Tagespolitik allgemein

Das im Kampf gegen organisierte Kriminalität oft auch wegen Steuerdelikten ermittelt und geurteilt wird, hat erstmal nichts damit zu tun, dass es sich dabei um eine Art strafrechtlichen Failsafe handelt. OK begeht im Rahmen der sog. Geldwäsche regelmäßig Steuerdelikte, weil die Einnahmen nicht versteuert werden. Verstöße gegen das Asylrecht kommen immer dann zwangsläufig hinzu, wenn während der Ermittlungen ebensolche Verstöße festgestellt werden. Was gerade bei libanesischen Großfamilien sehr häufig passiert. Das sind also keine Feigenblätter, damit sich der Staat nicht vollends blamiert.

Häufiger liest man, dass beispielsweise kriminelle Clans nur schwer zu belangen sind [...]

Das Problem ist, dass Großfamilien, aber bspw. auch Organisationen wie die 'Ndrangheta, nur schwer mit polizeilichen Mitteln zu durchdringen sind. Da es sich eben um familiäre Zusammenschlüsse handelt, die noch dazu einem sehr archaischen und bindenden Ehrverständnis unterliegen, ist es sehr schwer bis unmöglich Zeugen ("Quellen") innerhalb dieser Gruppen auszumachen. Dazu kommt u.a. noch, dass polizeiliches Vorgehen gerade gegen arabische Großfamilien in manchen Bundesländern politisch einfach nicht erwünscht war.

Interessanterweise ist Berlin inzwischen zu einer Art Vorreiter geworden, da dort nun, im Bezug auf Immobilien und Vermögen, die Beweislastumkehr gilt, sofern der Verdacht besteht, dass diese(s) auf illegale Art und Weise erworben wurde. Italien hat damit sehr gute Erfahrungen im Kampf gegen die Mafia gemacht hat.

Mich interessiert, ob die NRW-Regierung (die sich im Vorfeld per Rechtsgutachten glaubte abgesichert zu haben) und damit Armin Laschet hier einen groben Rechtsverstoß begangen hat, oder ob damit zu rechnen ist, dass das Urteil schnell wieder kassiert wird. Was meint ihr?

Sofern aus der Anweisung des Bauministeriums tatsächlich einwandfrei ersichtlich wird, dass es sich nur um einen Vorwand gehandelt hat, dürfte das Urteil vermutlich Bestand haben. Völlig aus der Luft gegriffen sind baurechtliche Bedenken aber nicht. Da reicht mir ehrlich gesagt auch schon ein einziger Blick auf Bilder dieser Baumhäuser. (Wär' halt klüger gewesen, man wäre den üblichen Weg gegangen und hätte zuerst eine baurechtliche Begehung unternommen.)

Übrigens ist das VG Köln dasselbe Verwaltungsgericht, dass seit Monaten eine Entscheidung im Verfahren zur Einstufung der AfD als Verdachtsfall blockiert und das mit "Respekt vor der Entscheidung des Wählers" begründet.
 
Wahlplakate sind meiner Meinung nach sowieso ein Relikt aus alten Zeiten die es meiner Meinung nach nicht mehr unbedingt braucht.

Die oberflächlichen Phrasen die immer wieder wiederholt werden und wofür die Parteien ja sowieso schon bekannt sind braucht es glaube ich nicht mehr wirklich.

Die einzigen Wahlplakate die ich als sinnvoll erachte sind die der direkt Kandidat*innen der jeweiligen Wahlkreise.

Wie würdest Du Dir denn den Wahlkampf der Zukunft vorstellen ?
 
Mir gefällt ja dieses Wahlplakat. :-D

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Dieses Video, bzw. die Fakten in dem Video haben mich so unfassbar wütend gemacht, mir ist schlecht geworden und ich hab fast buchstäblich gekotzt. Gleichzeitig bin ich über solche Videos sehr dankbar, denn die Korruption in der Politik ist in Deutschland einfach viel zu wenig auf dem öffentlichen Radar.
 
Wenn man schon unbedingt drei Trielle macht, wäre es dann nicht sinnvoll gewesen sich für die drei Sendungen mit den Themen abzusprechen, anstatt drei Mal im Grunde den gleichen Brei wieder aufzuwärmen? Da will ich den Kanzlerkandidaten noch nicht mal vorwerfen, dass immer die gleichen Aussagen kommen.

Ich glaube auch nicht, dass vor einem Wahlkampf schon einmal so viel Medienpräsenz im Vorfeld geschaffen wurde. Das liegt sicher auch daran, dass RTL und Pro7 jetzt politisch seriös werden wollen und ihre eigenen Formate starten und das Internet eine immer wesentlichere Rolle spielt. Zumindest kann wohl keiner behaupten, dass man sich kein ausreichendes Bild der drei machen konnte. Wäre schön, wenn man in Zukunft genau so viel Energie in die Vorstellung der Wahlprogramme legen würde. Aber das bleibt wohl eher ein Wunschtraum.
 
Mir ist es eigentlich egal wer gewinnt. Deutschland hat einfach den Zug verpasst. Die Zukunft iegt in anderen Ländern. So viele Sachen wurde verpasst. So oft wurde auf der Stelle getreten. Da muss man einfach mal die Selbsterkenntnis haben, dass Deutschland ein rückständiges Industrieland geworden ist.
 
Mir ist es eigentlich egal wer gewinnt. Deutschland hat einfach den Zug verpasst. Die Zukunft iegt in anderen Ländern. So viele Sachen wurde verpasst. So oft wurde auf der Stelle getreten. Da muss man einfach mal die Selbsterkenntnis haben, dass Deutschland ein rückständiges Industrieland geworden ist.
....wäre eigentlich trotzdem kein Grund, Sand in den Kopf zu stecken. Das Problem: Von DIESEN dreien wird keiner das Ruder herumreißen können, das traue ich ihnen einfach nicht zu! Dabei bräuchten wir gerade jetzt einen wirklich guten Kanzler, der die Weichen weitsichtig neu stellen kann.
Merkels Ruhestand scheint zu plötzlich gekommen zu sein, um jeweils einen anständigen Kandidaten in Stellung zu bringen:facep:
 
Merkels Ruhestand scheint zu plötzlich gekommen zu sein, um jeweils einen anständigen Kandidaten in Stellung zu bringen:facep:

Meines Erachtens ist das kein Zeitproblem gewesen. In Deutschland hat sich über die Jahrzehnte ganz einfach in (fast) allen Parteien eine gewisse Sorte von Politikern bis zu den Kontrollstellen "hochgesrbeitet". Sowohl Scholz als auch Laschet sind halt gut vernetzte Personen mit einer gewissen Erfahrung im praktischen Politbetrieb.

Bei der Nominierung von Baerbock wollten die Grünen meiner Meinung nach bewusst einen Kontrapunkt zu SPD und Union ins Rennen schicken. Anders als 2005 konnten SPD und Union dieses Mal ja nicht sagen: "Eine Frau kann nicht Kanzler, weil isso." Stümperhaft war dann halt das Wahlkampfteam im Bezug auf Backround-Checks und Co. Da hätten sich manche Stolpersteine vermeiden lassen - Da bin ich mir sicher.

Grüße,
Aiden
 
Was mir in letzter Zeit wieder, wie vor jeder Wahl eigentlich, gegen den Strich geht, ist das ewige politikverdrossene; "Die etablierten Parteien sind alle gleich, yada yada yada ...". Das zeigt gute das Paradox, man möchte sich ja nicht selbst (partei)politisch engagieren, das sollen gefälligst andere machen, aber bitte genau in meinem Sinne. Wer etwas in Deutschland, einer Demokratie, wirklich ändern möchte ist selbst gefragt sich zu engagieren, und wenn auch "nur" in unterster Ebene.
 
Ich zähle mich selbst nicht zu den Politikverdrossenen, momentan fällt es aber doch tatsächlich schwer, sich vor Begeisterung zu entflammen. Ich finde übrigens nicht, dass ich moralisch zur politischen Aktivität verpflichtet wäre, wenn ich mit dem Politikbetrieb unzufrieden bin. Wenn mein Friseur seinen Job schlecht macht, mache ich auch keine Friseurlehre, sondern "wähle" beim nächsten mal einen anderen Haarstylisten. In einer Stellvertreter-Demokratie ist es ja nicht meine Verantwortung als Bürger (der ja selber Beruf und gefülltes Leben hat), mit direkter Beteiligung in Gremien und Landtagen mitzumischen, sondern einen Stellvertreter zu wählen, der das in meinem Sinne tut.

Mein Vater war übrigens "damals" ganz deiner Meinung @Conquistador , verschliss sich (neben seinem Job und Familie) in der Lokalpolitik auf unterster Ebene und gab das nach 20 Jahren desillusioniert wieder auf, mit dem Gefühl, kaum etwas bewegt zu haben. Rückblickend würde er das nie wieder so machen. War für mich nicht wirklich ermutigend, in dieser Hinsicht......:unsure:
 
Naja, in unterster Ebene steht nun auch die Teilnahmen an der Wahl etc. Trotzdem, sehe ich das politische Geschehen nicht mit einem simplen Friesurberuf gleichzusetzen. Denn damit führt man eben nur dieses Gedankenkonstrukt, wie von mir beschrieben, weiter und Politik verkommt zur reinen Dienstleistung ohne jedwede Beteiligung. Im Grunde wird dadurch erst eine solche Grundvorraussetzung für die Politikverdrossenheit geschaffen. Zumal man sich auch außerhalb des Parteienbetrieb engagieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich wär schon froh wenn vielleicht mal andere Parteien auch mitreden dürfen. Hab aber ein bisschen die Befürchtung dass es am Ende doch wieder auf schwarz-rot (bzw. rot-schwarz, je nachdem wie die Stimmenverhältnisse am Ende sein werden) hinauslaufen wird.
Irgendwie sind diese sogenannten „großen Koalitionen“ auch nicht das wahre. Aber langfristig erledigt sich das am Ende selbst, weil CDU/CSU und SPD immer kleiner werden und es irgendwann nicht mal für eine Koalition der drei Parteien reicht.
 
Ich wär schon froh wenn vielleicht mal andere Parteien auch mitreden dürfen. Hab aber ein bisschen die Befürchtung dass es am Ende doch wieder auf schwarz-rot (bzw. rot-schwarz, je nachdem wie die Stimmenverhältnisse am Ende sein werden) hinauslaufen wird.
Irgendwie sind diese sogenannten „großen Koalitionen“ auch nicht das wahre. Aber langfristig erledigt sich das am Ende selbst, weil CDU/CSU und SPD immer kleiner werden und es irgendwann nicht mal für eine Koalition der drei Parteien reicht.

Seitens der SPD gab es ja schon reichlich Schwüre und Rücktrittsankündigungen für diesen Fall.....so richtig kann ich mir das nicht vorstellen. Aber es gibt ja kein Versprechen, das man nicht im Nachhinein noch in eine andere Richtung biegen kann....
Bei SPD und den Grünen scheint man recht sicher, dass man die Bildung einer Regierung hinbekommt, das nahm beim Triell ja schon fast eheähnliche Züge an ;-) (Da gibt es ja neben dem Willen, zusammenzubleiben, auch reichlich Zoff...):-D
 
Seitens der SPD gab es ja schon reichlich Schwüre und Rücktrittsankündigungen für diesen Fall.....so richtig kann ich mir das nicht vorstellen. Aber es gibt ja kein Versprechen, das man nicht im Nachhinein noch in eine andere Richtung biegen kann....
Bei SPD und den Grünen scheint man recht sicher, dass man die Bildung einer Regierung hinbekommt, das nahm beim Triell ja schon fast eheähnliche Züge an ;-) (Da gibt es ja neben dem Willen, zusammenzubleiben, auch reichlich Zoff...):-D
Ist die Frage ob es für SPD und Grüne reicht oder ob man die Linke braucht.
 
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