Tagespolitik allgemein

Wenn ein Erdogan-Anhänger sagt "Ich nehme wirtschaftliche Nachteile in Kauf, weil es mir wichtiger ist, dass Menschen, die nicht so sind wie ich, leiden, und der neo-osmanische Traum verwirklicht werden kann, denn dadurch fühle ich mich gut", dann ist das nicht dumm. Es ist eine Abwägung dessen, was für diese Person in ihrem politischen, privaten und moralischen Kontext die höhere Priorität hat.

Wenn ich mich selbst so derartig sabotiere dass ich massive Nachteile dadurch erlange nur um einer Minderheit zu schaden ist das dumm. Woher diese Dummheit rührt kann man gern diskutieren. Aber es ist und bleibt dumm.

Gewiss bist Du mit den Diskussionen um "Butter oder Kanonen" vertraut, oder?

Lief ja wie wir wissen auch ziemlich gut für die deutschen damals. Haben halt bekommen was sie wollten.

dass sie in Teilen wirklichkeitsfremd sind.

Sie sind in gänze Wirklichkeitsfremt, in diesem Detail unterscheiden sich unsere Ansichten ein wenig.

Aber das bedeutet nicht, dass man sie mit schlichter Dummheit erklären kann.

Denke ich schon. Es giebt da einfach zu viele Beispiele.

Damit macht man es sich zu einfach und unterschätzt, wie gefährlich diese Ideen und ihre Anhänger sind.

Diese "Ideen und ihre Anhänger" giebt es seit Jahrtausenden. Natürlich sind sie gefährlich. Aber idioten bleiben es allemal. Die propagandöre in den oberen Rängen sind dahingegen wirklich die Gefahr denn die wissen ganz genau was sie tun.

Mit der Erklärung machst du es dir ziemlich einfach und kehrst eine Vielzahl an Gründen kurzerhand unter den Teppich. So hat man zwar schnell eine "Lösung" gefunden, löst aber die vorhandenen Probleme nicht.

Egal mit welcher Sicht auf die Dinge "löst" du die Probleme nicht. Ob die es aus Dummheit machen oder aus kalkulierter Berechnung. Mit meiner Meinung steht die Menschheit aber am Ende besser da was mich nicht ganz zum Zyniker werden lässt.
 
Und jetzt bitte noch einmal in Nicht-Wirr. Danke.

Grüße,
Aiden

Egal ob dumm oder berechned die Leute ändern sich nicht so schnell und erst recht nicht weil du oder ich es so wollen.

Und ich denke einfach dass die Leute strunz dumm sind ansonsten wären es alles menschenhassende Psychopathen die lieber selber über den Jordan gehen als Minderheiten zugeständnisse zu machen.
 
Die Leute in UK haben sich auch ohne jede Not einen komplett hirnverbrannten Brexit zusammengewählt, weil ein paar Demagogen die Kontrolle über die wichtigsten Medien an sich gebracht hatten. Und dass das kein Einzelfall ist, beweist das ganze Theater um "Koks & Redbull, Die Ex-FPÖ-Funktionäre Gudenus & Strache, Ibiza, vermeintlich russische Oligarchenprinzessinnen und die Übernahme der Kronenzeitung":


Ungarn? Pressefreiheit futsch.
Türkei? Pressefreiheit futsch.
Polen? Pressefreiheit futsch.

Wer den Narrativ in der Gesellschaft kontrolliert, der kontrolliert das Wahlergebnis. Das ist auch, was Janus weiter oben mit dem völlig unausgewogenen Verhältnis der Medienpräsenz von 32 Stunden vs. 32 Minuten klar angesprochen hat. Unter diesen Umständen kann man halt nur extrem begrenzt eine gut informierte Entscheidung treffen. Von daher ist das vergangene Wahlergebnis in der Türkei schon ein extrem deutlicher Donnerschlag für Erdogan und die AKP. Dieses Ergebnis konnte überhaupt nur deswegen so in dieser Weise erzielt werden, weil es von vornherein eine völlig unparitätische Medienpräsenz der Beteiligten gab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich denke einfach dass die Leute strunz dumm sind ansonsten wären es alles menschenhassende Psychopathen die lieber selber über den Jordan gehen als Minderheiten zugeständnisse zu machen.
Man muss kein Psychopath sein, um Menschen in eine Eigengruppe und eine Fremdgruppe einzuteilen und die eine anders zu behandeln als die andere. Das ist zu einem gewissen Grad völlig normal und findet sich in allen menschlichen Gesellschaften. In der Türkei wird die Eigengruppe unter Erdogan zum einen jedoch immer enger definiert und immer schärfer abgegrenzt und zum anderen der Fremdgruppe jene Rechte verwehrt, die ihr eigentlich zustehen.

Wenn ich mich selbst so derartig sabotiere dass ich massive Nachteile dadurch erlange nur um einer Minderheit zu schaden ist das dumm.
Nein und wieder nein. Dummes Verhalten ist solches, das mich beim Erreichen meiner Ziele behindert. Wenn mein Ziel es ist, mir unliebsamen Minderheiten zu schaden und imperiale Politik zu betreiben, ist alles, was mich bei diesem Ziel unterstützt, klug, und wenn ich dabei bestimmte Nachteile in Kauf nehme, ist das ebenfalls nicht dumm, sondern Teil eines Abwägens.

Die propagandöre in den oberen Rängen sind dahingegen wirklich die Gefahr denn die wissen ganz genau was sie tun.

Auch das greift zu kurz. Es sind nicht einfach nur die "klugen Verführer" und die "tumben Verführten". Wir sollten uns spätestens seit dem Nationalsozialismus von solch bequemen Erklärungen gelöst haben. Auch damals gab es viele "kleine Führer", die ganz bewusst die Ideen und Taten in ihrer Gänze erfasst und unterstützt haben.

Ich gebe jetzt mal ein drastisches Beispiel: Die Attentäter vom 11. September waren nicht dumm. Sie planten ihre Tat akribisch, eigneten sich das dafür notwendige Wissen an und setzten ihr Vorhaben sorgfältig und rational um, um möglichst großen Schaden zu verursachen und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ich verachte diese Leute und kann ihre Motive (Hass auf "Ungläubige", Errichtung einer islamistischen Weltordnung) und den religiösen Unterbau (Glaube an Allah und Aussicht auf Belohnung als Märtyrer) auf moralischer Ebene nur verurteilen und als Atheist, der ich bin, belächeln. Aber dennoch muss ich sachlich erkennen, dass diese Leute a) in ihrem ethischen System korrekt handelten b) Erfolg hatten und c) ihr Vorhaben auf eine intelligente Weise umsetzten und d) die Abwägung "mein eigenes Leben oder möglichst viele tote "Ungläubige" für sie klar war.
 
Dogmatismus, Extremismus und Egoismus. Ich denke, das sind viel treffendere Bezeichnungen, als "Dummheit".
Ich habe einen Artikel darüber gelesen, dass sich viele Türk:innen in Deutschland von Erdogan verstanden fühlen. "Viele Deutsch-Türken, auch die, die hier geboren und gut integriert sind, hätten Diskriminierung erlebt. "Und dann ist da so ein Mann in der Türkei, der ihnen zuruft: Ja, ihr seid auch mein Volk, ich nehme auch eure Bedürfnisse wahr", beobachtet Sengül." (Quelle)
Das ist wohl auch etwas, das wenig mit Dummheit, sondern viel mehr mit dem Gefühl von Zugehörigkeit zu tun hat.
Gilt die PKK als Terrororganisation und nur als diese, könnte das auch ein Grund für Menschen sein, Erdogan ihr Vertrauen zu schenken. Kommt dann noch Angst ins Spiel, "dass sich die Menschen nicht der Gefahr aussetzen wollen, aus fadenscheinigen Gründen als Terrorist oder Unterstützer von Terroristen abgestempelt zu werden, dass sie sich ducken müssen auch in der engen Nachbarschaft" haben sie wieder Gründe (Quelle), die jenseits von Dummheit liegen. Der letzte Artikel ist allgemein lesenswert.
 
Man muss kein Psychopath sein, um Menschen in eine Eigengruppe und eine Fremdgruppe einzuteilen und die eine anders zu behandeln als die andere.

Nein, dass ist Asozial.

Und ich habe auch nicht behauptet das dieses Verhalten Psychopatisch ist. Sondern wenn ich dafür einen persönlichen Schaden hinnehme.

Das ist zu einem gewissen Grad völlig normal

Sollte niemals "normal" sein geschweige denn bleiben.

Dummes Verhalten ist solches, das mich beim Erreichen meiner Ziele behindert. Wenn mein Ziel es ist, mir unliebsamen Minderheiten zu schaden und imperiale Politik zu betreiben, ist alles, was mich bei diesem Ziel unterstützt, klug, und wenn ich dabei bestimmte Nachteile in Kauf nehme, ist das ebenfalls nicht dumm, sondern Teil eines Abwägens.

Ja gut dieses Argument schließt Dumme Menschen gänzlich aus. Und alle sind Geniale Bösewichte.

Auch das greift zu kurz. Es sind nicht einfach nur die "klugen Verführer" und die "tumben Verführten". Wir sollten uns spätestens seit dem Nationalsozialismus von solch bequemen Erklärungen gelöst haben. Auch damals gab es viele "kleine Führer", die ganz bewusst die Ideen und Taten in ihrer Gänze erfasst und unterstützt haben.

Aber nach deiner Argumentation sind zum Ende des Krieges ALLE deutschen schuldig gewesen. Stellt sich mir jetzt die Frage warum die Deutsche Nation als Kolektiver Täterstaat überhaupt noch existiert.

Ich gebe jetzt mal ein drastisches Beispiel: Die Attentäter vom 11. September waren nicht dumm. Sie planten ihre Tat akribisch, eigneten sich das dafür notwendige Wissen an und setzten ihr Vorhaben sorgfältig und rational um, um möglichst großen Schaden zu verursachen und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ich verachte diese Leute und kann ihre Motive (Hass auf "Ungläubige", Errichtung einer islamistischen Weltordnung) und den religiösen Unterbau (Glaube an Allah und Aussicht auf Belohnung als Märtyrer) auf moralischer Ebene nur verurteilen und als Atheist, der ich bin, belächeln. Aber dennoch muss ich sachlich erkennen, dass diese Leute a) in ihrem ethischen System korrekt handelten b) Erfolg hatten und c) ihr Vorhaben auf eine intelligente Weise umsetzten und d) die Abwägung "mein eigenes Leben oder möglichst viele tote "Ungläubige" für sie klar war.

1. Äpfel mit Bienen Vergleich. Du vergleichst hier eine kleine zweistellige Gruppe von Leuten mit 27 Millionen.

2. Wer für ne Fantasiegestallt sein Leben lässt ist dumm, da diskutiere ich auch nicht.
Bloß weil du einem dummen gedankenkonstrukt scheinbar "richtig" oder "intelligent" handelst bist du es nicht.

Dogmatismus, Extremismus und Egoismus.

Eigenschaften und Denkweisen dummer Menschen. Genau wie Nationalismus, Rassismus und Klassismuss.

Viele Deutsch-Türken, auch die, die hier geboren und gut integriert sind, hätten Diskriminierung erlebt.

Haben Rassismus erlebt und dass wahrscheinlich auch nicht zu knapp. Trotzdem ist eine Auge um Auge Mentalität einfach nur dumm. Ich bin rassistisch weil ich Rassismus erfahren habe ist dumm und nicht zielführend.

Das ist wohl auch etwas, das wenig mit Dummheit, sondern viel mehr mit dem Gefühl von Zugehörigkeit zu tun hat.

Meh sehe ich persönlich anders.
 
Ist klar, dass du es anders siehst :D
Hast du ziemlich deutlich gemacht. Mir ist das ein wenig zu einfach. Zumal du vermutlich kaum einen Menschen erreichen wirst, wenn du ihm den Stempel "dumm" aufdrückst. Das verhärtet nur (weiter) Fronten.
Zumal sowohl der Wunsch nach Zugehörigkeit, als auch Egoismus einfach zum Menschen dazu gehören.
 
Nein, dass ist Asozial.

Und ich habe auch nicht behauptet das dieses Verhalten Psychopatisch ist. Sondern wenn ich dafür einen persönlichen Schaden hinnehme.

Antisoziales Verhalten wird gemeinhin als Verhalten definiert, das mutwillig gegen die geltenden Normen und Werte einer Gesellschaft oder sozialen Gruppe verstößt (z. B. Vandalismus). Asozial wäre jemand, der außerhalb einer Gesellschaft steht. Und wenn wir uns dem Begriff "psychopathisch" zuwenden, so umfasst dieser in der Regel ein Verhalten, das durch ein völlig fehlendes Unrechtsbewusstsein, die Leugnung der Rechte anderer und ein bestenfalls taktisches Gebaren gegenüber seinen Mitmenschen und deren Regeln geprägt ist. Einen Nachteil hinzunehmen, um ein mir gesetztes Ziel zu erreichen, trifft auf keines der genannten Verhaltensmuster zu.

Ja gut dieses Argument schließt Dumme Menschen gänzlich aus. Und alle sind Geniale Bösewichte.
Nein, es weist darauf hin, dass Menschen sowohl als Individuen als auch als Gruppen sehr, sehr unterschiedliche Prioritäten und Moralvorstellungen haben. "Dummheit" lässt sich weiterhin als "Unfähigkeit, die mir gesteckten Ziele zu erreichen oder die Welt zu meinen Gunsten zu erkennen und zu beeinflussen" definieren.

Aber nach deiner Argumentation sind zum Ende des Krieges ALLE deutschen schuldig gewesen. Stellt sich mir jetzt die Frage warum die Deutsche Nation als Kolektiver Täterstaat überhaupt noch existiert.
Es gab eine deutsche Kollektivschuld oder Verantwortung in verschiedensten Ausprägungen und Graden von Schuld, Mitschuld und Unschuld (aktive Unterstützung, passive Unterstützung, passiver Widerstand, aktiver Widerstand). Die deutsche Gesellschaft als Ganzes hat den Nationalsozialismus mitgetragen. Warum die deutsche Nation immer noch existiert, dürfte Dir bekannt sein: Weil man entschieden hat, dass man nicht Gleiches mit Gleichem vergelten will, und weil es in Ost und West das Interesse gab, das "neue" Deutschland für sich zu gewinnen.

Die Rassismuserfahrung, die gelegentlich als Erklärung für das (Wahl)Verhalten angeführt wird, mag nicht ohne Berechtigung sein. Jedoch gilt auch hier: Wohl kaum hat jeder einzelne Mensch mit türkischen Wurzeln in Deutschland Diskriminierung erfahren noch gilt der Grundsatz, dass jemand, der selbst diskriminiert wurde, nicht auch andere diskriminiert. Um auf ein anderes Beispiel zurückzugreifen: Bei vielen Gesprächen mit gewaltbereiten Islamisten wird deutlich, dass denen eine tatsächliche oder vermeintliche Diskriminierung völlig egal ist - "Ungläubige" sind zu bekämpfen, zu konvertieren, zu versklaven oder zu töten, gleichgültig, wie sie sich verhalten. Und das gilt für Ultranationalisten, ihren Hass auf andere Länder und deren Bewohner ebenso: Wie viele in Deutschland lebende Türkinnen und Türken haben irgendeinen konkreten Grund, z. B. gegen Griechenland zu hetzen?
 
Ausschlaggebend sei die Billigung einer Projektskizze (600.000€) für den Landesverband BUND durch ihn, deren Landesvorsitzende seine Schwester war. Das hätte er selbst nicht tun dürfen.

Kann gut sein, dass das wie von Habeck kommuniziert "der eine Fehler zu viel" war, auf den Skeptiker in mir wirkt es aber ein bisschen so, als sei das anteilig die naheliegende Chance, das Kapitel öffentlichkeitswirksam zu beenden. Das Thema war für die Grünen und Habeck persönlich ein gefährliches.

 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mich selbst so derartig sabotiere dass ich massive Nachteile dadurch erlange nur um einer Minderheit zu schaden ist das dumm. Woher diese Dummheit rührt kann man gern diskutieren. Aber es ist und bleibt dumm.

Nur um das mal ungefähr einzuordnen, von wegen für die eigene Überzeugung Nachteile in Kauf nehmen:
Es ist noch gar nicht so lange her, da musste man sich dafür, dass man sich an die Corona-Auflagen gehalten hat von Leuten die das nicht getan haben als "dumm" bezeichnen lassen. Trotzdem haben sich sehr viele daran gehalten, obwohl sie dadurch persönliche Einbußen an Freiheiten und auch materieller Natur hatten, einfach weil sie die Notwendigkeit dieser Maßnahmen eingesehen hatten, und bereit waren für ein höheres Ziel - in dem Fall die Eindämmung der Pandemie - persönliche Nachteile zu ertragen.
Menschen, die anders sozialisiert wurden als Du und ich sind hingegen evtl. bereit für andere Ziele, die ihren Vorstellungen entsprechen, persönliche Nachteile in Kauf zu nehmen. Mit Dummheit hat das nicht zwingend etwas zu tun.

C.
 
Da wir hier im Thread vor einigen Wochen die Einführung des Deutschlandtickets diskutiert haben, möchte ich - quasi als Nachtrag - einmal das folgende Video noch zur Diskussion stellen:


Das Funk-Projekt "Die da oben" hat sich mal ein spezielles Problem mit dem Deutschlandticket angeschaut: Das Deutschlandticket könnte dazu führen, dass Universitäten das Semsterticket abschaffen (müssen), ist aber deutlich teurer als das Semsterticket. Die Politik scheint gewohnt träge auf das Problem zu reagieren (es handelt sich halt nicht um einen Automobilkonzern) und bietet eher halbgare Lösungen an, die durch den Föderalismus aller Wahrscheinlichkeit nach unter die Räder kommen.

Grüße,
Aiden
 
Mir ist das ein wenig zu einfach. Zumal du vermutlich kaum einen Menschen erreichen wirst, wenn du ihm den Stempel "dumm" aufdrückst. Das verhärtet nur (weiter) Fronten.

So ne Wichser kann man auch mit gut zureden nicht erreichen, versuche ich seit meiner Jugend.

Außerdem ist das von vornherein eine klare und verhärtete Front für mich. Ich persönlich gehe nicht auf Rassisten, Faschisten, Antidemokraten, Nationalisten,
Ideologen, Fanatiker, Kommunisten oder ähnliche Asoziale und degenerierte weltanschauungen ein.

Die idioten müssen sich selber raffen und diese Jesus-zentrismuss Haltung hilft in erster Linie nur diesem eckelhaften Abschaum.

Egoismus einfach zum Menschen dazu gehören.

Das hier beschriebene Verhalten ist aber alles andere als Egoistisch.

Antisoziales Verhalten wird gemeinhin als Verhalten definiert, das mutwillig gegen die geltenden Normen und Werte einer Gesellschaft oder sozialen Gruppe verstößt (z. B. Vandalismus). Asozial wäre jemand, der außerhalb einer Gesellschaft steht. Und wenn wir uns dem Begriff "psychopathisch" zuwenden, so umfasst dieser in der Regel ein Verhalten, das durch ein völlig fehlendes Unrechtsbewusstsein, die Leugnung der Rechte anderer und ein bestenfalls taktisches Gebaren gegenüber seinen Mitmenschen und deren Regeln geprägt ist. Einen Nachteil hinzunehmen, um ein mir gesetztes Ziel zu erreichen, trifft auf keines der genannten Verhaltensmuster zu.

Trifft beides auf die von uns diskutierten Verhaltensweisen zu IMO.

Nein, es weist darauf hin, dass Menschen sowohl als Individuen als auch als Gruppen sehr, sehr unterschiedliche Prioritäten und Moralvorstellungen haben.

So nem verhalten und Ideologien eine Rechtfertigung und Legitimation zuzuschreiben halte ich für gefährlich.

Jedoch gilt auch hier: Wohl kaum hat jeder einzelne Mensch mit türkischen Wurzeln in Deutschland Diskriminierung erfahren

Das ist aber eine gewagte These.

Es ist noch gar nicht so lange her, da musste man sich dafür, dass man sich an die Corona-Auflagen gehalten hat von Leuten die das nicht getan haben als "dumm" bezeichnen lassen. Trotzdem haben sich sehr viele daran gehalten, obwohl sie dadurch persönliche Einbußen an Freiheiten und auch materieller Natur hatten, einfach weil sie die Notwendigkeit dieser Maßnahmen eingesehen hatten, und bereit waren für ein höheres Ziel - in dem Fall die Eindämmung der Pandemie - persönliche Nachteile zu ertragen.
Menschen, die anders sozialisiert wurden als Du und ich sind hingegen evtl. bereit für andere Ziele, die ihren Vorstellungen entsprechen, persönliche Nachteile in Kauf zu nehmen. Mit Dummheit hat das nicht zwingend etwas zu tun.

Das ist auch wieder so ein Äpfel und Birnen Vergleich.

Der passendere Vergleich wäre mit den Querfrontlern und "Freiheitskämpfern" der Querdenker die entgegen jeder Vernunft und anstandes auf Minderheiten aus besonders betroffenen
Bevölkerungsgruppen geschissen haben und dann rumgejammert haben weil sie gesellschaftliche Nachteile durch ihr Asoziales Verhalten erhalten haben.

Der Staatssekretär im Bundedwirtschaftsministerium , Graichen , muß nun doch seinen Posten räumen.

Finde ich richtig gab da einfach zu viele verwürfnisse mit dieser Personalie.

Das Deutschlandticket könnte dazu führen, dass Universitäten das Semsterticket abschaffen (müssen), ist aber deutlich teurer als das Semsterticket.

Könnte man meiner Meinung nach für studierende und auszubildende ähnlich handhaben wie Angehörige der Bundeswehr welche ja kostenlos mit Öffentlichen Verkehrsmitteln reisen dürfen. Eine Ungerechtigkeit die es meiner Meinung nach endlich abzuschaffen gilt.

Besonders wenn man bedenkt dass man bei der Bundeswehr sowieso schon ziemlich geringe Ausgaben hat da man die meiste Zeit auf Kost und Logie lebt.

die durch den Föderalismus aller Wahrscheinlichkeit nach unter die Räder kommen.

Wird wahrscheinlich so passieren, besonders wenn man bedenkt dass der ein oder andere Länderchef von vorn herein Probleme mit dem Deutschlandticket hatte.
 
@Aiden Thiuro Das erinnert mich an eine Frage: Hast du Quellen zur Stemmbarkeit des 9 Euro Tickets? Ich hatte nur eine gefunden und die war nicht aussagekräftig genug

Nicht auf der Stelle. Es kommt aber auch darauf an wie man (als Staat) mit Ausgaben/Schulden umgeht. Deutsche Neoliberale lieben ihre Schwarze Null. Das ist aber auch nur eine mögliche Sichtweise in der VWL. Eine andere Möglichkeit wäre die Modern-Monetary-Theory. Die sieht in Staatsschulden nicht sofort ein Hindernis.

Grüße,
Aiden
 
So ne Wichser kann man auch mit gut zureden nicht erreichen, versuche ich seit meiner Jugend.

Außerdem ist das von vornherein eine klare und verhärtete Front für mich. Ich persönlich gehe nicht auf Rassisten, Faschisten, Antidemokraten, Nationalisten,
Ideologen, Fanatiker, Kommunisten oder ähnliche Asoziale und degenerierte weltanschauungen ein.

Die idioten müssen sich selber raffen und diese Jesus-zentrismuss Haltung hilft in erster Linie nur diesem eckelhaften Abschaum.
Das ist Quatsch, sorry.
Es gibt einen fetten Unterschied, ob ich Menschen als ekelhaften Abschaum abstemple oder mich bewusst von ihnen distanziere.
Jemanden als Abschaum zu sehen, ist mir gefährlich nah daran, selbst das zu sein, was ich nicht will.
Mich zu entscheiden, mit wem ich Kontakt will und mit wem nicht, hat gar nichts damit zu tun, die andere Wange hinzuhalten.
Und würde es keine Ausstiegsprogramme und Hilfe für Menschen mit bestimmten Ansichten geben und würden wir sie einfach als Abschaum abtun, wäre am Ende vermutlich auch keinem geholfen.

Ich kann echt verstehen, dass du dich distanzierst. Aber in dieser Vehemenz brauchst du es gar nicht, denn das hat für mich fast selbst ideologische Züge.
Abschaum, Asoziale... Die sprachliche Annäherung zu dem, von was du dich distanzieren willst ist mir einfach zu nah.

@Janus Sturn Ich würde gerne anfügen, dass Menschen, die den Halt in der Gesellschaft verlieren, vermutlichauch Halt in anderen Dingen suchen.
Antidemokratische Strömungen sind da in Teilen ziemlich gut geeignet.
Unzufriedenheit mit einem System kann dazu führen, sich einem anderen zuzuwenden.
Was weder eine Entschuldigung noch eine Rechtfertigung ist. Verletzt worden zu sein, gibt einem nicht das Recht auch zu verletzen.
Aber wer wendet sich "grundlos" totalitären Systemen zu?
Und tatsächlich kenne ich persönlich keinen einzigen Menschen mit "migrationshintergrund", der keine schlechten Erfahrungen gemacht hat. Es sei denn, er ist weiß und wird auch so gelesen.
 
Trifft beides auf die von uns diskutierten Verhaltensweisen zu IMO.
Bedaure, aber nein. Anhänger Erdogans in der Türkei stehen a) weder außerhalb der Gesellschaft noch b) handeln sie gegen deren dominante Werte und Normen und c) sind sie durchaus in der Lage, für ihre Eigengruppe Mitgefühl, Sympathie und Engagement zu zeigen. Die überwältigende Mehrheit jener, die auf den Wahlveranstaltungen geifernd fordert, unliebsame Gruppen "loszuwerden" oder davon träumt, das Osmanische Reich wiederherzustellen, geht danach nach Hause, umarmt ihre Kinder und lacht, kuschelt sich mit der Ehefrau vor den Fernseher und ist betrübt, wenn das Telefon klingelt und die Oma krank ist, freut sich aber, morgen in die Moschee gehen zu können und mit Gleichgesinnten zu plaudern. Antisoziale Menschen oder Psychopathen sind zu regelkonformen oder mitmenschlichen Verhalten selbst innerhalb der Eigengruppe nicht oder nur sehr bedingt in der Lage.

So nem verhalten und Ideologien eine Rechtfertigung und Legitimation zuzuschreiben halte ich für gefährlich.
Inwiefern stellt der Hinweis darauf, dass verschiedene persönliche, gesellschaftliche oder kulturelle Moralvorstellungen existieren, eine Rechtfertigung oder Legitimation dar? Ich kann darauf hinweisen, dass es für bestimmte Menschengruppen vollkommen in Ordnung ist, Andersdenken Böses antun zu wollen, und dieses Verhalten verurteilen und ablehnen.

Zum Thema Diskriminierung will ich natürlich niemandem absprechen (das wäre reichlich arrogant), diese erlebt zu haben. Dass aber wirklich jede einzelne Person mit türkischen Wurzeln in Deutschland Diskriminierungserfahrungen gemacht haben soll, kann ich mir nur schwer vorstellen (ohne es auszuschließen) - aber selbst dann stellt sich die Frage, wie schwer diese waren und ob sie damit vergleichbar sind, was z. B. Personen mit einem bestimmten Dialekt oder innerdeutschen Herkunft an Diskriminierung erleben ("Der kommt aus Bremen, der kann doch bestimmt nicht rechnen, so, wie die Schulen da sind!"). Zumal noch Faktoren wie Beruf und Vermögen, also soziale Klasse, hinzukommen. (Ja, der Liberale packt die Klassenfrage aus. Es darf trotz des ernsten Themas gelacht werden.)

Ich würde gerne anfügen, dass Menschen, die den Halt in der Gesellschaft verlieren, vermutlichauch Halt in anderen Dingen suchen.
Ja und nein, fürchte ich. Es gibt aus meiner Perspektive auch zahlreiche Menschen, die eine ultraautoritäre, intolerante Neigung haben und sich einem System, das dieser Neigung entgegenkommt, entgegensehnen. Freiheitlich-demokratische Systeme müssen solche Leute einfach schon aufgrund ihrer Existenz und Natur "enttäuschen". Ein Björn Höcke hat keine Diskriminierung erfahren, wurde nicht politisch verfolgt, eingesperrt, gedemütigt, von Berufen ausgeschlossen, etc. Der Mann ist nicht aufgrund irgendeiner wie auch immer unfairen Erfahrung ein Faschist geworden, sondern weil ihm der Faschismus gefällt und dessen Prinzipien ihn ansprechen. Und wenn man mit offenen Augen und Ohren für Punkte wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Frauenhass, Neid, Engstirnigkeit, Größenwahn, Frustration, Intoleranz, etc. durch die Straßen geht, dann merkt man leider, dass er damit nicht alleine ist. Natürlich müssen sich der freiheitlich-demokratische Staat und Gesellschaft darum bemühen, möglichst viele Menschen abzuholen. Aber einige wollen schlicht nicht abgeholt werden. Für sie ist Demokratie bloß ein Zug, in dem sie mitfahren, bis sie ihr Ziel erreicht haben - dann steigen sie aus. Und das ist wohlgemerkt die Lage in einem Staat, der seit mittlerweile gut 74 Jahren (wieder) ein demokratischer Rechtsstaat ist.
 
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