte samt Spectre bildete einen schützenden Kreis um sie, und auch wenn Etara erst mal nicht mit Ärger rechnete, war es praktisch, diese Leute zur Verfügung zur haben. Immerin war sie ein wichtiges Mitglied der Black Sun und das sollten ihre neuen Partner gerne merken. Respekt war in der Unterwelt ein Gut, das nicht minder wertvoll war als Credits. Genüsslich streckte sich die Chiss ein wenig und schmunzelte dann in Richtung Spectre, als sie ihrer Freundin die Kom-Nachricht des „Roten Korsaren“ zeigte, der offenbar ein Faible für Dramatik und blumige Ausdrücke hatte.


„Möge die Sonne blutrot aufgehen...Okay, eine Wette: Fünfzig Credits darauf, dass er vor seiner kriminellen Karriere irgendwas mit Poesie gemacht hat. Kannte da mal einen gescheiterten Literaturstudenten auf Dac, du wirst nicht glauben, was der für Wortakrobatik betrieben hat, um...na ja. Ist auch nicht so wichtig. Alles klar bei dir? Ging oben ordentlich zur Sache. Wir haben den Imps gehörig in den Arsch getreten und es hat ihnen nicht gefallen.“


Die Lippen der Blauhäutigen teilten sich in einem strahlend weißen Grinsen und sie gestattete sich ein leises, zufriedenes Lachen. Es fühlte sich verdammt gut an, den arroganten selbsternannten Herren der Galaxis einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen. Wenn es so weiterging, würde Serenno noch eine richtig spaßige Angelegenheit werden. Gänzlich entspannt ließ Etara ein wenig ihren Nacken kreisen, auf einer Brücke zu stehen und Kommandos zu erteilen war durchaus anstrengend. Zu schade, dass sie zu tun hatte, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um sich ein wenig zu entspannen. Es dauerte nicht lange, bis Etara Gelegenheit erhielt, sich ihrer neuen Aufgabe zu widmen, den über Komlink wurde das Kommen der ersten Verbrecher angekündigt, die ihrem Ruf gefolgt waren. Neben ihrer Leibwache hatten einige weitere Kämpfer außer der Landebucht Stellung bezogen, um potentielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Etara straffte ein wenig ihre Haltung und lächelte dünn, als ihre neuen Partner die Landebucht betraten. Unschwer an seiner markanten Rüstung mit Maske und Hörnern zu erkennen näherte sich da Harkon Tanaka, der „Rote Korsar“. Er wurde begleitet von einem vernarbten Rodianer (Hako) und einer hochgewachsenen Frau mit blauer, schuppiger Haut und gelben Augen (Noorah). Neugierig legte Etara den Kopf ein wenig schief und musterte die drei Neuankömmlinge eingehend, während diese die letzten Meter überwanden. Captain Tanaka begrüßte sie lautstark mit ihrem Titel und Spitznamen, gefolgt von allerhand Schmeicheleien und einer eleganten Verbeugung, bevor er sich und seine Begleiter vorstellte. Die Chiss reagierte mit einem Grinsen, während sie den mysteriösen Freibeuter und seien beiden Gefährten aus ihren roten Augen anfunkelte, bevor sie die Arme vor der Brust verschränkte und knapp nickte. Als sie antwortete, drang der ruppige Akzent des Schmugglermonds in ihrem Basic etwas stärker durch als die melodischen Klänge von Cheunh.


„Willkommen bei den großen Jungs, Captain Tanaka. Ich hab schon das ein oder andere über Sie gehört, das meiste davon gut, also freue mich auf die Zusammenarbeit. Das Süßholzraspeln ist übrigens ziemlich niedlich – was nicht heißen soll, dass Sie aufhören müssen.“


Die Piratin lachte herzhaft und trat einen Schritt näher auf den rotgewandeten Kriminellen zu, machte eine kurze Pause, während sie ihm in die Augen sah und den Kopf ein wenig schief legte, so dass ihr Hals frei lag, ihr Grinsen nahm einen koketten, spielerischen Zug an, der sich noch ein wenig verstärkte, als sie die exotische Frau (Noorah) an seiner Seite musterte.


„Interessante Leute haben Sie, Roter Korsar. Hast Du auch einen Namen, Kleine, oder wie nennt man dich? Die Blaue Korsarin? Der Titel ist schon vergeben.“


Ein wenig Provokation gehörte zum guten Ton unter Verbrechern, das klassische Herausfinden, wer den größeren Mumm hatte und wer ängstlich zurückzuckte. Schließlich waren sie alle mehr oder weniger Abschaum, es hatte wenig Sinn, das ganze in nette Worte zu kleiden und einen auf Legitimität und Freundlichkeit zu machen. Ein wenig beiläufig neigte Etara den Kopf in Richtung von Spectre und lächelte stolz.


„Das ist Pateessa Spectre, meine Sicherheitschefin. Wenn ihr mir krumm kommt, reißt sie euch schneller den Arsch auf, als ihr blinzeln könnt. Nur, damit wir das schon mal geklärt haben. Serenno ist eine nette Spielwiese und wenn wir alle schön am selben Strang ziehen, kommen wir alle und die Familie mit fetter Beute hier raus. Interessiert? Dann schauen wir mal, wer sonst noch aufkreuzt, und schmieden dann ein paar Pläne. Mir juckt es in den Fingern, die Schnösel hier ein bisschen aufzumischen.“


Das Funkeln in Etaras roten Augen verriet ziemlich genau, was sie damit meinte. Wenn der Rote Korsar und seine Leute bereit waren, ihr zu folgen, würde für sie eine reiche Belohnung und ihre Wertschätzung herausspringen. Machten sie ihr hingegen Ärger, würden sie ganz andere Seiten an der Chiss kenennlernen. Schließlich war das hier ihre Chance, sich in den Augen des Syndikats zu beweisen, und die würde ihr niemand versauen. Im Moment war Etara erst einmal gespannt, ob die Neuankömmlinge Mut und Rückgrat hatten oder wie ängstliche Nunas kuschen würden.


[Serenno-System | Serenno | Saffia | Arbeiterviertel | Landebucht eines Raumhafens | Etara, Spectre, Eskorte (NSC), Harkon Tanaka, Noorah Tylah, Hako Neesh (NPC)
 
[Serenno | Insel | Medikasektion Republikanischen Basis “Geisterburg” |Krankenzimmer] Shandora, Medizinisches Personal (NSC)

Es war ein Merkwürdiges Gefühl. Matt begann der junge Chiss seine Umgebung wahrzunehmen. Sein ganzer Körper fühlte sich irgendwie Glitschig an und er hatte beim Atmen den Geschmack von Bacta im Mund. Jetzt konnte er sich wieder erinnern. Diese Kriminellen die sie angegriffen hatten. Der Panzer hatte ihm wortwörtlich den Boden unter den Füßen weggeschossen. Die roten Augen wieder schließend tastete er seinen Brustkorb ab und stellte fest, dass er wieder intakt war und er auch keine Schmerzen hatte. Eine weiß gekleidete Schwester trat an seine Liege heran und lächelte ihn an.


„Schön dass sie wieder unter uns weilen Sergeant. Ich habe hier ein paar Leute die sie gerne sehen würden wenn sie sich fit genug fühlen.“


Shandora nickte und die Schwester betätigte einen Knopf an der Wand. Offenbar eine Kommunikationskonsole.

"Sie können eintreten Captain."

Hinter ihr wurde die Tür aufgestoßen und der Captain kam herein. Gefolgt von einem Twi’lek und einem recht Aufgelöst wirkenden Mirialaner. Wobei das auch nur an den Augen zu sehen war. Der Blick lies den jungen Soldaten lächeln und er setzte sich auf. Er war noch ein wenig benommen aber ihm tat nichts weh und daher salutierte er dem Captain.


„Sergeant Shandora meldet sich zurück!“

Ein Lächeln huschte über das Gesicht seines Vorgesetzten aber nur einen Augenblcik später wurde sein Blick wieder härter. Er bedeutete der Schwester den Raum zu verlassen und als sie die Tür hinter sich zu zog begann er zu sprechen.

„Zu allererst…. Ich bin froh dass wir sie wiederhaben. Ohne ihren „Boss“ wären die Scouts nur noch halb so nützlich gewesen.“

Der Captain schwieg einen Moment und wieder schossen dem Chiss die Bilder seines Falls durch den Kopf. Wie er völlig gleichgültig an dem groben Gestein vorbei auf den Sand gestürzt war. Wie sein letzter Gedanke gewesen war, wie hart Sand doch sei. Aber auch wie seine Leute auf den Strand gesprungen waren ohne einen Augenblick zu zögern. Sie hätten sich sonst was brechen können aber sie hatten ihn gerettet. Sie hatten sich für ihren Kameraden mit ihrem Leben eingesetzt. Von dem Räuspern des Captains aus den Gedanken gerissen sah er hoch.

„Wir haben bei diesem Gefecht fünf Männer verloren. Doch wir konnten die Kriminellen zurückschlagen. Nicht zuletzt weil ihr Trupp diese an Selbstmord grenzende Rettungsaktion durchgeführt hat. Ihre Männer Sergeant haben bei ihrem Sturmangriff mindestens 15 Feinde niedergeschossen. Der Rest hat sich daraufhin zurückgezogen.“

Bei der Erwähnung der Rettungsaktion sah Shandora genau das Ras’kar grinste. Dieser Verrückte hatte sich mit verletzter Schulter in die Schlacht gestürzt und hatte den Zahlenmäßig überlegenen Feind zurückgeschlagen. Da war ein Grinsen wohl durchaus ausnahmsweise Erlaubt.

„Wir haben die Bestattung unserer Kameraden bereits vollzogen. Sie waren nun Zwei Tage in diesem Tank. Das wir sie wieder komplett heilen konnten grenzt an ein Wunder. Doch nun genug von der Zusammenfassung. Ich habe neue Befehle für sie. Sie werden in die Städte gehen und die Lage dort beobachten. Der Geheimdienst der Republik hat mich darüber Informiert das es wohl ein Erhöhtes Aufkommen an Black Sun Angehörigen hier geben soll. Auch das Imperium treibt hier sein Unwesen. Ihre Aufgabe wird es sein in Zusammenarbeit mit dem anwesenden Agenten die Hauptstadt zu durchstreifen und alles Merkwürdige später mir zu melden. Ihre Männer werden jeweils in Paaren dasselbe tun und andere Städte beobachten.“

Wieder machte der Captain eine kurze Pause und schien nach zu denken. Er starrte durch Shandora hindurch und drehte sich dann zu Jack um.

„ich möchte das sie ihren Vorgesetzten mitteilen das wir hier Verstärkung brauchen Agent. Der Geheimdienst kann die Nachricht dann an das Oberkommando weiter geben. Nach dem Vorfall von vor zwei Tagen müssen wir noch Vorsichtiger sein. Ich werde also die Normalen Wege meiden.“

Jetzt war es an Shandora sich zu räuspern. Sein Kopf war so langsam wieder klar und er musste ein zwei Fragen stellen.

„Captain, Sir. Ich habe zwei Fragen zu unserem Vorgehen. Die erste ist ob wir uns für die Zeit der Obversation in der Stadt einquartieren sollen, denn Beobachtung geht ja mindestens über zwei Wochen. Und dann Interessiert mich ob wir wissen wer uns da Angegriffen hat.“

Der Captain kratzte sich am Kinn und wirkte einen Moment so als wäre ihm nicht ganz wohl. Offenbar hatte Shandora mit einer der Fragen einen wunden Punkt getroffen.

„Zu ihrer ersten Frage. Ja sie müssen sich eine Bleibe suchen. Natürlich wird das Geld dafür bereitgestellt. Zu der Zweiten Frage… Nein wir wissen es nicht. Und das ist es was mir Sorgen macht…. Wie dem Auch sei. Sie haben den Rst des Tages frei um sich auszuruhen und morgen fangen wir dann an.“

Der Captain Salutierte und Shandora erwiderte den Gruß. Der Captain verließ den Raum und der Twi’lek folgte ihm nachdem er Shandora angelächelt hatte. Gruselig wie ruhig Ras`kar war wenn ein Vorgesetzter vor Ort war. Wobei Shandora auch sein Vorgesetzter war. Nun hatten alle den Raum verlassen und nur Jack stand noch neben der Tür und schaute den Chiss an. Shandora erwiederte den Blick und lächelte entschuldigend.

[Serenno | Insel | Medikasektion Republikanischen Basis “Geisterburg” |Krankenzimmer] Shandora, Jack
 
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