Tagespolitik allgemein

"Verkehrsbehinderung". :roflmao:

https://www.sueddeutsche.de/panoram....urn-newsml-dpa-com-20090101-220329-99-714893

Das blüht jedem, der meint, dass er solche Mätzchen durchziehen kann. Der Bonus-Witz: Eine etwaige Strafe steht in direktem Zusammenhang mit dem verursachten Schaden. Wenn Rettungskräfte nicht rechtzeitig durchkommen, weil sich da Leute an die Straße geklebt haben und deswegen jemand stirbt, dann haben es die Kleberdemonstranten ganz schnell mit dem Vorwurf des Totschlags zu tun...
 
Ab wann sind Dinge denn verwerflich? Ganz, ganz schwierige Diskussion.
Die Moralkeule halt doppelt und dreifach.

Und zu dem anderen:
Wolle kann auch ohne Massentierhaltung gewonnen werden und je nachdem, auch ohne Qual. Kann.
Aber wohl kaum da, wo Profit und Schnelligkeit im Vordergrund stehen und wo es darum geht, das Tier bis zum Ende auszunutzen, es so zu züchten, dass besonders viel geschoren werden kann, etc. Ist halt die Frage, wie man an Produkte kommt, die eben kein, ich nenne es mal Qualsiegel haben.

Was die Statistik mit den 71 % der Deutschen betrifft, die den Klimawandel als größte Bedrohung unserer Zeit sehen. Ja, und?
Das sagt halt erst mal nur aus, dass due den Klimawandel als Bedrohung sehen, aber nicht, dass sie bereit sind, etwas für das Klima zu tun.
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Eine Mehrheit ist für das Tempolimit, für das Verbot von Kurzstreckenflügen, für den Ausbau von erneuerbaren Energien und des Bahnetzes, für das 9 Euro Ticket, und sogar für Steuererhöhungen auf Güter die besonders klimaschädlich sind
Das ist zwar erst mal gut, aber für etwas zu sein und dennoch gegenteilig zu handeln, kommt dennoch vor.
Dazu nur ein Beispiel.
"Kurzstreckenflüge – hier definiert als Flüge mit einer Distanz bis 1000 Kilometer – hatten im Jahr 2020 einen Anteil von 53 % (313 000) an allen Passagierflügen, die auf den deutschen Hauptverkehrsflughäfen starteten oder landeten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war der Anteil damit trotz coronabedingt stark zurückgegangener Passagierzahlen ähnlich hoch wie vor der Pandemie: Im Jahr 2019 waren ebenfalls gut die Hälfte (54 %) aller Passagierflüge Kurzstreckenflüge." (Quelle)
 
Ich finde das trotz allem nicht so einfach.
Die Punkte mit der fahrlässigen Tötung etc. wurden und werden noch immer breit diskutiert.
Dabei spielt scheinbar vor allem, "was wäre wenn" eine Rolle. Was wäre gewesen, wenn das Fahrzeug tatsächlich gebraucht worden wäre, um die Radfahrerin zu retten?
Was wäre gewesen, wenn es eine Rettungsgasse gegeben hätte?
Was wäre wenn der Stau nicht durch Klimaaktivist:innen entstanden wäre?

Da erscheint es mir zu einfach zu antworten, dass das X ja nicht der Fall gewesen war.
Was ist mit all den anderen Staus? Auch schwieirg.
Was ist mit den ganzen anderen Menschen die sich theoretisch jedes Mal in Gefahr begeben, wenn sie auf ein Rad steigen?

Das sind mir zu viele "aber was ist mit" und "was wäre wenn".
Gleichzeitig bleibt trotzdem die Frage offen: Was tun, wenn es keine Veränderungen gibt, wenn Klimaziele nach Jahren nicht erreicht werden, wenn wir am Kipppunkt stehen?
Am Ende geht es eben um wesentlich mehr, als einzelne Personen.
Was fast automatisch zum moralischen Dilemma führt.
Ich würde mir auch eine andere Art von Protest wünschen und zeitgleich habe ich keine Ahnung, welcher das sein könnte.
Zumindest kann ich verstehen, was die Letzte Generation bewegt.
 
Qualitativ erheblich ist die Schlussfolgerung: Jeder Stau, der durch Klimaaktivisten verursacht wird, erhöht sinnlos klimaschädliche Emissionen.

Da gibt's imho nicht mehr viel dran herumzuphilosophieren.
 
Kannst du machen und ich kann dir die Machteile aufzählen. Und das dir das Problem der Massentierhaltung bewusst ist zweifle ich nach deinen letzten Aussagen doch stark an, oder es ist dir halt einfach egal. Und komm mir nicht mit diesen tradions Argument denn es ist keins.


Deine Einstellung und Engagement in allen Ehren, aber Du genießt doch hier dieses Privileg, so denken und entscheiden zu können. In vielen Ländern der Welt sieht es noch ganz anders aus. Da gibt es nicht die Hilfen und Vorzüge, die es hier gibt. Und: Die haben dort ein anderes Verhältnis zu Tieren. So viel sei gesagt. Und bevor Du mir erneut was vorwirfst: Ich kaufe nicht oft neue Sachen. Bei mir müssen Sachen lange halten, egal welche. Das tun sie auch. Ich kaufe auch regionale Lebensmittel, vom Wochenmarkt, die von umliegenden Landwirten stammen.
 
Ich würde mir auch eine andere Art von Protest wünschen und zeitgleich habe ich keine Ahnung, welcher das sein könnte.
Zumindest kann ich verstehen, was die Letzte Generation bewegt.

Ja, die Argumente der Klimaaktivisten sind verständlich. Aber der Weg das Ziel zu erreichen ist es m.E. nicht. Die meisten Aktivisten kommen aus dem Studentenkreis, meist mit gut abgesicherten Verhältnissen. Meist auch mit wenig Ahnung, wie es für die arbeitende Bevölkerung ist, welche oft gerade so über die Runden kommen. Noch weniger, wie es für Personen ist, die ihre Familie ernähren müssen. Ich bin froh, wenn ich meine Karre mal nicht brauche, aber um in meine Arbeit zu kommen brauch ich sie nun mal. Ich würde gerne Öffis benutzen, und wo es geht tu ich es auch, aber bei meinem Job hab ich die Wahl nicht. Und genau diesen Menschen machen es diese Aktivisten schwer. Geht m.E. an die völlig falsche Adresse. Ich frag mich auch, ob diese Aktivisten bereit sind selbst auf etwas zu verzichten. Die meisten von Ihnen haben sicher Tablets, aktuelle Smartphones konsumieren vorwiegend Getränke aus Plastikbehälter. Ich bin nicht mal gegen Tempo 100. M.E. durchaus sinnvoll.
 
Die Schlussfolgerung ist mir zu einfach, da sie im Grunde Perfektion impliziert.
Darf ein Klimaaktivist Fleisch essen?
Darf er überhaupt Auto fahren?
Ist der Versuch die Straße tatsächlich sinnlos?
Tatsächlich ist der Sinn dahinter ja, auf etwas aufmerksam zu machen.
Da ist eher die Frage relevant, ob diese Aktionen zielführend sind.


Verzicht ist gar nicht das Problem. Ich kann ein Smartphone haben, das ich lange nutze, ich muss nicht jedes Jahr ein neues holen, etc.
 
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Würde Gandhi heute leben, dann hätte er sicher auch ein Smartphone. Es geht doch eher um was anderes.

Nö es geht nicht darum, was Ghandi heute hätte.... Nur ich hab die Erfahrung gemacht, dass diese Leute jeden modernen SchnickSchnack haben wollen, aber gleichzeitig den anderen erklären, was diese zu tun bzw. auf was diese zu verzichten hätten. Die sollen sich von mir aus vor dem Bundestag/Nationalrat etc festkleben, aber das Festkleben auf öffentlichen Straßen, bestraft in erster Linie die Menschen, welche keine andere Wahl haben. Ich finde das Anliegen verständlich, aber man adressiert die falschen Menschen damit. Außerdem, wenn ich anderen Gejammer denke, als sie sich bei Porsche festgeklebt hatten, dann empfinde ich das als Heuchelei. "Wir konnten nicht auf Toilette, die Heizung war aus uns war so kalt, es gab kein Licht...."
 
Ja, die Argumente der Klimaaktivisten sind verständlich. Aber der Weg das Ziel zu erreichen ist es m.E. nicht. Die meisten Aktivisten kommen aus dem Studentenkreis, meist mit gut abgesicherten Verhältnissen. Meist auch mit wenig Ahnung, wie es für die arbeitende Bevölkerung ist, welche oft gerade so über die Runden kommen. Noch weniger, wie es für Personen ist, die ihre Familie ernähren müssen. Ich bin froh, wenn ich meine Karre mal nicht brauche, aber um in meine Arbeit zu kommen brauch ich sie nun mal. Ich würde gerne Öffis benutzen, und wo es geht tu ich es auch, aber bei meinem Job hab ich die Wahl nicht. Und genau diesen Menschen machen es diese Aktivisten schwer. Geht m.E. an die völlig falsche Adresse. Ich frag mich auch, ob diese Aktivisten bereit sind selbst auf etwas zu verzichten. Die meisten von Ihnen haben sicher Tablets, aktuelle Smartphones konsumieren vorwiegend Getränke aus Plastikbehälter. Ich bin nicht mal gegen Tempo 100. M.E. durchaus sinnvoll.

Eine hübsche Ansammlung an Vorurteilen und Scheinargumenten. :thup:

Grüße,
Aiden
 
Sind doch alles nur Lippenbekenntnisse und spiegelt sich eben sehr gut im eigentlichen wahlverhalten der Leute wieder. Würde es die Leute wirklich stören würden sie anders Wählen. Aber da haben sie eben zu viel Angst das das eigene Leben eben doch von dem Problem tangiert wird und schon ist das Problem für die meisten Leute wieder gar nicht so wichtig.

Meine Güte bist du fatalistisch.

Erdöl ist nicht per se Umweltschädlich sondern in erster Linie die verbrennung dessen.

Was bin ich lesend. Erdöl ist per se umweltschädlich, weil bereits die Förderung umweltschädlich ist. Nur die Förderung belasten die Ozeane in etwa so wie ein Tankerunglück pro Jahr. Also jedes Jahr einmal Exxon Valdez und dabei ist noch nichts verbrannt worden. Von Fracking fange ich mal gar nicht an. Zudem haben Kunststoffe ein Problem an sich und das ist, dass diese Stoffe in der Umwelt nicht zersetzt werden, weil die Natur sie nicht kennt. Sie sammeln sich also an und Resultat davon ist, dass Du, genauso wie so ziemlich jeder andere Mensch der Welt Spuren von Kunststoff in der Blutbahn hast. Und es zeichnet sich immer mehr ab, dass diese Kunststoffe auch im Körper wirken, weil sie chemisch ähnlich zu Hormonen sind, wie etwa Bisphenol A und Phthalate.
 
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Eine hübsche Ansammlung an Vorurteilen und Scheinargumenten. :thup:

Grüße,
Aiden

Natürlich ist es das. Beabsichtige ich durchaus. Diese Aktivisten machen sich nämlich überhaupt wenig Gedanken, wen sie hier am meisten das Leben schwer machen. Nämlich den Menschen, die arbeiten um ihr Leben zu finanzieren. Wieso nicht, wie bei Atommülltransporten in Wiederaufbereitungslager, den Schienenweg blockieren? Wie gesagt ihr Anliegen ist durchaus verständlich, aber die Art des Protestes m.E. nicht. Keine Rücksicht auf Verluste, solange es dem eigenen Ziel dient. Sich vor den Bundestag bzw. Nationalrat festzukleben. Das wäre ein Zeichen. Und bei den meisten Interviews von Aktivisten, bekommst du als Antwort, dass sie Studenten sind, also genau jene die bis jetzt (zum Großteil) noch nichts für den Staat geleistet haben. Und genau jenen Menschen auf den Sack gehen, die sich nicht helfen können, nämlich den arbeitenden steuerzahlenden Menschen, die es überhaupt den Studenten erst ermöglichen zu studieren. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass die Universitäten von Studiengebühren allein finanziert werden.
 
Es stimmt halt einfach nicht, dass man als studierende Person zwangsläufig nichts für den Staat geleistet hätte.
Das Studium allein ist schon eine Leistung :zuck:
Und auch wenn ich den Punkt, dass es die falschen trifft, verstehe: Wenn Bus und Bahn, wenn Erzieher:innen und Psychotherapeut:innen in Ausbildung streiken, wenn Ärztinnen und Ärzte ihre Praxis zulassen, dann trifft es prinzipiell natürlich auch die falschen, die unbeteiligten, die, die nichts damit zu tun haben. Aber eben nicht nur.
Ich ebhaupte mal, dass die wenigstens Proteste genau die treffen, die tatsächlich etwas verändern könnten. Und genau das ist ja das Druckmittel. Denn wenn es alle trifft, muss Politik handeln. Ob sie nun alle Aktivist:innen einsperren lässt, oder Gespräche mit ihnen führt.
 
Was die Statistik mit den 71 % der Deutschen betrifft, die den Klimawandel als größte Bedrohung unserer Zeit sehen. Ja, und?
Das sagt halt erst mal nur aus, dass due den Klimawandel als Bedrohung sehen, aber nicht, dass sie bereit sind, etwas für das Klima zu tun.

Das ist irgendwie Grundlage dafür dass sich etwas ändert, nämlich dass eine Mehrheit ein Problem erkennt. Stell Dir mal die Frage, was wäre, wenn es umgekehrt wäre...wenn 71% den Klimawandel leugnen würden, und es keine Mehrheit für klimapolitische Maßnahmen gäbe? Sagt Du dann auch...Ja, und?...oder denkst Du man sollte dieses Verhältnis kippen und das wäre dann eine gute Entwicklung?

Das ist zwar erst mal gut, aber für etwas zu sein und dennoch gegenteilig zu handeln, kommt dennoch vor.

Natürlich. Wenn man für ein Verbot ist, kann man das auch an Bedingungen knüpfen. Nämlich dass es zuverlässige Alternativen gibt beispielsweise. Man sieht die Sinnhaftigkeit hinter einem Verbot, man würde eine Verbot auch durch den Urnengang unterstützen, allerdings sieht man auch was dieses Verbot für Konsequenzen hat, wenn es nicht gut umgesetzt wird.
 
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