In wenigen Fällen (vielleicht Blade Runner) kann eine einzige inhaltliche Änderung die Aussage eines kompletten Films umkrempeln und gerade in diesem Fall stehen jede Menge andere Argumente entgegen.
Genau das ist bei Star Wars auch einfach nicht gegeben. Dafür ist Star Wars als ganzes viel zu simpel, stereotyp und vorhersehbar.
Ist es Beispielsweise wichtig für ein simples Märchen, ob Hänsel und Gretel nun Teenager, junge Erwachsene anfang zwanzig oder Erstklässler sind?
Die PT ist gelaufen, es war ziemlich viel Mist, aber auch viel Gutes dabei.
Selbes gilt für
jede Special Edition der OT.
It's all water under the bridge now.
Und nun PS:
Als technisches Benchmark, was man aus
wirklich alten Filmen (30 Jahre
sind wirklich alt!) machen kann, ist die Blu-Ray-Box der Star Wars-Saga nun mal
die Messlatte.
Und BR-TESB ist meiner Meinung nach die beste Fassung von allen. Es sind
keine nennenswerten
Inhalte verändert worden.
Eine nennenswerte Inhaltsänderung ist dagegen z.B. die gewaltsame Umcharakterisierung von Han Solo durch die neuen Greedo-Szenen (mal schlimmerschlimm, mal besserschlimm; je nach SE-Versionsnummer) gewesen. Finde ich einfach kacke, weil auch technisch miserabel umgesetzt.
Meine Wunschlösung für diese Szene: Es erfolgt eine weiche Überblendung,
nach Greedos Drohung, Han Solos Schiff wegzunehmen und zwar bevor der Schuss(wechsel) stattfindet.
Die Entwicklung zwischen Greedo und Han wird erst später im Dialog zwischen Jabba und Han abgeschlossen.
Sinngemäß: "Du hättest den armen Greedo nicht grillen müssen."
Die Folge wäre gewesen:
- Alt-Fans wundern sich, warum Bar-Szene geschnitten wurde.
- Neu-Fans verstehen trotzdem, was passiert ist.
- Die Political Correctness wäre gewahrt
- Das Original würde nicht mit Füßen getreten
- Han Solo wäre immer noch der gemeingefährliche Schmuggler, mit dem man sich nur dann ungestraft anlegen kann, wenn man Darth Vader heißt
Nennenswert ist aber nicht, dass die Band von Jabba jetzt ein anderes Stück aufführt. Das hat für Handlung und Charakterisierung
keinerlei Auswirkungen. "Lapti Nek" und "Jedi Rocks" unterscheiden sich
nur dadurch, dass die jeweiligen Charakteristika die Stilmittel der Popmusik aus den jeweiligen Jahrzehnten repräsentieren.
In zehn Jahren würde dieses Stück vermutlich erneut ausgetauscht werden, weil der Musikstil altbacken wirkt. Jabba soll halt hip, immer up to date und zutiefst hedonistisch wirken. Da kann ich mir halt einfach keinen Jabba vorstellen, der sich "Mein kleiner grüner Kaktus" von seiner Sklavin vortanzen lässt.