Vereine dürfen aber nun einmal laut Gesetz selber entscheiden wer bei ihnen Mitglied sein darf und wen sie aufnehmen.
Da greift der Gleichberechtigungsartikel eben nicht immer.
Das mußte u.a auch die AfD im Bezug auf die Mitgliedschaft bei der Eintracht Frankfurt zu Kenntnis nehmen.
Man muss aber nicht Mitglied im Verein der Tafel sein, um die Berechtigung zu haben, sich dort Lebensmittel zu holen. Von daher passt dein Vergleich überhaupt nicht. Der AFDler wollte Mitglied bei der Eintracht werden, das ist etwas völlig anderes. Hier geht es um ein zahlendes Mitglied und allgemein darum, dass jemand Mitglied in einem Verein werden will. Hier geht es also um Vereinsrecht und sonst um nichts. Ein Jugendlicher, der in einer Einrichtung lebt, die ebenfalls ein Verein ist, tritt ja auch nicht diesem Verein bei.
Paragraph 1 erwähnt aber die Nationalität ausdrücklich nicht.
Darüber hinaus finde ich es ganz grundsätzlich extrem schwierig und ethisch auch sehr grenzwertig, wenn man hier einen Rechtsanspruch auf Almosen zu formulieren versucht. Man kann Mitmenschlichkeit nicht erzwingen; das ist ein Widerspruch in sich selbst.
Die Kritik muss eigentlich sein, dass in einem Sozialstaat niemand auf Almosen angewiesen sein dürfte, ergo es e.V. wie die Tafeln überhaupt gar nicht geben müsste, wenn der Gesetzgeber seinen Job richtig gemacht hätte...
Ich schreibe dir, was ich schon einmal geschrieben habe, was bedeutet dann bitteschön ethnische Herkunft oder Rasse? Das hat jetzt alles überhaupt nichts mit Nationalität zu tun?
Und weißt du, ich finde es ethisch eben auch extrem schwierig, oder auch grenzwertig, Menschen ohne einen deutschen Pass auszuschließen und ihnen die von Dir erwähnte Menschlichkeit zu verwehren. Nein, Menschlichkeit kann man nicht erzwingen. Dennoch kann die Frage erlaubt sein, inwieweit ich eine ganze Gruppe von Menschen ausschließe, weil sich bestimmte Person an einer anderen Gruppe schlecht benehmen.
Auch wenn ich deinen Gedankengang durchaus nachvollziehen kann. Und ich kann übrigens auch nachvollziehen, warum sich die Essener Tafel für diesen Schritt entschieden hat, auch wenn ich ihn nicht für den richtigen halte und ihn nicht unter rassistischen Gesichtspunkten sehen würde.
Was den zweiten Teil von dir betrifft, bin ich völlig bei dir.
aber woran der Gesetzgeber nicht ganz so viel ändern kann, ist die Tatsache, wie Menschen Menschen überhaupt behandeln. Und hier geht es mir nicht nur um Menschen aus anderen Ländern, die sich in manchen Fällen hierzulande schlecht benehmen, sondern auch ganz allgemein um die Leute, die schon immer "hier" gelebt haben und für die zum Beispiel Obdachlose oft nur Penner sind, die man von oben herab behandeln kann. Eigentlich ist es ziemlich traurig, das ist hier Menschen gibt, die aus welchen Gründen auch immer, irgendwie aus dem System fallen