Episodenreviews:
5.01:
Dass Palmer sterben mußte war auf jeden Fall sehr hart.
Ich werde ihn wie viele andere hervorragende Charaktere von "24", die bereits gestorben sind, vermissen, - Palmer war einer der Allerbesten.
Sein Tod kam erschreckend und unerwartet, war aber leider nicht besonders emotional dargestellt.
Immerhin ist auch Wayne wieder mit dabei.
Die Reaktionen auf Palmers Tod scheinen mir etwas überhaßtet zu sein, - es vergehen ja keine 20 Minuten zwischen Palmers Tod und Logans Rede.
Um Michelle tut es mir weniger leid als um Palmer, sie überzeugte mich in ihrer kurzen Szene nicht wirklich und ihre beste Zeit hatte sie sowieso schon in Staffel 4 hinter sich, - trotzdem hätte sie einen würdigeren Tod verdient gehabt, als das Haus zu verlassen und dann so einfach von einer Bombenexplosion erwischt zu werden.
Chloe sollte sich mal nicht so anstellen, ihr "Freund" scheint gar nicht mal so übel zu sein und scheint so eine Behandlung nicht verdient zu haben.
Lustig war der Dialog wie Chloe meint, dass sie nicht will, dass man sie für ein Flittchen hält und ihr Freund meint, dass sie da ganz beruhigt sein könne.
Etwas flittchenhaft kommt hingegen Jack rüber, - der hier eine neue Freundin hat, die so gar nicht zu ihm passen will. Jack wirkt wie ein Eindringling und ich kann die Sorge von Derek gut nachvollziehen, obwohl ich ihn ansonsten recht nervig finde.
Ansonsten war Jacks "neues" Leben aber gut dargestellt und richtig klasse war die Szene, wo er sich dann seine Sonnenbrille aufsetzt und doch wieder aufbricht.
Logans Frau hat einen guten ersten Auftritt, als sie einfach in das Waschenbecken eintaucht und meint, dass sie wie eine Geburtstagstorte ausgesehen hätte, - das war auch mein erster Eindruck.
Ihr scheint es gar nicht gut zu gehen, aber ich gehe im Moment sehr stark davon aus, dass das ausschließlich an den "Medikamenten" liegt und die Frau ansonsten eigentlich gesund ist.
Logan kommt ziemlich schleimig und ekelig daher und die Ausführungen über die Manipulationen an seinen Stuhl damit er ebenso groß wie der russische Präsident wirkt waren zum schmunzeln.
Hinter Logan scheint aber mehr zu stecken: Als er seine Frau über Palmer ausfragt wirkt er nicht wie der liebevolle Ehemann (der er in dieser Szene eigentlich sein sollte), sondern vielmehr, wie jemand der etwas zu verbergen hat und dabei sogar ziemlich bedrohlich werden kann.
Chloes Flucht und die anschließende Action war überaus gelungen.
Dass Jack den Mörder von Palmer erschossen hat fand ich, besonders wenn man seine Freundschaft zu Palmer bedenkt, sehr verständlich.
Allerdings empfand ich es als filmisch nicht besonders gut gelöst:
Bestenfalls kann man bei Jacks "Sie sind der Mörder von Palmer" etwas von seinen Gefühlen und Emotionen erahnen, während er ansonsten wie ein Terminator agiert.
Fazit:
Die Tode von Palmer und Michelle waren sehr erschreckend, aber auf der emotionalen Ebene hätte man sich gerade für Palmer um einiges mehr gewünscht (da war das Ende der zweiten Staffel z.B. stärker).
"24" kann das eigentlich wesentlich besser, wie z.B. der Tod von Chapelle bewies.
Trotzdem handelt es sich um einen der besten Staffelauftakte von "24".
5.02:
Jacks Aktion in Palmers Apartment zu gehen, war ziemlich gewagt, aber hervorragend und sehr spannend umgesetzt.
Das Zusammenspiel mit Chloe war toll.
Noch gewagter von Jack war es natürlich Wayne die Pistole zu geben, - imo standen die Chancen gar nicht so schlecht, dass Wayne ihn erschießen würde.
Diese gemeinsame Szene war auf jeden Fall sehr intensiv und an diesem Beispiel möchte ich auch mal erwähnen, dass die Musik in den ersten Folgen dieser Staffel wirklich auffällig gut ist.
Jacks Flucht aus dem Parkhaus war recht unglaubwürdig, imo hat man sich überhaupt keine Mühe gegeben sondern einfach nur auf den "Das ist eben Jack" - Effekt gesetzt.
Die Aufnahme von Palmers Telefongespräch mit Martha war in so extrem auffälliger Weise manipuliert, dass es schon fast zum Lachen war --> "Es handelt sich kaum um einen Fall der nationalen Sicherheit"
Mit dieser Folge ist auch Maulwurf Nr. 1 gefunden, - diesmal in direkter Nähe des Präsidenten.
Diesem Präsidenten ist weiterhin nichts wichtiger als seine Wirkung in der Öffentlichkeit, - wenn der russische Präsident wüßte in welche Gefahr Logan ihn gebracht hat.....
Das Ende der Folge war in der Tat ein bißchen Schema F: Jack geht in das Gebäude, in dem kurz darauf eine Geiselnahme stattfindet und natürlich bringt sich auch Derek in Gefahr und wird so zu einer Belastung für Jack werden.
Fazit:
Wieder eine gute Folge, wobei besonders die Szene zwischen Wayne und Jack hervorsticht.
5.03:
Vor allem geht es hier also um die Geiselnahme am Flughafen und Jacks Versuche dort zu helfen und den Einsatz der CTU zu koordinieren, - sehr spannend gemacht.
Die erste Exekution einer Geisel war sehr stark und dramatisch inzeniert, - wirklich erschreckend und hervorragende Musik.
Die Darstellung des Anführers der Geiselnehmer gefällt mir irgendwie:
Geiselnehmer: "Wie alt bist du?"
Derek:" 15"
Geiselnehmer: "Du mußt lernen deinen Atem zu kontrollieren...schön ruhig...siehst du, schon besser." --> was für ein netter freundlicher Mensch.
Fast könnte man ihm glauben, dass es ihm wirklich leid tut Derek zu erschießen.
In der Folge gab es mal wieder einen absolut typischen Chloe-Moment:
Edgar: "Geht es dir gut?"
Chloe (natürlich mit verkniffenen Gesicht): "Nett, dass du fragst, Edgar."
Ansonsten war ihre Hilfe für Jack wieder überaus gelungen.
Logan geht einen Basta-Weg, - völlig egal ob es unrealistisch ist oder nicht, er will, dass es so läuft, wie er es sich wünscht.
Außerdem zeigt er noch seine sehr schwankhafte Persönlichkeit; drang er die vergangenen zwei Folgen immer darauf nicht mit Details aufgehalten zu werdem, möchte er nun auf einmal alles wissen um selber zu entscheiden, was wichtig ist und was nicht.
Schön, dass Aaron wieder mit dabei ist, seine korrekte und ehrenvolle Art weiß immer wieder zu gefallen.
Die Szene, wo sich Martha Logan die Sicherheitskarte beschafft, fand ich recht witzig gemacht, - obwohl das was die First Lady da abzieht eigentlich natürlich ziemlich erschreckend ist.
Am Ende zeigt sich dann noch, dass Jack nicht immer der Konsequenteste ist, - redet er sonst immer gerne davon, dass die Mission am wichtigsten sei, kommt er hier einfach heraus um Derek (kurzfristig) zu retten.
Fazit:
Und es geht gut weiter, wieder sehr spannend und ein guter Cliffhanger.
5.04:
Hier wird nun mit Lynn McGill ein neuer Charakter eingeführt, der von Sean Astin sehr gut dargestellt wird.
Dass die Divison mal wieder einen eigenen Mann zur Kontrolle schickt, ist leider nicht die beste Art eine neue Figur einzuführen.
Lynn McGill hinterläßt zunächst einen sehr zwiespältigen Eindruck und gibt dem Zuschauer Rätsel auf, was man von ihm halten soll.
Einerseits wird versucht ihn als Störenfried und Hindernis aufzubauen aber andererseits wirkt er abgesehen mal davon, dass er sehr korrekt ist, recht sympathisch.
Wenn unter seiner Leitung zuerst regelmäßig 20 % des Personals entlassen wird, kann man eigentlich nur vermuten, dass es dafür gute Gründe gibt (vielleicht sind das die ganzen Maulwürfe
)
Auf der einen Seite wirkt er teilweise fast schüchtern, weiß dann aber doch genau was er will und wie er es bekommt.
Jacks Code ist schon sehr offensichtlich und es ist recht seltsam, dass niemand, weder Terroristen noch die CTU rund um Curtis das irgendwie mekrwürdig findet:
Jack: "Flanke 2"
Cutris: "Ja ok, du hast mir zwar vorher nie etwas von einer Flanke 2 erzählt, aber schon klar..."
Durch die Auflösung gewinnt McGill dann aber deutliche Sympathiepunkte beim Zuschauer, - gut auch wenn es leider ein billiger Trick war.
In einer gut gemachten Actionszene wird die Geiselbefreiung dann also doch noch ein Erfolg und Präsident Logan darf sich dafür in der so geliebten Öffentlichkeit sonnen.
Im Umgang mit seiner Frau kann man Logan jedoch kaum ertragen, - der Mann ist eiskalt.
Die Reaktion des Maulwurfs auf die Ermittlungsarbeit von Martha war imo das beste was er tun konnte, - es dürfte ihm durchaus möglich sein diese Sache zu vertuschen.
Dass die Bedrohung am Flughafen so einfach ausgeschaltet wird und direkt darauf dann im Vorbeigehen mal so eben einige Giftgasbehälter gestohlen werden weckt ungute Erinnerungen an die 4. Staffel.
Es ist einfach kaum möglich, dass ein Plan so genau abläuft, dass diese unterschiedlichen Teile alle so perfekt zusammenpassen.
Es wäre gut wenn wenigstens mal etwas bei den Terroisten schief gehen würde und auf gar keinen Fall sollte wieder eine ganze verkettete Anschlagserie gestartet werden.
Fazit:
Es bleibt spannend und mit McGill wird ein sehr guter neuer Charakter vorgestellt.
Der Diebstahl der Giftgasbehälter läßt allerdings nichts Gutes für die weitere Staffel erahnen.
5.05:
Präsident Logan gibt mir im Moment Rätsel auf, zwar verläuft das Gespräch mit seiner Frau in der bereits gewohnten kalten Weise, aber dann scheint er sich doch ernsthaft Sorgen zu machen, wenn es darum geht wie mit dem Zustand seiner Frau umzugehen ist (was nicht heißen soll, dass er dann die richtige Entscheidung trifft).
Marthas Flucht lag im Grunde in der Luft, - wobei man vielleicht fast noch eher einen Selbstmord erwartet hätte.
Curtis und seine Männer sahen ziemlich cool aus als sie auf dem Wagen stehend über das Gelände gefahren sind.
Edgar scheint mir an Gewicht zugelegt zu haben; seine Ausführungen über Freundschaft gegenüber Chloe waren zwar etwas plump, passen aber im Grunde sehr gut zu ihm.
Chloes Reaktion war klasse: "Dann trinken wir einen Kamillentee und ich verrate dir meine Geheimnisse."
Ansonsten hat sie mich in dieser Folge anfangs genervt: Wenn sie es schon bereut mit einem ihrer Untergebenen geschlafen zu haben, könnte sie ihn doch wenigstens in Ruhe lassen anstatt ihn immer wieder so schräg anzuquatschen.
Spencer stellt sich dann leider als Maulwurf heraus, - natürlich ist er rückblickend genau der Typ dafür, aber gerade aus diesen Grund war ich davon ausgegangen, dass er keiner ist.
Es ist leider typisch, dass ihm unter Hinweis der Krisenlage ein Anwalt verweigert wird.
Da Spencer sich dann jedoch als "guter" Maulwurf herausstellt besteht noch Hoffnung für den Charakter und seine Beziehung zu Chloe für den Rest der Staffel.
Der Kampf von Jack und dem Attentäter auf der Krankenstation war gut gemacht und hatte ein ziemlich hartes Ende, - wäre imo auch deutlich zu früh für Tony gewesen wieder aufzuwachen (normalerweise dürfte der ohnehin den ganzen Tag nicht mehr aufstehen).
Audreys Gespräch mit Jacks neuer Freundin war zu erwarten und ihre Frage nach ihrer Beziehung zu Jack war klasse.
Jacks Treffen mit Audrey war sehr gut gemacht, aber ich hoffe doch, dass die beiden nicht wieder zusammenkommen, - so wie Audrey Jack in der vierten Staffel erlebt hat, halte ich das eigentlich für fast ausgeschlossen.
Jacks Ankündigung sich im Alleingang um Cummings "zu kümmern" war etwas merkwürdig, aufgrund der Sachlage wären McGill und Buchanon eigentlich (gerade in der "24"-Welt) verpflichtet Jack aufzuhalten.
Fazit:
Eine etwas ruhigere Folge, aber das Niveau wird durchaus gehalten.
5.06:
Martha hat sich also bloß versteckt, wird aber glücklicherweise von Aaron gefunden, der auch aufgrund ihrer Ausführungen später dann Jack helfen wird (tolle Rolle von Aaron in dieser Folge).
Audreys mögliche Liebe zu Jack ist eine kleine Nebenhandlung der Folge, wobei der Zeitpunkt Jack anzurufen von Audrey ziemlich schlecht gewählt war.
Während er die vorhergehenden Folgen eigentlich nur anwesend war, bekam Mike hier endlich mal wieder eine richtig gute Rolle, - hat mir gut gefallen wie er bei der Gefangennahme von Jack reagiert.
Nach einem Streit zwischen McGill und Buchanon entschließt man sich bei der CTU eine Anweisung des Weißen Hauses zu ignorieren, - natürlich ist das letzlich nicht ganz falsch aber ich weiß nicht, ob ein solches Verhalten völlig ohne Konsequenzen bleiben sollte.
Die Folge zeigt sehr gut die Tragik von Logans Charakter die im immer mal wieder kurzen Aufblitzen des Wissens um das richtige Handeln und der Unfähigkeit liegt dieses auch praktisch umzusetzen worauf er sich dann auch sofort selber bis zum Kragen in den Dreck begibt.
Die Androhung Jacks Cummings die Augen herauszuschneiden war überaus brutal und reichlich übel, - ich würde es der Folge nicht zu gute halten, dass er es schließlich nicht tatsächlich getan hat / tun musste.
Hier gelingt es Logan dann doch, sich sehr schön von Cummings zu lösen, indem er sich u.a als armes Opfer hinstellt (glücklicherweise reagiert zumindest seine Frau auf sein niederträchtiges Verhalten einigermaßen angemessen).
Ich muß sagen, dass ich die kleine Drecksratte wirklich mag, Logan ist im Moment mein Lieblingscharakter von "24".
Obwohl die Giftgasbehälter verschwunden sind und eine Drohung der Terroristen eingeht, sinkt am Ende der Folge die Spannung doch deutlich, - der Cliffhanger zündet somit nicht richtig.
Fazit:
Dank der Zuspitzung der Handlung auf dem Anwesen des Präsidenten und tollen Rollen von Aaron, Mike und natürlich Logan ist dies die bisher beste Folge der Staffel.
Der 5 Staffel gelingt somit der mit Abstand beste Auftakt aller bisherigen "24"-Staffeln.