Vor allem wenn dieser jemand selbst Bodo heißt.
Der kommt jetzt flach und ist sehr unanständig, aber wäre Bodo Ramelow eine Frau, hätte man(n) auch fragen können, ob bei solchen Aussagen/Sendungen das Problem vielleicht ist, dass zu wenig gerammel(ow)t wurde? Aber das wäre zu offensichtlich sexistisch *hust*
Doch leider hat sich wie viel für die Pflegekräfte geändert? Es ist einfach zum Erbrechen, dass sowas keine Aufmerksamkeit erhält. Klar, durch den Film Systemsprenger oder den Pfleger der mit Merkel diskutiert, bekommen die Themen kurzzeitig mehr Aufmerksamkeit, aber am Ende bleibt es beim Alten.
Wir sind mitten in einer verdammten Pandemie in der wir auf Pflegekräfte und Fremdbetreuung unheimlich angewiesen sind und trotzdem kommt am Ende nicht mehr als Klatschen bei raus. Das ist einfach nur traurig und zeugt von einem erkrankten System.
Ich muss mal ganz vereinfacht fragen: Wo regelt der Markt denn da? Ich habe mal gelernt, dass die Nachfrage den Preis bestimmt. Bei FFP2-Masken funktioniert es super, die werden schlagartig teurer, aber wo gibt es denn mehr generell Entlohnung für "seltene" Fachkräfte?
Ich habe keine Patentlösung, aber weiter so ist sicher nicht der richtige Weg.
Nicht wirklich viel, aber durch Corona rücken Pflegekräfte, so glaube ich, auch noch mal in anderes Licht und ich hoffe, dass hier Hilfe kommt.
Mit Pflegegesetzen kenne ich mich überhaupt nicht aus, aber rechtlich doch ein wenig mit Kindern und Jugendlichen und es gibt sehr klare Gesetzesgrundlagen, die bestimmen, was Kinder und Jugendliche brauchen bzw. was ihnen zusteht. Mir geht es nicht mal um die Entlohnung, sondern viel grundsätzlicher um Arbeitsbedingungen und um Bedarf und Bedürfnisse der Kinder.
Wenn du in einer Heimgruppe arbeitest, in der sagen wir, zwischen 7 und 9 Kinder leben und da alleine im Dienst bist, dann bleibt offen, wie sehr du auf die Bedürfnisse der Kids eingehen kannst. Wenn diese Kids traumatisiert sind, verhaltensauffällig, etc, dann reden wir hier noch mal von ganz, ganz anderen Dingen.
Wenn es darum geht, mit so vielen Homeschooling zu machen auch.
Ich kann dich da voll verstehen. An den Kindern und im Bildungsbereich lässt sich halt ziemlich super sparen. Wir hatten auch schon unzählige Kinderschutzfälle, wo wir als Einrichtung einfach an organisatorische und fachliche Grenzen stoßen, wo der Rückhalt von anderen Institutionen teilweise fehlte und Menschen durch das Raster fallen. Und das Schlimmste: Es interessiert halt auch niemanden, bis es u.U. zum worst case kommt und sich dann gefragt wird wieso ist nicht vorher etwas passiertt?
Es ist ein absolutes No-Go, dass man gerade an denen spart, die, ich drücks mal kapitalistisch aus, die Zukunft des Landes sichern sollen, in der sie kompetente Arbeitskräfte werden.
Ich denek zurück an die Zeit, wo wir an der Uni alle einen Fachtag zum Thema Kindeswohl belegen mussten und wo es am Anfang genau um dieses Thema ging. Kindeswohlgefährdung. Und warum? Weil eine Sozialarbeiterin diese nicht richtig erkannte und ein Kind starb und die Uni natürlich darauf aufmerksam machen musste und zeigen musste, dass sie vorbereitet.
Wenn wir erst daraus lernen, wenn ein Kind stirbt...
Ich könnte da abendfüllende Mono- und Dialoge führen, weil mich das System stellenweise richtig, richtig ankotzt. Und ich hab mit mehr als einem Träger gesprochen und mich mit Mitarbeiter:innen von Jugendämtern unterhalten.
Teilweise gibt es einfach keine Einrichtungen für bestimmte Kinder und Jugendliche. Die am Ende nur verlieren können, weil sie weitergereicht werden, wie eine heiße Kartoffel.
Es gibt viel zu wenige Kinder- und Jugendpsychotherapeut:innen mit freien Plätzen, die was auffangen können. Mal davon abgesehen ist deren Ausbildung zum Teil einfach nur eine einzige, große Ausbeutung.
Es krank im sozialen Bereich einfach an zu vielen Stellen und vor allem werden immer die Menschen bestraft, die besondere Hilfe oder überhaupt Hilfe benötigen.