Lord Barkouris
Darth Aggregate
...Diese Punkte könnten in Folge einer Alleinherrschaft auftreten, sind aber nicht zwingend ein Merkmal der selbigen. Es gab immer Personen, die die Entscheidungen von Königen hinterfragten und versuchten Einfluss zunehmen.
Das Selbe sehe ich im Orden. Nimm nur mal Kyp als Beispiel. Er vertritt oft eine andere Meinung und streitet im Rat dafür. Aber nach außen zeigt er eine große Loyalität gegenüber Luke. Er akzeptiert die führende Rolle des Großmeisters und richtet sich danach. Wenn man nun bedenkt, das der Muster Rebell so handelt, kann man auch annehmen, das der Rest ebenfalls Loyal zum Großmeister steht. Im Fall von Luke und in anbetracht seiner Reputation kann man sogar davon ausgehen, das einige Jedi ihm Blind folgen würden...
Gut, stimmt! Es ist kein wesentlich zwingendes Merkmal einer Monarchie! Und deine Beispiel mit Kyp und Luke ist hervorragend gewählt (auch für mich ).
Es stimmt, dass es eine interessante Frage bleibt, weshalb Kyp nun plötzlich nach aussen hin scheinbar mehr einen auf "Lukes Schoßhund" macht - wobei ich das allerdings so nicht sehe! Kyp ist inzwischen in die Jahre gekommen und ein Zeichen des Alters ist, dass man zwar nicht unbedingt seine geistige und verbale Fähigkeit zur Kritik einbüßt, dafür aber seine Bereitschaft, diese auch durchzusetzen. Ich verstehe Kyp so, dass er lange genug für sich versucht hat, seine gegensätzlichen Ansichten zu Luke durchzusetzen. Luke hat ihn seinerseits dennoch nie aufgegeben und Kyp trotzdem damit immer die Möglichkeit geboten, die Freundschaften und Familie zu behalten, die er sonst wahrscheinlich dadurch auch noch eingebüßt hätte.
Man mag hier durchaus Lukes Motivation im Hinblick auf dessen Bestreben hinterfragen können wollen, den Orden mehr zu einer stabilen Einheit zu machen. Doch solche Motivationen - so lange sie keine eindeutig konkreten handlungsbezogenen Konsequenznachweise liefern - können immer gut oder schlecht ausgelegt bzw. interpretiert werden. Und somit gilt für mich was Luke betrifft: "...Im Zweifel für den Angeklagten!!!"
...Jeder Jedi ist Teil der Exekutive. Die Meister können ein Fehlverhalten der Schüler gleich ahnden und ein größeres Vergehen kann dann vom Rat verurteilt werden. Im Tempel haben sie sogar ein Gefängnis für die ganz schweren Fälle.
Außerdem wird der Orden zentral vom Rat gesteuert. Dort wird festgelegt wer wann wohin geht und mit welchem Ziel sich die Jedi engagieren sollen. Als Vorsitzender des Rates gibt der Großmeister die Richtlinien vor und kann jederzeit intervenieren, um die Aufträge in seinem Sinne zu steuern. In FotJ haben wir sogar gesehen, das Luke unangefochten das Oberhaupt der Jedi ist. Selbst nach seiner Verbannung, gilt er bei vielen als Großmeister und Kenth nur als Platzhalter, um die Regierung zu beruhigen. Ein Wechsel an der Spitze wird nicht mal in Betracht gezogen.
Außerdem widerlegt die Tatsache, das Luke den Jedi die Freiheit gibt, innerhalb den von ihm gesetzten Grenzen, zu Handeln und sich die Ansichten der anderen Ratsmitglieder anhört, noch nicht seine Alleinherrschaft. Einzig die Möglichkeit des Rates, durch ein Votum den Beschluss des Großmeisters außer Kraft zusetzen, könnte das. Nur kenne ich kein Beispiel, in dem der Rat gegen Lukes Willen etwas entschieden hat.
Und damit hast du gerade das perfekte Beispiel für das gebracht, was ich meinte!
Man kann sozusagen sagen, dass es entweder keine eindeutige Exekutive im Orden gibt - oder der Orden selbst ob seiner Mitgliedergesamtheit eine einzige Exekutive für sich darstellt (wobei gerade das zu hinterfragen ist bei der Rolle, die der Orden im gesamten politischen Gefüge der GA spielt).
Es ist selbstverständlich auch richtig, dass wie du es anführst, sozusagen die Meister und erfahreneren Jedi-Ritter auch im Sinne einer Exekutive eine Art "Kontrollorgan" zueinander darstellen! Doch IMHO fehlt hierbei für den direkten Vergleich mit realen Monarchien die direkte und eindeutige Befehlsgewalts-Kette zwischen "Monarch" und "Exekutive", die im Realfall meist noch über eine entsprechend Staatsministerialtät läuft!
Jetzt könntest du einwenden, dass eben just der Rat der Jedi selbst als eben jene "Staatsministerialität" zwischen "Großmeister-Monarch", "Jedi-Ritter-Exekutive" und "Jedi-Schüler-Untergebenen" fungiert. Und das sehe ich anders. M. E. versteht sich der Rat grundsätzlich hier mehr als "demokratisch basiertes Debatten-Prozessorium", wo ja auch selbst sogar mal Schüler oder jüngere Jedi angehört werden.
Und selbstverständlich agieren hierbei Rat und Jedi-Meister dabei nicht immer nur töricht, als würden sie im "Elfenbeinturm" sitzen, sondern sind - wie in realen Demokratien - gezwungen, ihre eigenen Überzeugungsprinzipien, die umgesetzt gelebt werden wollen, zu schützen.
In sofern wird es gerade dann tatsächlich schwierig, wenn der Orden insgesamt, dessen Rat bzw. dessen Großmeister von außen wiederstrebenden politisch-dynamischen Angriffen ausgesetzt ist. So etwas zwingt dem Rat dann meist Interventions-Entscheidungen auf, um sich und den Orden zu schützen.
Insgesamt gebe ich dir also durchaus recht damit, dass es hierbei viele Vergleichsmöglicheiten mit einer Monarchie gibt, sehe es aber weder als erwiesen oder eindeutig übertragbar an, dass eine solche mit mit dem Ordensgefüge absolut identisch wäre.
Und für den Punkt "Loyalität ggü. Luke" ist ein weiteres Beispiel von dir perfekt:
Denn was ich ebenfalls nicht so sehe - nehmen wir einmal rein hypothetisch an, Luke würde als Großmeister des Ordens plötzlich eindeutigere Tendenzen der "dunklen Seite" aufweisen, weil er solche Handlungsentscheidungen treffen würde oder sich wie ein "König" benehmen würde o. Ä. (also z. B. plötzlich den anderen Ratsmeistern jedwedes Einspruchs- oder Debattenrecht absprechen würde, seine Anweisungen als alleingültig durchzusetzen verlangen würde und, und, und...).
Für einen solchen Fall gehe ich wirklich davon aus - egal, wie schwer das den anderen im Orden fallen würde (Jaina, Leia usw.) - dass man zumindest nach der Ursache dafür forschen würde, weshalb sich Luke so verhält und im Extremfall Luke gar des Großmeister-Postens entheben bzw. versuchen würde, ihn kaltzustellen bzw. zu isolieren! (Dass wäre zwar sicher bei Lukes derzeitiger Macht als Jedi niht einfach, aber auch die anderen Meister sind nun nicht gerade "Putchen Brammel hinter dem Ölofen". Zusammen würden sie es ganz sicher schaffen, Luke kaltstellen zu können!)
Und nehmen wir gar weiter an, ein solcher Fall wäre weniger eindeutig, Luke würde aber als Großmeister nun beispielsweise versuchen, eine fast schon polizeistaatliche Exekutive im Orden zu etablieren, würden andere Meister und Ritter dagegen vor allem in sofern protestieren und vorgehen, wenn das ganze keinem wirklich nachvollziehbarem Sinn und Zweck dienen würde (sondern vielleicht nur dem, dass der "dunkle Luke" mit einer solchen Exekutive nichts weiter als einer absolutisiertere Form der Umsetzung seiner Anordnungen erreichen wollen würde!)
Wie gesagt, ich glaube nicht, dass andere Meister wie z. B. Saba Sebatyne, Kyle Katarn oder Kyp Durron hier einfach so mitziehen würden. Sie würden in dem Fall erst einmal überhaupt Lukes Geisteszustand in Frage stellen.
...Und ich dachte schon, du willst nur nicht zugeben, das dein Beispiel nicht ganz passt. ...
Habe ich damit doch auch nicht! Oder soll ich jetzt denken, du würdest nicht zugestehen wollen, das mein Beispiel durchaus so passt, wie ich es erläutert hatte!
...Ich hoffe, das die GA die GA bleibt und nicht wieder reformiert wird. Das passierte in den 40 Jahren schon zu oft. Es ist mal an der Zeit ein stabiles politisches System aufzubauen, unabhängig vom Namen und das auch wenigstens ein Jahrzehnt bestehen bleibt. Als Staatsoberhaupt würde ich Wynn Dorvan einsetzen, weil ich ihn für den Besten Kandidaten halte, der auch vernünftige Ansichten vertritt.
Hm, ein interessantes Thema! Wenn sich in der GA tatsächlich ein kompetentes Staatsoberhaupt einfindet, welches in der Lage wäre, die imperialen Restwelten und den Orden der Jedi erfolgreich unter den sehr verschiedenen Ansprüchen der Mitgliedswelten-Repräsentanten in der GA stabil zusammenzuführen, bin ich dabei - heißt, dass würde ich mir auch wünschen! (Ist wirklich schade! Ab und an sah es ja während der NJO-Zeit so aus, als würde sich das politische Demokratiegefüge der GA stabilisieren können! )