Sci-Fi Star Trek: Picard

Kurtzman hat mit Fringe aber auch bei einer der besten Serien der 2010er Jahre mitgewirkt. Auf eine Person runter brechen kann man das ganze eh nicht.
 
Was ich persönlich nicht verstehen kann, ist die Aufregung um die "Hostel-Splatter-Szene" aus der neuen Folge. Ich meine, klar, sie ist nicht ganz ohne, und rein visuell entspricht so was nicht gerade den ST-Sehgewohnheiten. Aber dass inhaltlich da so ein Theater draus gemacht wird, ist für mich nicht nachvollziehbar. Damit meine ich nicht hier in diesem Thread, auf einer Serienreview-Website wurde diese Szene zum Beispiel als "gewaltverherrlichend" bezeichnet. Das ist aber doch Schwachsinn. Erstens war es jemand aus der Reihe der Antagonisten, der so handelt, weswegen es schon absurd ist, davon auszugehen, dass die Serie das gutheißt und damit Gewalt verherrlichen würde. Zweitens muss man, denke ich auch hier nicht so tun, als sei das ST-Universum stets gewaltfrei gewesen. Disruptoren, wie sie etwa Romulaner und Klingonen verwenden, können Lebewesen ja sogar vollständig verbrennen und das wurde so ähnlich bereits in TNG einmal gesagt. Und dann sehe man sich mal die Bath'lets der Klingonen an. Die Verwendung dieser Teile ist im Grunde äußerst brutal, wenn man mal darüber nachdenkt. Es wurde in den alten Serien halt nur nie wirklich drastisch dargestellt, Brutalität war so gesehen aber zumindest implizit schon immer vorhanden.
 
Ich finde die Szene hat einen krassen symbolischen Charakter.

Früher waren es die Borg, die Menschen misshandelt haben. Jetzt misshandeln Menschen (Ex-)Borg.

in dieser neuen Föderation ist wirklich alles verkehrt herum.
 
Wobei ich grad feststelle, dass das dritt häufigst genannte Problem ist, dass eine AI Spezialistin den Teleporter nicht bedienen kann. Daran hängt sich ein Teil des Fandoms nun wirklich auf. Hmmm... können die meisten IT Spezialisten ein Flugzeug fliegen oder ein MRT bedienen? Ist doch auch alles mit Computern ausgestattet...
Seltsame Kritik.
 
Gerade ein Teleporter ist doch etwas bei dem viel schief gehen kann. Wie ja etliche Folgen in der Vergangenheit bewiesen (hab gestern erst die TOS Folge „Mirror Mirror“ gesehen). Von daher ist die Angst, etwas falsch zu machen, gerechtfertigt.
Ich selbst bin MR-Techniker, hätte aber Schiss davor, einen CT Scanner ohne detaillierte Einweisung zu bedienen, vor allem wenn ein Mensch drin liegt.

Edit: Das ironischste an der Sache ist ja: Sie konnte den Teleporter ja bedienen, also ist das Argument nicht mal valide.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben, sie konnte es ja, hatte nur Angst davor, es nicht zu können, welche, wie du sagst, auch nicht unberechtigt ist. Diese Angst liegt aber vermutlich auch in ihrem generell oftmals hibbeligen, nervösen Charakter begründet und passte von daher meiner Ansicht nach auch gut.
 
Wobei dieses nervös-hibbelige auch von ihr gespielt sein könnte.

Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Sie ist wirklich auf der eher nervösen Seite, wird aber gerade so vom Tal Shiar bzw Zhat Vash manipuiert, dass sie einiges auch ein wenig als Vorwand nutzt, um ihre Spuren zu verschleiern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und zum Thema Geld:

es wird zwar immer wieder gesagt, dass Geld keine Bedeutung mehr hätte und man die Sache anders handhaben würde, aber es gibt genügend Beispiele im alten Trekk, die sehr wohl zeigen, dass das nicht so ganz stimmt und nicht nur andere Welten natürlich noch Geld haben, sondern auch die Föderation nicht ganz davon losgekommen ist:

- McCoy bietet einem Schmuggler Geld an (ST3)
- Crusher hat ein Konto auf der Enterprise D, das nach Käufen auf dem Markt belastet wird (TNG)
- Picard kauft Andenken (TNG)
- die Bank von Bolias ist ein riesiges Unternehmen (DS9)

Der "Federation Credit" wird nicht ohne Grund in DS9, Voyager und First Contact erwähnt, Uhura kauft sich beinahe für 10 Credits einen Tribble (auch wenn ein paar Jahre später Kirk sagt, es gäbe kein Geld), die Föderation hat auf Mudd ein Kopfgeld von 10.000 Credits ausgesetzt und der Liebestrank von Mudd würde auch 300 Credits kosten. Ohne Credits hätte die Föderation den Barzanian auch nicht 1.5 Millionen Credits für die Benutzung ihres Wurmlochs zahlen können, wie es in Folge 3.08 von TNG vorkommt.

Das "kein Geld" System ist somit im Grunde kein "kein Geld" System per se, sondern ein bedingungsloses Grundeinkommen, welches alle Bürger der Föderation bekommen. In meist digitaler Credit-Form. Und dann kann man sich halt mit Stellung mehr und mehr Luxus dazu verdienen und ein Captain der Sternenflotte kann sich kleine Schiffchen kaufen.
 
Wenn ich dran denke wie oft in DS9 goldgepresstes Latinum erwähnt wurde..klar, innerhalb der Föderation mag viel ohne Geld gehen, aber manchmal geht es halt doch nicht ohne.
 
100 Leute haben wir gefragt: Was ist typisch für das Trek'sche Weltbild - ein starker ökonomischer Faktor oder eine Menschheit, die das kapitalistische Streben hinter sich gelassen hat? Selbstverständlich hatten diese 100 maximal ein paar wenige Episoden gesehen und konnten keine Aussage tätigen bis auf "Star Trek? Ist das das mit den spitzen Ohren?" :D

Was in der Tat immer sehr vage geblieben ist, war, wie die Föderation denn Verhandlungen mit solchen Partnern führen konnte, die tatsächlich noch eine stärker kapitalistisch orientierte Gesellschaft repräsentierten (wie z. B. Quark oder auch die Bajoraner). Es wurde aber gerade beim Wechsel zwischen TOS und TNG (auch durch ST4) ziemlich deutlich, dass Geld dazwischen so ziemlich abgeschafft wurde. Im SciFi-Forum, dem ich dann sogar noch etwas mehr ST-Expertise zurechnen würde, war das halt immer ein Konsens. Der wurde jetzt durch PIC, wenn man mich fragt, für eine ziemlich unnötige Zwischenstation wieder in Frage gestellt. Nicht so, dass daraus irgendwelche großen Canon-Brüche entstanden seien, aber so, dass das Welt- und Menschenbild, für das ST aus meiner Sicht immer stand, halt verkehrt wurde.

Allerdings ist es vielleicht weniger der Planet an sich, als einfach dieser gesamte Grundtenor der fünf Episoden. Dr. Sol hat das mit der "verkehrten Föderation" schon ziemlich auf den Punkt gebracht. Da ist für mich halt einiges sehr verkehrt, weil ST häufig auch dafür stand, dass die Menschheit, obwohl lange nicht perfekt, sich auf dem Weg der Besserung befindet (sogar ein allmächtiges Wesen wie Q war davon überzeugt). Die Utopie war nicht da, aber sie war greifbar nahe. DS9 hat dann sehr geschickt gezeigt, was es tlw. auch kostet, diese Utopie zu verfolgen, ja, aber ich habe das nie so sehr als Abkehr verstanden wie aktuell bei PIC. So spannend ich es finde, die Figur Jean-Luc Picard in dieser Welt zu erleben (gerade auf dem Romulaner-Flüchtlingsplaneten gab es da ein paar sehr feine Szenen), so sehr steht und fällt für mich die Serie als ST-Produkt damit, dass am Ende die Utopie doch wieder greifbar wird und es auch sehr gute Gründe für diese "verkehrte Föderation" geliefert werden.

Wenn man es so will, kommt mein Unbehagen weniger daraus, dass es jetzt "plötzlich" wieder Geld gibt (denn Momente, in denen es doch irgendwie erwähnt wurde, gab es immer mal), sondern dass es für Bürger der Föderation auf einmal wieder so eine große Rolle spielt. Das noch damit gepaart, dass Sevens Racheaktion hier dann mit viel weniger Sanktionierung einhergeht als ähnliche Racheaktionen von Jadzia, Khan und JL, lässt mich halt aufhorchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wurde aber gerade beim Wechsel zwischen TOS und TNG (auch durch ST4) ziemlich deutlich, dass Geld dazwischen so ziemlich abgeschafft wurde. Im SciFi-Forum, dem ich dann sogar noch etwas mehr ST-Expertise zurechnen würde, war das halt immer ein Konsens.

Wie erklären sich diese ST Experten (oi), dann bitte Beverlys Credit-Konto auf der D, mit dem sie Einkäufe bezahlt... oder Federation Credits an sich?
Halten die sich Augen und Ohren zu, um diesen "Konsens" zu wahren?
 
Halten die sich Augen und Ohren zu, um diesen "Konsens" zu wahren?

Jo. Und wäre sowas nicht, würde ich sogar Lust haben, darüber wirklich zu diskutieren. Dass ich absichtlich die Relativierung "ziemlich" eingebaut habe und mich im letzten Absatz auch zumindest teilweise distanziere, kannst du gerne auch als Hinweis darauf lesen, dass du das lieber mit denen ausmachst - ich bin da der falsche Adressat, sorry.
 
Ein System ohne Währung funktioniert nur wenn alle mitmachen. So lange man sich aber mit Ferengi, Romulanern, Klingonen und Co herumschlagen darf geht es ohne Wertgegenstände halt nicht.
Oder man auf einem Nicht-Föderationsplanet shoppen gehen will.
 
Ob die sich jetzt Augen und Ohren zuhalten, ist für mich einfach nicht die Frage, über die ich aktuell gerne quatschen wollen würde. Vielleicht ja ein andermal - die nächste PIC-Folge kommt bestimmt ;)
 
Komisch dass diese Diskussionen erst jetzt aufkommen, wo schon DS9 ziemlich deutlich klarmachte dass es ohne Geld eben doch nicht geht.
 
Komisch dass diese Diskussionen erst jetzt aufkommen, wo schon DS9 ziemlich deutlich klarmachte dass es ohne Geld eben doch nicht geht.

DS9 machte halt vor allen Dingen ziemlich klar, dass es vor allem dann nicht ohne Geld geht, wenn man sich im Territorium einer Regierung befindet, die nicht zur Föderation gehört (eine bajoranische Raumstation) oder wenn man sich auf Verhandlungen mit solchen Parteien einlässt, für welche die Anhäufung von Währungsmitteln einen hohen Stellenwert besitzt (insbesondere die Ferengi). DS9 machte aber IMO auch ziemlich klar, dass die Idee eines Volkes, das nicht mehr nach Reichtum strebt, so stark ist, dass auch die Bajoraner zu diesem "Club" gehören möchten und sogar die Ferengi sich nach und nach daran orientieren.
 
Zurück
Oben