Vom Winde Verweht, Roman wie auch Film, gehört zu der politisch-kulturellen Strömumg des "Lost Cause". Damit haben es die Südstaaten sehr erfolgreich geschafft, die Niederlage im Sezessionskrieg, vor allem mittels Literatur und bildender Kunst umzudeuten. In Werken wie Vom Winde Verweht wird der "alte Süden", der im Krieg vernichtet wurde, romatisiert und idealisiert, als eine Art perfekte Welt, in der jeder wusste, wo sein Platz war, in der die Frauen allesamt Ladies, und die Männer galante Gentlemen waren, in der die Sklaven froh und dankbar waren, dass ihr weißer Besitzer für sie sorgt, und ihnen Obdach und Nahrung gibt. Ebenso wird die Rolle der Sklaverei als Kriegsgrund marginalisert, und andere Gründe - die es durchaus gab - wie wirtschaftliche Unterschiede zwischen Nord und Süd, sowie der Konflikt zwischen den Interessen der Einzelstaaten und der Zentralregierung, in den Vordergrund gestellt. Letztlich führte das alles dazu, dass man sich als Opfer fühlen konnte, als jemand, der für edle Ziele in einen aussichtslosen Kampf gezogen ist, und dessen Welt dabei zerbrochen ist. Dass man an dem Krieg letztlich selbst Schuld war, indem man einer demokratischen Wahl die Anerkennung versagt, und den ersten Schuss abgefeuert hat, und dass man eben doch dafür kämpfte, um in einem demokratisch verfassten Staat die Sklaverei in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zu verlängern, wurde, bzw, wird dabei gerne ausgeblendet.
C.