Dann schaue ich die Serie so an und es läuft und läuft und eigentlich kommt es einen gar nicht so vor als würde man eine Serie schauen, sondern einfach Menschen aus einer anderen Zeit dabei beobachten was sie alles so treiben.
Klar hilft es ungemein wenn man sich mit der Materie auskennt, und immerhin durfte ich Caesars größtes Werk auch schon im Latein-Unterricht übersetzen, dadurch hatte ich natürlich einen größeren Bezug zu den Geschehnissen in der Serie, aber auch so wirkt sie ungemein real und man glaubt einfach was man sieht.
Da ist kein großes Hollywood-Tamtam und keine Beschönigungen der Geschehnisse. Es fühlt sich einfach wirklich echt an.
Tjoa die Serienmacher haben halt gut recherchiert, und vor allem das recherchierte gut umgesetzt. Keine Glorifizierung des antiken Roms, sondern ein dreckiges und vulgäres Rom. *g*
Der Verzicht auf CGI hat der Serie ganz sicher auch gut getan.^^ Insbesondere aber auch, dass der Fokus nicht nur auf die Aristokratie, sondern auch auf zwei normale Bürger verteilt wurde.
Und ein imho ganz großes Plus sind die ganzen Charaktere, die in anderen Produktionen meist gar nicht vorkamen. Wie Octavia, Atia, Cicero, Cato usw.
Wer mich kennt dürfte wohl auch keine Probleme haben zu erraten wer mein Lieblings-Hauptcharakter ist *G* - Atia. Ich kann einfach nicht aufhören sie genial zu finden und zu lachen, auch wenn sie wohl nicht im Geringsten der realen Person entspricht ^^.
Naja historische Quellen geben sie als edle und sittsame Dame wieder. Ich würde nicht unbedingt behaupten die Atia aus der Serie entspricht der realen Atia. Ich könnte mir aber dennoch vorstellen, dass die reale Atia der Serien-Atia sehr ähnelte. Man darf nicht vergessen, dass es Augustus gelungen ist, Mark Anton so gut wie aus den Geschichtsbüchern zu verbannen - jedenfalls die Person. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass es ihm auch gelungen ist, sich und seine Familie in einem möglichst gutem Licht darzustellen.
Sofern kann man die Darstellung auch als Geschichtsintepretation und nicht (nur) als künstlerische Freiheit bezeichnen (abgesehen natürlich davon, dass sie in der Serie viel länger lebte).
Wie dem auch sei... auf jeden Fall kann ich der Serie ihre historischen Fehler viel leichter verzeihen als anderen Produktionen wie z.B. Gladiator.
Mein Lieblingschar ist übrigens Pulla. Ich finds einfach klasse, was er so für Dinger reißt, und Fortuna ihm dabei auch noch die Beine breit macht.*gg*
Mark Anton steht aber auch recht weit oben.
Meine einzige Kritik an der Serie ist, dass sie sich immer um Massenschlachten herumgemogelt hat. Ausgenommen die Schlacht von Pharsalos gab es storytechnisch eigentlich keinen Grund sich drum herum zu mogeln. Es hätte ja auch kein Braveheart sein müssen. Aber so gänzlich nichts, außer ein paar Gespräche davor oder danach (oder mal die Herrn Generale beim Palavern hoch zu Ross) fand ich schon enttäuschend.
Wie ich kürzlich gelesen habe, soll laut der Hörzu noch eine dritte Staffel produziert werden. Wobei allerdings diese Meldung schon ein Jahr alt ist, und man seitdem nichts mehr darüber gehört hat.
Ich weiß auch nicht ob das sinnig ist, da m.E. die Handlung bereits abgeschlossen ist.