5. 13:
Die Atmosphäre in der versiegelten CTU-Zentrale war imo sehr gut, man hat richtig gespürt, dass dort Menschen auf engsten Raum eingesperrt sind und nervlich ziemlich angespannt sind.
Am besten zeigt sich dies imo als Jack und Barry letzlich grundlos plötzlich massiv aneinander geraten.
Jacks Blick als er zu Barry gegangen ist war wirklich klasse, - Kompliment an Kiefer Sutherland, den Killerblick hat er sehr gut drauf.
Auch Chloes Reaktion auf Edgars Tod war sehr gut.
Ihr Gespräch mit Kim u.a über Chase hat mir auch gefallen --> "Ich bin gut in Sachen rausfinden."
Ihr "Tut mir leid, - war bestimmt hart für dich" kam mal wieder herrlich hölzern.
Kim nervt in dieser Folge ziemlich und auch wenn sie einen Psychopathen als Dad hat, in diesen Fall behandelt sie ihn reichlich ungerecht!
Sie ist es doch, die vor allem in der zweiten Staffeln vollkommen unabhängig von ihrem Dad von einer Schwierigkeit in die nächste stolpert und Jack somit noch damit belastet sich neben seiner Arbeit darum zu kümmern, dass sie den Tag übersteht.
Gut, er wollte, dass sie in den Psychopathen-Club namens CTU arbeitet, wo man von Maulwürfen und sadistischen Kollegen, die kein Problem damit haben beim kleinsten Verdacht ihren Kollegen die schlimmste Folter zu unterziehen, umgeben ist, aber unterm Strich kann das Katastrophenmädchen imo froh sein, Jack als Vater zu haben.
So verläßt Kim also am Ende der Folge mit ihrem Freund anscheinend wieder die Serie und obwohl Barry mir eigentlich ziemlich unsympathisch war, hoffe ich, dass er möglichst bald auf Abstand zu ihr geht, da er sich in ihrer Nähe stets in größter Gefahr befinden wird.
Dass die isolierten Räume (oder zumindest einige davon) irgendwie drohen würden undicht zu werden, war im Grunde schon am Ende der letzten Folge als recht wahrscheinlich vorherzusehen. Wirkt etwas erzwungen, ist der Spannung aber durchaus förderlich.
Jacks Rettungsversuch war imo ziemlich unrealistisch, - speziell seine "Luftschleuse" dürfte doch maximal in eine Richtung funktionieren, so dass Chloe und Co zwar in Sicherheit wären, Jack es aber auf jeden Fall erwischen müsste.
Lynn hat imo einen Fehler gemacht, dass er ausgerechnet dem Wachmann davon erzählt, dass alles seine Schuld war, - imo doch recht überraschend, dass dieser so gelassen auf diese Mitteilung reagiert.
Dass Lynn und der Wachmann in dieser Zelle sicher gewesen sein sollen, obwohl sie nur eine völlig normale Tür vom Gas trennte, war auch recht merkwürdig aber immerhin bekam Lynn so die Gelegenheit die restlichen Leute in der CTU zu retten und somit seinen Fehler mit der Nichtmeldung des Verlustes seiner Keykarte zumindest teilweise wieder gut zu machen.
Kam imo doch recht heldenhaft rüber wie er da losgegangen ist und die Musikuntermalung war großartig.
Das Telefongespräch des Wachmanns war ein doch sehr erzwungenes Mittel um noch zusätzliche Emotionalität in die Situation zu bringen, aber immerhin hat es sehr gut funktioniert.
Der Tod Lynns und des Wachmanns war irgendwie grausamer inszeniert, als der Tod von Edgar (der einfach nur umgefallen ist), was bei gleicher Todesursache auch etwas merkwürdig war.
Mit Lynn stirbt also schon wieder ein für mich sehr sympahtischer Charakter, aber immerhin war es ein sehr würdiger und passender Abgang.
Auch Jack "The Terminator" Bauer zeigt angesichts des Schicksals von Lynn und des Wachmanns sehr glaubhaft Gefühle, - nochmal Kompliment für Kiefer Sutherland, das war schon was anders als Jack sich am Ende einer Staffel völlig unmotiviert in ein Auto setzen und losheulen zu lassen.
Die Durchsage zu Beginn der Folge über die Schutzzonen fand ich ein bißchen dämlich: Wer spricht da überhaupt und sehr sinnig ist es auch nicht, denn entweder man befindet sich in einer Schutzzone oder nicht.
Der Vizepräsident gibt sich weiterhin als Machtfanatiker und leider gelingt es niemanden zu verhindern, dass er mit seinen millitärischen Machtfantasien bei Logan mehr und mehr Gehör findet.
Mikes Erklärung, dass Marthas Einfluß verfassungsrechtliche Strukturen übersteigen würde, hat mir gut gefallen.
Eben dieser Logan hat mal wieder ein Gespräch mit seiner Frau und kommt dabei erneut sehr gekünstelt rüber.
Da ich glaube, dass das so gewollt ist und nicht auf das Unvermögen des Schauspielers zurückzuführen ist, halte ich weiterhin daran fest, dass man Logan nicht trauen kann.
Noch während man in der CTU die Bedrohung durch das Nervengas bekämpft, sind in Gestalt einer fiesen alten Tante, die den Auftrag hat die CTU zu übernehmen, schon neue Schwierigkeiten im Anmarsch.
Das wird für sich genommen sicherlich kein schlechter Handlungsstrang aber leider sieht man das in jeder Staffel und diesmal sogar schon zum zweiten mal.
Die Terroristen haben auch mal wieder eine ziemlich heiße Agentin, die für sie arbeitet, im Angebot.
Ihr erster Auftritt ist gut aber leider ist er auch so "mandy"mäßig, dass der ganzen Sache ein übler "Mia Kirshner wohl nicht bekommen"-Effekt anhaftet.
Bierko plant offensichtlich was Großes.
Respekt übrigens auch für den Agenten auf der Krankenstation; kaum ist man dem Tod entgangen fängt er schon wieder an leidenschaftlich Henderson zu foltern. Ist es nicht schön, wenn Menschen Freude an ihrer Arbeit haben?
Tony als Rächer war auch nicht übel.
Das Gespräch kurz vor Ende der Folge mit Jack war wirklich gut:
Jack: "Das bringt doch nichts!"
Tony: "Vermutlich nicht, ich erzähl es dir dann!"
Aber leider ist das mit Psychopathen auf der CTU - Krankenstation so eine Sache: Erst gelang es Nina ein gutes halbes Dutzend Medziner/Bewacher niederzumachen (imo unvrostellbar) und nun befand sich Henderson angeblich im Koma, wacht aber plötzlich auf und besitzt natürlich auch sofort die Geistesgegenwart Tony im ersten Moment niederzumachen.
Die Musikuntermalung war auch hier wieder sehr gut gewählt und Tonys letzte Worte waren sehr passend.
Imo ist ein solches tragisches Ende für den Charakter sehr passend , - auch wenn es insgesamt vielleicht nicht ganz glücklich war, wie man Tony die Staffel über eingesetzt bzw. nicht eingesetzt hat.
Etwas verwunderlich war, dass man bei Tony auf die stille Uhr verzichtet hat.
In jeden Fall aber sollte man sich an einen von diesen berühmten "24" Tagen spätestens 5 Minuten vor der vollen Stunde in einen gesicherten Raum begeben, da dies deutlich die bevorzugte Zeit ist, dass jemand sein Leben verliert.
Fazit:
Die Folge hat Atmosphäre, Spannung, Dramatik und Emotionalität.
Sie ist damit eine sehr gute Folge, zählt jedoch noch nicht zu den absoluten Highlights der Serie.
5.14:
"Theo Stoller, Bundesnachrichtendienst"
Ach ja, das hatte schon was.
Ich bin froh, dass man die Rolle nicht mit so einen "1.90 m blonden Hans" besetzt hat, von denen es in Deutschland ja eigentlich nicht halb so viele gibt, wie die amerikanische Filmindustrie manchmal zu glauben scheint.
Da die Serie ja sowieso in einer fiktiven Realität und einige Jahre in der Zukunft spielt, gehen Logans Gesprächsversuche mit dem deutschen Kanzler schon in Ordnung, auch wenn ich es vorgezogen hätte, wenn man von einer Kanzlerin gesprochen hätte.
Die Entwicklung von Theo fand ich recht interessant: Hätte man ihm gar nicht zugetraut, da er in der letzten Folge einfach nur als Spielzeug von Collette rüberkam.
Da hat er seine Rolle schon gut gespielt und er hatte ja wohl auch durchaus echte Gefühle für Collette. Dass diese sich von ihm täuschen läßt geht daher schon in Ordnung, aber im Falle von Mandy wäre es wohl doch unpassend gewesen.
Außerdem läßt Collette sich imo auch zu leicht schnappen aber immerhin gelingt es ihr Immunität auszuhandeln.
Ist es nicht immer wieder fantastisch, dass man mit gefährlichen Terroristen einen Handel abschließt während völlig Unschuldige bevorzugterweise gefoltert werden?
Hier ist der Handel schon deswegen zweifelhaft, da es doch so scheint, als würde Collette Informationen zurückhalten.
Jacks Reaktion als sie Audrey erwähnt fand ich großartig.
In dieser Folge bemüht man sich verstärkt darum Vizepräsident Gardner als großen Dunkelmann zu installieren, nunja dass er kein friedfertiges Schaf ist, war seit seinem ersten Auftritt klar, aber mal sehen wie die Sache dann aussieht, wenn erstmal rauskommt welche Leichen Logan im Keller versteckt hat.
Aber noch ist es nicht soweit und Gardner scheint Logan ziemlich an den Rand zu drängen und fast vollständig die Kontrolle zu übernehmen.
Logan darf ansonsten in dieser Folge leider nur das Kriegsrecht ausrufen und sich dann fragen, wieso man ihn beschuldigt gesetzeswidrig gehandelt zu haben (wobei es doch eigentlich von Anfang an klar war, dass das so ist).
Und dann schafft er es abseits des Bildschrimes auch noch in Rekordzeit eine Immunitätserklärung zu unterzeichnen, - so entscheidungsfreudig kennt man ihn sonst gar nicht, nicht wahr?
Dass Jack Theo mit der Schwarzen Liste betrogen hat, war alles andere als nett. Vielleicht hätte man ihm auch etwas anbieten können, was man ihn auch tatsächlich hätte geben können.
Sehr schade, da Jack und Theo sonst imo gar nicht schlecht zusammengearbeitet haben.
In der CTU übernimmt die Hexe die Kontrolle und Bill kann einem schon wirklich leid tun.
Sehr gut gefällt mir vor allem ihr Mitarbeiter, mit dem sich Chloe herumschlagen muß und der herrlich als Ar***loch dargestellt wird.
Chloe: "Und wie ist ihr Name?"
Agent: "Homeland Security"
Chloe: "Ich wollte wissen wie sie heißen und nicht wo sie arbeiten."
Aber das Mißtrauen gegen die CTU wird ja sofort bestätigt, als sofort wieder die gleichen verfilzten Zustände herschen, wie kurz vor Lynns Absetzung.
Buchanans Wut war ziemlich glaubhaft und besonders sein "Nein, nein, es ist nicht ok!" war klasse, - Norbert Langer ist schon einmalig.
Ansonsten ist noch die Rückehr von Wayne Palmer sehr erfreulich.
Gleich zu Beginn hat er ja ein tolles Gespräch mit Aaron und die Action am Ende war auch gut, - bleibt nur zu hoffen, dass Wayne den Schergen entkommt und den Tag überlebt.
Fazit:
Eigentlich nur eine bestenfalls durchschnittliche Folge, die auch so manche Länge hat.
Einige Einzelpunkte, wie das Auftauchen von Wayne sind aber als besonders positiv zu werten.
5.15:
Ach ja --> "Wir foltern unsere eigenen Leute, aber an Kriminelle kommen wir nicht heran", das ist doch wirklich wunderbar von Buchanan zusammengefaßt und diese doch sehr widersprüchliche Vorgehensweise wird ja noch mehrmals in der Folge wieder aufgegriffen.
Eigentlich ist es ja eine recht traurige Angelegenheit, aber bei "24" wird das so herrlich ulkig dargestellt, dass man es eigentlich gar nicht ernst nehmen und nur drüber lachen kann.
Da beschuldigt eine feindliche Agentin einfach mal so die Tochter des Verteidigungsministers und in der "CTU" hat man nichts besseres zu tun, als eine grauenhafte Folterung für Audrey vorzubereiten.
Jacks Drohung mit Heller, kann einem nach den Eindrücken aus der vierten Staffel auch nur ein müdes Grinsen entlocken:
Vielleicht würde Heller sich daran stören, dass man ihn nicht über die Folter seiner Tochter informiert hätte, aber ansonsten hat er ja kein Problem damit, dass seine Kinder gefoltert werden, weil er hat ja einen Eid geschworen und ist Verteidigungsminister und überhaupt.....
Das Verhör von Audrey durch Jack könnte sehr intensiv sein und soll es wohl auch sein, aber es so dermaßen überzogen dargestellt, dass es einfach nur lächerlich rüberkommt, was die Sache jedoch ziemlich amüsant macht.
Audreys Ausrede, wieso sie Jack nicht die Wahrheit gesagt hat, war so typisch, dass man ihr eigentlich kaum Glauben schenken kann: Jede Lügnerin würde das in dieser Situation wohl genauso versuchen.
Nachdem Jack sie sogar würgt, sollte es eigentlich endgültig vorbei sein mit dieser Beziehung.
Natürlich versucht er ihr auf eine arg verdrehte Art und Weise zu helfen und darf sie am Ende sehr effektvoll "retten", aber die aktuellen Erlebnisse und jene aus Staffel 4 müssen imo einfach gewaltige Gräben auftun.
Ich würde es ziemlich unrealistisch finden, wenn Audrey hiernach noch besonders viel für Jack empfinden könnte, aber andererseits kommt sie natürlich auch aus einer sehr kranken Familie....
Die Geschichte um die sexuelle Belästigung spielt auf wundervolle Weise mit den Vorurteilen des Zuschauers: Natürlich ist man bereit der neuen Kollegin zu glauben, da sie ja nett und süß ist, während der Beschuldigte schon in der letzten Folge als "Ar***loch" eingeführt wurde.
Es ist schon ein herrlicher Augenblick, als sie Buchanan beschuldigt und sich herausstellt, dass sie einfach eine riesengroße Klatsche hat --> "Hast du gesehen, wie er im Vorbeigehen meine Schulter gestreift hat, das war falsch, das hätte er nicht tun sollen!"
Chloes Gesichtsausdruck dabei war auch klasse.
Also ich finde diese kleine Nebenhandlung sehr lustig und würde gerne noch ein wenig mehr davon sehen, wenn es nicht übertrieben wird.
Wie Jack die Sache mit Collette regelt war mal wieder ziemlich krass: Einfach so den Bewacher niedergeschlagen und natürlich wird das keinerlei Konsequenzen haben.......
Ist der Typ der Audrey foltern wollte, eigentlich der gleiche, wie bei Henderson?
Aaron in Action war wirklich klasse, aber woher Wayne auf einmal sein tolles Gewehr hatte, wird wohl für immer das Geheimnis der Autoren dieser Folge bleiben.
Bemerkenswert ist doch, dass die verhängte Ausgangssperre nur für amerikanische Zivilisten (z.B. Wayne Palmer) ein Problem darzustellen scheint, während die Terroristen ohne Zwischenfälle ihr Ziel erreichen können.
Wirkt zwar etwas lächerlich, aber vielleicht kann man das ja als Parabel auf die Realität, wo die meisten übertriebenen "Sicherheitsmaßnahmen" im Namen der Terrorabwehr ja auch in erster Linie eine Belästigung des einfachen Bürgers und eine Einschränkung seiner Rechte bedeutet, während das eigentliche (angegebene) Ziel kaum mal erreicht wird (werden kann).
Julian Sands darf in dieser Folge mal wieder als sympathischer Schurke überzeugen --> "Schön weiter so, dann müssen wir auch niemanden mehr erschießen."
Die Action am Ende der Folge war nicht übel, aber der Cliffhanger war imo schlecht gewählt: Was soll schon passieren? Jack kann nicht sterben und Julian Sands hatte noch nicht genug Einsatzzeit um ihn bereits jetzt zu opfern.
Fazit:
Das ist mal wieder eine jener "24"-Folgen, die ich in weiten Teilen einfach nicht ernst nehmen kann, dadurch wird sie für mich jedoch ziemlich unterhaltsam und durchaus auch lustig.